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Kompaktinformation Grüne Gentechnik Gentechnisch veränderte Pflanzen: Anwendung, Regulierung, Politik

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Einleitung

Einleitung

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Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen — angefangen von einer schnellwachsenden Weltbevölkerung, die ernährt werden muss, über den fortschreitenden Klimawandel bis hin zu einer nachhaltigen Produktion. Dies setzt die Nahrungs- und Wasservorräte der Welt, das verfügbare Land und die Artenvielfalt zunehmend unter Druck.

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Pflanzenforschung und die Gentechnik habeneine lange Geschichte der landwirtschaftlichen Produktivitäts-steigerung. Ihnen kommt auch bei der Überwindung der aktuel-len und zukünftigen Herausforderungen eine entscheidendeRolle zu. Gentechnisch veränderte (gv) Nutzpflanzen sind hierbei nicht die einzige Lösung, aber ihr Potenzial, Ressourcenwie Land, Wasser, Energie und Pflanzenschutzmittel einzusparen und gleichzeitig die Ernteeträge zu steigern, macht sie zu einer attraktiven Option für eine nachhaltige und produktive Landwirtschaft.

Gentechnisch veränderte Nutzpflanzen werden seit 17 Jahren weltweit in zuneh-mendem Maße angebaut und konsumiert.Bedenken bezüglich negativer Auswirkungen auf Gesundheit undUmwelt haben sich als unbegründet erwiesen. Gv-Nutzpflanzenkamen erstmals 1996 auf den Markt. 2012 wurden sie weltweitvon 17,3 Millionen Landwirten auf 170,3 Millionen Hektar Acker-fläche kultiviert. Wissenschaftler, Politiker und Landwirte fordernverstärkt eine Diskussion, die auf wissenschaftlichen Fakten undpraktischen Anbauerfahrungen basiert.

Die vorliegende Kompaktinformation soll einen Überblick gebenüber die globalen Erfahrungen mit der Nutzung der Pflanzenbio-technologie. Sie bietet faktenbasierte Informationen für politischeEntscheidungsträger, Journalisten und die Öffentlichkeit.

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Produktivität in der Landwirtschaft stehtwieder auf der politischen Agenda, und es gibteinen dringenden Bedarf an neuen landwirtschaftlichen Techno-logien, die dabei helfen, die Herausforderung der globalen Ernährungssicherung zu meistern. Sowohl Industrieländer alsauch Entwicklungsländer benötigen alle verfügbaren Mittel, umdie landwirtschaftliche Produktivität zu steigern, den weltweitenHunger zu bekämpfen und gleichzeitig negative Auswirkungenauf die Umwelt möglichst gering zu halten.

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LANDWIRTE RUND UM DIE WELT

Erfahrungen aus einem kleinbäuerlichen Betrieb

Name: Rosalie Ellasus

Beruf: Mais- und Reisfarmerin

Land: Philippinen

Hintergrund: Landwirtin in der ersten Generation, Abschluss des „Integrated Pest Management – Farmers School (IPM-FFS)“-Programmsder philippinischen Regierung.

Probleme: Absatzschwierigkeiten mit Mais, der von Milben, Pflanzen-krankheiten und schadstoffproduzierenden Pilzen befallen war.

Chancen: Nach dem Besuch einer Musterfarm mit Bt-Mais in SantaMaria, Pangasinan, baute Rosalie auf ihrer eigenen Farm Bt-Mais undkonventionellen Mais an. Die guten Resultate überzeugten sie, gv-Mais

anzubauen, der sowohl insektenresistent als auchherbizidresistent ist.

„Ich hatte enorme Vorteile, zum Beispiel höhere Erträge, bessere

Qualität, weniger Aufwand bei derKontrolle von Schädlingen undKrankheiten, weniger Sprühenvon Insektiziden, kaum Pflügen,weniger Dünger, einfacheresManagement. Alles in allem alsomehr Wirtschaftlichkeit beimAnbau.“

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FaktenGentechnischveränderteOrganismen(GVO) in aller Kürze

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Was versteht man unter gentechnischer Veränderung?Mithilfe der Gentechnologie kann das Erbgut von Pflanzen präziser verändert werden als bei der konventionellen Züch-tung. Gentechnische Veränderung bedeutet, dass vorhandeneGene verändert oder neue Gene eingesetzt werden, um Sorten erwünschte Eigenschaften zu verleihen, etwa Resistenz oder Toleranz gegenüber Schädlingen und/oder Herbiziden oder eineerhöhte Widerstandsfähigkeit bei Trockenheit.

Weil nur wenige Gene mit bekannten Eigenschaften übertragenwerden, sind gentechnische Methoden gezielter und schnellerals die herkömmliche Zucht. Die Pflanzenbiotechnologie wirdneben der konventionellen Pflanzenzüchtung verwendet.

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Warum ist es notwendig,Pflanzen zu „verbessern“?

Mit den Möglichkeiten der gentechnischen Veränderung können Wissenschaftler Landwirte dabei unterstützen, ihreErträge zu verbessern, indem sie Pflanzen an bestimmte Bedingungen anpassen.

So ist gentechnisch veränderter Mais resistent gegen denMaiszünsler – ein Fraßschädling, der Maiskulturen schwerenSchaden zufügen kann. Dieser Schädling befällt zunehmendFelder in Europa und kann mit herkömmlichen Methoden nurunzureichend bekämpft werden. Die derzeit angebauten gen-technisch veränderten Feldfrüchte und neue, trockentoleranteSorten verbessern die Anbaueigenschaften. Weitere nützlicheMerkmale wie ein erhöhter Anteil gesundheitsfördernder Fett-säuren bei Ölpflanzen stehen kurz vor der Markteinführung.

Nationales Forschungsprogramm der Schweiz

Basierend auf Langzeitbeobach-tungen und vielen wissenschaft-lichen Studien sind bisher keinenegativen gesundheitlichen Folgen von kommerziell genutzten GVP nachweisbar.

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Sind gv-Nutzpflanzen sicherfür die Gesundheit und dieUmwelt?Ja. Alle gv-Nutzpflanzen, die auf dem Markt sind, haben sich alssicher erwiesen. Jedes Produkt geht durch die strenge Sicherheitsbewertung einer Fachbehörde. In der EuropäischenUnion ist dies die Europäische Behörde für Lebensmittel -sicherheit (EFSA).

In den Jahren 2000 und 2010 hat die Europäische Kommissionzwei Berichte über 25 Jahre Forschung zu möglichen schädlichen Auswirkungen von gv-Nutzpflanzen bzw. -Lebens-mitteln auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt heraus-gegeben: „A decade of EU-funded GMO research (2001–2010)“und „EC-Sponsored research on safety of genetically modifiedorganisms (1985–2000)“.

Diese Berichte ergaben:

„Durch die Anwendung präzisererVerfahren und eine umfassendereÜberprüfung sind GVO wahr-scheinlich sogar sicherer als konventionelle Lebens- und Futtermittel.“1

und„[Es] gibt … heute keinen wissen-schaftlichen Beweis dafür, dassgv-Pflanzen mit einem höheren Risiko für die Umwelt oder für dieLebensmittel- und Futtermittel -sicherheit verbunden sind als konventionelle Pflanzen.“ 2

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Werner ArberPräsident der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften

Unsere Akademie ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die aktuell angewandten Methoden zurErzeugung gentechnisch veränder-ter Organismen den natürlichen Gesetzen der biologischen Evolutionfolgen. Es gibt keine Risiken, diesich aus den Verfahren zur gentech-nischen Veränderung ableiten.

Quelle:James, C. (2012). Global Status of Commercialized Biotech/GM Crops:2012. ISAAA Brief 44-2012: Ithaca, NY

Grüne Gentechnik weltweit

2012 bauten 17,3 Millionen Landwirte gv-Nutzpflanzen an,2011 waren es 16 Millionen. Über 90 % davon waren Kleinbauern in Entwicklungs- und Schwellenländern.Weltweit wurden 2012 rund 170,3 Mio. Hektar in 28 Ländernmit gv-Nutzpflanzen bepflanzt – das waren 100-mal so vielwie bei ihrer Einführung im Jahr 1996 und mehr als die verfügbare landwirtschaftliche Nutzfläche der gesamten EU.

Wie viele Landwirte bauenweltweit gv-Pflanzen an?

