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2 Institut für soziale Arbeit Kompetenz im Kinderschutz ISA

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Institut für soziale Arbeit

Kompetenz im Kinderschutz

ISA

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ISA

Inhaltsverzeichnis1 Vorwort 3

2 Kontinuität und Erfahrung – Die ISA-Expertise im Kinderschutz 4

3 Aktuell und umfassend – Aktivitäten des ISA im Kinderschutz 7

4 Wissenschaftlich und praxisnah – Tätigkeitsfelder des ISA im Kinderschutz 11

4.1 Forschung und Praxistransfer 11

4.2 Organisationsentwicklung und Praxisberatung 13

4.3 Fortbildungen und Materialien 16

5 Ansprechpartner/innen im ISA 22

6 Partner/innen des ISA im Kinderschutz 24

7 Ausblick 25

8 Publikationen zum Kinderschutz 26

9 Das ISA – Akteure und Arbeitsbereiche 30

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1 Vorwort

Das ISADas ISA wurde 1979 in Münster/Westf. gegründet und befasst sich im Auftrag von Bundes-, Landes- und Kommunalbehörden sowie öffentlichen und freien Trägern mit unterschiedlichen Fragestel-lungen der Jugendhilfe. Darüber hinaus bearbeitet das ISA aus eigener Initiative aktuelle Themen der Jugendhilfe im Rahmen von Stiftungsprojekten. Diese unter-schiedlichen Projektprofile ermög-lichen dem ISA, sich unabhängig und fachspezifisch mit aktuellen Entwicklungen der Jugendhilfe kritisch auseinanderzusetzen und fachpolitische Diskurse voranzu-treiben.

Das ISA ist eine gemeinnützige Organisation und ein anerkannter Träger der Kinder- und Jugend-hilfe. Die Aufgabenfelder des ISA bestehen in der Fortbildung, der Praxisberatung und Praxis-forschung in der Kinder- und Jugendhilfe.

Kompetenz im Kinderschutz – das ist das Leitmotiv dieser Broschüre, die die bisherigen Aktivitäten, Positionen und Leistungen des Instituts für soziale Arbeit e.V. (ISA) in diesem wichtigen Feld der Kinder- und Jugendhilfe im Überblick darstellen will.

Das ISA hat schon seit Beginn seiner Aktivitäten in den 1980er Jahren den Schutz von Kin-dern und Jugendlichen in den Mittelpunkt seiner Forschungs- und Fortbildungsaktivitäten gestellt. Hierzu gehören u. a. die intensiven Recherchen und Vorschläge für eine angemes-sene Weiterentwicklung der Praxis im Feld der Inobhutnahme, des Umgangs mit „Straßen-kindern“ und der Entwicklung von alternativen Formen der kurzzeitigen Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in familiären Settings.

Fortgeführt wurden diese Aktivitäten in den 1990er Jahren vor allem durch Untersuchun-gen der Aktivitäten des Sozialen Dienstes (der Jugendämter) im Umgang mit dem Problem-feld der Kindesvernachlässigung (Kindeswohlgefährdung). Das Ergebnis waren vielfältige Vorschläge und Entwicklungsimpulse, wie z. B. das „Glinder Manual“ zur Qualifizierung der Kinderschutzarbeit.

Intensiviert und verbreitert wurde die Arbeit des ISA im Feld des Kinderschutzes in den letzten Jahren durch das Kinder- und Jugendhilfeweiterentwicklungsgesetz (KICK) und der damit gegebenen neuen gesetzlichen Verankerungen des Kinderschutzes in der Kinder- und Jugendhilfe.

Zwischenzeitlich konnte vieles erreicht werden: Nicht nur das Bewusstsein für die Siche-rung eines guten Kinderschutzes auf kommunaler, Landes- und Bundesebene ist gewachsen, auch im Alltag der Kinder- und Jugendhilfe zeigen sich positive Wirkungen. Diese Entwick-lungen voran zu bringen, neue Ergebnisse in die Praxisentwicklung einfließen zu lassen und zu einer kontinuierlichen Weiterentwicklung beizutragen, das ist das zukünftige Konzept für unsere Arbeit im Kinderschutz.

Die hier vorliegende Broschüre will einige Einblicke in unsere bisherigen Aktivitäten ge-ben und unsere Möglichkeiten skizzieren, der Praxis auch in Zukunft hilfreich zur Seite zu stehen. Dazu gehört nicht zuletzt die Aufforderung, den Blickwinkel wieder zu öffnen und neben der notwendigen und sinnvollen Ausrichtung des Kinderschutzes insbesondere auf kleine und junge – also besonders schutzbedürftige – Kinder, die Diskussion verstärkt wie-der auf Jugendliche und deren Entwicklungskrisen und Notlagen zu richten.

Prof. Dr. Hans-Jürgen Schimke Dr. Sigrid A. Bathke 1. Vorsitzender Stellv. Geschäftsführerin und Leiterin des Arbeitsbereiches Frühe Kindheit und Familie

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2 Kontinuität und Erfahrung – Die ISA-Expertise im Kinderschutz

1980er JahreDie Beschäftigung des ISA mit dem „Kinderschutz“ begann in den 1980er Jahren mit einer genaueren Untersuchung der Situ-ation von jugendlichen Ausreißerinnen und Ausreißern, obdach-losen Kindern und Jugendlichen, die seiner Zeit unter dem Label „Straßenkinder“ in der fachlichen und in der medialen Wahr-nehmung standen. Aus der Kritik an der Hilflosigkeit einer ge-schlossenen Unterbringung, der zumeist perspektivlosen Unter-bringung in Einrichtungen der Inobhutnahme und den fehlenden Anschlusshilfen erwuchs die Beschäftigung mit Alternativen und die Weiterentwicklung der Kriseninterventionen zu einer sozial-pädagogischen Leistung. Niederschlag gefunden haben diese Be-mühungen vor allem im Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) von 1990/91 und den wesentlich von unseren Forschungsergeb-nissen und Bemühungen der Praxisentwicklung getragenen Be-stimmungen des § 42 SGB VIII (Inobhutnahme von Kindern und Jugendlichen).

1990er JahreFortgeführt und erweitert wurden diese Entwicklungsimpulse in den 1990er Jahren durch Untersuchungen zur Arbeit der Allge-meinen Sozialen Dienste, die sich der Frage widmeten, mit wel-chen Ziel- und Handlungsorientierungen und welcher Systematik man mit Familien arbeiten kann, in denen „eine dem Wohl des Kindes und der Jugendlichen entsprechenden Erziehung nicht gewährleistet“ (§ 27 Abs. 1 SGB VIII) ist bzw. in denen befürch-tet werden muss, dass manifeste Kindeswohlgefährdungen auf-treten können. Ein wesentlicher Beitrag zur Klärung kam hier insbesondere aus dem Praxisforschungsprojekt „Kinder in Not – Ursachen, Erscheinungsformen und Wirkungen der Vernach-lässigung von Säuglingen und Vorschulkindern und Perspektiven der Jugendhilfe“ (1994–1996), das in der Folgezeit viel dazu bei-getragen hat, eine systematischere Arbeit in den sozialen Diens-ten mit dem Fokus auf Kindeswohlgefährdung – Kindesschutz zu befördern. Das im Rahmen dieses Projektes entwickelte und erprobte „Glinder Manual“ war hier ein erster Versuch, struktu-riertes Wahrnehmen und Handeln zu befördern, dieses zu doku-mentieren und damit die Überprüfung zielorientierten Handelns zu ermöglichen.

Hansbauer, Peter (Hrsg.) (1998): Kinder und Jugendliche auf der Straße. Analysen, Strategien und Lösungsansätze. Münster.

Schone, Reinhold; Gintzel, Ulrich; Jordan, Erwin; Kalscheuer, Ma-reile; Münder, Johannes (1997): Kinder in Not. Vernachlässigung im frühen Kindesalter und Pers-pektiven sozialer Arbeit. Münster.

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Jordan, Erwin; Trauernicht, Gitta (1981): Ausreißer und

Trebegänger. Grenzsituationen sozialpädagogischen Handelns.

München.

Elger, Wolfgang; Hofmann, Hans-Jürgen; Jordan, Erwin;

Trauernicht, Gitta (1984): Aus-bruchsversuche von Jugendli-chen. Selbstaussagen – Fami-

lienbeziehungen – Biographien. Weinheim und Basel.

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2000In der im Jahr 2000 (zusammen mit dem Deutschen Kinderschutzbund Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.) herausgegebenen ersten Auflage der Broschüre „Kindesvernach-lässigung: Erkennen – Beurteilen – Handeln“ sind die Ergebnisse des genannten Praxis-forschungsprojektes „Kinder in Not“ eingeflossen. Diese Publikation, die sich nicht nur an Fachkräfte richtet, sondern z. B. auch an Ehrenamtliche in sozialen Einrichtungen, hat bis heute mehrere Auflagen erfahren und gibt wichtige Informationen im Umgang mit dem gerade für Säuglinge und Kleinkinder zentralen Gefährdungsrisiko der Kindesvernachläs-sigung.

2005Auf der Grundlage dieser Vorarbeiten hat zweifelsohne die im Gefolge des Kinder- und Ju-gendhilfeweiterentwicklungsgesetzes (2005) breit geführte öffentliche, politische und fach-liche Diskussion um notwendige Weiterentwicklungen im Kinderschutz der Arbeit des ISA neue Anstöße gegeben. Auf dieser Basis konnten – und dies zeigt sich in der Arbeit des ISA – die unterschiedlichen Dimensionen eines wirkungsvollen Kinderschutzes entwickelt und in der Praxis verankert werden. Dies reicht von der Qualifizierung der Fachkräfte über eine notwendige Organisationsentwicklung (Organisationskultur, Fehlermanagement, Aus-stattung) bis hin zu der Entwicklung und Erprobung hilfreicher Instrumente zur Risikoein-schätzung und nicht zuletzt auch zur Verankerung des Bewusstseins, dass hier allein eine breite und interdisziplinäre angelegte Kooperation (wesentlich unter Einbezug des Gesund-heitswesens) erarbeitet und implementiert werden muss.

