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Koordinatensysteme und Transformationen P 1 P 1

Koordinatensysteme und Transformationen P1P1 P1P1

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Koordinatensysteme und Transformationen

P1 P1

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 2

Inhalt

• Koordinatensysteme– Beschreibung von Positionen (Punkten) in 2D und 3D– Mathematische Basis für computergraphische

Algorithmen

• Transformationen– Mathematische Beschreibung geometrischer

Veränderungen von Objekten– Einfache arithmetische Operationen– Repräsentation durch Matrizen– 2D und 3D

• Projektionen– Übergang von nD nach (n-1)D – hier 3D nach 2D– Grundlage für Kameramodelle in der Computergraphik

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Einführung

Motivation: Koordinatensysteme und Transforma-tionen für die Abbildung von 3D-Modellen entsprechend einer Kameraposition

Beispiele:– Weltkoordinaten → Kamerakoordinaten (3D-Modelle und

Kamera in einheitliches Koordinatensystem überführen)– Projektion auf die Bildebene (Kamerakoordinaten →

Bildkoordinaten)

• Grundlagen: Geometrie und lineare Algebra• Ausgangspunkt: Beschreibung von Objekten

durch Mengen von Eckpunkten und Kanten (Polygone bzw. Polyeder)

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Einführung

Skalare, Punkte und „Vektoren“• Jeder Vektor (a,b,c) kann eindeutig in eine

Linearkombination der Elemente der Basis des Vektorraumes zerlegt werden:– (a,b,c) = a(1,0,0) + b(0,1,0) + c(0,0,1)– Skalare a, b und c sind die kartesischen Koordinaten

des Vektors im System der Einheitsvektoren des euklidischen Koordinatensystems.

– Die kartesischen Koordinaten eines Vektors sind die Projektionen dieses Vektors auf die Koordinatenachsen.

• Skalare sind reelle/komplexe Zahlen. Bei Transforma-tionen repräsentieren sie z.B. Drehwinkel und Skalie-rungsfaktoren.

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Skalare, Vektoren und Matrizen• Skalare – 0-dimensional• Vektoren – 1-dimensional, n Komponenten• Matrizen – 2-dimensional, nxm Elemente

Zusammenhang:• Komponenten eines Vektors bzw. Elemente

einer Matrix sind Skalare.• Zeilen bzw. Spalten einer Matrix sind Vektoren.

Warum Matrizen?Beschreibung von Transformationen (Trafo-Matrizen)

Einführung

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 6

Implementierung:Graphikbibliotheken enthalten oft vordefinierte Strukturen bzw. Klassen für Punkte, Vektoren und Matrizen.

Diese enthalten Methoden zum „Rechnen“ mit Vektoren.Beispiele: • Überladen von Operatoren zur Addition, Subtraktion• Bestimmung von Kreuz- und Skalarprodukt• Bestimmung der Größe eines Vektors

OpenGL:typedef GLfloat point3[3];

point3 vertices [8] = {{-1.0, -1.0, -1.0}, {-1.0, 1.0, -1.0}, …};

Einführung

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 7

• Vektorraum: enthält Vektoren und Skalare. In einem Vektorraum sind Operationen definiert, die Vektoren v und Skalare s verknüpfen.Multiplikation: f(v x s) → vAddition: f(v1,v2) → v

• Affiner Raum ist ein Vektorraum, der um Punkte p erweitert wird. Punkte können subtrahiert werden.Subtraktion: f (p1, p2) → v

• Euklidischer Raum ist ein affiner Raum, in dem skalare Werte quantifiziert werden, wobei das euklidische Abstandsmaß benutzt wird. In der CG nutzen wir vorrangig euklidische Räume.

Einführung

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 8

Identische Vektoren Addition von Vektoren

Einführung

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 9

x

y

z

(a,b,c)

a(1,0,0)

b(0,1,0)

c(0,0,1)

Interpretation: • Ein Vektor hat keine Position.• Ausgehend von einem festen

Punkt (z.B. o) definiert ein Vektor einen Punkt.

• Vektor (a,b,c) kann als Punkt im Raum dargestellt werden, der dem Endpunkt eines Vektors (a, b, c) ausgehend vom Koordinatenursprung (0,0,0) entspricht.