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Die zehn wichtigsten Länder, die gv-Nutzpflanzen anbauen,haben 2012 jeweils mehr als 1 Mio. Hektar Ackerland bepflanzt:

2012 wurden erstmals mehr gv-Nutzpflanzen in Entwicklungs- und Schwellenländern angebaut als in denIndustrieländern. Brasilien hat beispielsweise seinen gv-Anbau stark ausgeweitet und verzeichnet weltweit dengrößten Zuwachs. Der hohe gv-Anteil trägt dazu bei, dasssich Brasilien weitgehend selbst versorgen und die großeNachfrage nach Agrarprodukten für den Binnenmarkt undden Export befriedigen kann.

Welche Länder sind führend beim Anbauvon gv-Nutzpflanzen?

USA69,5

Brasilien 36,6

Argentinien 23,9

Kanada 11,6

Indien10,8

China4,0

Paraguay3,4

Pakistan2,8

Südafrika 2,9

Uruguay1,4

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Was die Fläche anbelangt, sind Soja, Mais, Baumwolle undRaps die wichtigsten gv-Nutzpflanzen. Zu den weiteren gv-Nutzpflanzen, die weltweit angebaut werden, gehören Zuckerrübe, Alfalfa (Luzerne), Papaya, Squash (ähnlich der Zucchini), Pappel, Tomate, Paprika sowie verschiedeneBlumen.

Welche gv-Nutzpflanzenwerden weltweit angebaut?

Technologie ist zentral, um die Produk-tivität auf nachhaltige und gerechte Artund Weise zu steigern. (…) Biotechno-logie ist natürlich ein großer Teil davon.Gentechnisch veränderte Organismensind ein Teil der Biotechnologie undhaben sicher ein enormes Potenzial.

Daniel GustafsonStellvertretender Generaldirektor, UN Food and AgricultureOrganisation (FAO)

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Mio

. Hek

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2007

2008

2009

2010

2011

2012

180

Gentechnisch verändertePflanzen: Globaler Anbau seit 1996

Zu erwartende Entwicklungfür gv-Nutzpflanzen weltweit

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2008

2009

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2012

2013

2014

2015

Soja Mais Baumwolle Raps

SojaMaisBaumwolle Andere Reis Raps Kartoffel

Quelle: James, C. (2012)

Quelle: Stein, A. & Rodriguez-Cerezo, E. (2010) International trade and the global pipeline of new GM crops. Nature Biotechnology 28, 23-25

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SOJA: 81%

93 % in den USA, 100 % in Argentinien, 88 % in Brasilien

BAUMWOLLE: 81%

94 % in den USA, 93 % in Indien, 80 % in China

MAIS: 35%

88 % in den USA, 75 % in Brasilien

RAPS: 30%

93 % in den USA, 97,5 % in Kanada

Anteile der gv-Nutzpflanzenan der weltweiten Erzeugung

2012 stieg der globale Marktwert für gv-Saatgut um 10 % gegenüber 2011 auf 14,84 Mrd. USD und damit auf 35 % desglobalen kommerziellen Saatguthandels mit einem Volumen von 34 Mrd. USD.

Markt für gv-Saatgut nach Nutzpflanzen

Mais 56%

Soja 32%

Baumwolle 9%

Raps 3%

Gesamt = 14,84 Mrd. USD

2012

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Die meisten gv-Nutzpflanzen, die heute kommerziell angebaut werden, zeigen Herbizidtoleranz (59 %), Insektenresistenz (15 %) oder beides (26 %). Andere neu hinzugefügte Eigenschaften zielen auf verbesserte Krank-heitsresistenzen, Trockentoleranz, gesundheitliche oder ernährungsphysiologische Vorteile, längere Haltbarkeit oder effizientere industrielle Verwendung.

Welche Verbesserungenwerden am häufigsten vorgenommen?

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Weshalb bauen Landwirte in der ganzen Welt mehrgv-Nutzpflanzen an?

HöhereErträge

Erhalt derBodenfrucht-barkeit

Weniger Zeit-aufwand für dieFeldbegehungund/oder dasAusbringen vonPflanzen-schutzmitteln

Geringeres Risiko von Ertragseinbußenbei Trockenstress

HöheresEinkommen

Einfachere Umstellungauf pfluglose (bzw. reduzierte) Boden -bearbeitung, was Zeitund Gerätenutzungeinspart

Verbesserte Qualität(z.B. weniger Myko-toxine in insektenre-sistentem gv-Mais)

Mehr Flexibilitätbei der Bewirt-schaftung

Weniger Sprühenvon Pflanzen -schutzmitteln durch verbesserte Unkraut- undSchädlingskontrolle

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Owen PatersonUmweltminister Großbritannien

Die nächste Generationgentechnisch veränderterPflanzen bietet uns großartige Möglichkeiten,die menschliche Gesundheitzu verbessern.

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Wer sind die neuen Entwickler von GVO?

Aufstieg von China, Indien, Brasilien und anderenSchwellenländern

Öffentliche Einrichtungen und Public Private Partnerships(PPPs)

Was wird entwickelt?

Erste Generation: Insektenresistenz und Herbizidtoleranz

Nächste Generation: gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe,Stresstoleranz, Krankheitsresistenz

Neue Nutzpflanzen: Schwerpunkt auf Nutzpflanzen für Entwicklungs- und Schwellenländer

Neue Merkmale: Anpassung an den Klimawandel

Neue Techniken

Forschung und Entwicklung:Vielversprechende Vorhaben

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Welche Merkmale?

Toleranz gegenüber biotischen und abiotischen Stressfaktoren (Kälte, Trockenheit, Bodenversalzung)

Effiziente Stickstoffverwertung

Sterilitätskonzepte für die Hybridzüchtung

Verbesserte Kornqualität

Veränderungen des Öl-, Zucker- oder Stärkegehalts(beispielsweise Sojaöl mit hohem Ölsäuregehalt, dasbeim Erhitzen weniger Transfettsäuren bildet)

Proteinqualität und Aminosäurezusammensetzung

Vitamingehalt

Verbesserter Nährwert

Geschmack und bessere Produktqualität

Geringere Allergenität

Verbesserungen bei der Getreideverarbeitung

Amylase für die Gewinnung von Bioethanol

Forschung und Entwicklung:Vielversprechende Vorhaben

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Status

Status gentechnischveränderterNutzpflanzen,Lebensmittelund Futtermittelin Europa

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Prof. Anne GloverWissenschaftliche Chef-beraterin des Präsidentender EU-Kommission

Ob man über Stammzellen, Gentechnikoder was auch immer spricht: Es gibt wissenschaftliche Fakten. Die Menschensind sich allerdings nicht im Klaren darüber,wann und warum sie diese wissenschaftli-chen Fakten ignorieren und stattdessen aufder Grundlage philosophischer oder ethischer Standpunkte entscheiden, wie immer diese auch aussehen mögen.

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Alle gv-Pflanzen, die für Lebensmittel oder Lebensmittelzuta-ten, Futtermittel, Faser- und Brennstoffe verwendet werden,durchlaufen im Rahmen des Zulassungsverfahrens einestrenge Sicherheitsprüfung, bevor sie auf den Markt kommen.In der EU ist dies Aufgabe der EFSA, deren unabhängige wissenschaftliche Experten eng mit den nationalen Behördenfür Lebensmittelsicherheit zusammenarbeiten. Die Sicherheitvon gv-Nutzpflanzen wird auf zwei Ebenen beurteilt: die Artund Weise ihrer Herstellung und ihre spezifischen neuen Eigenschaften, die sich aus der gentechnischen Veränderungergeben. Ziel ist es sicherzustellen, dass das GVO-Produktmindestens genau so sicher für Mensch, Tier und Umwelt istwie ein vergleichbares konventionelles Produkt.

Wie wird die Sicherheitvon gv-Produkten in der EU bewertet?

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Die Gentechnikgesetzgebung gibt den Zulassungsprozess vorund garantiert, dass alle gv-Produkte, die auf den europäischenMarkt kommen, genauso sicher sind wie vergleichbare konventionelle Produkte.

1. Die Risikoabschätzung erfolgt fall- und schrittweise.

2. Die EFSA bewertet die Sicherheit für Umwelt sowie menschlicheund tierische Gesundheit; ihre wissenschaftliche Stellungnahme bildet

die Grundlage für einen Entscheidungsvorschlag der Europäischen Kommission.