Bundesweite Beachtung haben in diesem Zusammenhang die Vorschläge des ISA zur Ko-operation zwischen Jugendamt und Trägern der freien Kinder- und Jugendhilfe aus dem Jahr 2006 gefunden (Institut für soziale Arbeit e.V.: Der Schutzauftrag bei Kindeswohlge-fährdung, Münster 2006). Insbesondere die in diesem Zusammenhang vorgelegten Vor-schläge für eine „Mustervereinbarung“ zwischen dem Jugendamt und Trägern der freien Jugendhilfe gem. § 8a Abs. 2 SGB VIII finden sich heute in vielen Vereinbarungstexten.

Schließlich – auch das zeigt die neuere Diskussion – kann ein nachhaltig angelegter Kinder-schutz nicht allein in der Qualifizierung der Krisenintervention seine Grundlage finden. In einem Gesamtkonzept gehört auf institutioneller Ebene eine kontinuierliche Qualitätsent-wicklung der Arbeitsprozesse im Kinderschutz und auf kommunaler Ebene ein deutlicher Ausbau präventiv ansetzender Kinderschutzinitiativen (z. B. Elternbesuchsprogramme, Fa-milienhebammen etc.) sowie die gezielte und motivierte Ansprache von Familien in riskan-ten Lebenssituationen (Stichwort: Soziale Frühwarnsysteme).

KindesvernachlässigungErkennen – Beurteilen – Handeln

Die Vernachlässigung von Kindern war lange Zeit in der Bundesrepublik ein wenig

beachtetes Phänomen. Die bei uns seit einigen Jahren deutlicher und intensiver öffentlich

geführten Kinderschutzdiskussionen kreisten wesentlich um das Problem der Kindesmiss-

handlung und des sexuellen Missbrauchs von Kindern.

Tragische Todesfälle vernachlässigter Kinder wie der Fall „Jessica“ sorgen seit 2005 für

Schlagzeilen – und bei den professionellen Helferinnen und Helfern der freien und öffent-

lichen Jugendhilfe, den Pädagoginnen und Pädagogen in den Schulen sowie bei den Fach-

kräften angrenzender Institutionen (z.B. Gesundheitshilfe) für eine verstärkte thematische

Auseinandersetzung mit diesem Problemfeld. Ob mangelhafte Pflege und Versorgung,

fehlende Unterstützung oder unzureichende Förderung – der Vernachlässigung von Kin-

dern kommt eine große Bedeutung zu. Die über die Medien bekannt gewordenen Fälle

stellen nur die bekannte Spitze des Eisberges dar.

Dies mag damit zusammenhängen, dass gerade die Vernachlässigung von Säuglingen und

Kleinkindern zumeist in den Familien verborgen bleibt und dass sich dieses Thema weniger

für medienwirksame Skandalisierungen und Stilisierungen eignet – es sei denn, es kommt

zum Extremfall: dem Tod eines Kindes.

Der gesetzlich normierte Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung (vgl. hierzu § 8a SGB

VIII) verdient in diesem Zusammenhang besondere Aufmerksamkeit.

Die zweite überarbeitete Auflage dieser Broschüre will die Diskussion zu diesem Thema

weiter anregen und zu einer Weiterentwicklung der möglichen Hilfen für Kinder und ihre

Familien beitragen.

Deutscher KinDerschutzbunD Landesverband nrW e.v.institut für soziale arbeit e.V.in Zusammenarbeit mit demMinisteriuM für GenerAtiOnen, fAMiLie, frAuen unD inteGrAtiOn des Landes nordrhein-WestfaLen

KindesvernachlässigungKindesvernachlässigung

ErkennenBeurteilen Handeln

Deutscher Kinderschutzbund Landesverband nordrhein-Westfalen e. V.hofkamp 102 · 42103 Wuppertaltelefon: +49 202 7476588-0 · telefax: +49 202 7476588-10e-mail: [email protected] · www.dksb-nrw.de

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Titel Kindesvernachl_2009.indd 1 15.12.2009 16:14:13 Uhr

Der Schutzauftrag beiKindeswohlgefährdung –Arbeitshilfe zur Kooperationzwischen Jugendamt undTrägern der freien Kinder-und Jugendhilfe

ISA

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In der fachlichen Diskussion des Gesetzesvorhabens

wurde allgemein akzeptiert, dass eine Konkretisierung

des Schutzauftrages der Kinder- und Jugendhilfe

sinnvoll und erforderlich ist. Zwar wurde und wird

vielerorts in Jugendämtern daran gearbeitet, Standards

in der Kinderschutzarbeit zu entwickeln. Keinesfalls ist

dies jedoch schon �ächendeckende Praxis. Besondere

Bedeutung kommt dabei auch dem Absatz 2 des § 8a

SGB VIII zu, der bestimmt, dass „in Vereinbarungen mit

den Trägern von Einrichtungen und Diensten, die

Leistungen nach diesem Buch erbringen, sicherzustellen

(ist), dass deren Fachkräfte den Schutzauftrag nach

Abs. 1 in entsprechender Weise wahrnehmen“.

www.kindesschutz.de

ISA-0045 Layout Kinderschutz 29.03.2006 15:26 Uhr Seite 1

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02-Titel Schutzauftr_Kindeswohl.pdf 20.05.2011 11:39:52 Uhr

www.kindesschutz.de

Frühe Hilfen für Familien

Arbeitshilfe zum Aufbau undzur Weiterentwicklung lokalersozialer Frühwarnsysteme

Ministerium für Generationen,Familie, Frauen und Integrationdes Landes Nordrhein-Westfalen

Ministerium für Generationen,Familie, Frauen und Integrationdes Landes Nordrhein-Westfalen

ISA-0039 Arbeitshilfen 2_Aufl 11.11.2005 14:16 Uhr Seite 1

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ISA

2007 – 2010Das ISA unterstützte das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integra-tion des Landes Nordrhein-Westfalen durch Expertisen, Publikationen und Beratungen bei der Umsetzung des „Handlungskonzeptes der Landesregierung für einen besseren und wirksameren Kinderschutz in Nordrhein-Westfalen“ (vom 30.01.2007). Des Wei-teren hat das ISA im August 2008 eine Stellungnahme zur öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Generationen, Familie und Integration des Landes Nordrhein-Westfa-len verfasst. Die Stellungnahme bezieht sich auf Fragen zu Ausmaß und Ursachen der Vernachlässigung von Kindern, zu den Rechtsgrundlagen und zum Datenschutz bei der Wahrnehmung des Kinderschutzes, zu möglichen Maßnahmen wie sozialen Frühwarn-systemen sowie zu familienunterstützenden Systemen, Vernetzungen und zum Allge-meinen Sozialen Dienst (vgl. Jordan & Nüsken 2008).

Dr. Erwin Jordan, bis September 2010 1. Vorsitzende des ISA, war Mitglied in der 2007 von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen eingerichteten Expertenkommission Kinderschutz. Über diese Vertretung begleitete und beriet das ISA das Land Nordrhein-Westfalen in Fragen des Kinderschutzes. Die Kommission hat im Jahr 2010 Ergebnisse in Form von Empfehlungen zum Handlungskonzept der Landesregierung für wirksa-men Kinderschutz vorgelegt.

Auf der Bundesebene brachte das ISA seine Expertise bei der Beratung eines Bundes-kinderschutzgesetzes ein.

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www.mgffi.nrw.de

Wir kümmern uns!Kinderschutz in Nordrhein-Westfalen

Wir kümmern uns! Kinderschutz in Nordrhein-Westfalen

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3 Aktuell und umfassend – Aktivitäten des ISA im Kinderschutz

PolitikberatungDas ISA begleitet und berät das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen in fachlichen Fragen des Kinderschutzes. Im Kontext der Umsetzung eines präventiven Ansatzes u.a. in der Familien-, Kinder- und Jugendpolitik verbindet sich der Kinderschutz dabei mit einem Gesamtkonzept Früher Hilfen, in dessen Rahmen das ISA unterstützend tätig ist. Bei der Beratung des Bundeskinderschutzgeset-zes (BKiSchG) und seiner Auswirkungen und Chancen bringt das ISA zudem Expertise auf Landes- und Bundesebene ein. In diesem Zusammenhang wurde das ISA aufgefordert, eine Stellungnahme zum Referentenentwurf des Bundeskinderschutzgesetzes zu verfassen, die auf unserer Homepage abrufbar ist.

Jahrestagung für KinderschutzfachkräfteDas ISA und der DKSB LV NRW e.V. laden die Absolvent/inn/en der Zertifikatskurse jähr-lich zum Forum für Kinderschutzfachkräfte ein. Das Forum soll den ausgebildeten Kinder-schutzfachkräften die Möglichkeit zur Reflexion der eigenen Praxis bieten und über aktuelle rechtliche und fachliche Entwicklungen informieren. Da vielerorts lokale Möglichkeiten zum Austausch für die als insoweit erfahrenen Fachkraft tätigen Mitarbeiter/innen fehlen, dient das Forum als Plattform zum Kennenlernen, zum fachlichen Austausch und zur Weiterent-wicklung der Rolle der Kinderschutzfachkraft. So wurden beispielsweise auf dem Forum 2009 unter dem Motto „Profile stärken – Strukturen schaffen“ Empfehlungen zur Ausge-staltung der Rolle der Kinderschutzfachkraft vorgestellt und diskutiert, die das ISA mit dem DKSB LV NRW formuliert hat.

Die vollständigen Empfehlungen zur Ausgestaltung der Rolle der Kinderschutzfachkraft ste-hen unter www.kindesschutz.de als PDF zum Download bereit.

Aspekte im Rahmen der Tätigkeit der Kinderschutzfachkraft, zu denen das ISA und der DKSB LV NRW Empfehlungen formuliert haben.

