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LEBEN MIT MUSIKDie Deutsche Staatsphi lharmonie Rheinland-P falz und ihre Educat ion-Angebote

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VON DER EINMANN-EDUCATION ZUR SINFONISCHEN VERMITTLUNG

Musikers näher bringen. Besonders wahr-nehmbar wird dies in der LUMA 2020 (der zusammen mit der Musikalischen Akade-mie des Nationaltheater-Orchesters Mann-heim betriebenen Vergabe von Stipendien an Streicher) und der Orchesterakademie Rhein-Neckar (der gemeinsam mit den vier Orchestern der Region und der Musikhoch-schule betriebenen Akademie für Bläser und Schlagzeuger).

So erfahren durch die vielfältigen Educa-tion-Aktivitäten der Deutschen Staatsphil-harmonie Rheinland-Pfalz in jeder Saison mehrere Tausend Kinder verschiedener Altersgruppen – unabhängig von Elternhaus, sozialer und nationaler Herkunft – von dem Lebens-Geschenk, das insbesondere die klassische, die sinfonische Musik zu vermitteln in der Lage ist. Schon im Bauch der Mutter können bei den Konzerten für Schwangere und Stillende erste Töne wahr-genommen werden, bei den Krabbelkon-zerten bewegen sich die Ein- bis Dreijähri-gen zu Klängen von Mozart & Co. und für Kindergarten- und Schulkinder (und ihre Familien) gibt es mehrere Kiko-Kinderkon-zerte pro Jahr. Instrumentenvorstellungen im KlangReich und in Schulen, sowie mo-derierte Probenbesuche runden das Ange-bot ab. Mit der Erich Kästner-Schule, einer integrativen Schwerpunktschule in direkter Nachbarschaft der Philharmonie, besteht seit der Saison 2013/2014 eine feste Partner-schaft, von der beide Seiten profitieren.

Dass dem Orchester ab der Spielzeit 2014/2015 mit Andrea Apostoli ein ausge-wiesener Fachmann als Konzertpädagoge zur Seite stehen kann, verdankt die Staats-

philharmonie auch ihren Förderern, der Stiftung Deutsche Staatsphilharmonie und den Freunden & Förderern des Orchesters. Nachdem Andrea Apostoli bereits in der zurückliegenden Saison mit unseren Musi-kern Konzerte für den Nachwuchs ange-boten hat, wird er nun eine fünfteilige Fort- und Weiterbildung im Bereich der Konzertpädgogik durchführen, die wir auch für die Musiker anderer Orchester und für interessierte Lehrerinnen und Lehrer von Schulen und Musikhochschulen öffnen.

Neben dem chorischen Singen bietet keine andere Musikform ein so gutes und über-zeugendes Modell für die Entwicklung und Bewahrung einer humanen Zivilgesellschaft wie die sinfonische Musik: (s)eine eigene Stimme im Respekt vor der Stimme des anderen zu entwickeln, sich als selbstbe-wusstes Mitglied einer Gesellschaft zu ver-halten und dies auch anderen zuzugestehen – wer könnte dies besser vermitteln als ein Orchester. Die Deutsche Staatsphilhar-monie Rheinland-Pfalz stellt sich dieser schönen Aufgabe mit Leidenschaft.

Prof. Michael KaufmannIntendant der Deutschen StaatsphilharmonieRheinland-Pfalz

DER AUFTRAG

Wie so oft liegt in einer Krise eine Chance. Als der langjährige, weit über Ludwigshafen hinaus bekannte Konzertpädagoge der Staatsphilharmonie sich entschloss, sich wieder ganz seinem Instrument zu widmen und sich aus der Education-Arbeit zurück-zuziehen, schien das vielen wie der Zusam-menbruch einer jahrelang erfolgreichen Arbeit. Und doch ist daraus die Möglichkeit erwachsen, die zuvor von einem Einzelnen betriebenen Aktivitäten auf eine Vielzahl von Musikerinnen und Musiker des Orches-ters auszuweiten und damit ein Prinzip der sinfonischen Vermittlung zu entwickeln. Auch das Management des Orchesters wird in anderer Form einbezogen als zuvor: durch das Fehlen einer Stelle für Musik- Pädagogik sind jeweils zumindest drei Mit-arbeiterinnen der Administration an den diversen Angeboten und Projekten beteiligt. So begreift sich die Institution insgesamt stärker einbezogen in eine der kostbaren Aufgaben eines Orchesters: in die Weiter-gabe klassischer, sinfonischer Musik an die Gesellschaft insgesamt.

