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Gartenfreund · März 2020 I Landesverband der Gartenfreunde Mecklenburg und Vorpommern e.V. Kleingärtner in Mecklenburg und Vorpommern Termine, Nachrichten und Berichte aus Kreis- und Regionalverbänden Veranwortlich für die Mittei- lungen des Landesverbandes: Der Vorstand Die Artikel in den Vereinsnach- richten liegen in der Verantwor- tung der verfassenden Vereine. Geschäftsstelle und Redaktion Mühlenweg 8, 18198 Stäbelow Tel. 03 82 07/66 50, Fax: 03 82 07/66 53 4 E-Mail: gfwitte@ gartenfreunde-mv.de www.gartenfreunde-mv.de Sprechzeiten: Mo. bis Do.: 9.00–12.00 Uhr Mo., Di., Do.: 13.00–15.00 Uhr Beiträge der Vereine sind an den Landesvorstand zu senden. E-Mail: redaktionsbeirat@ gartenfreunde-mv.de Redaktionsschluss für die Mai-Ausgabe: 25. März Letzte Korrektur für die April-Ausgabe: 16. März Anzeigenberatung und -verkauf: Rita Kropp Tel. 04 21/3 48 42-14 E-Mail: [email protected] Und wieder ist es so weit, der Spätwinter ist vergangen, der Frühling steht vor der Tür und die Gartenfreundinnen und Garten- freunde scharren mit den Garten- schuhen und können es nicht er- warten in ihren Kleingärten in die neue Gartensaison zu starten. Die ersten Keimproben oder Aussaatversuche sind bereits Ver- gangenheit. Die Gartenflächen und Beete werden vorbereitet, ob nur eine Gartenkralle genommen wird oder doch noch umgegraben werden muss, entscheidet sich dann vor Ort wie locker der Bo- den nach dem Winter ist. Trotz- dem ist jetzt die Zeit, um nochmal zu harken und die Blätter des vergangenen Jahres auf den Kom- post zu bringen, der vorbeugende Pflanzenschutz beginnt jetzt. Überwinternde Sporen von Apfel- und Birnenschorf verbreiten sich sonst mit den wärmer werdenden Temperaturen in den Obstbäu- men, denn wir arbeiten ja Bio. Gärtnereien und Gartenmärkte werden nach Neuigkeiten durch- sucht. Aber muss es den jedes Jahr was Neues sein? Oder könn- te ich mal den Gartennachbarn fragen, er hatte voriges Jahr so schöne Blumen, vielleicht hat er ja Samen abgenommen? Die ein- fachen Blüten sind sowieso viel schöner und die Insekten haben auch noch was davon. Ist es nicht schön, wenn zur Blütezeit dann ein Gewimmel um die Blumen ist und man sich an der Vielzahl der Insekten erfreuen kann? Alle erwarten aufgeregt die nächsten Wochen. Gibt es wieder kräſtigen Spätfrost oder bleiben in diesem Jahr unsere Obstgehöl- ze davon verschont und wird es eine reiche Ernte. Kann ich die Kartoffeln schon im März legen oder frieren sie sich wieder die Spitzen an? Vielleicht haben wir in diesem Jahr mehr Glück. In einigen Bereichen werden noch Schulungen angeboten, vielleicht sollte ich mich noch ein wenig Weiterbilden oder das Wissen auf- frischen. Da ist es angebracht sich bei den Kleingärtnerverei- nen zu informieren wo was statt- findet. Der Landesverband der Gar- tenfreunde hat bereits sein Fach- beraterseminar zum ema „Ver- edeln von Kernobstgehölzen“ durchgeführt. Es war eine lehr- reiche Veranstaltung und die Teilnehmer können nun in den nächsten Wochen ihr erworbenes Wissen weitergeben, denn es ist der richtige Zeitpunkt dafür an- gebrochen. Alle Kleingärtnerinnen und Kleingärtner gehen mit großem Optimismus in die neue Saison. Hoffen wir auf das Beste und wünschen uns ein erfolgreiches und erholsames neues Garten- jahr. Dieter Gärtner Landesfachberater Terminplanung Landesverband MV 2020 März 13.03. 8 Uhr Vorstandssitzung 13.03. 13 Uhr Treffen Vor- stand Landesverband Sach- sen-Anhalt 20.03. Redaktionskonferenz Gartenfreund Mantelteil in Schwerin 27.–29.03. BDG–Seminar Management/Öffentlichkeits- arbeit I in Berlin zum Thema Leerstandsproblematik Neuigkeiten Liebe Leserinnen und Leser, mit dieser Ausgabe führen wir an dieser Stelle die Rubrik „Neuigkeiten“ ein. Damit wol- len wir Sie künftig über aktu- elle Veranstaltungen sowie über das Geschehen im Lan- desverband informieren. Da der Redaktionsschluss für eine Ausgabe jeweils im Vor- vormonat liegt, berichten un- sere Autoren immer über Din- ge, die schon eine Weile her sind. Hier werden wir Sie be- reits einen Monat früher auf Artikel einstimmen und hoffen so die Aktualität etwas zu er- höhen. Ihre Lokalredaktion Ausbildung neuer Wert- ermittler hat begonnen Am 22. bzw. 29.02. konnte in Stäbelow mit der Ausbildung neuer Verbands-Wertermitt- ler begonnen werden. Wir werden in der nächsten Aus- gabe vom „Gartenfreund“ darüber berichten. Erfahrungsaustausch der Verbands-Schlichter Am 31.01. trafen sich die im LGMV organisierten Schlichter in der Schlichtungsstelle zu ei- ner Konferenz und zum gemein- samen Erfahrungsaustausch. Das neue Gartenjahr beginnt Hummel beim Bestäuben. Foto: Sven Lachmann/Pixabay Dieter Gärtner

Landesverband der Gartenfreunde Mecklenburg und ......Gartenfreund · März 2020 I Landesverband der Gartenfreunde Mecklenburg und Vorpommern e.V. Kleingärtner in Mecklenburg und

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Gartenfreund · März 2020 I

Landesverband der Gartenfreunde Mecklenburg und Vorpommern e.V.Kleingärtner in Mecklenburg und Vorpommern

Termine, Nachrichten

und Berichte aus Kreis-

und Regionalverbänden

Veranwortlich für die Mittei-lun gen des Landesverbandes: Der VorstandDie Artikel in den Vereinsnach-richten liegen in der Verantwor-tung der verfassenden Vereine.

Geschäftsstelle und Redaktion

Mühlenweg 8, 18198 StäbelowTel. 03 82 07/66 50, Fax: 03 82 07/66 53 4E-Mail: [email protected]: Mo. bis Do.: 9.00–12.00 UhrMo., Di., Do.: 13.00–15.00 Uhr

Beiträge der Vereine sind an den Landesvorstand zu senden.E-Mail: [email protected]

Redaktionsschluss für die Mai-Ausgabe: 25. MärzLetzte Korrektur für die April-Ausgabe: 16. März

Anzeigenberatung und -verkauf:Rita KroppTel. 04 21/3 48 42-14E-Mail: [email protected]

Und wieder ist es so weit, der

Spätwinter ist vergangen, der

Frühling steht vor der Tür und die

Gartenfreundinnen und Garten-

freunde scharren mit den Garten-

schuhen und können es nicht er-

warten in ihren Kleingärten in die

neue Gartensaison zu starten.

Die ersten Keimproben oder

Aussaatversuche sind bereits Ver-

gangenheit. Die Gartenfl ächen

und Beete werden vorbereitet, ob

nur eine Gartenkralle genommen

wird oder doch noch umgegraben

werden muss, entscheidet sich

dann vor Ort wie locker der Bo-

den nach dem Winter ist. Trotz-

dem ist jetzt die Zeit, um nochmal

zu harken und die Blätter des

vergangenen Jahres auf den Kom-

post zu bringen, der vorbeugende

Pflanzenschutz beginnt jetzt.

Überwinternde Sporen von Apfel-

und Birnenschorf verbreiten sich

sonst mit den wärmer werdenden

Temperaturen in den Obstbäu-

men, denn wir arbeiten ja Bio.

Gärtnereien und Gartenmärkte

werden nach Neuigkeiten durch-

sucht. Aber muss es den jedes

Jahr was Neues sein? Oder könn-

te ich mal den Gartennachbarn

fragen, er hatte voriges Jahr so

schöne Blumen, vielleicht hat er

ja Samen abgenommen? Die ein-

fachen Blüten sind sowieso viel

schöner und die Insekten haben

auch noch was davon. Ist es nicht

schön, wenn zur Blütezeit dann

ein Gewimmel um die Blumen ist

und man sich an der Vielzahl der

Insekten erfreuen kann?

Alle erwarten aufgeregt die

nächsten Wochen. Gibt es wieder

kräft igen Spätfrost oder bleiben

in diesem Jahr unsere Obstgehöl-

ze davon verschont und wird es

eine reiche Ernte. Kann ich die

Kartoff eln schon im März legen

oder frieren sie sich wieder die

Spitzen an? Vielleicht haben wir

in diesem Jahr mehr Glück.

In einigen Bereichen werden noch

Schulungen angeboten, vielleicht

sollte ich mich noch ein wenig

Weiterbilden oder das Wissen auf-

frischen. Da ist es angebracht

sich bei den Kleingärtnerverei-

nen zu informieren wo was statt-

fi ndet.

Der Landesverband der Gar-

tenfreunde hat bereits sein Fach-

beraterseminar zum Th ema „Ver-

edeln von Kernobstgehölzen“

durchgeführt. Es war eine lehr-

reiche Veranstaltung und die

Teilnehmer können nun in den

nächsten Wochen ihr erworbenes

Wissen weitergeben, denn es ist

der richtige Zeitpunkt dafür an-

gebrochen.

Alle Kleingärtnerinnen und

Kleingärtner gehen mit großem

Optimismus in die neue Saison.

Hoffen wir auf das Beste und

wünschen uns ein erfolgreiches

und erholsames neues Garten-

jahr.

Dieter Gärtner

Landesfachberater

Terminplanung

Landesverband

MV 2020

März

13.03. 8 Uhr Vorstandssitzung

13.03. 13 Uhr Treff en Vor-

stand Landesverband Sach-

sen-Anhalt

20.03. Redaktionskonferenz

Gartenfreund Mantelteil in

Schwerin

27.–29.03. BDG–Seminar

Management/Öff entlichkeits-

arbeit I in Berlin zum Thema

Leerstandsproblematik

Neuigkeiten

Liebe Leserinnen und Leser,

mit dieser Ausgabe führen wir

an dieser Stelle die Rubrik

„Neuigkeiten“ ein. Damit wol-

len wir Sie künftig über aktu-

elle Veranstaltungen sowie

über das Geschehen im Lan-

desverband informieren. Da

der Redaktionsschluss für

eine Ausgabe jeweils im Vor-

vormonat liegt, berichten un-

sere Autoren immer über Din-

ge, die schon eine Weile her

sind. Hier werden wir Sie be-

reits einen Monat früher auf

Artikel einstimmen und hoff en

so die Aktualität etwas zu er-

höhen. Ihre Lokalredaktion

Ausbildung neuer Wert-

ermittler hat begonnenAm 22. bzw. 29.02. konnte in

Stäbelow mit der Ausbildung

neuer Verbands-Wertermitt-

ler begonnen werden. Wir

werden in der nächsten Aus-

gabe vom „Gartenfreund“

darüber berichten.