• Äquivalentes gilt für andersdimensionale Vektorräume n

Koordinatensysteme

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Koordinatensysteme• Eine Menge (o, e1, e2, ..., en) bestehend aus

einem Punkt o An und der Basis (e1, e2, ...,en) von An heißt Koordinatensystem.

• Für jeden Punkt p An ist Ortsvektor von p

• Komponenten von v heißen Koordinaten bezüglich (e1, e2, ..., en) d.h. p besitzt die Koordinaten (x1, x2, ..., xn):

• Punkt o heißt Koordinatenursprung

opv

nn2211 e x e x e x v op

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Koordinatensysteme in der CG

• zweidimensional

• dreidimensional

x

y

x

y

z

x

y

z

linkshändigesKoordinatensystem

rechtshändigesKoordinatensystem

X- Richtung des DaumensY- ZeigefingerZ- MittelfingerDie beiden Koordinaten-systeme sind spiegelbildlich und nicht durch Drehung ineinander zu überführen.

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Koordinatensysteme und Transformationen

2. Transformationen in 2D

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• Fragestellung:– Wie werden Bewegungen beschrieben? Wie

berechnet man die Position von Objekten nach Bewegungen?

• Bewegungen = Transformationen– Veränderung der Position von Punkten– Verschiebung = Translation– Größenveränderungen = Skalierung– Drehung = Rotation– Weitere affine Transformationen:

• Spiegelung• Scherung

Transformationen in 2D

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 14

Transformationen in 2D: Translation

• Punkt (x,y) wird auf gerade Linie nach (x‘, y‘) verschoben.

• Beschreibung der Translation durch einen Vektor (dx,dy), der die Verschiebungsweite in x- und y-Richtung angibt

• Addition des Verschiebungs-vektors

• Noch eine Interpretation von Vektoren: Beschreiben den Weg bzw. die Linie von P1 zu P2

(x,y)

(x‘,y‘)

(dx,

dy)

dx

dy

dy

dx

y

x

y

x

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 15

Transformationen in 2D: Skalierung

Uniforme Skalierung• Zentrum der Skalierung

ist o, Skalierung erfolgt in alle Richtungen uniform mit dem skalaren Faktor

• Ortsvektor zu (x,y) wird auf das -fache verlängert, um (x‘,y‘) zu erhalten

• Multiplikation mit dem Skalierungsfaktor

y

x

y

x

y

x

(x,y)

(x‘,y‘)

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Nicht-uniforme Skalierung• Zentrum der Skalierung ist

o, Skalierung erfolgt in x-Richtung mit dem Faktor in y-Richtung mit (Skalierungsvektor ()T)

• Ortsvektor zu (x,y) wird auf das -fache in x-Richtung und das -fache in y-Richtung verlängert.

• Multiplikation mit entsprechenden Skalierungsfaktoren

ßy

x

y

x

(x,y)

(x‘,y‘)

Transformationen in 2D: Skalierung

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 17

Transformationen in 2D: Rotation

• Rotationszentrum ist o.• Punkt (x,y) wird um den

Winkel um o gedreht, so dass sich der Punkt (x‘,y‘) ergibt.

• Positive Werte von ergeben eine Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn.

(x,y)

(x‘,y‘)

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 18

• Herleitung der Berechnungsvorschrift:Entfernung r vom Ursprung zu (x,y) bzw. (x‘,y‘) bleibt unverändert. Nutzung von Additionstheoremen für Winkelfunktionen.

(x,y)

(x‘,y‘)

r

r

r cosr cos( +

sincos ryrx

cossinsincos

)sin(

sinsincoscos

)cos(

rr

ry

rr

rx

(I) In (III) und (II) in (IV) einsetzen:

cossin

sincos

yxy

yxx

(I)

(III)

(IV)

(II)

Transformationen in 2D: Rotation

x

y

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 19

• Berechnungsvorschrift

• Kann als Matrix-Vektormultiplikation ausgedrückt werden:

• Rotationen um negative Winkel erfolgen mit dem Uhrzeigersinn; ausnutzen: cos(-)=cos() und sin(-)=-sin()

cossin

sincos

yxy

yxx

y

x

y

x

cossin

sincos

Transformationen in 2D: Rotation

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 20

Transformationen in 2D: Zwischenergebnis• Translation:Addition des Verschiebungsvektors• Skalierung: Multiplikation des Skalierungsfaktors• Rotation: Matrixmultiplikation• Keine einheitliche Behandlung!• Schwierig bei zusammengesetzten

Transformationen!