Natürlich sprechen wir insbesondere von Angeboten für Kinder- und Jugendliche, für Kindergärten und Schulen. Das Engage-ment der Staatsphilharmonie endet jedoch nicht in diesem allgemein mit dem Wort „Education“ beschriebenen Maßnahmen. In Kooperationsprojekten mit den Musik-schulen der Region und im Engagement für den Orchesternachwuchs werden die Musiker der Staatsphilharmonie zu Mento-ren und Kollegen, die die Berufswelt des

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VORGEBURTLICHES HÖREN: KONZERTE FÜR SCHWANGERE UND STILLENDE

Dass sich schon ein ungeborenes Baby akustische Reize merken kann und die Laute nach der Geburt wiederer-kennt, haben Wissenschaftler in verschiedenen Studien nachweisen können. Entspannte Atmosphäre und erst-klassige Orchestermusik verbinden sich bei den Kon-zerten für Schwangere und Stillende mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz auf ganz besondere Weise.

Einmal pro Saison gibt es ausgewählte Konzerte, bei denen für werdende Mütter, Mütter mit ihren Neugebo-renen und Krabbelkindern bis zu einem Jahr Musik von Mozart, Rossini und Händel u. a. gespielt wird. Auch die Väter sind natürlich herzlich willkommen!

Ein Konzept, dass nicht nur in den Medien, sondern vor allem beim Publikum großen Zuspruch findet: Konnte man bei den ersten Konzerten zwanzig Mütter in der Philharmonie begrüßen, sind es inzwischen regelmäßig über 100 Mütter oder Väter mit ihren Kinder, die den Klängen des Orchesters lauschen.

KRABBELKONZERTE: GROSSE MUSIK FÜR KLEINE OHREN – AUF DER GRUNDLAGE DES KONZEPTS VON ANDREA APOSTOLI

Ein Kind ist schon sehr früh in der Lage, klassische Musik mit großer Aufmerksamkeit zu hören, ist sich der Kon-zertpädagoge Andrea Apostoli sicher. Die Auswahl der kurzen, abwechslungsreichen, originalen Musikstücke bei den Krabbelkonzerten ermöglicht den kleinen Zuhörern, in eine aktive Beziehung zu den Musikern zu treten, die aus Klang, Lauschen und Bewegung besteht.

Auf diese Weise möchten Mitglieder der Staatsphilhar-monie Babys und Kleinkinder von 0 bis 3 Jahren an die klassische Musik heranführen und mit Liedern, Tänzen und Instrumenten die große Freude am gemeinsamen Musizieren vermitteln. Kleinere Ensembles spielen für und mit den Kindern, umrahmt wird das Programm mit dem gemeinsamen Singen von Liedern – passend zur Jahreszeit.

MIT MUSIK INS LEBEN STARTEN

„Ich mache Konzerte FÜR Kinder. FÜR ist der Schlüssel meiner Pädagogik. Es sieht natürlich aus, wenn ich spiele, ich improvisiere, aber dahinter steckt viel harte Arbeit. FÜR Kinder heißt: Wir spielen um sie herum, wir spielen kurze Stücke, da ist Stimme, da ist Augenkontakt. Mozart, Ravel, Bach Keine kleine Musik oder einfache Musik. In meinen Konzerten es gibt keine Geschichte, keine Erzählung, kein Entertainment, keine Erklärung, nur die Musik und das Kind.“ Andrea Apostoli

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PATENSCHAFT MIT DER ERICH KÄSTNER-SCHULE

