Upload
others
View
0
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Gartenfreund · März 2020 I
Landesverband der Gartenfreunde Mecklenburg und Vorpommern e.V.Kleingärtner in Mecklenburg und Vorpommern
Termine, Nachrichten
und Berichte aus Kreis-
und Regionalverbänden
Veranwortlich für die Mittei-lun gen des Landesverbandes: Der VorstandDie Artikel in den Vereinsnach-richten liegen in der Verantwor-tung der verfassenden Vereine.
Geschäftsstelle und Redaktion
Mühlenweg 8, 18198 StäbelowTel. 03 82 07/66 50, Fax: 03 82 07/66 53 4E-Mail: [email protected]: Mo. bis Do.: 9.00–12.00 UhrMo., Di., Do.: 13.00–15.00 Uhr
Beiträge der Vereine sind an den Landesvorstand zu senden.E-Mail: [email protected]
Redaktionsschluss für die Mai-Ausgabe: 25. MärzLetzte Korrektur für die April-Ausgabe: 16. März
Anzeigenberatung und -verkauf:Rita KroppTel. 04 21/3 48 42-14E-Mail: [email protected]
Und wieder ist es so weit, der
Spätwinter ist vergangen, der
Frühling steht vor der Tür und die
Gartenfreundinnen und Garten-
freunde scharren mit den Garten-
schuhen und können es nicht er-
warten in ihren Kleingärten in die
neue Gartensaison zu starten.
Die ersten Keimproben oder
Aussaatversuche sind bereits Ver-
gangenheit. Die Gartenfl ächen
und Beete werden vorbereitet, ob
nur eine Gartenkralle genommen
wird oder doch noch umgegraben
werden muss, entscheidet sich
dann vor Ort wie locker der Bo-
den nach dem Winter ist. Trotz-
dem ist jetzt die Zeit, um nochmal
zu harken und die Blätter des
vergangenen Jahres auf den Kom-
post zu bringen, der vorbeugende
Pflanzenschutz beginnt jetzt.
Überwinternde Sporen von Apfel-
und Birnenschorf verbreiten sich
sonst mit den wärmer werdenden
Temperaturen in den Obstbäu-
men, denn wir arbeiten ja Bio.
Gärtnereien und Gartenmärkte
werden nach Neuigkeiten durch-
sucht. Aber muss es den jedes
Jahr was Neues sein? Oder könn-
te ich mal den Gartennachbarn
fragen, er hatte voriges Jahr so
schöne Blumen, vielleicht hat er
ja Samen abgenommen? Die ein-
fachen Blüten sind sowieso viel
schöner und die Insekten haben
auch noch was davon. Ist es nicht
schön, wenn zur Blütezeit dann
ein Gewimmel um die Blumen ist
und man sich an der Vielzahl der
Insekten erfreuen kann?
Alle erwarten aufgeregt die
nächsten Wochen. Gibt es wieder
kräft igen Spätfrost oder bleiben
in diesem Jahr unsere Obstgehöl-
ze davon verschont und wird es
eine reiche Ernte. Kann ich die
Kartoff eln schon im März legen
oder frieren sie sich wieder die
Spitzen an? Vielleicht haben wir
in diesem Jahr mehr Glück.
In einigen Bereichen werden noch
Schulungen angeboten, vielleicht
sollte ich mich noch ein wenig
Weiterbilden oder das Wissen auf-
frischen. Da ist es angebracht
sich bei den Kleingärtnerverei-
nen zu informieren wo was statt-
fi ndet.
Der Landesverband der Gar-
tenfreunde hat bereits sein Fach-
beraterseminar zum Th ema „Ver-
edeln von Kernobstgehölzen“
durchgeführt. Es war eine lehr-
reiche Veranstaltung und die
Teilnehmer können nun in den
nächsten Wochen ihr erworbenes
Wissen weitergeben, denn es ist
der richtige Zeitpunkt dafür an-
gebrochen.
Alle Kleingärtnerinnen und
Kleingärtner gehen mit großem
Optimismus in die neue Saison.
Hoffen wir auf das Beste und
wünschen uns ein erfolgreiches
und erholsames neues Garten-
jahr.
Dieter Gärtner
Landesfachberater
Terminplanung
Landesverband
MV 2020
März
13.03. 8 Uhr Vorstandssitzung
13.03. 13 Uhr Treff en Vor-
stand Landesverband Sach-
sen-Anhalt
20.03. Redaktionskonferenz
Gartenfreund Mantelteil in
Schwerin
27.–29.03. BDG–Seminar
Management/Öff entlichkeits-
arbeit I in Berlin zum Thema
Leerstandsproblematik
Neuigkeiten
Liebe Leserinnen und Leser,
mit dieser Ausgabe führen wir
an dieser Stelle die Rubrik
„Neuigkeiten“ ein. Damit wol-
len wir Sie künftig über aktu-
elle Veranstaltungen sowie
über das Geschehen im Lan-
desverband informieren. Da
der Redaktionsschluss für
eine Ausgabe jeweils im Vor-
vormonat liegt, berichten un-
sere Autoren immer über Din-
ge, die schon eine Weile her
sind. Hier werden wir Sie be-
reits einen Monat früher auf
Artikel einstimmen und hoff en
so die Aktualität etwas zu er-
höhen. Ihre Lokalredaktion
Ausbildung neuer Wert-
ermittler hat begonnenAm 22. bzw. 29.02. konnte in
Stäbelow mit der Ausbildung
neuer Verbands-Wertermitt-
ler begonnen werden. Wir
werden in der nächsten Aus-
gabe vom „Gartenfreund“
darüber berichten.
Erfahrungsaustausch
der Verbands-SchlichterAm 31.01. trafen sich die im
LGMV organisierten Schlichter
in der Schlichtungsstelle zu ei-
ner Konferenz und zum gemein-
samen Erfahrungsaustausch.
Das neue Gartenjahr beginnt
Hummel beim Bestäuben. Foto: Sven Lachmann/Pixabay
Dieter Gärtner
Gartenfreund · März 2020II
VERBANDSNACHRICHTEN
Nach der Winterpause geht es im
März wieder rege in den Gärten
zu. Die neue Gartensaison ist an-
gebrochen. Nun werden die Bö-
den umfassend für die Aussaat
vorbereitet. Das heißt, dass die
Erde gelockert, und falls nötig,
organischer Dünger darauf aus-
gebracht wird.
So wird der Gartenboden zum
einen gut belüft et und zum an-
deren werden die Bodenlebe-
wesen mit Kompost oder natür-
lichem Dung aktiviert. Um den
Garten für die neue Gartensaison
vorzubereiten, lockern Sie die
Erde am besten mit einem Grub-
ber oder einer Grabegabel.
Warum nicht schon
im Herbst den Boden
vorbereiten?Noch immer wird bei einigen Gar-
tenfreunden die Auff assung ge-
teilt, schon im Spätherbst den
Boden für die Gartensaison im
kommenden Jahr vorzubereiten.
Hierbei wird nicht selten der Spa-
ten tief angesetzt und die unteren
Schichten des Mutterbodens zu-
oberst gekehrt. Dadurch wird je-
doch das Bodenleben erheblich
gestört.
Abweichend davon kann jedoch
toniger Boden durchaus schon
zum Saisonende umgegraben
werden. Tipp: Arbeiten Sie Kom-
post oder Tierdung in die schwe-
re Erde mit ein.
Den Boden im Frühjahr
vorzubereiten
ist unumgänglichNichts ist für den Ertrag von Ge-
müse aus dem Nutzgarten so
wichtig wie eine optimale Boden-
vorbereitung im Frühjahr. Der
Boden wird lediglich mit einer
Grabegabel oder einem Grubber
gelockert. So wird der Lebens-
raum der Mikroorganismen und
Kleinlebewesen im Boden ge-
schont.
Ich wünsche allen Gartenfreun-
den viel Spaß bei der Bodenvor-
bereitung.
Ingo Oppermann
Landesfachberater LGMV
Für Städte und Gemeinden sind
Kleingartenanlagen ein echter
Zugewinn. Die kleinen Oasen in-
mitten stark verdichteter Räume
führen zu einem hohen Durch-
grünungsgrad im Stadtgefüge.
Wohnungsnahe Grün- und Er-
holungsfl ächen sorgen für eine
hohe Lebensqualität in den Städ-
ten und Gemeinden. Darum ge-
hören Kleingartenanlagen wie
öffentliche Parks, Spielplätze,
Grünfl ächen oder Friedhöfe zur
kommunalen grünen Infrastruk-
tur. Sie sind deshalb auch für An-
wohner ohne eigene Parzelle at-
traktive Orte der Naherholung und
Entschleunigung.
Kleingärten leisten einen po-
sitiven Beitrag zum städtischen
Klima. Als Frischluft schneisen
sorgen sie für Abkühlung, lassen
Niederschläge in unversiegelte
Böden versickern und binden
Staub und Feinstaub.
Als Teil der Stadtnatur leisten
Kleingartenanlagen einen Beitrag
zur Biodiversität, da sie eine hohe
Artenvielfalt aufweisen. Grund
dafür ist die Strukturvielfalt in
den Gärten sowie der Anbau alter
und seltener Arten und Sorten.
Bedrohte Tier- und Pfl anzenarten
fi nden hier ihre Nische zum Le-
ben.
Darüber hinaus erhalten und
entwickeln Kleingärtner seit Jahr-
zehnten das Wissen um das na-
turnahe Gärtnern und geben es
weiter. Nachhaltiges und ökolo-
gisches Gärtnern sowie das Wis-
sen um das multifunktionale Öko-
system Garten, Biodiversität und
Insektenschutz prägen das Um-
weltbewusstsein der heutigen
Kleingärtnergeneration. Davon
profi tiert die ganze Gesellschaft
über den Gartenzaun hinaus.
Grundlagen für eine
durchgrünte StadtStädte und Gemeinden stünden
vor einer enormen fi nanziellen
Herausforderung, gäbe es die
knapp 14.000 Kleingartenan-
lagen deutschlandweit nicht.
Denn es sind die Kleingärtner-
organisationen, die sich um diese
für die Gesellschaft so wichtigen
Grünfl ächen kümmern: Für rund
44.000 ha zentral gelegene und
öff entlich zugängliche Grünfl ä-
chen müssen die Kommunalver-
waltungen oft mals keine Pfl ege-
kosten aufb ringen.
