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Baumit Wärmedämmung Ideen mit Zukunft. Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung Stand: 14-04/20

Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

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BaumitWärmedämmung

Ideen mit Zukunft.

Leitfadenfür die WDVS-Verarbeitung

Stand: 14-04/20

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Seite 2 von 130 Inhaltsverzeichnis

Stand 14-04/20

Inhaltsverzeichnis Es ist der jeweils aktuellste Stand gültig.

Allgemeine Informationen ......................................................................................................... 3

Allgemeingültige Normen und Regelwerke (Auszug) ................................................................ 3

Normen und Regelwerke für die Planung und Ausführung von Wärmedämm-

Verbundsystemen (Auszug) ..................................................................................................... 4

Bauliche Voraussetzungen ....................................................................................................... 5

Konstruktive Voraussetzungen ................................................................................................. 5

Allgemeine Verarbeitungsregeln ............................................................................................... 6

Verarbeitungsbedingungen ............................................................................................... 6

Untergrund und Vorbereitung ............................................................................................ 6

Brandschutz allgemein ...................................................................................................... 7

Verklebung allgemein ...................................................................................................... 12

Anschlüsse an andere Bauteile und Durchdringungen .................................................... 13

Anforderungen und Einbindung der Fensterbänke in das WDVS .................................... 13

Eckausbildungen, Fenster-/Türanschlüsse und Profile .................................................... 15

Dübel und Verdübelung ................................................................................................... 17

Endbeschichtungen allgemein ......................................................................................... 25

Baumit Wärmedämm-Verbundsysteme .................................................................................. 26

Baumit open SuperDämmfassade ................................................................................... 26

Baumit EPS-Fassade ...................................................................................................... 34

Baumit Mineralwolle-Fassade .......................................................................................... 43

Baumit XS 022 Fassade .................................................................................................. 53

Baumit ÖkoFassade ........................................................................................................ 60

Baumit KeramikFassade.................................................................................................. 69

Baumit KickFassade ........................................................................................................ 79

Baumit onTop XS 022 ..................................................................................................... 91

Baumit onTop E ............................................................................................................... 98

Baumit onTop M ............................................................................................................ 107

Baumit WDVS-Sockel .................................................................................................... 115

Baumit FOX ................................................................................................................... 122

Inspektionszyklen für WDV-Systeme ............................................................................. 129

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Seite 3 von 130 Allgemeine Informationen

Stand 14-04/20

Allgemeine Informationen

Allgemeingültige Normen und Regelwerke (Auszug)

VOB Teil A – DIN 1960 Allgemeine Bestimmungen für die Vergabe von Bauleistungen

VOB Teil B – DIN 1961 Allgemeine Vertragsbedingungen für die Ausführung von Bauleistungen

VOB Teil C – DIN 18299 ATV – Allgemeine Regelungen für Bauarbeiten jeder Art

DIN 18201 Toleranzen im Bauwesen – Begriffe, Grundsätze, Anwendung, Prüfung

DIN 18202 Toleranzen im Hochbau

DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen

DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen

EnEV 2016

DIN 4102 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen

DIN 4108 Teil 1 – 4 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden

DIN 4108 Beiblatt 2 Wärmebrücken, Planungs- und Ausführungsbeispiele

Merkblatt 1 - Baustellenbedingungen

Verputzen bei hohen und niedrigen Temperaturen

Aufstellbedingungen für drucklose Baustellensilos

Aufstellbedingungen für Baustellensilos

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Seite 4 von 130 Allgemeine Informationen

Stand 14-04/20

Normen und Regelwerke für die Planung und

Ausführung von Wärmedämm-Verbundsystemen (Auszug)

VOB Teil C – DIN 18345 Wärmedämm-Verbundsysteme

DIN 18550 Putze und Putzsysteme

DIN 55699 Verarbeitung von Wärmedämm-Verbundsystemen

DIN EN 998-1 Festlegung für Mörtel im Mauerwerksbau - Putzmörtel

DIN 13914 Planung, Zubereitung und Ausführung von Innen- und Außenputzen

DIN 18363 Maler- und Lackierarbeiten Beschichtungen

BFS-Merkblatt Nr. 21: Technische Richtlinie für die Planung und Verarbeitung von

Wärmedämm-Verbundsystemen

Merkblatt für die Planung und Anwendung von Putzprofilen im Außen- und Innenbereich