Erfahrungsaustausch

der Verbands-SchlichterAm 31.01. trafen sich die im

LGMV organisierten Schlichter

in der Schlichtungsstelle zu ei-

ner Konferenz und zum gemein-

samen Erfahrungsaustausch.

Das neue Gartenjahr beginnt

Hummel beim Bestäuben. Foto: Sven Lachmann/Pixabay

Dieter Gärtner

Gartenfreund · März 2020II

VERBANDSNACHRICHTEN

Nach der Winterpause geht es im

März wieder rege in den Gärten

zu. Die neue Gartensaison ist an-

gebrochen. Nun werden die Bö-

den umfassend für die Aussaat

vorbereitet. Das heißt, dass die

Erde gelockert, und falls nötig,

organischer Dünger darauf aus-

gebracht wird.

So wird der Gartenboden zum

einen gut belüft et und zum an-

deren werden die Bodenlebe-

wesen mit Kompost oder natür-

lichem Dung aktiviert. Um den

Garten für die neue Gartensaison

vorzubereiten, lockern Sie die

Erde am besten mit einem Grub-

ber oder einer Grabegabel.

Warum nicht schon

im Herbst den Boden

vorbereiten?Noch immer wird bei einigen Gar-

tenfreunden die Auff assung ge-

teilt, schon im Spätherbst den

Boden für die Gartensaison im

kommenden Jahr vorzubereiten.

Hierbei wird nicht selten der Spa-

ten tief angesetzt und die unteren

Schichten des Mutterbodens zu-

oberst gekehrt. Dadurch wird je-

doch das Bodenleben erheblich

gestört.

Abweichend davon kann jedoch

toniger Boden durchaus schon

zum Saisonende umgegraben

werden. Tipp: Arbeiten Sie Kom-

post oder Tierdung in die schwe-

re Erde mit ein.

Den Boden im Frühjahr

vorzubereiten

ist unumgänglichNichts ist für den Ertrag von Ge-

müse aus dem Nutzgarten so

wichtig wie eine optimale Boden-

vorbereitung im Frühjahr. Der

Boden wird lediglich mit einer

Grabegabel oder einem Grubber

gelockert. So wird der Lebens-

raum der Mikroorganismen und

Kleinlebewesen im Boden ge-

schont.

Ich wünsche allen Gartenfreun-

den viel Spaß bei der Bodenvor-

bereitung.

Ingo Oppermann

Landesfachberater LGMV

Für Städte und Gemeinden sind

Kleingartenanlagen ein echter

Zugewinn. Die kleinen Oasen in-

mitten stark verdichteter Räume

führen zu einem hohen Durch-

grünungsgrad im Stadtgefüge.

Wohnungsnahe Grün- und Er-

holungsfl ächen sorgen für eine

hohe Lebensqualität in den Städ-

ten und Gemeinden. Darum ge-

hören Kleingartenanlagen wie

öffentliche Parks, Spielplätze,

Grünfl ächen oder Friedhöfe zur

kommunalen grünen Infrastruk-

tur. Sie sind deshalb auch für An-

wohner ohne eigene Parzelle at-

traktive Orte der Naherholung und

Entschleunigung.

Kleingärten leisten einen po-

sitiven Beitrag zum städtischen

Klima. Als Frischluft schneisen

sorgen sie für Abkühlung, lassen

Niederschläge in unversiegelte

Böden versickern und binden

Staub und Feinstaub.

Als Teil der Stadtnatur leisten

Kleingartenanlagen einen Beitrag

zur Biodiversität, da sie eine hohe

Artenvielfalt aufweisen. Grund

dafür ist die Strukturvielfalt in

den Gärten sowie der Anbau alter

und seltener Arten und Sorten.

Bedrohte Tier- und Pfl anzenarten

fi nden hier ihre Nische zum Le-

ben.

Darüber hinaus erhalten und

entwickeln Kleingärtner seit Jahr-

zehnten das Wissen um das na-

turnahe Gärtnern und geben es

weiter. Nachhaltiges und ökolo-

gisches Gärtnern sowie das Wis-

sen um das multifunktionale Öko-

system Garten, Biodiversität und

Insektenschutz prägen das Um-

weltbewusstsein der heutigen

Kleingärtnergeneration. Davon

profi tiert die ganze Gesellschaft

über den Gartenzaun hinaus.

Grundlagen für eine

durchgrünte StadtStädte und Gemeinden stünden

vor einer enormen fi nanziellen

Herausforderung, gäbe es die

knapp 14.000 Kleingartenan-

lagen deutschlandweit nicht.

Denn es sind die Kleingärtner-

organisationen, die sich um diese

für die Gesellschaft so wichtigen

Grünfl ächen kümmern: Für rund

44.000 ha zentral gelegene und

öff entlich zugängliche Grünfl ä-

chen müssen die Kommunalver-

waltungen oft mals keine Pfl ege-

kosten aufb ringen.

Mit dem unlängst vorgelegten

Weißbuch „Grün in der Stadt“ hat

die Bundesregierung deutlich

gemacht, dass die Stärkung und

städtebauliche Förderung urbaner

grüner Infrastruktur vor allem in

den Wohnquartieren wichtig ist.

Wie beim Weißbuchprozess hat

sich der Bundesverband Deut-

scher Gartenfreunde e.V. auch bei

der Entwicklung des Masterplans

Stadtnatur aktiv für Kleingärten

eingesetzt und deren Potenzial zur

Entwicklung grüner Infrastruktur

herausgestellt.

Kleingartenanlagen müssen in

ihrer Entwicklung gefördert und

in ihrem Bestand bewahrt werden,

denn sie sind unverzichtbarer

Bestandteil grüner Infrastruktur.

Ihre gleichzeitige soziale Wir-

kung sollte nicht durch hohe Ne-

benkosten, etwa hohe Grundsteu-

erabgaben, gefährdet werden.

Den Gartenboden im März vorbereiten

Grüne Infrastruktur weiterentwickeln: Kleingärten fördernBundespolitische Forderungen des BDG

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Teil 2

Gartenfreund · März 2020 III

VERBANDSNACHRICHTEN

Der große Wurf für das steuerliche

Gemeinnützigkeitsrecht ist zum

Jahreswechsel zwar nicht passiert.

Zwei Gesetze, das Jahressteuer-

gesetz 2019 und das Dritte Büro-

kratieentlastungsgesetz, enthalten

aber Änderungen, die auch oder

speziell für gemeinnützige Ein-

richtungen von Bedeutung sind.

Der folgende Beitrag bringt Sie

auf den Stand der Dinge.

Kein Abzug von

Mitgliedsbeiträgen nach

der Öff nungsklauselDie Öff nungsklausel des § 52 Abs.

2 Sätze 2 und 3 AO war 2007 er-

gänzend zu den Katalogzwecken

in § 52 AO eingefügt worden. Die

Finanzbehörden sollen dadurch

die Möglichkeit erhalten, auf ge-

sellschaft liche Veränderungen zu

reagieren und neue gemeinnüt-

zige Zwecke aufzunehmen, oh-

ne ein aufwendiges Gesetzge-

bungsverfahren zu durchlaufen.

Für Zwecke nach dieser Öff nungs-

klausel ist (wie z.B. auch bei

Sport) – das wird neu geregelt –

ein Sonderausgabenabzug für

Mitgliedsbeiträge nicht möglich

(§ 9 Abs. 1 S. 8 KStG).

Wichtig, bisher ist nach der neu-

en Öff nungsklausel aber nur ein

Zweck als gemeinnützig erklärt

worden: Turnierbridge.

Umsatzsteuerliche

Kleinunternehmergrenze

ist gestiegenNach § 19 Abs. 1 S. 1 UStG muss

die Umsatzsteuer künft ig nicht

erhoben werden, wenn der Um-

satz im vergangenen Kalender-

jahr nicht höher als 22.000 Euro

(bisher 17.500 Euro) und (wie

bisher) im laufenden Kalender-

jahr nicht höher als 50.000 Euro

sein wird.

Die Regelung ist gerade für ge-

meinnützige Vereine von Bedeu-

Historisches

Höhepunkte des Reichsverban-

des waren die Reichsklein-

gärtnertage (RKT) mit ihren

Beschlüssen:

RKT Berlin 1921Die angestrebte Vereinigung

zum Zentralverband kam nicht

zustande.

RKT Bremen 1921Die angestrebte Gründung des

Reichsverbandes gelingt. Vor-

sitzender wird Alwin Bielefeld.

RKT Erfurt 1923Neuer Vorsitzender wird Hein-

rich Förster. Beschluss zur

zentralen Zeitschrift des

Reichsverbandes „Die Kleingar-

tenwacht“.

RKT München 1925Verlegung der Geschäftsstelle

nach München. Forderung nach

Schaff ung von Dauerkleingarten-

kolonien und Ausbau des Klein-

gartenrechts.

RKT Frankfurt/Main 1927Neue Satzung wird beschlossen.

Erneute Forderung nach Dauer-

kolonien.

RKT Breslau 1928Forderung nach Schutz der Dau-

erkolonien und größeren fi nanzi-

ellen Mitteln.

RKT Essen 1929Forderung nach Ausweisung

der Dauerkolonien in den Bebau-

ungsplänen der Städte. Premiere

des zweiten Filmes „Land der

Sonne“.

RKT Hannover 1931Umfassende Bilanz von Heinrich

Förster über zehn Jahre Reichs-

verband der Kleingärtner

Deutschlands. Fazit: „Das Ziel

von Dr. Schreber ist zum Gemein-

gut der deutschen Kleingärtner

geworden.“

Mit der Machtübernahme der

Nationalsozialistischen Deut-

schen Arbeiterpartei (NSDAP)

in Deutschland 1933 wurde

der RVKD zum Reichsbund

der Kleingärtner und Klein-

siedler Deutschlands um-

strukturiert. An der Spitze

der gleichgeschalteten Organi-

sationen stand der nun nicht

mehr gewählte, sondern er-

nannte Reichsbundführer.

Damit begann ein neuer Ab-

schnitt in der Entwicklung

des Kleingartenwesens in

Deutschland.

Alois Bönsch/

Michael Kretzschmar

Die Entwicklung des RVKD unter Heinrich FörsterZur Tätigkeit des Reichsverbandes der Kleingartenvereine Deutschlands (RVKD) von 1921–1933 (Teil 3)

Delegierte des 1. Reichkleingärtner-tages 1921.

