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OESTERREICHISCHE NATIONALBANK EUROSYSTEM KONJUNKTUR AKTUELL Berichte und Analysen zur wirtschaftlichen Lage September 2010 Stabilität und Sicherheit.

Konjunktur aktuell - September 2010 - OeNB4ece34f1-c277-4cb7-b93f-c...US-Konjunktur schwächt sich im 2. Quartal ab Die US-Wirtschaft verlor zuletzt an Dynamik und verzeichnete im

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OESTERREICHISCHE NATIONALBANKE U R O S Y S T E M

KONJUNKTUR AKTUELLBerichte und Analysen zur wirtschaftlichen Lage

September 2010

Stabilität und Sicherheit.

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Bericht über die wirtschaftliche Lage

Redaktionsschluss: 15. September 2010

Redaktion: Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen

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Inhalt

Bericht über die wirtschaftliche Lage.................................................................................................................. 4

Überblick ...................................................................................................................................................................................................................................5

Internationale Konjunkturentwicklung unter Berücksichtigung rezenter Prognosen ........................................................................6

EU-Mitgliedstaaten in Zentral-, Ost- und Südosteuropa.............................................................................................................................. 12

Kräftiges Wirtschaftswachstum nach Stagnation im ersten Quartal 2010 .......................................................................................... 15

Die geldpolitischen Entscheidungen des EZB-Rats.......................................................................................................................................... 18

Jüngste Entwicklungen auf den Finanzmärkten................................................................................................................................................... 25

Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik ..........................................................................34

Vergleich der Prognosegüte der österreichischen Wirtschaftsprognosen für die Jahre 1999 bis 2009 ............................. 35

Arbeitslosigkeit in Österreich – Rückkehr auf Vorkrisenniveau? ............................................................................................................. 42

Aktuelle wirtschaftspolitische Entwicklungen in Ungarn ............................................................................................................................... 46

Annex..................................................................................................................................................................................51

Chronik: Wirtschafts- und Währungspolitik – EU und international Zeitraum 17. Juni bis 9. September 2010 .......... 52

Grafiken und Tabellen...............................................................................................................................................59

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Bericht über die wirtschaftliche Lage

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Bericht über die wirtschaftliche Lage – September 2010

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Überblick1 Die konjunkturelle Erholung nach der Krise, die von Asien ausging und rasch auf die USA

übergriff, hat zuletzt in diesen Regionen an Dynamik verloren. Die US-Wirtschaft verzeichnete im zweiten Quartal 2010 gegenüber dem Vorquartal nur mehr ein reales BIP-Wachstum von annualisiert 1,6%, nach +3,7% im ersten Quartal bzw. +5,0% im vierten Quartal 2009. Auch in Japan wuchs das reale BIP im zweiten Quartal 2010 mit 0,4% gegenüber dem Vorquartal schwächer. Im ersten Quartal 2010 expandierte die Wirtschaftsleistung noch um 1,2%. Im Gegenzug verzeichnete die europäische Wirtschaft im zweiten Quartal 2010 einen kräftigen

Wachstumsschub. Hier kompensierte die unerwartet günstige Entwicklung in Deutschland Probleme an der Peripherie. Die Wachstumsimpulse kommen vorwiegend vom internationalen Handel. Auch der im Frühjahr niedrigere Euro-Wechselkurs hat zur Belebung der Exporte beigetragen. Aktuelle Zahlen zur Wirtschaftsentwicklung zeigen in den zentral-, ost- und südosteuropäischen EU-Mitgliedstaaten im zweiten Quartal 2010 ebenfalls eine graduelle Erholung der wirtschaftlichen Lage. Das Wachstum des saisonal bereinigten BIP erhöhte sich im regionalen Durchschnitt auf 0,9% im Quartalsvergleich und die Wirtschaftsleistung ging in keinem Land mehr zurück. Getragen wurde die Dynamik weiter vor allem von der robusten Entwicklung in den meisten Ländern Zentraleuropas und hier vor allem in Polen, der mit Abstand größten Volkswirtschaft der Region. Deutlich unterdurchschnittlich entwickelte sich nur Ungarn, wo die Wirtschaft nach einem leichten Wachstum im Vorquartal wieder stagnierte. Gemäß der Interimsprognose der OECD vom 9. September 2010 dürfte sich das Wachstum der

Wirtschaft der wichtigsten Industriestaaten (G-7) im 2. Halbjahr 2010 wieder abschwächen. Die OECD geht für diese Wirtschaftsregion von einem annualisierten Wachstum von etwa 1½% aus, nach noch 2½% im 1. Halbjahr 2010. Teilweise schwächere Vertrauensindikatoren und eine gebremste Industrieproduktion sowie die Unsicherheit auf den Arbeitsmärkten nähren diese Einschätzung. Obgleich weiter Unsicherheit herrscht, deuten die Indikatoren per saldo jedoch nach wie vor auf eine positive Grunddynamik der Erholung hin. Im zweiten Quartal 2010 wuchs das reale BIP im Euroraum um 1,0% gegenüber dem

Vorquartal. Der Anstieg fiel damit kräftiger als erwartet aus. Gegenüber dem Vorjahresquartal betrug das Wachstum 1,9% und ist damit das höchste seit zwei Jahren. Mit Ausnahme von Griechenland (-1,5% qoq) expandierten - mit Deutschland (+2,2% qoq) als Motor - alle Volkswirtschaften. Die Experten der EZB erwarten im September 2010 für den Euroraum nunmehr BIP-Wachstumsraten zwischen 1,4% und 1,8% für 2010 und zwischen 0,5% und 2,3% für 2011. Die Interimsprognose der EK vom 13. September 2010 geht mit 1,7% von einem deutlich höheren Wachstum als noch im Frühjahr angenommen aus. Die Inflationsrate blieb im August mit 1,6% weiter moderat, für 2010 wird sie gemäß EZB zwischen 1,5% und 1,7% sowie für 2011 zwischen 1,2 und 2,2% projiziert (Interimprognose EK für 2010: 1,4%). Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote lag im Juli 2010 im Euroraum unverändert bei 10,0%, dem höchsten Wert seit zwölf Jahren. Österreichs BIP-Wachstum übertraf im 2. Quartal 2010 mit 1,2% (qoq bzw. +2,3% yoy; jeweils

saisonbereinigt) jenes des Euroraums noch deutlich und könnte nunmehr im Gesamtjahr 2% erreichen. Bedingt durch die starke Auslandsnachfrage fungierten die Exporte als Wachstumsmotor, davon profitierte wiederum die Sachgütererzeugung. Auch die gesamten Investitionen nahmen zum ersten Mal seit sieben Quartalen wieder zu. Ausschlaggebend dafür war ein starker Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen (+3,6% gegenüber dem Vorquartal). Der Arbeitsmarkt hat sich deutlich erholt, wenngleich die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorkrisenniveau 2008 noch etwas höher und die Beschäftigung etwas niedriger liegt. Für Juli 2010 wurde eine Eurostat-Arbeitslosenquote von 3,8% publiziert. Damit weist Österreich die niedrigste Arbeitslosigkeit in der gesamten EU auf. Die Inflationsrate betrug im August 2010 1,6% und liegt damit im Durchschnitt des Euroraums.

1 Autor: Manfred Fluch (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen).

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Internationale Konjunkturentwicklung unter Berücksichtigung rezenter Prognosen2 Unerwartete Beschleunigung der Erholung im Euroraum, Verlangsamung in den USA und in Asien

Die konjunkturelle Erholung nach der Krise, die von Asien ausging und rasch auf die USA übergriff, hat zuletzt in diesen Regionen an Dynamik verloren. Im Gegenzug verzeichnete die europäische Wirtschaft im zweiten Quartal 2010 einen kräftigen Wachstumsschub. Hier kompensierte die unerwartet günstige Entwicklung in Deutschland Probleme an der Peripherie. Die Wachstumsimpulse kommen vorwiegend vom internationalen Handel. Auch der im Frühjahr niedrigere Euro-Wechselkurs hat zur Belebung der Exporte beigetragen. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich Europas beschleunigte Wachstumsdynamik im zweiten Quartal als vorübergehend erweist.

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Euroraum USA Japan

WirtschaftswachstumVeränderung des realen BIP zum Vorquartal in %

Quelle: Eurostat.

Euroraum

Wachstum im zweiten Quartal 2010 stärker als erwartet

Im zweiten Quartal 2010 wuchs das reale BIP im Euroraum um 1,0% gegenüber dem Vorquartal. Der Anstieg fiel damit kräftiger aus als erwartet. Gegenüber dem Vorjahresquartal betrug das Wachstum 1,9% und ist damit das höchste seit zwei Jahren. Obwohl alle Verwendungsgruppen positiv zum BIP-Zuwachs beitrugen, wurde die Wirtschaftsentwicklung im zweiten Quartal vorwiegend von Bruttoanlageinvestitionen und privaten Konsumausgaben gestützt.

2 Autoren: Ingrid Haar-Stöhr, Philipp Mayer, Aleksandra Riedl (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland)

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Außenbeitrag (Waren und Dienstleistungen) Bruttoanlageinvestitionen

Konsumausgaben des Staates Konsumausgaben der privaten Haushalte und POoE

Vorratsveränderungen und Statistische Differenz Bruttoinlandsprodukt

Quelle: Eurostat.

in %-Punkten

Wachstumsbeitrag der Komponenten des realen BIP im Euroraum gegenüber dem Vorquartal

Das überraschend hohe Wachstum wurde vor allem von Deutschland angetrieben, das im zweiten Quartal einen Zuwachs des realen BIP von 2,2% gegenüber dem Vorquartal aufweist. Neben Deutschland konnten auch die anderen großen Volkswirtschaften wie Frankreich (+0,6%), Italien (+0,4%) und Spanien (+0,2%) positive Quartals-Wachstumsraten verzeichnen. Recht kräftig expandiert haben u.a. auch Belgien, die Niederlande, Österreich und Finnland. Portugals BIP erhöhte sich qoq um 0,2%. Innerhalb des Euroraumes ist lediglich Griechenlands Wirtschaft im zweiten Quartal mit -1,5% geschrumpft. Das ist vor allem auf die Fiskalkonsolidierungsmaßnahmen zurückzuführen.

Arbeitslosenquoten unverändert hoch

Trotz wirtschaftlicher Erholung blieb die saisonbereinigte Arbeitslosenquote im Juli 2010 für den Euroraum unverändert bei 10,0%, dem höchsten Wert seit zwölf Jahren. Gegenüber dem Vormonat Juni verzeichneten Italien, Zypern, Österreich und Portugal rückläufige Arbeitslosenquoten, wobei im Juli Österreich mit 3,8% erneut den niedrigsten Wert im Euroraum aufwies. Spanien hingegen verzeichnet einen stetigen Anstieg der Arbeitslosenquote; im Juli 2010 erreichte sie mit 20,3% den höchsten Stand innerhalb des Euroraums (und auch EU), gefolgt von der Slowakei mit 15,0%. Nationale Statistiken Griechenlands (Eurostat hat bislang nur Werte für das 1. Quartal 2010 publiziert) weisen für Mai 2010 eine Arbeitslosenquote von 12% auf. Laut den Prognosen der Europäischen Kommission wird die Arbeitslosigkeit im Euroraum 2010 auf durchschnittlich 10,3% und 2011 weiter auf 10,4% steigen.

Vorlaufindikatoren signalisieren gemischtes Bild

Die harten Vorlaufindikatoren signalisieren eine ausgeprägte, wenn auch sich abschwächende Konjunkturdynamik für das dritte Quartal 2010. Die saisonbereinigte Industrieproduktion blieb im Juli gegenüber dem Vormonat stabil, stieg jedoch um 7,1% gegenüber dem Vorjahr. Positive Entwicklungen sind auch bei der Kapazitätsauslastung, bei den Auftragseingängen und bei der Produktionsexpansion im Baugewerbe zu beobachten. Der Vertrauensindikator der Europäischen Kommission für die Industrie hat sich nach der positiven Entwicklung im Juli

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stabilisiert. Laut Umfragen der Europäischen Kommission verbesserte sich der gesamtwirtschaftliche Vertrauensindikator von 101,1 im Juli 2010 auf 101,8 im August 2010.

Prognosen für 2010 leicht nach oben revidiert

Die Experten der EZB projizierten im September für den Euroraum BIP-Wachstumsraten zwischen 1,4% und 1,8% für 2010 und zwischen 0,5% und 2,3% für 2011. Diese Aufwärtsrevision gegenüber Juni ist vor allem auf das gestärkte Konsumentenvertrauen und die erhöhte Auslandsnachfrage zurückzuführen. Aus denselben Gründen hat auch die Europäische Kommission ihre Prognose für 2010 deutlich nach oben revidiert und erwartet für 2010 ein BIP-Wachstum von 1,7%. Consensus Forecasts projizierte im August dieses Jahres eine BIP-Wachstumsrate von 1,2% für das Jahr 2010 und 1,4% für das Jahr 2011.

Auch mittelfristig kein Inflationsdruck

Bedingt durch aufwärtsgerichtete Basiseffekte bei den Komponenten Nahrungsmittel und vor allem Energie, liegt die jährliche HVPI-Inflationsrate im August 2010 im Euroraum bei 1,6% (Vormonatswert: 1,7%). Die Teuerungen bei Gas und flüssigen Brennstoffen sind vorwiegend für den Anstieg der Energiepreise verantwortlich. Die jährliche Änderung der Kerninflation (ohne Energie und unbearbeitete Lebensmittel) beschleunigte sich im Juli 2010 nur leicht auf 1% gegenüber dem Vormonat und blieb im August 2010 mit 1,0% unverändert. Für das Jahr 2010 werden moderate HVPI-Inflationsraten prognostiziert. Die Experten der EZB erwarten im September eine HVPI-Inflationsrate für 2010 zwischen 1,5% und 1,7% sowie für 2011 zwischen 1,2 und 2,2%.

USA

US-Konjunktur schwächt sich im 2. Quartal ab

Die US-Wirtschaft verlor zuletzt an Dynamik und verzeichnete im zweiten Quartal 2010 gegenüber dem Vorquartal nur mehr ein reales BIP-Wachstum von annualisiert 1,6%, nach +3,7% im ersten Quartal bzw. +5,0% im vierten Quartal 2009. Der Konsum der privaten Haushalte blieb robust und stieg gegenüber der Vorperiode mit 2% sogar etwas stärker als im ersten Quartal; er lieferte einen Wachstumsbeitrag von 1,4 Punkten. Die private Investitionsnachfrage zog auch im zweiten Quartal deutlich an, wobei sich der Schwerpunkt von den Lager- zu den Ausrüstungsinvestitionen verlagerte. Der Staatskonsum nahm um 4,3% zu und stützte das BIP mit 0,9 Punkten. Der Beitrag der Nettoexporte dämpfte das Wachstum im zweiten Quartal signifikant. Sollte sich diese Abschwächung als nachhaltig erweisen, so könnte dies gravierende Auswirkungen auf die weltweite Erholung aus der Krise haben. Die OECD erwartet in ihrer aktuellen Interimsprognose (9.9.2010) jedoch lediglich eine temporäre Verlangsamung der Erholung und prognostiziert für das dritte Quartal 2010 ein reales BIP-Wachstum von 2% und für das vierte Quartal von 1,2%. Die jüngste BIP-Prognose von Consensus Forecasts für 2010 (+2,9%) liegt niedriger als die Juli-Prognose des IWF (2010: +3,3%). Die Prognosen für 2011 liegen ungefähr gleichauf (2,8% bzw. 2,9%).

Die jüngsten Frühindikatoren zeichnen ein recht positives Bild

Positiv entwickelte sich jüngst z.B. der Einkaufsmanagerindex für die Industrie mit einem Anstieg auf 56,3 Punkte nach Rückgängen in den Monaten davor. Die Stimmung im Dienstleistungssektor hellte sich im August ebenfalls auf. Auch der Sammelindex der Frühindikatoren des Forschungsinstitutes Conference Board stieg im Juli nach einem moderaten Rückgang im Juni wieder um 0,1%. Die Industrieproduktion erhöhte sich im Juli im Vormonatsvergleich unerwartet um 1% und auch die Kapazitätsauslastung stieg auf 74,8%. Der

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langjährige Durchschnitt liegt bei 80,6%. Das Konsumentenvertrauen stieg laut Conference Board im August nach kräftigen Rückgängen im Juni und Juli um 2,5 Punkte auf 53,5, wobei das Niveau trotz wachsender Wirtschaft gedämpft bleibt. Positiv überraschten auch die Einzelhandelsumsätze, die im Juli im Vormonatsvergleich um 0,4% anstiegen, nach Rückgängen in den beiden Vormonaten. Hauptgrund für diese positive Entwicklung war der Autosektor, die Umsätze stiegen im Monatsvergleich um 1,6%, im Vorjahresvergleich um 8,5%.

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private Konsumausgaben Anlageinvestitionen

Lagerveränderungen Nettoexporte

Öff.Konsum-u.Invest.Ausgaben Bruttoinlandsprodukt

Wachstum der Komponenten des realen BIP in den USABeitrag zum BIP-Wachstum in %-Punkten

Quelle: BEA.

(saisonbereinigt und annualisiert)

Weiterhin gemischte Signale vom Markt für Wohnimmobilien

Auf dem Markt für Wohnimmobilien hat noch immer keine nachhaltige Erholung eingesetzt. Der Case Shiller-Preisindex für Einfamilienhäuser stieg zwar im Juni um 0,3% im Vormonatsvergleich und damit den dritten Monat in Folge; gegenüber dem Vorjahresniveau liegen die Preise für Wohnimmobilien um 4,2% höher. Auch die Zahl der Wohnbaubeginne stieg im Juli leicht nach kräftigen Rückgängen in den beiden Vormonaten. Es besteht jedoch weiterhin das Risiko eines neuerlichen Preisrückganges, unter anderem weil die Verkäufe bestehender (-27%) und neuer Häuser (-12%, niedrigstes Niveau seit 1963) im Juli im Vormonatsvergleich deutlich gesunken sind und die Anzahl der notleidenden Hypothekarkredite noch immer hoch ist.

Situation auf dem Arbeitsmarkt bleibt angespannt

Trotz kräftiger Erholung der US-Wirtschaft seit dem Höhepunkt der Krise verbessert sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt nicht entsprechend. Der in der Vergangenheit relativ enge Zusammenhang mit der Konjunkturdynamik dürfte sich – wie die jüngsten Arbeitsmarktdaten zeigen – entkoppeln. Im August stieg die Arbeitslosenquote auf 9,6% und lag damit um nur 0,5 Prozentpunkte niedriger als ihr Höchstwert im Oktober 2009 (10,1%).

Im August gingen im Vormonatsvergleich 54.000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft verloren. Dabei spielten allerdings Sonderfaktoren eine Rolle, da die Regierung 114.000 zeitweise für die Volkszählung eingestellte Mitarbeiter entließ. Die Zahl der privat Beschäftigten stieg den achten Monat in Folge. Dennoch dürfte die Arbeitslosigkeit ihren Höhepunkt noch nicht erreicht haben. Die Erholung des Arbeitsmarktes wird auch durch strukturbedingte

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Veränderungen gedämpft. Der Anteil der Langzeitarbeitslosigkeit an der gesamten Arbeitslosigkeit ist in den vergangenen Monaten bis Juli 2010 gestiegen. Dies nährt die Befürchtung, dass ein Teil der derzeit hohen Arbeitslosenquote strukturell werden könnte.

Zur mittelfristigen Verbesserung der ungünstigen Lage auf dem US-Arbeitsmarkt plant Präsident Obama ein weiteres Konjunkturankurbelungspaket von insgesamt etwa 350 Mrd USD. Dieses sollte das reale BIP-Wachstum 2010 nur geringfügig stützen, 2011 jedoch um etwa einen halben Prozentpunkt und in der Folge auch neue Arbeitsplätze schaffen.

Fed Funds Rate unverändert; weitere Abschwächung des Inflationsdrucks

Die US-Notenbank beließ die Fed Funds Rate bei ihrer jüngsten Sitzung am 10. August unverändert (seit 16. Dezember 2008 liegt sie bei 0-0,25%) und beabsichtigt weiterhin sie für einen längeren Zeitraum auf diesem niedrigen Niveau zu lassen. Zugleich hat die US-Notenbank aufgrund der Verlangsamung des Aufschwungs wieder begonnen Staatsanleihen zu kaufen. Die nächste FOMC-Sitzung findet am 21. September statt. Der Inflationsdruck hat sich im Vergleich zum Frühjahr deutlich abgeschwächt. Der VPI stieg im Juli 2010 im Vorjahresvergleich um 1,2%, die Kerninflation um 0,9% (wie bereits in den letzten drei Monaten zuvor).

Asien

Japan: Abschwächung des Wachstums

Im zweiten Quartal 2010 wuchs das reale BIP in Japan um 0,4% gegenüber dem Vorquartal und damit schwächer als erwartet. Im ersten Quartal 2010 expandierte die Wirtschaftsleistung noch um 1,2%. Während zuletzt alle Komponenten zum Wachstum beigetragen haben, kam der wichtigste Wachstumsimpuls diesmal von den Nettoexporten. Die Binnennachfrage stagnierte. Für das dritte und vierte Quartal 2010 erwartet die OECD in ihrer Interimsprognose vom September 2010 ein annualisiertes Wachstum von 0,6% bzw. 0,7% gegenüber dem Vorquartal. Der Consensus Forecast von August prognostiziert für das Jahr 2010 ein Wachstum von 3,2% und für 2011 von 1,5%.

Rezente Frühindikatoren deuten auf eine Fortsetzung der Erholung auf niedrigerem Niveau. Der vierteljährliche Tankan-Report, der als wichtigster Vertrauensindikator Japans gilt, stieg bei seiner letzten Veröffentlichung im Juni 2010 überraschend stark an und liegt erstmals seit zwei Jahren wieder im positiven Bereich. Demnach ist die Mehrheit der Unternehmer erstmals wieder optimistisch. Auch die Industrieproduktion stieg im Juli gegenüber dem Vorjahr um 14,8%, während der Einkaufsmanagerindex im August zum dritten Mal in Folge fiel. Die nachfrageseitigen Indikatoren zeichnen ebenfalls kein klares Bild. Das Konsumentenvertrauen der Japaner gab im Juli nach einigen Anstiegen in Folge wieder nach, die Einzelhandelsumsätze sind im Juli mit 3,9% im Jahresvergleich aber relativ robust gewachsen.

Beschleunigung der Deflation; deutliche Aufwertung des Yen

Die Deflation in Japan beschleunigt sich wieder. Im Juli lag der VPI im Vergleich zum Vorjahresmonat bei -0,9% (Juni: -0,7%). Die Kerninflation sank auf -1,1% im Jahresvergleich. Für das Gesamtjahr 2010 wird erwartet, dass die Verbraucherpreise um -1,0% sinken werden. Die Bank of Japan hat im August ihre Nullzinspolitik fortgesetzt und erweiterte auch die Kreditfazilität um 90 Mrd EUR. Seit Jahresbeginn hat der Yen gegenüber Euro und USD deutlich aufgewertet. Damit verringert sich die Wettbewerbsfähigkeit japanischer Produkte.

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China: Wachstum verlangsamt sich auf hohem Niveau

Chinas Wirtschaft hat den ersten Konjunkturhöhepunkt nach der Krise schon wieder hinter sich. So wuchs das reale BIP im ersten Halbjahr 2010 um 11,1% im Vergleich zum Vorjahr (im zweiten Quartal 2010 betrug das BIP-Wachstum 10,3% gegenüber dem Vorjahr). Damit hat China Japan endgültig als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt abgelöst (BIP zu Marktpreisen). Die Industrieproduktion hat im ersten Halbjahr 2010 stark zugenommen; auch im Juli wurde im Vergleich zum Vorjahr um 13,4% mehr produziert. Der chinesische Einkaufsmanagerindex liegt seit über einem Jahr über der 50er-Marke und ist zuletzt wieder gestiegen. Der Inflationsdruck nimmt wieder zu. So sind die Konsumentenpreise im Juli um 3,3% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Allerdings nahmen die Produzentenpreise im Juli nur mehr um 4,8% zu. Im Juli wurde die Kreditneuvergabe mit 530 Mrd RMB weiter gebremst.

China hat im Juni und Juli wieder hohe Handelsbilanzüberschüsse eingefahren. Die Importe und Exporte stiegen im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 23% bzw. 38%. In den nächsten Monaten möchte China seine Importe durch politische Maßnahmen noch stärker ausweiten. Seit der Aufgabe der USD-Bindung des RMB Mitte Juni hat der RMB gegenüber dem USD kaum aufgewertet. Das Wachstum der chinesischen Währungsreserven ist im zweiten Quartal 2010 beinahe zum Erliegen gekommen (Stand: 2.454 Mrd USD).

Keine breite Immobilienblase

Der Immobilienmarkt in China beruhigt sich langsam, die von der Regierung im Frühjahr ergriffenen Maßnahmen (höhere Anzahlungsverpflichtungen, Beschränkung der Hypothekarkredite, etc.) scheinen zu greifen. Auch die Artikel-IV Konsultation Chinas durch den IWF im Juli kam zum Schluss, dass im Durchschnitt über das gesamte Land betrachtet die Immobilienpreise nicht signifikant erhöht sind.

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EU-Mitgliedstaaten in Zentral-, Ost- und Südosteuropa3 Graduelle wirtschaftliche Erholung greift Platz in der CESEE Region

Aktuelle Zahlen zur Wirtschaftsentwicklung in den zentral-, ost- und südosteuropäischen EU-Mitgliedstaaten im zweiten Quartal 2010 zeigen eine weitere graduelle Erholung der wirtschaftlichen Lage. Das Wachstum des saisonal bereinigten BIP erhöhte sich im regionalen Durchschnitt auf 0,9% im Quartalsvergleich und die Wirtschaftsleistung ging in keinem Land mehr zurück. Getragen wurde die Dynamik weiter vor allem von der robusten Entwicklung in den meisten Ländern Zentraleuropas und hier vor allem in Polen, der mit Abstand größten Volkswirtschaft der Region. Deutlich unterdurchschnittlich entwickelte sich nur Ungarn, wo die Wirtschaft nach einem leichten Wachstum im Vorquartal wieder stagnierte. Erste verfügbare Zahlen zur Wachstumszusammensetzung deuten darauf hin, dass die Dynamik weiter in erster Linie von den Nettoexporten getragen wird. Diese profitieren von der robusten Konjunktur im Euroraum, vor allem in Deutschland. Es gibt aber auch Hinweise darauf, dass sowohl der private Konsum als auch die Investitionen wieder langsam anziehen.

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BIP-Wachstum im Vergleich zum Vorquartal

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Quelle: Eurostat.Anmerkung: Für Bulgarien werden keine saisonal bereinigten Daten von Eurostat publiziert. Das Land ist deshalb auch nicht im Aggregat CESEE EU-MS enthalten.

Die anhaltende Erholung wird auch von wichtigen Vorlauf- und Vertrauensindikatoren

belegt. In allen Bereichen war in den letzten Monaten eine teils deutliche Verbesserung zu beobachten. Gleichzeitig wird aber auch sichtbar, dass bisher vor allem die Industrie vom Aufschwung profitiert bzw. diesen getrieben hat. Industrieproduktion, Auftragseingänge und Umsätze liegen bereits wieder deutlich über ihren langjährigen Mittelwerten, das Industrievertrauen hat seinen langjährigen Schnitt zuletzt erreicht und die Auslastung der Kapazitäten steigt wieder. Als besonders exportorientierter Sektor profitiert die Industrie

3 Autor: Josef Schreiner (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland)

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naturgemäß stärker von der derzeit zu beobachtenden Verbesserung der internationalen Nachfrage als andere Sektoren. Im Gegensatz dazu zeigen sich im Einzelhandel und in der Bauwirtschaft nur verhalten positive Tendenzen. Im Fall der Bauwirtschaft fiel insbesondere das erst Quartal aufgrund des strengen Winters schlecht aus. Die Dynamik nahm aber im Frühjahr deutlich zu. Die Einzelhandelsumsätze leiden unter der nach wie vor gedämpften Konsumnachfrage in Folge hoher Arbeitslosigkeit, schwachem Kreditwachstum und einer sehr moderaten Lohndynamik.

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2006 2007 2008 2009 2010

Produktion im Baugewerbe Industrieproduktion

Umsätze in der Industrie Auftragseingang in der Industrie

Einzelhandelsumsätze Fahrzeugzulassungen

Vorlaufindikatoren

Abweichung vom Mittelwert des Indikators relativ zur Standardabweichung

Entwicklung wichtiger Vorlauf- und Vertrauensindikatoren für die CESEE EU-Mitgliedstaaten

Quelle: Eurostat, Europäische Kommission, OeNB.

-2.5

-2.0

-1.5

-1.0

-0.5

0.0

0.5

1.0

1.5

2.0

2.5

2006 2007 2008 2009 2010

Economic Sentiment Indicator Vertrauen in der Industrie

Vertrauen in der Bauwirtschaft Vertrauen im Einzelhandel

Konsumentenvertrauen Dienstleistungsvertrauen

Vertrauensindikatoren

Abweichung vom Mittelwert des Indikators relativ zur Standardabweichung

Finanzmärkte: Turbulenzen vom Frühsommer vorerst überwunden, allerdings weiter volatiles Umfeld für einige Länder

Ungarn ist in den letzten Wochen ins Zentrum der Finanzmarktentwicklungen in der CESEE-Region gerückt. Die Verhandlungen über die letzte Review des laufenden EU/IWF Hilfspaketes wurden am 17. Juli aufgrund unterschiedlicher Auffassungen bezüglich der notwendigen Konsolidierungsmaßnahmen zur Erreichung der vereinbarten Budgetziele für 2010 und 2011 (3,8 % bzw. unter 3,0 % des BIP) ausgesetzt (siehe dazu auch die spezielle Kurzanalyse, Seite 47). Der Abbruch der Verhandlungen mit dem IWF sowie der Beschluss der Bankensteuer in Ungarn hatten jedoch weder größere unmittelbare Auswirkungen auf den ungarischen Finanzmarkt noch auf die Finanzmärkte der Region. Allerdings hatten bereits seit Anfang Mai aufgrund der Unsicherheit im Hinblick auf die Wirtschafts- und Fiskalpolitik der neuen ungarischen Regierung der Forint etwa 5% und der Budapester Aktienindex etwa 10% an Wert verloren. Die CDS Prämien für ungarische Staatsanleihen sind im gleichen Zeitraum um etwa 150 Basispunkte angestiegen, bevor sie sich über den Sommer auf einem Niveau um 350 Basispunkte stabilisiert haben. Darüber hinaus stufte Standard & Poor’s am 23. Juli den Outlook für das Rating von Ungarn von „stable“ auf „negativ“ herab und Moody’s stellte eine mögliche Herabstufung des Ratings (derzeit: Baa1; S&P: BBB-) in Aussicht.

Auch in einigen anderen CESEE Ländern waren Anfang Mai Verschlechterungen in einigen Finanzmarktsegmenten zu beobachten gewesen (Rückgang der Aktienpreise in Rumänien und in

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Bericht über die wirtschaftliche Lage – September 2010

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der Ukraine, Ausweitung der CDS Prämien in Rumänien und Bulgarien, schwächere Notierungen des polnischen Zloty und des rumänischen Leu). Von gesamtregionalen Trends und Spill-Over Effekten von Ungarn kann man allerdings nicht sprechen. Einerseits stabilisierten sich die Märkte bereits nach einigen Wochen und die Entwicklungen in Rumänien waren grundsätzlich auf die zu dieser Zeit bestehenden Unsicherheiten bezüglich des eigenen EU/IWF Hilfspakets zurückzuführen. Andererseits entwickelten sich verschiedene Länder der Region (vor allem in Zentraleuropa) stabil oder es waren sogar leichte Verbesserungen zu registrieren (etwa im Fall der Tschechischen Republik). Daneben gab es Rating-Upgrades (etwa für Estland und die Tschechische Republik durch S&P) und Fortschritte bei laufenden internationalen Hilfspakten (in Rumänien und Serbien kamen über den Sommer weitere Tranchen zur Auszahlung und zwischen IWF und der Ukraine wurde ein neues Stand-By Abkommen abgeschlossen). Wie die jüngste Entwicklung der CDS-Prämien aber zeigt, bleibt das Finanzmarktumfeld vor allem in Südosteuropa und im Baltikum, also denjenigen Staaten in denen auch die makroökonomische Erholung etwas nachhinkt, relativ volatil.

2007 2008 2009 2010

Tsch. Rep. Polen SlowakeiSlowenien Bulgarien RumänienEstland Lettland LitauenUngarn

AAAAA+

AAAA-

A+A

A-

BBB+

BBBBBB-

BB+BB

Ratings

0

100

200

300

400

500

600

Jan.10 Mar.10 May.10 Jul.10 Sep.10

Tsch. Rep. Polen SlowakeiSlowenien Bulgarien RumänienEstland Lettland LitauenUngarn

langfristige Fremdwährungsratings, S&P

CDS-Prämienin Basispunkten

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Kräftiges Wirtschaftswachstum nach Stagnation im ersten Quartal 20104 Österreichs Wirtschaft nimmt im zweiten Quartal Fahrt auf

Die österreichische Wirtschaft verzeichnete laut den Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung im zweiten Quartal 2010 ein Wachstum von 1,2% (saisonbereinigt, im Vergleich zum Vorquartal). Im Jahresabstand entspricht das einem Wachstum von 2,3% (saisonbereinigt) bzw. 2,4% (nicht saisonbereinigt). Nach der Stagnation im ersten Quartal 2010 kam es somit zur erwarteten Beschleunigung. Getragen wurde das Wachstum im zweiten Quartal vom lebhaften Außenhandel. Bedingt durch die starke internationale Nachfrage stiegen die Exporte gegenüber dem Vorquartal real um 5,0%. Die Inlandsnachfrage entwickelte sich verhalten positiv.