Egalisationsanstriche auf Edelputz

Strukturierte Putzoberflächen – visuelle Anforderungen

Beurteilung und Instandsetzung gerissener Putze an Fassaden

Risse in Verputzen und Beschichtungen

Merkblatt für den Einbau und das Verputzen von extrudierten Polystyrol-Hartschaumstoffplatten

Technische Information Algen und Pilze auf Fassaden

Ausblühungen an Bauteilen, deren Erkennung und Entfernung

Qualitätsrichtlinie für Fassadendämmplatten aus EPS

Qualitätsrichtlinie für Fassadendämmplatten aus Mineralwolle

Richtlinie – Fassadensockelputz/Außenanlage

Richtlinie – Metallanschlüsse an Putz und WDVS

Richtlinie – Anschlüsse an Fenster und Rollläden bei Putz, Trockenbau und WDVS

Technische Systeminformation „WDVS und Brandschutz-Kompendium“

WDVS Technische Systeminfo Nr. 7 „Schallschutz“

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Seite 5 von 130 Allgemeine Informationen

Stand 14-04/20

Bauliche Voraussetzungen

Die folgenden baulichen Voraussetzungen müssen vor dem Aufbringen

eines Wärmedämm-Verbundsystems erfüllt werden:

• Das gewählte Wärmedämm-Verbundsystem muss grundsätzlich auf den gewünschten

Einsatzzweck abgestimmt sein.

• Der Untergrund muss klebegeeignet, ausreichend trocken und eben sein. Schmutz, Staub

und lose Teile müssen entfernt werden. Betonflächen müssen frei von Trennmitteln sein, evtl.

sind diese in einem geeigneten Verfahren zu reinigen.

• Die Ebenheit des Untergrundes muss den Anforderungen der DIN 18202 „Maßtoleranzen im

Hochbau“ bzw. der in der Zulassung hinterlegten Ausgleichsmöglichkeit von Unebenheiten

entsprechen.

• Es wird dem Auftragnehmer empfohlen, insbesondere dann Bedenken nach VOB Teil B

bzw. BGB anzumelden, wenn

o starke Verunreinigungen, Ausblühungen, extrem glatte Flächen oder Ähnliches

vorliegen,

o größere als die nach der DIN 18202 zulässigen Toleranzen bzw. Unebenheiten

vorhanden sind,

o eine zu hohe Baufeuchte, z. B. als Folge unzureichender Schutzmaßnahmen bei

der Mauerwerkserstellung o. Ä., vorliegt.

Konstruktive Voraussetzungen

Die folgenden konstruktiven Voraussetzungen sollen vor dem Aufbringen eines Wärmedämm-

Verbundsystems erfüllt werden:

• Horizontale Abdeckungen wie Fensterbänke, Dachabschlüsse, Brüstungsabdeckungen usw.

sollen vor Arbeitsbeginn fertig montiert bzw. angepasst sein.

• Bewegungsfugen sind zu planen bzw. müssen die vorhandenen Bewegungsfugen des

Baukörpers im Aufbau des Wärmedämm-Verbundsystems übernommen werden. Unabhängig

hiervon können alle 30 Meter Bewegungsfugen notwendig sein. Die Breite der Fugen bemisst

sich nach der DIN 18540 „Abdichten von Außenwandfugen mit Fugendichtmassen“. Die Art

der Fugenausbildung ist nach den örtlichen Verhältnissen deckungsgleich vorzusehen.

• Anschlüsse an andere Bauteile müssen sorgfältig abgedichtet werden, damit kein Wasser in

oder hinter das Wärmedämm-Verbundsystem dringen kann.

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Seite 6 von 130 Allgemeine Verarbeitungsregeln

Stand 14-04/20

Allgemeine Verarbeitungsregeln

Verarbeitungsbedingungen

Grundsätzlich gilt, dass die Produkte (sofern im technischen Merkblatt zum Produkt keine anders

lautende Angabe enthalten ist) nicht unter + 5 °C und über + 30 °C Material-, Untergrund- und

Lufttemperatur zu verarbeiten und während der Abtrocknung diesen Bedingungen auszusetzen

sind. Des Weiteren soll eine direkte Sonnenbestrahlung sowie Regen oder Wind bei der

Verarbeitung vermieden werden, hierzu ist die Fassade bis zur vollständigen Erhärtung zu

schützen. Darüber hinaus sind die DIN 18558 und DIN 18345 (VOB Teil C) zu beachten.

Hohe bzw. niedrige Luftfeuchtigkeit und niedrige bzw. hohe Temperaturen können die

Abbindezeit deutlich beeinflussen (verlängern/verkürzen).