3. Die Mitgliedstaaten stimmen über den Vorschlag der Europäischen Kommission ab.

4. Nach der Zulassung sind Beobachtung, Rückverfolgbarkeit undKennzeichnung zwingend vorgeschrieben. Überwachungspläne müssenvor der Markteinführung des Produkts genehmigt werden. Die Rückver-

folgbarkeit wird durch die Kennzeichnung und eine verpflichtende Dokumentation über die gesamte Lebensmittelkette gewährleistet.

5. Öffentliche Information: Während des gesamten Zulassungsverfahrens hat die Öffentlichkeit Zugang zu Informationen.

Mit diesem regulatorischen Rahmen sind gv-Produkte wahr-scheinlich die am gründlichsten untersuchten Lebensmittel, diees jemals gegeben hat. Andere häufig konsumierte Produkte wiebspw. Kaffee würden möglicherweise keine Marktzulassung erhalten, wenn sie so gründlich untersucht würden. Dennochtrinken viele Menschen Kaffee, weil für sie die Vorteile die möglichen Nachteile überwiegen.

Wie sieht das Zulassungsverfahrenin der Europäischen Union aus?

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Im Mai 2013 waren insgesamt 48 gv-Nutzpflanzen für die Einfuhr und Verarbeitung und/oder als Lebens- und Futtermittel in Europa zugelassen.

Mehr als die Hälfte dieser Nutzpflanzen waren gv-Maissorten.Hinzu kommen gv-Sojabohnen, gv-Raps, gv-Zuckerrübenund gv-Baumwolle.

Welche gv-Pflanzenkönnen nach Europa eingeführt werden?

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Nur zwei gv-Nutzpflanzen sind jemals für den Anbau in Europazugelassen worden und nur eine – der insektenresistente Bt-Mais MON810 – wird derzeit in Teilen Europas angebaut. Er wehrt Schädlingsinsekten ab und erhielt erstmals 1998 dieEU-Zulassung. Einige EU-Mitgliedstaaten haben rechtlich frag-würdige Verbote für den Anbau dieser EU-weit zugelassenenNutzpflanzen erlassen. Mehrere dieser Anbauverbote wurdenvom Europäischen Gerichtshof für ungültig erklärt. Landwirteaußerhalb der EU haben die Möglichkeit, eine weitaus größereZahl von gv-Nutzpflanzen anzubauen.

Welche gv-Pflanzenkönnen in Europa angebautwerden?

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Die Kosten für die antragstellen-den Unternehmen entstehen

hauptsächlich durch die großeAnzahl der Studien, die

vorgeschrieben sind, und belaufen sich auf 7-15 Mio. €

pro Nutzpflanze.3

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Quelle: James, C. (2012). Spanisches Landwirtschaftsministerium (2013).

Anbaustatistiken für EU-Länder

Spanien 136,962 Hektar Bt-Mais

Portugal9278 Hektar Bt-Mais

Tschechische Republik 3080 Hektar Bt-Mais

Rumänien 217 Hektar Bt-Mais

Slowakei 189 Hektar Bt-Mais

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Spanien ist in der EU führend beim Anbau von gv-Mais.In Spanien wird Bt-Mais angebaut, der resistent ist gegenden Maiszünsler – ein Schädling, der Ertragseinbußenvon bis zu 30 % verursachen kann. 2013 wurde gv-Maisin Spanien auf 136.962 Hektar angebaut und damit 32 % der Menge an Mais erzeugt, die während desJahres im Land verkauft wurde.4 Offizielle Daten desLandwirtschaftsministeriums für 2013 zeigen einen historischen Höhepunkt von 136.962 Hektar – eineSteigerung von 18 % gegenüber 2012.5

Durch den Anbau von Bt-Mais erzielten die spanischenLandwirte 2012 einen zusätzlichen Bruttogewinn vonüber 11 Mio. €. Dies entspricht einem zusätzlichenGewinn von 95 € pro Hektar, so die Ergebnisse einerStudie aus dem Jahr 2012, die im Spanish Journal ofAgricultural Research erschienen ist.6

Profitieren von den Vorteilen:Anbau von gv-Mais in Spanien

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Alle Lebens- und Futtermittel, die aus gv-Nutzpflanzen beste-hen, die solche enthalten oder daraus gewonnen werden,müssen in der EU gekennzeichnet werden, wenn der GVO-Anteil mehr als 0,9 % beträgt. Dadurch erhält der Verbraucherdie Möglichkeit zur informierten Entscheidung – solange dieErzeuger eine entsprechende Produktauswahl anbieten. Tierische Produkte, die mithilfe von gv-Futtermitteln erzeugtwurden – wie es in der EU gängige Praxis ist –, müssen nichtgekennzeichnet werden. Die 0,9%-Schwelle ist eine politi-sche Entscheidung und basiert nicht auf wissenschaftlichenErkenntnissen oder Fakten.

In Ländern, in denen der Anbau von gv-Pflanzen erlaubt ist,haben Landwirte die Wahl, biologische, gentechnisch veränderte oder konventionelle Nutzpflanzen anzubauen, solange Koexistenzmaßnahmen eingehalten werden. Koexistenzmaßnahmen waren bislang sehr erfolgreich.Beispielsweise wurde in Spanien 15 Jahre lang erfolgreichgentechnisch veränderter Mais parallel zu konventionellemMais und Bio-Mais angebaut. Einfache, wirkungsvolle undwissenschaftsbasierte Koexistenzmaßnahmen erlauben esden spanischen Landwirten, die Pflanzen anzubauen, vondenen sie am meisten profitieren.

Wie wird die Wahlfreiheit fürVerbraucher und Landwirtesichergestellt?

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Einige Umfrageergebnisse und bei der Erhebung gestellte Fragensind irreführend. Fragen, die die Menschen dazu auffordern, quantitativ zu bestimmen, „wie besorgt“ sie über eine Technologiesind, erzeugen zwangsläufig einen hohen Grad an Besorgnis. Eineaktuelle Meta-Studie aus Schweden ergab, dass viele europäischeUmfragen zum Thema Biotechnologie zu sehr auf Risiken fokussieren.7 Seriöse Umfragen verwenden keine derartigen irreführenden Methoden; sie fordern die Menschen stattdessenauf, ihre Bedenken in eine Rangfolge zu bringen, ohne ihnen indirekt vorzugeben, welcher Art diese Bedenken sein könnten.

So hat das Eurobarometer im Jahr 2010 16.000 Europäer befragt:

„Können Sie mir in Ihren eigenen Worten sagen, was Ihnen alleseinfällt, wenn Sie an die möglichen Probleme oder Gefahren imZusammenhang mit Lebensmitteln und Essen denken?“ Nur 8 %der Europäer antworten spontan, dass sie über gv-Lebensmit-tel besorgt sind.8

Darüber hinaus ergab eine Studie aus Deutschland aus dem Jahr2013, dass die junge Generation gegenüber der Gentechnik wesentlich offener und positiver eingestellt ist als ältere Generationen.9

Fragen zu GVO, die „in den leeren Raum“ gestellt werden, sind un-geeignet, die öffentliche Meinung einzuschätzen. Eine Eurobaro-meter-Umfrage zum Thema Biotechnologie von 2006 ergab, dassdie Verbraucher eher bereit sind, gv-Lebensmittel zu kaufen, wennsie davon Vorteile haben, wie niedrigere Preise, eine geringere Belastung mit Pflanzenschutzmitteln oder gesündere Ernährung.10

Ein großer Anteil der Verbraucher erkennt an, dass GVO Vorteilebieten. Nach einer Eurobarometer-Umfrage von 2010 zum ThemaLandwirtschaft meinten 77 % der Europäer, dass die Europäi-sche Union ihre Landwirte zur Nutzung der Biotechnologie inder Landwirtschaft ermutigen sollte.11

Viele Umfragen offenbaren ein geringes Wissen über gv-Lebens-mittel. Nach einer aktuellen Umfrage haben 34 % der Europäerdeutliche Informationsdefizite bei der Grünen Gentechnik, sodasssich viele ihre abschließende Meinung erst noch bilden müssen.12

Was denken die Europäer?