Sondernummer der Zeitschrift

„Kleingartenwacht“ zum 4. Reich-

kleingärtnertag.Quelle: Archiv des Verban-

des der Gartenfreunde e.V.

Hansestadt Rostock

Jahreswechsel 2020Diese Steueränderungen sind für Vereine besonders relevant

Patrick R. Nessler

Gartenfreund · März 2020IV

VERBANDSNACHRICHTEN

tung, weil viele Einnahmen nicht

steuerbar oder steuerbefreit sind.

Die verbliebenden Umsätze lie-

gen dann oft unter der Kleinun-

ternehmergrenze. Die Erhöhung

der Freigrenze kann dazu führen,

dass Einnahmen, die in diesem

Jahr noch umsatzsteuerpfl ichtig

sind, im nächsten Jahr befreit

sind. Vereine, die unter die neue

Grenze rutschen und nicht auf

die Umsatzbesteuerung verzich-

ten wollen, müssen den Verzicht

aber nicht ausdrücklich erklären.

Es genügt, dass sie weiterhin Um-

satzsteuervoranmeldungen oder

-erklärungen abgeben.

Neue Pauschalen für

Verpfl egungsmehraufwandVerpfl egungsmehraufwand, der

bei Mitarbeitern oder Beauft rag-

ten Ihres Vereins anfällt, die aus-

wärts tätig sind, können Sie steu-

erfrei ersetzen. Die Verpfl egungs-

pauschalen sind zum

01.01.2020 erhöht worden (§ 9

Abs. 1 S. 3 Nr. 5b EStG). Es gelten

14 Euro bei mehr als achtstündi-

ger Abwesenheit sowie am An-

und Abreisetag von mehrtägigen

Abwesenheiten (zuvor 12 Euro)

und. 28 Euro bei 24-stündiger

Abwesenheit (zuvor 24 Euro).

Die Anhebung der Pauschalen

erhöhen für Sie den Spielraum

für Kostenerstattungen an Ehren-

amtler. Die Pauschalen können

Sie auch in Kombination mit den

Ehrenamts- und Übungsleiter-

freibetrag zahlen. Nicht möglich

ist es nach wie vor aber, Fahrtkos-

ten zur regelmäßigen Arbeitsstät-

te (erste Tätigkeitsstätte) zu er-

statten. Wenn Sie dem Ehrenamt-

ler oder Mitarbeiter Ihres Vereins

solche Kosten erstatten wollen,

müssen Sie die Erstattung mit

15 Prozent pauschal versteuern.

Weiterbildung

ist kein ArbeitslohnFort- oder Weiterbildungsleistun-

gen des Arbeitgebers führen in

vielen Fällen bereits nach bishe-

riger Rechtslage nicht zu Arbeits-

lohn. Nämlich dann, wenn die

Bildungsmaßnahmen im ganz

überwiegend eigenbetrieblichen

Interesse des Arbeitgebers durch-

geführt werden.

Die Steuerbefreiung gilt jetzt

auch für Weiterbildungsleistun-

gen, die der Verbesserung der

individuellen Beschäft igungsfä-

higkeit von Mitarbeitern dienen

(z.B. Sprachkurse oder Compu-

terkurse, die nicht arbeitsplatz-

bezogen sind). Darunter sind Maß-

nahmen zu verstehen, die dazu

beitragen, berufl iche Kompeten-

zen zu entwickeln und berufl i-

chen Herausforderungen besser

zu begegnen. Es muss kein Bezug

zur aktuellen Arbeitstätigkeit be-

stehen (§ 3 Nr. 19 EStG).

Diese Regelung können Sie im

Verein nutzen und Kosten über-

nehmen, die Ehrenamtlern für

Weiterbildungen im Ehrenamt

entstanden sind – gerade weil

hier oft kein unmittelbarer beruf-

licher Bezug besteht. Nicht be-

günstigt sind aber Weiterbildun-

gen, die vorwiegend Belohnungs-

charakter haben.

Patrick R. Nessler

Rechtsanwalt

Um einige Pflanzen machen

Schnecken freiwillig einen großen

Bogen. Behaarte oder besonders

feste, ledrige Blätter sowie ätheri-

sche Öle und andere Inhaltsstof-

fe mit abschreckender Wirkung

machen viele Pfl anzen für Schne-

cken unattraktiv. Dennoch berei-

chern auch diese Stauden Ihren

Garten mit ihrer Blütenpracht.

Schwertlilien werden beispiels-

weise von Schnecken gemieden

und sind prachtvolle Gartenstau-

den für Rabatten, aber auch für

Steppenpfl anzungen, Steingärten

und naturnahe Anlagen an einem

sonnigen Standort. Die Sonne

liebend sind auch der Wollziest

mit seinen fi lzig-fl aumigen, silb-

rigen Blättern und den rosig-wol-

ligen Blütenbällchen sowie die

sehr anspruchslose Schafgarbe

mit ihrem ausgesprochenen Wild-

staudencharakter. Auch die Ber-

genie, eine robuste, wintergrüne,

frühblühende Blattschmuckstau-

de, freut sich über einen sonni-

gen Platz im Garten.

Sehr hübsch für Freifl ächen und

Bereiche am sonnigen, nicht zu

trockenen Gehölzrand ist die Ake-

lei. Der heimische, langlebige

Fingerhut für naturnahe,

warme Staudensäume und

die Sterndolde für absonni-

ge naturhaft e Gartenpartien

werden ebenfalls von Schnecken

verschmäht. Als robuste Boden-

decker in halbschattigen oder

schattigen Lagen eignen sich die

Elfenblume und das Immergrün.

Und die Gänsekresse bereichert

Pfl anzungen an Treppenrändern,

Steingärten oder Beeteinfassun-

gen. Mit Sommerblumen wie Bart-

nelke und Ringelblume kann jede

Pfl anzung ergänzt werden – ohne

die Gefahr, von den ungeliebten

Nacktschnecken verspeist zu wer-

den. Nicht angeknabbert werden

auch Rosmarin, Salbei und Th y-

mian. Almut Roos

Weitere Tipps zum ökologischen

Gärtnern erhalten Sie gern am

Gartentelefon unter 039934/

899646 an jedem Montag 13–

17 Uhr. Diesen und weitere Tipps

fi nden Sie unter www.natur-im-

garten-mv.de

Gartentipp von „Natur im Garten“Schneckenverschreckende Stauden

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Die Geschäftsstelleinformiert: Das Merkblatt für die FED hat sich geändert.

VEREINSNACHRICHTEN

benden Bemessungsgrundlagen

der Kleingartenanlagen und -par-

zellen erfassen und dem Amt für

Stadtgrün, Naturschutz und Land-

schaftspflege zur Änderung bzw.

Anpassung der sachlichen Kon-

zeptinhalte einreichen.

Kleingärten verbessern die Lebens-

qualität in Rostock nicht nur we-

sentlich für unsere Gartenfreunde,

sondern für alle Bürger der Stadt.

Als integrierter Bestandteil in Um-

welt und Landschaft spielen die

Verband der Gartenfreunde e.V.Hansestadt Rostock

Viergewerkerstraße 2 A18057 RostockTel. 03 81/2 00 33 00Fax: 03 81/2 00 33 [email protected]

Kein Abbau von Kleingarten-parzellen in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock

Die Stadt hat sich in Anbetracht der

erwarteten Bevölkerungsprognose

mit 50.000 und mehr Einwohnern

in den kommenden zehn Jahren

auch dem Kleingartenwesen ange-

nommen. Im Zuge des neuen Flä-

chennutzungsplans ist das Klein-

gartenentwicklungskonzept „Grüne

Welle – Stadtgarten Rostock“ auf

den Weg gebracht worden. Das

Konzept soll unter bestimmten Vo-

raussetzungen und zusätzlich for-

mulierten Bedingungen zur Auf-

wertung der Kleingartenanlagen

Rostocks und dem Schutz dieser

dienen.

Rostock versorgt aktuell jeden sieb-

ten Haushalt mit einem Kleingar-

ten. Das Kleingartenentwicklungs-

konzept strebt einen Faktor von 1:9

an, wobei dieser Wert die absolute

Untergrenze darstellen soll. Zwischen

dem Verband der Gartenfreunde

und dem Amt für Stadtgrün, Natur-

schutz und Landwirtschaftspflege

herrscht Einigkeit, dass nur unter

der Voraussetzung des Bevölke-

rungswachstumes diese Zielzahl

erreicht werden soll und keinesfalls

Kleingärten zurückgebaut werden.

Das Konzept der „Grünen Welle –

Stadtgarten Rostock“ wird in Zusam-

menarbeit mit einem externen Land-

schaftsarchitekten erarbeitet. So

wurden in den letzten zwei Jahren

sämtliche Rostocker Kleingarten-

anlagen unter die Lupe genommen,

bewertet und analysiert. Konkrete

Ergebnisse dieser Untersuchung

wurden in einer Informationsver-

anstaltung Anfang Januar allen

Kleingartenvorständen, durch das

Amt für Stadtgrün, Naturschutz

und Landschaftspflege sowie Ver-

antwortliche des Planungsbüros

präsentiert.

Der Verband der Gartenfreunde hat

sich nun mit seinen Mitgliedsver-

einen beraten und ist zu dem Er-

gebnis gekommen, dass die Unter-

suchungsergebnisse nicht ausrei-

chend, teilweise realitätsfremd und

sogar veraltet sind. Eine Überarbei-

tung der Ergebnisse ist zwingend

erforderlich und in der aktuellen

Fassung nicht vollumfänglich ak-

zeptabel. Gemeinsam mit den Mit-

gliedsvereinen wird der Verband

der Gartenfreunde die auschlagge-

Nachrichten aus Verbänden und Vereinen

Der Vorsitzende informiert die Vereinsvertreter. Foto: Stadtverband

Gartenfreund · März 2020VIII

VEREINSNACHRICHTEN

Kenntnis erlangt – sollte jedoch mit

Hilfe des Bauamtes gegen die wi-

derrechtliche Wohnnutzung vorge-

gangen werden. Dieses kann dann

eine Unterlassung des Wohnens auf

dem Gartengrundstück anordnen.

Der Verein oder Verband als Ver-

pächter sollte auch prüfen, ob eine

Kündigung des Pachtvertrags mög-

lich ist wegen der dauernden Wohn-

nutzung.

Nach dem Mittag am Asia-Bufett

führten uns die Referenten in die

Möglichkeiten der Bauleitplanung

und deren Voraussetzungen und

Auswirkungen ein. Die Pausen wur-

den von allen Beteiligten genutzt,

um miteinander Erfahrungen aus-

zutauschen.

Am späten Nachmittag ging die

Tagung schließlich zu Ende und ich

hatte doch noch die Gelegenheit den

Weihnachtsmarkt in Berlin zu be-

suchen.