Mit Beginn der Spielzeit 2013/2014 startete eine auf meh-rere Jahre angelegte Patenschaft mit der Erich Kästner-Schule Ludwigshafen, die nur 100 Meter Luftlinie von der Philharmonie entfernt auf der gegenüberliegenden Seite der Heinigstraße beheimatet ist. Die Grundschule ist

schon zu Hause erzählt haben; der Blick in strahlende Kinder- und Elternaugen, tanzende Kinder und Eltern, das war wunderschön!“ Besonders gut kommen die Klassenzimmerkonzerte an, „weil dabei der Kontakt zu Musik und Musikern besonders intensiv ist“. Zitat von Lehrerin Christine Behringer (nach dem Besuch des Celloquartetts in der Erich Kästner-Schule): „Liebe Musiker der Staatsphilharmonie! ECHTE Musik ist eines der schönsten Geschenke, die es gibt – DANKE! Sie bringen in unseren Kindern Saiten zum Schwingen, die sonst vielleicht nie berührt worden wären. Vielen Dank für diesen Schatz und Ihre Partnerschaft.“

eine Schwerpunktschule mit 380 Kindern aus vielen ver-schiedenen Herkunftsländern. Zahlreiche Begegnungen mit den Mitgliedern des Orchesters haben seither statt-gefunden und beide Seiten einander nähergebracht – sei es beim Auftaktkonzert der Patenschaft mit dem gefei-erten Trompeter Reinhold Friedrich, bei Probenbesuchen oder „Klassenzimmerkonzerten“ oder bei der Eröffnung des Weihnachtsbasars und bei der Einweihung des reno-vierten Schulgebäudes.

Sabine Wulf, die engagierte Rektorin, ist sehr glücklich mit der Kooperation: „Schüler und Lehrer erleben die Patenschaft genauso positiv, wie wir uns es erhofft haben, die Philharmonie ist für die Kinder ein fester Bestandteil ihres Lernalltags geworden. Für die Lehrer sind es wunderbare Augenblicke, ihre Kinder so begeis-tert und von der Musik gefangen zu erleben“. Auch die Eltern nehmen die Patenschaft positiv auf, so erzählt Wulf: „Ein ganz persönliches Highlight war für mich das Faschingskonzert mit Begleitung der Eltern, weil die Eltern dabei miterleben durften, was ihre Kinder sicher

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KONZERTPÄDAGOGIK UNTERWEGS UND „KLASSEN-ZIMMERKONZERTE“

Regelmäßig machen sich die Musiker der Staatsphilhar-monie auf, um musikpädagogische Arbeit vor Ort zu leisten: Unter dem Motto „Konzertpädagogik unterwegs“ besuchen sie Schulen und Kindergärten in der Groß- region Ludwigshafen. Sie stellen in den Einrichtungen ihre Instrumente vor und lassen die Kinder diese aus-probieren und selbst Musik machen. Gekrönt wird das Ganze dann von einem exklusiven Vor-Ort-Konzert.

Wichtiges Merkmal dieser Projektform ist es, dass die Kinder und Jugendlichen in ihrem vertrauten Umfeld mit klassischer Musik in Kontakt kommen. Dadurch werden Schwellenängste vermieden und man gibt den Beteiligten die nötige Selbstsicherheit, sich aktiv einzubringen.

PROBENBESUCHE MIT AUDIO-GUIDES: MITTENDRIN STATT NUR DABEI – ORCHESTER HAUTNAH

Bei den Probenbesuchen in der Philharmonie Ludwigs-hafen sitzen die Kinder mitten im Ensemble und können den Musikern direkt bei ihrer Arbeit zusehen. Durch den Einsatz von so genannten Audioguides kann das Gesche-hen im Probensaal aus der Redaktionskabine heraus individuell kommentiert und so die Information auf die jeweilige Zielgruppe optimal abgestimmt werden. Die ursprünglich für Werkführungen in der Industrie ent- wickelten Audioguides erhalten in der Philharmonie Ludwigshafen erstmals eine musikpädagogische Funk- tion. Während eines Probenbesuchs erhält jeder Zuschauer einen Audioguide, über den der Moderator – meist ein Musiker der Staatsphilharmonie – das Geschehen für die Zielgruppe verständlich erklärt. Zusätzlich ist der Dirigent mit einem Mikrofon versehen, so dass die Zuschauer auch seine Anweisungen mitverfolgen können. Ganz gleich, über welche musikalischen Vorkenntnisse die Teil-nehmer verfügen – die Probe wird auf diese neuartige Weise zu einem spannenden und informativen Erlebnis.