Mit dem unlängst vorgelegten
Weißbuch „Grün in der Stadt“ hat
die Bundesregierung deutlich
gemacht, dass die Stärkung und
städtebauliche Förderung urbaner
grüner Infrastruktur vor allem in
den Wohnquartieren wichtig ist.
Wie beim Weißbuchprozess hat
sich der Bundesverband Deut-
scher Gartenfreunde e.V. auch bei
der Entwicklung des Masterplans
Stadtnatur aktiv für Kleingärten
eingesetzt und deren Potenzial zur
Entwicklung grüner Infrastruktur
herausgestellt.
Kleingartenanlagen müssen in
ihrer Entwicklung gefördert und
in ihrem Bestand bewahrt werden,
denn sie sind unverzichtbarer
Bestandteil grüner Infrastruktur.
Ihre gleichzeitige soziale Wir-
kung sollte nicht durch hohe Ne-
benkosten, etwa hohe Grundsteu-
erabgaben, gefährdet werden.
Den Gartenboden im März vorbereiten
Grüne Infrastruktur weiterentwickeln: Kleingärten fördernBundespolitische Forderungen des BDG
Fo
to:
Op
pe
rma
nn
Fo
to:
Ulr
ike
Le
on
e/P
ixa
ba
y
Teil 2
Gartenfreund · März 2020 III
VERBANDSNACHRICHTEN
Der große Wurf für das steuerliche
Gemeinnützigkeitsrecht ist zum
Jahreswechsel zwar nicht passiert.
Zwei Gesetze, das Jahressteuer-
gesetz 2019 und das Dritte Büro-
kratieentlastungsgesetz, enthalten
aber Änderungen, die auch oder
speziell für gemeinnützige Ein-
richtungen von Bedeutung sind.
Der folgende Beitrag bringt Sie
auf den Stand der Dinge.
Kein Abzug von
Mitgliedsbeiträgen nach
der Öff nungsklauselDie Öff nungsklausel des § 52 Abs.
2 Sätze 2 und 3 AO war 2007 er-
gänzend zu den Katalogzwecken
in § 52 AO eingefügt worden. Die
Finanzbehörden sollen dadurch
die Möglichkeit erhalten, auf ge-
sellschaft liche Veränderungen zu
reagieren und neue gemeinnüt-
zige Zwecke aufzunehmen, oh-
ne ein aufwendiges Gesetzge-
bungsverfahren zu durchlaufen.
Für Zwecke nach dieser Öff nungs-
klausel ist (wie z.B. auch bei
Sport) – das wird neu geregelt –
ein Sonderausgabenabzug für
Mitgliedsbeiträge nicht möglich
(§ 9 Abs. 1 S. 8 KStG).
Wichtig, bisher ist nach der neu-
en Öff nungsklausel aber nur ein
Zweck als gemeinnützig erklärt
worden: Turnierbridge.
Umsatzsteuerliche
Kleinunternehmergrenze
ist gestiegenNach § 19 Abs. 1 S. 1 UStG muss
die Umsatzsteuer künft ig nicht
erhoben werden, wenn der Um-
satz im vergangenen Kalender-
jahr nicht höher als 22.000 Euro
(bisher 17.500 Euro) und (wie
bisher) im laufenden Kalender-
jahr nicht höher als 50.000 Euro
sein wird.
Die Regelung ist gerade für ge-
meinnützige Vereine von Bedeu-
Historisches
Höhepunkte des Reichsverban-
des waren die Reichsklein-
gärtnertage (RKT) mit ihren
Beschlüssen:
RKT Berlin 1921Die angestrebte Vereinigung
zum Zentralverband kam nicht
zustande.
RKT Bremen 1921Die angestrebte Gründung des
Reichsverbandes gelingt. Vor-
sitzender wird Alwin Bielefeld.
RKT Erfurt 1923Neuer Vorsitzender wird Hein-
rich Förster. Beschluss zur
zentralen Zeitschrift des
Reichsverbandes „Die Kleingar-
tenwacht“.
RKT München 1925Verlegung der Geschäftsstelle
nach München. Forderung nach
Schaff ung von Dauerkleingarten-
kolonien und Ausbau des Klein-
gartenrechts.
RKT Frankfurt/Main 1927Neue Satzung wird beschlossen.
Erneute Forderung nach Dauer-
kolonien.
RKT Breslau 1928Forderung nach Schutz der Dau-
erkolonien und größeren fi nanzi-
ellen Mitteln.
RKT Essen 1929Forderung nach Ausweisung
der Dauerkolonien in den Bebau-
ungsplänen der Städte. Premiere
des zweiten Filmes „Land der
Sonne“.
RKT Hannover 1931Umfassende Bilanz von Heinrich
Förster über zehn Jahre Reichs-
verband der Kleingärtner
Deutschlands. Fazit: „Das Ziel
von Dr. Schreber ist zum Gemein-
gut der deutschen Kleingärtner
geworden.“
Mit der Machtübernahme der
Nationalsozialistischen Deut-
schen Arbeiterpartei (NSDAP)
in Deutschland 1933 wurde
der RVKD zum Reichsbund
der Kleingärtner und Klein-
siedler Deutschlands um-
strukturiert. An der Spitze
der gleichgeschalteten Organi-
sationen stand der nun nicht
mehr gewählte, sondern er-
nannte Reichsbundführer.
Damit begann ein neuer Ab-
schnitt in der Entwicklung
des Kleingartenwesens in
Deutschland.
Alois Bönsch/
Michael Kretzschmar
Die Entwicklung des RVKD unter Heinrich FörsterZur Tätigkeit des Reichsverbandes der Kleingartenvereine Deutschlands (RVKD) von 1921–1933 (Teil 3)
Delegierte des 1. Reichkleingärtner-tages 1921.
Sondernummer der Zeitschrift
„Kleingartenwacht“ zum 4. Reich-
kleingärtnertag.Quelle: Archiv des Verban-
des der Gartenfreunde e.V.
Hansestadt Rostock
Jahreswechsel 2020Diese Steueränderungen sind für Vereine besonders relevant
Patrick R. Nessler
Gartenfreund · März 2020IV
VERBANDSNACHRICHTEN
tung, weil viele Einnahmen nicht
steuerbar oder steuerbefreit sind.
Die verbliebenden Umsätze lie-
gen dann oft unter der Kleinun-
ternehmergrenze. Die Erhöhung
der Freigrenze kann dazu führen,
dass Einnahmen, die in diesem
Jahr noch umsatzsteuerpfl ichtig
sind, im nächsten Jahr befreit
sind. Vereine, die unter die neue
Grenze rutschen und nicht auf
die Umsatzbesteuerung verzich-
ten wollen, müssen den Verzicht
aber nicht ausdrücklich erklären.
Es genügt, dass sie weiterhin Um-
satzsteuervoranmeldungen oder
-erklärungen abgeben.
Neue Pauschalen für
Verpfl egungsmehraufwandVerpfl egungsmehraufwand, der
bei Mitarbeitern oder Beauft rag-
ten Ihres Vereins anfällt, die aus-
wärts tätig sind, können Sie steu-
erfrei ersetzen. Die Verpfl egungs-
pauschalen sind zum
01.01.2020 erhöht worden (§ 9
Abs. 1 S. 3 Nr. 5b EStG). Es gelten
14 Euro bei mehr als achtstündi-
ger Abwesenheit sowie am An-
und Abreisetag von mehrtägigen
Abwesenheiten (zuvor 12 Euro)
und. 28 Euro bei 24-stündiger
Abwesenheit (zuvor 24 Euro).
Die Anhebung der Pauschalen
erhöhen für Sie den Spielraum
für Kostenerstattungen an Ehren-
amtler. Die Pauschalen können
Sie auch in Kombination mit den
Ehrenamts- und Übungsleiter-
freibetrag zahlen. Nicht möglich
ist es nach wie vor aber, Fahrtkos-
ten zur regelmäßigen Arbeitsstät-
te (erste Tätigkeitsstätte) zu er-
statten. Wenn Sie dem Ehrenamt-
ler oder Mitarbeiter Ihres Vereins
solche Kosten erstatten wollen,
müssen Sie die Erstattung mit
15 Prozent pauschal versteuern.
Weiterbildung
ist kein ArbeitslohnFort- oder Weiterbildungsleistun-
gen des Arbeitgebers führen in
vielen Fällen bereits nach bishe-
riger Rechtslage nicht zu Arbeits-
lohn. Nämlich dann, wenn die
Bildungsmaßnahmen im ganz
überwiegend eigenbetrieblichen
Interesse des Arbeitgebers durch-
geführt werden.
Die Steuerbefreiung gilt jetzt
auch für Weiterbildungsleistun-
gen, die der Verbesserung der
individuellen Beschäft igungsfä-
higkeit von Mitarbeitern dienen
(z.B. Sprachkurse oder Compu-
terkurse, die nicht arbeitsplatz-
bezogen sind). Darunter sind Maß-
nahmen zu verstehen, die dazu
beitragen, berufl iche Kompeten-
zen zu entwickeln und berufl i-
chen Herausforderungen besser
zu begegnen. Es muss kein Bezug
zur aktuellen Arbeitstätigkeit be-
stehen (§ 3 Nr. 19 EStG).
Diese Regelung können Sie im
Verein nutzen und Kosten über-
nehmen, die Ehrenamtlern für
Weiterbildungen im Ehrenamt
entstanden sind – gerade weil
hier oft kein unmittelbarer beruf-
licher Bezug besteht. Nicht be-
günstigt sind aber Weiterbildun-
gen, die vorwiegend Belohnungs-
charakter haben.
Patrick R. Nessler
Rechtsanwalt
Um einige Pflanzen machen
Schnecken freiwillig einen großen
Bogen. Behaarte oder besonders
feste, ledrige Blätter sowie ätheri-
sche Öle und andere Inhaltsstof-
fe mit abschreckender Wirkung
machen viele Pfl anzen für Schne-
cken unattraktiv. Dennoch berei-
chern auch diese Stauden Ihren
Garten mit ihrer Blütenpracht.