Robert Kröger

Vorsitzender KGV Damerow

Regionalverband der Gartenfreunde Landkreis Demmin 1995 e.V.

Unkel-Bräsig-Strat 3717139 MalchinTel. 0 39 94/22 37 58Fax: 0 39 94/21 37 [email protected]

Delegiertenversammlung

Am 07.03.2020 findet in Stavenha-

gen die Delegiertenversammlung

des Verbandes statt. Eine Teilnah-

me der Delegierten erfolgt auf Ein-

ladung.

Gartenanlagen eine wichtige Rolle.

Sie bieten Freiräume mit hohem

biologischem Wert und tragen zur

nachhaltigen Förderung des Stadt-

klimas bei. Die Kleingärtnervereine

fördern das gesellschaftliche Enga-

gement und Kleingärtner ernähren

sich erheblich gesünder durch die

Ernte von selbst und ökologisch an-

gebautem Obst und Gemüse.

Susann May

2. Stellvertreterin des Vorsitzenden

Verband der Gartenfreunde Hansestadt Rostock

Dauerwohnen im Ferien- und Wochenendhausgebiet – Bericht vom Besuch einer Fachtagung

Ein Besuch der Hauptstadt in der

Adventszeit muss nicht immer mit

einem Weihnachtsmarkt verbun-

den sein. Der Verband erhielt eine

Einladung zu einer Fachtagung

über Bauplanungs- und Bauord-

nungsrecht am 25.11.2019 und bot

mir an, dort teilzunehmen. Dieser

Einladung bin ich gern gefolgt. Bei

der Fachtagung ging es vornehm-

lich um das Problem, dass Familien

sich dauerhaft in Ferienwohnun-

gen oder auf Wochenendgrundstü-

cken niederlassen.

Hat dies überhaupt mit Kleingärt-

nern zu tun? Jedenfalls nicht im

Vordergrund. Aber in der Einfüh-

rung durch RA Dr. Martin Schröder

wurde deutlich, dass sich das Pro-

blem Dauerwohnen bei Garten-

freunden eigentlich nicht stellen

dürfte. Auf Kleingartenanlagen

nach BKleingG dürfen überhaupt

keine Unterkünfte errichtet wer-

den, deshalb stellen sie kein Bau-

land dar und sind eben nicht als

Sondergebiete auszuweisen.

Interessant sind dann aber die Fra-

gen der Teilnehmer. Es zeigt sich,

dass auch in Kleingärten gewohnt

wird. Nach den Ausführungen des

Referenten Dr. Bernd Köster stellt

eine Meldebescheinigung keine

rechtliche Grundlage dar, um im

Gartenhaus zu wohnen. Die Anmel-

dung ist eine rechtliche Pflicht, die

der tatsächlichen Wohnsitznahme

folgt. Ob dies rechtlich zulässig ist,

wird vom Meldeamt nicht über-

prüft. Melderecht ist zwingendes

Recht nach objektiven Umständen.

Demnach muss das Meldeamt den

tatsächlichen Wohnsitz auch ein-

tragen.

In der Folge – also, wenn der Vor-

stand des Vereins von der Meldung

Aufmerksame Zuhörer Foto: R. Kröger

Im Garten ist die Blütenzahl

noch überschaubar. Wir sehnen

uns nach einem farbigen Früh-

ling. Da kommen die Frühlings-

blüher, die nun in Gärtnereien, in

Gartencentern oder beim Floris-

ten zu finden sind gerade recht.

Bunte Blumen für Gefäße

Primeln, Ranunkeln, Anemonen,

Bellis und Hornveilchen bringen

Farbe genauso wie die beliebten

Zwiebelblumen Tulpen, Narzissen,

Hyazinthen und Traubenhyazin-

then. Die Pfl anzen in kleinen Töp-

fen warten darauf, dass sie einen

Platz auf Balkon und Terrasse oder

vor der Eingangstür fi nden. Sie

verbreiten gute Laune und lassen

uns schon auf Ostern freuen.

Sie müssen jedoch bedenken,

dass die Pfl anzen in Gewächshäu-

sern vorgezogen sind. Sind tiefe

Temperaturen unter 0 °C angekün-

digt, so sollten Sie Ihre Pfl anzen

schützen. Entweder Sie räumen

sie nah an eine schützende Wand

oder Sie decken die Pfl anzen zu.

Dies kann vorzugsweise mit Vlies

geschehen, aber auch mehrere La-

gen Zeitungspapier schützen die

bunten Blumen. Denn meist wer-

den die Blüten zuerst geschädigt.

Wenn Sie die Boten des Früh-

lings lieber im Haus haben möch-

ten, müssen Sie ihnen einen hel-

len und vor allem kühlen Platz

geben. Stehen die Pfl an-

zen zu warm und zu

dunkel, verblühen

sie schnell und

wachsen lang und

dünn in die Hö-

he.

Gefäße für bunte BlumenBei der Suche nach Gefäßen sind

keine Grenzen gesetzt. Es können

Blumenkästen aus Kunststoff,

Tonschalen, Körbe etc. bepfl anzt

werden. Je nach eigenem Ge-

schmack. Jedoch müssen einige

Regeln beachtet werden, damit

Sie lange Freude an den bunten

Frühlingsboten haben.

Achten Sie grundsätzlich auf

eine gute Erde. Hochwertige Sub-

strate speichern viel Nährstoff e

und Wasser. Sie bleiben dabei

aber immer luftig, denn

sie enthalten struk-

tur sta bilisieren-

de Stoff e wie La-

vasteinchen, Zie-

gelsplitt und an-

deres. Am besten

eigen sich torf-

Foto: LWG

freie Erden. Ganz wichtig bei den

Gefäßen ist ein Abfl ussloch, da-

mit überschüssiges Wasser ab-

laufen kann. Stauende Nässe

verträgt keine Pfl anze, da an die

Wurzeln kein Sauerstoff mehr

kommt und sie schließlich ab-

sterben.

Meist stehen die Pfl anzen nur

wenige Wochen in den Gefäßen, bis

sie abgeblüht sind. Deshalb kön-

nen sie relativ dicht gepfl anzt wer-

den. Ein Nachdüngen ist nicht

nötig, da die neue Erde schon aus-

reichend Nährstoff e besitzt.

Nach der Blüte können Sie vor

allem die Zwiebelblumen im Gar-

ten auspfl anzen, wo sie nächstes

Jahr wieder blühen werden. Aber

auch so manche Primel zeigt sich

dann im nächsten Frühjahr.

LWG

Frühlingsboten für den GartenRanunkeln, Hornveilchen und Co.

Liebe Leserinnen und Leser,

bitte beachten Sie die Beilage von:Atelier Goldner Schnitt

in der vorliegenden Ausgabe.

KleingartenwesenBlattschneider und Nashörner

Naturnahes GärtnernSo schaffen Sie Lebensräume

Bienen im GartenWer fliegt denn da?

Nr. 7 | Juli 2019 · www.gartenfreunde.de

Lan

desverband Sachsen-Anhal

t e.

V.

Verbandszeitschrift für das Kleingartenwesen

Gartenfreund

WILDBIENEN

Alles über

Gartenfreund

Kleingartenwesen

Wo Kulturen zusammenwachsen

Gartenpraxis

Der richtige Dünger

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Was hat mein Kirschbaum?

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Schönheiten

Nr. 6 | Juni 2019 ·

www.gartenfreunde.de

Landesverband Sachsen-

Anhalt

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Der Gartenfreund ist die Mitgliederzeitschrift für jeden orga-

nisierten Kleingärtner mit vielen Informationen rund um Ihr

schönstes Hobby, vielen Tipps und Anregungen für Ihren

Gemüse-, Obst- und Ziergarten!

Monat für Monat lesen Sie hier Beiträge

rund um den Garten und die Freizeit im

Garten mit direk tem Nutzen für die täg-

liche Gartenpraxis. Und dazu zahlreiche

Informationen und Berichte aus dem viel-

fältigen Verbandsleben.

Sie sind vom Gartenfreund überzeugt?

Dann empfehlen Sie ihn weiter! Damit auch Ihre Vereins-

kollegen von den Vorteilen als Gartenfreund -Abon-

nent profitieren können. Für Ihre Empfehlung erhalten

Sie von uns den Gartenkalender 2020 als Geschenk.

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gabe Mecklenburg-Vorpommern, zum monatlichen Bezug per Post. Der Jahresbezugs-

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Gartenfreund · Juli 2019

I

Landesverband der

Gartenfreunde Mecklenburg

und Vorpommern e.V.

Kleingärtner in Mecklenburg und Vorpommern

Termine, Nachrichten

und Berichte aus Kreis-

und Regionalverbänden

Veranwortlich für die Mittei-

lun gen des Landesverbandes:

Der Vorstand

Die Artikel in den Vereinsnach-

richten liegen in der Verantwor-

tung der verfassenden Vereine.

Geschäftsstelle und Redaktion

Mühlenweg 8, 18198 Stäbelow

Tel. 03 82 07/66 50,

Fax: 03 82 07/66 53 4

E-Mail: [email protected]

www.gartenfreunde-mv.com

Sprechzeiten: Mo. bis Do.: 9.00–12.00 Uhr

Mo., Di., Do.: 13.00–15.00 Uhr

Beiträge der Vereine sind an

den Landesvorstand zu senden.

E-Mail: redaktionsbeirat@

gartenfreunde-mv.com

Redaktionsschluss für

die September-Ausgabe: 25. Juli

Letzte Korrektur für

die August-Ausgabe: 15. Juli

Anzeigenberatung und -verkauf:

Rita KroppTel. 04 21/3 48 42-14

E-Mail: [email protected]

Liebe Gartenfreundinnen

und Gartenfreunde,

erfreut las ich im Mai über eine

Studie des Bundesinstituts für

Bau-, Stadt- und Raumforschung.

Denn in der Studie wird festge-

stellt: „Das Interesse an Kleingär-

ten in großen Städten nimmt zu.

Die Kleingärtner werden jünger.

Die Vereine öff nen sich für Anwoh-

ner. Die Anlagen werden besser

in das Grün- und Freifl ächennetz

integriert. Der Umweltschutzge-

danke bestimmt zunehmend das

Gärtnern. Das Gärtnern an sich

wird immer beliebter.“

Die Aussagen der Studie decken

sich mit den Erfahrungen in un-

serem Landesverband. Dies zeigt

deutlich, dass wir das Kleingar-

tenwesen in der richtigen Weise

entwickeln. Wir sind dazu ver-

pfl ichtet das Kleingartenwesen

auch für die Zukunft zu erhalten.

Die Errungenschaft en, die mit der

Studie deutlich werden, dürfen

nicht verloren gehen.

Deshalb rufe ich dazu auf,

das Bun deskleingartengesetz

(BKleingG) auf jeden Fall zu er-

halten. Wer meint, die gärtneri-

sche Nutzung einschränken und

die Erholungsfunktion in den Vor-

dergrund stellen zu können, irrt.