1

3 5 7 9

2 4 6 8 10

Gegenstandder Beratung

Kinderschutzfachkraft

Auftrag zurTätigkeit

Qualifikation

Einsatzfeld

externeBeratung

Fallverant-wortung

Dokumentationder Beratung

Qualitäts-entwicklung

Weiterentwicklungdes Kinderschutzes

Regelungder Kosten

Kinderschutzfachkraft

Anmeldung

® Sie können sich für diese Veranstaltung nur online auf unserer Interseite http://www.isa-muenster.de unter der Rubrik ->Veranstaltungen->aktuelle Veranstaltungen anmelden. Bitte geben Sie bei der Anmel-dung an, an welchen Workshop Sie gerne teilnehmen möchten. Dies erleichtert uns die Organisation der Räumlichkeiten.

® Für die Veranstaltung ist eine Teilnahmege-bühr von 50,00 Euro zu entrichten. Sie erhal-ten eine Anmeldebestätigung innerhalb ei-ner Woche nach Ihrer Anmeldung. Die An-meldung ist möglich bis zum 17.11.10. In der Teilnahmegebühr ist die Versorgung mit Ta-gungsgetränken und Mittagessen enthalten.

® Die Wegbeschreibungen zum Veranstal-tungsort finden Sie auf unserer Internetseite www.isa-muenster.de unter Veranstaltungen.

Ansprechpartner bei … organisatorischen Fragen:

Magret Rieken Telefon: 0251/9 25 36 – 0 Telefax: 0251/9 25 36 – 80 E-Mail: [email protected] …inhaltlichen Fragen:

Désirée Frese Telefon: 0251/9 25 36 - 0 Telefax: 0251/9 25 36 - 80 E-Mail: [email protected]

Veranstalter und Kooperationspartner Institut für soziale Arbeit e.V. Studtstraße 20 48149 Münster Tel.: 02 51/9 25 36 - 0 Fax: 02 51/9 25 36 - 80 E-Mail: [email protected] Web: www.isa-muenster.de BiS Bildungsakademie/DKSB NRW Hofkamp 102, 42103 Wuppertal, Tel.: 0202/74765880 Mail: [email protected] Weitere Kooperationspartner im Rahmen der Zerti-fikatskurse sind: • LWL-Landesjugendamt Westfalen

• LVR-Landesjugendamt Rheinland

• Institut für Sozialpädagogische Forschung

Mainz e.V.

• Planungsgruppe Petra e.V.

• Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V.

Profile stärken – Austausch schaffen

4. Jahrestagung für

Kinderschutzfachkräfte

26. November 2010 10.00 - 16.00 Uhr Wissenschaftspark

Gelsenkirchen

Eine Veranstaltung des Instituts für soziale Arbeit e.V. und der Bildungsakademie BiS/

DKSB NRW

Ansprechpartner im ISADr. Sigrid A. [email protected]

Uwe [email protected]

Ansprechpartnerinnen im ISAMonika [email protected]

Désirée [email protected]

Christina Gü[email protected]

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ForschungIm Rahmen des „Handlungskonzepts für einen besseren und wirksameren Kinderschutz in Nordrhein-Westfalen“ der Landesregierung wurde eine systematische wissenschaftliche Erhebung zum Ausmaß von Risikolagen von Kindern in Nordrhein-Westfalen in Auftrag ge-geben. Das ISA wirkte an dieser Studie „Kindeswohlgefährdung – Ursachen, Erscheinungs-formen und neue Ansätze der Prävention“ mit drei weiteren Instituten (TU Dortmund/DJI, ZEFIR Ruhr-Universität Bochum und Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH) mit. In der Teilstudie „Praxisrelevante Entwicklungen zur Minderung des Gefähr-dungsrisikos“ hat das ISA Handlungsansätze aus der Praxis im Hinblick auf ihre Wirksam-keit und ihre Praktikabilität bewertet.

OrganisationsberatungIn Niedersachsen unterstützt das ISA seit 2007 das Land und die Jugendämter der Kommu-nen beim Aufbau „Kommunaler Netzwerke Früher Hilfen“. Dieses Landesprogramm dient dazu, den Auf- und Ausbau von interdisziplinär angelegten Hilfesystemen zu fördern und zu begleiten. Vier Modellstandorte, Braunschweig, Hannover (Stadt und Region), Lüneburg (in Kooperation mit dem Landkreis Lüneburg) und Oldenburg (in Kooperation mit dem Land-kreis Oldenburg), sind für die Entwicklung regionaler Netzwerke ausgewählt worden. Ziel ist die Einbeziehung von Schulen, Vereinen/Initiativen, Gesundheitswesen/Sozialpsychiatri-scher Dienst, Einrichtungen und Angebote der Jugendhilfe und der sozialen Dienste, Polizei, Stadtentwicklung etc. in den Kommunen, um bestehende Strukturen zu unterstützen, aus-zubauen und effektiv zu vernetzen.

Die Modellstandorte bekommen neben den Mitteln zur Finanzierung einer Stelle zur Pro-jektkoordination Beratung durch das ISA. Themen der Beratung sind:

→→ Entwicklung lokaler Schwerpunkte,

→→ Konzeptionsentwicklung,

→→ Programmrealisierung,

→→ Dokumentation und Auswertung der jeweiligen Ergebnisse.

Fotos: Jürgen Kura

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www.kinderschutz- niedersachsen.de

Studie „Kindeswohlgefährdung – Ursachen, Erscheinungs-

formen und neue Ansätze der Prävention“

(2008/2009)

Niedersächsisches Ministeriumfür Soziales, Frauen, Familie,Gesundheit und Integration

Herausgeber:Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und IntegrationHinrich-Wilhelm-Kopf-Platz 230159 Hannover

www.ms.niedersachsen.de

Redaktion:Dr. Erwin JordanStefan Eberitzsch

ISA Institut für soziale Arbeit, Münster

www.isa-muenster.de

September 2010

Diese Broschüre darf, wie alle Publikationen der Landesregierung, nicht zur Wahlwerbung in Wahlkämpfen verwendet werden.

Koordinierungszentren Kinderschutz

Kommunale Netzwerke Früher Hilfen in Niedersachsen

Zwischenbericht 2010

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Neben den Modellstandorten haben auch alle anderen Kommunen in Niedersachsen die Möglichkeit, sich zum Aufbau kommunaler Netzwerke Früher Hilfen beraten zu lassen. Das ISA hat hier die Beratung von 19 Kommunen übernommen.

Ansprechpartner im ISAAndré [email protected]

Ansprechpartnerin im ISAMonika [email protected]

Lokale Beiräte,

Lenkungsgruppenund

operativeArbeitskreise

Lokale Beiräte,

Lenkungsgruppenund

operativeArbeitskreise

Lokale Beiräte

Lenkungsgruppenund

operativeArbeitskreise

Lokale Beiräte,

Lenkungsgruppenund

operativeArbeitskreise

Niedersächsisches Ministerium

mit dem Lenkungsausschuss

Beratung durch dasInstitut für

soziale Arbeit

ModellstandortOldenburg

Modellstandort Lüneburg

ModellstandortHannover

Stadt u. Region

ModellstandortBraunschweig

Tagungen im Kinderschutz Auf große Resonanz in der Fachöffentlichkeit stießen zwei Fachkongresse zum Thema Kin-derschutz. Am 26. September 2008 fand in Köln der Fachkongress „Stand und Perspektiven des Kinderschutzes in Nordrhein-Westfalen“ statt. Aufgrund des oben genannten „Hand-lungskonzepts für einen besseren und wirksameren Kinderschutz in Nordrhein-Westfalen“ der Landesregierung wurde eine Zwischenbilanz der verstärkten Aktivitäten auf fachlicher sowie politischer Ebene gezogen. Daran schloss sich am 18. November 2009 in Duisburg der „Fachkongress Kindeswohlgefährdung – Kinder in riskanten Lebenssituationen“ an. Auf diesem wurden Ergebnisse zu Ursachen, Ausmaß und Handlungsoptionen zu Risikolagen von Kindern in Nordrhein-Westfalen vorgestellt, die in der Studie „Kindeswohlgefährdung – Ursachen, Erscheinungsformen und neue Ansätze der Prävention“ gewonnen wurden. Beide Kongresse wurden vom Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integra-tion des Landes Nordrhein-Westfalen veranstaltet und vom ISA in enger Zusammenarbeit mitorganisiert.

Fachkongress Kindeswohlgefährdung Kinder in riskanten Lebenssituationen18. November 2009Mercatorhalle Duisburg

Kinder

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Rückmeldungen von Teilnehmer(inne)n zu Angeboten und Kursen des ISA:

„Gut ist, dass es solche Fortbildungen gibt; gut ist, dass sie trägerübergreifend sind!“„Gute Impulse für meine praktische Arbeit!“„Alle meine Fragen hatten Raum und wurden kompetent beantwortet.“„Der fachliche und interdisziplinäre Austausch hat mir am besten gefallen.“„Ich fand es gut, dass das Jugendamt vertreten war, dadurch hatte ich die Möglichkeit, Fragen zu stellen.“„Ich habe ein Bewusstsein für den § 8a bekommen.“ (Aus einer Veranstaltung für KiTa-Mitarbeiter/innen.)

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4 Wissenschaftlich und praxisnah – Tätigkeitsfelder des ISA im Kinderschutz

4.1 Forschung und Praxistransfer

Praxisentwicklungsprojekt „Aufsuchende Elternkontakte“Vielen Kommunen haben in den letzten Jahren Willkommensbesuche zur persönlichen Be-grüßung von neugeborenen Kindern und ihren Eltern eingerichtet. In einem persönlichen Gespräch informieren die Besucher die Familien zu Angeboten vor Ort und überbringen Info-Materialien und Begrüßungsgeschenke. Bisher existiert allerdings noch kein systema-tisches Wissen über die Inhalte, Ziele und Durchführungsvarianten dieses neuen Angebotes der Jugendhilfe. Auch ist noch unbekannt, wie Eltern diesen Besuch erleben und inwiefern sie ihn als hilfreich empfinden. Das Institut für soziale Arbeit e.V. erforscht im Rahmen des Praxisentwicklungskonzept „Aufsuchende Elternkontakte – Zielsetzungen Perspektiven und Wirkungen“ diese offenen Fragen und entwickelt Handlungsempfehlungen zum Aufbau und zur Durchführung von Willkommensbesuche für die Praxis. Das Projekt wird in Kooperation mit den Städten Münster, Gelsenkirchen, Düsseldorf, Dormagen und Köln durchgeführt und von der der Aktion Mensch e.V. und dem Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (MGFFI) gefördert. Die Laufzeit des Pro-jektes ist von Mai 2010 bis April 2012.