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ZUSAMMEN ERLEBEN:KINDER- UND FAMILIEN-KONZERTE

„Keine kleine Kultur, sondern Kultur für Kleine“, so formuliert es Intendant Prof. Michael Kaufmann. Man dürfe keinen Unterschied machen zwischen „dem Ange-bot für Familien hier“ und „dem Eliteorchester da“. Der Ehrgeiz bei einem Angebot für Kinder müsse groß sein. Denn: „Kinder sind grundsätzlich kritisch und hinterfra-gen alles.“ Das weiß auch Eric Trümpler, Cellist bei der Staatsphilharmonie, der die „Kikos“, die Kinderkonzerte der Staatsphilharmonie, seit 1997 als festen Bestandteil des Programmangebots, etabliert hat. Die Veranstaltungen eignen sich für den Besuch von Schulklassen oder Kinder-gartengruppen an Wochentagen oder Sonntagvormittags für die ganze Familie. Klassische Musik wird Kindern auf spielerische, interaktive Art vermittelt – wobei auch gerne einmal andere musikalische Schubladen – Jazz, Klezmer oder Country Western – geöffnet werden. In der Saison 2014/2015 stehen Projekte wie Ein Wunderkind auf Reisen mit der Geschichte des jungen Mozart, Hänsel und Gretel (in einer Bearbeitung der Oper von Engelbert Humperdinck für Bläser) sowie ein Kostümkonzert zur Faschingszeit an.

INTERAKTIV IM KLANGREICH: AKTIONSRAUM FÜR MUSIK

Im November 2009 erhielten die Education-Aktivitäten der Staatsphilharmonie einen neuen Raum: das inter-aktive Musikmuseum KlangReich – ein Novum in der deutschen Orchesterlandschaft. Ziel des in der Ludwigs-hafener Bürgermeister-Grünzweig-Straße 4 beheimateten Aktionsraums für individuell geführte Gruppen ist die soziokulturelle Verankerung des Orchesters in der Metro-polregion Rhein-Neckar.

Mit Workshops, Konzerten und Instrumentenvorstel-lungen bietet das KlangReich ein Programm, das alle Altersklassen dazu einlädt, auf interaktive und expe-rimentelle Art die Welt der Musik aktiv sinnlich zu erfahren. Die Verwaltung des Museums wird ehren-amtlich organisiert: Vom Schüler bis zum Rentner sind alle aufgerufen, sich einzubringen. Finanziert wird das KlangReich auf Spendenbasis. Das KlangReich wurde mit dem Sonderpreis Musikkultur Rheinland-Pfalz 2010 ausgezeichnet.

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KINDER-WEBSITE WWW.LISTEN-TO-THE-FUTURE.DE UND DVD ORCHESTER- EXPEDITION

Die interaktive Homepage www.listen-to-the-future.de, in ihrer Art deutschlandweit einzigartig, ergänzt das konzertpädagogische Programm der Staatsphilharmonie virtuell. Die Kinder-Klassik-Website bietet Videos, Aktuelles aus dem Orchesteralltag und viele Spiele. Die Nutzer werden hier ausdrücklich dazu aufgerufen, mit dem Or-chester in Kontakt zu treten. Von Fragen zu Musikstücken, Hilfe bei Schulreferaten bis hin zu Anfragen von ganzen Schulklassen reicht die Bandbreite. Fragen zu einzelnen Instrumenten werden stets von einem Orchestermusiker der Staatsphilharmonie beantwortet.

Die interaktive DVD Orchesterexpedition (Zielgruppe 3. bis 6. Klasse) bereitet in spielerischer Form Wissenswertes rund um das klassische Sinfonieorchester auf und wird deutschlandweit kostenfrei interessierten Schulen und Lehrern zur Ergänzung des Musikunterrichtes zur Verfü-gung gestellt.

FORTBILDUNG FÜR MUSIKER UND LEHRER: KONZERT- PÄDAGOGISCHES SEMINAR MIT ANDREA APOSTOLI

In vielen Orchestern ist Fort- und Weiterbildung ein noch unbekanntes Terrain, dabei lässt sich unzweifelhaft ein Vorteil für die Musiker selbst, aber auch für die Orches-ter daraus generieren, wenn sich jeder Einzelne im Lauf seines Berufslebens weiter entwickelt. Da dies nicht nur für den instrumentalen Bereich sondern auch für die Musik-Vermittlung gilt, wird Andrea Apostoli, der kon-zertpädagogische Berater der Staatsphilharmonie, in der Saison 2014/2015 ein entsprechendes Seminar anbieten. Die Besonderheit: ausdrücklich sind auch interessierte Lehrerinnen und Lehrer an Schulen oder Musik(hoch)schulen zur Teilnahme eingeladen. In dem fünfteiligen Kurs „Konzertpädagogik auf der Basis von Edwin E. Gordon’s Music Learning Theory” sollen die Teilnehmer fit gemacht werden für den Umgang mit dem Nachwuchs und er-halten zum Abschluss ein entsprechendes Zertifikat der Edwin E. Gordon Gesellschaft Deutschland.