Gegenüber der ersten Veröffentlichung im Rahmen des Flash-Estimate wurde das BIP-Wachstum um 0,3 Prozentpunkte nach oben revidiert. Deutliche Revisionen gab es sowohl im Außenhandel wie auch bei den Investitionen. Nach den aktuellen Daten nahmen die gesamten Investitionen im zweiten Quartal zum ersten Mal seit sieben Quartalen wieder zu. Ausschlaggebend dafür war ein starker Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen (+3,6% gegenüber dem Vorquartal). Angesichts der dynamischen Exportkonjunktur und einer steigenden Kapazitätsauslastung dürfte die Ausweitung der Produktionskapazitäten ein wichtiger Grund für die Erhöhung der Investitionstätigkeit dargestellt haben.

Tabelle 1: Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für das zweite Quartal 2010 (real, saison- und arbeitstägig bereinigt)

BIP pr.

Konsum

öff.

Konsum

Bruttoanlage-

investitionen

Exporte Importe Inlands-

nachfrage

(o. Lager)

Netto-

exporte

Lager Stat.

Diskrepanz

Veränderung zur Vorperiode in % Wachstumsbeiträge zum BIP in %-Punkten2008Q3 -0.6 0.2 -0.8 -1.8 -3.8 -3.2 -0.4 -0.6 -0.3 0.7

2008Q4 -1.5 0.3 1.5 -3.2 -6.3 -4.8 -0.3 -1.2 -0.1 0.0

2009Q1 -2.3 0.3 -1.6 -4.4 -6.5 -5.8 -1.1 -0.7 -0.2 -0.32009Q2 -0.8 0.4 0.2 -1.8 -3.2 -2.7 -0.1 -0.4 -0.5 0.2

2009Q3 0.6 0.3 1.3 -0.3 1.7 1.0 0.4 0.4 -0.1 0.0

2009Q4 0.4 0.2 -0.5 -1.2 2.1 0.8 -0.2 0.7 0.1 -0.22010Q1 0.0 0.2 0.2 -2.0 1.0 1.4 -0.2 -0.1 0.5 -0.12010Q2 1.2 0.2 0.2 0.5 5.0 3.4 0.2 1.0 0.0 0.0

2007 3.7 0.9 2.4 3.5 8.5 6.5 1.7 1.5 0.6 -0.1

2008 1.9 0.7 3.7 2.8 -0.4 -1.7 1.6 0.6 -0.6 0.2

2009 -3.8 1.1 0.5 -8.9 -13.9 -11.9 -1.2 -2.0 -0.9 0.3

Revision gegenüber letzter Veröffentlichung (Flash Estimate)

2010Q2 0.3 -0.1 0.0 1.3 2.7 3.0 0.2 0.0 -0.1 0.1 Quelle: Eurostat, WIFO

Ergebnisse des OeNB-Exportindikators vom September 2010: Exportkonjunktur auch im Sommer auf Expansionskurs

Die aktuellen Ergebnisse des OeNB-Exportindikators zeigen für Juli und August 2010 einen Anstieg der nominellen Güterexporte um 5,6% bzw. 7,2% (saison- und arbeitstägig bereinigt,

4 Autor: Martin Schneider (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen)

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Bericht über die wirtschaftliche Lage – September 2010

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im Dreimonatsabstand) an. Damit behält die Exportkonjunktur die außergewöhnlich starke Dynamik des zweiten Quartals bei. Für das dritte Quartal kann damit mit einer ähnlich günstigen Exportentwicklung wie im zweiten Quartal gerechnet werden.

Tabelle 2: Ergebnisse des OeNB-Exportindikators vom September 2010

LKW-Fahrleistung Güterexporte, nominell

LKW-Fahrleistung

Güterexporte, nominell

LKW-Fahrleistung

Güterexporte, nominell

2010M02 0.1 3.4 2.8 8.8 1.5 5.72010M03 6.4 7.1 6.1 9.3 9.3 13.1

2010M04 1.9 8.5 4.7 13.9 5.8 16.62010M05 2.0 7.0 3.2 15.5 5.8 19.0

2010M06 0.1 8.2 8.5 22.1 8.7 22.22010M07 1.7 5.6 5.1 16.6 2.9 13.2

2010M08 4.3 7.2 7.7 20.5 8.7 23.8

2009Q3 1.8 3.7 -12.2 -22.2 -10.9 -21.2

2009Q4 -0.3 1.6 -5.9 -8.7 -6.3 -9.02010Q1 2.5 3.1 3.1 5.9 3.0 5.82010Q2 1.3 7.9 5.5 17.2 6.8 19.32008 -0.6 2.1 -0.2 2.52009 -12.9 -20.4 -12.9 -20.2Anm.: Fett markierte Werte sind Prognosewerte.

Quelle: ASFINAG -Maut Service GmbH, Statistik Austria und OeNB

Veränderung im Dreimonatsabstand in % Veränderung zum Vorjahr in %

Saison- und arbeitstägig bereinigt Nicht arbeitstägig bereinigt

Grafik 1: Ergebnisse des OeNB-Exportindikators vom September 2010

7000

7500

8000

8500

9000

9500

10000

10500

11000

2006

M01

2006

M04

2006

M07

2006

M10

2007

M01

2007

M04

2007

M07

2007

M10

2008

M01

2008

M04

2008

M07

2008

M10

2009

M01

2009

M04

2009

M07

2009

M10

2010

M01

2010

M04

2010

M07

215

225

235

245

255

265

275

285

Güterexporte (saison- und arbeitstägig bereinigt, linke Skala)LKW-Fahrleistung (saison- und arbeitstägig bereinigt, rechte Skala)

in Mill. Euro

Quelle: ASFINAG, OeNBAnmerkung: Die letzten beiden Werte für die Güterexporte sind Prognosewerte.

Mill. Kilometer

Anmerkung: Die letzten beiden Werte für die Güterexporte sind Prognosewerte

Betrachtet man das Niveau der saisonbereinigten Güterexporte, so zeigt sich im Juli ein geringfügiger Rückgang gegenüber Juni. Im August hat hingegen eine starke Expansion gegenüber dem Vormonat stattgefunden. Im Jahresabstand gemessen hat sich das Exportwachstum im Juli (+13,2%) gegenüber Juni (+22,2%) nahezu halbiert. Diese

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Bericht über die wirtschaftliche Lage – September 2010

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Abschwächung ist – neben Arbeitstagseffekten - aber zum größten Teil auf einen Basiseffekt zurückzuführen, da die Ausfuhren im Juli des Vorjahres gegenüber dem Vormonat (der den Tiefpunkt der Exportentwicklung darstellt) kräftig gewachsen sind. Im August beschleunigt sich das Jahreswachstum wieder stark auf 23,8%. Derzeit entwickeln sich die Ausfuhren deutlich dynamischer als die LKW-Fahrleistung. Dies entspricht dem Bild, dass die Wirtschaftsentwicklung in Österreich sowohl während der Krise als auch in der aktuellen Aufschwungsphase im überdurchschnittlichen Maße vom Außenhandel bestimmt wurde und wird. Die LKW-Binnenfahrten entwickeln sich weniger dynamisch als die LKW-Exportfahrten und erklären so die Wachstumsdiskrepanz zwischen Ausfuhren und gesamter LKW-Fahrleistung. Die Güterexporte sind im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise um knapp 30% eingebrochen. Mittlerweile wurden 2/3 des Einbruchs wieder wettgemacht. Das saisonbereinigte Güterexportvolumen dürfte im August nur noch um 11% unter dem Vorkrisenniveau gelegen sein.

Deutliche Erholung am Arbeitsmarkt

Seit September 2009 ist eine Verbesserung der Arbeitsmarktlage in Österreich zu beobachten5. Für Juli 2010 wurde zuletzt eine Eurostat-Arbeitslosenquote von 3,8% publiziert. Demnach hat Österreich die niedrigste Arbeitslosigkeit in der gesamten EU; die Arbeitslosigkeit wäre fast wieder auf demselben Niveau wie vor der Krise. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition (nicht saisonbereinigt) liegt schon für August vor. Sie lag mit 5,9% um 0,6 Prozentpunkte unter dem Wert von August 2009.

Aktuelle Inflation weiterhin niedrig

Im Juli 2010 ist die im Jahresabstand gemessene österreichische HVPI-Inflationsrate mit 1,7% gegenüber dem Vormonat (Juni: 1,8%) leicht gesunken. Auch im August hat sich die Teuerung wieder auf 1,6% im Jahresabstand leicht verlangsamt. Dabei war der Preisauftrieb im Bereich „Verschiedene Waren und Dienstleistungen“ worunter etwa Schmuck, Uhren und Versicherungen fallen mit fast 3% deutlich überdurchschnittlich. Auch in den Verbrauchsgruppen „Wohnung, Wasser, Energie“, „Alkoholische Getränke und Tabak“ sowie „Verkehr“ stiegen die Preise stärker als im der HVPI-insgesamt. Die Kerninflation (HVPI-Inflationsrate ohne Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel) betrug im August 1,1% im Jahresabstand und blieb damit deutlich unter der Gesamtinflation.

Die Verbraucherpreise im Euroraum verzeichneten im Juli hingegen einen deutlichen Anstieg auf 1,7% (Juni: 1,4%), um sich im August wieder auf 1,6% leicht abzuschwächen. Der Inflationsabstand Österreichs zum Euroraum ist damit geschlossen. Auch gegenüber Deutschland (Juli HVPI-Inflationsrate: 1,2%) ist der Inflationsabstand geringer geworden, beträgt aber immer noch gut einen ½ Prozentpunkt. Im Wesentlichen erklärt sich die stärkere Inflationsdynamik in Österreich durch den vergleichsweise stärkeren Preisanstieg in den Sondergruppen Energie, Industriegüter ohne Energie und Dienstleistungen.

5 Siehe dazu auch den Beitrag „Arbeitslosigkeit in Österreich – Rückkehr auf Vorjahresniveau“ weiter hinten in diesem Bericht.

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Die geldpolitischen Entscheidungen des EZB-Rats6

Am 2. September 2010 hat der EZB-Rat auf der Grundlage seiner regelmäßigen wirtschaftlichen und monetären Analyse beschlossen die Leitzinsen der EZB unverändert zu belassen. Unter Berücksichtigung aller neuen Informationen und Analysen, die seit seiner Sitzung vom 5. August 2010 verfügbar geworden sind, geht er weiterhin davon aus, dass die Preisentwicklung dank des geringen inländischen Preisdrucks über die geldpolitisch relevante mittlere Frist moderat bleibt.

Die jüngsten Wirtschaftsdaten für das Euro-Währungsgebiet sind – teilweise bedingt durch temporäre Faktoren – besser ausgefallen als erwartet. Nach Auffassung des EZB-Rats sind die Risiken für diesen verbesserten Wirtschaftsausblick leicht nach unten gerichtet, wobei weiter Unsicherheit vorherrscht. Einerseits könnte sich der Welthandel nach wie vor besser als erwartet entwickeln und somit die Exporte des Euroraums stützen. Andererseits bestehen weiterhin Bedenken bezüglich des Auftretens neuerlicher Spannungen an den Finanzmärkten sowie einer gewissen Unsicherheit in Bezug auf die Wachstumsaussichten in anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften und weltweit. Ferner erwachsen Abwärtsrisiken aus erneuten Preissteigerungen bei Öl und sonstigen Rohstoffen, Protektionismusbestrebungen sowie der Möglichkeit einer ungeordneten Korrektur globaler Ungleichgewichte.

Die monetäre Analyse des EZB-Rats bestätigt, dass der Inflationsdruck mittelfristig begrenzt bleibt, wie es das schwache Geldmengen- und Kreditwachstum nahelegen. Insgesamt geht er davon aus, dass die Preisstabilität auf mittlere Sicht gewährleistet bleibt, wodurch die Kaufkraft der privaten Haushalte im Eurogebiet gestützt wird. Die Inflationserwartungen sind weiterhin fest auf einem Niveau verankert, das mit dem Ziel im Einklang steht, die Preissteigerung mittelfristig unter, aber nahe 2 % zu halten. Die feste Verankerung der Inflationserwartungen ist nach wie vor von zentraler Bedeutung.

Der EZB-Rat hat ferner beschlossen, die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRGs) und die Refinanzierungsgeschäfte mit Sonderlaufzeit von der Dauer einer Erfüllungsperiode so lange wie erforderlich, jedoch mindestens bis zum Ende der zwölften Mindestreserve-Erfüllungsperiode dieses Jahres am 18. Januar 2011, weiterhin als Mengentender mit vollständiger Zuteilung durchzuführen. Bei den Refinanzierungsgeschäften mit Sonderlaufzeit entspricht der Festzins dem für das jeweilige HRG geltenden Zinssatz (Hauptrefinanzierungssatz). Des Weiteren hat der EZB-Rat beschlossen, die längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte (LRGs) mit dreimonatiger Laufzeit, die im Oktober, November bzw. Dezember 2010 zugeteilt werden, als Mengentender mit Vollzuteilung abzuwickeln. Der Zinssatz für diese LRGs mit dreimonatiger Laufzeit wird dem durchschnittlichen Zinssatz der während der Laufzeit des jeweiligen Geschäfts durchgeführten HRGs entsprechen. Der EZB-Rat hat zudem beschlossen, am 30. September, 11. November und 23. Dezember je eine zusätzliche Feinsteuerungsoperation durchzuführen, wenn die Refinanzierungsgeschäfte mit sechs- und zwölfmonatiger Laufzeit fällig werden.

6 Der Bericht beinhaltet gekürzte Versionen der Einleitenden Bemerkungen des EZB-Präsidenten nach dem EZB-Rat. Englische Originalversionen sind unter http://www.ecb.int/press/pr/date/2010/html/index.en.html verfügbar. Übersetzungen ins Deutsche durch die Deutsche Bundesbank sind unter http://www.bundesbank.de/ezb/ezb_pressenotizen_aktuell.php verfügbar.

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Am 5. August 2010 hat der EZB-Rat auf der Grundlage seiner regelmäßigen wirtschaftlichen und monetären Analyse beschlossen die derzeitigen Leitzinsen der EZB unverändert zu belassen. Unter Berücksichtigung aller neuen Informationen, die seit seiner Sitzung vom 8. Juli 2010 verfügbar geworden sind, geht er weiterhin davon aus, dass die Preisentwicklung dank des geringen inländischen Preisdrucks über die geldpolitisch relevante mittlere Frist moderat bleibt.

Was die Widerstandsfähigkeit der Bankensysteme anbelangt, begrüßte der EZB-Rat den EU-weiten Bankenstresstest, der vom Ausschuss der europäischen Bankenaufsichtsbehörden (Committee of European Banking Supervisors, CEBS) und den nationalen Aufsichtsbehörden in enger Zusammenarbeit mit der EZB vorbereitet und durchgeführt wurde. Dieser Stresstest war umfassend und streng, und die Ergebnisse bestätigen die Widerstandsfähigkeit der Bankensysteme in der EU und im Euro-Währungsgebiet insgesamt gegenüber schwerwiegenden wirtschaftlichen und finanziellen Schocks. Der Stresstest hat auch die Transparenz im Hinblick auf die aktuelle Finanzlage und die Risikopositionen der 91 am Test teilnehmenden Kreditinstitute erheblich verbessert. Damit ist er ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Wiederherstellung des Marktvertrauens. Der EZB-Rat begrüßte zudem die Zusage der nationalen Behörden, den Banken, die nicht über ausreichende Mittel aus dem Privatsektor verfügen, Stützungsfazilitäten bereitzustellen. Gesunde Bilanzen, ein wirksames Risikomanagement und transparente, robuste Geschäftsmodelle sind von entscheidender Bedeutung, wenn es um die Stärkung der Schockresistenz der Banken sowie die Gewährleistung eines adäquaten Zugangs zu Finanzmitteln und somit um die Schaffung der Voraussetzungen für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum, die Schaffung von Arbeitsplätzen und Finanzstabilität geht.

Am 8. Juli 2010 hat der EZB-Rat auf der Grundlage seiner regelmäßigen wirtschaftlichen und monetären Analysen beschlossen, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00%, 1,75% und 0,25% zu belassen. Der EZB-Rat stellte fest, dass unter Berücksichtigung aller seit der Pressekonferenz vom 10. Juni 2010 verfügbar gewordenen Informationen die Zinssätze nach wie vor angemessen sind und die Preisentwicklung dank des geringen inländischen Preisdrucks über die geldpolitisch relevante mittlere Frist moderat bleibt. Die jüngsten Daten haben außerdem bestätigt, dass sich die wirtschaftliche Erholung im Euro-Währungsgebiet im ersten Halbjahr 2010 fortgesetzt hat. Mit Blick auf die Zukunft rechnet der EZB-Rat in einem Umfeld hoher Unsicherheit mit einem moderaten und nach wie vor uneinheitlichen Wachstum der Wirtschaft des Euroraums. Die monetäre Analyse bestätigt, dass der Inflationsdruck mittelfristig begrenzt bleibt, wie es das schwache Geldmengen- und Kreditwachstum nahelegen.

Im Zusammenhang mit der Finanzpolitik wies der EZB-Rat darauf hin, dass die Gewährleistung der Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen weiterhin im Mittelpunkt stehen sollte. Für ein reibungsloses Funktionieren des Euroraums und zur Stärkung der Aussichten für ein höheres und nachhaltiges Wachstum sind weitreichende strukturelle Reformen unabdingbar. Hierdurch würde auch der Prozess der Haushaltskonsolidierung unterstützt. Die Maßnahmen sollten einen Lohnfindungsprozess sicherstellen, der eine flexible Anpassung der Löhne und Gehälter an die Beschäftigungslage und an Wettbewerbsverluste erlaubt.

Aus Sicht des EZB-Rats sind ganz erhebliche Fortschritte zur Festigung des institutionellen Fundaments der WWU erforderlich. Wesentlich ist, dass die Governance- und Durchsetzungsstrukturen des wirtschaftpolitischen Rahmens des Euroraums gestärkt werden. Eine verstärkte Überwachung der Haushaltspolitik der einzelnen Länder und die Sicherstellung

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der strikten Einhaltung des fiskalischen Regelwerks sind von zentraler Bedeutung. Darüber hinaus ist es äußerst wichtig, dass die Entwicklung der relativen Wettbewerbsfähigkeit künftig genau beobachtet und ein Überwachungsmechanismus eingeführt wird, der auf die Ungleichgewichte zwischen den Euro-Ländern ausgerichtet ist. Gleichzeitig ist es entscheidend, einen angemessenen Rahmen für das Krisenmanagement im Euro-Währungsgebiet zu schaffen, der Moral Hazard minimiert.

Chronik der geldpolitischen Entscheidungen des Eurosystems 2008 bis 2010

Datum der Bekanntgabe

Geldpolitische Maßnahme

2. September 2010 5. August 2010 8. Juli 2010 10. Juni 2010 6. Mai 2010 8. April 2010 4. März 2010 4. Februar 2010 14. Jänner 2010 3. Dezember 2009 5. November 2009 8.Oktober 2009 3. September 2009 6. August 2009 2. Juli 2009

Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00%, 1,75% bzw. 0,25% zu belassen.

4. Juni 2009 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 1,00%, 1,75% bzw. 0,25% zu belassen. Ferner legt der EZB-Rat die technischen Modalitäten für den am 7. Mai 2009 beschlossenen Ankauf von auf Euro lautenden gedeckten Schuldverschreibungen, die im Euro-Währungsgebiet begeben wurden, fest.

7. Mai 2009 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte – beginnend mit den am 13. Mai 2009 abzuwickelnden Geschäften – um 25 Basispunkte auf 1,00% zu verringern. Er beschließt ferner, den Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität mit Wirkung vom 13. Mai 2009 um 50 Basispunkte auf 1,75% zu senken und den Zinssatz für die Einlagefazilität unverändert bei 0,25% zu belassen. Darüber hinaus beschließt der EZB-Rat, seinen erweiterten Ansatz zur Unterstützung der Kreditvergabe weiterzuverfolgen. So beschließt er, dass das Eurosystem liquiditätszuführende längerfristige Refinanzierungsgeschäfte mit einer Laufzeit von einem Jahr in Form von Mengentendern mit vollständiger Zuteilung durchführen wird. Außerdem beschließt er grundsätzlich, dass das Eurosystem auf Euro lautende gedeckte Schuldverschreibungen, die im Eurogebiet begeben wurden, ankaufen wird.

2. April 2009 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte – beginnend mit den am 8. April 2009 abzuwickelnden Geschäften – um 25 Basispunkte auf 1,25% zu verringern. Er beschließt ferner, die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung vom 8. April 2009 auf 2,25% bzw. 0,25% festzusetzen.

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5. März 2009 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte – beginnend mit den am 11. März 2009 abzuwickelnden Geschäften – um 50 Basispunkte auf 1,5% zu verringern. Er beschließt ferner, die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung vom 11. März 2009 um jeweils 50 Basispunkte auf 2,5% bzw. 0,5% zu senken. Darüber hinaus beschließt der EZB-Rat, alle Hauptrefinanzierungsgeschäfte, Refinanzierungsgeschäfte mit Sonderlaufzeit sowie zusätzliche und regelmäßige längerfristige Refinanzierungsgeschäfte so lange wie nötig, in jedem Fall aber über das Jahresende 2009 hinaus, weiterhin als Mengentender mit vollständiger Zuteilung abzuwickeln. Er beschließt ferner, die zusätzlichen längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte und die Refinanzierungsgeschäfte mit Sonderlaufzeit so lange wie nötig, in jedem Fall aber über das Jahresende 2009 hinaus, weiterhin im derzeitigen Rhythmus und mit dem aktuellen Laufzeitenprofil durchzuführen.

5. Februar 2009 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 2,0%, 3,0% bzw. 1,0% zu belassen.

15. Jänner 2009 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte – beginnend mit dem am 21. Januar 2009 abzuwickelnden Geschäft – um 50 Basispunkte auf 2,0% zu verringern. Er beschließt ferner im Einklang mit dem Beschluss vom 18. Dezember 2008, die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung vom 21. Januar 2009 auf 3,0% bzw. 1,0% festzusetzen.

18. Dezember 2008 Der EZB-Rat beschließt, die Hauptrefinanzierungsgeschäfte weiterhin – über die am 20. Januar 2009 endende Mindestreserve-Erfüllungsperiode hinaus – als Mengentender mit vollständiger Zuteilung durchzuführen. Diese Maßnahme gilt so lange wie nötig, mindestens aber bis zur letzten Zuteilung der dritten Mindestreserve-Erfüllungsperiode 2009 am 31. März. Darüber hinaus wird mit Wirkung vom 21. Januar 2009 der von den Zinssätzen für die ständigen Fazilitäten gebildete Korridor, der am 9. Oktober 2008 auf 100 Basispunkte um den geltenden Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte verringert wurde, wieder auf 200 Basispunkte ausgeweitet.

4. Dezember 2008 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte – beginnend mit den am 10. Dezember 2008 abzuwickelnden Geschäften – um 75 Basispunkte auf 2,50% zu verringern. Er beschließt ferner, die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung vom 10. Dezember 2008 um jeweils 75 Basispunkte auf 3,0% bzw. 2,0% zu senken.

6. November 2008 Der EZB-Rat beschließt, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte – beginnend mit den am 12. November 2008 abzuwickelnden Geschäften – um 50 Basispunkte auf 3,25% zu senken. Er beschließt ferner, die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung vom 12. November 2008 um jeweils 50 Basispunkte auf 3,75% bzw. 2,75% zu senken.

15. Oktober 2008 Der EZB-Rat beschließt, den Sicherheitenrahmen weiter auszuweiten und die Bereitstellung von Liquidität zu verbessern. Zu diesem Zweck beschließt er, a) das Verzeichnis der für Kreditgeschäfte des Eurosystems zugelassenen Sicherheiten auszuweiten, wobei die Ausweitung bis Ende 2009 in Kraft bleibt, b) die Bereitstellung längerfristiger Refinanzierungsmittel mit Wirkung vom 30. Oktober 2008 bis zum Ende des ersten Quartals 2009 zu verbessern und c) Liquidität in US Dollar über Devisenswapgeschäfte bereitzustellen.

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8. Oktober 2008 Der EZB-Rat beschließt, den Mindestbietungssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte – beginnend mit den am 15. Oktober 2008 abzuwickelnden Geschäften – um 50 Basispunkte auf 3,75% zu senken. Er beschließt ferner, die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit sofortiger Wirkung um jeweils 50 Basispunkte auf 4,75% bzw. 2,75% zu senken. Außerdem beschließt der EZB-Rat, dass die wöchentlichen Hauptrefinanzierungsgeschäfte – beginnend mit dem am 15. Oktober abzuwickelnden Geschäft – als Mengentender mit vollständiger Zuteilung zum Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte durchgeführt werden. Des Weiteren verringert die EZB mit Wirkung vom 9. Oktober den Korridor für die ständigen Fazilitäten von 200 Basispunkten auf 100 Basispunkte um den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte. Die beiden Maßnahmen bleiben so lange wie nötig, mindestens aber bis zum Ende der ersten Mindestreserve-Erfüllungsperiode des kommenden Jahres am 20. Januar 2009, in Kraft.

2. Oktober 2008 4. September 2008 7. August 2008

Der EZB-Rat beschließt, den Mindestbietungssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei 4,25%, 5,25% bzw. 3,25% zu belassen.

4. September 2008 Der EZB-Rat beschließt, das ausstehende zusätzliche längerfristige Refinanzierungsgeschäft (LRG) mit sechsmonatiger Laufzeit in Höhe von 25 Mrd EUR, das am 2. April zugeteilt wurde und am 9. Oktober 2008 fällig wird, fortzuführen. Darüber hinaus entschied er, die beiden zusätzlichen dreimonatigen LRGs (über jeweils 50 Mrd EUR), die am 13. November bzw. am 11. Dezember 2008 fällig werden, ebenfalls fortzuführen.

4. September 2008 Der EZB-Rat beschließt, im Rahmen der zweijährlichen Überprüfung der Risikokontrollmaßnahmen für Kreditgeschäfte des Eurosystems einige technische Anpassungen vorzunehmen. Diese betreffen die Bereiche Bewertungsabschläge für notenbankfähige marktfähige Sicherheiten, die Definition von „engen Verbindungen“ zwischen Geschäftspartnern des Eurosystems und Emittenten/Schuldnern/Garanten von Schuldtiteln sowie Bonitätsbeurteilungen durch externe Ratingagenturen. Die Änderungen treten am 1. Februar 2009 in Kraft.

31. Juli 2008 Der EZB-Rat beschließt, die beiden zusätzlichen längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte (LRGs) mit dreimonatiger Laufzeit, die am 21. Mai 2008 (50 Mrd EUR) und am 11. Juni 2008 (50 Mrd EUR) zugeteilt wurden und am 14. August 2008 bzw. 11. September 2008 fällig werden, fortzuführen.

30. Juli 2008 Der EZB-Rat hat zusammen mit der Federal Reserve beschlossen, ab 8. August zusätzlich einen Tender mit 84-tägiger Laufzeit für die im Rahmen der „Term Auction Facility“ abgewickelten Geschäfte einzuführen. Die Geschäfte erfolgen in zweiwöchigem Abstand, wobei die EZB abwechselnd Geschäfte über 20 Mrd USD mit einer Laufzeit von 28 Tagen und solche über 10 Mrd USD mit einer Laufzeit von 84 Tagen durchführen wird. Nach einer Übergangszeit wird es daher drei ausstehende Geschäfte mit einer Laufzeit von 84 Tagen und eines mit einer Laufzeit von 28 Tagen über einen unveränderten ausstehenden Gesamtbetrag in Höhe von 50 Mrd USD geben.

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8. Juli 2008 Der Beitritt der Slowakei zum Euroraum wurde fixiert. Die Slowakei wird am 1. Jänner 2008 dem Euroraum beitreten. Der Konversionskurs der slowakischen Koruna zum Euro wurde beim ECOFIN-Rat am 8. Juli bei 30,1260 SKK per EUR fixiert. Dieser Wert entspricht der Zentralparität der Koruna im WKM II, nachdem diese am 28. Mai nach starkem Aufwertungsdruck um 17,6% erhöht wurde. Im Zuge dieses Realignments gaben die slowakischen Regierungsbehörden eine umfangreiche wirtschaftspolitische Verpflichtungserklärung ab, welche insbesondere strukturelle fiskalpolitische Anpassungsmaßnahmen in Höhe von mindestens 0,5% des BIP ab 2009 umfasst. Weiters sind Maßnahmen im Bereich der Lohnpolitik (insbesondere des öffentlichen Sektors) sowie die Stärkung des institutionellen Rahmenwerks für Forschung und Entwicklung vorgesehen.

3. Juli 2008 Der EZB-Rat beschließt, den Mindestbietungssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität um jeweils 25 Basispunkte auf 4,25%, 5,25% und 3,25% anzuheben.

28. Mai 2008 Der Euro-Leitkurs im WKM-II für die slowakische Krone wird mit Wirkung 29. Mai 2008 angepasst. Der neue Leitkurs beträgt 30,1260 slowakische Kronen je Euro. Dies entspricht einer Aufwertung um 17.6472%. Die obligatorischen Interventionspunkte liegen weiter bei +/–15% rund um den Leitkurs, wodurch die Höchst- und Niedrigstkurse 34,6449 und 25,6071 slowakische Kronen je Euro betragen.

2. Mai 2008 Der EZB-Rat beschließt gemeinsam mit der Federal Reserve, den Betrag der den Geschäftspartnern des Eurosystems im Zusammenhang mit der „Term Auction Facility (TAF)“ bereitgestellten Liquidität in US-Dollar für jeden der alle zwei Wochen stattfindenden Tender auf 25 Mrd USD zu erhöhen.

28. März 2008 Der EZB-Rat beschließt die Durchführung zweier zusätzlicher liquiditätszuführender längerfristiger Refinanzierungsgeschäfte mit einer Laufzeit von 6 Monaten im Umfang von jeweils 25 Mrd EUR. Deren Abwicklung erfolgt am 3. April und am 10. Juli 2008. Außerdem werden die beiden zum Zeitpunkt der Bekanntgabe ausstehenden zusätzlichen längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte mit dreimonatiger Laufzeit mit einem Volumen von 50 Mrd EUR fortgeführt. Deren Abwicklung erfolgt am 22. Mai und 12. Juni 2008. Alle Geschäfte werden als Zinstender mit im Voraus festgelegtem Betrag durchgeführt. Die zusätzlichen längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte sollen dazu beitragen, das Funktionieren des Euro-Geldmarktes zu normalisieren.

11. März 2008 Der EZB-Rat beschließt, den Geschäftspartnern des Eurosystems im Rahmen der „Term Auction Facility“ der Federal Reserve erneut Refinanzierung in US-Dollar anzubieten. Die Bereitstellung von Liquidität in US-Dollar soll so lange fortgesetzt werden, wie der EZB-Rat dies in Anbetracht des aktuellen Marktgeschehens für notwendig erachtet. Die Geschäfte werden nach demselben Verfahren wie im Dezember 2007 und Jänner 2008 durchgeführt. Die Tender finden alle zwei Wochen statt. Das nächste liquiditätszuführende Geschäft hat eine Laufzeit von 28 Tagen, ein Volumen von 15 Mrd USD und wird am 27. März 2008 abgewickelt.

7. Februar 2008 Der EZB-Rat beschließt, die beiden zusätzlichen längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte, die am 23. November und 12. Dezember 2007 abgewickelt wurden und am 21. Februar 2008 bzw. 13. März 2008 fällig werden, fortzuführen. Ziel ist es, die bisher im Hinblick auf die Normalisierung am Euro-Geldmarkt erzielten Fortschritte weiter zu festigen. Die zwei neuen zusätzlichen längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte werden wieder in Form von Zinstendern mit einem im Voraus festgelegten Betrag von jeweils 60 Mrd EUR durchgeführt.

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10. Jänner 2008 Der EZB-Rat beschließt, den Geschäftspartnern des Eurosystems im Rahmen der „Term Auction Facility“ der Federal Reserve erneut Refinanzierung in US-Dollar anzubieten. Ziel ist es, zur Befriedigung des außergewöhnlichen Bedarfs nach Refinanzierung in US-Dollar beizutragen und eine weitere Normalisierung der Geldmarktbedingungen zu erleichtern. Die Geschäfte haben dasselbe Volumen (je 10 Mrd USD) und werden nach demselben Verfahren durchgeführt wie die beiden liquiditätszuführenden Geschäfte in US-Dollar vom Dezember 2007. Die Laufzeit beträgt jeweils 28 Tage, die Abwicklung erfolgt am 17. und 31. Jänner 2008.