Projekt „Fehleranalyse im Kinderschutz“In diesem Projekt, an dem die Universität Koblenz und das ISA beteiligt sind, werden öf-fentlich rezipierte Kinderschutzfälle der letzten Jahre einer angeleiteten und strukturierten Analyse unterzogen, um jene Prozesse und Phänomene zu untersuchen, die der Weiter-entwicklung der Kinderschutzarbeit dienlich sein können. Ziele dieser Untersuchung wa-ren, empirisch gestütztes Wissen im Kinderschutzdiskurs zu erarbeiten und auf qualitativer Basis einen Beitrag zur Weiterentwicklung einer tragfähigen Kinderschutzpraxis zu leisten. Inhaltlicher Ausgangspunkt der Analysen sind nicht nur die Handlungslogiken der im Fall beteiligten Personen in Krisen und Belastungssituationen, sondern über den Blick des Allge-meinen Sozialen Dienstes hinaus auch die Arbeitsweisen, Strukturen und organisatorischen Arbeitsbedingungen der beteiligten Institutionen. Die gewonnenen Erkenntnisse verdichten sich zu einer Gesamteinschätzung des Falles und setzen empirisch gestützte Verstehens- und Rekonstruktionsprozesse in Gang. Die Ergebnisse werden 2012 veröffentlicht.

Aktuelle StudienDas ISA hat zu mehreren Schwerpunktthemen des Kinderschutzes geforscht und Ergebnis-se zusammengetragen. Im Bereich der Prävention durch Frühe Hilfen liegen Ergebnisse zu den sozialen Frühwarnsystemen vor, die in der Reihe Soziale Praxis veröffentlicht wurden. Auch zu den Ansätzen aufsuchender Elternkontakte oder Familienzentren als Treffpunkt für Eltern werden die Ergebnisse für Nordrhein-Westfalen in der Studie „Kindeswohlgefähr-dung – Ursachen, Erscheinungsformen und neue Ansätze der Prävention“ veröffentlicht. Die Qualifizierung von Fachkräften beschäftigt das ISA nicht nur in der Durchführung von Fort-bildungsveranstaltungen, sondern auch in der Entwicklung neuer theoretischer Handlungs-ansätze anhand der Fragen und Erfordernisse aus der Praxis. Dazu gehören die Themen

Müller, Regine (2009): Standards in der Praxis der Risikoeinschät-zungsinstrumente. In: Institut für soziale Arbeit e.V. (Hrsg.): ISA-Jahrbuch zur sozialen Arbeit 2009. Münster. S. 71–85.

Bathke, Sigrid A. (2009): Kinder-schutz in gemeinsamer Verant-wortung von Jugendhilfe und Schule am Beispiel der Ausgestal-tung von Kooperationsverträgen. In: Institut für soziale Arbeit e.V. (Hrsg.): ISA-Jahrbuch zur sozialen Arbeit 2009. Münster. S. 180–199.

Ansprechpartnerinnen im ISADésirée [email protected]

Christina Gü[email protected]

Ansprechpartner im ISAMonika [email protected]

André [email protected]

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Vernetzung und Kooperation in der Kinder- und Jugendhilfe, Analyse und Bewertung von Risikoeinschätzbögen sowie die Untersuchung der Rahmenbedingungen und Ausgestaltung der Tätigkeit der Kinderschutzfachkraft. Ebenfalls vielfältig durch das ISA erforscht ist die Kooperation von Jugendhilfe und Schule im Kontext des Kinderschutzes.

Soziale PraxisIn der Reihe Soziale Praxis werden aktuelle Diskussionen, Forschungsberichte und Fra-gestellungen zur Standortbestimmung der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland auf-gegriffen. Die vom ISA in der Reihe Soziale Praxis herausgegebene Publikation „Kindes-wohlgefährdung. Rechtliche Neuregelungen und Konsequenzen für den Schutzauftrag der Kinder- und Jugendhilfe“ hat als erste umfängliche Publikation vor dem Hintergrund der neuen gesetzlichen Vorgaben die fachliche Diskussion entscheidend mit geprägt.

Kinderschutz im internationalen Kontext150 Teilnehmer aus elf verschiedenen europäischen Ländern nahmen vom 25. bis 27. März 2009 an der vom ISA gemeinsam mit dem Institut für Erziehungswissenschaften der Uni-versität in Münster veranstalteten internationalen Fachkonferenz zum Kinderschutz in Europa teil. Gefördert wurde die Veranstaltung durch das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen. Einen europäischen Dis-kussions- und Forschungsraum für Wissenschaftler/innen und Fachkräfte im Kinderschutz zu eröffnen war der Anspruch und Leitgedanke des ersten internationalen Symposiums zum Thema Child Protection in Europe. Europaweit gibt es viele erfolgsversprechende Initiativen und Programme, die Vorbilder für wirksamen Kindesschutz in anderen Ländern sein können. Um aus den Erfahrungen unserer europäischen Nachbarn im Kinderschutz zu lernen, trafen sich Fachkräfte, Wissenschaftler/innen und Politiker/innen in Münster.

Mit dieser Veranstaltung konnte das ISA einen Rahmen für Austausch und Information über die Erfahrungen anderer europäischer Kinderschutzsysteme und zur Entwicklung nationa-ler und transnationaler Praxis- und Forschungsinitiativen im Kinderschutz ermöglichen.

„Grundlegend für eine Qualifizierung im Kinderschutz sind wechselseitige Kenntnisse und Vergleiche bzw. Lernprozesse organisierender intellektueller Rahmen. Gute vorbereitete und freundlich sowie kompetent betreute Tagungen, wie die vom Institut für soziale Arbeit (ISA) veranstaltete Fachkonferenz „Child Protection in Europe“, sind natürlich ebenfalls manchmal nötig“. (Dr. Heinz Kindler 25.03.2009)

Plattform zur Information für die PraxisAls Informationsportal zum Kinderschutz bietet das ISA die Internetseite www.kindesschutz.de an. Hier informiert das ISA über aktuelle Entwicklungen im Kinderschutz, Tagungen und Fortbildungsangeboten. Es finden sich zahlreiche Materialien, wie z. B. Risikoeinschät-zungsinstrumente, aktuelle Gesetzestexte, Expertenberichte und Verweise zu interessanten Links zum Themenbereich Kinderschutz.

Internationale Fachkonferenz Child Protection in EuropeVon den Nachbarn lernen – Kindesschutz qualifizieren

25. – 27. März 2009 in Münster

Müller, Regine; Nüsken, Dirk (2010): Child Protection in

Europe. Von den Nachbarn ler-nen. Kinderschutz qualifizieren.

Münster.

Ansprechpartnerin im ISADr. Sigrid A. Bathke

[email protected]

www.kindesschutz.de

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4.2 Organisationsentwicklung und Praxisberatung

Qualitätsrahmen „Kinderschutz“In der Diskussion über die Möglichkeiten eines erfolgreichen Kinderschutzes wird in Deutschland aktuell immer wieder der Ruf nach fachlichen und organisatorischen Stan-dards laut. Das ISA hat in einem gemeinsamen Prozess einen Qualitätsrahmen „Kinder-schutz“ entwickelt, der vielfältige Anregungen im Kinderschutz geben möchte, insbesonde-re für die Arbeit in Jugendamt und ASD. In neun Qualitätsdimensionen werden Ziele des Kinderschutzes operationalisiert und mit Beispielen zur Umsetzung veranschaulicht. Der Qualitätsrahmen ist auf der Seite www.kindesschutz.de abrufbar.

OrganisationsentwicklungDas ISA führt mit mehr als 20-jähriger Erfahrung Organisationsanalysen bei Jugendäm-tern und freien Trägern durch. Hierbei stehen insbesondere die institutionellen Aspekte eines qualifizierten Kinderschutzes im Mittelpunkt. Einen besonderen Schwerpunkt nimmt die Beantwortung der Frage ein, welche Personalausstattung für einen guten Kinderschutz benötigt wird. Unter diesem Blickwinkel hat das ISA eine Vielzahl von Projekten zur Perso-nalbemessung bei öffentlichen Trägern durchgeführt. Darüber hinaus steht weiterhin die Untersuchung und Bewertung von Dienstanweisungen, Organisationsabläufen, Einschätz-skalen etc. im Mittelpunkt dieser Analysen. Zusammen mit den Leitungs- und Fachkräften vor Ort wird im Anschluss an diese Analysephase an einem für die Kommune maßgeschnei-derten Kinderschutzkonzept gearbeitet, dass sich zum einen an den örtlichen Gegebenhei-ten und zum anderen an dem fachlichen Stand der Forschung orientiert.

→→ Personalbemessung bei örtlichen Trägern der Jugendhilfe

→→ Organisationsanalyse und -entwicklung bei öffentlichen und freien Trägern

→→ Bewertung und Entwicklung von Handlungsabläufen, Risikoeinschätzungsbögen, Vereinbarungen

→→ Beratung beim Aufbau von Netzwerken und Kooperationen im Kinderschutz

→→ Gutachterliche Tätigkeit

Kinderarmut und Kindeswohlgefährdung im Fokus von OrganisationsentwicklungKinder, die von Missbrauch, Gewalt und Kinderhandel als Formen von Kindeswohlgefähr-dung betroffen sind, sind extrem von Armut bedroht. Die Bewältigung von Armutslagen, sozialer Exklusion und Ausgrenzung von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien ist zu einer strukturellen Kernaufgabe der Kinder- und Jugendhilfe geworden. So lebt laut den Be-funden des Sozialberichtes für Nordrhein-Westfalen fast jedes vierte Kind im Land in einem einkommensarmen Haushalt. Um Kindeswohlgefährdungen zu verhindern, bedarf es eines umfassenden Konzeptes, das Kinderarmut als strukturelle Rahmenbedingung in den Blick nimmt und versucht, alle relevanten Akteure einzubinden, und gezielte Angebote zur Vor-beugung von Kinderarmut beinhaltet.