Während der theoretische Teil der Fortbildung Einblick gibt, wie Kinder unterschiedlichen Alters Musik begegnen und sich musikalisches Denken entwickelt, geht es im praktischen Teil mit der Sängerin und Gesangspädago-gin Catharina Kroeger um die Entdeckung der eigenen Stimme, des Atmens und der Resonanz der Stimme im eigenen Körper; die Bewegung zur Musik, die Entwick-lung der Fähigkeiten zur Improvisation mit Stimme und Instrumenten soll vermittelt werden. Dritter Baustein der Fortbildung ist es, selbst Konzerte für Kinder entwickeln: Aufbau und Einrichtung des Konzertsaals, Aufbau einer Beziehung zu Eltern und Kindern während des Konzerts, Aktivitäten des Publikums, Komponieren einfacher Melodien zum Mitsingen.

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mit den Musikerinnen und Musikern der Staatsphil- harmonie zu entwickeln.

Außerdem sind zwei unabhängige Stipendien- und Aka-demie-Modelle für Instrumental-Studenten entstanden, die in jeder Saison zehn jungen Musikerinnen und Musikern bestmögliche Chancen bieten, erste Berufs-erfahrungen zu machen – begleitet und betreut von Pro-fis. Dazu kooperiert die Staatsphilharmonie im Rahmen der Orchesterakademie Rhein-Neckar für junge Bläser und Schlagzeuger mit den Orchestern der Region und der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim und im Rahmen der LUMA2020, der Akademie für junge Streicher mit der Musikalischen Akademie des Nationaltheater-Orchesters Mannheim, auf deren Initiative dieses besondere orchesterüber- greifende Ausbildungs-Modell zurückgeht, das schon einigen Stipendiaten den Weg in ein erfolgreiches Berufs-leben eröffnet hat.

Es ist kein Geheimnis, dass die Absolventen der Musik-hochschulen häufig über technische Fertigkeiten verfügen, um die sie ihre älteren Kollegen nicht selten beneiden. Aber nicht selten fehlt jungen Instrumentalisten, so begabt und versiert sie auch sein mögen, der natürliche Zugang zum Spiel im Orchester: Schon früh für erst kleinere, dann größere solistische Auftritte bejubelt, gerät das Zusammenspiel im Orchester oft ins Hintertreffen, weil Schüler und Lehrer lieber auf die individuelle Ent-wicklung setzen. Dass der überwiegende Teil der ausge-bildeten Musiker eher in einem Orchester denn als Solist Karriere machen können, und dass im gemeinsamen Musizieren auch etwas Besonderes zu finden ist, das kann an den Hochschulen nur selten vermittelt werden.

Für die Staatsphilharmonie spielt auch in diesem Bereich eine wichtige Rolle, sich in die Ertüchtigung des Nach-wuchses einzubringen: Jungen Musikern die Chance zu bieten, die eigenen Ambitionen mit dem Berufsalltag abzugleichen, die eigenen Möglichkeiten im Zusammen-spiel mit Orchester-Profis realistisch einzuschätzen, das sind elementare Erfahrungen auf dem nicht leichten Weg in den anspruchsvollen Beruf eines Orchestermusikers. Und aus Sicht des Orchester ist diese Förderung ohne Zweifel auch mit gewissem Eigennutz versehen, kann man so doch den Orchesternachwuchs begleiten und einen Beitrag dazu leisten, dass die späteren Kollegen sich schneller in den Beruf integrieren und quasi schon am ersten Arbeitstag wissen, worauf es ankommt im Orchesterspiel.

Mit Musikschulen aus der Region entstehen bereits regel-mäßig Kooperationen. In den – sich meist über mehrere Wochen aufbauenden Projekten – wird Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, sich Pult an Pult

LUMA 2020wird gefördert durch die Stiftung Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz.

MUSIKALISCHE BERUFSBERATUNG: ORCHESTER-NACHWUCHS-FÖRDERUNG IM VERBUND

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