Das BKleingG bietet uns großen

Schutz in zweierlei Hinsicht. Zum

einen wird der Garten durch die

Pachtpreisbindung gerade für die

erschwinglich, die keinen dicken

Geldbeutel haben. Zum anderen

kann der Gartenpächter sicher

sein, dass ihm nicht aus heiterem

Himmel gekündigt wird.

Beide Regelungen schränken

das Recht des Grundstückseigen-

tümers sehr stark ein. Diese Ein-

schränkung sieht das Bundesver-

fassungsgericht als gerechtfertigt

an (BVerfG, Beschluss vom 25. Fe-

bruar 1998 – 1 BvR 207/97). Die Rich-

ter verweisen auf die gärtnerische

Nutzung. Diese darf keinesfalls

hinter die Erholungsfunktion zu-

rücktreten. Stellt man also die

Erholungsfunktion in den Vorder-

grund und nimmt die Anforderun-

gen an die gärtnerische Bewirt-

schaft ung zurück, so fällt damit der

Schutz des BkleingG. In dem Falle

werden Pachten fällig wie in rei-

nen Erholungsgärten. Diese lie-

gen bereits bei 1,50 bis 2 Euro pro

Quadratmeter im Jahr. Ein Kündi-

gungsschutz entfällt dann auch.

Es ist unsere Verantwortung den

sozialen Frieden zu erhalten. Wir

müssen Kleingärten für Familien

mit kleinen Einkommen vorhalten.

Dies geht nur mit dem BkleingG

in der gültigen Fassung.

Robert Kröger

Vorsitzender LGMV

In unserer Märzausgabe haben

wir darüber berichtet, dass der

Vorsitzende des Regionalver-

bandes der Gartenfreunde Nord-

vorpommern, Gartenfreund Gerd

Waack, in unserer Vorstandssit-

zung des geschäftsführenden

Vorstandes darüber berichtete,

dass die Stadt Ribnitz-Damgarten

ein Kleingartenentwicklungskon-

zept auf den Weg gebracht hat,

ohne den Generalpächter – den

Regionalverband – in die Erarbei-

tung dieses Konzeptes mit einzu-

beziehen. Es wurde darüber be-

richtet, dass mindestens zwölf

Kleingartenanlagen in diesem

Kleingartenentwicklungskonzept

umgewidmet werden sollen, um

Erholungsanlagen bzw. begehr-

ten Wohnungsbaustandorten zu

weichen.

Wir als Vorstand haben dem

Vorsitzenden zugesagt, dass wir

mit ihm gemeinsam das Ge-

spräch mit dem Bürgermeister

der Stadt Ribnitz-Damgarten su-

chen werden. Am 2. April war es

so weit. Nachdem der geschäft s-

führende Vorstand des Landes-

verbandes am Vormittag in der

Geschäft sstelle des Regionalver-

bandes der Gartenfreunde Nord-

vorpommerns seine reguläre

Vorstandssitzung durchgeführt

hatte, hatten im Anschluss an

diese Vorstandssitzung Garten-

freund Waak, der Vorsitzende un-

seres Verbandes, Robert Kröger

sowie Th omas Schröder als Mit-

glied für Vereins- und Rechtsfra-

gen einen Termin beim Bürger-

meister der Stadt, Herrn Frank

Ilchmann.

Der Bürgermeister wurde bei

diesem Gespräch durch den Amts-

leiter für Baufragen, Heiko Kör-

ner, sowie durch den verantwort-

lichen Mitarbeiter in der Stadt für

Umwelt, Herrn Michael Kresin,

unterstützt.

Zunächst hat sich unser Vorsit-

zender beim Bürgermeister dafür

bedankt, dass er es kurzfristig

möglich gemacht hat, dieses ge-

meinsame Gespräch zu führen.

Gartenfreund Kröger hat zu Be-

ginn kurz das Problem, welches

an uns herangetragen worden

ist, geschildert und deutlich ge-

macht, dass wir als Dachverband

unseren Mitgliedsverband bei

der Lösung von Problemen un-

terstützen.

Wir haben gegenüber dem Bür-

germeister sehr deutlich zum

Ausdruck gebracht, dass wir we-

nig Verständnis dafür haben, dass

die Stadt, welche seit 2017 an der

Erstellung des Kleingartenent-

wicklungskonzeptes arbeitet,

bisher keinerlei Kontakt zu ihrem

Generalpächter, dem Regional-

Wir sind auf dem richtigen Weg!

Der Vorstand hat sich eingemischt

Robert Kröger

Der Landesvorstand vor dem Rat-

haus von Ribnitz-Damgarten.

Foto: Landesverband

LeserwerbenLeser

Empfohlen von:

Name / ggf. Verein

Straße / Nr.

PLZ / Wohnort

Gartenfreund

Gartenfreund · März 2020X

GARTEN UND NATUR

Nisthilfen für Insekten erfreu-

en sich bei Naturfreunden

– Kinder und Jugendliche einge-

schlossen – zunehmender Be-

liebtheit. Der Grund: Die recht

einfachen Nistmöglichkeiten las-

sen sich leicht herstellen oder

beschaffen und können selbst

auf kleinstem Raum (Balkon, Ve-

randa) für die heute vielfach un-

ter Wohnungsnot leidenden Haut-

flügler bereitgestellt werden. Be-

währt haben sich mit Bohrungen

versehene Nisthölzer oder -stei-

ne, Strangfalzziegel, Nist röhrchen

aus verschiedenen Materialien,

hohle Pflanzenstängel und mit

Lehm gefüllte Kisten als „Mini-

steilwand“.

Solitär lebende

Raubparasiten

Werden diese Nisthilfen bereits

im zeitigen Frühjahr angeboten,

lassen die Besiedler nicht lange

auf sich warten: Mauerbienen,

Pelzbienen, Scherenbienen, Lö-

cherbienen, Blattschneiderbie-

nen, Maskenbienen, hinzu kom-

men noch Töpfer-Grabwespen,

Blattlaus-Grabwespen und Lehm-

wespen.

Während die Solitärbienen ihre

Niströhren vor der Eiablage mit

einem Pollen-Nektargemisch ver-

proviantieren, tragen die Solitär-

wespen – je nach Art – Spinnen,

Blattläuse, Falterraupen oder

Blatt käferlarven für den später

schlüpfenden Nachwuchs ein.

Hinzu kommt noch eine dritte

Gruppe von Hautfl üglern, die als

Raubparasiten ihre Eier ins ge-

machte Nest schmuggeln: Schmal-

bauchwespen, Keulenwespen,

Schlupfwespen, Erzwespen und

Goldwespen.

Wie bereits der Name andeu tet,

handelt es sich bei den Goldwes-

pen um außerordentlich präch-

tige Erscheinungen: Der ganze

Körper leuchtet mit einem intensi-

ven Metallglanz in grünen, rubin-

roten oder blauen Farbtönen aller

Abstufungen, oft kontrastreich

auf demselben Insekt vereint.

Variabel in Größe

und Aussehen

An den Nisthilfen stellen sich

zwei Arten ein: Die auch als Feu-

ergoldwespe bekannte Gemeine

Goldwespe (Chrysis ignita) und die

Dunkelblaue Goldwespe (Chrysis

cyanea). Letztere ist mit nur 8

mm Körpergröße deutlich kleiner

als die Feuergoldwespe. Beide

Geschlechter schillern von leuch-

tend Grün über Türkis bis hin zu

Dunkelblau. Auch sind die Männ-

chen manchmal schwarz gefärbt.

Die Feuergoldwespe ist die am

häufi gsten bei uns vorkommende

Art. Sie ist hinsichtlich Größe und

Die Sand-Goldwespe (Hedychrum nobile) sucht wie alle Goldwespen Pollen und Nektar. Foto: D. Descouens

Fliegende Kleinodien: GoldwespenNisthilfen als Beobachtungsort

Solitär lebende Lehmwespen (Symmorphus spec.) legen ihre Brutkammern auch in künstlichen Nisthilfen an. Foto: H. Hintermeier

Kleine Tiere – große Wirkung

Helmut Hintermeier, Autor der „Gartenfreund“-

Naturserie, erläutert in sei nen Beiträgen, wie wich-

tig Winzlinge wie Florfl iegen, die verschiedenen

Bienenarten, Käfer und Schmetterlinge, die viel-

fach in ihrem Bestand bedroht sind, für unsere

Natur sind. (Bitte beachten Sie bei der Aus-

wahl der Pfl anzen für Ihren Kleingarten

die Gartenordnung Ihres Vereins

oder Verbandes.)

Minis im Rampenlicht

Gartenfreund · März 2020 XI

GARTEN UND NATUR

Färbung sehr variabel, weshalb

viele Formen beschrieben wur-

den. Selbst in umfangreichen

wis senschaft lichen Sammlungen

fi n det man kaum zwei völlig glei-

che Exemplare. Möglicherweise

verbergen sich unter dieser Art

auch mehrere, bisher noch nicht

unterschiedene Arten.

Auch bei der von Mai bis Septem-

ber fl iegenden Feuergoldwespe

gilt die Hauptsorge der Erhaltung

ihrer Art. Das Weibchen sucht zur

Eiablage die noch nicht ganz fer-

tiggestellten und daher unver-

schlossenen Nester verschiede-

ner Hautfl ügler auf, vorwiegend

von Lehmwespen, nach Literatur-

angaben aber auch von Solitär-

bienen (Mauer- und Pelzbienen).

Die frisch geschlüpft e Goldwes-

penlarve soll zuerst das Ei des

Wirtes vernichten und sich dann

auf die von der Lehmwespe als

Nahrung für die Nachkommen

eingetragenen gelähmten Rau-

pen stürzen. In den meisten Fäl-

len ernähren sich die Goldwes-

penlarven jedoch von den Wes-

pen- bzw. Bienen larven, seltener

von der einge tragenen Larven-

nahrung.

Letzteres kommt nur bei eini-

gen Goldwespen vor, die sich in

Wespennestern entwickeln, nie-

mals aber bei Bienenparasiten.

Manche Gold wespen haben nur

eine Bienenart als Wirt, bei ande-

ren Arten sind es Grab- oder Blatt-

wespenarten. Die eingangs ge-

nannte Blaue Gold wespe sucht

zur Eiablage das Nest der Töpfer-

Grabwespe auf.

Gegen Angriff e

bestens gewappnet

Beim Eindringen in das Nest wer-

den Goldwespen natürlich vom

rechtmäßigen Nestbesitzer atta-

ckiert. Gegen mögliche Angriff e

sind die Goldwespen jedoch durch

eine besonders starke Panzerung

gewappnet. Außerdem ist ihr Hin-

terleib unterseits ausgehöhlt; bei

Gefahr wird dieser eng an die

Brust geklappt, sodass die Wespe

eine unangreifb are Kugel bildet.