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Das EU-Forschungsprojekt CONSUMERCHOICE untersuchtedas Einkaufsverhalten von Verbrauchern, die die Wahl zwischen Lebensmitteln mit und ohne gentechnisch veränderte Zutaten hatten. Das Projekt zeigte, dass die Antworten der Verbraucher in Umfragen nicht zuverlässig mitihrem tatsächlichen Einkaufsverhalten übereinstimmten. Vielmehr kamen die Forscher zu dem Schluss, dass Europäer gv-Produkte dann kaufen, wenn sie gekennzeichnet im Supermarktregal liegen.13

Einkaufsverhalten der Verbraucher

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Junge Landwirte begrüßen Innovationen

LANDWIRTE RUND UM DIE WELT

Name: Felipe Gatto

Beruf: Sojafarmer

Land: Brasilien

Hintergrund: Felipe gehört zu einer neuen Generation junger, gut ausgebildeter Landwirte, die zu ihren Familienbetrieben in Brasilien zurückkehren. Sie betrachten die Fortschritte bei der Pflanzenforschungals Chance, ihre Betriebe produktiv und nachhaltig zu bewirtschaften,sodass auch ihre Kinder es als Zukunftsoption betrachten können, inden großen Ebenen Brasiliens Landwirtschaft zu betreiben.

Probleme: Hohes Aufkommen an Unkräutern.

Chancen: 20 % der Sojapflanzen auf seinen Äckern wurden mithilfe derBiotechnologie entwickelt. Besonders wichtig sind dabei Sojapflanzen,

die gegen ein Herbizid (Glyphosat) resistent sind.

„Da Glyphosat eine Vielzahl von Unkräutern sehr effektiv vernichtet,

haben wir die resistenten Sojapflanzen in den letzten dreiJahren auf wechselnden Flächenangebaut und so das Unkraut-aufkommen auf unseren Äckernverringert.“

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Handel

Der Handel mit gentechnischveränderten Nutzpflanzen

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Wir importieren, was wir selbst nicht in ausreichendem Maßanbauen können oder wollen. Die EU ist der weltgrößte Importeur von Agrargütern. Ein beträchtlicher und steigenderTeil davon basiert auf gentechnisch veränderten Nutzpflanzen. Europas Abhängigkeit von Agrarimporten ist besonders großbei Soja, wo die eigene Produktion nur 7 % des Bedarfsdeckt. Soja ist eine der besten Proteinquellen und wirdhauptsächlich für die Tierfütterung eingesetzt, während Sojalecithin in vielen verarbeiteten Lebensmitteln genutztwird. Bei Baumwolle sind wir praktisch vollständig abhängigvon Importen.

Warum importiert die EUProdukte aus gv-Pflanzen?

Owen PatersonUmweltminister Großbritannien

Europa profitiert in großemMaß von den gentechnischveränderten Pflanzen, dieder Rest der Welt anbaut.

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EU 27: Die wichtigstenAgrarimportgüter

Mais 1 542 Rapssaat 1265

Verarbeitete

Lebensmittel 1223

Geflügelfleisch 1036

Rindfleisch ohne

Knochen 998

Kaffee

8 389

Sojamehl 6 422Sojabohnen 4 732

Kakaobohnen

3 695

Bananen

2 854

Rohes Palmöl

2 805

Tabak

1 923

Wein 1 663

Rohrohrzucker

1581

GESAMTIMPORTE:

98 MRD. €

ANTEIL DER TOP 14:

42%

Beträge in Mio €Quelle: DG for Agriculture and Rural Development (2012).Agricultural trade in 2011: the EU and the world. Europäische Kommission

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In den Ländern, aus denen die EU die meisten Agrarrohstoffeimportiert – Länder in Nord- und Südamerika –, sind gentech-nisch veränderte Nutzpflanzen längst Standard, weil die Landwirte sich für dieses Anbausystem entschieden haben. An der Spitze der Zulieferer für Europa steht Brasilien, gefolgtvon den USA und Argentinien. Als Folge werden zertifizierte gv-freie Agrarrohstoffe in Europa immer teurer – obwohl keinerlei Gesundheits- oder Umweltrisiken die Nutzungs -beschränkungen rechtfertigen. Daher haben große Handelsketten inzwischen die Vorschrift über gv-freie Fütterung für Geflügel aufgehoben.14

Muss es Gentechnik sein?

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Trotz ihrer Importabhängigkeit gibt es in der EU Handelshin-dernisse, die bereits in der Vergangenheit zu Handelsunter-brechungen und höheren Rohstoffpreisen geführt haben. DasZulassungssystem der EU arbeitet erheblich langsamer als inden exportierenden Ländern. Selbst wenn die Sicherheiteines Produkts bestätigt ist, vergehen viele Monate mit derbehördlichen Abwicklung, bis eine Sorte für den Import zugelassen wird. Infolgedessen werden Lieferungen, vondenen angenommen wird, dass sie Spuren nicht zugelasse-ner gv-Nutzpflanzen enthalten, in ihre Ursprungsländer zu-rückgeschickt. Die Kosten, die der europäischen Wirtschaftdurch derartige Vorfälle entstehen, könnten sich auf bis zu 9,6 Mrd. € pro Jahr belaufen, ergab eine Studie der Europäi-schen Kommission.15

Die Zulassungsverzögerungen sind keine Frage der Sicherheit – immerhin wurden die Pflanzen, die in der EU auf Zulassung warten, bereits einer rigorosen Sicher-heitsbewertung auf EU-Niveau unterzogen. Zudem sinddie meisten von ihnen in einer Reihe von Drittländern zugelassen, in denen ähnliche Richtlinien zur Sicherheits -bewertung gelten.

Immer wieder kommt es bei der EU-Gesetzgebung zu gv-Nutzpflanzen zu zeitlichen Verzögerungen. Das machtVorhersagen über Zulassungen extrem schwierig. Ohne Berechenbarkeit werden Lebensmittelindustrie, Rohstoff-händler und Mastbetriebe in Europa sich in Zukunft mit nochgrößeren Herausforderungen konfrontiert sehen.

Wie wirkt sich die Gentechnikgesetzgebung der EU auf den Handel aus?

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Es ist aufwendig und kostspielig, verschiedene Sorten derselben Nutzpflanze bei Transport und Weiterverarbeitung zuseparieren. Wie auch in anderen Bereichen der Landwirtschaftist eine hundertprozentige „Reinheit“ nicht zu erreichen. In einergroßen Rohstofflieferung kann ein minimaler Anteil einer gentechnisch veränderten Sorte vorkommen, vergleichbar miteinem Sandkorn auf einem Kopf Salat. Stellt sich heraus, dassdiese Sorte noch nicht in der EU zugelassen ist, gilt die gesamte Lieferung als illegal und darf nicht eingeführt werden.

Dieses Prinzip der Nulltoleranz, das in der EU aufrechterhaltenwird, steht im Widerspruch zu der Realität einer schnell wachsenden Zahl gentechnisch veränderter Nutzpflanzensortenauf dem Weltmarkt.

Was ist „Nulltoleranz“ undwarum ist sie unrealistisch?

Weltweit gibt es 2500 Zulassungenfür einzelne gv-Produkte durch dieRegierungen verschiedener Länder.

In Europa sind es 48, außerdemwarten 74 gv-Sorten auf die

EU-Zulassung.

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Die EU sollte Zulassungsanträge effizienter bearbeiten,gemäß dem Zeitrahmen, den ihre Gesetzgebung vorsieht,und in Übereinstimmung mit dem steigenden weltweitenAnbau von gv-Nutzpflanzen. Um eine größere Rechtssicher-heit zu gewährleisten, sollten endlich „technische Lösun-gen“ für Futtermittel- und Saatgutlieferungen mit Spurenin der EU noch nicht zugelassener gv-Pflanzen eingeführtwerden. Die EU sollte sich an laufenden internationalen Kooperationen beteiligen und nachhaltige Lösungen für „minimale Verunreinigungen“ mit gv-Pflanzen finden, derenSicherheit bereits geprüft wurde, die aber noch nicht in derEU zugelassen sind.

Welche Lösungen gibt es?

Jack BoboBiotechnologie-Berater desUS-Außenministeriums

Die europäische Nutztierhaltung ba-siert auf gentechnisch verändertenFuttermitteln, und gentechnisch veränderte Organismen werden ingroßem Ausmaß für die Herstellungvon Käse, Wein und Bier genutzt.Lasst uns diese Informationen zurVerfügung stellen und sagen: Nunhabt ihr so lange Bier, Wein undKäse konsumiert, und es geht euch gut.