• Einheitliche Repräsentation von Transformationen gesucht → Homogene Koordinaten

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Transformationen in 2D: Homogene Koordinaten• Ein Koordinatensystem wird in ein homogenes

Koordinatensystem überführt, indem eine zusätzliche Dimension eingeführt wird: n n+1 Dimensionen.

• Ein Punkt (x, y) wird in homogenen Koordinaten durch das Tripel (x·w, y·w, w) repräsentiert, mit w0.

• Normalisierte Darstellung: w = 1 (x, y, 1)

• Jeder Punkt hat unendlich viele äquivalente Repräsentationen in homogenen Koordinaten.

• Achtung: Homogene Koordinaten von 2D-Punkten nicht mit „normalen“ 3D-Koordinaten verwechseln!

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Vorteile:• Repräsentation aller Punkte in homogenen Koordinaten

ermöglicht einheitliche Behandlung der Transformationen

• Fragen:– Was steht für das Fragezeichen?– Welche Operation ist *?

• Antwort:– Transformationen werden als Matrizen repräsentiert– Verknüpfung durch Multiplikation

1

y

x

w

yw

xw

?

Transformationen in 2D: Homogene Koordinaten

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 23

• Translation– Vorher: Addition eines Vektors– Jetzt: Multiplikation mit einer Translationsmatrix

• Skalierung– Vorher: komponentenweise Multiplikation mit

Skalierungsfaktoren– Jetzt: Multiplikation mit einer Skalierungsmatrix

1100

10

01

1100

10

01

y

x

dy

dx

y

x

dy

dx

1100

00

00

1100

00

00

y

x

sy

sx

y

x

sy

sx

Transformationen in 2D: Homogene Koordinaten

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 24

• Rotation– Vorher: komplexe Gleichung oder

Matrixmultiplikation– Jetzt: Multiplikation mit einer Rotationsmatrix

• Allgemeine 2D-Transformationsmatrix

1100

0cossin

0sincos

1100

0cossin

0sincos

y

x

y

x

100

fed

cba Skalierung

Rotation

Translation

Transformationen in 2D: Homogene Koordinaten

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 25

Inverse Transformationen:• Frage: Wie macht man Transformationen

rückgängig (was sind die inversen Transformationen)?

• Für elementare Transformationen einfach:– Translation: Verschiebung um den negativen

Verschiebungsvektor T-1(dx, dy) = T(-dx, -dy)

– Skalierung: Skalierung mit dem reziproken Skalierungsfaktor S-1() = S(1/)

– Rotation: Rotation um den negativen Rotationswinkel. Da aber Rotationsmatrizen orthogonal sind, gilt R-1 = RT.

Transformationen in 2D: Homogene Koordinaten

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 26

Zusammengesetzte Transformationen• Nacheinanderausführung zweier Translationen

– Translation ist additiv, d.h. Ergebnis ist eine Verschiebung um die Summe beider Vektoren

• Nacheinanderausführung zweier Skalierungen

– Skalierung ist multiplikativ, d.h. Ergebnis ist eine Skalierung um das Produkt der beiden Faktoren.

1100

10

01

100

10

01

11

1

2

2

y

x

dy

dx

dy

dx

y

x

1100

10

01

121

21

y

x

dxdy

dxdx

y

x

1100

00

00

100

00

00

11

1

2

2

y

x

sy

sx

sy

sx

y

x

1100

00

00

121

21

y

x

sysy

sxsx

y

x

Transformationen in 2D: Homogene Koordinaten

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 27

• Nacheinanderausführung zweier Rotationen

– Rotation ist additiv.