Schwertlilien werden beispiels-
weise von Schnecken gemieden
und sind prachtvolle Gartenstau-
den für Rabatten, aber auch für
Steppenpfl anzungen, Steingärten
und naturnahe Anlagen an einem
sonnigen Standort. Die Sonne
liebend sind auch der Wollziest
mit seinen fi lzig-fl aumigen, silb-
rigen Blättern und den rosig-wol-
ligen Blütenbällchen sowie die
sehr anspruchslose Schafgarbe
mit ihrem ausgesprochenen Wild-
staudencharakter. Auch die Ber-
genie, eine robuste, wintergrüne,
frühblühende Blattschmuckstau-
de, freut sich über einen sonni-
gen Platz im Garten.
Sehr hübsch für Freifl ächen und
Bereiche am sonnigen, nicht zu
trockenen Gehölzrand ist die Ake-
lei. Der heimische, langlebige
Fingerhut für naturnahe,
warme Staudensäume und
die Sterndolde für absonni-
ge naturhaft e Gartenpartien
werden ebenfalls von Schnecken
verschmäht. Als robuste Boden-
decker in halbschattigen oder
schattigen Lagen eignen sich die
Elfenblume und das Immergrün.
Und die Gänsekresse bereichert
Pfl anzungen an Treppenrändern,
Steingärten oder Beeteinfassun-
gen. Mit Sommerblumen wie Bart-
nelke und Ringelblume kann jede
Pfl anzung ergänzt werden – ohne
die Gefahr, von den ungeliebten
Nacktschnecken verspeist zu wer-
den. Nicht angeknabbert werden
auch Rosmarin, Salbei und Th y-
mian. Almut Roos
Weitere Tipps zum ökologischen
Gärtnern erhalten Sie gern am
Gartentelefon unter 039934/
899646 an jedem Montag 13–
17 Uhr. Diesen und weitere Tipps
fi nden Sie unter www.natur-im-
garten-mv.de
Gartentipp von „Natur im Garten“Schneckenverschreckende Stauden
Fo
to:
rno
id/P
ixa
ba
y
Fo
to:
silv
iari
ta/P
ixa
ba
x
VEREINSNACHRICHTEN
benden Bemessungsgrundlagen
der Kleingartenanlagen und -par-
zellen erfassen und dem Amt für
Stadtgrün, Naturschutz und Land-
schaftspflege zur Änderung bzw.
Anpassung der sachlichen Kon-
zeptinhalte einreichen.
Kleingärten verbessern die Lebens-
qualität in Rostock nicht nur we-
sentlich für unsere Gartenfreunde,
sondern für alle Bürger der Stadt.
Als integrierter Bestandteil in Um-
welt und Landschaft spielen die
Verband der Gartenfreunde e.V.Hansestadt Rostock
Viergewerkerstraße 2 A18057 RostockTel. 03 81/2 00 33 00Fax: 03 81/2 00 33 [email protected]
Kein Abbau von Kleingarten-parzellen in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock
Die Stadt hat sich in Anbetracht der
erwarteten Bevölkerungsprognose
mit 50.000 und mehr Einwohnern
in den kommenden zehn Jahren
auch dem Kleingartenwesen ange-
nommen. Im Zuge des neuen Flä-
chennutzungsplans ist das Klein-
gartenentwicklungskonzept „Grüne
Welle – Stadtgarten Rostock“ auf
den Weg gebracht worden. Das
Konzept soll unter bestimmten Vo-
raussetzungen und zusätzlich for-
mulierten Bedingungen zur Auf-
wertung der Kleingartenanlagen
Rostocks und dem Schutz dieser
dienen.
Rostock versorgt aktuell jeden sieb-
ten Haushalt mit einem Kleingar-
ten. Das Kleingartenentwicklungs-
konzept strebt einen Faktor von 1:9
an, wobei dieser Wert die absolute
Untergrenze darstellen soll. Zwischen
dem Verband der Gartenfreunde
und dem Amt für Stadtgrün, Natur-
schutz und Landwirtschaftspflege
herrscht Einigkeit, dass nur unter
der Voraussetzung des Bevölke-
rungswachstumes diese Zielzahl
erreicht werden soll und keinesfalls
Kleingärten zurückgebaut werden.
Das Konzept der „Grünen Welle –
Stadtgarten Rostock“ wird in Zusam-
menarbeit mit einem externen Land-
schaftsarchitekten erarbeitet. So
wurden in den letzten zwei Jahren
sämtliche Rostocker Kleingarten-
anlagen unter die Lupe genommen,
bewertet und analysiert. Konkrete
Ergebnisse dieser Untersuchung
wurden in einer Informationsver-
anstaltung Anfang Januar allen
Kleingartenvorständen, durch das
Amt für Stadtgrün, Naturschutz
und Landschaftspflege sowie Ver-
antwortliche des Planungsbüros
präsentiert.
Der Verband der Gartenfreunde hat
sich nun mit seinen Mitgliedsver-
einen beraten und ist zu dem Er-
gebnis gekommen, dass die Unter-
suchungsergebnisse nicht ausrei-
chend, teilweise realitätsfremd und
sogar veraltet sind. Eine Überarbei-
tung der Ergebnisse ist zwingend
erforderlich und in der aktuellen
Fassung nicht vollumfänglich ak-
zeptabel. Gemeinsam mit den Mit-
gliedsvereinen wird der Verband
der Gartenfreunde die auschlagge-
Nachrichten aus Verbänden und Vereinen
Der Vorsitzende informiert die Vereinsvertreter. Foto: Stadtverband
Gartenfreund · März 2020VIII
VEREINSNACHRICHTEN
Kenntnis erlangt – sollte jedoch mit
Hilfe des Bauamtes gegen die wi-
derrechtliche Wohnnutzung vorge-
gangen werden. Dieses kann dann
eine Unterlassung des Wohnens auf
dem Gartengrundstück anordnen.
Der Verein oder Verband als Ver-
pächter sollte auch prüfen, ob eine
Kündigung des Pachtvertrags mög-
lich ist wegen der dauernden Wohn-
nutzung.
Nach dem Mittag am Asia-Bufett
führten uns die Referenten in die
Möglichkeiten der Bauleitplanung
und deren Voraussetzungen und
Auswirkungen ein. Die Pausen wur-
den von allen Beteiligten genutzt,
um miteinander Erfahrungen aus-
zutauschen.
Am späten Nachmittag ging die
Tagung schließlich zu Ende und ich
hatte doch noch die Gelegenheit den
Weihnachtsmarkt in Berlin zu be-
suchen.
Robert Kröger
Vorsitzender KGV Damerow
Regionalverband der Gartenfreunde Landkreis Demmin 1995 e.V.
Unkel-Bräsig-Strat 3717139 MalchinTel. 0 39 94/22 37 58Fax: 0 39 94/21 37 [email protected]
Delegiertenversammlung
Am 07.03.2020 findet in Stavenha-
gen die Delegiertenversammlung
des Verbandes statt. Eine Teilnah-
me der Delegierten erfolgt auf Ein-
ladung.
Gartenanlagen eine wichtige Rolle.
Sie bieten Freiräume mit hohem
biologischem Wert und tragen zur
nachhaltigen Förderung des Stadt-
klimas bei. Die Kleingärtnervereine
fördern das gesellschaftliche Enga-
gement und Kleingärtner ernähren
sich erheblich gesünder durch die
Ernte von selbst und ökologisch an-
gebautem Obst und Gemüse.
Susann May
2. Stellvertreterin des Vorsitzenden
Verband der Gartenfreunde Hansestadt Rostock
Dauerwohnen im Ferien- und Wochenendhausgebiet – Bericht vom Besuch einer Fachtagung
Ein Besuch der Hauptstadt in der
Adventszeit muss nicht immer mit
einem Weihnachtsmarkt verbun-
den sein. Der Verband erhielt eine
Einladung zu einer Fachtagung
über Bauplanungs- und Bauord-
nungsrecht am 25.11.2019 und bot
mir an, dort teilzunehmen. Dieser
Einladung bin ich gern gefolgt. Bei
der Fachtagung ging es vornehm-
lich um das Problem, dass Familien
sich dauerhaft in Ferienwohnun-
gen oder auf Wochenendgrundstü-
cken niederlassen.
Hat dies überhaupt mit Kleingärt-
nern zu tun? Jedenfalls nicht im
Vordergrund. Aber in der Einfüh-
rung durch RA Dr. Martin Schröder
wurde deutlich, dass sich das Pro-
blem Dauerwohnen bei Garten-
freunden eigentlich nicht stellen
dürfte. Auf Kleingartenanlagen
nach BKleingG dürfen überhaupt
keine Unterkünfte errichtet wer-
den, deshalb stellen sie kein Bau-
land dar und sind eben nicht als
Sondergebiete auszuweisen.
Interessant sind dann aber die Fra-
gen der Teilnehmer. Es zeigt sich,
dass auch in Kleingärten gewohnt
wird. Nach den Ausführungen des
Referenten Dr. Bernd Köster stellt
eine Meldebescheinigung keine
rechtliche Grundlage dar, um im
Gartenhaus zu wohnen. Die Anmel-
dung ist eine rechtliche Pflicht, die
der tatsächlichen Wohnsitznahme
folgt. Ob dies rechtlich zulässig ist,
wird vom Meldeamt nicht über-
prüft. Melderecht ist zwingendes
Recht nach objektiven Umständen.
Demnach muss das Meldeamt den
tatsächlichen Wohnsitz auch ein-
tragen.
In der Folge – also, wenn der Vor-
stand des Vereins von der Meldung
Aufmerksame Zuhörer Foto: R. Kröger
Im Garten ist die Blütenzahl
noch überschaubar. Wir sehnen
uns nach einem farbigen Früh-
ling. Da kommen die Frühlings-
blüher, die nun in Gärtnereien, in
Gartencentern oder beim Floris-
ten zu finden sind gerade recht.
Bunte Blumen für Gefäße
Primeln, Ranunkeln, Anemonen,
Bellis und Hornveilchen bringen
Farbe genauso wie die beliebten
Zwiebelblumen Tulpen, Narzissen,
Hyazinthen und Traubenhyazin-
then. Die Pfl anzen in kleinen Töp-
fen warten darauf, dass sie einen
Platz auf Balkon und Terrasse oder
vor der Eingangstür fi nden. Sie
verbreiten gute Laune und lassen
uns schon auf Ostern freuen.