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Ernährungs-sicherheit

GentechnischveränderteNutzpflanzenund Ernährungs -sicherheit

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Fast eine Milliarde Menschen leidet chronisch an Hunger,und fast zwei Milliarden hungern immer wieder zeitweisewegen Armut unterschiedlichen Ausmaßes. Letztere verfügennicht immer über die Mittel, um sich mit Nahrungsmitteln zuversorgen, oder sie sind Kleinbauern und ernten nicht genug,um ihre Familien ausreichend zu ernähren. Aktuelle Erhebungen zeigen, dass die Anzahl der Menschen, die anHunger und Unterernährung leiden, sinkt. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, da immer mehr Menschen die ländlichen Regionen verlassen und in die Städte ziehen,wo sie darauf angewiesen sind, dass Landwirte Überschüsseproduzieren.

Wie groß ist die Bedrohungdurch globale Nahrungs -mittelknappheit?

Maciej J. NaleczUNESCO-Direktor für Naturwissenschaften und Technik

Biotechnologie bietet Afrika einenaheliegende Investitionsmöglich-keit in Forschung und Entwick-lung. Sie eröffnet nicht nurspannende Forschungsmöglich-keiten, sondern geradezu zahlloseAnwendungsoptionen, die entscheidend für die Entwicklungdes Kontinents sind.

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10

9

5

6

7

8

4

3

2

Industrieländer

3,0 Mrd. 1960

6,0 Mrd.2000

9,0 Mrd. 2050

1

1960

1970

1980

1990

2000

2010

2020

2030

2040

2050

0

Bev

ölke

rung

in M

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Bevölkerungswachstum,aktuell und prognostiziert1960–2050

Entwicklungs- und Schwellenländer

Gesamt

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2050 werden neun Milliarden Menschen auf unserem Planetenleben. Die Konsummuster verändern sich, vor allem steigt dieNachfrage nach Fleisch. Um diese Nachfrage befriedigen zukönnen, müssen wir die Nahrungsmittelproduktion in Entwick-lungs- und Schwellenländern verdoppeln. Die UN Food andAgriculture Organisation (FAO) schätzt, dass die global verfügbare Lebensmittelmenge um 70 % steigen muss.Gleichzeitig müssen wir die Überkultivierung der landwirt-schaftlichen Nutzflächen vermeiden und die Umwelt schonen:30 % der globalen Landflächen sind bereits von Degradierungbetroffen, und in Entwicklungsländern hat der Klimawandelbereits zu Produktivitätseinbußen von 10 bis 25 % geführt.16

Warum müssen wir mehrund besser produzieren?

Mehr Nahrungsmittel müssenauf weniger Land produziertwerden (FAOSTAT)

1960 1980 2000 2020

3,0 Mrd. 4,4 Mrd. 6,0 Mrd. 7,5 Mrd.

Bevölkerung in Milliarden

Landwirtschaftlich nutzbare Fläche pro Person (Hektar)

4.3

1980

3.0

2.21.8

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80 % der benötigten Erhöhung der Lebensmittelproduktionwerden durch Ertragssteigerungen und Intensivierung desAnbaus auf den bestehenden Flächen erfolgen müssen. Anfang 2013 unterschrieben 80 Landwirtschaftsminister eineErklärung, die die Notwendigkeit einer „nachhaltigen Land-wirtschaft und ihrer Intensivierung“ hervorhob.17 Das be-deutet mehr Wachstum mit weniger Land, weniger Wasser,weniger Energie, weniger Dünger und Pflanzenschutzmittel.Die Nutzung moderner Biotechnologie eröffnet einen Weg,den Druck auf diese Ressourcen zu verringern. Der Einsatzvon gv-Nutzpflanzen kann zum Beispiel die Ernteerträge verbessern und gleichzeitig das Land nachhaltiger nutzbarmachen: Auf einer gleichbleibenden Fläche können die Erträge um 6 % bis 30 % gesteigert werden.18

Wie können gv-Nutzpflanzenzu einer nachhaltigenLandwirtschaft beitragen?

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Biotechnologie-Unternehmen und öffentliche Forschungsein-richtungen bemühen sich gemeinsam darum, gv-Sorten fürwichtige Grundnahrungspflanzen wie Cassava, Banane, Sorghum und Reis zu entwickeln.• Goldener Reis – der mit Provitamin A angereicherte Reis

steht auf den Philippinen kurz vor der Zulassung . Er wurdeentwickelt, um Vitamin-A-Mangelerscheinungen wie Erblindung vorzubeugen.19

• BioCassava Plus – im Rahmen dieses Projektes wird derNährstoffgehalt von Cassava verbessert, der Hauptkalorien-quelle für über 250 Millionen Menschen in Afrika.20

• Africa Biofortified Sorghum – in diesem Projekt wird einenährstoffreichere und besser verdauliche Sorghumhirseentwickelt, die erhöhte Mengen an Aminosäuren, Vitami-nen, Eisen und Zink enthält. Sorghum ist die fünftwichtigsteGetreidepflanze der Welt und Grundnahrungsmittel für über500 Millionen Menschen.21

• Water Efficient Maize for Africa (WEMA) – ein Projekt, in dem trockentoleranter Mais entwickelt wird. Für über 300 Millionen Afrikaner ist Mais das wichtigste Nahrungs-mittel.22

Biotechnologie-Projekte für die Entwicklung

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2012 war die Anbaufläche mit gv-Nutzpflanzen in Entwick-lungs- und Schwellenländern erstmals größer als in den Industrieländern. Über 90 % der 17,3 Millionen Landwirte mitgv-Anbau waren Kleinbauern in Entwicklungsländern. 51,2 % des zusätzlichen landwirtschaftlichen Einkommensweltweit wurden 2011 in Entwicklungsländern erzielt, haupt-sächlich durch den Anbau von gv-Soja und gv-Baumwolle.23

Mithilfe der Gentechnik können mehr und besser angepassteneue Merkmale rasch entwickelt werden, um den Bedürfnis-sen der Landwirte vor Ort Rechnung zu tragen. Leistungsfähi-geres Saatgut ist einfach zu nutzen und stellt eine schnelleund effiziente Möglichkeit dar, Landwirten in Entwicklungslän-dern dabei zu helfen, ein besseres Leben zu führen.

Wie viele Landwirte inEntwicklungsländern bauengv-Nutzpflanzen an?

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Europas Zögern gegenüber der Nutzung der Biotechnologieund gegenüber dem Import gentechnisch veränderter Nutzpflanzen hat bereits große Auswirkungen auf Entwick-lungsländer. Offensichtlich provozieren die unbegründetenÄngste und übervorsichtigen Zulassungsverfahren Handelskonflikte und treiben weltweit die Nachfrage nachLebensmitteln und damit auch ihre Preise in die Höhe. Die Verbraucher in den Entwicklungsländern wird dies am härtesten treffen.

Wie beeinflusst die Gentechnikpolitik der EU Entwicklungsländer?

49

Dr. Felix M’mboyiAfrican Biotechnology Stakeholders Forum

Die westliche Überflussgesellschafthat den Luxus der Wahl, mit welchenTechnologien sie ihre Lebensmittel erzeugen will, doch ihr Einfluss undihre Empfindlichkeiten verweigern vie-len Menschen in Entwicklungsländernden Zugang zu Technologien, die fürein größeres Angebot an Nahrungs-mitteln sorgen könnten. Diese Art vonScheinheiligkeit und Arroganz kommtmit dem Luxus eines vollen Magens.

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Biotechnologie und die lokale GemeinschaftName: Karim Traoré

Beruf: Baumwollfarmer

Land: Burkina Faso

Hintergrund: Karim liebt die Landwirtschaft seit seiner Kindheit. Er istüberzeugt, dass moderne Agrarmethoden die Einkommen der Landwirteerhöhen und ihnen ermöglichen, für die Grundbedürfnisse ihrer Familienzu sorgen: Ernährung, Gesundheit, Bildung.

Probleme: Trockenheit und das mehrfache Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln, das schwere körperliche Arbeit und hohe Kosten verursacht.

Chancen: 30 % Ertragssteigerung mit gv-Baumwolle und weniger Sprühen. In Zukunft würde er gern gentechnisch verändertes Getreide

anbauen, das gegen Trockenheit und Krankheiten resistent ist.