• Allgemein: Homogene Koordinaten – Ermöglichen Vereinheitlichung und Kombination aller

geometrischen Transformationen

• Schreibweise– Transformationen werden in der Reihenfolge T1,

T2, ..., Tn ausgeführt P‘=Tn·...·T2·T1·P

1100

0cossin

0sincos

100

0cossin

0sincos

111

11

22

22

y

x

y

x

Transformationen in 2D: Homogene Koordinaten

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 28

Zusammensetzen von Transformationen• Rotation eines Punktes um einen beliebigen

Punkt P1 in der Ebene

• Ausführung in drei Schritten1. Translation, so dass P1 im Ursprung liegt

2. Rotation um den Ursprung3. Rück-Translation von P1

P1 P1

Transformationen in 2D: Homogene Koordinaten

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 29

Zusammensetzen von Transformationen• Zerlegung von komplizierten Transformationen

in elementare Transformationen• Repräsentation der Gesamt-Transformation

durch eine Matrix möglich

1100

sin)cos1(cossin

sin)cos1(sincos

1100

10

01

100

0cossin

0sincos

100

10

01

),()(),(

11

11

1

1

1

1

1111

y

x

xy

yx

y

x

y

x

y

x

PyxTRyxTP

Transformationen in 2D: Homogene Koordinaten

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 30

Zusammensetzen von Transformationen:• Aber: Matrixmultiplikation ist i.a. nicht kommutativ!• Das bedeutet: Reihenfolge der Transformationen ist

ausschlaggebend für das Ergebnis

• also: Tn...T2T1P T1T2...TnP T2Tn...T1P wenn die Ti voneinander verschiedene Transformationen sind

• Allerdings in einigen Fällen besteht Kommutativität:– Nacheinanderausführung von Translationen– Nacheinanderausführung von Skalierungen– Nacheinanderausführung von Rotationen

Transformationen in 2D: Homogene Koordinaten

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 31

Weitere Transformationen:• Spiegelung

– an der x-Achse – an der y-Achse – wird implementiert als

Skalierung mit dem Faktor -1

100

0)1(0

00)1(

T

Transformationen in 2D: Homogene Koordinaten

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 32

Weitere Transformationen:• Scherung

– Versatz parallel zur x-Achse, proportional zur y-Position (bzw. umgekehrt)

– in x-Richtung

– in y-Richtung

(x,y) (x‘,y‘)

100

010

01 a

T

100

01

001

bT

Transformationen in 2D: Homogene Koordinaten

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 33

Affine Transformationen• Jede Sequenz von Rotation, Translation und

Skalierung erhält die Parallelität von Linien, aber nicht Längen und Winkel.

• Solche Transformationen heißen affine Transformationen.

Transformationen in 2D: Homogene Koordinaten

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 34

Affine Abbildungen sind: – Geradentreu. Das Bild einer Geraden ist wieder eine Gerade.– Parallelentreu. Parallele Geraden haben parallele Bildgeraden.– Teilverhältnistreu. Dem Teilverhältnis auf einer Geraden

entspricht das Teilverhältnis auf der Bildgeraden. – Bsp: Wenn Punkt C Strecke AB im Verhältnis 1:2 teilt, dann liegt

C´auf A´B´und teilt A´B´im gleichen Verhältnis.

Affine Abbildungen sind:– nicht verhältnistreu in Bezug auf Teilflächen – Bsp: Wenn ein Punkt D das Dreieck ABC in drei gleich große

Dreieck ABD, ACD und BCD teilt, dann ist das Verhältnis der Flächen von A´B´D´zu A´C´D´zu B´C´D´im allgemeinen nicht 1:1:1.

– nicht längentreu– nicht winkeltreu– nicht flächentreu.

Transformationen in 2D: Homogene Koordinaten

A B

C

D

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Koordinatensysteme und Transformationen

3. Transformationen in 3D

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 36

3D Transformationen

• Vorgehensweise gleich zu 2D• Repräsentation in homogenen Koordinaten

(4D)

• Transformationsmatrizen demzufolge 44-Matrizen

1

z

y

x

z

y

x

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 37

3D Transformationen: Matrizen

• Translation– Addition eines Translationsvektors bzw.

Multiplikation mit einer Translationsmatrix

• Skalierung– Multiplikation mit Skalierungsfaktoren bzw.

