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1114 dessea Fficher die sehiinsten Blumenkiirbe darstellen. Es ist diess das herrliche Polystichum spinulosum D C., das Polypodium Pluckenetii L o is. und Polypodium Filix Mas L. Naeh vielem I/in- und Herirren langten wir endlich in der Ruine des OstriSgradan, welche auf einem ganz isolirten zuekerhutfiirmi- gen Felsen himmelhoeh emporragt. Sic ist sehr eng, und scheint nut eine Warte gewesen zu sein. Sie beherrscht die n~ichsten Thii- ler. Der Fels, der diese Veste triigt, ist mit niederen Itecken des Viburnum Ldntana L., Crataegus oxyacantha L. und ~lonogyna L., Sambucus racemosa L., Sorbus Aria L. u. dgl. bewachsen. Pflan- zenseltenheiten gibt es hier um diese Jahreszeit gar keine. (Fortsetzung folgt.) Krankheiten der Olivenb/tume im Oriente. Zu dem Hauptreichthume des Orientalen und auch des Grieehen gehSrt der Wein, die Baumwolle, die Seide, die Ffirberr5the, Ge- treide und die Rosinen (Uvapassa),und besonders das 0el. Tausende yon Familien haben kein anderes Einkommen, ais das dutch den 0el- handel und in Jahren der Missernte der Oliven darben Tausende yon Mensehen, Von der Cultur des Oelbaumes, yon den klimati- schen VerMltnissen, yon der gr~sseren oder geringeren Kfilt% yon dem, w~hrend der Bliithezeit des Oelbaumes fallenden Regen, yon der Trockenheit wfihrend der Sommermonate, und auch ~n den dem Oelbaume eigenthtimlichen Krankheiten hangt die Fruchtbarkeit diet ses edlen Baumes~ der in dem grauesten Alterthume der Minerva geheiligt war, ab. Der Oelbaum ist eine Kalkpflanze zu nennen, denn auf kalkmergligem Boden gedeiht derselbe, wena ihm nur bin. reichend Wasser dargeboten wird, damit sich die Bodenbestand- theile hinreichend zersetzea kSnnen. Die Cultur der Oelbaum-Pflan- zungen wird im Allgemeinen sehr vernachlfissigt, oder muss, besser zu sageni vernaehlfissigt werden, da man nicht Dtinger findet, um diese Pflanzungen dtingen zu kt~nnen~ und unter den verschiedenen Dtingersorten ist es der Schaf-oder Ziegendtinger, der dem Oelbaume am meisten zusagt, wie es die Erfahrung tfiglich lehrt. Die Cultur besteht im Frtihjahre oder wfihrend der Wintermonate in dem Ausputzen der B~ume, dana in dem Ausschneiden der verdovr- ten Zweige, oder im Ausschneiden yon grtinen Aesten, im Falle derselbe wahrscheinlich, in Folge einer Polyphyllie and Polycladie -- HoZ~ ~&#o~ Zweige, -- nicht zur Bltithenbildung kommt, oder anch nach dem Ansetzen der Friichte dieselben fallen lfisst. So sehr der 0elbaum die Frische und Feuchtigkeit der Luft liebt, so sehr empfindlich ist derselbe ftir strenge Kfilte, und eine:Temperatur-Er- niederung yon 8-- 10 Graden unter Null ist im Stande denselben zu Grunde zu riehten. In Folge einer solchen, nur einige Stunden an- dauernden Kfilte im Jahre 1849 gingen Tausende derselben zu Grunde, und man war gezwungen die Bfiume tier Art zu beschneiden, dass man nur den starken, kr~iftigen Stature stehen liess, aus dem sieh nut allmfihlig neue Zweige entwickeln. Das Misslingen der

Krankheiten der Olivenbäume im Oriente

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Page 1: Krankheiten der Olivenbäume im Oriente

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dessea Fficher die sehiinsten Blumenkiirbe darstellen. Es ist diess das herrliche Polystichum spinulosum D C., das Polypodium Pluckenetii L o is. und Polypodium Filix Mas L.

Naeh vielem I/in- und Herirren langten wir endlich in der Ruine des OstriSgradan, welche auf einem ganz isolirten zuekerhutfiirmi- gen Felsen himmelhoeh emporragt. Sic ist sehr eng, und scheint nut eine Warte gewesen zu sein. Sie beherrscht die n~ichsten Thii- ler. Der Fels, der diese Veste triigt, ist mit niederen Itecken des Viburnum Ldntana L., Crataegus oxyacantha L. und ~lonogyna L., Sambucus racemosa L., Sorbus Aria L. u. dgl. bewachsen. Pflan- zenseltenheiten gibt es hier um diese Jahreszeit gar keine.

(Fortsetzung folgt.)

Krankhe i t en der Olivenb/tume im Oriente.