Sie müssen jedoch bedenken,
dass die Pfl anzen in Gewächshäu-
sern vorgezogen sind. Sind tiefe
Temperaturen unter 0 °C angekün-
digt, so sollten Sie Ihre Pfl anzen
schützen. Entweder Sie räumen
sie nah an eine schützende Wand
oder Sie decken die Pfl anzen zu.
Dies kann vorzugsweise mit Vlies
geschehen, aber auch mehrere La-
gen Zeitungspapier schützen die
bunten Blumen. Denn meist wer-
den die Blüten zuerst geschädigt.
Wenn Sie die Boten des Früh-
lings lieber im Haus haben möch-
ten, müssen Sie ihnen einen hel-
len und vor allem kühlen Platz
geben. Stehen die Pfl an-
zen zu warm und zu
dunkel, verblühen
sie schnell und
wachsen lang und
dünn in die Hö-
he.
Gefäße für bunte BlumenBei der Suche nach Gefäßen sind
keine Grenzen gesetzt. Es können
Blumenkästen aus Kunststoff,
Tonschalen, Körbe etc. bepfl anzt
werden. Je nach eigenem Ge-
schmack. Jedoch müssen einige
Regeln beachtet werden, damit
Sie lange Freude an den bunten
Frühlingsboten haben.
Achten Sie grundsätzlich auf
eine gute Erde. Hochwertige Sub-
strate speichern viel Nährstoff e
und Wasser. Sie bleiben dabei
aber immer luftig, denn
sie enthalten struk-
tur sta bilisieren-
de Stoff e wie La-
vasteinchen, Zie-
gelsplitt und an-
deres. Am besten
eigen sich torf-
Foto: LWG
freie Erden. Ganz wichtig bei den
Gefäßen ist ein Abfl ussloch, da-
mit überschüssiges Wasser ab-
laufen kann. Stauende Nässe
verträgt keine Pfl anze, da an die
Wurzeln kein Sauerstoff mehr
kommt und sie schließlich ab-
sterben.
Meist stehen die Pfl anzen nur
wenige Wochen in den Gefäßen, bis
sie abgeblüht sind. Deshalb kön-
nen sie relativ dicht gepfl anzt wer-
den. Ein Nachdüngen ist nicht
nötig, da die neue Erde schon aus-
reichend Nährstoff e besitzt.
Nach der Blüte können Sie vor
allem die Zwiebelblumen im Gar-
ten auspfl anzen, wo sie nächstes
Jahr wieder blühen werden. Aber
auch so manche Primel zeigt sich
dann im nächsten Frühjahr.
LWG
Frühlingsboten für den GartenRanunkeln, Hornveilchen und Co.
Liebe Leserinnen und Leser,
bitte beachten Sie die Beilage von:Atelier Goldner Schnitt
in der vorliegenden Ausgabe.
KleingartenwesenBlattschneider und Nashörner
Naturnahes GärtnernSo schaffen Sie Lebensräume
Bienen im GartenWer fliegt denn da?
Nr. 7 | Juli 2019 · www.gartenfreunde.de
Lan
desverband Sachsen-Anhal
t e.
V.
Verbandszeitschrift für das Kleingartenwesen
Gartenfreund
WILDBIENEN
Alles über
Gartenfreund
Kleingartenwesen
Wo Kulturen zusammenwachsen
Gartenpraxis
Der richtige Dünger
Pflanzenschutz
Was hat mein Kirschbaum?
Kratzbürstige
Schönheiten
Nr. 6 | Juni 2019 ·
www.gartenfreunde.de
Landesverband Sachsen-
Anhalt
e.V
.
Verbandszeitschrift für das Kleingartenwesen
Der Gartenfreund ist die Mitgliederzeitschrift für jeden orga-
nisierten Kleingärtner mit vielen Informationen rund um Ihr
schönstes Hobby, vielen Tipps und Anregungen für Ihren
Gemüse-, Obst- und Ziergarten!
Monat für Monat lesen Sie hier Beiträge
rund um den Garten und die Freizeit im
Garten mit direk tem Nutzen für die täg-
liche Gartenpraxis. Und dazu zahlreiche
Informationen und Berichte aus dem viel-
fältigen Verbandsleben.
Sie sind vom Gartenfreund überzeugt?
Dann empfehlen Sie ihn weiter! Damit auch Ihre Vereins-
kollegen von den Vorteilen als Gartenfreund -Abon-
nent profitieren können. Für Ihre Empfehlung erhalten
Sie von uns den Gartenkalender 2020 als Geschenk.
Werden Sie Leser!Für 18,– Euro erhalten Sie 12 Ausgaben im Jahr direkt in Ihren Briefkasten. Für Fragen zu einem Abonnement wenden Sie sich gern an:
Verlag W. Wächter | Vertrieb, Telefon: 04 21/348 42-21, E-Mail: [email protected]. Oder bestellen Sie gleich hier:
Ich möchte den „Gartenfreund“ abonnieren:
Hiermit bestelle(n) ich(wir) Abonnement(s) Gartenfreund , Aus-
gabe Mecklenburg-Vorpommern, zum monatlichen Bezug per Post. Der Jahresbezugs-
preis je Abonnement beträgt 18,– Euro inklusive Postzustellung und Mehrwertsteuer.
Name / ggf. Verein
Straße / Nr.
PLZ / Wohnort
ZahlungBitte buchen Sie den jährlichen Abonnementspreis von 18,– Euro bei Fälligkeit von folgendem Konto ab:
Kreditinstitut _ _ _ _ _ _ _ _ | _ _ _ DE _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _ _ _ | _ _
BIC IBAN
Datum / Unterschrift
Coupon bitte einsenden an
Verlag W. Wächter GmbH, Elsasser Straße 41, 28211 Bremen, Tel. 04 21/3 48 42-0, Fax 04 21/3 47 67 66, [email protected]
✂
Gartenfreund · Juli 2019
I
Landesverband der
Gartenfreunde Mecklenburg
und Vorpommern e.V.
Kleingärtner in Mecklenburg und Vorpommern
Termine, Nachrichten
und Berichte aus Kreis-
und Regionalverbänden
Veranwortlich für die Mittei-
lun gen des Landesverbandes:
Der Vorstand
Die Artikel in den Vereinsnach-
richten liegen in der Verantwor-
tung der verfassenden Vereine.
Geschäftsstelle und Redaktion
Mühlenweg 8, 18198 Stäbelow
Tel. 03 82 07/66 50,
Fax: 03 82 07/66 53 4
E-Mail: [email protected]
www.gartenfreunde-mv.com
Sprechzeiten: Mo. bis Do.: 9.00–12.00 Uhr
Mo., Di., Do.: 13.00–15.00 Uhr
Beiträge der Vereine sind an
den Landesvorstand zu senden.
E-Mail: redaktionsbeirat@
gartenfreunde-mv.com
Redaktionsschluss für
die September-Ausgabe: 25. Juli
Letzte Korrektur für
die August-Ausgabe: 15. Juli
Anzeigenberatung und -verkauf:
Rita KroppTel. 04 21/3 48 42-14
E-Mail: [email protected]
Liebe Gartenfreundinnen
und Gartenfreunde,
erfreut las ich im Mai über eine
Studie des Bundesinstituts für
Bau-, Stadt- und Raumforschung.
Denn in der Studie wird festge-
stellt: „Das Interesse an Kleingär-
ten in großen Städten nimmt zu.
Die Kleingärtner werden jünger.
Die Vereine öff nen sich für Anwoh-
ner. Die Anlagen werden besser
in das Grün- und Freifl ächennetz
integriert. Der Umweltschutzge-
danke bestimmt zunehmend das
Gärtnern. Das Gärtnern an sich
wird immer beliebter.“
Die Aussagen der Studie decken
sich mit den Erfahrungen in un-
serem Landesverband. Dies zeigt
deutlich, dass wir das Kleingar-
tenwesen in der richtigen Weise
entwickeln. Wir sind dazu ver-
pfl ichtet das Kleingartenwesen
auch für die Zukunft zu erhalten.
Die Errungenschaft en, die mit der
Studie deutlich werden, dürfen
nicht verloren gehen.
Deshalb rufe ich dazu auf,
das Bun deskleingartengesetz
(BKleingG) auf jeden Fall zu er-
halten. Wer meint, die gärtneri-
sche Nutzung einschränken und
die Erholungsfunktion in den Vor-
dergrund stellen zu können, irrt.
Das BKleingG bietet uns großen
Schutz in zweierlei Hinsicht. Zum
einen wird der Garten durch die
Pachtpreisbindung gerade für die
erschwinglich, die keinen dicken
Geldbeutel haben. Zum anderen
kann der Gartenpächter sicher
sein, dass ihm nicht aus heiterem
Himmel gekündigt wird.
Beide Regelungen schränken
das Recht des Grundstückseigen-
tümers sehr stark ein. Diese Ein-
schränkung sieht das Bundesver-
fassungsgericht als gerechtfertigt
an (BVerfG, Beschluss vom 25. Fe-
bruar 1998 – 1 BvR 207/97). Die Rich-
ter verweisen auf die gärtnerische
Nutzung. Diese darf keinesfalls
hinter die Erholungsfunktion zu-
rücktreten. Stellt man also die
Erholungsfunktion in den Vorder-
grund und nimmt die Anforderun-
gen an die gärtnerische Bewirt-
schaft ung zurück, so fällt damit der
Schutz des BkleingG. In dem Falle
werden Pachten fällig wie in rei-
nen Erholungsgärten. Diese lie-
gen bereits bei 1,50 bis 2 Euro pro
Quadratmeter im Jahr. Ein Kündi-
gungsschutz entfällt dann auch.
Es ist unsere Verantwortung den
sozialen Frieden zu erhalten. Wir
müssen Kleingärten für Familien
mit kleinen Einkommen vorhalten.
Dies geht nur mit dem BkleingG
in der gültigen Fassung.
Robert Kröger
Vorsitzender LGMV
In unserer Märzausgabe haben
wir darüber berichtet, dass der
Vorsitzende des Regionalver-
bandes der Gartenfreunde Nord-
vorpommern, Gartenfreund Gerd
Waack, in unserer Vorstandssit-
zung des geschäftsführenden
Vorstandes darüber berichtete,
dass die Stadt Ribnitz-Damgarten
ein Kleingartenentwicklungskon-
zept auf den Weg gebracht hat,
ohne den Generalpächter – den
Regionalverband – in die Erarbei-
tung dieses Konzeptes mit einzu-
beziehen. Es wurde darüber be-
richtet, dass mindestens zwölf
Kleingartenanlagen in diesem
Kleingartenentwicklungskonzept
umgewidmet werden sollen, um
Erholungsanlagen bzw. begehr-
ten Wohnungsbaustandorten zu
weichen.