Multiplikation mit einer Skalierungsmatrix

1000

100

010

001

dz

dy

dx

T

1000

000

000

000

sz

sy

sx

S

uniforme Skalierung, wenn sx=sy=sz, sonst Nicht-uniforme Skalierung

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 38

• Rotation– Rotationen um die verschiedenen Koordinatenachsen

müssen betrachtet werden.– 3 verschiedene Rotationsmatrizen (Rotation um

positive Winkel in rechtshändigem Koordinatensystem)

– Achse, um die gedreht wird, bleibt „Einheitsvektor“ in der Matrix

1000

0100

00cossin

00sincos

1000

0cos0sin

0010

0sin0cos

1000

0cossin0

0sincos0

0001

z

yx

R

RR

3D Transformationen: Matrizen

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 39

3D Transformationen: Matrizen

Warum unterschiedliche Vorzeichen bei den Winkeln (Sinus)?

x

y

zrechtshändigesKoordinatensystem

x

z

Gegenüber der 2D-Herleitung, Spiegelung an der x-Achse (x, -y) (sin α = - sin (- α), cos (- α) = cos α

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 40

• Überführung rechtshändiges in linkshändiges Koordinatensystem (Spiegelung)

1000

0100

0010

0001

lrT

3D Transformationen: Matrizen

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 41

Zusammensetzen von Transformationen• auch über Multiplikation der Matrizen• generelle Transformationsmatrix in 3D

ponm

lkji

hgfe

dcba

T

Skalierung

Rotation

Translation

3D Transformationen: Matrizen

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 42

Matrizen werden in der CG benötigt für Transformationen der Szene in Kamerakoordinaten und Projektionen.

Realisierung in OpenGL:In OpenGL wird die Spezifikation dieser Matrizen (4x4, homogene Koordinaten) unterstützt; alle Matrizen werden einheitlich gehandhabt.Der glMatrixMode spezifiziert, auf welche Matrix sich die folgenden Kommandos beziehen.glLoadIdentity () setzt Matrix auf die EinheitswerteglLoadMatrixf (matrixPointer) lädt die Matrix mit dem angege- benen Feld (1D, 16 Werte)glMultMatrixf (matrixPointer) multipliziert aktuelle Matrix mit der angegebenenglPushMatrix(), glPopMatrix() Matrix auf einem Stack ablegen bzw. vom Stack holen.

3D Transformationen: Matrizen

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 43

3D Transformationen: Matrizen

Realisierung in OpenGL:glTranslatef (v1, v2, v3) multipliziert aktuelle Matrix mit einer

TranslationsmatrixglRotatef (ang, ref1, ref2, ref3) multipliziert aktuelle Matrix

mit einer Rotationsmatrix. Rotation um (ref1; ref2; ref3) und den Winkel „ang“.

Beispiel:glPushMatrix(); // aktuelle Matrix auf dem Stack sichernglMatrixMode (GL_MODEL_VIEW); // Welche Matrix?glLoadIdentity(); // InitialisierungglTranslatef (4.0, 5.0, 3.0); // TranslationglRotatef (45.0,1.0, 0.0, 0.0);// Rotation um x-AchseglTranslatef (-4.0, -5.0, -3.0); // RücktranslationglPopMatrix(); // Matrix rekonstruieren

Reihenfolge: Alle Manipulationen der Matrizen sind postmultiplikativ.

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 44

Koordinatentransformationen

• Bisher: Transformation von Punkten in neue Punkte bei konstantem Koordinatensystem („geometrische Transformationen“)

• Äquivalente Sichtweise: Wechsel des Koordinatensystems bei konstantem geometrischen Objekten („Koordinatentransfor-mationen“)

• Allgemein gilt:– Geometrische Transformationen und entsprechende

Koordinatentransformationen sind invers zueinander!

• Computergraphik:– Geometrische Objekte oft in lokalem „bequemem“

Koordinatensystem definiert („Objekt-Koordinatensystem“)

– Koordinatentransformation in Weltkoordinaten gibt Lage des Objekts in der Szene wider.

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 45

Zusammenfassung Transformationen• Geometrische Transformationen sind lineare

Abbildungen vom n in den n

– für uns von besonderem Interesse 2 2 und 3 3

• Für Computergraphik relevant:– Translation– Skalierung– Rotation– Scherung, Spiegelung

• Einheitliche Behandlung der Transformationen durch Übergang zu homogenen Koordinaten und zur Darstellung der Transformationen durch Matrizen

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B. Preim AG Visualisierung Koordinatensysteme 46

• Zusammengesetzte Transformationen durch Hintereinanderausführen von elementaren Transformationen, entspricht Multiplikation der Matrizen.

• Transformation der Objekte oder des Koordinaten-systems

Zusammenfassung Transformationen