Zu dem Hauptreichthume des Orientalen und auch des Grieehen gehSrt der Wein, die Baumwolle, die Seide, die Ffirberr5the, Ge- treide und die Rosinen (Uvapassa),und besonders das 0el. Tausende yon Familien haben kein anderes Einkommen, ais das dutch den 0el- handel und in Jahren der Missernte der Oliven darben Tausende yon Mensehen, Von der Cultur des Oelbaumes, yon den klimati- schen VerMltnissen, yon der gr~sseren oder geringeren Kfilt% yon dem, w~hrend der Bliithezeit des Oelbaumes fallenden Regen, yon der Trockenheit wfihrend der Sommermonate, und auch ~ n den dem Oelbaume eigenthtimlichen Krankheiten hangt die Fruchtbarkeit diet ses edlen Baumes~ der in dem grauesten Alterthume der M i n e r v a geheiligt war, ab. Der Oelbaum ist eine Kalkpflanze zu nennen, denn auf kalkmergligem Boden gedeiht derselbe, wena ihm nur bin. reichend Wasser dargeboten wird, damit sich die Bodenbestand- theile hinreichend zersetzea kSnnen. Die Cultur der Oelbaum-Pflan- zungen wird im Allgemeinen sehr vernachlfissigt, oder muss, besser zu sageni vernaehlfissigt werden, da man nicht Dtinger findet, um diese Pflanzungen dtingen zu kt~nnen~ und unter den verschiedenen Dtingersorten ist es der S c h a f - o d e r Ziegendtinger, der dem Oelbaume am meisten zusagt, wie es die Erfahrung tfiglich lehrt. Die Cultur besteht im Frtihjahre oder wfihrend der Wintermonate in dem Ausputzen der B~ume, dana in dem Ausschneiden der verdovr- ten Zweige, oder im Ausschneiden yon grtinen Aesten, im Falle derselbe wahrscheinlich, in Folge einer Polyphyllie and Polycladie - - HoZ~ ~&#o~ Zweige, - - nicht zur Bltithenbildung kommt, oder anch nach dem Ansetzen der Friichte dieselben fallen lfisst. So sehr der 0elbaum die Frische und Feuchtigkeit der Luft liebt, so sehr empfindlich ist derselbe ftir strenge Kfilte, und eine:Temperatur-Er- niederung yon 8 - - 10 Graden unter Null ist im Stande denselben zu Grunde zu riehten. In Folge einer solchen, nur einige Stunden an- dauernden Kfilte im Jahre 1849 gingen Tausende derselben zu Grunde, und man war gezwungen die Bfiume tier Art zu beschneiden, dass man nur den starken, kr~iftigen Stature stehen liess, aus dem sieh nut allmfihlig neue Zweige entwickeln. Das Misslingen der

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Olivenernte ist auch starken Regengiissen w~ihrend der Bltithezeit griisstenthefls zuzusehreiben, und noch geftirchteter ist um diese Zeit der Hagelschlag. Zu den Krankheiten des Oelbaumes gebSrt beson- ders im Oriente ein Art Mehlthau, der schon in den iiltesten helle- nischen Zeiten gekannt und gefiirchtet war, und e~.~wlfl~:, auch ~0~oa "E~aiV~ genannt wurde, und dagegen wurde als Schutzgott A p o I l o, dem man den Beinamen Erysibios gab, angerufen. Zu den Insecten, die den Olivenfrt~chten bedeutenden Schaden zuftigen, ist Termes flavicoile zu erwiihnen, in Folffe des Stiches desselben, bekommt die Olive einen kleinen schwarzen Punct, der sich xergrSssert und zur Ffiulniss derselben noch auf dem Baume Anlass gibt. Diese Oliven werden schnell faul und sind nicht zur Speise, sondern nut zur Oel- gewinnung zu verwenden, und in den meisten Fiillen fallen solehe kranke Olivenfrt'tchte durch den geringsten Wind vom Baume, und gehen zu Grunde.

A t h e n , im Februar 1854. X. L a n d e r e r .

Literatur .

- - , B o t a n i k fiir D a m e n , oder allgemeine und besondere Pfianzenkunde anschaulich, leicht fasslich und mit besonderer Be- ziehung auf den edlen Beruf der Frauen~ dargestellt yon Dr. A. H. R e i c h e n b a c h . ~ Leipzig 1854. Verlag yon Heinrich M a t h e s . Seit. 729. Mit einem Stahlstiche und zahlreichen Holzschnitten.

Wenn irgend eine Wissenschaft geeignet scheint, auch yon dem weiblichen Geschlechte gepfiegt zu werden, so ist es die Botanik. Liebe zu den Blumen, dieses Geftihl diirfte wenigen Frauen versagt sein. Die Anmuth der unendlichen Formen~ die Pracht der Farben, Duft und passives Verhalten der Bltithen, ziehen ihr welch geschaffe- nes Gemtith an, nnd wenn sie die Blumen nur zum Tfindeln und Schmiicken pflticl~en und hegen, so geschieht es, well ihnen keine Gelegenheit, keine Aneiferung gegeben wird, in tier Blume und in der Ffianzenwelt etwas mehr als den Genuss des iiusseren Eindruckes zu suchen. Zwar steigerte sich bereits bei manchen Frauen die ~eigung zu den Pfianzen his zur ernsteren Eingehung in eine Doctrine, deren oft starre Einleitungen, auf welche selbe basirt ist, nicht immer ihrer Anschauungsweise und ihrem leiehteren Sinne anziehend erscheinen ki~nnen, allein gewiss wfirden wirsolehe F~ille nicht zu den auss~rordentlichen z~ihlen mtissen, wenn den Frauen die Gelegenheit z~r Erkenntniss tier Pflanzen, ihres Lebens- cyclus und ihrer Mission auf eine ihrer Individualitfit entsprechende Weise geboten sein wiirde. Dass unsere gewi~hnlichen botanischen Werke nicht geeignet sind, unter dem weibliehen Geschlechte Pro- selyten zu machen, diirfte einleuchtend sein, denn selten werden Frauen sich berufen fiihlen, die rein wissenschaftliche Seite der Botanik zum Vorwurfe eines Erholungsstudiums zu machen. Sollte ihre Wiss- begierde auf einem Gebiete, ftir dessen Schiinheiten sie yon ~'atur aus empffinglich sind, gefesselt werden, so miissten die Pfianzen auch nach ihren fisthetisehen~ historisehen, po~tischen und practi-