Einzig die Flügel können abge-

bissen werden, danach wird der

Ein dringling gewaltsam an die

Luft gesetzt. Doch kann es ge-

schehen, dass die Goldwespe zu

Fuß in das Nest zurückkehrt und

ihr Ei trotzdem ablegt. Goldwes-

pen besitzen eben eine große

Vitalität; selbst wenn sie sich an

Brettern oder Stämmen sonnen,

was sie gerne tun, scheint ihr Kör-

per ständig zu vibrieren.

Goldwespen sind jedoch keine

Jäger, wie man aufgrund ihres

unruhigen Hin- und Herlaufens

vermuten könnte, sondern leben

rein vegetarisch von Blütennek-

tar und Honigtau. Vor allem Blü-

ten mit leicht zugänglichen Nek-

tarien, wie Doldenblütler, besit-

zen für sie eine große Anzie-

hungskraft .

Weitere Arten kurz vorgestellt:

• Die Schneckenhaus-Goldwespe

(Chrysis trimaculata) ist Brut-

parasit bei zwei in Schnecken-

häusern nistenden Arten: der

Schneckenhaus-Mauerbiene

(Osmia aurulenta) und der

Zweifarbigen Mauerbiene (Os-

mia bicolor).

• Die Kupfer-Goldwespe (Chrysis

cuprea) ist Brutparasit bei der

in Schneckenhäusern nisten-

den Rotborstigen Mauerbiene

(Osmia rufohirta).

• Die Sand-Goldwespe

(Hedychrum nobile) ist

Brutparasit bei der Sandkno-

tenwespe (Cerceris arenaria),

vermutlich auch bei anderen

Hautfl üglern.

• Die Rosa Goldwespe (Hedych-

ridium roseum) ist Brutparasit

bei Grabwespen der Gattungen

Astata und Tachysphex.Helmut Hintermeier

Lehmwespe (Symmorphus crassicornis) mit Blattkäfer-Larve als Proviant für die später schlüpfende Lehmwespen-Larve.Foto: M. Schwöd

Die Feuergoldwespe (Chrysis ignita) ist weit verbreitet und häufi g.

Foto: H. Hintermeier

Die Blaue Goldwespe (Chrysis cyanea) ist ebenfalls an Nisthilfen anzutreff en. Foto: Wolfgang van der Smissen

Weibchen der 7 bis 12 mm großen Blaugrünroten

Goldwespe (Chrysis fulgida). Bildtafel: Kronen-Verlag Erich Cramer

Gartenfreund · März 2020XII

GARTEN UND NATUR

Straßenrändern, wo viele Pfl an-

zen unter Streusalzeinträgen

leiden, eignet sich die Bittere Ru-

tenhirse (Panicum amarum) ‘De-

wey Blue’ besonders gut.

Die Ziergräser brauchen kaum

Wasser und Dünger. Lediglich

einen jährlichen bodennahen

Rückschnitt sollte man den schö-

nen Gräsern gönnen, aber erst im

zeitigen Frühjahr, sonst beraubt

man sich der reizvollen Winteras-

pekte. Zu den schönsten Ruten-

hirsen zählt Hertle die bis 1,80 m

hohe ‘Northwind’, die wüchsige,

1,50 m hohe, noch rare Sorte ‘Bad-

lands’ sowie die bis 2,20 m hohe

‘Th under Cloud’ und natürlich die

alte Sorte ‘Strictum’.

Quelle: Bund deutscher Staudengärtner

(Weitere Informationen zu Stau-

den des Jahres finden Sie auf

www.staude-des-Jahres.de)

Der Bund deutscher Staudengärt-

ner hat die Rutenhirse (Panicum)

zur Staude des Jahres 2020 ge-

kürt. Das attraktive Ziergras ist

robust und trockenheitsverträg-

lich, gestalterisch anpassungsfä-

hig und absolut pfl egeleicht.

Bernd Hertle, Professor für Frei-

landzierpfl anzen an der Hoch-

Natur des Jahres 2020

Sie ist ein Symbol für die Liebe,

ihre Lebensbedingungen sind

aber wenig romantisch: Die Tur-

teltaube wurde vom NABU und

dem LBV (Landesbund für Vogel-

schutz) zum „Vogel des Jahres

2020“ gewählt. Damit ist sie der

erste vom NABU gekürte Vogel,

der als global gefährdete Art auf

der weltweiten Roten Liste steht.

Die meisten der höchstens noch

5,9 Mio. Paare Europas leben in

Spanien, Frankreich, Italien und

Rumänien. In Deutschland brüten

nur noch 12.500 bis 22.000 Paare.

Turteltauben sind die einzigen

Langstreckenzieher unter den

Taubenarten Mitteleuropas. Sie

überwintern südlich der Sahara.

Die mit 25 bis 28 cm kleinste

unserer Tauben ernährt sich am

liebsten von Baum- und Wildkräu-

tersamen, z.B. von Klee, Vogelwi-

cke, Erdrauch und Leimkraut.

Diese Pfl anzen wollen Landwir-

te aber nicht auf ihren Feldern

haben, sondern setzen Herbizide

dagegen ein. Darum hat sich die

Taube angepasst. Der Anteil von

Sämereien aus landwirtschaft li-

chen Kulturen macht nun oft

mehr als die Hälft e der Nahrung

aus statt wie früher nur 20 %.

Im Gegensatz zu Wildkrautsa-

men stehen diese Samen aber

nur für kurze Zeit bis zur Ernte

zur Verfügung und fehlen wäh-

rend der kritischen Phase der

Jungenaufzucht. Auch

ist chemisch behandel-

tes Saatgut Gift für die

Tauben.

Durch die Intensivie-

rung der Landwirtschaft

verschwinden zudem

Brachen, Ackersäume,

Feldgehölze und Klein-

gewässer und somit auch

die Nistplätze sowie Nah-

rungs- und Trinkstellen.

Daher kämpft der NABU

für eine EU-Förderung

der Landwirtschaft , die die Natur

erhält statt sie zu schädigen.

Eine zusätzliche Bedrohung ist

die Vogeljagd im Mittelmeerraum.

Die jährlich mehr als 1,4 Millio-

nen in der EU legal geschossenen

Turteltauben können von der Art

nicht mehr verkraft et werden.

Daher wurden gegen Spanien

und Frankreich bereits Vertrags-

verletzungsverfahren der Euro-

päischen Kommission wegen des

schlechten Erhaltungszustands

der Art eingeleitet, und gegen vier

weitere EU-Länder liegen offi zi-

elle Beschwerden vor. Dies ist

notwendig, obwohl die Mitglieds-

staaten einen Aktionsplan zum

Schutz der Europäischen Turtel-

taube verabschiedet haben. Um

die gefi ederten Liebesboten zu

schützen, fordert der NABU Bun-

desumweltministerin Svenja

Schulze mit einer Petition (www.

vogeldesjahres.de/petition) auf,

sich außer für eine verbesserte

Landwirtschaft spolitik auch für

das dauerhaft e Aussetzen der

Abschussgenehmigungen in den

EU-Mitgliedstaaten einzusetzen.

Quelle: NABU NRW

(Weitere Informationen zum Vo-

gel des Jahres gibt es unter www.

Vogel-des-Jahres.de oder www.

LBV.de und eine Broschüre unter

www.NABU-shop.de sowie unter

www.lbv-shop.de)

Turteltaube ist Vogel des Jahres

Abertausend Blüten umschwirren die zunächst graugrünen, später leuchtend gelben Halme der Sorte ‘Thunder Cloud’. Foto: GMH/Bernd Hertle

Die hübsche Turteltaube ist weltweit stark gefährdet. Foto: Zdenek Tunda/LBV-Bildarchiv

schule Weihenstephan-Triesdorf

und Vorsitzender des Arbeitskrei-

ses Staudensichtung, erklärt,

dass Echte Rutenhirsen (Panicum

virgatum) als Late-Season-Gras-

ses sich im Frühjahr etwas lang-

samer entwickeln und erst im

Juli/August blühen, dann sehen

sie aber umso prächtiger aus.

Die mal straff aufrecht wach-

senden, mal sanft übergeneigten

Halme sind je nach Sorte grün,

graublau oder glänzen schon ab

dem Frühsommer mit attraktiven

roten Spitzen. Zur Farbenvielfalt

der Halme gesellen sich die zar-

ten Gräserblüten, die über und

zwischen den scharf umrissenen

Konturen der Blatthorste schwe-

ben. Im Herbst warten zahlreiche

Sorten mit Farben zwischen

leuchtendem Gelb und glühen-

dem Rot auf.

Um 1950 kam die erste Sorte

‘Strictum’ nach Deutschland, die

vom berühmten Stauden- und

Gräserzüchter Karl Foerster kul-

tiviert wurde. Vor etwa 20 Jahren

begann dann zusammen mit dem

Präriestauden-Trend ein regel-

rechter Gräserboom. Auch im

Rahmen der Staudensichtung,

u.a. in Weihenstephan, wurden

rund 30 Sorten aufgepfl anzt und

bewertet.

Das Ziergras passt aber nicht nur

zu Präriepfl anzungen, zu Schein-

sonnenhut (Echinacea), Pracht-

scharte (Liatris) und Indigolupi-

ne (Baptisia), sondern auch in

klassische Staudenrabatten, z.B.

zu Stauden-Pfi ngstrosen (Paeo-

nia lactifl ora), zu Astern oder zu

Herbst-Chrysanthemen (Chrys-

anthemum indicum).

Der Standort muss vollsonnig

sein, ansonsten gedeiht Panicum

virgatum auf allen mäßig trocke-

nen bis frischen Böden. Für sehr

leichte, sandige Böden und an

Die Rutenhirse ist die Staude des Jahres

Gartenfreund · März 2020 XIII

Es gibt ein- und zweimal tragen-

de Sorten, die als Sommer- und

Herbsthimbeeren kultiviert wer-

den. Für einen langen Himbeer-

genuss gehören beide Kultur-

gruppen in den Garten.

Duftwicken säenDuft wicken (Lathyrus odoratus)

sind nicht frostempfi ndlich, des-

halb können Sie sie bereits ab

Mitte März an Ort und Stelle aus-

säen. Kleinblütige Sorten blühen

üppiger als großblumige. Duft -

oder Edelwicken lieben einen gut

bearbeiteten, humusreichen

Boden.

Für einen erfolgreichen Anbau

sollten Sie den Standort jedes

Jahr wechseln. Sollen die Wicken

jährlich an der gleichen Stelle

blühen, muss ein Teil des Bodens

durch frischen Kompost oder

Gartenerde ersetzt werden.

Je nach Standort und gewünsch-

ter Wirkung werden die Wicken

ein- oder zweireihig ausgesät.

An Zäunen genügt in der Re-

gel eine Reihe, auf Beeten

werden sie in Zweierrei-

hen mit 20 cm Abstand,

zwischen denen das

Rank gerüst steht, gesät.