1. Jänner 2008 Zypern und Malta haben am 1. Jänner 2008 den Euro eingeführt. Dadurch sind die Zentralbank von Zypern und die Central Bank of Malta Vollmitglieder des Eurosystems geworden. Die Zentralbank von Zypern und die Central Bank of Malta haben den Rest der von ihnen gezeichneten Anteile am Kapital der EZB eingezahlt und haben der EZB ihre Beiträge zu den Währungsreserven der EZB übertragen. Die zypriotischen und maltesischen Geschäftspartner können erstmals am 3. Jänner 2008 an den Hauptrefinanzierungsgeschäften des Eurosystems teilnehmen.

Quelle: EZB, OeNB.

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Jüngste Entwicklungen auf den Finanzmärkten7

Lage auf dem Geldmarkt weiterhin fragil8

Nach den Anspannungen am US-Dollar-Interbankenmarkt im Mai 2010 kam es seit Mitte Juli 2010 tendenziell wieder zu einer Entspannung: So fiel der 3-Monats US-Dollar Interbankensatz von 15. Juli 2010 bis 10. September 2010 um -23 Basispunkte (Bp.) auf 0,29%, während sich der Risikoaufschlag9 um -24 Bp. auf 9 Bp. verengte. Damit wurde die im Mai 2010 erfolgte Verschlechterung wieder rückgängig gemacht. Hingegen bleibt der Euro Interbankenmarkt weiterhin (relativ) angespannt. Trotz der Veröffentlichung der CEBS-Stresstests stiegen die Risikoaufschläge (+8 Bp. auf 38 Bp.) sowie der 3-Monats-Euribor-Satz (+3 Bp. auf 0,88%) an.

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Quelle: Datastream, Euribor.

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3-Monats-EuriborBandbreite der von den Banken gemeldeten Interbankzinssätzen (rhs)

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3-Monats-Euribor Bandbreite

Die von den Banken eingemeldeten 3-Monats-Euro-Zinssätze, die für die Berechnung des

Euribor10 herangezogen werden, zeigen eine unterschiedliche Wahrnehmung der Refinanzierungsbedingungen auf dem Geldmarkt. Zwar reduzierte sich die Differenz zwischen den eingemeldeten niedrigsten und höchsten Zinssätzen von Ende Jänner (32 Bp.) bis Ende August 2010 (15 Bp.) deutlich, doch sind die höchst- und niedrigst-einmeldenden Banken häufig dieselben: Zieht man die Meldungen von Dezember 2009 bis August 2010 (jeweils Monatsende) heran, so meldeten spanische Banken sechs Mal den höchsten und kapitalmarktnahe Banken stets den niedrigsten Zinssatz ein. Diese Entwicklung zeigt, dass sich die Geldmärkte noch immer

7 Autoren: Gernot Ebner, Stefan Kavan (Abteilung für Finanzmarktanalyse).

8 Letzte Aktualisierung am 10. September 2010.

9 Differenz zwischen 3-Monats-Zinssatz und laufzeitidentem Overnight-Index Swap.

10 Täglich melden über 40 Banken, darunter auch zwei österreichische (Erste Group Bank und RZB), einen Euribor-Zinssatz für verschiedene Laufzeiten, aus denen jeweils ein Durchschnittsatz unter Nichtberücksichtigung von Ausreißern gebildet wird. Die Meldung reflektiert die Sicht der jeweiligen Bank bzgl. der aktuellen Refinanzierungskosten im allgemeinen Inter-bankenmarkt; daraus lässt sich aber nicht auf die jeweiligen Refinanzierungskosten der Banken schließen.

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nicht vollkommen erholt haben, das Gegenparteienrisiko weiterhin erhöht ist und daher die Verteilung der Liquidität auf dem Geldmarkt nur unzureichend funktioniert.

Marktindikatoren für österreichische Finanztitel uneinheitlich

Die Aktienkursentwicklung der beiden österreichischen Großbanken Erste Group und Raiffeisen International ist weiterhin unterschiedlich. So konnte die Raiffeisen International den Performanceunterschied zur Erste Group über den Sommer nicht aufholen und notierte am 10. September 2010 im Vergleich zum Jahresbeginn um -13% schwächer. Für die Erste Group Aktie (+12% ytd) ergibt sich eine Outperformance von 25 Prozentpunkten, da auch der Referenzindex EuroStoxx Banks im heurigen Jahr -13% verlor. Die Aktien der Vienna Insurance Group (+5% ytd) wiederum schafften seit Jahresbeginn eine deutlich günstigere Entwicklung als der EuroStoxx Insurance, der in diesem Zeitraum -7% verlor.

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Entwicklungen am CDS Markt (Sen. 5J)

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Erste Group Raiffeisen Intl Vienna Insurance Group

Quelle: Datastream, Bloomberg. *EuroStoxx Banks, bzw. EuroStoxx Insurance.

in Prozentpunkten

Entwicklung österr. Finanztitel gegenüber ihrem Referenzindex*

Die Credit Default Swap (CDS)-Spreads11 österreichischer Großbanken erhöhten sich seit

Beginn des Jahres 2010 in synchroner Art und Weise: Jener der Erste Group stieg um +34 Bp. auf 160 Bp. und jener der RZB um +38 Bp. auf 191 Bp. Bemerkenswert bei dieser Entwicklung ist, dass die CDS-Spreads seit ihren diesjährigen Höchstständen von Anfang Juni 2010 (Erste Group: 208 Bp., RZB: 230 Bp.) zunächst deutlich fielen, seit Anfang August 2010 jedoch wieder deutlich steigen. Treibende Kraft für den Rückgang dürfte die allgemein positive Marktentwicklung, die durch die Ankündigung zur Durchführung der EU-Stresstests (Anfang Juni) ausgelöst wurde, gewesen sein (siehe weiter unten). Die Einschätzungen der Marktteilnehmer bezüglich der Ausfallswahrscheinlichkeiten der beiden österreichischen Großbanken unterlagen in der Beobachtungsperiode starken Schwankungen, zumal die Liquidität in den Papieren relativ gering ist. Auch der europäische iTraxx Financial Senior Index (5 Jahre) stieg zuletzt wieder deutlich an und lag am 10. September 2010 bei 130 Bp. (+54 Bp. ytd). Die Entwicklung des iTraxx Financial Senior im Vergleich zum iTraxx Corporate, der

11 Ein Credit Default Swap dient im Allgemeinen als Versicherungsinstrument gegen den Ausfall der zugrunde liegenden Forderung, kann jedoch auch zu spekulativen Zwecken eingesetzt werden. Somit geben CDS zwar einerseits die Stimmung am Markt wieder, jedoch nicht die tatsächlichen Refinanzierungskosten der Unternehmen.

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einen breitgestreuten CDS-Index von Investment Grade-Unternehmen darstellt, zeigt, dass die Marktteilnehmer die Ausfallwahrscheinlichkeit von Finanzunternehmen höher als jene des allgemeinen Unternehmenssektors einschätzten. Nur zu Jahresbeginn lag der CDS-Index der Finanztitel leicht unter jenem des Unternehmenssektors, um danach stets darüber zu notieren (am 10. September 2010: +25 Bp. über dem iTraxx Corporate).

Anstieg der Kreditwertberichtigungen bei österreichischen Banken schwächt sich ab

Die mit der Finanz- und Wirtschaftkrise einhergehende Wende im Kreditzyklus wird vor allem in der Verschlechterung der Kreditqualität offensichtlich – sowohl im Inland wie auch in CESEE. Der von niedrigem Niveau ausgehende rasante Anstieg der Wertberichtigungen dürfte sich allmählich abschwächen, wenngleich auch die Wertberichtigungsquote noch weiter ansteigen dürfte. Auf Länderebene ist allerdings davon auszugehen, dass die Non-Performing Loans-Quote bereits den Höchststand erreicht hat bzw. kurz davor ist den Höchststand zu markieren. Die konsolidierte Wertberichtigungsquote bei Krediten gegenüber Nicht-Banken, die das gesamte Kreditgeschäft mit Kunden im In- und Ausland umfasst, erhöhte sich seit Ende 2008 um 1,3 Prozentpunkte auf 3,8% in Q1 2010. Die unkonsolidierte12 Wertberichtigungsquote der österreichischen Banken stieg von Ende 2008 bis Juni 2010 um 0,8 Prozentpunkte auf 3,1% an und entspricht damit exakt dem Durchschnitt der letzten 12 Jahre.

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Wertberichtigungsquote der CESEE-Tochterbanken

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Wertberichtigungsquotenbei Krediten an Nicht-Banken

Quelle: OeNB.

Non-Performing Loan Ratios der österreichischen CESEE-Tochterbanken

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Ratios per Ende 2009

Im Vergleich dazu war der Anstieg der Wertberichtigungsquote im Aggregat der CESEE-

Tochterbanken deutlich stärker und betrug 3,3 Prozentpunkte von Ende 2008 bis Juni 2010 auf eine Quote von 6,2%. Die mit Abstand größte Steigerung wurde in der GUS-Region verzeichnet (+7,6 Prozentpunkte seit Ende 2008). Die aggregierte Wertberichtigungsquote der Tochterbanken in der GUS-Region betrug per Juni 2010 bereits 11,8% und reflektiert die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse. Trotz der aufkeimenden wirtschaftlichen Erholung in den letzten Monaten sind die Risiken und Unsicherheiten hinsichtlich des Wirtschaftswachstums und der Fremdwährungskursentwicklung in Österreich und in CESEE weiterhin erhöht.

12 Unkonsolidierte Zahlen zum österreichischen Bankensektor umfassen im Allgemeinen das Österreich- und das Direktkreditgeschäft mit dem Ausland.

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Hohe Staatsschulden lassen tendenziell Kreditrisikoprämien steigen

Ausgelöst durch die Entwicklungen rund um Griechenland hat in den letzten Monaten eine Neubewertung der Staatssektorrisiken stattgefunden. Zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise haben Staaten hohe Schulden angehäuft, die seitdem vermehrt die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer auf sich zogen. Die Kreditrisikoprämien – sowohl gemessen an CDS-Spreads als auch am Zinsabstand zu deutschen Staatsanleihen – sind deutlich gestiegen und die Differenzierung zwischen den Staaten nahm markant zu. Eine Gegenüberstellung des Bruttoschuldenstandes im Verhältnis zum BIP (Ende 2009) ausgewählter CESEE- bzw. Euroraumstaaten und der CDS-Spread-Ausweitungen von Jahresbeginn bis 10. September 2010 offenbart, dass ein höherer Schuldenstand oftmals mit einem höheren Anstieg des CDS-Spreads auf Staatsanleihen einherging. So verzeichnete beispielsweise Griechenland mit einer Staatsschuldenquote von 115% auch den höchsten Anstieg des CDS-Spreads (+606 Bp.), während er sich für die Tschechischen Republik (Staatsschuldenquote: 35%) nur sehr gering ausweitete (+2 Bp.). Interessante Ausnahmen stellen in dieser Beziehung Ungarn und Rumänien dar. Bei Ungarn lässt sich der geringere CDS-Spread-Anstieg durch die frühe Implementierung von Sparmaßnahmen im Rahmen eines IWF-Pakets und dem dadurch an den Märkten gewonnenen Vertrauensvorschuss erklären. Die von der ungarischen Regierung angekündigte Infragestellung des mit IWF und EU vereinbarten Budgetziels verursachte zumindest zwischenzeitlich aber erhöhte Unsicherheiten und ließ die CDS-Spreads wieder ansteigen, nachdem sie sich zuvor seitwärts bewegt hatten. Die Entwicklung in Rumänien dürfte durch die politische Instabilität und das damit einhergehende sinkende Vertrauen der Marktteilnehmer geprägt sein. Generell lässt sich aber feststellen, dass CESEE-Staaten (mit Ausnahme von Ungarn) niedrige Staatsschuldenquoten aufweisen und von den rezenten Marktturbulenzen weniger berührt waren als beispielsweise Griechenland, Irland, Portugal und Spanien.

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Konsolidierter Bruttoschuldenstand des Staates in Prozent des BIP (2009) CDS-Spread-Veränderung seit Jahresbeginn 2010 (rhs)

Vergleich des Staatsschuldenstandes und der CDS-Spread-Veränderungen ausgewählter EU-Staatenin % des BIP in Bp.

Quelle: Eurostat, Datastream

EU Stresstest erhöhte Transparenz im Bankensektor

Der Ausschuss der Europäischen Bankenaufsichtsbehörden (CEBS) hat in Zusammenarbeit mit der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Europäischen Kommission sowie den nationalen Bankenaufsehern und Zentralbanken einen Stresstest für den EU-Bankensektor

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durchgeführt. Das Ziel dieser Übung war die Einschätzung der Widerstandsfähigkeit der 91 teilnehmenden EU-Banken gegenüber angenommenen – drastischen aber dennoch plausiblen – negativen wirtschaftlichen Entwicklungen. Dies beinhaltete auch die Beurteilung der Fähigkeit der Banken, potenzielle Schocks bei Kredit- und Marktrisiken, einschließlich Staatssektorrisiken, zu absorbieren. Außerdem legten Banken ihre Exponierung gegenüber EU Zentralstaaten und lokalen Gebietskörperschaften offen.

84 von 91 EU-Banken bestanden den Test

Für das Stressszenario wurden folgende wesentliche Annahmen getroffen: Das Wirtschaftswachstum fällt 2010 und 2011 aggregiert um 3 Prozentpunkte (in der EU) bzw. 4 Prozentpunkte (in Österreich) niedriger aus als die Prognose der Europäischen Kommission. Als weitere Belastungen für die Banken wurden eine ungünstige Zinsentwicklung sowie ein Anstieg der Risikoprämien auf den Staatsanleihemärkten in Europa – differenziert nach Ländern – relativ zu ihren Niveaus von Anfang Mai 2010 unterstellt. Um dem besonderen Risikoprofil der österreichischen Banken aufgrund ihres substanziellen CESEE-Exposures Rechnung zu tragen, wurden in Abstimmung mit CEBS für diese Region strengere Annahmen getroffen, die im Einklang mit dem Stresstest der OeNB standen. In Österreich waren insgesamt drei Großbanken am CEBS-Stresstest von 2010 beteiligt. Die UniCredit Bank Austria wurde indirekt über ihre italienische Eigentümerin, UniCredit Group, in den Stresstest einbezogen.

Die Ergebnisse des Stresstests fielen für die teilnehmenden österreichischen Banken zufriedenstellend aus. Sie waren unter den 84 EU-Banken, die den EU Stresstest bestanden.13 Die Kernkapitalquoten von Raiffeisen Zentralbank und Erste Group Bank würden bei Eintreten der angenommenen Schocks um maximal 1 ½ Prozentpunkte auf (knapp) 8% sinken und wären damit noch etwa doppelt so hoch wie das gesetzliche Mindesterfordernis. Selbst die ausschließlich für diesen Stresstest vorgegebene Schwelle einer Kernkapitalquote von 6% wurde deutlich überschritten.

Märkte reagierten überwiegend positiv auf die EU Stresstest-Ergebnisse

Marktbeobachter begrüssten die Durchführung des EU Stresstests und strichen insbesondere die Veröffentlichung des Bankenexposures gegenüber Zentralstaaten als positiv hervor. Zudem wurde betont, dass sich durch die Publikation der Ergebnisse die Finanzierungsbedingungen für bestimmte Banken verbessern könnten. Vereinzelt wurde kritisiert, dass die Stresstests nicht zum Anlass genommen wurden, um schwächere Banken zu rekapitalisieren. Die Märkte reagierten auf die Veröffentlichung der Stresstestergebnisse überwiegend positiv: In der EU entwickelten sich die Bankaktien besser als der Gesamtmarkt und die österreichischen Banktitel legten stärker zu als jene des Euroraums. Bereits im Vorfeld der Veröffentlichung entwickelten sich Marktindikatoren für Finanztitel positiv. Die Ergebnisse des Stresstests und die Reaktionen auf ihn geben jedoch keinen Anlass, in den Bemühungen nachzulassen, die Eigenmittel der europäischen und österreichischen Banken bspw. durch die teilweise Einbehaltung von Gewinnen weiter zu erhöhen.

In Anbetracht der Marktreaktionen und der gestiegenen Transparenz kann der EU Bankenstresstests 2010 als Erfolg betrachtet werden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es keine Verbesserungspotentiale gäbe. Mit Blick auf zukünftige EU Bankenstresstests wird es notwendig

13 Unter den sieben Banken, deren Tier 1-Quote unter den von CEBS geforderten 6% lag, befanden sich Institute aus Deutschland, Griechenland und Spanien.

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sein, organisatorische und prozedurale Defizite zu beheben, um im Ergebnis ein „level playing field“ zu ermöglichen.

Kreditinstitute14

Bilanzsumme steigt erstmals seit Ende 2008

Beim Stand der unkonsolidierten Bilanzsumme der Kreditinstitute in Österreich gab es erstmals seit Ende 2008 wieder einen Anstieg, nämlich um 4,03 Mrd EUR im ersten Halbjahr 2010. Dieser war großteils auf das Geschäft mit ausländischen Kreditinstituten zurückzuführen. Die Bilanzsumme betrug Ende Juni 2010 auf 1.037,98 Mrd EUR.

Im ersten Halbjahr 2010 gab es zwischen den Bankensektoren hinsichtlich des Bilanzsummenwachstums kein einheitliches Bild: Neben den Aktienbanken (-8,17 Mrd EUR bzw. -2,8%) wies auch der Raiffeisensektor mit -1,70 Mrd EUR bzw. -0,6% einen Rückgang auf. Die restlichen Bankensektoren wiesen einen Zuwachs auf, die Bandbreite reichte von +0,05 Mrd EUR (Bausparkassen) bis +7,09 Mrd EUR (Sparkassen). Der Aktienbankensektor hielt Ende Juni 2010 mit 26,9% (-0,9%-Punkte) Marktanteil gemessen an der Gesamtbilanzsumme den ersten Platz. Knapp dahinter folgte der Raiffeisensektor mit 26,7% (-0,3%-Punkte) vor den Sparkassen mit 17,0% (+0,6%-Punkte).

Sichteinlagen deutlich gestiegen

Im ersten Halbjahr 2010 wuchsen die Einlagen um 4,33 Mrd EUR (+1,6%) auf 283,45 Mrd EUR. Der Stand der Sicht- und Termineinlagen erhöhte sich um 4,87 Mrd EUR bzw. 1,47 Mrd EUR. Die volkswirtschaftlichen Branchen nichtfinanzielle Unternehmen (+2,39 Mrd EUR) und Nichtbanken-Finanzintermediäre (+0,86 Mrd EUR) hatten an dieser Entwicklung großen Anteil. Das Einlagenplus der privaten Haushalte fiel mit 0,26 Mrd EUR eher gering aus. Die Spareinlagen reduzierten sich um 2,02 Mrd EUR, blieben jedoch mit 55,4% die bedeutendste Einlagenkategorie.

Anstieg der Auslandspositionen

Der Stand der Auslandsforderungen erhöhte sich im ersten Halbjahr 2010 um 4,4% bzw. 14,89 Mrd EUR und die Auslandsverbindlichkeiten um 3,7% bzw. 9,22 Mrd EUR. Diese Zuwächse gingen hauptsächlich auf das Interbankengeschäft zurück. Die „Forderungen an ausländische Kreditinstitute“ stiegen um 12,83 Mrd EUR und die „Verbindlichkeiten gegenüber ausländischen Kreditinstituten“ um 9,57 Mrd EUR. Die Nettoforderungsposition österreichischer Kreditinstitute gegen das Ausland betrug Ende Juni 93,88 Mrd EUR (+5,67 Mrd EUR).

Zur Jahresmitte 2010 lag der Anteil der Auslandsaktiva (352,47 Mrd EUR) an der Bilanzsumme bei 34,0% und jener der Auslandspassiva (258,59 Mrd EUR) bei 24,9%. Vor 5 Jahren war die Nettoauslandsposition noch ausgeglichen gewesen: die Anteile der Auslandsgeschäfte gemessen an der Bilanzsumme waren Ende Juni 2004 sowohl auf der Aktivseite als auch auf der Passivseite bei rund 31% gelegen.

14 Autor: Peter Steindl (Abteilung für Aufsichts- und Monetärstatistik)

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Bericht über die wirtschaftliche Lage – September 2010

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Regional betrachtet konnte in Niederösterreich (-3,8%) und Kärnten (-1,9%) ein Rückgang im Auslandsgeschäft beobachtet werden. Das relative Wachstum der übrigen Bundesländer reichte von 0,7% (Vorarlberg) bis 10,0% (Steiermark).

Derivativgeschäft

Ende Juni 2010 betrug das Volumen der Derivativgeschäfte 2.586,59 Mrd EUR. Das bedeutete einen Anstieg von 13,4% im ersten Halbjahr 2010. Der Großteil des Derivativgeschäfts entfiel auf Zinssatzverträge (79,9% Anteil), der Rest fast ausschließlich auf Wechselkurs-/Goldverträge (19,0% Anteil). Bei Edelmetall-, Waren- und Substanzwertverträgen wurde auch 2010 kaum ein Bankgeschäft getätigt.

Banken erwirtschafteten Ertragszuwächse im operativen Geschäft

Das unkonsolidierte Betriebsergebnis der in Österreich tätigen Kreditinstitute stieg im ersten Halbjahr 2010 um 14,5% auf 3,81 Mrd EUR. Ausschlaggebend dafür waren die gering gewachsenen Betriebsaufwendungen (+0,10 Mrd EUR), denen stärker steigende Betriebserträge (+0,58 Mrd EUR) gegenüberstanden. Die Banken rechnen derzeit mit einem weiteren Wertberichtigungsbedarf im Kreditbereich, der jedoch geringer als im Jahr 2009 ausfallen dürfte.

Im ersten Halbjahr 2010 erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr die Betriebserträge um 6,6% bzw. 0,58 Mrd EUR auf 9,35 Mrd EUR. Die größten Anstiege konnten bei den Zins- (+0,19 Mrd EUR), Provisions- (+0,16 Mrd EUR) und Finanzgeschäften (+0,12 Mrd EUR) beobachtet werden. Der Anstieg des Nettozinsertrags um 4,3% auf 4,58 Mrd EUR resultierte aus der volumenmäßig stärkeren Abnahme der Zinsaufwendungen (-5,02 Mrd EUR auf 8,74 Mrd EUR) im Vergleich zu jener der Zinserträge (-4,83 Mrd EUR auf 13,33 Mrd EUR). Geringere Zunahmen verzeichneten die Banken bei den Erträgen aus Wertpapieren und Beteiligungen (+0,08 Mrd) und bei den sonstigen betrieblichen Erträgen (+0,03 Mrd EUR).

Die Betriebsaufwendungen erhöhten sich in den ersten 6 Monaten des Jahres 2010 vergleichsweise gering um 1,7% bzw. 0,10 Mrd EUR auf 5,53 Mrd EUR. Dieser Anstieg wurde hauptsächlich durch steigende sonstige betriebliche Aufwendungen (+0,08 Mrd EUR auf 0,54 Mrd EUR) verursacht.

Die Entwicklung im 1. Halbjahr 2010 spiegelt sich somit in einer besseren Cost-Income-Ratio wider, die nach 62,0% im Vergleichszeitraum des Vorjahres nun 59,2% beträgt.

Banken erwarten deutlichen Rückgang des Wertberichtigungsbedarfs im Jahr 2010

Für das Gesamtjahr 2010 erwarten die österreichischen Kreditinstitute auf Basis der Ergebnisse des ersten Halbjahres ein Jahres-Betriebsergebnis, das mit 6,81 Mrd EUR um 0,08 Mrd EUR höher ausfallen würde als 2009. Beim Wertberichtigungsbedarf im Kreditbereich rechnen die Banken heuer mit einem Wert von 3,40 Mrd EUR, während für das Jahr 2009 4,42 Mrd EUR angesetzt wurden. Markant fällt hingegen die erwartete Abnahme beim Wertberichtigungsbedarf auf Wertpapiere des Finanzanlagevermögens aus. Hier wird für 2010 sogar ein geringer Überhang aus der Auflösung in Höhe von 0,04 Mrd EUR erwartet. Im Vorjahr mussten in diesem Bereich noch 4,09 Mrd EUR zugeführt werden.

Auf Basis dieser Aussichten rechnen die in Österreich tätigen Kreditinstitute für 2010 mit einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von 3,44 Mrd EUR. Im Vorjahr ergab sich noch ein negatives EGT mit 1,78 Mrd EUR. Der erwartete Jahresüberschuss für 2010 beläuft sich nach Berücksichtigung sämtlicher Bewertungsmaßnahmen und Steuern schließlich auf 2,97 Mrd EUR. 2009 betrug der Jahresüberschuss nach Berücksichtigung von

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Bericht über die wirtschaftliche Lage – September 2010

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Sondereffekten 0,04 Mrd EUR. Allerdings darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Vorschauwerte zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse noch größeren Schwankungen unterworfen sein können.

Investmentfonds

Anstieg des Fondsvolumens

Im ersten Halbjahr 2010 erhöhte sich das österreichische Fondsangebot um 10 Fonds. Somit verwalteten die 30 österreichischen Kapitalanlagegesellschaften per Juni 2010 2.192 Investmentfonds.

Kursgewinne von 3,76 Mrd EUR und ein Nettokapitalzufluss von 1,43 Mrd EUR (Nettomittelveränderung von +2,13 Mrd EUR abzüglich Ausschüttungen von 0,70 Mrd EUR), führten in der ersten Jahreshälfte zu einer Erhöhung des konsolidierten Fondsvolumens (exklusive „Fonds in Fonds“-Veranlagungen) von 5,19 Mrd EUR (+4,5%) auf 120,53 Mrd EUR.

Das Fondsvolumen der im gesamten Euro-Währungsraum aufgelegten Investmentfonds (ohne Geldmarktfonds) stieg von Ende Dezember 2009 bis Ende Juni 2010 um 334 Mrd EUR bzw. 6,7% auf 5.293 Mrd EUR. Trotz einem höheren Anstieg Österreichs im Juni fiel der vergleichbare Anstieg des Fondsvolumens im ersten Halbjahr 2010 mit 3,7% (5 Mrd EUR) auf 141 Mrd EUR nur rund halb so hoch aus. Damit verringerte sich der Anteil des Fondsvolumens österreichischer Fonds am Euro-Währungsraum im Juni 2010 auf 2,66%.

Pensionskassen

Erhöhung des Vermögensbestands

Der gemeldete Vermögensbestand der 17 Pensionskassen erhöhte sich im ersten Halbjahr 2010 um 0,5 Mrd EUR oder 3,7% auf 14,2 Mrd EUR.

Hinter dieser Zunahme stand vor allem eine deutlich positive Performance von 2,4% im ersten Halbjahr. Das geht aus den von der Oesterreichischen Kontrollbank AG veröffentlichten Veranlagungsergebnissen für die bestehenden Aktiva der Pensionskassen hervor.

Der restliche Teil der Zunahme der gemeldeten Aktiva der Pensionskassen ergibt sich aus der Aufnahme von Neukunden sowie einem Überhang der Einzahlungen (laufende Beiträge, Nachschüsse) gegenüber den Auszahlungen (Pensionsleistungen) aus den bestehenden Verträgen.

Per 30. Juni 2010 waren die inländischen Investmentzertifikate mit 86,3% Anteil am gesamten Vermögensbestand unverändert die bei weitem wichtigste einzelne Anlageform. Es folgten die ausländischen Investmentzertifikate mit 6,6% und die Guthaben bei inländischen Banken mit einem Anteil von 2,2%.

Betriebliche Vorsorgekassen

Anstieg des Vermögensbestands

Die Bilanzsumme der zehn Kassen wies zum 30.06.2010 ein Volumen von 3.239,78 Mio EUR aus, gegenüber Ende Dezember 2009 bedeutete dies einen Anstieg um 354,68 Mio EUR oder 12,3%.

Nachdem die Jahre 2007 und 2008 von einer vermehrten direkten Veranlagung (z.B. Guthaben bei Banken) des Vermögens geprägt waren, war ab dem Jahr 2009 eine Trendumkehr zur indirekten Veranlagung (in Fonds) zu beobachten. Ende Dezember 2009 waren 68,8% der Gelder indirekt veranlagt (Ende Dezember 2008: 50,3%), Ende Juni 2010 betrug der Anteil

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Bericht über die wirtschaftliche Lage – September 2010

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bereits markante 71,5%. Gleichzeitig fiel der Anteil der direkten Veranlagungen von 31,2% auf 28,5% (Ende Dezember 2008: 49,7%).

Ende Juni 2010 betrug das Volumen der Anwartschaften der zehn in Österreich tätigen Betrieblichen Vorsorgekassen (BVK) 3,18 Mrd EUR, was einem Zuwachs von 12,3% gegenüber Ende Dezember 2009 entspricht.

Nach fast achtjähriger Geschäftstätigkeit belief sich die Anzahl der Anwartschaftsberechtigten nach dem System „Abfertigung – NEU“ per Ende Juni 2010 auf 4,4 Millionen Personen. Seit Jänner 2008 werden auch die rund 500.000 selbständigen Erwerbstätigen, freien Dienstnehmer, Freiberufler und Land- und Forstwirte in das System der Abfertigung miteinbezogen.

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Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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Vergleich der Prognosegüte der österreichischen Wirtschaftsprognosen für die Jahre 1999 bis 200915

Ragacs und Schneider (2007) verglichen die Prognosegüte der im Zeitraum Herbst 1998 bis Herbst 2006 für Österreich erstellten Prognosen für die Jahre 1999 bis 2006. In diesem Beitrag erfolgt eine Aktualisierung dieses Prognosevergleichs für die Prognosejahre 1999 bis 2009. Damit umfasst der Vergleich durch Einbeziehung der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 nunmehr zwei Konjunkturzyklen.

Hauptergebnisse:

Die OeNB-Prognosen weisen für das BIP im Mittel über die Prognosehorizonte (laufendes und nächstes Jahr) die beste Prognosegüte auf. Für das laufende Jahr hat hingegen das WIFO die beste Treffsicherheit.

0.880.750.760.770.730.70

0.0

0.2

0.4

0.6

0.8

1.0

1.2

1.4

1.6

OeNB WIFO IHS EK IWF OECD

Laufendes und nächstes JahrMittlerer absoluter Fehler (MAE)

Mittlerer absoluter Prognosefehler für die österreichischen BIP-Prognosen für die Jahre 1999 bis 2009

0.38 0.300.300.270.29 0.23

0.0

0.2

0.4

0.6

0.8

1.0

1.2

1.4

1.6

OeNB WIFO IHS EK IWF OECD

Laufendes Jahr

1.43 1.241.271.321.281.14

0.0

0.2

0.4

0.6

0.8

1.0

1.2

1.4

1.6

OeNB WIFO IHS EK IWF OECD

Nächstes Jahr

Grafik 1

Das BIP-Wachstum wurde im betrachteten Zeitraum von allen Institutionen überschätzt (im

Schnitt um 0,3 Prozentpunkte), während Inflation und Arbeitslosigkeit jeweils leicht unterschätzt wurden. Der mittlere absolute Prognosefehler für das BIP betrug im Durchschnitt 0,8 Prozentpunkte.

Im Vergleich zu Ragacs und Schneider (2007) hat sich vor allem - die zuvor sehr schlechte - die relative Position der drei internationalen Institutionen (EK, IWF, OECD) etwas verbessert.

Einleitung

Ragacs und Schneider (2007) verglichen die Prognosegüte der regelmäßig für Österreich erstellten Prognosen. Hierzu wurden die zwischen Herbst 1998 und Herbst 2006 von OeNB, WIFO, IHS, OECD, IWF und der Europäischen Kommission für die Jahr 1999 bis 2006 erstellten Österreich-Prognosen gegenübergestellt. Es zeigte sich für die verschiedenen Institutionen eine relativ ähnliche Einschätzung des erwarteten Konjunkturbilds. So wurden

15 Autoren: Christian Ragacs, Martin Schneider (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen)

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beispielsweise Stärke und Dauer des Abschwungs 2001 durchwegs stark unterschätzt. Die Prognosegüte der österreichischen Institutionen wurde von keiner internationalen Institution erreicht bzw. signifikant übertroffen. Das WIFO hatte den geringsten Fehler der BIP-Prognosen für das laufende Jahr, die OeNB für das nächste Jahr. Bei den Inflationsprognosen hatte die OeNB den geringsten durchschnittlichen Prognosefehler aller Institutionen aufgewiesen.

In dieser Notiz erfolgt ein Update dieses Prognosevergleichs für den erweiterten Zeitbereich von Herbst 1998 bis Frühjahr 2010.

Die Prognosen der verglichenen Institutionen unterscheiden sich hinsichtlich Anzahl der veröffentlichten Prognosen pro Jahr, der Prognosehorizonte, der Veröffentlichungszeitpunkte sowie dem der Prognose zugrundeliegenden Informationsstand.16 Aus Gründen der Vergleichbarkeit der Prognosegüte werden nur die Juni- und Dezemberprognosen von WIFO und IHS für das laufende und das nächste Jahr mit den Prognosen der anderen Institutionen verglichen. Auch bei diesem Vergleich unterscheiden sich die Veröffentlichungszeitpunkte der Prognosen der nationalen und internationalen Institutionen noch um bis zu zwei bzw. drei Monate, woraus sich für die internationalen Institutionen ein Nachteil ergibt. Zusätzlich ist der zum Zeitpunkt der Prognoseerstellung verfügbare Informationsstand nicht nur vom jeweiligen Veröffentlichungszeitpunkt abhängig, sondern auch von der institutionell bestimmten Prognoseerstellungsdauer. Die internationalen Institutionen und auch die OeNB haben einen deutlich längeren Prognoseerstellungsprozess und können somit rezente Entwicklungen nicht mehr berücksichtigen.