Wir als Vorstand haben dem
Vorsitzenden zugesagt, dass wir
mit ihm gemeinsam das Ge-
spräch mit dem Bürgermeister
der Stadt Ribnitz-Damgarten su-
chen werden. Am 2. April war es
so weit. Nachdem der geschäft s-
führende Vorstand des Landes-
verbandes am Vormittag in der
Geschäft sstelle des Regionalver-
bandes der Gartenfreunde Nord-
vorpommerns seine reguläre
Vorstandssitzung durchgeführt
hatte, hatten im Anschluss an
diese Vorstandssitzung Garten-
freund Waak, der Vorsitzende un-
seres Verbandes, Robert Kröger
sowie Th omas Schröder als Mit-
glied für Vereins- und Rechtsfra-
gen einen Termin beim Bürger-
meister der Stadt, Herrn Frank
Ilchmann.
Der Bürgermeister wurde bei
diesem Gespräch durch den Amts-
leiter für Baufragen, Heiko Kör-
ner, sowie durch den verantwort-
lichen Mitarbeiter in der Stadt für
Umwelt, Herrn Michael Kresin,
unterstützt.
Zunächst hat sich unser Vorsit-
zender beim Bürgermeister dafür
bedankt, dass er es kurzfristig
möglich gemacht hat, dieses ge-
meinsame Gespräch zu führen.
Gartenfreund Kröger hat zu Be-
ginn kurz das Problem, welches
an uns herangetragen worden
ist, geschildert und deutlich ge-
macht, dass wir als Dachverband
unseren Mitgliedsverband bei
der Lösung von Problemen un-
terstützen.
Wir haben gegenüber dem Bür-
germeister sehr deutlich zum
Ausdruck gebracht, dass wir we-
nig Verständnis dafür haben, dass
die Stadt, welche seit 2017 an der
Erstellung des Kleingartenent-
wicklungskonzeptes arbeitet,
bisher keinerlei Kontakt zu ihrem
Generalpächter, dem Regional-
Wir sind auf dem richtigen Weg!
Der Vorstand hat sich eingemischt
Robert Kröger
Der Landesvorstand vor dem Rat-
haus von Ribnitz-Damgarten.
Foto: Landesverband
LeserwerbenLeser
Empfohlen von:
Name / ggf. Verein
Straße / Nr.
PLZ / Wohnort
Gartenfreund
Gartenfreund · März 2020X
GARTEN UND NATUR
Nisthilfen für Insekten erfreu-
en sich bei Naturfreunden
– Kinder und Jugendliche einge-
schlossen – zunehmender Be-
liebtheit. Der Grund: Die recht
einfachen Nistmöglichkeiten las-
sen sich leicht herstellen oder
beschaffen und können selbst
auf kleinstem Raum (Balkon, Ve-
randa) für die heute vielfach un-
ter Wohnungsnot leidenden Haut-
flügler bereitgestellt werden. Be-
währt haben sich mit Bohrungen
versehene Nisthölzer oder -stei-
ne, Strangfalzziegel, Nist röhrchen
aus verschiedenen Materialien,
hohle Pflanzenstängel und mit
Lehm gefüllte Kisten als „Mini-
steilwand“.
Solitär lebende
Raubparasiten
Werden diese Nisthilfen bereits
im zeitigen Frühjahr angeboten,
lassen die Besiedler nicht lange
auf sich warten: Mauerbienen,
Pelzbienen, Scherenbienen, Lö-
cherbienen, Blattschneiderbie-
nen, Maskenbienen, hinzu kom-
men noch Töpfer-Grabwespen,
Blattlaus-Grabwespen und Lehm-
wespen.
Während die Solitärbienen ihre
Niströhren vor der Eiablage mit
einem Pollen-Nektargemisch ver-
proviantieren, tragen die Solitär-
wespen – je nach Art – Spinnen,
Blattläuse, Falterraupen oder
Blatt käferlarven für den später
schlüpfenden Nachwuchs ein.
Hinzu kommt noch eine dritte
Gruppe von Hautfl üglern, die als
Raubparasiten ihre Eier ins ge-
machte Nest schmuggeln: Schmal-
bauchwespen, Keulenwespen,
Schlupfwespen, Erzwespen und
Goldwespen.
Wie bereits der Name andeu tet,
handelt es sich bei den Goldwes-
pen um außerordentlich präch-
tige Erscheinungen: Der ganze
Körper leuchtet mit einem intensi-
ven Metallglanz in grünen, rubin-
roten oder blauen Farbtönen aller
Abstufungen, oft kontrastreich
auf demselben Insekt vereint.
Variabel in Größe
und Aussehen
An den Nisthilfen stellen sich
zwei Arten ein: Die auch als Feu-
ergoldwespe bekannte Gemeine
Goldwespe (Chrysis ignita) und die
Dunkelblaue Goldwespe (Chrysis
cyanea). Letztere ist mit nur 8
mm Körpergröße deutlich kleiner
als die Feuergoldwespe. Beide
Geschlechter schillern von leuch-
tend Grün über Türkis bis hin zu
Dunkelblau. Auch sind die Männ-
chen manchmal schwarz gefärbt.
Die Feuergoldwespe ist die am
häufi gsten bei uns vorkommende
Art. Sie ist hinsichtlich Größe und
Die Sand-Goldwespe (Hedychrum nobile) sucht wie alle Goldwespen Pollen und Nektar. Foto: D. Descouens
Fliegende Kleinodien: GoldwespenNisthilfen als Beobachtungsort
Solitär lebende Lehmwespen (Symmorphus spec.) legen ihre Brutkammern auch in künstlichen Nisthilfen an. Foto: H. Hintermeier
Kleine Tiere – große Wirkung
Helmut Hintermeier, Autor der „Gartenfreund“-
Naturserie, erläutert in sei nen Beiträgen, wie wich-
tig Winzlinge wie Florfl iegen, die verschiedenen
Bienenarten, Käfer und Schmetterlinge, die viel-
fach in ihrem Bestand bedroht sind, für unsere
Natur sind. (Bitte beachten Sie bei der Aus-
wahl der Pfl anzen für Ihren Kleingarten
die Gartenordnung Ihres Vereins
oder Verbandes.)
Minis im Rampenlicht
Gartenfreund · März 2020 XI
GARTEN UND NATUR
Färbung sehr variabel, weshalb
viele Formen beschrieben wur-
den. Selbst in umfangreichen
wis senschaft lichen Sammlungen
fi n det man kaum zwei völlig glei-
che Exemplare. Möglicherweise
verbergen sich unter dieser Art
auch mehrere, bisher noch nicht
unterschiedene Arten.
Auch bei der von Mai bis Septem-
ber fl iegenden Feuergoldwespe
gilt die Hauptsorge der Erhaltung
ihrer Art. Das Weibchen sucht zur
Eiablage die noch nicht ganz fer-
tiggestellten und daher unver-
schlossenen Nester verschiede-
ner Hautfl ügler auf, vorwiegend
von Lehmwespen, nach Literatur-
angaben aber auch von Solitär-
bienen (Mauer- und Pelzbienen).
Die frisch geschlüpft e Goldwes-
penlarve soll zuerst das Ei des
Wirtes vernichten und sich dann
auf die von der Lehmwespe als
Nahrung für die Nachkommen
eingetragenen gelähmten Rau-
pen stürzen. In den meisten Fäl-
len ernähren sich die Goldwes-
penlarven jedoch von den Wes-
pen- bzw. Bienen larven, seltener
von der einge tragenen Larven-
nahrung.
Letzteres kommt nur bei eini-
gen Goldwespen vor, die sich in
Wespennestern entwickeln, nie-
mals aber bei Bienenparasiten.
Manche Gold wespen haben nur
eine Bienenart als Wirt, bei ande-
ren Arten sind es Grab- oder Blatt-
wespenarten. Die eingangs ge-
nannte Blaue Gold wespe sucht
zur Eiablage das Nest der Töpfer-
Grabwespe auf.
Gegen Angriff e
bestens gewappnet
Beim Eindringen in das Nest wer-
den Goldwespen natürlich vom
rechtmäßigen Nestbesitzer atta-
ckiert. Gegen mögliche Angriff e
sind die Goldwespen jedoch durch
eine besonders starke Panzerung
gewappnet. Außerdem ist ihr Hin-
terleib unterseits ausgehöhlt; bei
Gefahr wird dieser eng an die
Brust geklappt, sodass die Wespe
eine unangreifb are Kugel bildet.
Einzig die Flügel können abge-
bissen werden, danach wird der
Ein dringling gewaltsam an die
Luft gesetzt. Doch kann es ge-
schehen, dass die Goldwespe zu
Fuß in das Nest zurückkehrt und
ihr Ei trotzdem ablegt. Goldwes-
pen besitzen eben eine große
Vitalität; selbst wenn sie sich an
Brettern oder Stämmen sonnen,
was sie gerne tun, scheint ihr Kör-
per ständig zu vibrieren.
Goldwespen sind jedoch keine
Jäger, wie man aufgrund ihres
unruhigen Hin- und Herlaufens
vermuten könnte, sondern leben
rein vegetarisch von Blütennek-
tar und Honigtau. Vor allem Blü-
ten mit leicht zugänglichen Nek-
tarien, wie Doldenblütler, besit-
zen für sie eine große Anzie-
hungskraft .
Weitere Arten kurz vorgestellt:
• Die Schneckenhaus-Goldwespe
(Chrysis trimaculata) ist Brut-
parasit bei zwei in Schnecken-
häusern nistenden Arten: der
Schneckenhaus-Mauerbiene
(Osmia aurulenta) und der
Zweifarbigen Mauerbiene (Os-
mia bicolor).
• Die Kupfer-Goldwespe (Chrysis
cuprea) ist Brutparasit bei der
in Schneckenhäusern nisten-
den Rotborstigen Mauerbiene
(Osmia rufohirta).
• Die Sand-Goldwespe
(Hedychrum nobile) ist
Brutparasit bei der Sandkno-
tenwespe (Cerceris arenaria),
vermutlich auch bei anderen
Hautfl üglern.