In der Reihe beträgt der

Saatabstand 5 cm.

Blumenknollen

vorkultivierenVorkultivierte Blumenknollen

bringen eine frühzeitige Blüten-

pracht im Sommer. Das lohnt

sich besonders bei Blumenrohr

(Canna-Indica-Hybriden). Pfl an-

zen Sie die Canna-Knollen Ende

März in Blumentöpfe. Zu große

Knollen werden geteilt, wobei

jedes Teilstück min des-

tens eine Triebknospe

besitzen muss. Die

Töpfe sollten Sie nur

so groß wählen, dass

ein Knollenstück gerade

hineinpasst.

Als Substrat verwenden

Sie sandige Blumen-

oder Komposterde. Be-

decken Sie die Knollen fl ach mit

Erde und lassen Sie sie bei 15 bis

18 °C so lange dunkel stehen, bis

die Triebe sichtbar werden. Dann

benötigen die Pfl anzen ausrei-

chend Licht für eine gesunde

Triebentwicklung.

Tipp für MärzUm zu testen, ob Kompost reif ist

und als Substratbeigabe für die

Jungpfl anzenanzucht verwendet

werden kann, führen Sie eine

Keimprobe durch. Am besten

eignet sich dafür Kresse-Saatgut.

Kressesamen reagieren rasch auf

pfl anzenunverträgliche Substan-

zen.

Keimt die Kresse dicht und

grün, ist die Erde gebrauchsfer-

tig. Bleiben viele Samen taub

oder werden die Keimblätter

gelblich bzw. verfaulen, muss der

Kompost noch nachreifen.

Quelle: Bundesverband Deutscher Gartenfreunde, www.kleingarten-bund.de

stand gepfl anzt. Der Wurzelhals

der Jungpflanzen kann einige

Zentimeter tiefer im Boden ste-

hen.

Himbeeren sind Flachwurzler,

daher sollten sie immer gemulcht

werden. Eine kräft ige Schicht aus

Laub und Grünschnitt imitiert

Waldbodenbedingungen und för-

dert Wachstum und Ertrag der

Himbeeren merklich.

Aus Steckzwiebeln erzeugen Sie leichter Speisezwiebeln als aus Saatgut. – Wenn Sie Blumenknollen, z.B. von Gladiolen, vor kultivieren, blühen sie schon frühzeitig im Sommer.

Duftwicken müssen Sie jedes Jahr an einem anderen Platz aus-säen, damit sie

üppig blühen.Fotos: T. Wagner

Steckzwiebeln setzen

Steckzwiebeln müssen im März

gelegt werden, wenn Sie recht-

zeitig große Zwiebeln ernten

wollen. Die Erzeugung von Spei-

se- und Lagerzwiebeln aus Steck-

zwiebeln ist in klimatisch weni-

ger günstigen Regionen sicherer

als der Anbau von Saatzwiebeln.

Entscheidend für den Erfolg ist

die Größe der Steckzwiebeln. Sie

sollten maximal Haselnussgröße

haben, denn je größer die Steck-

zwiebeln sind, desto größer

ist der Ausfall durch Schos-

ser – also Pfl anzen, die

Blütenschäfte anstatt

einer kräft igen Zwiebel

ausbilden.

Speisezwiebeln stel-

len hohe Ansprüche

an den Boden und ge-

deihen am besten auf

mittelschweren Böden

mit einem hohen Humus-

gehalt. Gesteckt werden die

Zwiebeln in einem Reihenab-

stand von 25 cm, der Abstand in

der Reihe sollte 8 cm betragen.

Sie kommen nur so tief in den

Boden, dass der Zwiebelhals

noch zu sehen ist. Der Platz zwi-

schen den Zwiebelreihen lässt

sich durch eine Reihe Radies-

chen zusätzlich nutzen.

Himbeeren pfl anzen

Himbeeren mögen leichte, sehr

humose Böden. Sie sollten nur auf

solchen Flächen gepfl anzt wer-

den, die frei von Wurzelunkräu-

tern sind. Himbeeren werden in

einem Reihenabstand von 150 cm

und in der Reihe mit 50 cm Ab-

Querbeet durch den Garten

Sowohl Sommer- als auch Herbsthimbeeren sollten in keinem Garten fehlen.

Gartenfreund · März 2020XIV

GARTEN UND NATUR

Viele Gartenbesitzer kennen

Primeln ausschließlich als

Sai sonpflanze im Frühjahr. Aber

die farbenfrohe Pflanze kann

noch mehr. „Für den Garten gibt

es fast für jeden Bereich eine pas-

sende Primelart“, schwärmt Su-

sanne Pe ters, Staudengärtnerin

aus Uetersen. Wussten Sie eigent-

lich, dass sich Primel vom latei-

nischen Wort „prima“ ableitet

und so viel wie „Die Erste“ bedeu-

tet? Der Name passt absolut –

denn zeitig im Jahr bringen uns

die bunt blühenden Primeln eine

erste Ahnung von Frühling in den

Garten und ins Haus.

Farbe für die

FrühlingslauneKeine andere Pfl anze steht so

sehr für den Frühling wie die

Kissenpri mel (Primula vulgaris).

Ab Januar werden Zuchtformen

dieser Art überall zum Verkauf

angeboten. „Was viele nicht wis-

sen, diese Primel ist eigentlich

winterhart“, erklärt Peters. Durch

die Züchtung auf große und bun-

te Blüten ist den Pfl anzen die

sehr gute Winterhärte aber ab-

handengekommen. In Stauden-

gärtnereien fi nden Sie daher die

deutlich robusteren, kleinblüti-

gen Gartenformen.

Kissenprimeln eignen sich be-

sonders gut zur Auspfl anzung vor

Hecken oder als Einzelpfl anzen

vor immergrünen Sträuchern.

„Die intensiven Farben dieser

Primelarten kommen so beson-

ders gut zur Geltung“, weiß Pe-

ters. Empfehlenswert ist die Kom-

bination mit weiß blühenden

Pfl anzen wie Christrosen (Helle-

borus), Schneeglöckchen (Galan-

thus) oder Krokus (Crocus).

Vermehrt im Kommen sind ge-

füllt blühende Sorten, die teilwei-

se an Rosen erinnern. Die Züch-

tung bringt hier im Moment sehr

viele attraktive Pfl anzen hervor,

berichtet Peters, wobei diese

Pfl anzen zu den anspruchsvolle-

ren Stauden gehören.

Primelvielfalt

für den Garten„Ebenso vielfältig wie die Blüte-

zeiten sind die Blütenformen und

die Standortvorlieben von früh-

jahrsblühenden Primeln“, erklärt

die Pfl anzenkennerin. Für feuch-

te, frische Böden eignet sich bei-

spielsweise die Kugelprimel (Pri-

mula denticulata). Sie können sie

prima am Teichrand an sonnigen

bis halbschattigen Standorten

einsetzen. Sie bildet im März und

April kugelförmige Blüten aus,

die in weißen, violetten und kar-

minroten Farbtönen erscheinen

und sich sogar als Schnittblumen

eignen. Besonders schön wirkt

eine Kombination mit Bergenie

(Bergenia) oder Frau enmantel

(Alchemilla).

Eine tolle Fernwirkung hat die

Rosenprimel (Primula rosea) mit

ihren kräft ig karmesinroten, ge-

stielten Blüten, die noch vor dem

Laub erscheinen. Sie wird ca.

20 cm hoch und gedeiht am bes-

ten auf feuchten, humosen

Lehmböden.

„Für niedrige Einfassungen ent-

lang von Gartenwegen ist die nur

8 cm hoch werdende Teppichpri-

mel (Primula juliae) bestens ge-

eignet“, empfi ehlt Peters. In ih-

Die im Sommer blühende Etagen-Primel – hier vor der Junkerlilie – bringt eine schwebende Leichtig-keit ins Beet.

Foto: GMH/Dr. Anette Urbanietz

Bunt, frech, fröhlichPrimeln für den Garten

Die Sorte ‘Silver Lace’ der Hohen Schlüsselblume besitzt

auff ällig gezeichnete Blüten.

Foto: GMH/Peter Behrens

So besonders, wie sie aussieht,

möchte sie auch behandelt werden.

Die Tibet-Primel ist eine anspruchs-

volle Art für halbschattige, feuchte

Standorte.

Die Echte Schlüsselblume steht

unter Naturschutz. Im Garten

lassen sich Pfl anzen ansiedeln,

die in Staudengärtnereien gekauft

wurden.

Die Kugelprimel glänzt mit Blütenbällen in Weiß, Rosa und Violett. Sie liebt feuchte, frische Böden.

Fotos (3): GMH/Christiane Bach

Gartenfreund · März 2020 XV

GARTEN UND NATUR

rem Garten hat Peters die aus-

dauernden Pfl anzen als Einfas-

sung zusammen mit Hängepols-

ter-Glockenblumen (Campanula

poscharskiana bzw. C. porten-

schlagiana) kombiniert.

Die von März bis April leuchtend

blühenden Primeln liegen win-

terblühenden Christrosen (Helle-

borus niger) zu Füßen, spät blühen-

de Steinbreche (Saxifraga cortusi-

folia) ergänzen das Ganze zu ei-

nem lebendigen Ensemble. Ein

weiterer Vorteil der Teppichpri-

mel – sie ist fast immergrün und

sieht auch im Winter noch gut aus.

Heimisch und zum

Verwildern geeignet

Die Schlüsselblume (Primula ve-

ris) ist als heimische Wald- und

Wiesenpfl anze bestens bekannt.

Wildpfl anzen stehen allerdings

unter Naturschutz und dürfen

nicht ge pf lückt werden. In

Staudengärtne reien sind aber

schöne Exemplare aus gärtneri-

scher Produktion er hältlich.

Die Schlüsselblume wird ca.

20 cm hoch und bildet kleine,

dottergelbe Blütenbüschel. Die

Einzelblüten haben orangefarbe-

ne Flecken im Schlund und duf-

ten fein nach Aprikosen. Sie sind

ideal, wenn Sie im Garten eine

wiesenähnliche Ecke anlegen

möchten. Um möglichst viel Freu-

de an einer Anpfl anzung im Ra-

sen zu haben, sollten Sie im Früh-

jahr den ersten und zweiten Ra-

senschnitt ausfallen lassen, da-

mit die Pfl anzen un gestört ein-

ziehen und Kräft e tanken kön-

nen.

Schlüsselblumen brauchen einen

humusreichen, frischen Stand ort,

der im Sommer nicht zu heiß und

zu trocken sein sollte. „Im Beet

lassen sich Schlüsselblumen be-

sonders gut mit höheren Pfl an-

zen kombinieren, die später aus-

treiben und dann das Laub der

einziehenden Schlüsselblumen

verdecken“, rät Peters.