„Wir hatten große Probleme mitSchädlingen in der Anbausaison

1987/88. Das war das Jahr, indem die Landwirte ihre Pflanzenbis zu 18-mal mit Pestizidenbesprüht haben. Seitdem warstdu als Baumwollfarmer besorgt, sobald du Baumwolleangepflanzt hast. Du konntest

nicht einmal schlafen, weil dunicht wusstest, wie du mit den

Schädlingen fertig wirst. Aberjetzt, wenn du gv-Baumwolle

anbaust, kannst du schlafen.“

LANDWIRTE RUND UM DIE WELT

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Umwelt

GentechnischveränderteNutzpflanzenund die Umwelt

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Die Landwirtschaft verbraucht weltweit 70 % des Frischwassers,belegt fast 40 % der Landflächen (12 % für Nutzpflanzenanbau und 27 % für Weideland) und verursacht 14 % der globalen Treibhausgas-Emissionen.24

Die Landwirtschaft hat in der Vergangenheit eine große Rolle gespielt beim Verlust von biologischer Vielfalt, der Degradierung derBöden, beim Treibhauseffekt und der Gewässerverschmutzung.

Welche Auswirkungenhat Landwirtschaft auf die Umwelt?

Der Flächenverbrauch durch die Landwirtschaft hat einen star-ken Einfluss auf die biologische Vielfalt. Gleichzeitig gilt es, einewachsende Weltbevölkerung zu ernähren – mit weniger Land undauf eine umweltfreundlichere Art und Weise. Dies erfordert hoheInvestitionen und den Einsatz aller verfügbaren Technologien. Wenn eine größere Produktivität auf gleichbleibender Fläche diesteigende Nachfrage nach Lebensmitteln befriedigen kann, verringert das den Druck, die Landwirtschaft weiter in bishernicht genutzte Lebensräume auszudehnen. Gv-Nutzpflanzenkönnen die Erträge auf gleichbleibender Fläche um 6 % bis 30 %steigern und so verhindern, dass Land umgepflügt wird, welchesheute eine große Artenvielfalt beherbergt.

Wie helfen gv-Nutzpflanzender Umwelt?

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Der Anbau von gv-Pflanzen kann Treibhausgas-Emissionenverringern, die durch Düngereinsatz, Treibstoffverbrauch undPflügen verursacht werden.

Da insektenresistente gv-Pflanzen sich selbst gegen Fraßinsekten schützen können, kann der Treibstoffverbrauchdurch Traktoren verringert werden, weil weniger Pflanzen-schutzmittel ausgebracht werden müssen.

Herbizidtolerante Pflanzen erleichtern die Kontrolle der Unkräuter und verringern den Pflugeinsatz. In Argentinien undden USA hat der Anbau herbizidtoleranter Sojabohnen dieAnzahl der Pflugarbeit um bis zu 58 % reduziert.25

Ein weitgehender Verzicht auf Pflügen trägt dazu bei, CO2-Emissionen zu verringern, da Kohlenstoff besser imBoden gebunden bleiben kann und weniger Treibstoff verbraucht wird.

Welchen Einfluss haben gv-Nutzpflanzen auf den Klimawandel?

In den USA wurden die von derLandwirtschaft verursachten

Treibhausgas-Emissionen seit1980 beträchtlich reduziert

beim Anbau von Mais (-36 %),Baumwolle (-22 %) und Soja

(-49 %).26

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Schätzungsweise die Hälfte der Weltbevölkerung wird bis 2030stark unter Wasserknappheit leiden. Bodenschonende Anbau-verfahren wie der pfluglose Anbau, der durch herbizidtolerantegv-Pflanzen ermöglicht wird, tragen dazu bei, dass Wasser besserim Boden gespeichert und somit effizienter genutzt werden kann.

Dort, wo Landwirte mit Wassermangel zu kämpfen haben, kanndie Biotechnologie helfen, mit der geringen verfügbaren Wassermenge höhere Erträge zu erzielen. In den USA, wo 2012große Teile der landwirtschaftlichen Flächen von schwerer Trockenheit betroffen waren, ist jetzt ein trockentoleranter gv-Maiserhältlich, der es den Landwirten ermöglicht, Ernteerträge auch beianhaltender Trockenheit zu stabilisieren.

Wie können gv-Nutzpflanzeneinen Beitrag zum verringertenWasserverbrauch leisten?

Quelle:Brookes G & Barfoot P (2013). Key environmental impacts of global genetically modified (GM) crop use 1996–2011. GM Crops and Food: Biotechnology inAgriculture and the Food Chain , 4:2. http://dx.doi.org/10.4161/gmcr.24459

55

• In der Zeit von 1996 bis 2011> konnten Landwirte bis zu 8,9 % der Ausgaben für Pflanzenschutz-

mittel einsparen; das entspricht 474 Millionen Kilogramm weniger Pflanzenschutzmittel,

> summierten sich die Einsparungen an Treibstoff auf 5471 Millio-nen Liter.

• Die Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen durch gv-Nutzpflanzenentspricht der Menge von 10,2 Millionen Autos.

• Die United Nations Convention to Combat Desertification (UNCCD)schätzt, dass bis 2050 die Hälfte des heute landwirtschaft-lich nutzbaren Landes unbrauchbar werden könnte.

?SCHON

GEWUSST?

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LANDWIRTE RUND UM DIE WELT

Die Vorteile nutzen in Europa

Name: Maria Gabriela Cruz

Beruf: Maisfarmerin

Land: Portugal

Hintergrund: Gabriela betreibt einen landwirtschaftlichen Familienbe-trieb in vierter Generation. Die Agraringenieurin hat Wege gefunden, ihrLand nachhaltig zu bewirtschaften.

Probleme: Schädlinge, Bodenerosion und die Notwendigkeit, Wassersparsamer einzusetzen.

Chancen: Gv-Mais wird mit einem hohen Schädlingsaufkommen fertigund ermöglicht es, den Insektizideinsatz um drei Anwendungen zu reduzieren.

„Gv-Nutzpflanzen eröffnen eine Chance,Landwirte in Europa auf ihrem Land zu

halten. Wenn wir keine weiteren gv-Pflanzen zur Verfügung gestellt

bekommen, werden wir wenigerwettbewerbsfähig, müssen mehrLebensmittel importieren und weniger nachhaltige Bewirtschaftungsmethoden anwenden.“

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Innovation

GentechnischveränderteNutzpflanzenund Innovation

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Die Landwirtschaft hat beträchtliche Auswirkungen auf die Umwelt. Gleichzeitig ist sie zentral bei der Lösung der Probleme, die sich durch das Wachstum der Weltbevölkerungergeben. Deshalb ist es notwendig, Innovationen zu unterstüt-zen, die dazu beitragen, mehr Lebensmittel bei weniger Umweltbelastung zu produzieren. Mithilfe der Agrobio -technologie können wir dieser Herausforderung begegnen. Die Investitionen in diese Technologie haben bereits 17 MillionenLandwirten rund um den Globus wertvolle Dienste geleistet.

Die gentechnische Veränderung von Pflanzen ist einer derSchlüssel, landwirtschaftliche Erträge nachhaltig zu steigern,und zwar mit geringerem Verbrauch von Land, Wasser undEnergie. Die gv-Pflanzen, die heute angebaut werden, und neuentwickelte Sorten werden Landwirten mehr Möglichkeiten eröffnen, Ressourcen nachhaltiger einzusetzen.

Warum brauchen wir Innovationen in der Landwirtschaft?

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• Drei der sechs größten Agrobiotechnologie-Firmen kommenaus Europa.

• Die Top 10 der Unternehmen investieren jährlich etwa 2,25 Mrd. USD, oder 7,5 % des Absatzes, in die Entwicklungneuer Produkte.27

• Im Durchschnitt benötigt man 13 Jahre und 136 Mio. USD,um eine gentechnisch veränderte Nutzpflanze auf den Marktzu bringen.28

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Geistige Eigentumsrechte stellen sicher, dass öffentliche oderprivate Entwickler neuer Technologien für ihre Investitionenentlohnt werden. Dadurch können sie weiter in neue Technologien und Produkte investieren. Die zahlreichen wirtschaftlichen und sozialen Vorteile aus Innovationen inder Biotechnologie hängen deshalb in höchstem Maß voneinem effizienten Schutz geistiger Eigentumsrechte ab.Wie in jeder Hochtechnologieindustrie stellen Patentrechte sicher, dass sich der lange und kostspielige Prozess in For-schung und Entwicklung finanziell lohnt. Neue Nutzpflanzen,die höhere Erträge erbringen und/oder weniger Wasser benötigen, basieren auf Erfindungen. Damit die Entwicklerden gesamten Weg von Initialzündung bis zu Produktion undMarkteinstieg gehen können, müssen Erfindungen adäquatgeschützt sein. Nur so können die Investitionen zumindestteilweise wieder ausgeglichen werden.