• Die Rosa Goldwespe (Hedych-
ridium roseum) ist Brutparasit
bei Grabwespen der Gattungen
Astata und Tachysphex.Helmut Hintermeier
Lehmwespe (Symmorphus crassicornis) mit Blattkäfer-Larve als Proviant für die später schlüpfende Lehmwespen-Larve.Foto: M. Schwöd
Die Feuergoldwespe (Chrysis ignita) ist weit verbreitet und häufi g.
Foto: H. Hintermeier
Die Blaue Goldwespe (Chrysis cyanea) ist ebenfalls an Nisthilfen anzutreff en. Foto: Wolfgang van der Smissen
Weibchen der 7 bis 12 mm großen Blaugrünroten
Goldwespe (Chrysis fulgida). Bildtafel: Kronen-Verlag Erich Cramer
Gartenfreund · März 2020XII
GARTEN UND NATUR
Straßenrändern, wo viele Pfl an-
zen unter Streusalzeinträgen
leiden, eignet sich die Bittere Ru-
tenhirse (Panicum amarum) ‘De-
wey Blue’ besonders gut.
Die Ziergräser brauchen kaum
Wasser und Dünger. Lediglich
einen jährlichen bodennahen
Rückschnitt sollte man den schö-
nen Gräsern gönnen, aber erst im
zeitigen Frühjahr, sonst beraubt
man sich der reizvollen Winteras-
pekte. Zu den schönsten Ruten-
hirsen zählt Hertle die bis 1,80 m
hohe ‘Northwind’, die wüchsige,
1,50 m hohe, noch rare Sorte ‘Bad-
lands’ sowie die bis 2,20 m hohe
‘Th under Cloud’ und natürlich die
alte Sorte ‘Strictum’.
Quelle: Bund deutscher Staudengärtner
(Weitere Informationen zu Stau-
den des Jahres finden Sie auf
www.staude-des-Jahres.de)
Der Bund deutscher Staudengärt-
ner hat die Rutenhirse (Panicum)
zur Staude des Jahres 2020 ge-
kürt. Das attraktive Ziergras ist
robust und trockenheitsverträg-
lich, gestalterisch anpassungsfä-
hig und absolut pfl egeleicht.
Bernd Hertle, Professor für Frei-
landzierpfl anzen an der Hoch-
Natur des Jahres 2020
Sie ist ein Symbol für die Liebe,
ihre Lebensbedingungen sind
aber wenig romantisch: Die Tur-
teltaube wurde vom NABU und
dem LBV (Landesbund für Vogel-
schutz) zum „Vogel des Jahres
2020“ gewählt. Damit ist sie der
erste vom NABU gekürte Vogel,
der als global gefährdete Art auf
der weltweiten Roten Liste steht.
Die meisten der höchstens noch
5,9 Mio. Paare Europas leben in
Spanien, Frankreich, Italien und
Rumänien. In Deutschland brüten
nur noch 12.500 bis 22.000 Paare.
Turteltauben sind die einzigen
Langstreckenzieher unter den
Taubenarten Mitteleuropas. Sie
überwintern südlich der Sahara.
Die mit 25 bis 28 cm kleinste
unserer Tauben ernährt sich am
liebsten von Baum- und Wildkräu-
tersamen, z.B. von Klee, Vogelwi-
cke, Erdrauch und Leimkraut.
Diese Pfl anzen wollen Landwir-
te aber nicht auf ihren Feldern
haben, sondern setzen Herbizide
dagegen ein. Darum hat sich die
Taube angepasst. Der Anteil von
Sämereien aus landwirtschaft li-
chen Kulturen macht nun oft
mehr als die Hälft e der Nahrung
aus statt wie früher nur 20 %.
Im Gegensatz zu Wildkrautsa-
men stehen diese Samen aber
nur für kurze Zeit bis zur Ernte
zur Verfügung und fehlen wäh-
rend der kritischen Phase der
Jungenaufzucht. Auch
ist chemisch behandel-
tes Saatgut Gift für die
Tauben.
Durch die Intensivie-
rung der Landwirtschaft
verschwinden zudem
Brachen, Ackersäume,
Feldgehölze und Klein-
gewässer und somit auch
die Nistplätze sowie Nah-
rungs- und Trinkstellen.
Daher kämpft der NABU
für eine EU-Förderung
der Landwirtschaft , die die Natur
erhält statt sie zu schädigen.
Eine zusätzliche Bedrohung ist
die Vogeljagd im Mittelmeerraum.
Die jährlich mehr als 1,4 Millio-
nen in der EU legal geschossenen
Turteltauben können von der Art
nicht mehr verkraft et werden.
Daher wurden gegen Spanien
und Frankreich bereits Vertrags-
verletzungsverfahren der Euro-
päischen Kommission wegen des
schlechten Erhaltungszustands
der Art eingeleitet, und gegen vier
weitere EU-Länder liegen offi zi-
elle Beschwerden vor. Dies ist
notwendig, obwohl die Mitglieds-
staaten einen Aktionsplan zum
Schutz der Europäischen Turtel-
taube verabschiedet haben. Um
die gefi ederten Liebesboten zu
schützen, fordert der NABU Bun-
desumweltministerin Svenja
Schulze mit einer Petition (www.
vogeldesjahres.de/petition) auf,
sich außer für eine verbesserte
Landwirtschaft spolitik auch für
das dauerhaft e Aussetzen der
Abschussgenehmigungen in den
EU-Mitgliedstaaten einzusetzen.
Quelle: NABU NRW
(Weitere Informationen zum Vo-
gel des Jahres gibt es unter www.
Vogel-des-Jahres.de oder www.
LBV.de und eine Broschüre unter
www.NABU-shop.de sowie unter
www.lbv-shop.de)
Turteltaube ist Vogel des Jahres
Abertausend Blüten umschwirren die zunächst graugrünen, später leuchtend gelben Halme der Sorte ‘Thunder Cloud’. Foto: GMH/Bernd Hertle
Die hübsche Turteltaube ist weltweit stark gefährdet. Foto: Zdenek Tunda/LBV-Bildarchiv
schule Weihenstephan-Triesdorf
und Vorsitzender des Arbeitskrei-
ses Staudensichtung, erklärt,
dass Echte Rutenhirsen (Panicum
virgatum) als Late-Season-Gras-
ses sich im Frühjahr etwas lang-
samer entwickeln und erst im
Juli/August blühen, dann sehen
sie aber umso prächtiger aus.
Die mal straff aufrecht wach-
senden, mal sanft übergeneigten
Halme sind je nach Sorte grün,
graublau oder glänzen schon ab
dem Frühsommer mit attraktiven
roten Spitzen. Zur Farbenvielfalt
der Halme gesellen sich die zar-
ten Gräserblüten, die über und
zwischen den scharf umrissenen
Konturen der Blatthorste schwe-
ben. Im Herbst warten zahlreiche
Sorten mit Farben zwischen
leuchtendem Gelb und glühen-
dem Rot auf.
Um 1950 kam die erste Sorte
‘Strictum’ nach Deutschland, die
vom berühmten Stauden- und
Gräserzüchter Karl Foerster kul-
tiviert wurde. Vor etwa 20 Jahren
begann dann zusammen mit dem
Präriestauden-Trend ein regel-
rechter Gräserboom. Auch im
Rahmen der Staudensichtung,
u.a. in Weihenstephan, wurden
rund 30 Sorten aufgepfl anzt und
bewertet.
Das Ziergras passt aber nicht nur
zu Präriepfl anzungen, zu Schein-
sonnenhut (Echinacea), Pracht-
scharte (Liatris) und Indigolupi-
ne (Baptisia), sondern auch in
klassische Staudenrabatten, z.B.
zu Stauden-Pfi ngstrosen (Paeo-
nia lactifl ora), zu Astern oder zu
Herbst-Chrysanthemen (Chrys-
anthemum indicum).
Der Standort muss vollsonnig
sein, ansonsten gedeiht Panicum
virgatum auf allen mäßig trocke-
nen bis frischen Böden. Für sehr
leichte, sandige Böden und an
Die Rutenhirse ist die Staude des Jahres
Gartenfreund · März 2020 XIII
Es gibt ein- und zweimal tragen-
de Sorten, die als Sommer- und
Herbsthimbeeren kultiviert wer-
den. Für einen langen Himbeer-
genuss gehören beide Kultur-
gruppen in den Garten.
Duftwicken säenDuft wicken (Lathyrus odoratus)
sind nicht frostempfi ndlich, des-
halb können Sie sie bereits ab
Mitte März an Ort und Stelle aus-
säen. Kleinblütige Sorten blühen
üppiger als großblumige. Duft -
oder Edelwicken lieben einen gut
bearbeiteten, humusreichen
Boden.
Für einen erfolgreichen Anbau
sollten Sie den Standort jedes
Jahr wechseln. Sollen die Wicken
jährlich an der gleichen Stelle
blühen, muss ein Teil des Bodens
durch frischen Kompost oder
Gartenerde ersetzt werden.
Je nach Standort und gewünsch-
ter Wirkung werden die Wicken
ein- oder zweireihig ausgesät.
An Zäunen genügt in der Re-
gel eine Reihe, auf Beeten
werden sie in Zweierrei-
hen mit 20 cm Abstand,
zwischen denen das
Rank gerüst steht, gesät.
In der Reihe beträgt der
Saatabstand 5 cm.
Blumenknollen
vorkultivierenVorkultivierte Blumenknollen
bringen eine frühzeitige Blüten-
pracht im Sommer. Das lohnt
sich besonders bei Blumenrohr
(Canna-Indica-Hybriden). Pfl an-
zen Sie die Canna-Knollen Ende
März in Blumentöpfe. Zu große
Knollen werden geteilt, wobei
jedes Teilstück min des-
tens eine Triebknospe
besitzen muss. Die
Töpfe sollten Sie nur
so groß wählen, dass
ein Knollenstück gerade
hineinpasst.
Als Substrat verwenden
Sie sandige Blumen-
oder Komposterde. Be-
decken Sie die Knollen fl ach mit
Erde und lassen Sie sie bei 15 bis
18 °C so lange dunkel stehen, bis
die Triebe sichtbar werden. Dann
benötigen die Pfl anzen ausrei-
chend Licht für eine gesunde
Triebentwicklung.