Prognosefehler der BIP-Prognosen im Zeitablauf

Grafik 2 zeigt den Verlauf des Durchschnitts der Wachstumsprognosen aller Institutionen für die Jahre 1999 bis 2009 (sämtliche Prognosen aller Institutionen für das betreffende Jahr gemittelt). Zusätzlich sind im linken Teil der Grafik die Werte der ersten Veröffentlichung der Quartals-VGR durch das WIFO und der aktuellen Datenveröffentlichung zu sehen.17 Im rechten Teil von Grafik 2 sind die daraus resultierenden Prognosefehler abgebildet.

16 Hier wird nur kurz auf die wichtigsten Punkte eingegangen, für Details sei auf Ragacs und Schneider (2007) verwiesen.

17 Durch die oftmals weit zurückreichenden Datenrevisionen und konzeptionellen Änderungen kommt es teilweise zu deutlichen Veränderungen im Konjunkturbild.

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-5.0

-4.0

-3.0

-2.0

-1.0

0.0

1.0

2.0

3.0

4.0

5.0

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Prognosemittelwert über alle PrognosenErste DatenveröffentlichungLetzte Datenveröffentlichung

Mittlere Prognosewerte und Realisierungen %

Durchschnittliche Prognosefehler aller Institutionen für das BIP-Wachstum im ZeitablaufGrafik 2

Quelle: Prognosen aller betrachteten Institutionen, Statistik Austria, eigene Berechnungen.

-1.5

-1.0

-0.5

0.0

0.5

1.0

1.5

2.0

2.5

3.0

3.5

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Differenz zur ersten Datenveröffentlichung

Differenz zu letzter Datenveröffenlichtung

Differenz Prognose und Realisierung %

Sowohl Stärke als auch Dauer des Konjunktureinbruchs im Jahr 2001 wurden nicht

vorhergesehen. Noch viel auffälliger ist dieses Bild für den Einbruch im Jahr 2008 und 2009. Andererseits wurde das Wachstum der Hochkonjunkturjahre 2000 und 2006 deutlich unterschätzt. Damit wird das bereits in Ragacs und Schneider (2007) dargestellte Bild weiter unterstützt, dass in der Hochkonjunktur im Schnitt das Wachstum unter-, in der Rezession überschätzt wird. Die Prognosen des WIFO lagen im gesamten Zeitraum sehr nahe am Durchschnitt der Prognosen aller Prognoseinstitute.

Relative Prognosegüte der Institutionen

Im Weiteren wird die Qualität der Prognosen der einzelnen Institutionen miteinander verglichen. Für die Beurteilung der Prognosegüte findet ein Vergleich anhand traditioneller Kennziffern statt (Root Mean Squared Error (RMSE), Mean Absolute Error (MAE), Bias).18 Die Prognosewerte werden der ersten Datenveröffentlichung der WIFO-Quartals-VGR gegenübergestellt. Dieses Vorgehen wurde gewählt, da die oftmals weit zurückreichenden Revisionen und Umstellungen der VGR mitunter das zum Zeitpunkt der Prognoseerstellung vorliegende Konjunkturbild komplett ändern. Aus diesem Grund spiegelt die erste Datenveröffentlichung den zum Zeitpunkt der Prognoseerstellung verfügbaren Informationsstand besser wider als das endgültige Ergebnis (Baumgartner 2002a, 2002b).

Zuerst werden die Prognosen für BIP, Inflationsrate und Arbeitslosenquote, danach jene für die einzelnen Nachfragekomponenten gegenübergestellt. Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse der Teststatistiken für die Prognosen der jeweiligen Institutionen für das laufende Jahr (t), das nächste Jahr (t+1) und für beide Prognosehorizonte (Gesamt). N gibt die Anzahl der jeweiligen

18 Der MAE kann direkt als mittlere Abweichung der Prognose von der Realisierung in Prozentpunkten interpretiert werden. Der RSME gewichtet höhere Abweichungen der prognostizierten von den realisierten Werten stärker, große Prognosefehler werden daher stärker „bestraft“. Der Bias wird als mittlere Abweichung der Prognosewerte von den realisierten Werten berechnet. Er gibt an, um wie viel die Prognosen die realisierten Werte im Durchschnitt über- bzw. unterschätzt haben Für Details sei auf Ragacs und Schneider (2007) verwiesen.

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Prognosen an. Grüne Feldschattierung markieren den jeweils niedrigsten Fehler, orange Feldschattierung die jeweils höchsten.

Tabelle 1

Prognosegüte für das reale BIP, die Inflationsrate, die Arbeitslosenquote und das Budgetdefizit

BIP, realGesamt T T+1

N Bias MAE RMSE N Bias MAE RMSE N Bias MAE RMSE

OeNB 44 0.25 0.70 1.13 23 -0.05 0.29 0.43 21 0.59 1.14 1.58

WIFO 44 0.35 0.73 1.27 23 0.09 0.23 0.37 21 0.64 1.28 1.80

IHS 44 0.41 0.77 1.33 23 0.07 0.27 0.37 21 0.78 1.32 1.89

EK 44 0.37 0.76 1.27 23 0.02 0.30 0.43 21 0.76 1.27 1.78

IWF 44 0.40 0.88 1.35 23 0.00 0.38 0.49 21 0.84 1.43 1.88

OECD 44 0.33 0.75 1.22 23 -0.02 0.30 0.43 21 0.71 1.24 1.70

Durchschnitt 0.35 0.77 1.26 0.02 0.30 0.42 0.72 1.28 1.77

InflationGesamt T T+1

N Bias MAE RMSE N Bias MAE RMSE N Bias MAE RMSE

OeNB 40 -0.09 0.35 0.56 21 -0.02 0.09 0.13 19 -0.18 0.64 0.80

WIFO 40 -0.02 0.41 0.62 21 0.09 0.16 0.21 19 -0.14 0.69 0.88

IHS 32 -0.16 0.28 0.42 17 -0.04 0.09 0.16 15 -0.29 0.49 0.59

EK 40 -0.07 0.45 0.64 21 0.01 0.23 0.31 19 -0.16 0.70 0.87

IWF 32 -0.01 0.42 0.46 17 0.04 0.42 0.47 15 -0.05 0.41 0.46

OECD 40 -0.14 0.45 0.63 21 -0.10 0.29 0.46 19 -0.19 0.62 0.77

Durchschnitt -0.08 0.39 0.56 -0.01 0.21 0.29 -0.17 0.59 0.73

ArbeitslosenquoteGesamt T T+1

N Bias MAE RMSE N Bias MAE RMSE N Bias MAE RMSE

OeNB 32 -0.05 0.34 0.43 17 0.04 0.24 0.33 15 -0.16 0.45 0.51

WIFO 32 -0.03 0.31 0.40 17 0.03 0.23 0.33 15 -0.11 0.39 0.47

IHS 32 -0.05 0.34 0.42 17 0.02 0.23 0.33 15 -0.14 0.45 0.50

EK 32 -0.10 0.40 0.51 17 0.03 0.34 0.41 15 -0.25 0.46 0.61

IWF 32 -0.11 0.37 0.48 17 0.02 0.23 0.31 15 -0.26 0.54 0.62

OECD 32 -0.09 0.39 0.52 17 -0.03 0.27 0.35 15 -0.16 0.54 0.67

Durchschnitt -0.07 0.36 0.46 0.02 0.26 0.34 -0.18 0.47 0.56 Anmerkungen:

n: Anzahl der seit Herbst 1998 durchgeführten Prognosen

Bias: Mittlere Abweichung der Prognosewerte von den realisierten Werten

MAE: Mean Absolute Error (mittlerer absoluter Fehler)

RMSE: Root Mean Squared Error (mittlerer quadrierter Fehler)

t / t+1: Prognosehorizont (t: laufendes Jahr, t+1: nächstes Jahr)

: Niedrigster MAE oder RMSE

: Höchster MAE oder RMSE

Quelle: Eigene Berechnungen auf Basis der ersten Datenveröffentlichungen.

Die Prognosen der jeweiligen Variablen sind durch einen für jede Institution in die gleiche Richtung weisenden Bias gekennzeichnet. Das BIP-Wachstum wurde im Schnitt überschätzt, alle

anderen Variablen wurden unterschätzt. Der Vergleich der relativen Prognosegüte der verschiedenen Institutionen zeigt:

• Die über die Prognosehorizonte (laufendes Jahr und nächstes Jahr) gemittelte Prognosegüte für das BIP zwischen den Institutionen unterscheidet sich nur wenig.

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• Die OeNB weist bezüglich der BIP-Gesamtprognose und der Prognose für das nächste Jahr die niedrigsten Fehler auf, das WIFO für die Prognose des laufenden Jahres.

• Im Unterschied zu den BIP-Prognosen weisen die Inflationsprognosen für das laufende Jahr deutlich geringere Fehler auf. Der geringste Gesamtfehler für die Prognose der Inflationsrate wird vom IHS erzielt. Für das laufende Jahr weist die OeNB die geringsten Fehler, und für das nächste der IMF.

• Die niedrigsten Gesamtfehler für die Arbeitslosenquote werden vom WIFO erreicht.

Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse der Teststatistiken für die Prognosen für die BIP-Nachfragekomponenten privater und öffentlicher Konsum, Investitionen, Exporte und Importe.19 Wie oben erwähnt, sind die BIP-Prognosen des WIFO seit Herbst 1998 für das laufende Jahr besser als jene der OeNB, aber jene der OeNB für den Zeitpunkt t+1 besser als jene des WIFO. Dieses Ergebnis spiegelt sich auch in den Nachfragekomponenten wider. Der Vergleich der relativen Prognosegüte der verschiedenen Institutionen zeigt: • Gesamt lieferte die OeNB die besten Prognosen für den privaten Konsum, die Exporte und die

Importe. Das WIFO liefert die beste Konsumprognose für das laufende Jahr, die OeNB für das nächste. Auffallend ist, dass die OeNB sowohl für das laufende als auch für das nächste Jahr die beste Importprognose erstellte.

• Die geringsten Gesamtfehler der Investitionsprognose wurden je nach Teststatistik vom WIFO oder der EK erreicht. Das WIFO liefert die beste Investitionsprognose für das laufende Jahr, je nach Kennziffern wurden die Investitionsprognosen mit dem geringsten Fehler von WIFO oder der OeNB erstellt.

• Der öffentliche Konsum wurde gesamt je nach Kennziffer am besten vom WIFO, der EK oder der OECD prognostiziert.

19 Da der IWF keine Prognose der Nachfragekomponenten vornimmt, kann die Prognosequalität der nationalen Institutionen nur mit den Prognosen der OECD und der Europäischen Kommission verglichen werden

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Tabelle 2

Prognosegüte für die realen BIP-Nachfragekomponenten Privater Konsum

Gesamt T T+1

N Bias MAE RMSE N Bias MAE RMSE N Bias MAE RMSE

OeNB 44 0.21 0.41 0.52 23 0.02 0.31 0.40 21 0.42 0.52 0.63

WIFO 44 0.36 0.42 0.59 23 0.15 0.21 0.32 21 0.59 0.66 0.79

IHS 44 0.42 0.50 0.64 23 0.20 0.29 0.38 21 0.67 0.72 0.84

EK 44 0.34 0.47 0.60 23 0.13 0.29 0.35 21 0.57 0.67 0.78

OECD 44 0.32 0.48 0.63 23 0.08 0.26 0.33 21 0.58 0.73 0.84

Durchschnitt 0.33 0.46 0.60 0.12 0.27 0.36 0.56 0.66 0.78

Öffentlicher KonsumGesamt T T+1

N Bias MAE RMSE N Bias MAE RMSE N Bias MAE RMSE

OeNB 44 -0.30 0.75 0.93 23 -0.32 0.80 1.01 21 -0.28 0.70 0.84

WIFO 24 -0.50 0.68 0.68 12 -0.26 0.57 0.64 12 -0.73 0.79 0.96

IHS 24 -0.52 0.95 1.10 12 -0.17 0.66 0.80 12 -0.87 1.24 1.34

EK 24 -0.33 0.65 0.73 12 -0.17 0.66 0.72 12 -0.49 0.64 0.73

OECD 24 -0.37 0.65 0.85 12 -0.29 0.48 0.63 12 -0.46 0.82 1.02

Durchschnitt -0.40 0.74 0.86 -0.24 0.63 0.76 -0.57 0.84 0.98

InvestitionenGesamt T T+1

N Bias MAE RMSE N Bias MAE RMSE N Bias MAE RMSE

OeNB 44 1.23 2.27 3.04 23 0.47 1.69 2.15 21 2.06 2.90 3.78

WIFO 44 1.09 2.02 2.95 23 0.54 1.21 1.64 21 1.70 2.89 3.90

IHS 44 1.36 2.26 3.71 23 0.51 1.53 2.09 21 2.30 3.05 4.90

EK 44 1.11 2.33 3.25 23 0.42 1.72 2.17 21 1.86 2.99 4.12

OECD 44 1.04 2.06 2.94 23 0.27 1.40 1.86 21 1.90 2.78 3.79

Durchschnitt 1.17 2.19 3.18 0.44 1.51 1.98 1.96 2.92 4.10Anm: IHS Bruttoinvestionen, sonst Bruttoanlageinvestitionen

ExporteGesamt T T+1

N Bias MAE RMSE N Bias MAE RMSE N Bias MAE RMSE

OeNB 44 0.86 2.85 4.40 23 -0.19 1.78 2.37 21 2.01 4.03 5.87

WIFO 44 0.83 3.30 5.28 23 0.05 1.91 2.83 21 1.69 4.82 7.04

IHS 44 0.77 3.33 5.42 23 -0.20 1.82 2.47 21 1.83 4.98 7.40

EK 44 1.26 3.37 5.12 23 0.04 1.97 2.49 21 2.60 4.89 6.94

OECD 44 1.07 3.22 5.07 23 -0.32 1.73 2.09 21 2.59 4.86 7.01

Durchschnitt 0.96 3.21 5.06 -0.13 1.84 2.45 2.14 4.71 6.85

ImporteGesamt T T+1

N Bias MAE RMSE N Bias MAE RMSE N Bias MAE RMSE

OeNB 44 1.72 2.65 4.07 23 0.50 1.73 2.29 21 3.06 3.65 5.39

WIFO 44 1.80 3.19 5.10 23 0.87 2.02 3.04 21 2.82 4.48 6.66

IHS 44 1.51 3.18 5.20 23 0.54 1.89 2.66 21 2.58 4.59 6.99

EK 44 2.12 3.30 5.02 23 0.87 2.09 2.63 21 3.50 4.62 6.73

OECD 44 2.01 3.34 5.12 23 0.51 2.08 2.54 21 3.64 4.72 6.92

Durchschnitt 1.83 3.13 4.90 0.66 1.96 2.63 3.12 4.41 6.54 Anmerkungen:

N: Anzahl der seit Herbst 1998 durchgeführten Prognosen

Bias: Mittlere Abweichung der Prognosewerte von den realisierten Werten

MAE: Mean Absolute Error (mittlerer absoluter Fehler)

RMSE: Root Mean Squared Error (mittlerer quadrierter Fehler)

T / T+1: Prognosehorizont (T: laufendes Jahr, T+1: nächstes Jahr)

: Niedrigster MAE oder RMSE

: Höchster MAE oder RMSE

Quelle: Eigene Berechnungen auf Basis der ersten Datenveröffentlichungen.

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Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

41

Vergleich zu den Ergebnissen von Ragacs und Schneider (2007)

Im Vergleich zu den Ergebnissen der Studie von Ragacs und Schneider (2007) haben sich die Ergebnisse der relativen Prognosegüte der drei nationalen Institutionen zueinander nur geringfügig verändert. Während in Ragacs und Schneider (2007) allerdings noch ein signifikanter Unterschied zwischen den Ergebnissen der nationalen und internationalen Institutionen auffällig war – es gab keinen Fall, in dem die Prognosegüte der österreichischen Institutionen von einer internationalen Institution signifikant übertroffen wurde –, ist dies im aktuell betrachteten Zeitraum nicht mehr der Fall. Es gibt zwar immer noch keinen Fall, in dem die Gesamtprognosegüte der internationalen Institutionen für die Variablen BIP, Inflationsrate und Arbeitslosenquote besser als jene der nationalen Institutionen ist, für den öffentlichen Konsum und die

Investitionen ist dies allerdings nicht der Fall. Eine Ursache hierfür könnte darin liegen, dass die traditionellen Informationsvorteile der heimischen Institutionen zur heimischen Wirtschaftsentwicklung in Zeiten des weltweiten Exportnachfragezusammenbruchs in den Jahren 2008 und 2009 nur mehr vergleichsweise geringere Vorteile für den Prognoseprozess mit sich brachten.

Literatur

Baumgartner, J. 2002a. Die Wirtschaftsprognosen von WIFO und IHS. Eine Analyse für die achtziger und neunziger Jahre. In: WIFO-Monatsberichte 11/2002. 701–716.

Baumgartner, J. 2002b. Evaluation of Macro-economic Forecasts for Austria in the 1980s and 1990s. In: Austrian Economic Quarterly 4. 191–206.

Ragacs, C. und M. Schneider. 2007. Vergleich der Prognosegüte der österreichischen Wirtschaftsprognosen von 1998 bis 2006. Geldpolitik und Wirtschaft Q4/2007. 31-52.

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42

Arbeitslosigkeit in Österreich – Rückkehr auf Vorkrisenniveau?20 Seit einigen Monaten ist eine deutliche Erholung am österreichischen Arbeitsmarkt feststellbar

Seit Mitte des vorigen Jahres ist in Österreich eine Entspannung der Arbeitsmarktlage feststellbar. Grafik 1 zeigt zwei saisonbereinigte Arbeitslosenquoten für Österreich: Die Eurostatquote (rote Linie) und eine saisonbereinigte Registerquote (grüne Linie). Beide Quoten steigen bis Mitte 2009 und fallen seit September 2009 wieder, wobei der Rückgang der Eurostatquote wesentlich stärker ausfällt als derjenige der Registerquote (siehe dazu unten). Die Grafik zeigt auch, dass die durchschnittliche Arbeitslosenquote im gesamten Euroraum nicht zurückgeht, sondern dass sie seit einigen Monaten auf dem Höchststand der letzten Jahre von 10% verharrt (blaue Linie). Die österreichische Arbeitslosenquote ist am aktuellen Rand die niedrigste aller EU-Mitgliedstaaten.

3,53,8

5,8

6,8

7,5

10,0

3

5

7

9

11

Jun.08 Sep.08 Dez.08 Mär.09 Jun.09 Sep.09 Dez.09 Mär.10 Jun.10

MonatEurostatquote ATRegisterquote ATEurostatquote EA-16

Saisonbereinigte Arbeitslosenquoten Juli 2008 - August 2010

Prozent

Grafik 1

Quelle: OeNB. Anmerkung: Die Eurostat-Arbeitslosenquoten werden immer mit einem Monat Verzögerung publiziert.

Immer noch mehr Arbeitslose und weniger Beschäftigte als vor der Krise

Tabelle 1 stellt einen Vergleich der gegenwärtigen21 Arbeitsmarktlage (Juli 2010) mit Juli 2008 her, wobei letzteres Datum für die Arbeitsmarktlage vor der Krise steht. Damit lässt sich

20 Autor: Alfred Stiglbauer (Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen)

21 Bei den monatlich vorliegenden Daten werden generell Werte für Juli 2010 ausgewiesen. Für Ende August 2010 lägen zwar schon Arbeitslosendaten August vor, aber noch keine endgültigen Beschäftigungsdaten.

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beurteilen, ob sich Beschäftigung und Arbeitslosigkeit bereits wieder auf dem Vorkrisenniveau befinden.

Die Situation hat sich zwar gegenüber dem Vorjahr entspannt, aber dennoch gibt es derzeit immer noch über 30.000 Arbeitslose mehr und knapp 20.000 Beschäftigte weniger als vor zwei Jahren. Auch die Zahl der Schulungsteilnehmer liegt noch um etwa 21.000 über dem Vorkrisenniveau. Auswertungen der Datenbank des Arbeitsmarktservice zeigen weiters, dass – abgesehen von der Kurzarbeit – sich das Niveau der AMS-Fördermaßnahmen durchwegs noch über dem Vorkrisenniveau befindet. Und schließlich legen die Ergebnisse der Arbeitskräfteerhebung nahe, dass die gesamten Arbeitstunden sich gegenüber dem Vorjahr zwar erhöht haben, aber immer noch um 2,1% geringer sind als vor der Krise.

Tabelle 1

Gegenwärtige Arbeitsmarktlage im Vergleich zum Vorkrisenniveau

Arbeitslosigkeit Unselbständige Beschäftigung

Registerdaten:

Gesamt absolut (Personen bzw. Beschäftigungsverhältnisse1)) 32.995 -18.030

Gesamt relativ 18,5% -0,5%

Personen in AMS-Schulungen 21.347

Offene Stellen -4.344

Ausgewählte Sektoren: 2)

Sachgütererzeugung 4.250 -48.866

Bauwesen 2.347 -1.278

Handel 5.050 -13.635

Beherbergung und Gastronomie 4.070 5.267

Finanzdienstleistungen 201 1.854

Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften 3.393 2.165Erziehung und Unterricht 1.239 11.943Gesundheitswesen 516 17.504Sozialwesen 3.332 16.416

Arbeitskräfteerhebung 3)

Gesamt absolut (Personen) 1.700 -14.300

Gesamt relativ 1,0% -0,4%

Arbeitsstunden je Quartal -2,1%

Arbeitslosenquoten 4)

Registerquote 0,9

Eurostatquote 0,1

Quelle: BMASK, Statistik Austria

Anmerkungen:1) Aktivbeschäftigung

3) Vergleich 1q2010 mit 1q2008. Die Werte für das zweite Quartal 2010 waren bei Redaktionsschluss noch nicht verfügbar.

4) in Prozentpunkten

2) Bei den sektoralen Beschäftigungsdaten gibt es einen Strukturbruch im Mai 2010, der insbesondere beim Sektor

Arbeitskräfteüberlassung den Vergleich mit der Vergangenheit verzerrt.

Veränderung zwischen Juli 2008 und Juli 2010

Keine Erholung im Sachgütersektor, dafür steigende Beschäftigung im Unterrichts-, Gesundheits- und Sozialwesen

Betrachtet man einzelne Sektoren, so sieht man, dass im Sachgütersektor von einer Erholung nicht die Rede sein kann. Die Beschäftigung liegt um knapp 49.000 unter dem Niveau vom Juli 2008. Auch im Bauwesen und im Handel ist die Beschäftigung noch niedriger als vor der Krise.

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44

Im Leiharbeitskräftesektor, der mehrheitlich Arbeitskräfte an den Sachgüterbereich überlässt, liegt die Beschäftigung wieder um ca. 2.000 über dem Vorkrisenniveau, was mit der Unsicherheit zu tun haben könnte, wie nachhaltig der Aufschwung ist. Die Unternehmen sind vielleicht zögerlich, Arbeitskräfte selbst einzustellen. Es könnte sich jedoch auch um einen dauerhaften Effekt handeln, in dem Unternehmen im Sachgütersektor einen Teil ihrer Stammbelegschaft permanent durch Leiharbeitskräfte ersetzt haben.

Gegenüber 2008 ist die Beschäftigung im Unterrichts-, Gesundheits- und Sozialwesen deutlich gewachsen. Dies hat wohl einerseits mit der erhöhten Nachfrage in der Kinderbetreuung (Einführung von Gratiskindergärten in einigen Bundesländern, verpflichtendes Vorschul-Kindergartenjahr) und im Pflegebereich zu tun, andererseits dürften sich hier auch Beschäftigungsprogramme des Arbeitsmarktservice niederschlagen.

Starker Rückgang der Eurostat-Arbeitslosenquote für Österreich

Grafik 1 und Tabelle 1 zeigen, dass die Eurostat-Arbeitslosenquote beinahe wieder das Vorkrisenniveau erreicht hat. Ende Juli 2008 lag sie mit 3,8% lediglich um 0,1 Prozentpunkte über dem Wert von Juni 2008. Gegeben die soeben geschilderte Arbeitsmarktlage erscheint dies überraschend. Man muss jedoch beachten, dass die Werte der zuletzt verfügbaren Monate April, Mai, Juni und Juli 2010 nur vorläufig sind. Generell ist es so, dass – sobald die Ergebnisse aus der Arbeitskräfteerhebung für ein Quartal vorliegen (meist knapp 2 ½ Monate nach Ende des jeweiligen Quartals) – die vorläufigen Werte durch endgültige Werte ersetzt werden. Danach wird eine neue Saisonbereinigung der gesamten Zeitreihe der Eurostatquote durchgeführt. Wenn diese Werte publiziert werden, können sich Revisionen der gesamten Zeitreihe ergeben.

3.0

3.5

4.0

4.5

5.0

5.5

6.0

Sep.07

Okt

.07

Nov

.07

Dez

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Jän.08

Feb.08

Mär

.08

Apr

.08

Mai.08

Jun.08

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Aug

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.08

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Jän.09

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.09

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Jul.0

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Jän.10

Feb.10

Mär

.10

Apr

.10

Mai.10

Jun.10

Jul.1

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MonatQ4/08 Q1/09 Q2/09 Q3/09 Q4/09 Q1/10 Q2/10 Q3/10 und letztverfügbare Werte

Revisionen der Eurostat-Arbeitslosenquote für ÖsterreichProzent

Grafik 2

Quelle: OeNB, Statistiken – Daten und Analysen, verschiedene Ausgaben.

Grafik 2 zeigt an Hand der in den letzten acht Ausgaben der OeNB-Reihe „Statistiken – Daten und Analysen“ veröffentlichten Eurostat-Arbeitslosenquoten, dass Revisionen dieser Quote regelmäßig stattfinden und durchaus markant sein können. Besonders auffällig sind die beiden letzten Revisionen, in Zuge derer die Arbeitslosenquote für Nov. 2009 von 5,5 auf 4,7% runterrevidiert wurde. Vor der letzten Revision wurde für März 2010 eine Quote von 5,0% ausgewiesen. Nach gegenwärtigem Stand beträgt sie lediglich 4,2%.

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Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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Es ist wahrscheinlich, dass sich nach Vorliegen der Ergebnisse der Arbeitskräfteerhebung für das zweite Quartal 2010 mit der nächsten Publikation der Eurostatquote deren Niveau für Österreich verändert. Angesichts der oben skizzierten Arbeitsmarktlage an Hand der Daten von Arbeitsmarktservice und Sozialversicherung ist eher mit einer Revision nach oben zu rechnen. Am Umstand, dass Österreich die niedrigste Arbeitslosenquote in der gesamten EU hat, dürfte dies aber nichts ändern.

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Aktuelle wirtschaftspolitische Entwicklungen in Ungarn22

Die neue ungarische Regierung hat in den letzten Monaten einige wichtige wirtschaftspolitische Akzente gesetzt.

Am 17. Juli 2010 wurden die Verhandlungen über die letzte Review des laufenden EU/IWF Hilfspaketes aufgrund unterschiedlicher Auffassungen bezüglich der notwendigen Konsolidierungsmaßnahmen zur Erreichung der vereinbarten Budgetziele für 2010 und 2011 (3,8 % bzw. unter 3,0 % des BIP) ausgesetzt. Eine zentrale Stellung nahm in diesem Zusammenhang die Diskussion über die Bankensteuer ein, die vom ungarischen Parlament wenige Tage später, am 22. Juli, als Teil eines Paketes von Wirtschafts- und Steuergesetzen gebilligt wurde.

Die wichtigsten Maßnahmen dieses Gesetzespaketes sind:

� Einführung einer "Bankensteuer",

� Verbot von Hypothekardarlehen in Fremdwährung,

� Verringerung der Körperschaftssteuer-Belastung durch die kräftige Ausweitung der Anwendbarkeit des begünstigten Steuersatzes von 10% (Normalsteuersatz: 19%), analoge Verringerung der Besteuerung bei Personengesellschaften,

� Einführung der Möglichkeit von Abschreibungen im Rahmen der Einkommensteuer bei der Vermietung von Liegenschaften durch Privatpersonen,

� deutliche Reduktion der Anzahl der notwendigen Genehmigungen bei Investitionen,

� Deckelung von Gehältern im öffentlichen Sektor,

� Abschaffung der Verbrauchssteuer auf Schnapsbrennen bis zu einem jährlichen Mengenlimit (50 Liter),

� Abschaffung der Erbschafts- und der Schenkungssteuer unter direkten Verwandten und

� Abschaffung der Vermögensteuer auf Luxusgüter (z.B.: Flugzeuge, Schiffe, hochwertige Autos).

Nach Einschätzung des ungarischen Fiskalrates, eines unabhängigen Gremiums, das die Fiskalpolitik des Landes evaluiert, sollten diese Maßnahmen das Budget 2010 um etwa 80 Mrd HUF (ca. 280 Mio EUR, 0,3% vom BIP) verbessern, in den Folgejahren sind die Auswirkungen jedoch etwa neutral (2011)23 oder Defizit erhöhend (ab 2012). Darüber hinaus schätzt der Fiskalrat, dass die „Bankensteuer“ über die Jahre 2010 bis 2012 einen kumulierten negativen Wachstumseffekt von knapp 1% zur Folge haben wird. Dies wird nur zum geringen Teil durch die Verringerung der Körperschaftssteuer-Belastung kompensiert. Im Folgenden werden einige dieser Maßnahmen, die aus Notenbanksicht besondere Relevanz haben, etwas detaillierter beschrieben.

22 Autor: Zoltan Walko (Abteilung für die Analyse wirtschaftlicher Entwicklungen im Ausland)

23 Unter der Annahme, dass die „Bankensteuer“ die gewünschten 200 Mrd HUF (700 Mio EUR) Einnahmen einbringt.

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Besteuerung des Finanzsektors in den Jahren 2010-2012

Nach dem beschlossenen Gesetz müssen ausgewählte Finanzdienstleister24 in den Jahren 2010-2012 eine Sondersteuer25 entrichten. Die Details der Steuer für 2010 wurden im Gesetz festgelegt, für 2011 wurde lediglich das zu erzielende Aufkommen (200 Mrd HUF) definiert. Nähere Details der Steuer für 2011 sowie für 2012 müssen noch in separaten Gesetzen beschlossen werden. Für 2010 variiert die Bemessungsgrundlage und die Höhe des Steuersatzes zwischen den verschiedenen Finanzdienstleistern26. Die Steuer ist in zwei gleichen Raten (30. September und 10. Dezember 2010) zu entrichten.

Die Einführung der „Bankensteuer“ wurde von ungarischen Banken (und deren ausländischen Mutterbanken) kritisiert und auch die ungarische Notenbank, der ungarische Fiskalrat, die Europäische Zentralbank und der Internationale Währungsfonds haben auf Risiken, die die Steuer nach sich ziehen könnte, hingewiesen. Insbesondere wurde davor gewarnt, dass die im internationalen Vergleich hohe Steuer (etwa 0,7% des BIP im Jahr 2010) die Kapitalposition des Sektors verschlechtern, die inländische Kreditvergabe bremsen, die wirtschaftliche Erholung verzögern und die strategische Positionierung der ausländischen Eigentümer im Finanzsektor gegenüber ihrem ungarischen Engagement negativ beeinflussen könnte.

Deckelung von Gehältern im öffentlichen Sektor

Die Deckelung der Gehälter im öffentlichen Sektor wurde mit dem 10fachen des Durchschnittsgehaltes des Vorjahres (und damit bei etwa 2 Mio HUF pro Monat, derzeit ca. 7.100 EUR) beschlossen. Besondere Kontroverse löste die Unterwerfung des Gehaltes des Gouverneurs der ungarischen Notenbank27 dieser Begrenzung aus. Sowohl die ungarische Notenbank als auch die EZB und die Europäische Kommission kritisierten, dass dies eine Verletzung der finanziellen Unabhängigkeit der Notenbank darstelle, und eine Begrenzung nur für künftig ernannte Notenbankgouverneure gelten sollte. Zudem wurde bemängelt, dass die Einbindung der ungarischen Notenbank und der EZB in den Gesetzgebungsprozess nicht adäquat gewesen und auch nicht den Vorgaben des EU-Vertrags entsprochen habe. Anfang September hat die Generaldirektion Wirtschaft und Finanzen die ungarische Regierung aufgefordert, bis 1. Oktober den Gesetzestext betreffend das Gehaltslimit für den Notenbankgouverneur abzuändern. Falls die ungarische Regierung dieser Aufforderung nicht nachkommt, wird die Europäische Kommission ersucht, weitere Schritte wegen Vertragsverletzung (bis hin zum Europäischen Gerichtshof) einzuleiten.