Untergrund und Vorbereitung

Der Untergrund muss eben, trocken, frei von Fremdbestandteilen und Verschmutzungen sowie

klebegeeignet sein.

Der Untergrund gilt als klebegeeignet, wenn eine Haftzugfestigkeit von 0,08 N/mm² dauerhaft

gewährleistet ist.

Bei klebegeeigneten vorhandenen Altbeschichtungen und Putzen empfehlen wir eine zusätzliche

konstruktive Verdübelung vorzunehmen, siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln Abschnitt

„Dübel und Verdübelung“ unter Punkt b. „konstruktive Verdübelung“ (Seite 21).

Altputzflächen sind sorgfältig auf Hohlstellen zu überprüfen, evtl. hohlliegende Altputzflächen sind

zu entfernen. Die daraus resultierenden Vertiefungen/Löcher sind mit einem geeigneten Unter-

putz neu aufzuputzen (Putzgrund vorher säubern und ggf. vorbehandeln). Vor dem Verkleben der

Dämmplatten ist eine Standzeit von 1 Tag pro 1 mm Schichtdicke erforderlich. Ausschlaggebend

für die Bemessung der Schichtdicke ist die größte Schichtstärke.

Mürbe, lose und sandende mineralische Altputze sind zu entfernen bzw. nach dem Entfernen

aller losen Bestandteile mit SanovaPrimer vorzubehandeln. Bitte hierzu die Hinweise für die

Verarbeitung im aktuell gültigen technischen Merkblatt beachten.

Mürbe, lose und stark kreidende mineralische Anstriche sind zu entfernen bzw. nach dem

Entfernen aller losen Bestandteile mit SanovaPrimer vorzubehandeln. Bitte hierzu die Hinweise

für die Verarbeitung im aktuell gültigen technischen Merkblatt beachten.

Kreidende organische Beschichtungen sind mit MultiPrimer vorzubehandeln. Mürbe, lose und

sandende organische Beschichtungen sind vollständig zu entfernen.

Alte Leimfarben, Ölanstriche und Fette müssen vom Untergrund vollständig entfernt werden.

Vorhandene Altanstriche müssen verseifungsbeständig sein.

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Seite 7 von 130 Allgemeine Verarbeitungsregeln

Stand 14-04/20

Brandschutz allgemein

Das baurechtliche Brandschutzziel an der Gebäudeaußenwand besteht darin,

eine schnelle Brandausbreitung über mehr als ein, maximal zwei Geschosse

oberhalb bzw. unterhalb der Brandausbruchstelle vor dem Löschangriff der

Feuerwehr zu verhindern.

Eine Gefährdung der Rettungskräfte durch großflächig herabstürzende Fassadenteile ist

auszuschließen.

Konstruktive Brandschutzmaßnahmen für Wärmedämm-Verbundsysteme mit EPS-Dämmstoffen

sind dann notwendig, wenn die Anforderung eines schwerentflammbaren WDVS besteht.

Sofern keine der folgend beschriebenen Maßnahmen ausgeführt werden, ist das System in die

Baustoffklasse B2 (normalentflammbar) nach DIN 4102 einzustufen.

Die Firma Baumit empfiehlt, Wärmedämm-Verbundsysteme mit EPS-Dämmstoffen grundsätzlich

schwerentflammbar auszuführen.

Grundlegende Brandschutzmaßnahmen:

(Quelle: Fachverband WDVS, Schulungspräsentation „Konstruktive Brandschutzmaßnahmen für WDVS mit EPS-Dämmung“)

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Seite 8 von 130 Allgemeine Verarbeitungsregeln

Stand 14-04/20

Schutzzone „Sockel“:

Bei der Verwendung von EPS-Dämmplatten sind bis zur Höhe der Decke

des 3. Geschosses zum Erhalt der Baustoffklasse B1 immer zusätzliche

Maßnahmen auszuführen (unabhängig von der Dämmstoffdicke).

