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Kybernetisch-informationstheoretische
Didaktik
Felix von Cube
Norbert Wiener
Helmar Frank
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Nachricht über einen Erziehungsvorgang
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Begriffsbestimmung
Informationstheorie• 1948 gegründete mathematische Disziplin, die sich mit den
Gesetzmäßigkeiten und der Übermittlung von Informationen befasst (Anzahl der Daten, Übertragungsrate etc.)
• Von Informationsübertragung via Kabel bis zum Informationsfluss innerhalb der Gesellschaft als Ganzem
Kybernetik (: kybernetes = Lotse)• Wissenschaftliche Forschungsrichtung, die vergleichende
Betrachtungen über Gesetzmäßigkeiten im Ablauf von Steuerungs- und Regelungsvorgängen in Technik, Biologie und Soziologie anstellt.
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Kybernetes-Modell (nach Wiener/Frank)
Kapitän(1. Funktion)
Lotse(2. Funktion)
Steuermann(3. Funktion)
Antriebssystem(4. Funktion)
Umweltverändernd wirken
Materie, Kraft und
Information(Aufnahme, Speicherung, Reproduktion, Verarbeitung)
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Kybernetischer Regelkreis
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Modellübertragung auf Didaktik
• "Lernen" ist ein Sonderfall von gesteuertem Verhalten und somit Nachrichtenverarbeitung
• Lehrer und Schüler Sender und Empfänger• Bildungsinhalte/Erziehung Information/Ver-
haltenssteuerung• Kapitänsfunktion (Lernzielvorgabe) liegt
außerhalb des Regelkreises Ziel ist es, für jedes Lernziel die optimalen Handlungsan-weisungen zu erarbeiten
Kybernetische Didaktik ist
"das System wissenschaftlicher Aus-sagen, das durch die Anwendung kyber-netischer Methoden und Modelle auf die Entwicklung und Optimierung von Lehr-strategien zustande kommt."
Felix von Cube. Kybernetische Grundlagen des Lernens und Lehrens. 1982, S. 222
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Regelkreismodell (Cube, 1982, 350)
Zielplanung
Strategieplanung
Medienplanung
Kontrollplanung
Verlaufsplanung
Soll-Wert = Lehrziel; umfasst Erziehungs- (affektive Lehrziele) und Ausbildungsziele (kognitive oder pragmatische LZ)
Regler = Erzieher/Ausbilder, der als "Strate-ge" eine best. Lehrstrategie verfolgt, um das Lehrziel zu erreichen
Personale oder technische Medien, die eine adäquate Codierung von Nachrichten aufweisen müssen
Adressat, auf den innere und äußere Einflüsse (Störgrößen) einwirken; seine Reaktion wird mit
Lernkontrollen gemessen und dann als Ist-Wert mit dem Soll-Wert ver-glichen; bei Nicht-Übereinstimmung beginnt neuer Regelungsvorgang
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Regelkreismodell (Cube, 1982, 350)Lehrstrategien zur Erlangung von• Kenntnissen • produktivem Denken• Einstellungen• Fertigkeiten
Medieneinsatz zur• Vermittlung o.g. Lehrstrategien und• kombinierter Lehrstrategien
Basis für formale Planung Basis für inhaltliche Planung
Kybernetische Unterrichtsplanung
1 Zielplanung
2 Strategieplanung
3 Medienplanung
4 Kontrollplanung
5 Verlaufsplanung
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Beschreibung des Lernens (informationstheoretisch)
Lernen als1. Informationsabbau
Lernen ist Abbau subjektiver Informationen Bekanntes, bereits Gelerntes = kein Informationswert
2. RedundanzaufbauRedundanz (Vorhandensein von weglassbaren Elementen
in einer Nachricht, die keine zusätzliche Information liefern, sondern nur die beabsichtigte Grundinformation stützen)
Unbekanntes, noch nicht Gelerntes = keine Redundanz
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Lehrstrategien/Methoden• Lehrstrategien bestehen aus einer Abfolge
geplanter Maßnahmen, die vom Ausbilder oder von Medien durchzuführen sind und den Adressaten zu einem bestimmten Lehrziel führen
• Methoden sind festgelegte Abfolgen von Steuerungsmaßnahmen– Sind diese auf ein bestimmtes Lehrziel gerichtet Lehrstrategie– Wenn nicht Bausteine für unterschiedliche Lehrstrategien (z.B.
Rollenspiel, Gruppenarbeit etc.)
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Lehrstrategien (zur effektiven Vermittlung von Kenntnissen)
1. Ordnung der Informationen vor der Aufnahme durch den Adressaten (z.B. durch Strukturierung, Rhythmisierung etc.)
2. Wiederholte Darbietung der zu erlernenden Information
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Planung des Unterrichts (1)
1. Entwicklung der Lehrstrategie• Rückgriff auf allgemeine Strategien zur Erlangung
von Kenntnissen, Erkenntnissen, Fertigkeiten etc.• Kombination, so dass sie auf die jeweiligen
inhaltlichen Vorgaben/Entscheidungen hin konkretisieren
• Prämisse: alle Adressaten müssen sämtliche Voraussetzungen zur Erreichung der Ziele erfüllen; wenn nicht, müssen die noch nicht erfüllten Bedingungen als "Teilziele" in die Strategie eingebracht werden
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Planung des Unterrichts (2)
2. Planung des adäquaten Medieneinsatzes– Medien müssen zum Zeichenrepertoire des
Adressaten gehören– Adäquate Codierung (Mediendidaktik)– Einsatz curricularer Medien zur Realisierung
von Lehrstrategien
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Planung des Unterrichts (3)
3. Festlegung didaktischer Stationen• Festlegung von Kontrollstationen auf dem Weg zum Lehrziel
• Didaktische Station ist kein Soll-Wert, sondern Punkt der ermittelten Lehrstrategie
• Entscheidungsspielraum des Planers betrifft nicht Lehrziel, sondern Ort und Anzahl der zu erfolgenden Rückkopplungen
• Rückkopplung: muss so erfolgen, dass der Ist-Wert des Adressaten im Anschluss an eine Steuerung festgestellt und der Adressat dann von diesem Ist-Wert aus – u.U. mit Hilfe mehrerer Steuerungsoperationen – zu der vorgesehenen Station geführt wird.