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366 xuhlni ann, KiyslaUe v. kunstl, 8chwefets: 13Leioxyd. Ammmiak and bebandelt daa gctrockneh Pm'cipitlt rnit Al- kohol, so bekiimmt man damelbe rollkomrnen rein. Dafiir, Jars icli iiher die Urnwandlung des IIarmalinr in Ihrrnala hier nichtr anfubre, erbitte ich mir die giilise Kach- richt der Leser. Ich werde rnich rpater defuhalb reclitfer- tigsn. Die rorrtehende Notis iiber die neiien Pigmente mulib icb aber vorliiufig geben, urn mir die Prioritst einer bereitn vor drei Jaliren gemachten Elitdeckung nicht entgc- hen zu laisen, da Mr. Adjunct Fritioche in St. Pctersburg, dem meirie wissenscbaftlichen und technischen Beschifiiguo- e n mit Harmala reclit wohl bekannt rind, ebenfalls die Saamen der Harmalepflanre, - ohns mir davon cine Notir xu geben - in Untenuchung geiiommen flat. Krystalle von kunstlichem schwefelsaurem Bleioxyd ; von Fk. Huhlmann. - Day schwefelsanre Bleiosgd bildet eine BlineralspecieP, der man den Namen Angled gegeben bet, von Anglesea, HO man es zuerst gefunden hat. Nach Beudant sind die Kryrtalle Octaeder mit mehr oder weniger modificirter rectaiiguliirer Basis, die yon eiiiem rechten rhomboidalen Priama, von 1030 42l nnd 760 18' oder auch ron 101"lP' und tSO48' ahgeleitet werden konnen. Das spec. Gewicbt iet 0,23 - 6,31; die Rrystalie kommen zuf"ailig mit Schwc- felblei nnd Kupfererzeii vor. Kiinstlich warde dao achwefelsaure Blcioxgd bis jetzt iiur als neifues, nicht kryt4tshiechee Pulver erhalten; ich beobachtcte die kiinstliche Bildung des krystrllisirten in der Ietzkn Zeit uirter folgenden Umstindeo.

Krystalle von künstlichem schwefelsaurem Bleioxyd

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Page 1: Krystalle von künstlichem schwefelsaurem Bleioxyd

366 x u h l n i ann, KiyslaUe v. kunstl, 8chwefets: 13Leioxyd.

Ammmiak and bebandelt daa gctrockneh Pm'cipitlt rnit Al- kohol, so bekiimmt man damelbe rollkomrnen rein.

Dafiir, Jars icli iiher die Urnwandlung des IIarmalinr in Ihrrnala hier nichtr anfubre, erbitte ich mir die giilise Kach- richt der Leser. Ich werde rnich rpater defuhalb reclitfer- tigsn. Die rorrtehende Notis iiber die neiien Pigmente m u l i b icb aber vorliiufig geben, urn mir die Prioritst einer bereitn vor drei Jaliren gemachten Elitdeckung nicht entgc- hen zu laisen, da Mr. Adjunct F r i t i o c h e in St. Pctersburg, dem meirie wissenscbaftlichen und technischen Beschifiiguo- e n mit Harmala reclit wohl bekannt rind, ebenfalls die Saamen der Harmalepflanre, - ohns mir davon cine Notir xu geben - in Untenuchung geiiommen flat.

Krystalle von kunstlichem schwefelsaurem Bleioxyd ;

von Fk. Huhlmann. - Day schwefelsanre Bleiosgd bildet eine BlineralspecieP,

de r man den Namen Angled gegeben bet, von Anglesea, HO man es zuerst gefunden hat. Nach B e u d a n t sind die Kryrtalle Octaeder mit mehr oder weniger modificirter rectaiiguliirer Basis, die yon eiiiem rechten rhomboidalen Priama, von 1030 42l nnd 760 18' oder auch ron 101"lP' und tSO48' ahgeleitet werden konnen. Das spec. Gewicbt iet 0,23 - 6,31; die Rrystalie kommen zuf"ailig mit Schwc- felblei nnd Kupfererzeii vor.

Kiinstlich warde dao achwefelsaure Blcioxgd bis jetzt iiur als neifues, nicht kryt4tshiechee Pulver erhalten; ich beobachtcte die kiinstliche Bildung des krystrllisirten in der Ietzkn Zeit uirter folgenden Umstindeo.

Page 2: Krystalle von künstlichem schwefelsaurem Bleioxyd

Kuhlmann, Xrystolle v. kilnrtl. #chw#fek. Bkbxyd, 367

Ich liere, la der Abaicht, eine vollsts'ndigere Condenoa- lion der in den Bleikammern gebildelen Schwefelefure mi

bewirken , die aua Schwefeleiiure, Wrrtenalpeterriiure hnd Wasrer bestehenden Diimpfe ails den Kamrnern fn grofse Kkten van Blei treten. In Folge der Verdichtung dee griifsten Theils der SchwefelsOure herrschte in diesem Ce- meuge die Untersalpetershre vor and mufste also, bei Ge- gea ra r t von Waeserdampf, die Bildung ciner grofsen Xengc von S;lpetersiiure bedingen. Dae Blei der Condensationskssteu bedeckte eich durch die Einwirkung dieser Ptzenden Dimpfe echou nsch einigen Tagen mit einer dickeo Schichte VOII

voilkommen in Nadeln and Schuppen krystalliairtem, dem Chlorblei Zhnlichen, schwefelsauren Bleioryd.

Die Form dierer Krystalle iet rchwer zn beatimmen; rie echeint sich der des natiirlichen Salzes zo nahern, man beobacirtet daran Priemen, die durch Pyramiden urrd trep- penformig iibereinander gelagerte Tafeln begrenzt eind ; das S a h ist warserfrei uiid viillig reines, neutrales schwefel- eauree Bleioxgd. Sein spec. Gewicht iat 6,061 - 6,086. Die Bildung des krystallieirten schwcfelsauren Bleioxgdr unter dem Einfluh der salpetrigsauren, von Schwefelraure fast ganz freien Dimpfe der Bleikammern geht so ra8Ch und in 10 reichlicher Menge vor sich, dafs dieser Weg der Condensation aufgegeben und durch eiiien anderen ersetzt werden mubte.

Aue den beobachteten Thateachen ergiebt rich die prak- tische Folgerung, dafu die Conservation dcr BIeikammera bei der Schwefelsaurefahrication nur so lmge stattfindcn kann, ale init den ralpetrigen Dimpfen fortwahrend ein ziem- lich groher Ueberscliut von Schwefelsiiure gemengt iet. *)

*) Hr. D e l e z e n n e , der diere Rryrtalls mit dern P O l J r O l c O p nntrr- sachte, faud, dafs sie rricht dnppelt brecheud sqe i i mud dnfs de folglich VOII cluem regularen Octacdtr rich ableiteir Iss~eeu. -