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Ansprechpartnerin im ISADr. Sigrid A. [email protected]

Ansprechpartnerinnen im ISAMonika [email protected]

Dr. Sigrid A. [email protected]

Ansprechpartner im ISAAndré [email protected]

Gudula [email protected]

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Das ISA begleitet Kommunen, die sich dieser dringlichen und anspruchsvollen Aufgabe wid-men, und berät zur Verständigung im Netzwerk über Ursachen und Folgen von Armut sowie zur Entwicklung und Implementierung von Projektideen und Maßnahmen. Im Rahmen von Fachveranstaltungen stellt das ISA eine Plattform zur notwendigen Auseinandersetzung mit projektübergreifenden Fragestellungen der Armutsbewältigung und der Ermöglichung von wechselseitigen Lernprozessen zur Verfügung.

Risikomanagement und „Vergleichsring Kinderschutz“Für die Weiterentwicklung der Kinderschutzqualität in Jugendämtern bietet das ISA die Teilnahme an Vergleichsringen zum Thema Kinderschutz an. Diese Treffen orientieren sich an dem Modell der moderierten Peer-Evaluation bzw. an den Jugendhilfe-Vergleichsringen (vgl. KGSt; IKO-Netz). Die Jugendämter erhalten mit den Vergleichsringen die Möglichkeit, ihre Aktivitäten im Bereich des Kinderschutzes und der Frühen Hilfen zu analysieren und diese – unter Moderation und fachlicher Anleitung – weiterzuentwickeln. Dabei werden ins-besondere die fachlichen Anregungen und das „Feedback“ der teilnehmenden Jugendämter in den Entwicklungsprozess mit eingebunden. Die angebotenen Vergleichsringe ermögli-chen somit drei Dimensionen des Lernens für die Jugendämter:

→→ Lernen durch strukturierte Selbstanalyse

→→ Lernen durch fachlichen Input und die Beratung durch das ISA

→→ Lernen in der Auseinandersetzung mit den Modellen und Entwicklungsschritten der anderen teilnehmenden Jugendämter

Servicestelle zum Auf- und Ausbau Früher Hilfen und sozialer FrühwarnsystemeWesentliches Ziel der sozialen Frühwarnsysteme in Nordrhein-Westfalen ist der Aufbau von verbindlichen, interdisziplinären Kooperationen, die das abgestimmte Reagieren auf schwache Signale von Risikolagen in Familien ermöglichen. Die Ausrichtung ist präven-tiv, es wird gehandelt, bevor Lebenslagen sich dramatisch zuspitzen und eine Kindeswohl-gefährdung massive Interventionen erfordert. Zuständigkeiten im Bereich von Risikolagen sind oft unklar geregelt, die Verantwortungsdiffusion verhindert frühzeitiges Reagieren auf wahrgenommene Problemlagen. Die sozialen Frühwarnsysteme in den Kommunen schaf-fen hier Handlungssicherheit.Nachdem das ISA 2001–2004 die Modellprojekte der sozialen Frühwarnsysteme in Nord-rhein-Westfalen wissenschaftlich begleitet hat, wurde im ISA die vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Servicestelle für den Auf- und Ausbau der sozialen Frühwarnsysteme NRW eingerichtet. Sie unterstützt seitdem Jugend- und Gesundheitsämter sowie öffentliche Träger durch Strategieberatungen, bei der Durchführung von Kick-off-Workshops vor Ort und bei der Erstellung von Arbeitsmaterialien in dem Aufbau der sozialen Frühwarnsyste-me in den Kommunen auf konzeptioneller und praktischer Ebene. Das ISA bietet auf der Grundlage seiner langjährigen Erfahrungen Praxisbegleitung und Be-ratung beim Aufbau bzw. Ausbau Früher Hilfen und sozialer Frühwarnsysteme an.

Ansprechpartner im ISAAndré Altermann

[email protected]

www.isa-muenster.de

www.kindesschutz.de

www.soziale- fruehwarnsysteme.de

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Frühe Hilfen für Familien

Arbeitshilfe zum Aufbau undzur Weiterentwicklung lokalersozialer Frühwarnsysteme

Ministerium für Generationen,Familie, Frauen und Integrationdes Landes Nordrhein-Westfalen

Ministerium für Generationen,Familie, Frauen und Integrationdes Landes Nordrhein-Westfalen

ISA-0039 Arbeitshilfen 2_Aufl 11.11.2005 14:16 Uhr Seite 1

Frühe Hilfen für FamilienArbeitshilfe zum Aufbau und

zur Weiterentwicklung lokaler sozialer Frühwarnsysteme

Soziale Frühwarnsysteme in Nordrhein-Westfalen

Wie Kooperationen zwischen Ju-gendhilfe und Gesundheitswe-

sen gelingen (ohne Abbildung)

Ansprechpartnerin im ISADr. Sigrid A. Bathke

[email protected]

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� Pascal BastianAnnerieke DiepholzEva Lindner (Hrsg.)

Frühe Hilfen fürFamilien und sozialeFrühwarnsysteme

S O Z I A L E P R A X I S

Wax 08_1045 SoPra 2 Bastian RZ:356_240 20.05.2008 15:39 Uhr Seite 1

Bastian, Pascal; Diepholz, Annerieke; Lindner, Eva (Hrsg.)

(2008): Frühe Hilfen für Familien und soziale Frühwarn-

systeme. Reihe Soziale Praxis. Münster.

� Wolfgang Böttcher Pascal BastianVirginia Lenzmann

SozialeFrühwarnsysteme Evaluation des Modellprojekts in Nordrhein-Westfalen

S O Z I A L E P R A X I S

Wax 07_1120 SoPra 1 Bo?ttcher:350_240 25.03.2008 10:01 Uhr Seite 1

Böttcher, Wolfgang; Bastian, Pascal; Lenzmann, Virginia

(2008): Soziale Frühwarnsys-teme: Evaluation des Modell-

projekts in Nordrhein-Westfalen. Reihe Soziale Praxis. Münster.

� Ilona HeuchelEva LindnerKarin Sprenger (Hrsg.)

Familienzentren in Nordrhein-WestfalenBeispiele innovativer Praxis

S O Z I A L E P R A X I S

Heuchel, Ilona; Lindner, Eva; Sprenger, Karin (Hrsg.) (2009):

Familienzentren in Nordrhein-Westfalen. Beispiele innovativer

Praxis. Reihe Soziale Praxis. Münster.

■ Johannes MünderAngela Smessaert

Frühe Hilfen undDatenschutz

S O Z I A L E P R A X I S

Münder, Johannes; Smessaert, Angela (2009): Frühe Hilfen

und Datenschutz. Reihe Soziale Praxis. Münster.

Müller, Regine; Nüsken, Dirk (2010): Child Protection in

Europe. Von den Nachbarn ler-nen. Kinderschutz qualifizieren.

Münster.

Jordan, Erwin (Hrsg.) (2008): Kindeswohlgefährdung. Rechtli-che Neuregelungen und Konse-quenzen für den Schutzauftrag der Kinder- und Jugendhilfe. 1.

Auflage 2006, 3. Auflage 2008. Weinheim und München.

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ISA

4.3 Fortbildungen und Materialien

Neben den Tätigkeiten in der Weiterentwicklung von Organisationsstrukturen und For-schungsarbeiten hat das ISA seit 2006 bundesweit einen Schwerpunkt im Bereich der Qua-lifizierung von Fachkräften gesetzt. Zu nennen wären hier insbesondere:

Zertifikatskurs zur KinderschutzfachkraftDer ISA-Zertifikatskurs dient der Fortbildung von Fachkräften im Bereich des Kinderschut-zes und bereitet auf die Tätigkeit als „insoweit erfahrenen Fachkraft nach § 8a SGB VIII“ (Kinderschutzfachkraft) vor. Kurz nach der Einführung des § 8a SGB VIII im Jahr 2005 hat das ISA als eines der ersten Institute die Ausbildung zur Kinderschutzfachkraft 2006 an-geboten und in Kooperation mit dem Landesverband des Deutschen Kinderschutzbundes e.V. in Nordrhein-Westfalen und mit weiteren Partnern in Niedersachsen, Hessen und Ham-burg bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt über 2000 Fachkräfte im Kinderschutz qualifiziert. Im Rahmen der langjährigen und überregionalen Durchführung von Zertifikatskursen zur Kinderschutzfachkraft hat das ISA vielfältige Erfahrungen mit den Praxisfragen und Fort-bildungsbedarfen der im Kinderschutz tätigen Fachkräfte gesammelt. Das Curriculum wird auf der Grundlage dieser Erfahrungen stets weiterentwickelt, greift aktuelle rechtliche Ent-wicklungen auf und wird für verschiedene Zielgruppen konzipiert. Zur Qualitätssicherung werden die Zertifikatskurse darüber hinaus von der Universität Koblenz evaluiert.

In den Zertifikatskursen werden u. a. folgende Fragen beantwortet:

→→ Was sind gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung (Erkennen)?

→→ Wie lassen sich Risikoabschätzungen vornehmen (Beurteilen)?

→→ Welche Schritte sind jetzt durch die Fachkräfte einzuleiten (Handeln)?

→→ Wie gestalten sich die Rolle und der Auftrag der insoweit erfahrenen Fachkraft?

→→ Welche rechtlichen Rahmenbedingungen bestehen im Zusammenhang mit dem § 8a SGB VIII (Anforderungen an Träger, Garantenpflicht, Datenschutz, strafrechtliche Verantwortung)?

→→ Welche Kooperationspartner gibt es im Kinderschutz und wie können Kooperations-beziehungen gepflegt werden?