Welchen Wert haben geistige Eigentumsrechtefür die Landwirtschaft?

?SCHON

GEWUSST?

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Sylvie BonnyNationales AgrarforschungsinstitutFrankreich

Auch in anderen Branchen gibt eseinen starken Konzentrationsprozesszu großen multinationalen Konzernen,genau wie bei der Entwicklung undMarkteinführung neuer Produkte. Patente gibt es schon lange, und fürviele Produkte des täglichen Lebenssind sie einfach notwendig.

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Der Schutz geistiger Eigentumsrechte fördert den Fortschritt und den Zuwachs an Innovationen in der Landwirtschaft – die Biotechnologie eingeschlossen –, indem er die Verbreitung neuer Erfindungen sichert.Zahlreiche Studien zeigen den Zusammenhang von geistigen Eigentums-rechten, Forschung und Entwicklung, Investitionen und Wachstum. Geistige Eigentumsrechte tragen mit einem beträchtlichen Anteil zu derEntstehung und Sicherung von Arbeitsplätzen, Steuereinnahmen, Wettbewerbsfähigkeit und dem Wachstum des Bruttosozialprodukts bei.

Kontinuierliche Innovationen in der Agrobiotechnologie eröffnenneue Chancen, die großen Herausforderungen wie Klimawandel unddemografische Veränderungen anzugehen und gleichzeitig Gesundheit und Wachstum zu erhalten.

Das System geistiger Eigentumsrechte, das diese kontinuierliche Innova-tion schützt, macht es möglich, das Wissen, das den Erfindungen zugrunde liegt, gemeinsam zu nutzen. Bei der Anmeldung eines Patentsist der Erfinder verpflichtet, sämtliche Informationen über seine Erfindungin einer Patentschrift mitzuteilen, die öffentlich zugänglich ist. Damit berei-chert jedes Patent den globalen wissenschaftlichen Informationspool.Der Schutz von Erfindungen erlaubt, Informationen zu veröffentli-chen, und ermöglicht dadurch andere wissenschaftliche Fortschritteund die Entwicklung alternativer Produkte, die ebenfalls zum Wohlder Menschheit beitragen.

Welchen Wert haben geistige Eigentumsrechtefür die Gesellschaft?

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Volkswirtschaften – sowohl in entwickelten Ländern wie inSchwellenländern – nutzen in zunehmendem Maß Patentsys-teme, um Forschung, Entwicklung und Kommerzialisierung inder Biotechnologie zu erleichtern. Kooperationen zwischenöffentlichen Einrichtungen oder Universitäten, kleinen undmittleren oder großen Unternehmen basieren häufig auf Lizenzabkommen, die dem beteiligten großen UnternehmenNutzungsrechte auf die geistigen Eigentumsrechte für einepatentierte Erfindung einräumen. Oft ist es dieses Unterneh-men, das die Investitionen für den kostspieligen und riskanten Prozess der Zulassung und Kommerzialisierungübernimmt.

Auf diese Weise fördern geistige Eigentumsrechte Kooperationen in der Biotechnologie und ermöglichen weitere Forschung und Entwicklung. Erst die Kombinationvon Universitäten, nationalen Forschungseinrichtungen in Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern und großenund kleinen privaten Firmen treibt Innovationen voran.

Wer steht an derSpitze der Innovation?

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FAQs

Kontroversenum die Gentechnik – häufig gestellte Fragen(FAQs)

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1. Sind gv-Nutzpflanzen sicher für diemenschliche Gesundheit und die Umwelt – wissen wir genug über Langzeitfolgen?

Ja. Bezüglich der Sicherheit von gv-Nutzpflanzen, die auf demMarkt sind, gibt es einen breiten wissenschaftlichen Konsens.Es liegen zwei Berichte der Europäischen Kommission über 25 Jahre Erforschung der Auswirkungen von gv-Nutzpflanzenauf die Gesundheit und die Umwelt vor. Beide geben keine wissenschaftlichen Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen gentechnischen Veränderungen und höheren Risiken,als es bei konventionellen Pflanzen und Organismen der Fallist. Darüber hinaus haben Hunderte Millionen von Menschen inden letzten 15 Jahren mehrere Milliarden Mahlzeiten mit gv-Zutaten ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen verspeist.

2. Wie verlässlich ist der Zulassungs -prozess für gentechnisch veränderteOrganismen in der EU?

Der Prozess der Sicherheitsprüfung und Zulassung ist strengund vom Gesetz vorgeschrieben. Sämtliche gv-Lebens- und -Futtermittel, die in der EU angebaut oder verkauft werden sollen, müssen eine Sicherheitsprüfung durchlaufen, die vonunabhängigen Wissenschaftlern der Europäischen Behörde fürLebensmittelsicherheit (EFSA) vorgenommen wird. Allerdingsliegt die endgültige Entscheidung über die Zulassung bei denEU-Mitgliedstaaten, die über die Vorschläge der EU-Kommis-sion abstimmen.

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3. Warum sind gv-Nutzpflanzen patentiert?Innovationen spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklungneuer Lösungen für eine langfristige Steigerung der landwirt-schaftlichen Produktivität, der ländlichen Entwicklung und derökologischen Nachhaltigkeit. Deshalb müssen sie durch geistigeEigentumsrechte unterstützt und geschützt werden. Ihre Eckpfeiler bilden Patente.

Der Schutz von Daten aus dem Zulassungsprozess und von vertraulichen Geschäftsinformationen ist bei Biotechnologieerfin-dungen unerlässlich, um den Entwicklungs- und Innovationspro-zess zu unterstützen. Sobald ein Patent gewährt wurde, werdendie Informationen über das Produkt und die Technologie dahinter öffentlich zugänglich und ermöglichen weitere wissen-schaftliche Fortschritte, auch um alternative Produkte zu entwickeln. Die Pflanzenforschung zählt zu den forschungs- undentwicklungsintensivsten Branchen der Welt. Gemessen am Anteil des Umsatzes an den Forschungs- und Entwicklungs -ausgaben gehört sie zu den vier größten globalen Branchen.

4. Sind Biotechnologieunternehmen diegrößten Nutznießer von gv-Technologien?

Durch höhere Erträge und einen geringeren Verbrauch an Pflanzenschutzmitteln haben Landwirte einen direkten Gewinn(12–21 % im Durchschnitt) durch den Anbau gentechnisch ver-änderter Nutzpflanzen. Eine neue Studie zeigt, wie viele Vorteilegv-Nutzpflanzen den Landwirten weltweit gebracht haben.

Von 1996 bis 2011 betrugen die weltweiten Einkommenszu-wächse durch die Biotechnologie für die Landwirte 98,2 Mrd.USD. 19,8 Milliarden davon fielen allein im Jahr 2011 an und erbrachten einen zusätzlichen Gewinn von 130 USD pro Hektarfür den gv-Anbau.29 In Europa erreichten die spanischen Farmer,die gv-Mais anbauten, 2012 einen zusätzlichen Bruttogewinnvon über 11 Mio. Euro. Das entspricht einem zusätzlichen Gewinn von 95 Euro pro Hektar.

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Heute werden gv-Nutzpflanzen in Entwicklungs- und Schwel-lenländern auf einer größeren Fläche angebaut als in Industrie-ländern. Über 50 % der Flächen mit gv-Nutzpflanzen entfallenauf Entwicklungs- und Schwellenländer. 90 % aller gv-Nutz-pflanzen werden von Kleinbauern genutzt. Von den 28 Ländern, in denen 2012 gv-Nutzpflanzen angebaut wurden,waren 20 Entwicklungs- und Schwellenländer.

Warum entscheiden sich 17,3 Millionen Landwirte für denAnbau dieser Nutzpflanzen? Warum bauen sie diese weltweitauf einer Fläche von 170 Mio. Hektar in 28 Ländern an? Weilsie von der Technologie einen Nutzen haben.