Verbot von Hypothekardarlehen in Fremdwährung

Im Gesetz wurde die Eintragung von Hypotheken zur Besicherung von Fremdwährungskrediten an natürliche Personen verboten. Diese Vorschrift soll eine weitere

24 Kreditinstitute, Versicherungen, sonstige Finanzinstitute, Börsen, Broker, Investmentfonds.

25 Zusätzlich zur Körperschaftssteuer und zur Sondersteuer für Banken auf Zinserträge aus subventionierten Wohnbaukrediten.

26 Zum Beispiel ist bei Banken die Bemessungsgrundlage die um Forderungen gegenüber inländischen Finanzinstituten korrigierte Bilanzsumme per 31. Dezember 2009 und der Steuersatz beträgt 0,15% bis zu einer Grundlage von 50 Mrd HUF und 0,5% darüber hinaus; bei Versicherungen beträgt die Steuer 6,2% der Prämieneinnahmen des Jahres 2009, bei Investmentfonds 0,028% des Wertes des verwalteten Vermögens per Ende 2009.

27 Und somit auch der Gehälter von anderen Notenbankbediensteten, deren Gehalt an das Gehalt des Gouverneurs gekoppelt ist (z.B. Vizegouverneure, Mitglieder des Geldpolitischen Rates).

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Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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Ausweitung von Fremdwährungskrediten, die (vor allem in Schweizer Franken) nach der graduellen Einschränkung der Wohnbausubventionen ab 2003 stark zugenommen hatten, verhindern.

Grafik 1

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2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Juli 2010

Wohnbaukredite an Haushalte in sonstiger FremdwährungWohnbaukredite an Haushalte in EuroWohnbaukredite an Haushalte in HUF

Währungsstruktur der Wohnbaukredite an private Haushaltein %, Periodenendwerte von Beständen

Quelle: Ungarische Nationalbank.Anmerkung: Ab 2005 einschliesslich hypothekarisch gesicherter Konsumkredite.

Dieses Verbot folgt auf eine bereits im März bzw. Juni 2010 in Kraft getretene Verschärfung

der Vorschriften betreffend Haushaltskredite, die zum einen nach Kreditwährung (Forint, Euro, sonstige Fremdwährung) differenzierte Kreditobergrenzen (Payment-to-Income ratios) und zum anderen bei Hypothekarkrediten nach Kreditwährung (Forint, Euro, sonstige Fremdwährung) differenzierte Loan-to-Value ratios28 vorschrieb.

Außerdem hat seit dem Beginn der Finanzmarktturbulenzen in Ungarn im letzten Quartal 2008 eine Verschiebung in der Währungsstruktur der neu vergebenen Wohnbaukredite an Haushalte stattgefunden, die zu einem graduellen und markanten Rückgang des Anteils der Neukredite in anderen Fremdwährungen als dem Euro führte (Grafik 2). Während die Verschiebung zunächst vor allem zugunsten der in Euro denominierten Neukredite erfolgte, nahm die Bedeutung der Forint-Kredite kontinuierlich zu und seit April 2010 wurde der überwiegende Großteil der Neukredite in heimischer Währung vergeben. Dieser Prozess wurde zum Teil durch Marktfaktoren wie zum Beispiel die erschwerten Refinanzierungsmöglichkeiten der ungarischen Banken im Ausland, gestiegene Risikoperzeption bei den Kreditnehmern infolge der deutlichen Abschwächung des Forint gegenüber dem Euro und dem Schweizer Franken sowie die gestiegene Wechselkursvolatilität und die verringerte Zinsdifferenz zwischen Krediten in Forint und in Euro getrieben. Zum Teil spielten auch eine freiwillige Vereinbarung zwischen der Notenbank und führenden ungarischen Kreditinstituten zur Rückführung von Krediten in anderen Fremdwährungen als den Euro sowie die bereits erwähnten regulatorischen Änderungen eine wichtige Rolle.

28 Eine ähnliche Begrenzung wurde auch bei Autokrediten/-leasing eingeführt.

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Grafik 2

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Neukredite in Schweizer FrankenNeukredite in EuroNeukredite in HUF

Währungsstruktur der im Monat neu vergebenen Wohnbaukredite an private HaushalteAchsentitel

Quelle: Ungarische Nationalbank.Anmerkung: Einschliesslich hypothekarisch gesicherter Konsumkredite. Kredite in anderen Fremdwährungen als dem Euro und dem Schweizer Franken sind nicht berücksichtigt.

Wenngleich Maßnahmen gegen eine übermäßige Verschuldung von Haushalten in

Fremdwährung zu begrüßen sind, gibt es Zweifel (unter anderem von Seiten der EZB), ob das vollständige Verbot von Hypothekarkrediten in Fremdwährung mit dem EU-Vertrag29 im Einklang steht. Es könnte in weiterer Folge zu einer Prüfung durch den Europäischen Gerichtshof kommen, der vor allem untersuchen dürfte, ob die gesetzte Maßnahme als verhältnismäßig zu bewerten ist und ob der erwünschte Effekt nicht auch durch weniger restriktive Maßnahmen hätte erzielt werden können.

Weitere Maßnahmen in Vorbereitung

Laut Ankündigungen der ungarischen Regierung sollen auf das im Juli beschlossene Gesetzespaket weitere tiefgreifende wirtschaftspolitische Maßnahmen folgen, die im Herbst vom Parlament verabschiedet werden sollen. So wurde zum Beispiel angekündigt, dass eine Nationale Vermögensverwaltungsagentur geschaffen wird, an die die Immobilien von Wohnbau-Darlehensnehmern, die ihren Tilgungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können, übertragen würden30. Ebenfalls wurde bereits angedeutet, dass die Regierung plant, ein familienfreundliches Flat-tax Einkommensteuersystem mit einem Steuersatz von 16% einzuführen, dessen Details jedoch noch nicht bekannt sind. Auch will die Regierung die Mutterschaftskarenz wieder auf drei Jahre verlängern31 und auch die Regeln betreffend das Pensionsantrittsalter für Frauen lockern. Überdies wird kolportiert, dass die Regierung die

29 Insbesondere mit dem Gebot des freien Kapitalverkehrs innerhalb der EU.

30 Gleichzeitig könnten die Kredite dann in Mietverträge umgewandelt werden.

31 Nachdem diese von der Vorgängerregierung im Zuge der Budgetkonsolidierung von drei auf zwei Jahre verkürzt worden war.

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Spezielle Kurzanalysen zu Geld- und Währungspolitik

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bestehende temporäre Sondersteuer auf Energieunternehmen für ein weiteres Jahr verlängern, ihre Höhe anheben und möglicherweise auf Telekommunikationsunternehmen erweitern wird.

Der Informationsfluss über die konkreten Pläne der Regierung, vor allem auch über mögliche Einsparungen zur Kompensierung von Steuersenkungen und Mehrausgaben – damit das jüngst bekräftigte Budgetdefizitziel von weniger als 3% des BIP in 2011 erreicht werden kann – dürfte nach den Kommunalwahlen am 3. Oktober intensiver werden. Dann wird es möglicherweise auch klarer, ob und in welcher Form Ungarn einen Folgevertrag32 mit dem IWF und der EU abschließen wird. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass die Regierung das Budget 2011 voraussichtlich noch im Oktober behandeln wird. In weiterer Folge ist der Budgetentwurf gemäß den bestehenden Fiskalregeln bis 15. November dem Parlament vorzulegen.

Annex Tabelle 1 Die Budgeteffekte der jüngsten Wirtschaftsgesetzevorläufige Schätzung des Fiskalrates vom 21.7.2010

in Mrd HUF 2010 2011 2012 2013 2014Sondersteuer für den Finanzsektor 1) 145,6 -75,2 -91,9 -59,3 -32,4hievon: direkte Effekte 183,0 0,0 0,0 0,0 0,0

indirekte Effekte -37,4 -75,2 -91,9 -59,3 -32,4Ausweitung des ermässigten KöSt-Satzes -53,4 -111,5 -112,7 -117,4 -122,6Sonstige Änderungen -11,3 -20,2 -20,4 -21,2 -21,7Insgesamt 80,9 -206,9 -225,0 -197,9 -176,7

1) Die tatsächlichen direkten Effekte 2010 dürften etwas höher ausfallen, da im endgültigen Gesetz die Befreiung von bestimmten Versicherungen fallen gelassen wurde. Die o.a. Berechnung erfolgte unter der technischen Annahme, dass 2011 keine Bankensteuer eingehoben wird (da die gesetzliche Grundlage dafür noch fehlt). Für 2011 sind derzeit 200 Mrd HUF Einnahmen aus der Bankensteuer geplant.Memo: BIP im Jahr 2009: 26 100 Mrd HUF Tabelle 2

Wachstumseffekte von ausgewählten Elementen der jüngsten Wirtschaftsgesetzevorläufige Schätzung des Fiskalrates vom 7.7.2010

2010 2011 2012 2013 2014Ausweitung des ermässigten KöSt-SatzesBIP 0,10 0,10 0,00 0,00 0,00Konsum 0,00 -0,01 0,01 0,01 -0,01Staatsausgaben 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00Exporte 0,00 -0,10 -0,10 0,00 0,10Importe 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00Private Investitionen 0,40 0,60 0,20 0,00 -0,10VPI 0,00 0,10 0,00 -0,10 -0,10Löhne im privaten Sektor 0,00 -0,02 -0,03 -0,02 0,00Beschäftigung im privaten Sektor 0,01 0,01 -0,01 -0,01 0,00

"Bankensteuer"BIP -0,10 -0,40 -0,40 0,20 0,70Konsum -0,40 -1,00 0,50 0,80 0,10Staatsausgaben 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00Exporte -0,20 -0,80 -0,30 0,90 0,80Importe -0,10 -0,50 0,00 0,60 0,30Private Investitionen -0,20 -0,20 0,30 0,50 0,00VPI 0,00 -0,20 -0,80 -0,20 0,30Löhne im privaten Sektor -0,10 -0,30 -0,10 0,20 0,30Beschäftigung im privaten Sektor -0,10 -0,30 -0,10 0,30 0,30

32 Das derzeitige Stand-By Arrangement mit dem IWF läuft am 4. Oktober aus, die Zahlungsbilanzhilfe der EU am 3. November 2010.

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Annex

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Annex

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Chronik: Wirtschafts- und Währungspolitik – EU33 und international34 Zeitraum 17. Juni bis 9. September 2010

1) EU, Eurosystem, ESZB

Datum Institution Ereignis

17. Juni 2010 Europäischer Rat (ER)

Wichtige Ergebnisse: - Annahme der EU2020 Strategie für Beschäftigung und Wachstum. - Wirtschaftspolitische Koordinierung: Sowohl der präventive wie der korrektive Arm des Stabilitäts- und Wachstumspaktes (SWP) sollen gestärkt werden. Der Schuldenstand und seine Dynamik sollen mehr Beachtung finden. – Finanzdienstleistungen: Um die Transparenz im Bankensektor zu erhöhen, sollen die Ergebnisse von Stresstests veröffentlicht werden. Weiters fordert der ER eine schnelle Einigung mit dem Europäischen Parlament (EP) über die Aufsichtsreform, damit das European Systemic Risk Board (ESRB) und die drei European Supervisory Authorities (ESAs) mit 1. Januar 2011 ihren Betrieb aufnehmen können. Alle Mitgliedstaat (MS) sollen Bankenabgaben einführen; Tschechien hat als einziger MS das Recht, das nicht zu tun. - G-20 Toronto: Wegen der großen Gefahren, die von einem zu späten Ausstieg aus den fiskalischen Stützungsmaßnahmen ausgehen, soll in Toronto eine koordinierte und differenzierte Exit-Strategie angenommen werden. Die in Pittsburgh vereinbarte Reform des Finanzsektors soll endlich umgesetzt werden (v.a. Kapitalqualität und -unterlegung) und eine Reform des IWF bis November auf den Weg gebracht werden. - Der ER begrüßt den EK-Vorschlag, Estland in den Euroraum aufzunehmen. Weiters sollen EU-Beitrittsverhandlungen mit Island begonnen werden, frühester Beitrittstermin ist 2012.

21.-22. Juni 2010

Wirtschafts- und Währungs- ausschuss im EP (ECON)

Wichtige Ergebnisse: EZB-Präsident Jean-Claude Trichet verlangt im Rahmen des Geld- und Währungspolitischen Dialogs bessere Kontrolle der Staatshaushalte, strengere Regeln im SWP und eine neue unabhängige Überwachungsbehörde innerhalb der EK. Bei der Aussprache mit Kommissar Joaquin Almunia (Generaldirektion Wettbewerb) stellt dieser den Jahresbericht 2009 der Generaldirektion Wettbewerb vor.

28. Juni 2010 ECON Wichtige Tagesordnungspunkte sind: - Basel II und Überarbeitung der Kapitaladäquanzrichtlinie (Capital Requirements Directive - CRD IV). - Qualität der statistischen Daten im Rahmen des Defizitverfahrens. - Europäischer Finanzstabilitätsfazilität (EFSF) und Europäischer Finanzstabilisierungsmechanismus (EFSM).

33 Autorin: Majken Corti (Abteilung für Integrationsangelegenheiten und Internationale Finanzorganisationen) 34 Autorin: Andrea W. Hofer (Abteilung für Integrationsangelegenheiten und Internationale Finanzorganisationen)

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- Weiters gibt es eine Anhörung von Algirdas Šemeta, Mitglied der EK für die Ressorts Steuern und Zollunion, Audit und Betrugsbekämpfung.

1. Juli 2010 Belgien übernimmt die EU-Rats-präsidentschaft

Belgien übernimmt unter dem Motto „Gemeinsam für ein Europa der Tat!“ für sechs Monate die EU-Ratspräsidentschaft. Belgien plant die Themen Forschung und Entwicklung sowie Innovation in den Mittelpunkt ihrer Präsidentschaft zu stellen. Wichtigste Prioritäten sind die Bewältigung der Wirtschafts- und Finanzkrise, die EU-Erweiterung, die zukünftige Ausrichtung der EU-Regionalpolitik und ihr Budget für die finanzielle Vorausschau für den Zeitraum 2013-2020.

5. Juli 2010 Ausschuss für Bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres im EP (LIBE)

Der LIBE stimmt dem SWIFT-Abkommen zum Austausch von Bankdaten im Rahmen der Terrorbekämpfung mit den USA zu.

13. Juli 2010 Rat der Wirtschafts- und Finanzminister der EU (ECOFIN)

Wichtige Ergebnisse: - Die letzten notwendigen Rechtsakte zur Einführung des Euro in Estland am 1.Januar 2011 werden beschlossen und der Konversionskurs der estnischen Kroon von 15,6466 gegenüber dem Euro unwiderruflich festgelegt. - Gegen Bulgarien, Dänemark, Finnland und Zypern werden Defizitverfahren eröffnet. Alle vier MS sollen bis Jänner 2011 korrektive Maßnahmen ergreifen. Bulgarien und Finnland sollen ihr Budgetdefizit bis 2011 wieder unter 3% bringen, Zypern bis 2012 und Dänemark bis 2013. - Die Belgische Ratspräsidentschaft stellt ihr Arbeitsprogramm für die nächsten 6 Monate vor.

23. Juli 2010 Ausschuss der Europäischen Bankenaufsichts-behörden (CEBS) /EZB/EK/Nationale Aufsichts-behörden und Zentralbanken

Die Ergebnisse der Stresstests für den EU-Bankensektor werden veröffentlicht. Der Stresstest war im Auftrag des ECOFIN vom CEBS in Zusammenarbeit mit der EZB und der EK sowie den nationalen Bankenaufsehern und Zentralbanken durchgeführt worden. Das Ziel dieser Übung war die Einschätzung der Widerstandsfähigkeit der 91 teilnehmenden EU-Banken gegenüber angenommenen – drastischen aber dennoch plausiblen – negativen wirtschaftlichen Entwicklungen. Dies beinhaltet auch die Beurteilung der Fähigkeit der Banken, potenzielle Schocks bei Kredit- und Marktrisiken, einschließlich Staatssektorrisiken, zu absorbieren. Die Ergebnisse des Stresstests sind für die teilnehmenden österreichischen Banken zufriedenstellend ausgefallen.

19. August 2010

EK/ Griechenland

Gemäß einer insgesamt positiven EK-Bewertung der Maßnahmen, die Griechenland nach dem Ratsbeschluss vom 10. Mai 2010 zum Abbau seines übermäßigen Defizits getroffen hat, sollte der Weg für die nächste Darlehenstranche frei gemacht sein. Die EK erwartet, dass die Euroraum-MS diese genehmigen und auszahlen.

2. September 2010

EZB Der EZB-Rat beschließt, die Hauptrefinanzierungsgeschäfte (HRGs) und die Refinanzierungsgeschäfte mit Sonderlaufzeit von der Dauer einer Erfüllungsperiode so lange wie erforderlich, jedoch mindestens bis 18. Januar 2011, weiterhin als Mengentender mit vollständiger Zuteilung durchzuführen.

2. September 2010

EP, Rat und EK Bei den Trilog-Verhandlungen zwischen EP, Rat und EK über das Finanzaufsichtspaket werden u.a. folgende Entscheidungen getroffen: - Die Standorte der drei ESAs sind London (European Banking Authority - EBA), Paris (European Securities and Markets Authority - ESMA) und Frankfurt (European Insurance and Occupational Pensions Authority - EIOPA). - Die ESAs sollen mit 1. Januar 2011 Betrieb aufnehmen. - Das EP erhält bei der Bestellung der ESA-Vorsitzenden ein Veto-Recht. - Die ESAs erhalten das Recht, den Handel mit bestimmten Finanzprodukten

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Annex

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zu verbieten oder einzuschränken, wenn diese als zu riskant eingestuft werden (z.B. ungedeckte Leerverkäufe). - Eingeschränkte Einspruchsmöglichkeiten der MS gegen Entscheidungen der ESAs - Der EZB-Präsident wird ex officio auch Präsident des ESRB.

7. September 2010

ECOFIN Wichtige Ergebnisse: - Das sogenannte „Europäische Semester“ - eine Änderung des Code of Conduct bei der Implementierung des SWP - wird beschlossen. Hiermit wird die ex-ante Koordinierung der Fiskalpolitik in der EU erhöht. - Die meisten MS sprechen sich für die Einführung einer Bankenabgabe aus. Um Doppelbesteuerung zu vermeiden, sollen nur MS die auch die Aufsicht über Banken haben, diese besteuern dürfen. Geteilter Meinung ist der ECOFIN in der Frage, ob die Einnahmen ins Budget oder in einen eigenen Fonds fließen sollen. - Bei der Finanztransaktionssteuer (FTT) liegen die Meinungen weit auseinander. EZB, Großbritannien und Schweden sprechen sich dagegen aus, Österreich, Deutschland und Frankreich dafür. Trichet betont, dass eine FTT negative Effekte auf die Finanzindustrie in der EU hätte und zu Verlagerungen in die USA oder Schweiz führen würde. Er warnt auch davor, eine globale Einführung zu fordern, da dies Marktteilnehmer verunsichern könnte. - Das Finanzaufsichtspaket (Kompromiss vom 2. September 2010) wird einstimmig beschlossen.

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Annex

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2) IWF und andere internationale Organisationen/Gremien

Datum Institution Ereignis

7. Juni 2010

(Nachtrag)

IWF / Eurozone Der Internationale Währungsfonds (IWF) führt seine jährlichen Art. IV-Konsultationen mit den Euroraum-Ländern durch. Der IWF lobt das mutige Krisenmanagement, fordert aber umgehend grundlegende korrigierende politische Maßnahmen: Sicherung der fiskalischen Nachhaltigkeit, Wachstumsanreize durch Strukturreformen, Beschleunigung der Restrukturierung des Finanzsystems, Stärkung der ökonomischen Steuerung („economic governance“) durch Steigerung der Budgetdisziplin und Beschäftigung mit makroökonomischen Ungleichgewichten, Herstellung einer europäischen Finanzmarktstabilität.

18. – 29. Juni 2010

IWF / Österreich Der Internationale Währungsfonds (IWF) führt seine jährlichen Art. IV-Konsultationen mit Österreich in Wien durch. Schwerpunkte der volkswirtschaftlichen Überprüfung sind die Fiskalpolitik und der Finanzsektor (siehe 8. September 2010).

24. Juni 2010 IWF Tuvalu wird 187. Mitglied des IWF. Der rund 12.000 Einwohner zählende pazifische Inselstaat erhält eine anfängliche Quote von rund 2,7 Mio USD, womit sich die IWF-Gesamtquote auf rund 321,18 Mrd USD erhöht.

25. Juni 2010 IWF Als Reaktion auf das verheerende Erdbeben in Haiti im Jänner 2010 beschließt das IWF-Exekutivdirektorium einen Post Catastrophe Debt Relief (PCDR) Trust einzurichten.

25. Juni 2010 IWF / Norwegen Der IWF und das Finanzministerium von Norwegen unterzeichnen ein Kreditabkommen über bis zu rund 448,8 Mio USD (300 Mio SZR) zur Unterstützung des IWF bei der Kreditvergabe an arme Entwicklungsländer (Low Income Countries – LICs) über den Poverty Reduction and Growth Fund (PRGF).

26./27. Juni 2010

G-20 Am G-20-Gipfel in Toronto (Kanada) halten die Staats- und Regierungschefs ihr erstes Treffen in ihrer neuen Funktion als erstes Forum für die internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit ab. Aufbauend auf den bisherigen Erfolgen beschließen sie die nächsten Maßnahmen zur Sicherung eines starken, nachhaltigen und ausgeglichenen Wachstums und zur Reform des Finanzsystems.

Wichtigste Ergebnisse:

- Um ein starkes, nachhaltiges und ausgeglichenes Wachstum, das Ziel der G-20 mit der höchsten Priorität, zu erreichen („G-20 Framework for Strong, Sustainable and Balanced Growth“), beschließen die Gipfelteilnehmer Konjunkturpakete weiter umzusetzen und kündigen „wachstumsfreundliche“ Konsolidierungspläne an. Die Industrieländer verpflichten sich zu einer Halbierung ihrer Defizite bis zum Jahr 2013 und zu einer Stabilisierung oder Reduktion ihrer Staatsverschuldung im Verhältnis zum BIP bis zum Jahr 2016. Aufgrund der besonderen Umstände in Japan (das japanische Haushaltsdefizit liegt derzeit bei rund 9 % der Wirtschaftsleistung) muss Japan sein Haushaltsdefizit laut den Beschlüssen des G-20 Gipfels erst 2015 halbieren.

- Die Reform des Finanzsektors, der ein stabiles Wirtschaftswachstum unterstützt, umfasst vier Säulen:

1. starke gesetzliche Rahmenbedingungen: Die G-20 unterstützen, dass die Reformvorschläge des Basle Committee on Banking

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Annex

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Supervision (BCBS) über neue globale Eigenkapital- und Liquiditätsvorschriften für Banken (Basel III) beim Seoul-Gipfel im November 2010 beschlossen werden. Die Gipfelteilnehmer vereinbaren, dass die Vorschriften bis Jahresende 2012 in Kraft treten, sodass Banken in Zukunft dem Stress aufgrund großer Finanzkrisen ohne außerordentliche staatliche Unterstützung Stand halten können.

2. effektive Aufsicht: Die G-20 Staats- und Regierungschefs beauftragen das Financial Stability Board (FSB) unter Konsultierung des Internationalen Währungsfonds und der Finanzminister und Notenbankgouverneure bis Oktober 2010 Empfehlungen zur Stärkung der Aufsicht auszuarbeiten.

3. Konzentration auf systemisch wichtige Institutionen

4. transparente internationale Überprüfung

- Internationale Finanzinstitutionen: Die G-20 sehen die Internationalen Finanzinstitutionen (IFIs) als einen zentralen Teil der globalen Antwort auf die Finanz- und Wirtschaftskrise durch Bereitstellung von 750 Mrd USD durch den IWF und 235 Mrd USD durch die Multilateralen Entwicklungsbanken (MDBs). Die G-20 befürworten die bedeutende Stimmrechtsreform bei der Weltbank, durch die das Stimmgewicht der Entwicklungs- und Schwellenländer um 4,59 % ab 2008 erhöht wird. Die G-20 unterstreichen ihren Beschluss, die Ratifikation der IWF-Quoten- und Stimmrechtsreformen 2008 und die Erweiterung der Neuen Kreditvereinbarungen (New Arrangements to Borrow –NAB) sicherzustellen. Die G-20 fordern eine Beschleunigung der noch erforderlichen substantiellen Arbeit, um die Quotenreform bis zum Gipfel in Seoul abzuschließen. Die Finanzminister und Zentralbankgouverneure wurden beauftragt, politische Maßnahmen zur Stärkung der finanziellen Sicherheitsnetze bis zum Gipfel in Seoul am 11. und 12. November 2010 vorzuschlagen.

- Kampf gegen Protektionismus und Förderung von Handel und Investitionen

Der nächste G-20 Gipfel findet am 11. und 12. November 2010 in Seoul (Korea) statt.

26./27. Juni 2010

G-20 / FSB Das Financial Stability Board (FSB), Nachfolger des Financial Stability Forum (FSF) informiert die G-20 Staats- und Regierungschefs in einem Zwischenbericht über Fortschritte und weitere Herausforderungen bei der Implementierung der G-20 Empfehlungen zur Stärkung der Finanzmarktstabilität. Insbesondere legt der FSB sechs Prinzipien fest, um Moral Hazard Risiken zu reduzieren, die durch systemisch wichtige Banken (auch bekannt als „too big to fail“) aufgeworfen werden.

7. Juli 2010 IWF Der IWF veröffentlicht sein Update des World Economic Outlook (WEO) und des Global Financial Stability Report (GFSR).

Im WEO Update prognostiziert der IWF ein weltweites Wirtschaftswachstum von rund 4,5 % für das Jahr 2010 und 4,25 % für das Jahr 2011.

Im GFSR Update berichtet der IWF, dass trotz der globalen wirtschaftlichen Erholung der Fortschritt bei der Finanzmarktstabilität Ende April/Anfang Mai 2010 einen Rückschlag erlebt hat. Externe Effekte zwischen dem Staatssektor und dem Bankensystem erhöhten Markt- und Liquiditätsrisiko.

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Annex

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20. Juli 2010 G-20 Die G-20 veröffentlichen einen neuen Fortschrittsbericht über die wirtschaftlichen und finanziellen Maßnahmen der G-20 Gipfel von London, Washington und Pittsburgh.

21. Juli 2010 EK / IWF / European Bank Coordination Initiative (“Vienna Initiative”)

Anlässlich eines regelmäßigen Treffens der European Bank Coordination Initiative (“Vienna Initiative”) in Brüssel informieren EK und IWF die in Ungarn aktive Bankengemeinschaft über ihre jüngste Überprüfung Ungarns. Allerdings erfolgt keine Verlängerung der „freiwilligen“ Vereinbarung zur Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit („Commitments“) der in Ungarn tätigen Auslandsbanken.

22. Juli 2010 EK / IWF / European Bank Coordination Initiative (“Vienna Initiative”)

Anlässlich eines Treffens der European Bank Coordination Initiative (“Vienna Initiative”) in Brüssel bestätigen die Elternbanken der neun größten ausländischen Banken mit Geschäftstätigkeit in Rumänien, ihre Tochterbanken in Rumänien weiterhin zu unterstützen.

27. Juli 2010 IWF / Niederlande Der IWF und die Notenbank der Niederlande unterzeichnen ein Kreditabkommen über bis zu rund 766,6 Mio USD (500 Mio SZR) zur Unterstützung des IWF bei der Kreditvergabe an arme Entwicklungsländer (Low Income Countries – LICs) über den Poverty Reduction and Growth Fund (PRGF).

30. August 2010

IWF Der IWF erweitert und verbessert sein Kreditinstrumentarium, um das Entstehen von Finanzkrisen einzudämmen. Das Exekutivdirektorium beschließt eine Ausweitung der Dauer und des Kredits im Rahmen der bestehenden Flexible Credit Line (FCL) und die Einführung einer neuen Precautionary Credit Line (PCL) für Mitgliedsländer mit einwandfreier Wirtschaftspolitik, die allerdings die hohen Qualifizierungskriterien für FCLs nicht erfüllen. Außerdem diskutierten die Exekutivdirektoren erstmals, wie die Kapazität des Fonds beim Umgang mit Contagion bei systemischen Krisen verbessert werden kann.

8. September 2010

IWF / Österreich Der IWF veröffentlicht den Abschlussbericht zu den Art. IV-Konsultationen mit Österreich, die im Juni 2010 stattgefunden haben. Wichtigste Ergebnisse:

- Der Schwerpunkt der Art. IV-Konsultationen lag angesichts der krisenbedingten Rezession, aus der sich Österreich langsam herausbewegt, bei der Fiskalpolitik und dem Finanzsektor.

- Dank fiskalpolitisch stimulierender Maßnahmen und einem Bankenunterstützungspaket inkl. der Verstaatlichung einiger kleinerer Banken erholt sich die österreichische Wirtschaft von der Rezession (BIP 2009: -3,5 %, Prognose für 2010 und 2011: jeweils + 1,5 %), allerdings bei signifikanten externen Unsicherheiten.

- Die drei wirtschaftspolitischen Herausforderungen sind:

* Die Budgetkonsolidierung sollte wie geplant im Jahr 2011 beginnen, damit die Staatsverschuldung nach dem Jahr 2013 zurückgeht. Der IWF empfiehlt eine überwiegend ausgabenseitige Konsolidierung auf allen Verwaltungsebenen.

* Die Finanzmarktstabilität muss weiter gestärkt werden und soll sowohl auf Bankenebene als auch im Aufsichtsbereich erfolgen.

* Strukturreformen sind für den IWF sehr wichtig, um das potentielle Wachstum angesichts geringerer Wachstumsaussichten in Zentral-, Ost- und Südosteuropa und Bevölkerungsüberalterung zu stärken.

9. September OECD Die OECD geht in ihrem jüngsten Interim Economic Assessment

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Annex

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2010 davon aus, dass sich die wirtschaftliche Erholung schneller abschwächt als vorhergesehen. Gemäß der OECD-Prognose wird das annualisierte Wirtschaftswachstum der G-7 Länder rund 1,5 % in der zweiten Jahreshälfte 2010 betragen (Mai-Prognose: 1,75 %). Die OECD sieht darin nur eine temporäre Abschwächung, obwohl sich die Unsicherheiten erhöht haben. Das US-BIP wird im 3. Quartal 2010 um 2,0 % steigen, aber im 4. Quartal auf 1,2 % abschwächen. Für Japan erwartet die OECD ein Wachstum von 0,6 % im 3. Quartal und 0,7 % im 4. Quartal 2010. Das kombinierte Wachstum der drei größten Länder des Euroraums wird mit +0,4 % im 3. Quartal und 0,6 % im 4. Quartal 2010 prognostiziert.

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Grafiken und Tabellen

Redaktionsschluss: 15. September 2010

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InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis Seite

ZinsenZinssätze im Euroraum A1

Langfristige Nominal- und Realzinssätze im Euroraum und in Österreich A2

Zinsentwicklung im Euroraum und in den USA A3

Österreich: Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen A3

Kundenzinsen im Euroraum und in Österreich - Neugeschäft A4

3-Monatsvergleich der Zinsstruktur A5

Zins-Aufschläge auf dem Interbankenmarkt A6

Wechselkurse

Ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro A7

Weitere ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro A8

Effektive Wechselkursindizes des Euro A8

LiquiditätsversorgungHauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems A9

Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte des Eurosystems A10

Entwicklung der ständigen Fazilitäten des Eurosystems A11

GeldmengeEntwicklung der Geldmenge M3 A12

Gegenposten zur Geldmenge M3 in Österreich A12

Kredite und Fremdwährungsanteile

Nichtfinanzielle Unternehmen A13

Private Haushalte A14

Nichtbanken (ohne Staat) A15

SchuldverschreibungenSchuldverschreibungen von Ansässigen in Österreich A16

Aktienmarkt

Börsenotierte Aktien von in Österreich ansässigen Emittenten A17

Internationale Aktienindizes A18

Preise

HVPI nach COICOP - Verbrauchsgruppen und Sondergliederung A19

Komponenten des Harmonisierten Verbraucherpreisindex A20

Ausgewählte Inflationsindikatoren für Österreich A21

Preisentwicklung bei Rohstoffen A22

Ölimportpreis- und Inflationsentwicklung in Österreich A22

KonjunkturindikatorenEntwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate im Euroraum A23

Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate in Österreich A24

Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für den Euroraum A25

Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für Österreich A26

Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (I) A27

Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (II) A28

Produktionsindex in Österreich A29

ArbeitsmarktArbeitslosenquoten im Euroraum und in Österreich A30

Kennziffern des österreichischen Arbeitsmarktes A30

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Gesamtwirschaftliche Finanzierungsrechnung

Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung des privaten Haushaltssektors A31

Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung nichtfinanzieller Unternehmen A32

Zahlungsbilanz

Euroraum A33

Österreich A33

Leistungsbilanz - Euroraum A34

Kapitalbilanz - Euroraum A34

Leistungsbilanz - Österreich A35

Kapitalbilanz - Österreich A35

Weitere ausgewählte Indikatoren für ÖsterreichBudgetäre Notifikation (Maastricht) für Österreich A36

Österreichisches Stabilitätsprogramm A36

Gebarungserfolg des Bundes A37

Abgabenerfolg des Bundes A37

Indikatoren der österreichischen Wettbewerbsfähigkeit A38

Österreichischer Außenhandel A39

Tourismus: Übernachtungen in Österreich A40

Österreichischer Bankensektor

Geschäftsentwicklung der in Österreich tätigen Kreditinstitute A41

Ertragslage der in Österreich tätigen Kreditinstitute A42

Umfrage über das Kreditgeschäft: Veränderung der Kreditrichtlinien A43

Umfrage über das Kreditgeschäft: Veränderung der Nachfrage nach Krediten A44

Forderungen österreichischer Banken in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE) A45

Internationale Vergleiche für ausgewählte Länder

A46

Rendite 10-jähriger Staatsanleihen A47

Renditen für Unternehmensanleihen im Euroraum A48

Entwicklung der Verbraucherpreise A49

Reales Bruttoinlandsprodukt A50

Industrieproduktion A51

Arbeitslosenquote A52

Fiskaldaten und Leistungsbilanzsalden A53

Zeichenerklärung.. = Angabe liegt zur Zeit der Berichterstattung nicht vorx = Eintragung ist aus sachlichen Gründen nicht möglich0 = Eine Größe, die kleiner als die Hälfte der ausgewiesenen Einheit istØ = Durchschnitt

Turbulenzen-bedingte Wertberichtigungen und Kapitalerhöhungen von Banken und Versicherungen

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1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010Spitzenrefinanzierungsfazilität Marginaler Zuteilungssatz (Zinstender) des längerfristigen Refinanzierungsgeschäfts

Einlagefazilität Zuteilungssatz (Mengentender) bzw. M indestbietungssatz (Zinstender) d. Hauptref inanzierungsgeschäfts

EONIA Marginaler Zuteilungssatz (Zinstender) des Hauptrefinanzierungsgeschäfts

Quelle: EZB.

in % vom 4.1.1999 bis 13.9.2010

Zinssätze im Euroraum

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1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010Euroraum 1) Österreich 1) Euroraum 2) Österreich 2)

1) Renditen langfristiger Staatsanleihen (Benchmark 10 Jahre), Monatsdurchschnitte.2) Benchmarkrenditen abzüglich HVPI-Inflation.