Tipp für MärzUm zu testen, ob Kompost reif ist
und als Substratbeigabe für die
Jungpfl anzenanzucht verwendet
werden kann, führen Sie eine
Keimprobe durch. Am besten
eignet sich dafür Kresse-Saatgut.
Kressesamen reagieren rasch auf
pfl anzenunverträgliche Substan-
zen.
Keimt die Kresse dicht und
grün, ist die Erde gebrauchsfer-
tig. Bleiben viele Samen taub
oder werden die Keimblätter
gelblich bzw. verfaulen, muss der
Kompost noch nachreifen.
Quelle: Bundesverband Deutscher Gartenfreunde, www.kleingarten-bund.de
stand gepfl anzt. Der Wurzelhals
der Jungpflanzen kann einige
Zentimeter tiefer im Boden ste-
hen.
Himbeeren sind Flachwurzler,
daher sollten sie immer gemulcht
werden. Eine kräft ige Schicht aus
Laub und Grünschnitt imitiert
Waldbodenbedingungen und för-
dert Wachstum und Ertrag der
Himbeeren merklich.
Aus Steckzwiebeln erzeugen Sie leichter Speisezwiebeln als aus Saatgut. – Wenn Sie Blumenknollen, z.B. von Gladiolen, vor kultivieren, blühen sie schon frühzeitig im Sommer.
Duftwicken müssen Sie jedes Jahr an einem anderen Platz aus-säen, damit sie
üppig blühen.Fotos: T. Wagner
Steckzwiebeln setzen
Steckzwiebeln müssen im März
gelegt werden, wenn Sie recht-
zeitig große Zwiebeln ernten
wollen. Die Erzeugung von Spei-
se- und Lagerzwiebeln aus Steck-
zwiebeln ist in klimatisch weni-
ger günstigen Regionen sicherer
als der Anbau von Saatzwiebeln.
Entscheidend für den Erfolg ist
die Größe der Steckzwiebeln. Sie
sollten maximal Haselnussgröße
haben, denn je größer die Steck-
zwiebeln sind, desto größer
ist der Ausfall durch Schos-
ser – also Pfl anzen, die
Blütenschäfte anstatt
einer kräft igen Zwiebel
ausbilden.
Speisezwiebeln stel-
len hohe Ansprüche
an den Boden und ge-
deihen am besten auf
mittelschweren Böden
mit einem hohen Humus-
gehalt. Gesteckt werden die
Zwiebeln in einem Reihenab-
stand von 25 cm, der Abstand in
der Reihe sollte 8 cm betragen.
Sie kommen nur so tief in den
Boden, dass der Zwiebelhals
noch zu sehen ist. Der Platz zwi-
schen den Zwiebelreihen lässt
sich durch eine Reihe Radies-
chen zusätzlich nutzen.
Himbeeren pfl anzen
Himbeeren mögen leichte, sehr
humose Böden. Sie sollten nur auf
solchen Flächen gepfl anzt wer-
den, die frei von Wurzelunkräu-
tern sind. Himbeeren werden in
einem Reihenabstand von 150 cm
und in der Reihe mit 50 cm Ab-
Querbeet durch den Garten
Sowohl Sommer- als auch Herbsthimbeeren sollten in keinem Garten fehlen.
Gartenfreund · März 2020XIV
GARTEN UND NATUR
Viele Gartenbesitzer kennen
Primeln ausschließlich als
Sai sonpflanze im Frühjahr. Aber
die farbenfrohe Pflanze kann
noch mehr. „Für den Garten gibt
es fast für jeden Bereich eine pas-
sende Primelart“, schwärmt Su-
sanne Pe ters, Staudengärtnerin
aus Uetersen. Wussten Sie eigent-
lich, dass sich Primel vom latei-
nischen Wort „prima“ ableitet
und so viel wie „Die Erste“ bedeu-
tet? Der Name passt absolut –
denn zeitig im Jahr bringen uns
die bunt blühenden Primeln eine
erste Ahnung von Frühling in den
Garten und ins Haus.
Farbe für die
FrühlingslauneKeine andere Pfl anze steht so
sehr für den Frühling wie die
Kissenpri mel (Primula vulgaris).
Ab Januar werden Zuchtformen
dieser Art überall zum Verkauf
angeboten. „Was viele nicht wis-
sen, diese Primel ist eigentlich
winterhart“, erklärt Peters. Durch
die Züchtung auf große und bun-
te Blüten ist den Pfl anzen die
sehr gute Winterhärte aber ab-
handengekommen. In Stauden-
gärtnereien fi nden Sie daher die
deutlich robusteren, kleinblüti-
gen Gartenformen.
Kissenprimeln eignen sich be-
sonders gut zur Auspfl anzung vor
Hecken oder als Einzelpfl anzen
vor immergrünen Sträuchern.
„Die intensiven Farben dieser
Primelarten kommen so beson-
ders gut zur Geltung“, weiß Pe-
ters. Empfehlenswert ist die Kom-
bination mit weiß blühenden
Pfl anzen wie Christrosen (Helle-
borus), Schneeglöckchen (Galan-
thus) oder Krokus (Crocus).
Vermehrt im Kommen sind ge-
füllt blühende Sorten, die teilwei-
se an Rosen erinnern. Die Züch-
tung bringt hier im Moment sehr
viele attraktive Pfl anzen hervor,
berichtet Peters, wobei diese
Pfl anzen zu den anspruchsvolle-
ren Stauden gehören.
Primelvielfalt
für den Garten„Ebenso vielfältig wie die Blüte-
zeiten sind die Blütenformen und
die Standortvorlieben von früh-
jahrsblühenden Primeln“, erklärt
die Pfl anzenkennerin. Für feuch-
te, frische Böden eignet sich bei-
spielsweise die Kugelprimel (Pri-
mula denticulata). Sie können sie
prima am Teichrand an sonnigen
bis halbschattigen Standorten
einsetzen. Sie bildet im März und
April kugelförmige Blüten aus,
die in weißen, violetten und kar-
minroten Farbtönen erscheinen
und sich sogar als Schnittblumen
eignen. Besonders schön wirkt
eine Kombination mit Bergenie
(Bergenia) oder Frau enmantel
(Alchemilla).
Eine tolle Fernwirkung hat die
Rosenprimel (Primula rosea) mit
ihren kräft ig karmesinroten, ge-
stielten Blüten, die noch vor dem
Laub erscheinen. Sie wird ca.
20 cm hoch und gedeiht am bes-
ten auf feuchten, humosen
Lehmböden.
„Für niedrige Einfassungen ent-
lang von Gartenwegen ist die nur
8 cm hoch werdende Teppichpri-
mel (Primula juliae) bestens ge-
eignet“, empfi ehlt Peters. In ih-
Die im Sommer blühende Etagen-Primel – hier vor der Junkerlilie – bringt eine schwebende Leichtig-keit ins Beet.
Foto: GMH/Dr. Anette Urbanietz
Bunt, frech, fröhlichPrimeln für den Garten
Die Sorte ‘Silver Lace’ der Hohen Schlüsselblume besitzt
auff ällig gezeichnete Blüten.
Foto: GMH/Peter Behrens
So besonders, wie sie aussieht,
möchte sie auch behandelt werden.
Die Tibet-Primel ist eine anspruchs-
volle Art für halbschattige, feuchte
Standorte.
Die Echte Schlüsselblume steht
unter Naturschutz. Im Garten
lassen sich Pfl anzen ansiedeln,
die in Staudengärtnereien gekauft
wurden.
Die Kugelprimel glänzt mit Blütenbällen in Weiß, Rosa und Violett. Sie liebt feuchte, frische Böden.
Fotos (3): GMH/Christiane Bach
Gartenfreund · März 2020 XV
GARTEN UND NATUR
rem Garten hat Peters die aus-
dauernden Pfl anzen als Einfas-
sung zusammen mit Hängepols-
ter-Glockenblumen (Campanula
poscharskiana bzw. C. porten-
schlagiana) kombiniert.
Die von März bis April leuchtend
blühenden Primeln liegen win-
terblühenden Christrosen (Helle-
borus niger) zu Füßen, spät blühen-
de Steinbreche (Saxifraga cortusi-
folia) ergänzen das Ganze zu ei-
nem lebendigen Ensemble. Ein
weiterer Vorteil der Teppichpri-
mel – sie ist fast immergrün und
sieht auch im Winter noch gut aus.
Heimisch und zum
Verwildern geeignet
Die Schlüsselblume (Primula ve-
ris) ist als heimische Wald- und
Wiesenpfl anze bestens bekannt.
Wildpfl anzen stehen allerdings
unter Naturschutz und dürfen
nicht ge pf lückt werden. In
Staudengärtne reien sind aber
schöne Exemplare aus gärtneri-
scher Produktion er hältlich.
Die Schlüsselblume wird ca.
20 cm hoch und bildet kleine,
dottergelbe Blütenbüschel. Die
Einzelblüten haben orangefarbe-
ne Flecken im Schlund und duf-
ten fein nach Aprikosen. Sie sind
ideal, wenn Sie im Garten eine
wiesenähnliche Ecke anlegen
möchten. Um möglichst viel Freu-
de an einer Anpfl anzung im Ra-
sen zu haben, sollten Sie im Früh-
jahr den ersten und zweiten Ra-
senschnitt ausfallen lassen, da-
mit die Pfl anzen un gestört ein-
ziehen und Kräft e tanken kön-
nen.
Schlüsselblumen brauchen einen
humusreichen, frischen Stand ort,
der im Sommer nicht zu heiß und
zu trocken sein sollte. „Im Beet
lassen sich Schlüsselblumen be-
sonders gut mit höheren Pfl an-
zen kombinieren, die später aus-
treiben und dann das Laub der
einziehenden Schlüsselblumen
verdecken“, rät Peters.
Hier eignen sich Funkien (Hosta)
oder Storchschnabel (Geranium)
bestens. Al ler dings sollten Sie da-
rauf achten, dass die Pfl anzpart-
ner nicht zu sehr wuchern.
Toll wirken die Schlüsselblumen
auch mit wilden Hornveilchen
(Vio la cornuta) oder Lungenkräu-
tern (Pulmonaria), die das Gelb
mit ih ren blauen Blütenfarben
ergänzen. Wenn ihr der Standort
zusagt, breitet sich die Schlüssel-
blume durch Sämlinge aus.