In der Freien und Hansestadt Hamburg wurden und werden durch das ISA seit August 2006 Fachkräfte bei freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe und in den Jugendämtern der Bezirke für ihre Aufgabe als Kinderschutzfachkraft qualifiziert. Bis Ende 2009 haben 550 Teilnehmer/innen die Zertifikatskurse erfolgreich abgeschlossen.

Zerti�katskursKinderschutzfachkraft(§ 8a SGB VIII)

Ansprechpartnerinnen im ISAMonika Althoff

[email protected]

Désirée [email protected]

Christina Gü[email protected]

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Inhouseveranstaltungen und weitere Qualifizierungen im KinderschutzDas ISA bietet vielfältige und umfangreiche arbeitsfeldspezifische Informations- und Wei-terbildungsveranstaltungen für Fachkräfte aus allen Feldern der Kinder- und Jugendhilfe – insbesondere für den Bereich der Kindertagesbetreuung –, zumeist als Inhouseveran-staltungen und bezogen auf alle Fachkräfte eines Jugendamtsbezirkes an. Inhouseveran-staltungen setzen an den örtlichen Strukturen im Kinderschutz an: Dienstvereinbarungen, Kooperationsvereinbarungen, Einbezug der Erfahrungen der bestehenden Akteure und aus den Netzwerken im Bereich der Frühen Hilfen. Durch den Einbezug der Fachkräfte und deren Erfahrungen in den lokalen Netzwerken im Kinderschutz schließt das ISA an dem Kristallisationspunkt an, der für den Aufbau eines gelungenen Hilfenetzwerks Kinderschutz unterlässlich ist: der Kommunikation unter den Beteiligten. Gelungene Organisationskul-turen zu befördern und hierdurch Rahmengebungen im Kinderschutzhandeln zu optimie-ren, sind Ziel und Ausgangspunkt der Weiterqualifizierung in eintägigen oder mehrtägigen (Inhouse-)Veranstaltungen für die Allgemeinen Sozialen Dienste, den Frühen Hilfen, den erzieherischen Hilfen, der Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit, der Schulsozialarbeit und den Netzwerken mit den angrenzenden Hilfen des Gesundheitswesens.

Berufs-einsteiger/in

(neue/r)Mitarbeiter/in

... Kindertages-einrichtungen

... den Hilfenzur Erziehung

... Jugendämternund ASD

... der Tagespflege

Rolle und Auftragder Kinderschutz-

fachkraft

Migrations-sensibler

Kinderschutz

Zertifikatskurszur Kinderschutz-

fachkraft

Methoden desFallverstehens

Kinder psychischkranker Eltern

AufbauFrüher Hilfen

KooperativeFallarbeit

... Schule undOGS

... im Gesundheits-wesen

Leitungskraft

Fachkräfte in …

Beispiele zum Qualifizierungsangebot

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Ansprechpartnerinnen im ISAMonika [email protected]

Désirée [email protected]

Christina Gü[email protected]

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Kinderschutz in der SchuleBereits seit 2006 hat das ISA auch im Themenfeld Kinderschutz und Kooperation mit Ju-gendhilfe und Schule bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung eine umfangreiche Experti-se erworben. Durch Informations- und Fortbildungsveranstaltungen konnten bislang rund 1500 Lehr- und Fachkräfte an Schulen in Nordrhein-Westfalen auf die gesetzlichen Neu-regelungen und fachlichen Rahmenbedingungen aufmerksam gemacht werden, damit die hier tätigen professionellen Akteure Vernachlässigung bzw. Misshandlung von Kindern und Jugendlichen frühzeitig erkennen und entsprechend reagieren können. Daneben wird im Rahmen von Information und Beratung der Serviceagentur „Ganztägig lernen in Nordrhein-Westfalen“ im ISA kontinuierlich ein qualifizierter und qualifizierender Beitrag zum Kinder-schutz geleistet.

Chance und Herausforderung für Lehr- und Fachkräfte in Schulen ist es, durch Kooperati-ons- und Teamstrukturen eine besondere Aufmerksamkeit gegenüber der Gefährdung des Wohls von Kindern und Jugendlichen zu entwickeln, die multiprofessionell, fachlich versiert und im Zusammenspiel mehrerer Blickwinkel zustande kommt.

LWL-Landesjugendamt

FachkonferenzKinderschutz ingemeinsamerVerantwortung vonSchule und Jugendhilfeam 9.11.2009 in Münster

Ansprechpartnerinnen im ISADr. Sigrid A. Bathke

[email protected]

Monika [email protected]

www.nrw.gangtaegig-lernen.de

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Arbeitshilfe zur Umsetzung des Kinderschutzes in der Schule

Kinderschutz macht Schule

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Kinderschutz als LeitungsaufgabeDie Diskussionen und Analysen der tragischen Fälle, in denen Kinder nachweislich zu Schaden gekommen sind, zeigen, dass ein wirksamer Kinderschutz nicht allein Aufgabe einzelner Fachkräfte sein kann, sondern dass geeignete Strukturen und Prozessabläufe in Organisationen oder Organisationseinheiten ebenfalls von großer Bedeutung sind. Zur Si-cherung eines qualifizierten Kinderschutzes bei öffentlichen und freien Trägern sind somit nicht allein sensibilisierte und qualifizierte Fachkräfte, sondern ebenso angemessene Struk-turen, geregelte Arbeitsprozesse, ein professionelles Risikomanagement und nicht zuletzt eine Kultur der Achtsamkeit notwendig. Eine adäquate und zuverlässige Kindesschutzarbeit zeichnet sich durch ein Gesamtkonzept qualifizierter Fallarbeit im Zusammenspiel mit ein-zelfallübergreifenden Verfahren aus. Ein Gesamtkonzept qualifizierter Kinderschutzarbeit erfordert damit auch die Arbeit der Leitungskräfte.

Fortbildungen zu Frühen Hilfen und sozialen FrühwarnsystemenZiel der sozialen Frühwarnsysteme und der Frühen Hilfen ist es, früh in der Entwicklung von Problemlagen abgestimmt auf die wahrgenommenen Defizite zu reagieren. Die Ziel-gruppe der null- bis dreijährigen Kinder und deren Familien ist damit relativ neu in den Blickpunkt der Jugendhilfe gerückt. Hier besteht Informationsbedarf. Neben der inhaltli-chen Ausgestaltung Früher Hilfen stellen sich im Kontext der sozialen Frühwarnsysteme Fragen nach effektiven Strategien des Kooperationsaufbaus und der Pflege von Netzwerk-strukturen. Auf diesen Bedarf reagiert das ISA mit dem Angebot folgender Fortbildungen, die teilweise auch als Inhouseveranstaltungen gebucht werden können.

→→ Bindungs- und entwicklungspsychologische Erkenntnisse

→→ Jugendhilfe und Gesundheitshilfe – Verantwortungsgemeinschaft beim Aufbau eines sozialen Frühwarnsystems

→→ Vom Projekt zur Regelpraxis – Konzepte der Projektplanung und Projektrealisation

→→ Kooperative Fallarbeit – Die Kunst des Zusammenwirkens verschiedener Fachkräfte aus unterschiedlichen Disziplinen in einem Fall / Netzwerkarbeit mit Institutionen und Familien

Das ISA unterstützt freie und öffentliche Träger der Kinder- und Jugendhilfe bei der Ent-wicklung von Handbüchern zum Thema Kinderschutz und berät bei der Erstellung von Materialien zum Umgang mit Kindeswohlgefährdung.

Ansprechpartnerinnen im ISADésirée [email protected]

Christina Gü[email protected]

Ansprechpartner im ISAAndré [email protected]

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Aus Fehlern lernen Qualitätsmanagementim Kinderschutz

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Herner MaterialienHerner Materialien zum Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten in Kindertageseinrichtungen & die Herner Materialien für die Offene Ganztagsschule.

Die Herner Materialien zum Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten in Kindertageseinrich-tungen sind 2001–2004 im Rahmen des Modellprojekts der sozialen Frühwarnsysteme in Nordrhein-Westfalen entwickelt worden (Autor(inn)en: Karin Altgeld, Martin Hillenbrand, Elke Katharina Klaudy, Anke Maier, Andrea Monkenbusch, Stephan Rietmann, Sybille Stö-be-Blossey, Anika Torlümke, Frank Wecker). Die Materialien beinhalten nicht nur einen Be-obachtungshilfebogen für Erzieher/innen zur Einschätzung von Verhaltensauffälligkeiten von Kindern, sondern auch die Beschreibung von Verfahrenswegen zum abgestimmten, ver-bindlichen Reagieren auf die wahrgenommenen Problemlagen. In den Materialien werden daher Ablaufschemata, Datenschutzvereinbarungen, Kooperationsvereinbarungen mit der Jugendhilfe und der Erziehungsberatungsstelle sowie Fortbildungsmodule für die Erzieher/innen in den Tageseinrichtungen beschrieben und machen die Komplexität eines umfassen-den Reagierens auf das Problem der Verhaltensauffälligkeit deutlich. Die Herner Materialien wurden 2007/2008 an alle Familienzentren und Kindertageseinrichtungen im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen verteilt, so dass sie zu einem bewährten Arbeitsinstrument geworden sind. Daneben erhielten zahlreiche Einrichtungen ein vom Land Nordrhein-West-falen finanziertes Coaching zum Umgang mit den Materialien.

Aufgrund der großen Resonanz und den qualifizierten Antworten, die die Herner Materia-lien auf das zunehmend größer werdende Problem der Verhaltensauffälligkeiten von Kin-dern in Kindertageseinrichtungen geben, wurde Ende 2009 die Adaptierung der Materialien auf den Bereich des Offenen Ganztages vorgenommen (Autor(inn)en: Karin Altgeld, Elke Katharina Klaudy, Sybille Stöbe-Blossey, Frank Wecker). Auch hier ist der Wunsch nach an-gemessenen Antworten auf das Problem der Verhaltensauffälligkeiten groß.