Hier eignen sich Funkien (Hosta)

oder Storchschnabel (Geranium)

bestens. Al ler dings sollten Sie da-

rauf achten, dass die Pfl anzpart-

ner nicht zu sehr wuchern.

Toll wirken die Schlüsselblumen

auch mit wilden Hornveilchen

(Vio la cornuta) oder Lungenkräu-

tern (Pulmonaria), die das Gelb

mit ih ren blauen Blütenfarben

ergänzen. Wenn ihr der Standort

zusagt, breitet sich die Schlüssel-

blume durch Sämlinge aus.

Die richtige Primelpfl ege

im Garten

Ihre Vielfalt und Unempfi ndlich-

keit machen die Primel zu einer

emp fehlenswerten Gartenblume.

Die Farbpalette ist sehr groß. Au-

ßer reinem Enzianblau können

Sie bei nahe alle Farben unter den

zahlrei chen Arten und Sorten

fi nden. In größere Gruppen ge-

pfl anzt er zie len sie eine beein-

druckende Fernwirkung im eher

grauen Frühlingsgarten.

Primeln haben einen hohen

Nährstoffb edarf, da sie in der Re-

gel reich blühen und eine üppige

Belaubung aufweisen. Peters

empfi ehlt eine Düngung im Früh-

jahr. Hier können sowohl Kom-

post, organische Dünger (bei-

spielsweise Hornspäne) als auch

mineralische Mehrnährstoff -Dün-

ger eingesetzt werden.

Teilen Sie die Pfl anzen alle drei

bis fünf Jahre, fördern Sie ihre

Lang lebigkeit. „Entfernen Sie ab-

geblühte Samenstände, dann

säen sich die Pfl anzen nicht zu

stark aus und haben mehr Kraft ,

um weitere Blüten hervorzubrin-

gen“, rät Peters.

Die Primel galt in früheren Zei-

ten übrigens aufgrund ihrer frü-

hen Blüte als Symbol der Hoff -

nung, der Jugend und der Heil-

kraft des Frühlings. Durch den

hohen Saponingehalt haben die

Wurzeln der Primeln eine schleim-

lösende und auswurff ördernde

Wirkung und kamen deshalb bei

Erkrankungen der Atemwege

zum Einsatz.

Aurikeln liegen voll

im Trend

„Den Gartenaurikeln (Primula x

pu bescens) gehört meine beson-

dere Leidenschaft “, erklärt die

Gärtnerin. Schon zu Goethes Zei-

ten waren sie sehr beliebt und

sind im Moment wieder in Mode.

„Die Pfl anzen wirken mit ihren

zahllosen Blüten- und Farbkom-

binationen herrlich altmodisch“,

schwärmt Peters.

Die Pflanzen beeindrucken,

weil sie absolut frosthart sind,

immergrün und eine enorme

Vielfalt in den Blütenfarben und

-kombinationen bieten. Die Farb-

palette reicht von Weiß, Gelb, Rot

bis Lila und allen möglichen Va-

rianten.

Die Züchtung hat auch zuneh-

mend gefüllte Sorten hervorge-

bracht. „Sind Sie einmal infi ziert,

haben Aurikeln das Potenzial,

sammelsüchtig zu machen“, be-

schreibt Peters das Sortiment. Die

Pfl anzen eignen sich besonders

gut für son nige Standorte auf

trockenen, durch lässigen Böden

und sind auch für den Topfgarten

gut geeignet.

Zu beachten ist im Garten aller-

dings, dass bestimmte Sorten

emp fi ndlich auf Winternässe re-

agieren. Solche Auslesen sind

deshalb in schönen Töpfen am

besten auf gehoben, denn dort ist

Winternässe kein Thema. Die

Überwinterung erfolgt dann im

Regenschatten des Hauses. Die

Pfl anzen soll ten im Frühjahr aus-

geputzt werden, damit sie wieder

schön austreiben können.

GMH/BdS

Schlüsselblumen lassen sich besonders gut mit blau blühenden Stauden, wie z.B. der Frühlings-Platterbse, kombinieren. Foto: GMH/Christiane Bach

Die Etagen-Primel eignet sich für halbschattige, humose Standorte.Fotos (2): GMH/Christiane Bach

Die sich von unten öff nenden Blüten der Orchideen-Primel

haben eine andere Farbe als die Hüllblätter.

Gartenfreund · März 2020XVI

GARTEN UND NATUR

Buchtipps für Gartenfreunde

wie Bakterien und Viren, dem

Gärtner zur Seite stehen. Er in-

formiert darüber, welche Schäd-

linge wann im Jahreslauf auftre-

ten und was dagegen zu

unternehmen ist. Ggf. kann man

Nützlinge per Post bestellen –

wie und wo, steht im Anhang.

Berling, Rainer: „Schädlinge und Nützlinge im Garten“. 128 Seiten.

202 Farbfotos, 2 Zeichnungen.

Preis: 15,00 Euro. BLV Buchverlag,

München. ISBN 978-3-8354-1615-4.

Wer fl iegt denn da?

Ist das eine Blau- oder Kohlmei-

se, ein Haus- oder Feldsperling?

Und wer sitzt da im Futterhaus?

Viele unserer gefi ederten Gar-

tenbesucher können wir nicht si-

cher bestimmen. Hier schaff t der

praktische und kompetente Na-

turführer „Welcher Gartenvogel ist das?“ Abhilfe. Das vom

NABU empfohlene Bestim-

mungsbuch im Pocket-Format

stellt 126 der bekanntesten hei-

mischen Gartenvögel vor.

Dank des bewährten Farbcodes

ist das eindeutige Bestimmen

ganz einfach, alle typischen

Merkmale, z.B. zur Färbung des

Gefi eders, lassen sich auf einen

Blick erfassen. So lernen Sie

nicht nur Bachstelze, Rotkehl-

chen, Kleiber und Grünfi nk sken-

nen, sondern auch Gartenbaum-

läufer, Kernbeißer, Waldkauz

und viele seltenere Gartengäste

mehr. Und da das Buch in jede

Jackentasche passt, eignet es

sich nicht nur zur Bestimmung

der Vögel im eigenen Garten,

sondern auch auf dem Spazier-

gang durch Parks und Gartenan-

lagen.

Dierschke, Volker: „Welcher Garten-vogel ist das? 126 Gartenvögel ein-fach bestimmen“. Kosmos-Naturfüh-

rer Basic. Das Pocket-Format.

128 Seiten. 150 Farbfotos, 23 S/W-

Zeichnungen. Preis: 6,99 Euro.

Kosmos Verlag, Stuttgart.

ISBN 978-3-440-16440-2.

Pfl egeleichte

Gartengestaltung

Schöne Beete gestalten, die

schnell gedeihen, wetterfest

sind und vor allem keinen gro-

ßen Aufwand erfordern: Was

utopisch klingt, ist tatsächlich

möglich, wenn einige Dinge be-

achtet werden, erklärt Lars Wei-

gelt in seinem Buch „Schöne Beete für Faule“. Ein erster

Schlüssel dazu sind kluge Pla-

nung, pfl egeleichte Pfl anzen, die

zum Standort passen, und Ge-

staltungsideen, die nur wenig

Zeit im Garten beanspruchen.

Denn schöne Beete sind mehr

als die Summe ihrer Pfl anzen.

Zudem helfen klassische Gar-

tenhandgriff e und das pas-

sende Werkzeug dabei, dass

die Pfl anzen ganz natürlich

und pfl egeleicht wachsen

können. Damit die Beete in

ihrer Blüte erstrahlen, stellt

der Autor verschiedene Ge-

staltungsstile vor, bei denen

faules Gärtnern nicht nur

empfohlen, sondern aus-

drücklich erwünscht ist. So

fi ndet jeder die richtige Be-

pfl anzung, egal ob üppig bunt

oder stilvoll elegant, ob für

volle Sonne oder für Schat-

ten. Das Buch animiert dazu,

neue Wege der Gestaltung

auszuprobieren. Und es gilt:

Einfach mal wachsen lassen

und entspannt die Füße hoch-

legen!

Weigelt, Lars: „Schöne Beete für Faule“. 128 Seiten. Ca.

250 Farbfotos. Preis: 16,99 Euro.

Gräfe und Unzer Verlag, München.

ISBN 978-3-8338-6753-8.

Wer frisst denn da?

Wenn Sie diese Frage interes-

siert und Sie wissen möchten,

ob Schädlinge oder Nützlinge

auf Ihren Pfl anzen sitzen, fi n-

den Sie in dem Buch „Schäd-linge und Nützlinge im Gar-ten“ von Rainer Berling

zuverlässig Antwort. Der Autor

beschreibt detailliert das öko-

logische Gefüge eines Gartens

und wie man es sich zunutze

macht. Dazu gehört das siche-

re Erkennen von Nützlingen

und Schädlingen, aber auch

das Wissen über Pfl anzen-

krankheiten, denn oft sind es

bereits geschwächte Pfl anzen,

die von Schädlingen, wie Läu-

sen, Spinnmilben, Raupen und

Käfern, befallen werden.

Berling zeigt, wie integrierter

Pfl anzenschutz, der auf die

natürlichen Abwehrkräfte der

Pfl anzen, die optimale Stand-

ortwahl und Nützlinge setzt,

funktioniert und welche Ver-

bündeten, wie Laufkäfer,

Spinnen, Schlupfwespen so-

So lässt sich Plastik im Alltag vermeidenDas Wasser für den Kaff ee enthält kleinste Plastikpartikel. Der Honig auf dem Brötchen ist ebenfalls mit Mikro-

plastik belastet. Plastik ist inzwischen überall – mit den entsprechenden Folgen für Gesundheit und Umwelt.

Aber geht es wirklich nicht ohne Plastik? „Doch“, sagen die Autorinnen Anneliese Bunk und Nadine Schubert

und zeigen in ihrem Buch „Besser leben ohne Plastik“ nach einem kurzen Überblick über die Gefahren

durch Plastik, wie und wo man es im Alltag ersetzen kann – ohne gleich das gesamte Leben umzukrempeln.

Das Buch bietet zahlreiche Tipps und Tricks, angefangen vom bewussten Einkaufen bis hin zum Selberma-

chen von Badprodukten, Haushaltsreinigern oder Snacks, die man „plastikfrei“ in keinem Supermarkt be-

kommt. Dabei sind die praxiserprobten Ratschläge einfach umzusetzen. Einsteigen kann jeder, hier und

jetzt, Schritt für Schritt, auch mit wenig Geld und ganz nach dem eigenen Tempo. Das Buch ist ein gutes Nachschlage-

werk für alle, die von der Plastikfl ut die Nase voll haben und mehr natürliche Materialien nutzen wollen.

Bunk, Anneliese; Schubert, Nadine: „Besser leben ohne Plastik“. 112 Seiten. Viele Fotos. Preis: 12,95 Euro. oekom verlag, München. ISBN 978-3-86581-784-6.

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