Die richtige Primelpfl ege
im Garten
Ihre Vielfalt und Unempfi ndlich-
keit machen die Primel zu einer
emp fehlenswerten Gartenblume.
Die Farbpalette ist sehr groß. Au-
ßer reinem Enzianblau können
Sie bei nahe alle Farben unter den
zahlrei chen Arten und Sorten
fi nden. In größere Gruppen ge-
pfl anzt er zie len sie eine beein-
druckende Fernwirkung im eher
grauen Frühlingsgarten.
Primeln haben einen hohen
Nährstoffb edarf, da sie in der Re-
gel reich blühen und eine üppige
Belaubung aufweisen. Peters
empfi ehlt eine Düngung im Früh-
jahr. Hier können sowohl Kom-
post, organische Dünger (bei-
spielsweise Hornspäne) als auch
mineralische Mehrnährstoff -Dün-
ger eingesetzt werden.
Teilen Sie die Pfl anzen alle drei
bis fünf Jahre, fördern Sie ihre
Lang lebigkeit. „Entfernen Sie ab-
geblühte Samenstände, dann
säen sich die Pfl anzen nicht zu
stark aus und haben mehr Kraft ,
um weitere Blüten hervorzubrin-
gen“, rät Peters.
Die Primel galt in früheren Zei-
ten übrigens aufgrund ihrer frü-
hen Blüte als Symbol der Hoff -
nung, der Jugend und der Heil-
kraft des Frühlings. Durch den
hohen Saponingehalt haben die
Wurzeln der Primeln eine schleim-
lösende und auswurff ördernde
Wirkung und kamen deshalb bei
Erkrankungen der Atemwege
zum Einsatz.
Aurikeln liegen voll
im Trend
„Den Gartenaurikeln (Primula x
pu bescens) gehört meine beson-
dere Leidenschaft “, erklärt die
Gärtnerin. Schon zu Goethes Zei-
ten waren sie sehr beliebt und
sind im Moment wieder in Mode.
„Die Pfl anzen wirken mit ihren
zahllosen Blüten- und Farbkom-
binationen herrlich altmodisch“,
schwärmt Peters.
Die Pflanzen beeindrucken,
weil sie absolut frosthart sind,
immergrün und eine enorme
Vielfalt in den Blütenfarben und
-kombinationen bieten. Die Farb-
palette reicht von Weiß, Gelb, Rot
bis Lila und allen möglichen Va-
rianten.
Die Züchtung hat auch zuneh-
mend gefüllte Sorten hervorge-
bracht. „Sind Sie einmal infi ziert,
haben Aurikeln das Potenzial,
sammelsüchtig zu machen“, be-
schreibt Peters das Sortiment. Die
Pfl anzen eignen sich besonders
gut für son nige Standorte auf
trockenen, durch lässigen Böden
und sind auch für den Topfgarten
gut geeignet.
Zu beachten ist im Garten aller-
dings, dass bestimmte Sorten
emp fi ndlich auf Winternässe re-
agieren. Solche Auslesen sind
deshalb in schönen Töpfen am
besten auf gehoben, denn dort ist
Winternässe kein Thema. Die
Überwinterung erfolgt dann im
Regenschatten des Hauses. Die
Pfl anzen soll ten im Frühjahr aus-
geputzt werden, damit sie wieder
schön austreiben können.
GMH/BdS
Schlüsselblumen lassen sich besonders gut mit blau blühenden Stauden, wie z.B. der Frühlings-Platterbse, kombinieren. Foto: GMH/Christiane Bach
Die Etagen-Primel eignet sich für halbschattige, humose Standorte.Fotos (2): GMH/Christiane Bach
Die sich von unten öff nenden Blüten der Orchideen-Primel
haben eine andere Farbe als die Hüllblätter.
Gartenfreund · März 2020XVI
GARTEN UND NATUR
Buchtipps für Gartenfreunde
wie Bakterien und Viren, dem
Gärtner zur Seite stehen. Er in-
formiert darüber, welche Schäd-
linge wann im Jahreslauf auftre-
ten und was dagegen zu
unternehmen ist. Ggf. kann man
Nützlinge per Post bestellen –
wie und wo, steht im Anhang.
Berling, Rainer: „Schädlinge und Nützlinge im Garten“. 128 Seiten.
202 Farbfotos, 2 Zeichnungen.
Preis: 15,00 Euro. BLV Buchverlag,
München. ISBN 978-3-8354-1615-4.
Wer fl iegt denn da?
Ist das eine Blau- oder Kohlmei-
se, ein Haus- oder Feldsperling?
Und wer sitzt da im Futterhaus?
Viele unserer gefi ederten Gar-
tenbesucher können wir nicht si-
cher bestimmen. Hier schaff t der
praktische und kompetente Na-
turführer „Welcher Gartenvogel ist das?“ Abhilfe. Das vom
NABU empfohlene Bestim-
mungsbuch im Pocket-Format
stellt 126 der bekanntesten hei-
mischen Gartenvögel vor.
Dank des bewährten Farbcodes
ist das eindeutige Bestimmen
ganz einfach, alle typischen
Merkmale, z.B. zur Färbung des
Gefi eders, lassen sich auf einen
Blick erfassen. So lernen Sie
nicht nur Bachstelze, Rotkehl-
chen, Kleiber und Grünfi nk sken-
nen, sondern auch Gartenbaum-
läufer, Kernbeißer, Waldkauz
und viele seltenere Gartengäste
mehr. Und da das Buch in jede
Jackentasche passt, eignet es
sich nicht nur zur Bestimmung
der Vögel im eigenen Garten,
sondern auch auf dem Spazier-
gang durch Parks und Gartenan-
lagen.
Dierschke, Volker: „Welcher Garten-vogel ist das? 126 Gartenvögel ein-fach bestimmen“. Kosmos-Naturfüh-
rer Basic. Das Pocket-Format.
128 Seiten. 150 Farbfotos, 23 S/W-
Zeichnungen. Preis: 6,99 Euro.
Kosmos Verlag, Stuttgart.
ISBN 978-3-440-16440-2.
Pfl egeleichte
Gartengestaltung
Schöne Beete gestalten, die
schnell gedeihen, wetterfest
sind und vor allem keinen gro-
ßen Aufwand erfordern: Was
utopisch klingt, ist tatsächlich
möglich, wenn einige Dinge be-
achtet werden, erklärt Lars Wei-
gelt in seinem Buch „Schöne Beete für Faule“. Ein erster
Schlüssel dazu sind kluge Pla-
nung, pfl egeleichte Pfl anzen, die
zum Standort passen, und Ge-
staltungsideen, die nur wenig
Zeit im Garten beanspruchen.
Denn schöne Beete sind mehr
als die Summe ihrer Pfl anzen.
Zudem helfen klassische Gar-
tenhandgriff e und das pas-
sende Werkzeug dabei, dass
die Pfl anzen ganz natürlich
und pfl egeleicht wachsen
können. Damit die Beete in
ihrer Blüte erstrahlen, stellt
der Autor verschiedene Ge-
staltungsstile vor, bei denen
faules Gärtnern nicht nur
empfohlen, sondern aus-
drücklich erwünscht ist. So
fi ndet jeder die richtige Be-
pfl anzung, egal ob üppig bunt
oder stilvoll elegant, ob für
volle Sonne oder für Schat-
ten. Das Buch animiert dazu,
neue Wege der Gestaltung
auszuprobieren. Und es gilt:
Einfach mal wachsen lassen
und entspannt die Füße hoch-
legen!
Weigelt, Lars: „Schöne Beete für Faule“. 128 Seiten. Ca.
250 Farbfotos. Preis: 16,99 Euro.
Gräfe und Unzer Verlag, München.
ISBN 978-3-8338-6753-8.
Wer frisst denn da?
Wenn Sie diese Frage interes-
siert und Sie wissen möchten,
ob Schädlinge oder Nützlinge
auf Ihren Pfl anzen sitzen, fi n-
den Sie in dem Buch „Schäd-linge und Nützlinge im Gar-ten“ von Rainer Berling
zuverlässig Antwort. Der Autor
beschreibt detailliert das öko-
logische Gefüge eines Gartens
und wie man es sich zunutze
macht. Dazu gehört das siche-
re Erkennen von Nützlingen
und Schädlingen, aber auch
das Wissen über Pfl anzen-
krankheiten, denn oft sind es
bereits geschwächte Pfl anzen,
die von Schädlingen, wie Läu-
sen, Spinnmilben, Raupen und
Käfern, befallen werden.
Berling zeigt, wie integrierter
Pfl anzenschutz, der auf die
natürlichen Abwehrkräfte der
Pfl anzen, die optimale Stand-
ortwahl und Nützlinge setzt,
funktioniert und welche Ver-
bündeten, wie Laufkäfer,
Spinnen, Schlupfwespen so-
So lässt sich Plastik im Alltag vermeidenDas Wasser für den Kaff ee enthält kleinste Plastikpartikel. Der Honig auf dem Brötchen ist ebenfalls mit Mikro-
plastik belastet. Plastik ist inzwischen überall – mit den entsprechenden Folgen für Gesundheit und Umwelt.
Aber geht es wirklich nicht ohne Plastik? „Doch“, sagen die Autorinnen Anneliese Bunk und Nadine Schubert
und zeigen in ihrem Buch „Besser leben ohne Plastik“ nach einem kurzen Überblick über die Gefahren
durch Plastik, wie und wo man es im Alltag ersetzen kann – ohne gleich das gesamte Leben umzukrempeln.
Das Buch bietet zahlreiche Tipps und Tricks, angefangen vom bewussten Einkaufen bis hin zum Selberma-
chen von Badprodukten, Haushaltsreinigern oder Snacks, die man „plastikfrei“ in keinem Supermarkt be-
kommt. Dabei sind die praxiserprobten Ratschläge einfach umzusetzen. Einsteigen kann jeder, hier und
jetzt, Schritt für Schritt, auch mit wenig Geld und ganz nach dem eigenen Tempo. Das Buch ist ein gutes Nachschlage-
werk für alle, die von der Plastikfl ut die Nase voll haben und mehr natürliche Materialien nutzen wollen.
Bunk, Anneliese; Schubert, Nadine: „Besser leben ohne Plastik“. 112 Seiten. Viele Fotos. Preis: 12,95 Euro. oekom verlag, München. ISBN 978-3-86581-784-6.
chschlage