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Soziale Frühwarnsysteme in Nordrhein-Westfalen, Broschüre

der Herner Materialien

Herner Materialien in der OGS, Broschüre

Ansprechpartnerinnen im ISADr. Sigrid A. Bathke

[email protected]

Monika Althoff [email protected]

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Handlungskompetenzbei Kindeswohlgefährdungim Kontext derKindertagespflegeFortbildungsmodul für Tagespflegepersonen

Handlungskompetenz bei Kindes-wohlgefährdung im Kontext der Tagespflege. Fortbildungsmodul für Tagespflegepersonen

Ansprechpartnerin im ISADésirée [email protected]

Kinderschutz im Kontext der TagespflegeErgänzend zur den Herner Materialien, die sich im Kern auf die Altersgruppen der drei- bis unter sechsjährigen Kinder beziehen, wurde vom Verband alleinerziehender Mütter und Vä-ter Landesverband Nordrhein-Westfalen (Autorinnen: Antje Beierling, Annerose Kiewitt) ein Fortbildungsmodul entwickelt, das die spezifische Situation von Kindern unter drei Jahren in den Blick nimmt.

Der Kinderschutzauftrag richtet sich an hauptamtliche Fachkräfte eines Trägers. Tages-pflegepersonen werden daher als semi-professionelle, selbstständig Tätige nicht durch den § 8a Abs. 2. SGB VIII erfasst. Vereinbarungen nach § 8a SGBVIII werden daher auch nicht mit den Tagesmüttern oder Tagesvätern geschlossen, sondern ausschließlich mit den Fach-beratungs- und Vermittlungsstellen der Träger (Institut für soziale Arbeit e.V. 2008b: 5). Durch den § 43 SGB VIII besteht jedoch für die Kindertagespflegepersonen die Pflicht zur Information des Jugendamtes über wichtige Ereignisse, die für die Betreuung des Kindes bedeutsam sind. Mit dem Qualifizierungsmodul „Handlungskompetenz bei Kindeswohlge-fährdung“ sollen die Tagespflegepersonen Handreichungen erhalten, die im Umgang mit Anhaltspunkte für eine mögliche Kindeswohlgefährdung Handlungssicherheit vermitteln. Das ISA bietet hier sowohl Material als auch Fortbildungen für Tagespflegepersonen im Kontext von Kindeswohlgefährdung an.

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5 Ansprechpartner/innen im ISA

André AltermannTelefon 0251 [email protected]

Die Beratung von Führungskräften in Fragen des institutionellen Kinderschutzes bedeutet für mich, neben der Etablierung fachlicher Standards in der Führungsarbeit, auch oder vor allem die Auseinandersetzung mit kontingenten Führungsstilen und Organisationskul-turen.

Monika Althoff Telefon 0251 [email protected]

Mitarbeiter/innen im Kinderschutz zu qualifizieren bedeutet, immer wieder in den fachli-chen Austausch zu treten, sich über den Schutz von Kindern und Gefährdungseinschätzun-gen zu verständigen und gelingendes fachliches Handeln in der Praxis zu verankern.

Dr. Sigrid A. BathkeTelefon 0251 [email protected]

Kinderschutz in der Kooperation zwischen Schule und Jugendhilfe zu initiieren, bedeu-tet für mich, sich immer wieder für den jeweiligen Kooperationspartner zu öffnen, seine Möglichkeiten und Grenzen zu kennen und seinen spezifischen Blickwinkel als Kompetenz wahrzunehmen.

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Désirée FreseTelefon 0251 92536-16 [email protected]

Die Arbeit im Kinderschutz bedeutet für mich, an basaler Stelle einen Beitrag für die Verbes-serung der Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen leisten zu können. Das Zu-sammenspiel struktureller, fachlicher und persönlicher Momente ist für mich bei Aufgaben der Qualifizierung und Organisationsentwicklung im Kinderschutz stets zu beachten und im Hinblick auf die Bedürfnisse der Kinder in Notlagen zu optimieren.  

Christina GüntherTelefon 0251 [email protected]

Vor dem Inkrafttreten all der wichtigen fachlichen Verfahrensstandards, der Schutzpläne, der Risikoeinschätzungen und Maßnahmen zur Gefährdungsabwendung bedeutet Kinder-schutz für mich, einen offenen Blick für alle Kinder zu haben und insbesondere auch den Rückzug all der ruhigen und sozial angepassten Kinder wahrzunehmen, die für sich keinen Weg gefunden haben, andere Menschen auf ihre schwierige Situation aufmerksam zu ma-chen.

Gudula KaufholdTelefon 0251 [email protected]

Engagement im Kinderschutz bedeutet für mich, an einer Verbesserung der Zusammen-arbeit aller Beteiligten mitzuwirken. Ein effektiver Schutz von Kindern und Jugendlichen kann nur über gelingende Kooperationen, bei gleichzeitig klaren Verantwortlichkeiten, dauerhaft gesichert werden.Engagement im Kinderschutz bedeutet für mich aber auch, selbstkritisch und sensibel im eigenen System der Kinder- und Jugendhilfe auf Formen institutioneller und struktureller Gewalt zu schauen und Strategien zu entwickeln, damit Kinder und Jugendliche vor Macht-missbrauch, Missachtung und Misshandlung in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe geschützt werden können.

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ISA

6 Partner/innen des ISA im Kinderschutz

Kooperationspartner

→→ Deutscher Kinderschutzbund, Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.

→→ Institut für sozialpädagogische Forschung Mainz e.V.

→→ Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V., Frankfurt am Main

→→ Forschungsgruppe PETRA gGmbH, Schlüchtern

→→ Universität Koblenz

→→ Forschungsverbund DJI/TU Dortmund

Externe Referentinnen und Referenten

→→ Verena Förderer, freie Mitarbeiterin des ISA, Hamburg

→→ Dr. Petra Freynik, Gesundheitsamt Essen

→→ Prof. Dr. Brigitta Goldberg, Evangelische Fachhochschule Bochum

→→ Katharina Groß, freie Mitarbeiterin des ISA, Bottrop

→→ Friedhelm Güthoff, Deutscher Kinderschutzbund, Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V., Wuppertal

→→ Ilona Heuchel, freie Mitarbeiterin des ISA, Münster

→→ Christa Höher-Pfeifer, Vorstand ISA, Köln

→→ Andreas Hornung, Amtsgericht Warendorf

→→ Heidi Knapp, Landesjugendamt Westfalen-Lippe, Münster

→→ Peter Lukaczyk, JHC Düsseldorf

→→ Prof. Dr. Stephan Maykus, Fachhochschule Osnabrück

→→ Prof. Dr. Johannes Münder, Berlin

→→ Johannes Schnurr, freier Mitarbeiter des ISA, Kranenburg

→→ Prof. Dr. Christian Schrapper, Universität Koblenz

→→ Prof. Dr. Bernd Seidenstücker, Vorstand ISA, Regensburg

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7 Ausblick

Organisationsentwicklung, Praxisforschung und Wirksamkeitsforschung in der Kinder- und Jugendhilfe werden in den nächsten Jahren weiterhin durch zentrale und noch zu lösende Anforderungen eines offensiven und präventiven Kinderschutzes bestimmt werden.

Im Jugendamt, im Allgemeinen Sozialen Dienst und in allen Leistungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe, die mit dem Kinderschutz betraut sind, muss sich die Praxis verstärkt mit Fragen der Schnittstellen, Interventionshürden und Risikoindikatoren, letztlich mit Wegen eines gelingenden Risikomanagements, auseinandersetzen.

Eine weitere wichtige Veränderung im ASD ist, dass sich der Bedarf an Jugendhilfeleistun-gen in den letzten Jahren in seinen Grundlagen, den sozialpädagogischen „Auslösebedin-gungen“, deutlich verändert hat. Kernthemen, die die Kinder- und Jugendhilfe zukünftig mehr und mehr betreffen sind, „Bildung“ (Lebensführungskompetenz und Alltagsbildung), „Soziale Ungleichheit“ (Entkopplung von sozialer Herkunft und Abbau der gesellschaftlichen Spaltung) sowie „Zivilgesellschaft“ (Partizipation und soziale Verantwortung). Die Fachkräf-te im Kinderschutz sind hierbei zunehmend aufgefordert, mit diesen neuen Entwicklungs-anforderungen und den Entwicklungsoptionen umzugehen.

Das ISA will hierbei die Strukturen aktuell, innovativ und nachhaltig mitgestalten und durch die Prinzipen der wissenschaftlichen Fachlichkeit und der Praxisnähe als Akteur und Rich-tungsgeber zukünftiges Handeln im Kinderschutz mitgestalten. Themen wie Jugendwohl-gefährdung oder sexuelle Gewalt in pädagogischen Kontexten möchten wir in den Blick nehmen und inhaltlich-fachlich ausgestalten sowie die fachliche Debatte um das Bundes-kinderschutzgesetz kritisch und initiativ begleiten.

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ISA

8 Publikationen zum Kinderschutz

Altgeld, Karin; Klaudy, Elke Katharina; Stöbe-Blossey, Sybille; Wecker, Frank (2009): Ver-haltensauffälligkeiten erkennen – beurteilen – handeln. Die Herner Materialien für die Offene Ganztagsschule. Der GanzTag in NRW – Beiträge zur Qualitätsentwicklung. Müns-ter.

Averbeck, Birgit; Bathke, Sigrid A. (2008): Kinderschutz in der Schule gemeinsam gestal-ten. Gesetzliche Grundlagen – Begriffsbestimmungen – Handlungsschritte.

Bastian, Pascal; Diepholz, Annerieke; Lindner, Eva (Hrsg.) (2008): Frühe Hilfen für Fami-lien und soziale Frühwarnsysteme. Reihe Soziale Praxis. Münster.

Bathke, Sigrid A. (2009): Kinderschutz in gemeinsamer Verantwortung von Jugendhilfe und Schule am Beispiel der Ausgestaltung von Kooperationsvereinbarungen. In: Institut für soziale Arbeit e.V. (Hrsg.): ISA-Jahrbuch zur Sozialen Arbeit 2009. Münster. S. 180–199.