Das applizierte Wärmedämm-Verbundsystem muss von der Unterkante des WDVS

bis mindestens zur Höhe des 3. Brandriegels (Decke über dem 3. Geschoss) folgende

Anforderungen erfüllen:

• Mindestdicke des Putzsystems (Oberputz + Unterputz) von 4 mm, bei Ausführung

vorgefertigter klinkerartiger Putzteile (Flachverblender) Dicke des Unterputzes allein

mind. 4 mm

• An Gebäudeinnenecken (ab einem Versatz ≥ 30 cm) sind in den bewehrten Unterputz

Baumit PanzerEckwinkel einzuarbeiten

• Verwendung von Baumit EPS-Fassadendämmplatten (Rohdichte max. 25 kg/m³)

• Verwendung Baumit StarTex Fein/Grob (Flächengewicht ≥ 150 g/m³)

Regelanwendung:

Die Regelanwendung gilt für die Baumit open SuperDämmfassade, die Baumit EPS-Fassade

und Baumit onTop E auf mineralischen Untergründen, sofern eine Gesamtdämmstoffdicke

von 300 mm nicht überschritten wird.

(Quelle: Fachverband WDVS, Schulungspräsentation „Konstruktive Brandschutzmaßnahmen für WDVS mit EPS-Dämmung“)

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Seite 9 von 130 Allgemeine Verarbeitungsregeln

Stand 14-04/20

Bei Dämmstoffdicken über 300 mm bis maximal 400 mm gelten folgende

Anforderungen:

(Quelle: Fachverband WDVS, Schulungspräsentation „Konstruktive Brandschutzmaßnahmen für WDVS mit EPS-Dämmung“)

Anforderung an die Brandriegel:

Variante A:

Mineralwolle-Lamellen (Baumit MineralTherm Lamelle) mit folgenden Eigenschaften:

- Höhe ≥ 200 mm

- Brandverhalten: nichtbrennbar (Baustoffklasse A1 oder A2 nach DIN 4102-1 bzw. Klasse A1 oder A2-s1, d0 nach DIN EN 13501-1, nicht glimmend)

- hergestellt aus Steinfasern mit einem Schmelzpunkt von mind. 1.000 °C, geprüft nach DIN 4102-17

- mit einer Rohdichte zwischen 60 und 100 kg/m³ (Kleinstwert aller Messungen)

Variante B (mit Ausnahme von EPS-WDVS auf Holztafelbau):

Mineralwolle-Platten (Baumit FireStop 035) mit folgenden Eigenschaften:

- Höhe ≥ 200 mm

- Brandverhalten: nichtbrennbar (Baustoffklasse A1 oder A2 nach DIN 4102-1 bzw. Klasse A1 oder A2-s1, d0 nach DIN EN 13501-1, nicht glimmend)

- hergestellt aus Steinfasern mit einem Schmelzpunkt von mind. 1.000 °C, geprüft nach DIN 4102-17

- mit einer Rohdichte von ≥ 90 kg/m³ (Kleinstwert aller Messungen)

- mit einer Querzugfestigkeit von ≥ 5 kPa als Mittelwert, Einzelwerte dürfen den

Mittelwert um nicht mehr als 15 % unterschreiten

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Seite 10 von 130 Allgemeine Verarbeitungsregeln

Stand 14-04/20

Verklebung:

Die Verklebung der Brandriegel muss vollflächig mit mineralischem

Klebemörtel (Bindemittel Kalk und/oder Zement) erfolgen. Um dies zu

erreichen, ist es notwendig, den Klebemörtel auf den Untergrund und

auf die Mineralwolle-Lamelle bzw. -Platte mit ausreichend großer

Zahnung (15 mm) aufzuzahnen.

Verdübelung:

Die Verdübelung der Brandriegel kann sowohl mit dem Baumit SchraubDübel S, als auch mit dem Baumit SchlagDübel N erfolgen. Die Montage erfolgt durch die Armierungsputzlage, oberflächenbündig unter der Armierungsputzlage oder in der Mineralwolle-Platte (nicht Mineralwolle-Lamelle) versenkt (nur mit SchraubDübel S).

(Quelle: Fachverband WDVS, Schulungspräsentation

„Konstruktive Brandschutzmaßnahmen für WDVS mit EPS-Dämmung“)

Oberer Abschluss:

Grenzt ein Wärmedämm-Verbundsystem mit EPS-Dämmstoff am oberen Abschluss an brenn-

bare Bauprodukte an, muss als obere Begrenzung ein weiterer Brandriegel (Anforderungen siehe

„Anforderung an die Brandriegel“) angebracht werden.

An den Abschlussriegel werden folgende Anforderungen gestellt:

- Die Oberkante des Abschlussriegels darf max. 1,0 m von dem angrenzenden oberen Abschluss entfernt sein.

- Der Brandriegel muss vollflächig verklebt sein (siehe „Verklebung“).