Quelle: BIZ.

in %

Langfristige Nominal- und Realzinssätze im Euroraum und in Österreich

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1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

10-jährige EUR-Anleihen 10-jährige USD-AnleihenEuro 3-Monat Interbankzinsen USD 3-Monat Interbankzinsen

Zinsentwicklung im Euroraum und in den USAin %

Quelle: Thomson Reuters.

2,5

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3,5

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1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

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1,2

Abstand zu Deutschland (rechte Achse)Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen (Benchmark) (linke Achse)

Österreich: Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen

Monatsdurchschnitte in %

Quelle: OeNB, OeKB, BIZ.

in Prozentpunkten

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Quelle: OeNB, EZB.

Kundenzinsen im Euroraum und in Österreich - Neugeschäft

0,5

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Mai.09

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Österreich: bis 12 Monate Österreich: über 12 MonateEuroraum: bis 12 Monate Euroraum: über 12 Monate

Einlagenzinsen - private Haushaltein %

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Mai.09 Jun.09 Jul.0

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0Apr.1

0Mai.10 Jun.

10 Jul.10

Österreich: Unternehmenskredite Österreich: KonsumkrediteEuroraum: Unternehmenskredite Euroraum: Konsumkredite

Kreditzinsenin %

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3-Monatsvergleich der Zinsstruktur: 14. Juni 2010 mit 14. September 2010

Quelle: OeNB.

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14.09.2010 14.09.2012 14.09.2014 14.09.2016 14.09.2018 14.09.2020

Impl. Terminzinsen: 14.09.10Kassazinskurve: 14.09.10Impl. Terminzinsen: 14.06.10Kassazinskurve: 14.06.10

Deutschlandin %

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Impl. Terminzinsen: 14.09.10Kassazinskurve: 14.09.10Impl. Terminzinsen: 14.06.10Kassazinskurve: 14.06.10

USAin %

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14.09.2010 14.09.2012 14.09.2014 14.09.2016 14.09.2018 14.09.2020

Impl. Terminzinsen: 14.09.10Kassazinskurve: 14.09.10Impl. Terminzinsen: 14.06.10Kassazinskurve: 14.06.10

UKin %

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14.09.2010 14.09.2012 14.09.2014 14.09.2016 14.09.2018 14.09.2020

Impl. Terminzinsen: 14.09.10Kassazinskurve: 14.09.10Impl. Terminzinsen: 14.06.10Kassazinskurve: 14.06.10

Japanin %

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Sep.08 Nov.08 Jän.09 Mär.09 Mai.09 Jul.09 Sep.09 Nov.09 Jän.10 Mär.10 Mai.10 Jul.10 Sep.10

USD 3-Monats-Interbankzinssatz (LIBOR) abzüglich des jeweiligen Swap-Satzes (OIS)EUR 3-Monats-Interbankzinssatz (EURIBOR) abzüglich des jeweiligen Swap-Satzes (EONIA)

Zins-Aufschläge auf dem Interbankenmarkt

in Basispunkten

Quelle: Bloomberg.

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WechselkurseWechselkurseWechselkurseWechselkurse Seite A7

Ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro

Quelle: Thomson Reuters.

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1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

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190USD/EUR (linke Achse) JPY/EUR (rechte Achse)

US Dollar (USD) und Japanischer Yen (JPY)

6,0

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1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

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CNY/EUR (linke Achse) RUB/EUR (rechte Achse)

Chinesischer Yuan (CNY) und Russischer Rubel (RUB)

0,55

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1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

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1,70

1,75GBP/EUR (linke Achse) CHF/EUR (rechte Achse)

Britisches Pfund (GBP) und Schweizer Franken (CHF)

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Weitere ausgewählte Währungen gegenüber dem Euro

Quelle: EZB, Thomson Reuters.

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1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

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5,5HUF/EUR (linke Achse) PLN/EUR (rechte Achse)

Ungarischer Forint (HUF) und Polnischer Zloty (PLN)

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1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 20101,0

1,5

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2,5

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4,5

5,0CZK/EUR (linke Achse) ROL/EUR (rechte Achse)

Tschechische Koruna (CZK) und Rumänischer Leu (ROL)

- 15

- 10

- 5

0

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1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Real; VPI-gewichtet Nominell

Veränderung zur Vorjahresperiode in %

1) weiter Länderkreis (16 Euroraumländer sowie 40 weitere Handelspartner).

Effektive Wechselkursindizes des Euro1)

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Hauptrefinanzierungsgeschäfte des EurosystemsZinssatz

Mengen- Zinstender Mindestreserve-

Referenz- Laufzeit tender Mindest- Marginaler Gewichteter Gebote Bieter Zuteilung Zuteilung erfüllungs- Kennzahlen Gebote Bieter Zuteilung Zuteilung

nummer bietungs- Zuteilungs- Durchschnitts- in in zur periode in in zur

satz satz satz Mrd EUR Mrd EUR Fixrate in % Mrd EUR Mrd EUR Fixrate in %in %

20100009 10.02. - 17.02.2010 1,00 - - - 76,1 79 76,1 100,00 133.Periode Durchschnitt 80,0 73,3 80,0 100,0

20100012 17.02. - 24.02.2010 1,00 - - - 81,9 78 81,9 100,00 10.02.10-09.03.10 Maximum 81,9 79,0 81,9 100,0

20100013 24.02. - 03.03.2010 1,00 - - - 81,4 71 81,4 100,00 Minimum 76,1 65,0 76,1 100,0

20100015 03.03. - 10.03.2010 1,00 - - - 80,5 65 80,5 100,00

20100016 10.03. - 17.03.2010 1,00 - - - 78,4 71 78,4 100,00 134.Periode Durchschnitt 77,7 74,2 77,7 100,0

20100019 17.03. - 24.03.2010 1,00 - - - 79,0 79 79,0 100,00 10.03.10-13.04.10 Maximum 81,1 81,0 81,1 100,0

20100020 24.03. - 31.03.2010 1,00 - - - 81,1 81 81,1 100,00 Minimum 71,5 67,0 71,5 100,0

20100021 31.03. - 07.04.2010 1,00 - - - 78,3 73 78,3 100,00

20100024 07.04. - 14.04.2010 1,00 - - - 71,5 67 71,5 100,00

20100025 14.04. - 21.04.2010 1,00 - - - 70,6 68 70,6 100,00 135.Periode Durchschnitt 76,7 69,3 76,7 100,0

20100028 21.04. - 28.04.2010 1,00 - - - 70,2 67 70,2 100,00 14.04.10-11.05.10 Maximum 90,3 76,0 90,3 100,0

20100029 28.04. - 05.05.2010 1,00 - - - 75,6 66 75,6 100,00 Minimum 70,2 66,0 70,2 100,0

20100031 05.05. - 12.05.2010 1,00 - - - 90,3 76 90,3 100,00

20100032 12.05. - 19.05.2010 1,00 - - - 99,6 81 99,6 100,00 136.Periode Durchschnitt 110,0 85,4 110,0 100,0

20100036 19.05. - 26.05.2010 1,00 - - - 104,8 81 104,8 100,00 12.05.10-15.06.10 Maximum 122,0 96,0 122,0 100,0

20100038 26.05. - 02.06.2010 1,00 - - - 106,0 83 106,0 100,00 Minimum 99,6 81,0 99,6 100,0

20100041 02.06. - 09.06.2010 1,00 - - - 117,7 86 117,7 100,00

20100043 09.06. - 16.06.2010 1,00 - - - 122,0 96 122,0 100,00

20100045 16.06. - 23.06.2010 1,00 - - - 126,7 101 126,7 100,00 137.Periode Durchschnitt 167,5 130,8 167,5 100,0

20100049 23.06. - 30.06.2010 1,00 - - - 151,5 114 151,5 100,00 16.06.10-13.07.10 Maximum 229,1 157,0 229,1 100,0

20100051 30.06. - 07.07.2010 1,00 - - - 162,9 157 162,9 100,00 Minimum 126,7 101,0 126,7 100,0

20100055 07.07. - 14.07.2010 1,00 - - - 229,1 151 229,1 100,00

20100057 14.07. - 21.07.2010 1,00 - - - 195,7 147 195,7 100,00 138.Periode Durchschnitt 185,4 146,5 185,4 100,0

20100061 21.07. - 28.07.2010 1,00 - - - 201,3 163 201,3 100,00 14.07.10-10.08.10 Maximum 201,3 163,0 201,3 100,0

20100063 28.07. - 04.08.2010 1,00 - - - 190,0 151 190,0 100,00 Minimum 154,8 125,0 154,8 100,0

20100066 04.08. - 11.08.2010 1,00 - - - 154,8 125 154,8 100,00

20100069 11.08. - 18.08.2010 1,00 - - - 153,7 111 153,7 100,00 139.Periode Durchschnitt 153,1 110,8 153,1 100,0

20100072 18.08. - 25.08.2010 1,00 - - - 155,2 109 155,2 100,00 11.08.10-07.09.10 Maximum 155,2 112,0 155,2 100,0

20100074 25.08. - 01.09.2010 1,00 - - - 150,3 112 150,3 100,00 Minimum 150,3 109,0 150,3 100,0

20100077 01.09. - 08.09.2010 1,00 - - - 153,1 111 153,1 100,00

20100080 08.09. - 15.09.2010 1,00 - - - 153,7 111 153,7 100,00 140.Periode Durchschnitt 153,7 111,0 153,7 100,0

08.09.10-12.10.10 Maximum 153,7 111,0 153,7 100,0

Minimum 153,7 111,0 153,7 100,0Quelle: EZB.

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LiquiditätsversorgungLiquiditätsversorgungLiquiditätsversorgungLiquiditätsversorgung

Page 72: Konjunktur aktuell - September 2010 - OeNB4ece34f1-c277-4cb7-b93f-c...US-Konjunktur schwächt sich im 2. Quartal ab Die US-Wirtschaft verlor zuletzt an Dynamik und verzeichnete im

Längerfristige Refinanzierungsgeschäfte des EurosystemsMengentender Zinstender Mindestreserve-

Referenz- Laufzeit Festsatz Marginaler Gewichteter Gebote Bieter Zuteilung Zuteilung erfüllungs-

nummer Zuteilungs- Durchschnitts- in Mrd EUR in Mrd EUR zur Grenzrate periode

satz satz in %

in %20090086 01.10. - 30.09.2010 1,00 - - 75,2 589 75,2 100,00 128. Periode

20090088 08.10. - 14.01.2010 1,00 - - 1,1 8 1,1 100,00 128. Periode

20090089 08.10. - 08.04.2010 1,00 - - 2,4 22 2,4 100,00 128. Periode

20090090 14.10. - 11.11.2009 1,00 - - 7,7 19 7,7 100,00 129. Periode

20090095 29.10. - 28.01.2010 1,00 - - 3,3 25 3,3 100,00 129. Periode

20090097 11.11. - 08.12.2009 1,00 - - 2,5 12 2,5 100,00 130. Periode

20090099 12.11. - 11.02.2010 1,00 - - 10,8 9 10,8 100,00 130. Periode

20090100 12.11. - 13.05.2010 1,00 - - 0,8 21 0,8 100,00 130. Periode

20090104 26.11. - 25.02.2010 1,00 - - 2,1 19 2,1 100,00 130. Periode

20090106 08.12. - 20.01.2010 1,00 - - 2,7 8 2,7 100,00 131. Periode

20090109 10.12. - 11.03.2010 1,00 - - 2,9 9 2,9 100,00 131. Periode

20090110 10.12. - 10.06.2010 1,00 - - 1,7 21 1,7 100,00 131. Periode

20090112 17.12. - 23.12.2010 1,00 - - 96,9 224 96,9 100,00 131. Periode

20090113 17.12. - 01.04.2010 1,00 - - 2,6 21 2,6 100,00 131. Periode

20100003 20.01. - 10.02.2010 1,00 - - 5,7 7 5,7 100,00 132. Periode

20100007 28.01. - 29.04.2010 1,00 - - 3,3 22 3,3 100,00 132. Periode

20100010 10.02. - 10.03.2010 1,00 - - 2,8 14 2,8 100,00 133. Periode

20100014 25.02. - 27.05.2010 1,00 - - 10,2 23 10,2 100,00 133. Periode

20100017 10.03. - 14.04.2010 1,00 - - 9,3 11 9,3 100,00 134. Periode

20100022 01.04. - 01.07.2010 1,00 - - 2,0 11 2,0 100,00 134. Periode

20100023 01.04. - 30.09.2010 1,00 - - 17,9 62 17,9 100,00 134. Periode

20100026 14.04. - 12.05.2010 1,00 - - 15,7 12 15,7 100,00 135. Periode

20100030 29.04. - 29.07.2010 1,00 - - 4,8 24 16,7 100,00 135. Periode

20100033 12.05. - 16.06.2010 1,00 - - 20,5 18 20,5 100,00 136. Periode

20100035 13.05. - 11.11.2010 1,00 - - 35,7 56 35,7 100,00 136. Periode

20100040 27.05. - 26.08.2010 1,00 - - 12,2 35 12,2 100,00 136. Periode

20100046 16.06. - 14.07.2010 1,00 - - 31,6 23 31,6 100,00 137. Periode

20100053 01.07. - 30.09.2010 1,00 - - 131,9 171 131,9 100,00 137. Periode

20100058 14.07. - 11.08.2010 1,00 - - 49,4 34 49,4 100,00 138. Periode

20100065 29.07. - 28.10.2010 1,00 - - 23,2 70 23,2 100,00 138. Periode

20100068 11.08. - 08.09.2010 1,00 - - 39,1 36 39,1 100,00 139. Periode

20100076 26.08. - 25.11.2010 1,00 - - 19,1 49 19,1 100,00 139. Periode

20100079 08.09. - 13.10.2010 1,00 - - 37,9 27 37,9 100,00 140. Periode

Quelle: EZB.

Seite A10

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01.10.2008 01.12.2008 01.02.2009 01.04.2009 01.06.2009 01.08.2009 01.10.2009 01.12.2009 01.02.2010 01.04.2010 01.06.2010 01.08.2010

Spitzenrefinanzierungsfazilität Einlagefazilität

Entwicklung der ständigen Fazilitäten des Eurosystems

in Mrd EUR

Quelle: EZB.

Page 74: Konjunktur aktuell - September 2010 - OeNB4ece34f1-c277-4cb7-b93f-c...US-Konjunktur schwächt sich im 2. Quartal ab Die US-Wirtschaft verlor zuletzt an Dynamik und verzeichnete im

GeldmengeGeldmengeGeldmengeGeldmenge Seite A12

Quelle: OeNB, EZB.

Entwicklung der Geldmenge M3

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Jän.03 Jän.04 Jän.05 Jän.06 Jän.07 Jän.08 Jän.09 Jän.10Jahreswachstumsrate in %Gleitender Dreimonatsdurchschnitt der Jahreswachstumsrate in %

Euroraum (saisonbereinigt)in %

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Jän.03 Jän.04 Jän.05 Jän.06 Jän.07 Jän.08 Jän.09 Jän.10

Jahreswachstumsrate in %Gleitender Dreimonatsdurchschnitt der Jahreswachstumsrate in %

Österreich (nicht saisonbereinigt)in %

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Jän.03 Jän.04 Jän.05 Jän.06 Jän.07 Jän.08 Jän.09 Jän.10GesamtkrediteNettoforderungen gegenüber Ansässigen außerhalb des EuroraumsLängerfristige finanzielle Verbindlichkeiten Jahreswachstumsrate

Gegenposten zur Geldmenge M3 in ÖsterreichVeränderung zum Vorjahr in %

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Kredite und FremdwährungsanteileKredite und FremdwährungsanteileKredite und FremdwährungsanteileKredite und Fremdwährungsanteile Seite A13

Nichtfinanzielle Unternehmen

Quelle: OeNB, EZB.

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Euroraum Österreich

KrediteJahreswachstumsrate in %

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Private Haushalte

Quelle: OeNB, EZB.

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Euroraum Österreich

KrediteJahreswachstumsrate in %

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Nichtbanken (ohne Staat)1)

Quelle: OeNB, EZB.1) Private Haushalte, nichtfinanzielle Unternehmen und Finanzinstitute, die keine MFIs sind.

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Euroraum Österreich

Jahreswachstumsrate der Kredite von Nichtbanken ohne Staatin %

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CHF JPY USD sonstige FW

Fremdwährungskredite in Österreich

Anteil

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Schuldverschreibungen von Ansässigen in Österreich Schuldverschreibungen Schuldverschreibungen Schuldverschreibungen Schuldverschreibungen

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Nettoabsatzin Mrd EUR

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UmlaufMonatsendstand in Mrd EUR

Quelle: OeNB.

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Börsenotierte Aktien von in Österreich ansässigen Emittenten A

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arkt A

ktienmarkt

Aktienm

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17Quelle: OeNB.

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MarktkapitalisierungMonatsendstand in Mrd EUR

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Quelle: OeNB, Thomson Reuters.

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Internationale Aktienindizes

5001.0001.5002.0002.5003.0003.5004.0004.5005.0005.500

1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 20102.000

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DJ EURO STOXX 50 (linke Achse)DOW JONES INDUSTRIAL (rechte Achse)

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NIKKEI 225 STOCK AVERAGE (linke Achse)SHANGHAI 180 (rechte Achse)

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INDIA BSE (SENSEX) 30 SENSITIVE (linke Achse)

CECE- INDEX (EURO) (rechte Achse)

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DAX 30 PERFORMANCE

ATX - AUSTRIAN TRADED INDEX

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PreisePreisePreisePreiseHVPI nach COICOP1) - Verbrauchsgruppen und Sondergliederungen

Euroraum Gewicht 2010 2008 2009 Apr.10 Mai.10 Jun.10 Jul.10 Aug.10

COICOP-Verbrauchsgruppen in % Veränderung zum Vorjahr in %0 Gesamt-HVPI 100,00 3,3 0,3 1,5 1,6 1,4 1,7 1,61 Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 15,33 5,5 0,0 -0,2 -0,2 0,2 0,8 1,12 Alkoholische Getränke und Tabak 3,83 3,3 4,0 4,2 4,4 3,7 3,3 3,33 Bekleidung und Schuhe 6,74 0,7 0,2 0,3 0,4 0,6 0,7 0,24 Wohnung, Wasser, Strom, Gas, Brennstoffe 15,42 5,2 0,0 1,7 2,0 1,8 2,7 2,65 Hausrat und laufende Instandh. d. Hauses 7,10 2,1 1,6 0,7 0,7 0,7 0,5 0,56 Gesundheitspflege 4,26 1,8 1,4 0,5 0,8 0,8 0,8 0,87 Verkehr 15,34 4,5 -2,8 5,9 5,5 3,9 4,5 3,38 Nachrichtenübermittlung 3,26 -2,2 -1,0 -0,6 -1,1 -1,1 -0,9 -0,59 Freizeit und Kultur 9,67 0,2 0,5 -1,0 -0,3 -0,2 -0,3 -0,110 Bildungswesen 1,08 4,4 1,0 1,7 1,7 1,7 1,7 2,311 Hotels, Cafes und Restaurants 9,32 3,4 1,9 1,0 1,1 1,1 1,3 1,312 Verschiedene Waren und Dienstleistungen 8,66 2,4 2,2 1,9 2,0 2,2 2,2 2,3

19,16 5,1 0,7 0,7 0,7 0,9 1,3 1,57,29 3,5 0,2 0,7 0,4 0,9 1,9 2,45,06 12,4 -16,1 21,3 20,6 13,6 14,5 9,9

58,05 3,8 -0,9 1,8 1,9 1,5 2,0 1,738,89 3,1 -1,7 2,3 2,5 1,8 2,4 1,829,28 0,8 0,6 0,2 0,3 0,4 0,5 0,49,61 10,3 -8,1 9,1 9,2 6,2 8,1 6,1

41,96 2,5 2,0 1,2 1,3 1,3 1,4 1,490,39 2,5 1,2 0,8 0,8 0,9 1,1 1,183,10 2,4 1,3 0,8 0,9 0,9 1,0 1,0

Österreich Gewicht 2010 2008 2009 Apr.10 Mai.10 Jun.10 Jul.10 Aug.10

COICOP-Verbrauchsgruppen in % Veränderung zum Vorjahr in %0 Gesamt-HVPI 100,00 3,2 0,4 1,8 1,7 1,8 1,7 1,61 Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 12,75 6,4 0,3 0,1 -0,3 0,4 0,7 1,32 Alkoholische Getränke und Tabak 2,99 4,9 1,3 2,0 2,5 2,5 2,5 2,53 Bekleidung und Schuhe 5,64 1,5 1,5 1,4 1,1 2,6 0,5 0,64 Wohnung, Wasser, Strom, Gas, Brennstoffe 14,55 2,5 1,5 3,0 3,2 3,1 3,0 2,75 Hausrat und laufende Instandh. d. Hauses 8,10 2,5 2,4 2,2 1,3 1,3 1,0 0,96 Gesundheitspflege 5,38 2,1 2,6 1,9 1,8 1,7 1,9 1,97 Verkehr 14,16 5,9 -4,8 4,8 4,2 2,8 3,0 2,28 Nachrichtenübermittlung 2,13 -8,6 -1,2 0,8 0,8 1,1 1,0 0,99 Freizeit und Kultur 11,37 0,5 0,2 0,0 0,8 1,8 1,8 1,010 Bildungswesen 0,86 1,3 -9,6 -5,4 -5,4 -5,4 -5,4 -5,711 Hotels, Cafes und Restaurants 15,06 3,7 2,2 0,8 0,6 0,8 0,5 0,612 Verschiedene Waren und Dienstleistungen 7,02 3,6 3,4 2,8 2,8 3,0 3,0 3,2

15,74 6,1 0,4 0,5 0,2 0,8 1,0 1,55,27 4,4 0,6 2,5 1,6 2,2 2,5 3,64,09 17,8 -20,0 23,0 21,3 13,8 13,5 10,3

52,39 4,4 -0,9 2,5 2,2 2,2 2,0 1,936,65 3,6 -1,4 3,4 3,1 2,8 2,4 2,028,78 1,5 1,5 1,4 1,0 1,6 1,2 1,17,86 10,7 -10,4 11,3 10,7 7,2 7,0 5,5

47,61 2,0 1,8 1,1 1,2 1,4 1,4 1,292,14 2,5 1,5 1,1 1,0 1,4 1,3 1,286,87 2,4 1,5 1,0 0,9 1,3 1,2 1,1

Quelle: Statistik Austria, Eurostat.1) Classification of individual consumption of purposes.

Industriegüter Industrielle nichtenergetische Güter

Energie

Lebensmittel inkl. Alkohol und TabakUnbearbeitete LebensmittelFlüss. Treib-u.Schmierstoffe f. priv. Verkehrsm.Güter

Gesamtindex o. Energie u. unb. Lebensmittel

Industriegüter Industrielle nichtenergetische Güter

EnergieDienstleistungenGesamtindex ohne Energie

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Güter

Lebensmittel inkl. Alkohol und Tabak

Flüss. Treib-u.Schmierstoffe f. priv. Verkehrsm.

Dienstleistungen

Ausgewählte Sondergruppen

Gesamtindex ohne EnergieGesamtindex o. Energie u. unb. Lebensmittel

Ausgewählte Sondergruppen

Unbearbeitete Lebensmittel

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Quelle: Eurostat, Statistik Austria, OeNB.

Komponenten des Harmonisierten Verbraucherpreisindex

-2,0

-1,0

0,0

1,0

2,0

3,0

4,0

5,0

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Lebensmittel Industrielle nichtenergetische GüterEnergie DienstleistungenGesamtindex

Euroraum: Inflationsrate und Beiträge zur Inflationin Prozentpunkten

-2,0

-1,0

0,0

1,0

2,0

3,0

4,0

5,0

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Lebensmittel Industrielle nichtenergetische GüterEnergie DienstleistungenGesamtindex

in Prozentpunkten

Österreich: Inflationsrate und Beiträge zur Inflation

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Seite A21

Erzeuger-preisindex

Großhandels-preisindex

Verbraucher-preisindex

Harmonisierter Verbraucher-preisindex

Tariflohn-index

(EPI) (GHPI) (VPI) (HVPI) (TLI)

Veränderung zum Vorjahr in %

2007 2,8 4,1 2,2 2,2 2,42008 3,5 6,4 3,2 3,2 3,12009 -1,6 -7,5 0,5 0,4 3,42010 1) x x x 1,7 x2011 1) x x x 1,7 x2012 1) x x x 1,8

Aug.09 -2,7 -8,6 0,3 0,2 3,4Sep.09 -2,4 -8,2 0,1 0,0 3,4Okt.09 -3,3 -6,2 0,2 0,1 3,4Nov.09 -2,1 -3,0 0,7 0,6 3,2Dez.09 -1,0 -1,1 1,0 1,1 3,2Jän.10 -1,3 0,3 1,2 1,2 1,8Feb.10 -0,7 1,2 1,0 0,9 1,8Mär.10 0,4 3,1 2,0 1,8 1,7Apr.10 2,5 4,8 2,0 1,8 1,7Mai.10 2,9 4,9 1,9 1,7 1,5Jun.10 3,5 4,0 2,0 1,8 1,4Jul.10 .. 5,0 1,9 1,7 1,5

Aug.10 .. 5,6 1,7 1,6 1,5

Quelle: Statistik Austria.1) Prognose der OeNB vom Juni 2010.

Ausgewählte Inflationsindikatoren für Österreich

Periode

-12,0-10,0-8,0-6,0-4,0-2,00,02,04,06,08,0

10,012,014,0

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Erzeugerpreisindex GroßhandelspreisindexTariflohnindex Harmonisierter VerbraucherpreisindexVerbraucherpreisindex

Inflationsindikatoren für ÖsterreichVeränderung zum Vorjahr in %

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Seite A22

Preisentwicklung bei Rohstoffen

0

200

400

600

800

1.000

1.200

1.400

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

0

2040

60

80

100

120

140

160

USD/Unze Feingold (linke Achse) USD/Barrel (rechte Achse) EUR/Barrel (rechte Achse)

Preisentwicklung von Gold und Rohöl

Quelle: Thomson Reuters.

0

50

100

150

200

250

300

350

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Gesamtindex Nahrung-Genussmittel NE-Metalle Energie

Weltmarktpreise für Rohstoffe

Quelle: HWWI.

HWWI-Index 'Euroland' 2000=100, Euro-Basis; Tagesdaten

-100

0

100

200

300

400

19721974197619781980198219841986198819901992199419961998200020022004200620082010

-15

-10

-5

0

5

10

15

20

Ölimportpreis (linke Achse) GHPI (rechte Achse) VPI (rechte Achse)

Ölimportpreis- und Inflationsentwicklung in ÖsterreichVeränderung zum Vorjahr in % Ölimportpreis GHPI, VPI

Quelle: Statistik Austria, WIFO.

Page 85: Konjunktur aktuell - September 2010 - OeNB4ece34f1-c277-4cb7-b93f-c...US-Konjunktur schwächt sich im 2. Quartal ab Die US-Wirtschaft verlor zuletzt an Dynamik und verzeichnete im

KonjunkturindikatorenKonjunkturindikatorenKonjunkturindikatorenKonjunkturindikatoren Seite A23

BIPKonsum-ausgaben

Bruttoanlage-investitionen

Exporte i.w.S. Importe i.w.S.

Veränderung zum Vorjahr in % (real)

2002 0,9 1,3 -1,5 2,0 0,52003 0,8 1,3 1,3 1,1 3,02004 2,2 1,6 2,3 7,4 7,02005 1,7 1,8 3,2 5,0 5,82006 3,0 2,1 5,4 8,6 8,52007 2,9 1,8 4,6 6,3 5,62008 0,5 0,9 -0,8 0,9 0,72009 -4,1 -0,2 -11,3 -13,1 -11,72010 1) 0,9 0,2 -2,6 4,9 2,92011 1) 1,5 0,9 1,8 5,0 4,2

2Q08 1,3 1,1 0,9 3,6 2,43Q08 0,1 0,6 -1,1 0,8 0,34Q08 -2,1 0,1 -6,3 -7,2 -4,71Q09 -5,2 -0,4 -11,8 -16,1 -13,12Q09 -4,9 -0,1 -12,2 -16,8 -14,63Q09 -4,0 -0,2 -11,8 -13,4 -12,14Q09 -2,0 0,2 -9,3 -4,7 -6,51Q10 0,8 0,5 -4,6 5,9 5,02Q10 1,9 0,8 -1,0 12,0 12,8

Quelle: Eurostat, OeNB.

1) Prognose EU-Kommission vom Mai 2010.

Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate im Euroraum

Periode

-8

-6

-4

-2

0

2

4

6

1Q03 1Q04 1Q05 1Q06 1Q07 1Q08 1Q09 1Q10

Privater Konsum Öffentlicher Konsum Bruttoanlageinvestitionen

Statistische Differenz Nettoexporte BIP

Wachstumsbeiträge zum realen BIP im EuroraumBeitrag zum saisonbereinigten BIP-Wachstum in Prozentpunkten

Page 86: Konjunktur aktuell - September 2010 - OeNB4ece34f1-c277-4cb7-b93f-c...US-Konjunktur schwächt sich im 2. Quartal ab Die US-Wirtschaft verlor zuletzt an Dynamik und verzeichnete im

Seite A24

BIPKonsum-ausgaben

Brutto-investitionen

Exportei.w.S.

Importei.w.S.

Veränderung zum Vorjahr in % (real - auf Basis von Vorjahrespreisen, nicht saisonbereinigt)

2001 0,5 0,8 -2,1 6,2 5,62002 1,6 1,0 -5,0 3,9 -0,42003 0,8 1,0 5,3 1,5 4,52004 2,5 1,9 1,9 10,1 9,82005 2,5 2,0 1,6 7,4 6,42006 3,6 2,0 3,0 7,7 5,42007 3,7 1,1 7,0 8,6 7,02008 2,2 1,4 1,0 1,0 -0,92009 -3,9 1,1 -12,7 -16,1 -14,42010 1) 1,6 1,0 -4,4 4,6 1,32011 1) 1,8 0,9 1,0 5,4 4,32012 1) 2,1 0,9 3,4 6,1 5,2

2Q08 3,0 1,1 8,7 4,0 4,83Q08 2,4 1,6 -4,0 1,8 -3,94Q08 0,0 1,3 0,1 -8,2 -6,01Q09 -5,4 -0,9 -11,2 -19,6 -16,52Q09 -5,7 2,7 -18,6 -21,2 -19,03Q09 -3,6 2,3 -11,8 -15,6 -12,54Q09 -0,9 0,3 -8,5 -7,5 -9,61Q10 0,0 2,0 -6,6 4,1 4,02Q10 2,4 -0,2 4,0 12,8 10,3

Entwicklung volkswirtschaftlicher Aggregate in Österreich

Periode

Quelle: WIFO (Quartale), Statistik Austria (Jahre), OeNB.1) Prognose der OeNB vom Juni 2010 - erstellt auf Basis saison- und arbeitstägig bereinigter Daten.