Bathke, Sigrid A.; Reichel, Norbert u. a. (2007): Kinderschutz macht Schule. Handlungsop-tionen, Prozessgestaltungen und Praxisbeispiele zum Umgang mit Kindeswohlgefähr-dungen in der offenen Ganztagsschule. In: Der GanzTag in NRW – Beiträge zur Qualitäts-entwicklung. Heft 5. Münster.

Bathke, Sigrid A. et al. (2008): Arbeitshilfen zur Umsetzung des Kinderschutzes in der Schule. Der GanzTag in NRW – Beiträge zur Qualitätsentwicklung. Heft 9. Münster.

Bathke, Sigrid (2010): We all work together for the same children – for the same purpo-se. In: Institut für soziale Arbeit e.V. (Hrsg.): ISA-Jahrbuch zur Sozialen Arbeit 2010. Müns-ter. S. 182–203.

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Groß, Katharina (2008): Die „insoweit erfahrene Fachkraft“: Anlass, Hintergrund und Gestaltung einer Fachberatung im Sinne des § 8a SGB VIII. In: Institut für soziale Arbeit e.V. (Hrsg.): ISA-Jahrbuch zur Sozialen Arbeit 2008. Münster. S. 177–198.

Hansbauer, Peter (Hrsg.) (1998): Kinder und Jugendliche auf der Straße. Analysen, Stra-tegien und Lösungsansätze. Münster.

Hartwig, Luise; Hensen, Gregor (2003): Sexueller Missbrauch und Jugendhilfe. Möglich-keiten und Grenzen sozialpädagogischen Handelns im Kinderschutz. Grundlagentexte Soziale Berufe. Heft 12.

Heuchel, Ilona; Lindner, Eva; Sprenger, Karin (Hrsg.) (2009): Familienzentren in Nord-rhein-Westfalen. Beispiele innovativer Praxis. Reihe Soziale Praxis. Münster.

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Institut für soziale Arbeit e.V. (Hrsg.) (2007): Soziale Frühwarnsysteme in Nordrhein-Westfalen. Die Herner Materialien zum Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten in Kin-dertageseinrichtungen.

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Institut für soziale Arbeit e.V. (Hrsg.) (2008b): Handlungskompetenz bei Kindeswohlge-fährdung im Kontext der Tagespflege. Fortbildungsmodul für Tagespflegepersonen. Von Beierling, Antje; Kiewitt, Annerose, Verband alleinerziehender Mütter und Väter Landesver-band Nordrhein-Westfalen e.V. Münster.

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Jordan, Erwin (2005): Qualifiziertes Erkennen und Beurteilen – Vom Aktenvermerk zum qualifizierten Beobachtungskatalog. In: Deegener, Günther; Körner, Wilhelm (Hrsg.): Kin-desmisshandlung und Vernachlässigung. Ein Handbuch. Göttingen. S. 485–510.

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ISA

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Jordan, Erwin; Nüsken, Dirk (2008): Kinderschutz in Nordrhein-Westfalen, in: Institut für soziale Arbeit e.V. (Hrsg.): ISA-Jahrbuch der Sozialen Arbeit 2008. Münster. S. 199–223.

Jordan, Erwin; Trauernicht, Gitta (1981): Ausreißer und Trebegänger. Grenzsituationen sozialpädagogischen Handelns. München.

Jordan, Erwin; Wagenblass, Sabine (2002): Soziale Frühwarnsysteme. In: Institut für sozia-le Arbeit e.V. (Hrsg.): ISA-Jahrbuch zur Sozialen Arbeit 2002. Münster. S.175–195.

Müller, Regine (2009): Standards in der Praxis der Risikoeinschätzungsinstrumente. In: Institut für soziale Arbeit e.V. (Hrsg.): ISA-Jahrbuch zur Sozialen Arbeit 2009. Münster. S. 71–85.

Müller, Regine (2010): „Child Protective Service“ im Vergleich: Ein Modell der wohl-fahrtsstaatlichen Verortung der Fachkräfte im Kinderschutz. In: Müller, Regine; Nüsken, Dirk (Hrsg.) (2010): Child Protection in Europe. Von den Nachbarn lernen. Kinderschutz qualifizieren. Reihe Soziale Praxis. Münster.

Müller, Regine; Nüsken, Dirk (Hrsg.) (2010): Child Protection in Europe. Von den Nachbarn lernen. Kinderschutz qualifizieren. Reihe Soziale Praxis. Münster.

Münder, Johannes; Smessaert, Angela (2009): Frühe Hilfen und Datenschutz. Reihe Sozia-le Praxis. Münster.

Münder, Johannes; Smessaert, Angela (2007): Vereinbarungen zur Sicherstellung des Kinderschutzes nach § 8a Abs. 2 SGB VIII – Ergebnisse einer Dokumentenanalyse. In: Institut für soziale Arbeit e.V. (Hrsg.): ISA-Jahrbuch zur Sozialen Arbeit 2007. Münster. S. 112–132.

Nüsken, Dirk (2010): Kinderschutz in Deutschland – Strategien und erste Erfahrungen mit Spezialdiensten. Kurzevaluation der Kindesschutzstelle des Jugendamtes der Stadt Mannheim. In: Müller, Regine; Nüsken, Dirk (Hrsg.) (2010): Child Protection in Europe. Von den Nachbarn lernen. Kinderschutz qualifizieren. Reihe Soziale Praxis. Münster. S. 55–69.

Reichel, Norbert (2007): Der Anschein der Vernachlässigung. Begriffsdefinitionen und Handlungsoptionen zum § 8a SGB VIII und zum § 42 Abs. 6 SchulG NRW aus schulischer Sicht. In: Institut für soziale Arbeit e.V. (Hrsg.): ISA-Jahrbuch zur Sozialen Arbeit 2007. Münster. S. 63–73.

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Schnurr, Johannes (2010): Qualifizierung von Kinderschutzfachkräften. In: Müller, Re-gine; Nüsken, Dirk (Hrsg.) (2010): Child Protection in Europe. Von den Nachbarn lernen. Kinderschutz qualifizieren. Reihe Soziale Praxis. Münster. S. 249–254.

Schone, Reinhold; Gintzel, Ulrich; Jordan, Erwin; Kalscheuer, Mareile; Münder, Johannes (1997): Kinder in Not. Vernachlässigung im frühen Kindesalter und Perspektiven sozia-ler Arbeit. Münster.

Schimke, Jürgen (2009): Brauchen wie eine neue Konzeption des Kinderschutzes? Neue Entwicklungen im Rechtsverhältnis zwischen Eltern, Kindern und Staat. In: Institut für soziale Arbeit e.V. (Hrsg.): ISA-Jahrbuch zur Sozialen Arbeit 2009. Münster. S. 58–70.

Wiesner, Reinhard (2006): Die Verbesserung des Schutzes von Kindern und Jugendlichen vor Gefahren für ihr Wohl durch das kinder- und Jugendhilfeweiterentwicklungsgesetz (KICK). In: Institut für soziale Arbeit e.V. (Hrsg.): ISA-Jahrbuch zur Sozialen Arbeit 2006. Münster. S. 11–26.

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9 Das ISA – Akteure und Arbeitsbereiche

VorstandProf. Dr. Hans-Jürgen Schimke (1. Vorsitzender)Wolfgang Rüting (2. Vorsitzender)

Beisitzerinnen und BeisitzerChrista Höher-PfeiferDr. Erwin JordanProf. Dr. Stephan MaykusProf. Dr. Johannes MünderDr. Ute ProjahnDagmar Schulze-ObenProf. Dr. Bernd SeidenstückerProf. Dr. Eva Stuckstätte

GeschäftsführungUwe Schulz (Geschäftsführer ISA e.V. und ISA Planung und Entwicklung GmbH)Dr. Sigrid A. Bathke (stellvertretende Geschäftsführerin ISA e.V.)Dr. Erwin Jordan (Geschäftsführer ISA Planung und Entwicklung GmbH)

Arbeitsbereich Kinder- und Jugendhilfe/Frühe Kindheit und FamilieLeiterin: Dr. Sigrid A. BathkeMitarbeiter/innen: André Altermann, Monika Althoff, Désirée Frese, Christina Günther, Gudula Kaufhold

Arbeitsbereich Jugendhilfe und SchuleLeiter: Uwe SchulzStellvertretende Leiterin: Silvia Szacknys-KurhoferMitarbeiter/innen: Kirsten Althoff, Anneka Beck, Hans Peter Bergmann, Herbert Boß-hammer, Oliver Decka, Stefan Eberitzsch, Gerda Eichmann-Ingwersen, Dirk Fiegenbaum, Ramona Grothues, Susanne Rinke, Birgit Schröder, Sabine Schröer

Arbeitsbereich Sekretariat, EDV und ServiceLeiterin: Doris NiebuhrMitarbeiter/innen: Fabian Beyer, Andrea Kuktin, Carina Lüke, Magret Rieken,Nadine Seyrek

Uwe Schulz

Dr. Sigrid A. Bathke

Dr. Erwin Jordan

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Impressum

HerausgeberInstitut für soziale Arbeit e.V.Studtstraße 20 · 48149 MünsterFon 0251 92536-0 · Fax 0251 [email protected] · www.isa-muenster.de

Redaktionelle Bearbeitung: Monika Althoff

Gestaltung: KJM GmbH, Münster

Druck: Griebsch & Rochol Druck, Hamm

© 2010 by Institut für soziale Arbeit e.V., Münster

2., veränderte Auflage

Hausadressen

Institut für soziale Arbeit e.V.Studtstraße 2048149 MünsterFon 0251 92536-0Fax 0251 [email protected]

ISA Planung und Entwicklung GmbHStudtstraße 2048149 MünsterFon 0251 270594-5Fax 0251 [email protected]

Institut für soziale Arbeit e.V.Serviceagentur „Ganztägig lernen in Nordrhein-Westfalen“Friesenring 32/3448147 MünsterFon 0251 200799-0Fax 0251 [email protected]

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