- Eine Verdübelung muss nur dann erfolgen, wenn sie zur Aufnahme der Lasten aus Winddruck/Windsog benötigt wird.

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Seite 11 von 130 Allgemeine Verarbeitungsregeln

Stand 14-04/20

Schutzzone „Raumbrand“:

Zum Erhalt der Baustoffklasse B1 ist bei WDVS mit EPS-Dämmstoffen über

100 mm eine der folgenden zusätzlichen Maßnahmen im Bereich der Schutz-

zone „Raumbrand“ auszuführen.

Diese Maßnahmen müssen erst oberhalb des 3. Brandriegels ausgeführt werden,

da die Maßnahmen der Schutzzone „Sockel“ diese mit einschließen.

a. Brandbarriere im Sturzbereich:

Im Bereich des Fenstersturzes sind die Dämmplatten durch MineralTherm-Platten zu

ersetzen. Die Plattenhöhe muss ab der Gebäudeöffnung mindestens 20 cm betragen.

Seitlich sind die MineralTherm-Platten mindestens 30 cm über die Gebäudeöffnung

herauszuführen. Bei Fenstern, die vor der Öffnung stehend montiert sind, ist der

Brandschutzstreifen auch in der Vertikalen bis auf Brüstungshöhe auszuführen.

b. Brandriegel:

Bei Dämmstoffdicken über 100 mm bis maximal 300 mm darf die Ausführung von

Mineralwollestürzen entfallen, wenn mindestens in jedem 2. Geschoss ein horizontal um

das Gebäude umlaufender Brandriegel angeordnet wird. Der Brandriegel muss aus einem

mindestens 20 cm hohen und vollflächig angeklebten Mineralwolle-Streifen bestehen. Der

Mineralwolle-Streifen ist so anzuordnen, dass ein maximaler Abstand von 50 cm zwischen

Unterkante Sturz und Unterkante Brandriegel eingehalten wird.

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Seite 12 von 130 Allgemeine Verarbeitungsregeln

Stand 14-04/20

Weiterführende Informationen sowie Detaillösungen und Hintergründe zum Thema Brandschutz

sind in der technischen Systeminformation „WDVS und Brandschutz“ vom Fachverband WDVS

e.V. aufgeführt.

Verklebung allgemein

Grundsätzlich gilt, dass der Untergrund für die Verklebung eben, trocken, frei von Fremd-

bestandteilen und Verschmutzungen sowie klebegeeignet sein muss.

Neben den in den Systemen beschriebenen Klebeverfahren ist eine vollflächige Verklebung

der Dämmstoffplatten bei allen Systemen möglich.

Sofern Unebenheiten, Lot- und Winkeltoleranzen vorliegen, gilt für alle Baumit Wärmedämm-

Verbundsysteme:

Bei Unebenheiten ≤ 1 cm ist eine alleinige Verklebung der Dämmstoffplatten ohne zusätzliche

Maßnahmen zulässig.

oder

Bei Unebenheiten ≤ 2 cm ist das geklebte System zusätzlich zu verdübeln (siehe Seite 18 ff

Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ Punkt a. „statisch relevante Verdübelung“).

oder

Bei Unebenheiten > 2 cm ist ein Ausgleichsputz vorzusehen.

Bei Unebenheiten > 3 cm (max. bis 7 cm) kann das System Baumit FOX verwendet werden.

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Seite 13 von 130 Allgemeine Verarbeitungsregeln

Stand 14-04/20

Anschlüsse an andere Bauteile und Durchdringungen

An allen einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken,

Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen,

einschließlich Fenster und Türen, ist im Bereich der Dämmstoffebene ein Fugen-

dichtband einzubringen, um die Schlagregendichtigkeit zu erlangen.

Hierzu sind die folgenden Fugendichtbänder geeignet:

FugendichtBand FB-15/3-7 für Fugenbreiten von 3 – 7 mm

FugendichtBand FB-15/5-11 für Fugenbreiten von 5 – 11 mm

Die Armierungslage sowie der Oberputz sind mit geeigneten Mitteln an allen einbindenden bzw.

durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., sowie

zu anderen Bauteilen zu trennen, z. B. mit einem Trennschnitt. Ein starrer Anschluss ist nicht

zulässig.

Bei Fenstern und Türen erfolgt die Trennung der Armierungslage und des Oberputzes durch

den Einsatz einer geeigneten Baumit Anputzleiste (siehe Abschnitt Fenster-/Türanschlüsse).