5. Sind gv-Pflanzen fortpflanzungsfähig,oder müssen die Landwirte jedes Jahrneues Saatgut kaufen?

Alle bisher kommerzialisierten gv-Nutzpflanzen sind fortpflan-zungsfähig wie ihre konventionellen Gegenstücke. Gentechnik-Gegner behaupten jedoch, dass Unternehmen Technologienzur Einschränkung der Vermehrungsfähigkeit von gentechnischveränderten Pflanzen – die sogenannte „Terminator-Technolo-gie“ – einsetzen, die Landwirte daran hindern, einen Teil ihrerErnte als Saatgut in der nächsten Saison zu verwenden.

Derartige Nutzpflanzen gibt es nicht auf dem Markt. „Termina-tor-Technologie“ darf nicht mit Hybrid-Saatgut verwechseltwerden. Viele Landwirte, auch in den Entwicklungsländern, ziehen es schon heute vor, jedes Jahr neues Saatgut zu kaufen,weil es deutlich bessere Erträge bringt. Bei einigen Hybrid-Pflanzen wie Mais und zahlreichen Gemüsearten entstehenkeine sortenechten Nachkommen. Dennoch dominiert jedesJahr Hybrid-Saatgut den Markt, selbst in Entwicklungsländernwie Indien.

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6. Bringen gv-Nutzpflanzen tatsächlich höhere Erträge?

Durch den Anbau von gv-Nutzpflanzen müssen die Landwirteweniger Ertragsverluste durch Schädlings- und Unkrautdruckhinnehmen. In der Zeit von 1996 bis 2011 trugen gv-Nutzpflan-zen zu globalen Ertragszuwächsen von 328 Mio. Tonnen bei.Die Ertragssteigerungen machten 49 % des wirtschaftlichenNutzens für die Landwirte aus. Die durchschnittlichen Ertragssteigerungen bei Mais und Baumwolle lagen beispielsweise bei 10,1 % und 15,8 %.30

7. Tragen gv-Nutzpflanzen dazu bei, dassweniger Pflanzenschutzmittel benötigtwerden?

Derzeit sind mehr als 95 % aller gv-Nutzpflanzen herbizidtole-rant und insektenresistent. Beide Merkmale tragen dazu bei,das Aufbringen von Pflanzenschutzmitteln durch den Landwirtzu reduzieren.Eine Studie zu Umweltauswirkungen von 2013 zeigte, dassdurch den Einsatz der Gentechnik die Menge der versprühtenPflanzenschutzmittel von 1996 bis 2011 um 474 Mio. kg Wirkstoff (= 8,9%) verringert werden konnte. Dadurch sank derEnvironmental Impact Factor (EIQ) – ein vereinfachtes Maß fürdie Toxizität von Pflanzenschutzmitteln – um 18,1 %. Für insektenresistenten Mais sank der EIQ um 41,7 % und dieeingesetzte Wirkstoffmenge um 45,2 %; für insektenresistenteBaumwolle waren es 27,3 % bzw. 24,8 %.

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8. Können gentechnisch veränderte, kon-ventionelle und biologische Nutzpflanzennebeneinander angebaut werden?

Ja. In Europa beispielsweise zeigen 15 Jahre Erfahrung mit Bt-Mais in Spanien, dass die Landwirte in der Praxis Koexis-tenz betreiben können und dies auch tun. Für GVO-Anteile inkonventionellen oder biologischen Nutzpflanzen gilt eine Kennzeichnungsschwelle von 0,9 %, sofern die Landwirtenachweisen können, dass sie angemessene Vorkehrungen zurVermeidung von Vermischungen getroffen haben. In den meisten Fällen liegt der gemessene GVO-Anteil deutlich unterder 0,9%-Schwelle. Andernfalls ist eine Kennzeichnung erforderlich. Solange dieser Standard aufrechterhalten werdenkann, ist Koexistenz möglich und unproblematisch.

9. Sind insektenresistente Nutzpflanzengiftig für „Nicht-Ziel-Organismen“ wieSchmetterlinge?

Es gibt immer mehr Anzeichen dafür, dass gv-NutzpflanzenNicht-Ziel-Organismen nicht signifikant beeinträchtigen. Viele Studien haben bestätigt, dass Bt – benannt nach demBodenbakterium Bacillus thuringiensis – spezifischer wirkt undweniger Nebenwirkungen hat als konventionelle Schädlingsbe-kämpfungsmittel. Tatsächlich wird Bt seit fast 60 Jahren im biologischen Landbau als Alternative zu konventionellen Insektiziden eingesetzt. Bt gilt als hoch selektiv und umwelt-freundlich.

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Studien zu Bt-Mais, Bt-Baumwolle und Bt-Reis fanden keinesignifikanten Unterschiede in den Populationen von Nicht- Ziel-Organismen. Die Bt-Technologie hat sogar positive Effekte aufumgebende Nicht-Bt-Pflanzen, weil auch dort weniger Pflanzenschutzmittel benötigt wird.31

Eine dieser Studien ergab:

• Nicht-Ziel-Organismen kommen in der Regel zahlreicher aufBt-Maisfeldern vor als auf konventionellen Feldern, aufdenen Insektizide eingesetzt werden.

• Heute angebaute Bt-Nutzpflanzen sind spezifischer undhaben weniger Nebenwirkungen auf Nicht-Ziel-Organismenals die meisten Insektizide, die zurzeit gebräuchlich sind.Die Bt-Technologie kann zum Erhalt der natürlichen Feindebeitragen und ein nützliches Instrument in integriertenSchädlingsbekämpfungssystemen sein.32

Zahlreiche Sprühformulierungen mit dem natürlich vorkommen-den Bt-Bodenbakterium werden seit mehr als 40 Jahren imPflanzenschutz, auch in Biobetrieben, eingesetzt. Der zusätzli-che Umweltnutzen von Bt-Mais gegenüber Mais, der mit biologischen und synthetischen Insektenvernichtungsmittelnbesprüht wird, besteht darin, dass Bt-Maispflanzen einen selektiveren Schutz bieten.

Die International Union for Conservation of Nature, die ursprünglich ein Moratorium für gv-Pflanzen gefordert hatte,kam 2007 zu dem Schluss, es gebe „keine überzeugenden Beweise für direkte negative Auswirkungen der bisher kommerziell genutzten gv-Pflanzen auf die Biodiversität“.33

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Bevölkerung3, 44, 45, 53, 55, 59

Biodiversität (biologische Vielfalt)3, 53, 70

Bodenbearbeitung, pfluglose18, 53–54

Bodenerosion56

Bt (Bacillus thuringiensis)5, 26–28, 69–70

Ernährungssicherheit, Nahrungsmittelknappheit

41, 43Erträge

4, 5, 10, 18, 46, 53, 55, 59, 60, 66–68Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)

11, 23, 24, 38, 65Europäische Kommission

11, 24, 36, 65Geistige Eigentumsrechte

siehe „Innovation“Gentechnikgesetzgebung

24, 38Gentechnisch verändert (gv), Definition

9Gesundheit

4, 10, 11, 17, 19, 24, 37, 50, 61, 65Goldener Reis

47gv-Nutzpflanzen, Anbau

4, 12–16, 26–28, 55, 65gv-Nutzpflanzen, globale Flächen

13, 15gv-Nutzpflanzen, Gründe für den Anbau

18gv-Nutzpflanzen, ökonomische Vorteile

5, 28, 48, 67, 68gv-Nutzpflanzen, Zulassung

24, 26, 29, 38, 40, 47, 62, 65

Handel16, 33–40, 49

Innovation32, 57, 59, 60, 61, 62, 66

Kennzeichnung24, 29, 31, 69

Klimawandel3, 19, 45, 54, 61

Koexistenz29, 69

Land3, 4, 45, 46, 53, 59

Landwirte5, 32, 50, 54, 56

Nicht-Ziel-Organismen69, 70

Nulltoleranz39

Patente60, 61, 62, 66

Pflanzenschutzmittel4, 18, 30, 46, 50, 55, 66, 68, 69

Technische Lösungen40

Terminator-Technologie67

Trockenheit9, 20, 50, 55

Umfrageergebnisse30

Umwelt4, 11, 23, 24, 37, 45, 51, 53, 59, 65, 68–70

Wasser3, 4, 46, 47, 53, 55, 56, 59, 60

Zufällige Beimischungen von GVO-Spuren

39, 40

Stichwortverzeichnis

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Literatur

Bildnachweis

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Fußnoten

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