-10

-8

-6

-4

-2

0

2

4

6

1Q03 1Q04 1Q05 1Q06 1Q07 1Q08 1Q09 1Q10

Privater Konsum Öffentlicher Konsum BruttoinvestitionenStatistische Differenz Nettoexporte BIP-Wachstum

Wachstumsbeiträge zum realen BIP in Österreichin Prozentpunkten

Page 87: Konjunktur aktuell - September 2010 - OeNB4ece34f1-c277-4cb7-b93f-c...US-Konjunktur schwächt sich im 2. Quartal ab Die US-Wirtschaft verlor zuletzt an Dynamik und verzeichnete im

Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für den Euroraum

Indikatoren

2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011

Hauptergebnisse Veränderung zum Vorjahr in %

BIP, real 1,4 bis 1,8 0,5 bis 2,3 1,2 1,8 1,0 1,3 1,7 1,5Privater Konsum, real 0,0 bis 0,4 -0,1 bis 1,5 0,1 1 0,1 1,0 0,0 1,1Öffentlicher Konsum, real 0,3 bis 1,3 -0,1 bis 1,1 0,5 0,2 0,8 0,4 0,9 0,3Bruttoanlageinvestitionen, real -2,3 bis -0,7 -1,6 bis 3,0 -2,2 2,2 -0,4 1,9 -2,6 1,8Exporte, real 7,4 bis 10,0 2,9 bis 9,3 x x 4,2 3,5 4,9 5,0Importe, real 5,8 bis 8,2 1,6 bis 7,8 x x 1,9 2,6 2,9 4,2

BIP Deflator x x 0,5 0,8 0,6 1,1 0,7 1,4HVPI 1,5 bis 1,7 1,2 bis 2,2 1,4 1,0 1,1 1,3 1,4 1,7Lohnstückkosten x x -1,1 -0,6 -1,1 0,8 -0,6 0,1

Beschäftigte x x -0,9 0,0 x x -1,0 0,1in %

Arbeitslosenquote x x 10,1 10,1 10,5 10,5 10,3 10,4in % des nominellen BIP

Leistungsbilanz x x 0,3 0,8 -0,3 -0,2 -0,6 -0,5Öffentliches Defizit x x -6,6 -5,7 -6,8 -6,1 -6,6 -6,1

Erdölpreis in USD/Barrel 78,8 84,0 80,0 80,0 80,0 83,0 84,5 89,2Kurzfristiger Zinssatz in % 0,8 1,1 0,7 1,9 0,9 1,6 0,9 1,6USD/EUR 1,31 1,31 1,28 1,28 1,36 1,35 1,36 1,35

Veränderung zum Vorjahr in %BIP, real USA x x 3,2 3,2 3,3 2,9 2,8 2,5BIP, real Welt (OECD: Wachstum von Gesamt OECD) 5,1 4,4 2,7 4,6 4,3 4,3 4,0 4,0Welthandel (EU-Kommission: Weltimporte) x x 10,6 8,4 9,0 6,3 7,7 6,0

Quelle: Eurosystem, OECD, IWF, EU-Kommission.

Seite A25

1) Die von Experten der EZB erstellten Projektionen (März und September) ergänzen die gesamtwirtschaftlichen Projektionen des Eurosystems, die halbjährlich (Juni und Dezember) von Experten der EZB und der nationalen Zentralbanken des Euroraums gemeinsam erarbeitet werden. Bandbreiten basieren auf dem Durchschnitt der absoluten Abweichungen von früheren Projektionen. BIP, real Welt: Welt ohne Euroraum 2) Update vom 7. Juli 2010 für BIP (Euroraum und USA), Welthandel. 3) Interimsprognose vom 13. September 2010: BIP und HVPI für Euroraum.

OECDMai 2010

IWFApril 2010 / Juli 20102)

EU-KommissionMai 2010 / Sept. 20103)

Eurosystem1)

September 2010

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Prognose der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für Österreich

2010 2011 2012 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011

Hauptergebnisse Veränderung zum Vorjahr in %

BIP, real 1,6 1,8 2,1 1,2 1,6 1,5 1,9 1,4 2,3 1,3 1,7 1,3 1,6Privater Konsum, real 1,1 0,9 1,0 0,9 0,6 0,9 1,1 1,1 1,6 x x 0,8 0,6Öffentlicher Konsum, real 0,7 0,6 0,6 1,0 -0,3 0,8 0,3 1,3 0,5 x x 1,2 1,0

Bruttoanlageinvestitionen, real1) -4,5 1,5 2,9 -3,2 1,9 -0,8 1,7 -3,6 2,8 x x -1,4 1,7Exporte, real 4,6 5,4 6,1 4,7 5,6 5,7 6,0 4,0 7,7 x x 4,2 4,9Importe, real 1,3 4,3 5,2 2,6 4,5 4,2 4,8 1,5 6,8 x x 2,5 3,8BIP je Erwerbstätigen 1,4 1,3 1,4 0,6 0,9 1,0 1,2 x x x x 1,5 1,4

BIP Deflator 1,7 1,7 1,8 1,0 1,7 1,3 1,4 1,2 1,0 x x 0,6 1,7VPI x x x 1,8 2,1 1,7 1,8 x x 1,3 1,5 x xHVPI 1,7 1,7 1,8 1,8 2,1 x x 1,4 1,0 x x 1,3 1,5Lohnstückkosten -0,1 0,6 0,7 0,9 0,9 x x x x x x 0,1 0,7

Beschäftigte 0,2 0,6 0,6 0,5 0,5 0,5 0,7 x x x x -0,1 0,2in % des Arbeitskräfteangebots, Eurostat-Definition

Arbeitslosenquote 5,0 5,1 5,1 4,9 5,0 5,0 5,0 4,9 5,0 5,4 5,5 5,1 5,4

in % des nominellen BIPLeistungsbilanz 3,1 3,3 3,4 2,8 3,7 x x 3,0 3,4 1,8 1,7 3,1 4,1Finanzierungssaldo des Staates -4,5 -4,2 -3,9 -4,6 -3,8 -4,5 -4,0 -4,7 -4,6 -4,8 -4,5 -4,7 -4,6

PrognoseannahmenErdölpreis in USD/Barrel 79,5 83,7 86,3 76,0 80,0 80,0 85,0 80,0 80,0 80,0 83,0 84,5 89,2

Kurzfristiger Zinssatz in % 0,8 1,1 1,7 0,8 1,0 0,8 1,2 0,7 1,9 0,9 1,6 0,9 1,6USD/EUR 1,29 1,26 1,26 1,30 1,25 1,26 1,22 1,28 1,28 1,36 1,35 1,36 1,35

Veränderung zum Vorjahr in %

BIP, real Euroraum2)3)4) 0,7 bis 1,3 0,2 bis 2,2 x 0,9 1,2 1,3 1,6 1,2 1,8 1,0 1,5 0,9 1,5

BIP, real USA3) 3,1 2,2 2,8 3,0 2,4 3,0 2,4 3,2 3,2 3,1 2,6 2,8 2,5

BIP, real Welt3) 4,7 4,1 4,6 3,9 3,5 x x 4,6 4,5 4,2 4,3 4,0 4,0Welthandel3) 9,1 5,9 7,0 12,0 8,0 13,0 7,0 10,6 8,4 7,0 6,1 8,9 6,3

Quelle: OeNB, WIFO, IHS, EU-Kommission, IWF, OECD,1) IHS: Bruttoinvestitionen. - 2) OeNB: BIP, real Euroraum - von Experten der EZB und nationaler Zentralbanken des Euroraums gemeinsam erarbeitete Projektionen. 3) IWF update vom Juli 2010; BIP Euroraum 2010: 1,0 und 2011: 1,3; BIP USA 2010: 3,3 und 2011: 2,9; BIP Welt 2010: 4,6 und 2011: 4,3; Welthandel 2010: 9,0, 2011: 6,3.4) EU-Zwischenprognose vom September 2010; BIP Euroraum 2010: 1,7.

Seite A26

Mai 2010WIFO

Juli 2010OeNB

Juni 2010Indikator

IHSJuli 2010

OECDMai 2010

IWFApril 2010

EU-Kommission

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Seite A27

Quelle: EU-Kommission.

Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (I)

60

70

80

90

100

110

120

130

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Euroraum Österreich

Economic Sentiment Indicator1995=100

-5

-4

-3

-2

-1

0

1

2

3

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Euroraum (Industrievertrauen; EK)Deutschland (ifo Geschäftsklima)Euroraum (Industrie-Einkaufsmanager; Reuters-NTC)Eurocoin (Konjunkturindikator)

Abweichung vom Mittelwert des Indikators relativ zur Standardabweichung

Quelle: EU-Kommission, Institut für Wirtschaftsforschung, NTC Research, CEPR, OeNB .

Geschäftsklima - Indikatoren

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Quelle: EU-Kommission, Eurostat.

Vertrauensindikatoren für den Euroraum und Österreich (II)

-40

-30

-20

-10

0

10

20

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Euroraum Österreich

KonsumentenvertrauenSaldo aus positiven und negativen Antworten

-25-20-15-10-505

1015

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

-50

-40

-30

-20

-10

0

10

Industrieprodukion (linke Skala) Industrievertrauen (rechte Skala)

Indikatoren der Industrie im Euroraum

Saldo aus positiven und negativen AntwortenVeränderung zum Vorjahr in %

-20-15-10-505

101520

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

-40

-30

-20

-10

0

10

Industrieprodukion (linke Skala) Industrievertrauen (rechte Skala)

Indikatoren der Industrie in Österreich

Saldo aus positiven und negativen AntwortenVeränderung zum Vorjahr in %

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Indikator 2008 2009 2Q09 3Q09 4Q09 1Q10 2Q10 Jän.10 Feb.10 Mär.10 Apr.10 Mai.10 Jun.10

Index 2005=100Insgesamt inkl Bau (B bis F) 114,4 102,8 99,6 103,4 113,6 95,9 105,9 86,6 92,9 108,1 102,5 106,0 109,3Industrie (B bis E) 115,7 102,1 98,4 100,0 109,7 101,7 107,7 92,3 99,4 113,5 105,3 107,5 110,3

113,8 102,5 99,3 103,2 113,0 94,9 105,4 85,6 91,9 107,1 101,7 105,6 108,9115,2 101,5 98,0 99,5 108,9 100,5 106,9 91,0 98,2 112,4 104,1 106,8 109,7

Veränderung zum Vorjahr in %Insgesamt inkl Bau (B bis F) 1,4 -10,1 -13,5 -10,6 -4,6 0,7 6,4 -2,1 2,9 1,3 5,1 8,4 5,7Industrie (B bis E) 1,8 -11,8 -15,9 -13,0 -5,9 1,8 9,5 -2,0 5,0 2,5 7,9 11,3 9,1

0,8 -9,9 -14,0 -10,6 -4,2 0,3 6,1 -2,6 2,3 0,8 5,0 8,1 5,31,2 -11,9 -16,7 -13,2 -5,3 1,2 9,0 -2,7 4,2 2,0 7,5 10,8 8,8

Verwendungskategorien (MIG)Vorleistungen -0,1 -14,8 -20,7 -15,2 -5,8 5,1 14,4 2,9 8,0 4,4 13,9 15,8 13,4Energie 13,3 -4,1 -3,0 -10,6 -2,9 0,3 7,2 -2,5 1,5 1,8 2,3 11,7 7,8Investitionsgüter 2,2 -18,3 -22,0 -20,6 -10,9 -0,1 6,3 -5,7 4,6 0,5 3,0 9,2 6,5Konsumgüter -1,9 -3,1 -4,2 -3,2 -0,7 0,0 2,1 -2,0 1,7 0,2 -0,9 3,9 3,3

Langlebige Konsumgüter 1,2 -3,3 0,3 -7,2 -0,7 -0,2 -3,9 3,6 8,5 -9,0 -12,8 -0,1 1,7Kurzlebige Konsumgüter -2,7 -2,9 -5,2 -2,3 -0,7 0,2 3,5 -2,6 0,3 2,7 1,8 5,1 3,7

ÖNACE 2008 - Abschnitte

6,1 -7,7 -7,2 -4,0 -4,5 17,4 9,2 9,6 31,8 10,3 11,1 10,9 6,2Herstellung von Waren (C) 0,8 -13,2 -17,8 -14,1 -6,5 1,2 9,1 -3,1 4,3 2,3 7,8 10,6 9,0Energieversorgung (D) 9,5 -3,6 -4,5 -10,0 -1,2 2,8 11,6 2,5 4,2 1,7 6,2 16,4 12,7

8,0 8,1 17,9 16,1 -2,5 9,9 11,7 3,9 13,6 12,2 13,3 14,8 7,2Bau (F) -0,8 -2,5 -3,1 -0,9 0,3 -5,2 -4,5 -3,2 -7,2 -5,0 -5,1 -2,1 -6,3

Hochbau (F41) -1,3 -1,5 -2,2 -0,1 1,6 -5,4 -2,8 -5,5 -6,6 -4,5 -4,5 -0,2 -3,7Tiefbau (F42) 1,0 -6,6 -6,5 -4,0 -6,2 -4,2 -12,1 11,1 -11,3 -8,0 -7,9 -9,7 -17,2

Quelle: Statistik Austria.1) ÖNACE 2008, EU harmonisiert, arbeitstägig bereinigt.2) EU-Definition: ohne Wärme- und Kälteversorgung (353) und Wasserversorgung und -entsorgung; Abfallentsorgung (Abschnitt E).

Produktionsindex in Österreich1)

Wasserversorgung und -entsorgung; Abfallentsorgung (E)

Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden (B)

Seite A29

EU Insgesamt inkl. Bau (B bis F)2)

EU Industrie (B bis E)2)

EU Insgesamt inkl. Bau (B bis F)2)

EU Industrie (B bis E)2)

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ArbeitsmarktArbeitsmarktArbeitsmarktArbeitsmarkt Seite A30

2007 2008 2009 Mär. 10 Apr. 10 Mai. 10 Jun. 10 Jul. 10in %

Arbeitslosenquote gesamtEuroraum 7,4 7,5 9,4 10,0 10,0 10,0 10,0 10,0Österreich 4,4 3,8 5,0 4,2 4,1 4,0 3,9 3,8Jugend-ArbeitslosenquoteEuroraum 14,9 15,3 19,6 20,0 20,1 20,0 19,8 19,6Österreich 8,7 8,0 10,6 9,3 9,4 9,5 9,4 9,1

UnselbstständigBeschäftigte

ArbeitsloseArbeitslosen- quote in %

Offene Stellen

in 1.000

Ver.z.Vj.in %

in1.000

Ver.z.Vj.in %

laut AMSlaut EU-Konzept

in1.000

Ver.z.Vj.in %

2007 3.344,0 1,9 222,2 -7,1 6,2 4,4 38,2 16,12008 3.420,5 2,3 212,3 -4,5 5,8 3,8 37,5 -1,92009 3.373,5 -1,4 260,3 22,6 7,2 4,8 27,2 -27,6

Jun.09 3.394,1 -1,8 229,6 33,0 6,3 5,1 26,9 -38,2Jul.09 3.444,1 -2,1 232,4 30,1 6,3 5,1 27,0 -31,6

Aug.09 3.421,2 -2,1 238,8 29,8 6,5 5,1 30,0 -24,2Sep.09 3.404,0 -1,9 234,5 27,9 6,4 5,1 29,2 -24,3Okt.09 3.376,2 -1,7 245,5 21,1 6,8 4,9 27,8 -20,6Nov.09 3.356,4 -1,5 257,7 14,3 7,1 4,7 25,6 -12,9Dez.09 3.316,5 -1,3 312,8 8,9 8,6 4,7 23,7 -21,9Jän.10 3.300,4 -1,1 323,7 7,3 8,9 4,6 23,4 -12,9Feb.10 3.315,5 -0,7 312,9 3,7 8,6 4,5 26,2 -0,2Mär.10 3.363,7 0,3 266,3 -1,8 7,3 4,2 28,1 2,3Apr.10 3.363,4 0,3 249,7 -3,3 6,9 4,1 31,1 13,5Mai.10 3.388,5 0,5 227,1 -5,3 6,3 4,0 33,1 19,0Jun.10 3.420,4 0,8 212,8 -7,3 5,9 3,9 34,0 26,1Jul.10 3.488,6 1,3 211,7 -8,9 5,7 3,8 35,2 30,2

Aug.10 3.464,4 1,3 218,4 -8,5 5,9 .. 34,4 15,0Quelle: Eurostat, Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Arbeitsmarktservice Österreich.

Arbeitslosenquoten im Euroraum und in Österreich

Periode

Kennziffern des österreichischen Arbeitsmarktes

IndikatorJahresdurchschnitt in %

-3,0-2,0-1,00,01,02,03,04,05,06,0

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Unselbstständig Beschäftigte - Veränderung zum Vorjahr Arbeitslosenquote

Entwicklung des österreichischen Arbeitsmarktes

Quelle: Eurostat.

in %

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Gesamtwirtschaftliche FinanzierungsrechnungGesamtwirtschaftliche FinanzierungsrechnungGesamtwirtschaftliche FinanzierungsrechnungGesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung Seite A31

Quelle: EZB, OeNB.1) inklusive Private Organisationen ohne Erwerbszweck.2) verzinsliche Wertpapiere, börsennotierte Aktien und Investmentzertifikate.

Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung des privaten Haushaltssektors1)

-8

-6

-4

-2

0

2

4

6

8

10

2005Q1 2006Q1 2007Q1 2008Q1 2009Q1 2010Q1sonstige FinanzierungKreditaufnahmenSonstige GeldvermögensbildungLebensversicherungs- und PensionskassenansprücheHandelbare Wertpapiere 2)Bargeld und EinlagenFinanzierungssaldo

Euroraumgleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP

-6

-4

-2

0

2

4

6

8

10

2005Q1 2006Q1 2007Q1 2008Q1 2009Q1 2010Q1

Österreichgleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP

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Seite A32

Finanzielle Investitionen und Außenfinanzierung

nichtfinanzieller Unternehmen

Quelle: EZB, OeNB.1) Bargeld, Einlagen, verzinsliche Wertpapiere und Investmentzertifikate.

-20

-15

-10

-5

0

5

10

15

2005Q1 2006Q1 2007Q1 2008Q1 2009Q1 2010Q1

Finanzinvestitionen im engeren Sinn 1) KreditgewährungenErwerb von Anteilspapieren sonstige GeldvermögensbildungKreditaufnahmen WertpapieremissionenEmission von Anteilspapieren sonstige FinanzierungFinanzierungssaldo

Euroraum

gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP

-15

-10

-5

0

5

10

15

2005Q1 2006Q1 2007Q1 2008Q1 2009Q1 2010Q1

Österreich

gleitende Jahreswerte auf Quartalsbasis in % des BIP

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ZahlungsbilanzZahlungsbilanzZahlungsbilanzZahlungsbilanz Seite A33

Euroraum1)

Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2

in Mrd EUR

Leistungsbilanz 13,5 -153,8 -55,9 -37,2 -22,0 -3,6 6,8 -25,4 -24,4 Güter 48,0 -19,1 40,7 -7,6 14,0 13,8 20,5 2,8 8,9 Dienstleistungen 49,6 41,4 29,9 1,8 6,9 12,2 9,1 3,3 10,9 Einkommen 2,9 -76,6 -38,2 -3,0 -25,5 -6,7 -3,1 3,3 -26,6 Laufende Transfers -87,0 -99,5 -88,2 -28,4 -17,3 -22,8 -19,7 -34,8 -17,7Vermögensübertragungen 5,0 9,8 6,2 1,5 2,2 1,4 1,2 2,6 1,8Kapitalbilanz -10,7 163,2 43,0 50,9 10,9 -12,6 -6,2 24,4 24,0 Direktinvestitionen -73,7 -198,7 -78,9 -64,6 0,3 -23,7 9,0 -34,9 -31,0 Portfolioinvestitionen 151,5 344,1 308,7 105,8 70,8 78,2 53,9 22,4 99,8 Finanzderivate -63,7 -62,5 42,1 15,8 22,9 -4,5 7,9 1,8 -0,9 Sonstige Investiitionen -19,6 83,7 -233,3 -11,8 -81,7 -62,9 -76,9 39,8 -45,1 Währungsreserven -5,1 -3,4 4,5 5,6 -1,4 0,3 -0,1 -4,6 1,0Statistische Differenz -7,8 -19,2 6,8 -15,1 8,9 14,8 -1,8 -1,6 -1,3

Quelle: EZB.1) Zuflüsse (+); Abflüsse (-). Währungsreserven: Zunahme (-); Abnahme (+).

Österreich

20081) 20102)

Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1

in Mrd EUR

Leistungsbilanz 9,6 9,2 6,3 2,4 3,5 -0,1 0,2 2,7 3,2 Güter 1,3 -0,6 -2,1 -1,4 -0,8 -0,3 -0,5 -0,5 -1,1 Dienstleistungen 11,2 13,2 11,6 3,4 5,4 1,3 1,5 3,3 5,5 Einkommen -1,6 -1,7 -1,4 0,1 -0,2 -0,6 -0,2 -0,3 -0,1 Laufende Transfers -1,2 -1,7 -1,8 0,2 -0,9 -0,5 -0,6 0,3 -1,0Vermögensübertragungen 0,2 0,0 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,3 0,5Kapitalbilanz -11,5 -12,7 -4,1 -5,5 -1,9 0,3 -3,1 0,7 -2,2 Direktinvestitionen -5,5 -12,6 2,1 -2,2 -0,3 4,1 0,0 -1,6 0,1 Portfolioinvestitionen 22,7 26,9 -6,7 13,9 0,0 4,8 -6,4 -5,1 -8,2 Finanzderivate -0,7 0,3 0,5 -1,0 0,0 -0,4 1,2 -0,2 0,7 Sonstige Investiitionen -26,1 -27,8 -2,4 -16,4 -3,3 -8,7 2,1 7,4 5,3 Währungsreserven3) -1,9 0,6 2,4 0,1 1,7 0,4 0,1 0,2 -0,1Statistische Differenz 1,7 3,5 -2,5 3,1 -1,5 -0,2 2,9 -3,7 -1,6

Quelle: OeNB; Transaktionen.1) Revidierte Daten.2) Vorläufige Daten.

Salden 2007 2008 200920102009

3) OeNB: Gold, Devisen, IWF- Positionen, Sonderziehungsrechte etc; Zunahme: - / Abnahme: +

2007 20081)Salden 20091)20091)

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Seite A34

Leistungsbilanz - Euroraum

Kapitalbilanz - Euroraum

-50-45-40-35-30-25-20-15-10-505

10152025

2Q05 4Q05 2Q06 4Q06 2Q07 4Q07 2Q08 4Q08 2Q09 4Q09 2Q10

Güter Dienstleistungen Einkommen Laufende Transfers Leistungsbilanz

Teilkomponenten und Leistungsbilanzsaldoin Mrd EUR

Quelle: EZB.

-150

-120

-90

-60

-30

0

30

60

90

120

150

180

2Q05 4Q05 2Q06 4Q06 2Q07 4Q07 2Q08 4Q08 2Q09 4Q09 2Q10

Direktinvestitionen Portfolioinvestitionen FinanzderivateSonstige Investitionen Währungsreserven Kapitalbilanz

Teilkomponenten der Kapitalbilanz

in Mrd EUR

Quelle: EZB.

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Seite A35

Leistungsbilanz - Österreich

Kapitalbilanz - Österreich

-2

-1

0

1

2

3

4

5

6

7

1Q05 3Q05 1Q06 3Q06 1Q07 3Q07 1Q08 3Q08 1Q09 3Q09 1Q10

Güter Dienstleistungen Einkommen Laufende Transfers Leistungsbilanz

Teilkomponenten und Leistungsbilanzsaldoin Mrd EUR

Quelle: OeNB, Statistik Austria.

-20

-15

-10

-5

0

5

10

15

20

1Q05 3Q05 1Q06 3Q06 1Q07 3Q07 1Q08 3Q08 1Q09 3Q09 1Q10

Direktinvestitionen Portfolioinvestitionen Finanzderivate

Sonstige Investitionen Währungsreserven Kapitalbilanz

Teilkomponenten der Kapitalbilanzin Mrd EUR

Quelle: OeNB.

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Weitere ausgewählte Indikatoren für ÖsterreichWeitere ausgewählte Indikatoren für ÖsterreichWeitere ausgewählte Indikatoren für ÖsterreichWeitere ausgewählte Indikatoren für Österreich Seite A36

Budgetäre Notifikation (Maastricht) vom März 2010

in Mrd EUR 2006 2007 2008 2009 2010

Finanzierungssaldo Staat -3,9 -1,1 -1,2 -9,5 -13,4 Bundessektor -3,8 -1,4 -1,9 -7,6 -11,6 Länder (ohne Wien) -0,4 0,2 0,3 -1,3 -0,8 Gemeinden (mit Wien) 0,3 0,3 0,2 -0,7 -0,7 Sozialversicherungsträger -0,0 -0,3 0,1 0,1 -0,3

Zinszahlungen 7,1 7,4 7,2 7,5 8,0 Primärsaldo 3,2 6,3 5,9 -2,0 -5,4 Verschuldung des Staates 159,4 161,0 176,5 184,1 198,4

in % des BIP 2006 2007 2008 2009 2010

Finanzierungssaldo Staat -1,5 -0,4 -0,4 -3,4 -4,7 Bundessektor -1,5 -0,5 -0,7 -2,7 -4,1 Länder (ohne Wien) -0,2 0,1 0,1 -0,5 -0,3 Gemeinden (mit Wien) 0,1 0,1 0,1 -0,3 -0,2 Sozialversicherungsträger -0,0 -0,1 0,0 0,1 -0,1

Zinszahlungen 2,8 2,7 2,5 2,7 2,8 Primärsaldo 1,3 2,3 2,1 -0,7 -1,9 Verschuldung des Staates 62,2 59,5 62,6 66,5 70,2

Quelle: Statistik Austria, BMF (2010).

in % des BIP 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Finanzierungssaldo Staat -0,4 -3,5 -4,7 -4,0 -3,3 -2,7 Bundessektor -0,6 -3,0 -4,1 -3,7 -3,2 -2,7 Länder (ohne Wien) 0,1 -0,3 -0,3 -0,2 -0,1 0,0 Gemeinden (mit Wien) 0,1 -0,2 -0,2 -0,1 0,0 0,0 Sozialversicherungsträger 0,0 0,0 -0,1 0,0 0,0 0,0

Staat:Gesamteinnahmen 48,4 48,0 46,9 46,8 46,9 46,9 Gesamtausgaben 48,9 51,5 51,6 50,9 50,2 49,7 Zinszahlungen 2,6 2,7 2,8 2,9 2,9 2,9 Primärsaldo 2,2 -0,7 -1,8 -1,2 -0,4 0,2 Verschuldung des Staates 62,6 66,5 70,2 72,6 73,8 74,3

Quelle: BMF.

Österreichisches Stabilitätsprogramm vom Jänner 2010

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Seite A37

Juli Jänner bis Juli Bundesvoranschlag

2010

Allgemeiner HaushaltAusgaben 6.446 39.829 70.767 Personalausgaben 782 6.615 10.738 Sachausgaben 5.664 33.214 60.029 Einnahmen 3.862 30.955 57.592 Saldo1) -2.584 -8.874 -13.176

Quelle: BMF.

Juli Jänner bis Juli Bundesvoranschlag

2010

Einkommen- und Vermögensteuern 1.899 15.150 30.492 davon: veranlagte Einkommensteuer -124 468 1.900 Körperschaftsteuer -92 1.386 4.500 Lohnsteuer 1.784 11.450 20.300 Kapitalertragsteuer 217 857 1.000 Kapitalertragsteuer auf Zinsen 30 366 1.800 Umsatzsteuern 1.791 12.996 22.100 Verbrauchsteuern 608 3.006 5.511 Verkehrsteuern 394 2.885 5.057 Übrige Abgaben2) 125 594 885 Öffentliche Abgaben brutto 4.818 34.631 64.045 Überweisungen an andere öffentl. Rechtsträger (Länder, Gem., Fonds) 2.346 13.306 23.014 Überweisungen an die EU 97 1.395 2.400 Öffentliche Abgaben netto3) 2.374 19.931 38.631

Quelle: BMF.

3) Steuereinnahmen des Bundes.

2) Stempel-, Rechtsgebühren und Bundesverwaltungsabgaben, Nebenansprüche und Resteingänge weggefallener Abgaben.

1) Budgetüberschuss (+) oder Budgetdefizit (-) des Bundes.

2010

in Mio EUR

2010

Gebarungserfolg des Bundes im Juli 2010

Indikator

in Mio EUR

Abgabenerfolg des Bundes im Juli 2010

Indikator

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Indikator 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 20101) 20111)

Veränderung zum Vorjahr in %

Produktivität- Gesamtwirtschaft

0,5 2,2 1,3 2,1 2,0 0,0 -3,1 0,6 0,9

Bruttoverdiensteje Arbeitnehmer

1,9 1,8 2,4 3,2 3,1 2,7 2,3 1,5 1,8

Lohnstückkosten- Gesamtwirtschaft

1,3 -0,6 1,1 0,9 0,9 2,7 4,8 0,9 0,9

Lohnstückkosten- Sachgütererzeugung

0,9 -1,7 -0,7 -3,4 -2,3 1,1 14,0 -2,9 -3,5

Preisliche

Wettbewerbsfähigkeit2)3,3 1,0 -1,0 -0,5 0,7 0,6 0,4 -0,8 -0,2

Quelle: WIFO.1) WIFO-Prognose vom Juni 2010.2) Real-effektiver Wechselkurs des Euro auf Basis des österreichischen Außenhandels.

Indikatoren der österreichischen Wettbewerbsfähigkeit

-6

-4

-2

0

2

4

6

8

10

12

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 1) 2011 1)

Lohnstückkosten in der Sachgütererzeugung

Lohnstückkosten in der Gesamtwirtschaft

Entwicklung der LohnstückkostenVeränderung zum Vorjahr in %

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Seite A39

Periode Export Import Kumulativ

Saldo

Mio EUR % VJP Mio EUR % VJP Mio EUR

2005 5,4 5,9 94.705 5,4 96.499 5,9 -1.7932006 9,5 8,0 103.742 9,5 104.201 8,0 -4592007 10,5 9,6 114.680 10,5 114.255 9,6 4252008 2,5 4,7 117.525 2,5 119.568 4,7 -2.0432009 -19,9 -18,2 94.168 -19,9 97.826 -18,2 -3.658

2Q09 -26,3 -23,6 45.643 -24,9 47.607 -21,4 -1.9643Q09 -21,2 -18,7 68.813 -23,7 71.818 -20,5 -3.0054Q09 -9,0 -11,8 93.739 -20,2 97.574 -18,4 -3.8351Q10 5,7 6,4 24.062 5,7 25.387 6,4 -1.3252Q10 19,6 17,7 51.304 12,4 53.478 12,3 -2.174

Jun.09 -25,9 -25,9 45.643 -24,9 47.607 -21,4 -1.964Jul.09 -22,0 -21,5 53.825 -24,4 55.861 -21,5 -2.036

Aug.09 -21,3 -18,9 60.341 -24,1 62.900 -21,2 -2.559Sep.09 -20,2 -15,6 68.813 -23,7 71.818 -20,5 -3.005Okt.09 -18,4 -21,0 77.525 -23,1 80.583 -20,6 -3.059Nov.09 -4,1 -8,6 86.216 -21,5 89.288 -19,6 -3.071Dez.09 -1,8 -3,4 93.739 -20,2 97.574 -18,4 -3.835Jän.10 -2,8 -1,6 6.851 -2,8 7.290 -1,6 -4.273Feb.10 5,7 5,6 14.660 1,5 15.510 2,1 -4.685Mär.10 13,1 14,1 24.090 5,8 25.403 6,5 -5.148Apr.10 16,6 10,4 32.935 8,5 34.584 7,5 -5.483Mai.10 18,9 21,2 41.836 10,6 43.719 10,1 -5.717Jun.10 22,2 23,8 51.368 12,5 53.486 12,3 -5.953

Quelle: Statistik Austria, OeNB.

Veränderung zum Vorjahr in %

Österreichischer Außenhandel

Export Import

-30

-20

-10

0

10

20

30

1Q99 1Q00 1Q01 1Q02 1Q03 1Q04 1Q05 1Q06 1Q07 1Q08 1Q09 1Q10

Exporte Importe

Exporte und ImporteVeränderung zum Vorjahr in %

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Seite A40

Insgesamt davon Inländer davon Ausländer

in 1.000Veränderung zum Vorjahr in %

in 1.000Veränderung zum Vorjahr in %

in 1.000Veränderung zum Vorjahr in %

2007 121.451 1,8 33.008 2,8 88.443 1,42008 126.719 4,3 33.879 2,6 92.840 5,02009 124.241 -2,0 34.431 1,6 89.809 -3,3

Jul.09 14.520 -4,9 4.195 -2,0 10.324 -6,0Aug.09 16.695 4,4 4.774 2,7 11.921 5,1Sep.09 9.498 1,9 3.023 6,3 6.475 0,0Okt.09 6.091 -1,7 2.342 5,5 3.749 -5,7Nov.09 3.561 -1,8 1.757 0,1 1.803 -3,5Dez.09 10.148 -2,0 2.142 1,6 8.006 -2,9Jän.10 13.873 -1,6 2.837 8,2 11.036 -3,8Feb.10 15.901 -1,2 3.216 -0,4 12.685 -1,4Mär.10 12.614 12,9 2.854 6,8 9.760 14,8Apr.10 6.599 -12,7 2.038 -5,2 4.561 -15,7Mai.10 6.509 3,4 2.560 -2,2 3.949 7,4Jun.10 8.408 -2,0 3.059 4,9 5.349 -5,5Jul.10 14.849 2,3 4.307 2,7 10.542 2,1

2009 78.314 -3,6 20.404 0,5 57.910 -5,02010 78.753 0,6 20.871 2,3 57.882 0,0

Mai bis Juli2009 29.390 -4,9 9.729 -0,5 19.661 -7,02010 29.766 1,3 9.926 2,0 19.840 0,9

Nov. bis April2008/2009 62.901 -0,7 14.540 2,0 48.360 -1,42009/2010 62.695 -0,3 14.845 2,1 47.850 -1,1

Quelle: Statistik Austria, OeNB.

Wintersaison

Tourismus: Übernachtungen in Österreich

Periode

Jänner bis Juli

Sommersaison

0

10

20

30

40

50

60

04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10-2

0

2

4

6

8

Inländer (linke Achse)Ausländer (linke Achse)Insgesamt (rechte Achse)

WintersaisonNovember bis April

in Mio Übernachtungen Veränderung z. Vorjahr in %

02468

1012141618202224

2005 2006 2007 2008 2009 2010

-18

-12

-6

0

6

12

18

Inländer (linke Achse)Ausländer (linke Achse)Insgesamt (rechte Achse)

SommersaisonMai bis Juli

Veränderung z. Vorjahr in %in Mio Übernachtungen

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Österreichischer BankensektorÖsterreichischer BankensektorÖsterreichischer BankensektorÖsterreichischer Bankensektor Seite A41

in Mio EUR in Mio EUR in % in Mio EUR in % in Mio EUR in %

1. AktivaKassenliquidität 10.944 3.471 46,4 -2.026 -15,6 -1.501 -12,1Forderungen an inl. Kreditinstitute 226.430 1.629 0,7 -15.549 -6,4 -22.403 -9,0Direktkredite an inl. Nichtbanken 308.222 5.396 1,8 5.959 2,0 5.122 1,7in EUR 251.376 3.004 1,2 1.428 0,6 816 0,3in Fremdwährung 56.846 2.392 4,4 4.531 8,7 4.306 8,2

Titrierte Kredite an inl. Nichtbanken 29.131 1.104 3,9 3.596 14,1 2.919 11,1in EUR 28.929 1.079 3,9 3.436 13,5 2.818 10,8in Fremdwährung 202 25 14,2 160 386,6 101 99,8

Sonstige Inlandsforderungen 98.398 -4.758 -4,6 -2.599 -2,6 7.570 8,3Auslandsforderungen 352.471 3.132 0,9 14.893 4,4 -12.458 -3,42. PassivaVerbindlichkeiten geg.inl.Kreditinstitute 229.357 3.359 1,5 -13.002 -5,4 -27.292 -10,6Einlagen von inländischen Nichtbanken 283.450 4.038 1,4 4.329 1,6 5.073 1,8in EUR 279.460 3.468 1,3 3.702 1,3 5.143 1,9in Fremdwährung 3.990 570 16,7 627 18,6 -71 -1,7

Eig. Inlandsemissionen an Nichtbanken 115.265 -1.140 -1,0 -285 -0,2 1.115 1,0in EUR 107.453 -3.084 -2,8 -2.123 -1,9 -133 -0,1in Fremdwährung 7.812 1.944 33,1 1.838 30,8 1.248 19,0

Sonstige Inlandsverbindlichkeiten 138.998 369 0,3 4.022 3,0 8.845 6,8Auslandsverbindlichkeiten 258.594 3.362 1,3 9.220 3,7 -8.479 -3,23. Bilanzsumme 1.037.980 9.705 0,9 4.027 0,4 -20.416 -1,9

Geschäftsentwicklung der in Österreich tätigen Kreditinstitute1)

zum Vorjahr (Jahresabstand)

seit Jännerzum Vorquartal

Veränderung

2. Quartal 2010

StandBilanzpositionen

-10

-5

0

5

10

15

20

25

2Q07 3Q07 4Q07 1Q08 2Q08 3Q08 4Q08 1Q09 2Q09 3Q09 4Q09 1Q10 2Q10

0

200

400

600

800

1.000

1.200

Veränderung zum Vorjahr in % Stand in Mrd EUR

Bilanzsumme der in Österreich tätigen Kreditinstitutein %

Quelle: OeNB.

in Mrd EUR

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Seite A42

1. Zinsen und zinsähnliche Erträge 21,36 20,6 18,16 -15,0 13,33 -26,62. Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen 17,38 22,8 13,77 -20,8 8,74 -36,5I. Nettozinsertrag (1. - 2.) 3,98 11,5 4,40 10,5 4,58 4,33. Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen 1,47 5,9 1,49 1,6 1,57 5,54. Saldo Ertrag/Aufwand aus Provisionen 2,16 -12,1 1,81 -16,1 1,97 8,85. Saldo Ertrag/Aufwand aus Finanzgeschäften -0,06 -115,3 0,33 -705,7 0,45 35,76. Sonstige betriebliche Erträge 0,83 9,1 0,74 -10,9 0,77 3,9II. Betriebserträge (I. + 3. + 4. + 5. + 6.) 8,38 -1,8 8,77 4,7 9,35 6,67. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen 4,75 6,7 4,70 -1,0 4,73 0,5

davon Personalaufwand 2,87 8,1 2,87 0,0 2,84 -1,1davon Sachaufwand 1,88 4,5 1,84 -2,4 1,89 2,9

8. Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände 0,29 -1,4 0,28 -4,7 0,27 -3,7

9. Sonstige betriebliche Aufwendungen 0,46 -15,1 0,45 -2,0 0,54 18,4III. Betriebsaufwendungen (7. + 8. + 9.) 5,51 4,0 5,44 -1,2 5,53 1,7IV. Betriebsergebnis (II. - III.) 2,87 -11,2 3,33 16,1 3,81 14,5

Quartalsweise aktualisierte Vorschauwerte

V. Erwartetes Jahresbetriebsergebnis 5,85 -3,8 6,21 6,1 6,81 9,610. Saldo aus Wertberichtigung auf Forderungen u.

Zuführungen zu Rückstellungen f. Eventualver- bindlichkeiten und für Kreditrisken gegenüber den entsprech. Erträgen aus deren Auflösung (exkl. Wertpapiere) 1,87 48,5

11. Saldo aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere und Beteiligungen gegenüber den entsprech.Erträgen aus deren Auflösung -0,18 0,42 -0,04

VI. Erwartetes Ergebnis der gewöhnl. Geschäftstätigkeit (IV. - 10. - 11.) 4,16 -20,3 2,75 -34,1 3,44 25,4

12. Erwartetes a.o. Ergebnis (Ertrag + / Aufwand -) -0,03 -4,3 0,14 -645,5 -0,04 -130,513. Erwartete Steuern von Einkommen,

Ertrag und sonstige Steuern 0,37 -25,0 0,35 -7,1 0,43 23,5VII. Erwarteter Jahresüberschuss (+)/-Fehlbetrag (-)

(V.+ 12. - 13.) 3,77 -19,9 2,54 -32,6 2,97 17,2

Quelle: OeNB.

1) Die Veränderungen wurden für die Basis "in Mio EUR" errechnet und anschließend gerundet.

Ertragspositionen

Ertragslage der in Österreich tätigen Kreditinstitute

1.Halbjahr

2009

1. Halbjahr

2008

1.Halbjahr

3,04 63,0

Ver.z.Vj.

in % 1)

11,9

-55,5

in Mrd EUR

in Mrd EUR

Ver.z.Vj.

in % 1)

-334,5

2010

3,40

in Mrd EUR

Ver.z.Vj.

in % 1)

-110,1

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Umfrage über das Kreditgeschäft - Bank Lending Survey:Veränderung der Kreditrichtlinien in den letzten drei Monaten

Quelle: OeNB.1) Strichlierte Linie: Einschätzung der Banken über die Entwicklung in den nächsten drei Monaten.-1... Deutlich verschärft, -0,5 ... Leicht verschärft, 0 ... Nicht verändert, 0,5 ... Leicht gelockert, 1 ... Deutlich gelockert

-1,0

-0,5

0,0

0,5

1,0

1Q03 1Q04 1Q05 1Q06 1Q07 1Q08 1Q09 1Q10

Insgesamt Kredite an kleine und mittlere Unternehmen Kredite an große Unternehmen

an UnternehmenSkala von -1 bis 1

1)

-1,0

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0,0

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1Q03 1Q04 1Q05 1Q06 1Q07 1Q08 1Q09 1Q10

Wohnbaukredite Konsumkredite und sonstige Kredite

an Private HaushalteSkala von -1 bis 1

1)

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Umfrage über das Kreditgeschäft - Bank Lending Survey:Veränderung der Nachfrage nach Krediten in den letzten 3 Monaten

Quelle: OeNB.1) Strichlierte Linie: Einschätzung der Banken über die Entwicklung in den nächsten drei Monaten.-1... Deutlich verschärft, -0,5 ... Leicht verschärft, 0 ... Nicht verändert, 0,5 ... Leicht gelockert, 1 ... Deutlich gelockert

-1,0

-0,5

0,0

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1Q03 1Q04 1Q05 1Q06 1Q07 1Q08 1Q09 1Q10

Insgesamt Kredite an kleine und mittlere Unternehmen Kredite an große Unternehmen

an UnternehmenSkala von -1 bis 1

1)

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1Q03 1Q04 1Q05 1Q06 1Q07 1Q08 1Q09 1Q10

Wohnbaukredite Konsumkredite und sonstige Kredite

an Private HaushalteSkala von -1 bis 1

1)

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Forderungen österreichischer Banken in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE)2006 2007 08Q01 08Q02 08Q03 08Q04 09Q01 09Q02 09Q03 09Q04 10Q01

in Mio EURTschechische Republik 27.562 33.137 39.528 41.509 42.652 39.023 39.318 40.058 43.310 42.622 45.283 Rumaenien 26.986 29.108 27.711 29.780 30.554 30.271 30.277 30.130 28.319 29.375 29.523 Kroatien 19.158 23.145 24.200 15.943 16.616 16.633 16.791 17.485 17.287 25.927 26.012 Ungarn 19.332 22.777 23.019 24.278 25.786 26.572 25.395 26.325 26.269 25.871 27.226

Slowakei 17.300 19.567 20.552 21.088 22.507 26.712 20.236 20.627 21.055 21.764 21.707 Slowenien 6.936 9.709 10.026 6.844 7.131 6.994 6.937 6.936 7.102 11.613 11.396 Polen 8.518 10.126 10.318 10.936 11.741 11.123 9.504 9.637 9.694 9.913 10.744 Russische Foederation 9.574 13.643 13.663 15.179 15.630 16.170 14.971 12.794 9.602 9.472 10.217 Ukraine 4.567 7.848 7.633 8.203 10.011 7.761 7.879 7.258 6.607 6.340 7.098 Republik Serbien 5.542 6.801 6.395 4.757 5.259 4.232 4.056 4.162 4.034 6.030 5.904 Bosnien und Herzegowina 3.286 4.596 4.903 2.837 3.086 2.931 2.966 2.868 2.862 5.113 5.094 Bulgarien 2.660 3.500 3.582 3.648 3.863 3.763 3.705 3.596 4.027 4.319 4.182 Albanien 1.564 1.721 1.724 1.855 1.870 1.923 1.780 1.836 1.810 1.739 1.761 Weissrussland 808 1.130 1.120 1.316 1.570 1.644 1.427 1.251 1.287 1.250 1.169 Republik Montenegro 147 543 616 69 75 95 245 92 128 745 741 Tuerkei 796 1.624 1.691 1.764 1.882 1.901 773 724 665 625 688 Lettland 311 490 521 509 377 287 435 407 395 469 426 Kasachstan 362 642 552 393 441 456 451 320 335 247 250 Mazedonien 21 91 97 76 74 213 162 162 170 231 244 Moldawien 30 61 158 194 232 260 242 226 204 224 204 Litauen 394 247 173 185 188 175 174 187 179 177 180 Estland 240 195 191 186 183 178 176 174 167 110 106 Aserbeidschan 27 58 65 106 212 158 142 92 45 42 42 Andere 10 15 14 17 35 17 20 16 11 11 21

Gesamt 156.131 190.775 198.450 191.673 201.975 199.493 188.062 187.363 185.564 204.228 210.218

Quelle: OeNB.

Länder

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Internationale Vergleiche für ausgew

ählte LänderInternationale V

ergleiche für ausgewählte Länder

Internationale Vergleiche für ausgew

ählte LänderInternationale V

ergleiche für ausgewählte Länder0

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Große Banken imEuroraum

andereFinanzinstitute im

Euroraum

SchweizerFinanzinstitute

BritischeFinanzinstitute

andere europäischeBanken

andere europäischeVersicherer

Wertberichtigungen Kapitalerhöhungen

Turbulenzen-bedingte Wertberichtigungen und Kapitalerhöhungen von Banken und Versicherungen ab dem 2. Halbjahr 2007

in Mrd USD

Quelle: Bloomberg. keine Bereinigung um Wechselkurseffekte

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Jän.08 Mär.08 Mai.08 Jul.08 Sep.08 Nov.08 Jän.09 Mär.09 Mai.09 Jul.09 Sep.09 Nov.09 Jän.10 Mär.10 Mai.10 Jul.10 Sep.10

Differenz AT zu DE AT BE DE GR ES FR IE IT NL PT FI

Rendite 10-jähriger Staatsanleihen

in %

Quelle: Thomson Reuters, EZB.

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Differenz BBB - AAA IBOXX EURO CORP. AAA RATED IBOXX EURO CORP. BBB RATED

Renditen für Unternehmensanleihen im Euroraum AAA und BBBin %

Quelle: Thomson Reuters.

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2007 2008 2009 Apr.10 Mai.10 Jun.10 Jul.10 Aug.10

Veränderung zum Vorjahr in %

Belgien 1,8 4,5 0,0 2,1 2,5 2,7 2,4 2,4Zypern 2,2 4,4 0,2 2,5 1,8 2,1 2,7 3,4Deutschland 2,3 2,8 0,2 1,0 1,2 0,8 1,2 1,0Irland 2,9 3,1 -1,7 -2,5 -1,9 -2,0 -1,2 -1,2Griechenland 3,0 4,2 1,3 4,7 5,3 5,2 5,5 5,6Spanien 2,8 4,1 -0,2 1,6 1,8 1,5 1,9 1,8Frankreich 1,6 3,2 0,1 1,9 1,9 1,7 1,9 1,6Italien 2,0 3,5 0,8 1,6 1,6 1,5 1,8 1,8Luxemburg 2,7 4,1 0,0 3,1 3,1 2,3 2,9 2,5Malta 0,7 4,7 1,8 0,8 1,8 1,8 2,5 3,0Niederlande 1,6 2,2 1,0 0,6 0,4 0,2 1,3 1,2Österreich 2,2 3,2 0,4 1,8 1,7 1,8 1,7 1,6Portugal 2,4 2,7 -0,9 0,7 1,1 1,1 1,9 2,0Slowenien 3,8 5,5 0,9 2,7 2,4 2,1 2,3 2,4Slowakische Republik 1,9 3,9 0,9 0,7 0,7 0,7 1,0 1,1Finnland 1,6 3,9 1,6 1,6 1,4 1,3 1,3 1,3

Euroraum 2,1 3,3 0,3 1,5 1,6 1,4 1,7 1,6

Dänemark 1,7 3,6 1,1 2,4 1,9 1,7 2,1 2,3Schweden 1,7 3,3 1,9 2,1 1,9 1,6 1,4 1,1Vereinigtes Königreich 2,3 3,6 2,2 3,7 3,4 3,2 3,1 3,1

Bulgarien 7,6 12,0 2,5 3,0 3,0 2,5 3,2 3,2Tschechische Republik 3,0 6,3 0,6 0,9 1,0 1,0 1,6 1,5Estland 6,7 10,6 0,2 2,5 2,8 3,4 2,8 2,8Lettland 10,1 15,3 3,3 -2,8 -2,4 -1,6 -0,7 -0,4Litauen 5,8 11,1 4,2 0,2 0,5 0,9 1,7 1,8Ungarn 7,9 6,0 4,0 5,7 4,9 5,0 3,6 3,6Polen 2,6 4,2 4,0 2,7 2,3 2,4 1,9 1,9Rumänien 4,9 7,9 5,6 4,2 4,4 4,3 7,1 7,6

EU 2,3 3,7 1,0 2,0 2,0 1,9 2,1 2,0

Kroatien 2,9 6,1 2,4 0,8 0,9 0,6 0,9 0,8Türkei 8,8 10,4 6,3 10,2 9,1 8,4 7,6 8,3

USA 2,8 3,6 -0,5 2,2 2,0 1,1 1,2 ..Japan 0,0 1,4 -1,4 -1,2 -0,9 -0,7 -0,6 ..Schweiz 0,8 2,3 -0,7 1,3 1,0 0,5 0,4 0,2

Russland 9,1 14,1 11,8 6,5 6,4 6,1 5,9 ..Brasilien 4,1 6,6 5,1 5,5 5,3 4,8 4,4 4,3China 4,8 5,9 -0,7 2,8 3,1 2,9 3,3 3,5Indien 6,4 8,3 10,9 13,3 13,9 13,7 11,3 ..

Quelle: Eurostat, Nationale Statistische Ämter.1) EU27, Türkei: HVPI; restliche Länder nationaler VPI.

Entwicklung der Verbraucherpreise1)

Land

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Veränderung zum Vorjahr in %

Belgien 2,9 1,0 -2,8 -4,1 -2,7 -0,1 1,6 ..Zypern 5,1 3,6 -1,7 -1,8 -2,6 -2,7 -1,4 -0,2Deutschland 2,5 1,3 -4,9 -5,5 -4,4 -2,0 2,0 3,7Irland 6,0 -3,0 -7,1 -7,7 -7,7 -5,6 -0,6 ..Griechenland 4,5 2,0 -2,0 -1,9 -2,5 -2,5 -2,5 ..Spanien 3,6 0,9 -3,6 -4,4 -3,9 -3,0 -1,3 -0,1Frankreich 2,4 0,2 -2,6 -3,1 -2,7 -0,5 1,2 1,7Italien 1,5 -1,3 -5,0 -6,1 -4,7 -2,8 0,5 1,1Luxemburg 6,5 0,0 -4,1 -8,5 -2,2 1,1 2,9 ..Malta 3,8 1,7 -1,5 -2,2 -1,5 0,7 2,3 ..Niederlande 3,9 1,9 -3,9 -5,0 -4,1 -2,4 0,5 2,6Österreich 3,7 2,2 -3,9 -5,1 -4,0 -2,1 0,2 2,0Portugal 2,4 0,0 -2,6 -3,1 -2,3 -1,0 1,8 ..Slowenien 6,8 3,5 -7,8 -9,5 -9,4 -6,1 -0,1 1,5Slowakische Republik1) 10,6 6,2 -4,7 -5,5 -4,9 -2,6 4,8 4,7Finnland 5,3 0,9 -8,0 -9,5 -8,0 -9,0 -0,4 ..

Euroraum 2,8 0,6 -4,1 -4,9 -4,0 -2,0 0,8 1,9

Dänemark 1,7 -0,9 -4,9 -6,9 -5,3 -2,9 -0,4 2,9Schweden 3,3 -0,4 -5,1 -6,2 -5,9 -1,5 3,0 3,6Vereinigtes Königreich 2,7 -0,1 -4,9 -5,9 -5,3 -2,9 -0,2 1,7

Bulgarien1) 6,2 6,0 -5,0 -4,9 -5,4 -5,9 -3,6 ..Tschechische Republik1) 6,1 2,5 -4,2 -5,0 -5,0 -2,8 1,1 3,0Estland1) 7,2 -3,6 -14,1 -16,1 -15,6 -9,5 -2,0 3,1Lettland1) 10,0 -4,6 -18,0 -18,7 -19,0 -16,9 -6,0 -2,1Litauen1) 9,8 2,8 -15,0 -19,5 -14,2 -12,8 -2,8 1,3Ungarn1) 1,0 0,6 -6,3 -7,5 -7,1 -4,0 0,1 1,0Polen1) 6,8 5,0 1,7 1,2 1,2 3,3 2,9 4,0Rumänien1) 6,2 7,3 -7,1 -8,7 -7,1 -6,5 -2,6 -0,5

EU27 2,9 0,7 -4,2 -5,1 -4,3 -2,2 0,7 1,9

Kroatien1) 5,5 2,4 -5,8 -6,3 -5,7 -4,5 -2,5 ..Türkei1) 4,7 0,9 -4,7 -7,9 -3,3 6,0 11,7 ..

USA 1,9 0,0 -2,6 -4,1 -2,7 0,2 2,4 3,0Japan 2,4 -1,2 -5,2 -5,9 -4,9 -1,3 4,4 1,9Schweiz 3,6 1,9 -1,6 -2,4 -1,4 0,1 1,7 ..

Russland1) 8,1 5,6 -7,8 -10,9 -8,9 -3,8 2,9 ..Brasilien 6,1 5,1 -0,2 -1,7 -1,3 4,4 8,9 8,7China 13,3 9,3 8,5 7,9 9,1 10,7 11,9 10,3Indien 9,9 9,4 9,4 5,2 6,4 7,3 11,2 10,0

Quelle: Eurostat, Nationale Statistische Ämter, Thomson Reuters.1) nicht saisonbereinigt.

Reales Bruttoinlandsprodukt

Land

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Veränderung zum Vorjahr in %

Belgien 2,7 -5,8 -6,2 9,6 6,9 9,9 10,4 ..Zypern 3,1 -4,7 -0,5 0,6 -5,7 -2,0 -1,4 ..Deutschland 6,1 -6,2 -17,0 9,8 14,7 13,5 11,3 11,4Irland 4,9 -1,5 -2,6 4,0 -4,1 6,6 8,4 12,1Griechenland 2,2 -3,4 -9,3 -4,9 -8,0 -6,2 -5,5 -8,5Spanien 1,9 -8,5 -15,8 5,4 2,4 3,3 3,1 0,5Frankreich 1,5 -4,5 -12,0 7,6 8,5 8,7 4,8 5,7Italien -0,2 4,4 -17,6 7,0 7,5 7,3 8,1 4,8Luxemburg 0,3 -18,0 -1,9 21,9 25,4 17,4 8,0 13,8Malta x x -11,8 8,2 7,4 12,5 7,9 5,9Niederlande 3,1 -2,4 -7,8 9,6 13,1 12,3 6,5 5,3Österreich 4,9 -12,8 -0,7 2,0 7,5 10,8 8,8 ..Portugal 1,8 -5,6 -8,6 4,8 0,7 3,8 3,7 1,0Slowenien 6,2 -11,2 -17,4 6,1 9,2 11,9 10,2 9,5Slowakische Republik 16,9 2,5 -14,6 19,3 21,0 31,0 23,9 ..Finnland 4,4 -7,9 -21,2 2,2 7,6 13,2 15,7 8,4

Euroraum 3,5 -4,8 -15,0 7,7 9,4 9,9 8,3 7,1

Dänemark 0,4 -7,5 -15,0 -0,7 -0,7 2,6 5,2 0,9Schweden 4,1 -10,4 -17,8 5,0 7,2 13,0 13,5Vereinigtes Königreich 0,2 1,9 -10,4 4,4 1,3 3,5 2,9 2,7

Bulgarien 9,5 0,6 -17,4 -0,6 -2,6 -1,7 4,2 1,1Tschechische Republik 10,5 -2,5 -12,7 8,4 10,0 11,3 9,0 10,7Estland 6,4 -6,1 -26,2 10,6 18,3 17,7 20,9 24,5Lettland 1,0 -3,8 -15,8 11,5 9,7 13,3 13,8 17,9Litauen 2,5 4,9 -14,5 1,3 4,3 3,8 5,0 4,7Ungarn 8,1 -0,9 -17,4 2,8 9,7 13,7 12,6 ..Polen 9,3 2,2 -3,9 11,4 8,4 11,6 12,5 11,4Rumänien 10,2 3,1 -5,7 6,2 1,8 2,7 7,9 3,9..EU27 3,3 -5,3 -13,9 7,1 7,9 9,0 7,9 6,8

Kroatien 5,1 0,7 -8,9 -0,7 -6,6 -3,4 -4,0 -1,8Türkei 4,4 -0,8 -5,8 19,4 16,6 15,3 10,0 10,0

USA 1,5 -2,2 -9,7 4,0 5,2 7,9 8,2 7,7Japan 2,8 -3,3 -22,4 28,8 25,8 20,4 17,3 16,4Schweiz 9,5 0,2 -7,8 9,0 9,8 7,0 2,7 2,3

Russland 6,4 2,4 -10,8 9,8 10,4 12,6 9,8 6,0Brasilien 5,9 3,1 -6,8 18,9 16,6 14,5 11,7 9,8China2) x x x x x x x xIndien 9,8 4,2 6,6 14,5 15,2 11,3 5,8 13,8

Quelle: Eurostat, OECD, WIIW, FED, Meti, Thomson Reuters.1) nicht saisonal, jedoch arbeitstägig bereinigt; Schweiz, Russland, Brasilien, Indien nicht bereinigt.2) Keine Werte vorhanden.

Industrieproduktion1)

Land

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in % gemäß ILO-Definition

Belgien 7,5 7,0 7,9 8,6 8,6 8,7 8,8 8,9Zypern 4,0 3,6 5,3 6,7 6,9 7,1 7,2 7,1Deutschland 8,4 7,3 7,5 7,2 7,1 7,0 6,9 6,9Irland 4,6 6,3 11,9 12,8 12,8 13,2 13,3 13,6Griechenland 8,3 7,7 9,5 11,0 .. .. .. ..Spanien 8,3 11,3 18,0 19,5 19,7 20,0 20,2 20,3Frankreich 8,4 7,8 9,5 9,9 9,9 9,9 10,0 10,0Italien 6,1 6,7 7,8 8,6 8,6 8,6 8,5 8,4Luxemburg 4,2 4,9 5,2 5,2 5,2 5,2 5,3 5,3Malta 6,4 5,9 7,0 6,9 6,9 6,7 6,5 6,5Niederlande 3,2 2,8 3,4 4,2 4,3 4,3 4,4 ..Österreich 4,4 3,8 4,8 4,2 4,1 4,0 3,9 3,8Portugal 8,1 7,7 9,6 10,7 10,9 11,0 11,0 10,8Slowenien 4,9 4,4 5,9 6,9 7,0 7,0 7,0 6,8Slowakische Republik 11,1 9,5 12,0 14,7 14,7 14,8 14,9 15,0Finnland 6,9 6,4 8,2 9,0 8,8 8,6 8,5 8,5

Euroraum 7,4 7,5 9,4 10,0 10,0 10,0 10,0 10,0

Dänemark 3,8 3,3 6,0 7,3 7,4 7,3 7,3 6,9Schweden 6,1 6,2 8,3 8,5 9,0 8,7 8,1 8,5Vereinigtes Königreich 5,3 5,6 7,6 7,9 7,8 7,8 .. ..

Bulgarien 6,9 5,6 6,8 9,5 9,6 9,7 9,7 9,7Tschechische Republik 5,3 4,4 6,7 7,9 7,6 7,5 7,4 7,3Estland 4,7 5,5 13,8 19,0 18,6 18,6 18,6 ..Lettland 6,0 7,5 17,1 20,1 .. .. .. ..Litauen 4,3 5,8 13,7 17,3 .. .. .. ..Ungarn 7,4 7,8 10,0 11,2 10,9 10,4 10,4 10,3Polen 9,6 7,1 8,2 9,9 9,8 9,7 9,6 9,4Rumänien 6,4 5,8 6,9 7,4 .. .. .. ..

EU27 7,1 7,0 8,9 9,6 9,6 9,6 9,6 9,6

Kroatien2) 9,6 8,4 9,5 10,1 10,2 10,3 .. ..Türkei3) 8,9 9,8 12,6 11,3 10,8 .. .. ..

USA 4,6 5,8 9,3 9,7 9,9 9,7 9,5 9,5Japan 3,9 4,0 5,1 5,0 5,1 5,2 5,3 5,2Schweiz 2,8 2,6 4,9 4,1 4,0 3,9 3,9 ..

Russland3) 6,2 6,4 8,4 8,6 8,1 7,4 6,8 7,1Brasilien 9,3 7,9 8,1 7,6 7,3 7,5 7,0 6,9China 4,0 4,2 4,3 x x x x xIndien4) x x x x x x x x

Quelle: Eurostat, WIIW, Nationale Notenbanken, Thomson Reuters.1) EU27: saisonal bereinigte Arbeitslosenquoten.2) Arbeitslosenquote auf Basis registrierter Arbeitsloser.3) Unterjährig: Quartalsdaten.4) Keine Werte vorhanden.

Arbeitslosenquoten1)

Land

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in % des BIP in % des BIP in % des BIP

Belgien -0,2 -1,2 -6,0 84,2 89,8 96,7 3,7 0,2 2,0Zypern 3,4 0,9 -6,1 58,3 48,4 56,2 -11,7 -17,7 -8,5Deutschland 0,2 0,0 -3,3 65,0 66,0 73,2 7,9 6,6 5,0Irland 0,1 -7,3 -14,3 25,0 43,9 64,0 -5,3 -5,2 -2,9Griechenland -5,1 -7,7 -13,6 95,7 99,2 115,1 -14,7 -13,8 -13,1Spanien 1,9 -4,1 -11,2 36,2 39,7 53,2 -10,0 -9,6 -5,1Frankreich -2,7 -3,3 -7,5 63,8 67,5 77,6 -2,3 -3,3 -2,9Italien -1,5 -2,7 -5,3 103,5 106,1 115,8 -1,8 -3,1 -3,2Luxemburg 3,6 2,9 -0,7 6,7 13,7 14,5 9,7 5,3 5,6Malta -2,2 -4,5 -3,8 61,9 63,7 69,1 -6,2 -5,4 -3,9Niederlande 0,2 0,7 -5,3 45,5 58,2 60,9 8,5 4,2 3,9Österreich -0,4 -0,4 -3,4 59,5 62,6 66,5 3,4 3,6 2,5Portugal -2,6 -2,8 -9,4 63,6 66,3 76,8 -9,8 -12,1 -10,5Slowenien 0,0 -1,7 -5,5 23,4 22,6 35,9 -4,5 -6,2 -0,9Slowakische Republik -1,9 -2,3 -6,8 29,3 27,7 34,6 -5,4 -6,6 -3,2Finnland 5,2 4,2 -2,2 35,2 34,2 44,0 4,3 3,5 1,5

Euroraum -0,6 -2,0 -6,3 66,2 69,7 78,7 0,4 -0,9 -0,6

Dänemark 4,8 3,4 -2,7 27,4 34,2 41,6 1,5 2,2 4,0Schweden 3,8 2,5 -0,5 40,8 38,3 42,3 9,1 9,5 7,3Vereinigtes Königreich -2,8 -4,9 -11,5 44,7 52,0 68,1 -2,7 -1,5 -1,3

Bulgarien 0,1 1,5 -3,9 18,2 14,1 15,1 -25,2 -25,3 -9,4Tschechische Republik -0,7 -2,1 -5,9 29,0 30,0 36,5 -2,6 -2,3 -2,6Estland 2,6 -2,7 -1,7 3,8 4,6 7,4 -17,8 -9,4 4,6Lettland -0,3 -4,1 -9,0 9,0 19,5 33,2 -22,4 -12,6 9,5Litauen -1,0 -3,2 -8,9 16,9 15,6 29,9 -14,6 -11,6 3,8Ungarn -5,0 -3,8 -4,0 65,9 72,9 79,1 -6,5 -8,4 0,2Polen -1,9 -3,6 -7,1 45,0 47,2 51,7 -4,7 -5,0 -1,6Rumänien -2,5 -5,4 -8,3 12,7 13,6 21,8 -13,5 -12,1 -4,4

EU27 -0,8 -2,3 -6,8 58,8 61,6 73,6 -0,4 -1,1 -0,5

Kroatien -2,5 -1,4 -4,1 33,1 33,5 37,7 -7,6 -9,2 -5,2Türkei -1,0 -2,2 -5,5 39,4 39,5 47,3 -5,8 -5,5 -2,2

USA -3,0 -5,3 -11,3 61,9 70,4 83,0 -5,2 -4,9 -3,0Japan -2,4 -1,9 -8,0 167,0 173,8 192,9 4,8 3,2 2,8Schweiz 1,3 1,1 -0,7 46,5 42,4 41,6 8,9 1,6 7,5

Russland 6,0 4,9 -6,2 7,2 5,7 5,7 6,0 6,1 3,9Brasilien -2,8 -2,0 -3,5 x x x 0,1 -1,7 -1,5China 2,0 1,1 -1,8 x x x 11,0 9,4 5,8Indien -4,2 -8,8 -10,1 x x x -1,0 -2,2 -1,8

Quelle: Eurostat, EU-Kommission, IWF, OECD, Russisches Finanzministerium, Nationale Zentralbanken.

Fiskaldaten und Leistungsbilanzsalden

Land

Budgetsalden Staatsschulden Leistungsbilanz