Die Anputzleiste ersetzt nicht das Fugendichtband im Bereich der Dämmstoffebene (siehe

Abschnitt „Fenster-/Türanschlüsse“, Seite 15).

Anforderungen und Einbindung der Fensterbänke in das WDVS

Der Fensterbanküberstand (über der Endbeschichtung) soll mindestens 40 mm betragen,

Kleberdicke und Toleranzen für Niveauausgleich sind bei der Bemessung der Fensterbanktiefe

im Vorfeld zu berücksichtigen.

Die Dichtigkeit zwischen Rahmen, Fensterbank und Bordprofil (Fensterbankendstück),

insbesondere in den hinteren Laibungsecken, muss sichergestellt sein, daher dürfen nur

Bordprofile mit Dichtung verwendet werden. Darüber hinaus müssen die Bordprofile in der

Lage sein, die thermische Bewegung der Fensterbank aufzunehmen. Eine Übertragung aus

resultierenden Spannungen der thermischen Bewegung auf das WDVS ist nicht zulässig.

Die Breite (Putzschenkel) der Bordprofile muss mind. 18 mm betragen. Die Bordprofile müssen

schlagregendicht sein. Spannungen aus der thermischen Ausdehnung der Fensterbänke dürfen

nicht auf das WDVS übertragen werden.

Die Kante des Putzschenkels stellt immer auch den Abschluss des Oberputzes dar. Ein

vorstehender oder zurückliegender Putzabschluss auf dem Putzschenkel ist nicht zulässig.

Bei Fensterbanklängen (-breiten) ab 1,2 m ist alle 80 – 100 cm eine mechanische Befestigung

mittels Befestigungswinkel vorzusehen (keine Diagonalstreben).

Bei Fensterbankausladungen von mehr als 150 mm sind, unabhängig von der Breite der

Fensteröffnung, entsprechende Halter bzw. Befestigungswinkel vorzusehen.

Für Trittstufen sind, unabhängig von ihrer Größe, stabile Lösungen für die Befestigung zu

wählen. Es dürfen keine Druckkräfte auf das WDVS übertragen werden.

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Seite 14 von 130 Allgemeine Verarbeitungsregeln

Stand 14-04/20

Es dürfen keine Hohlräume zwischen Dämmung und Fensterbank entstehen,

hierzu ist die Dämmung keilförmig zuzuschneiden. Sofern ein Hohlraum unter

der Fensterbank entsteht, ist dieser komplett mit Dämmstoff zu schließen.

Alternativ kann dieser auch komplett mit Baumit FüllSchaum geschlossen

werden.

Es empfiehlt sich, unterhalb der Fensterbank ein Antidröhnband zu verwenden.

Die in die Dämmstoffebene einbindenden Fensterbänke sind umlaufend mit einem Fugen-

dichtband zu versehen, um die Schlagregendichtigkeit zu gewährleisten (Fugendichtband nie

auf Zugspannung verlegen). Die Armierungslage sowie der Oberputz sind mit geeigneten Mitteln

zu trennen, z. B. mit einem Trennschnitt. Ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Baumit Beispieldetail Fensterbank:

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Seite 15 von 130 Allgemeine Verarbeitungsregeln

Stand 14-04/20

Eckausbildungen, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

a. Eckausbildungen

Bei Gebäudeecken sind die zu verlegenden Dämmstoffe im Verband zu

verarbeiten und zu verzahnen, d. h. dass der Plattenrand um die Dicke des

Dämmstoffes zuzüglich der Klebemörtelstärke über die Gebäudeecke

herausragen muss.

Um das Risiko von Kerbrissen zu minimieren, sollten die Platten an Gebäudeöffnungen

(Fenster- und Türöffnungen) mit einer Ausklinkung versehen werden (Pistolenschnitt), d. h.

in den Ecken dürfen keine kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

An allen Gebäude- und Fensterecken sind vor dem Aufbringen der Armierungsputzlage

Gewebeeckwinkel mit dem systemzugehörigen Klebespachtel anzusetzen. Im Bereich der

Fensterecken ist ein stumpfes Stoßen nicht zulässig. Hier ist der Gewebeeckwinkel

entsprechend zuzuschneiden, so dass eine Überlappung der Gewebefahnen der Eckwinkel

entsteht.

Im Bereich der Fläche von Gebäudeöffnungen, wie z. B. Fenster- und Türöffnungen, ist zur

Risikominimierung von Kerbrissen eine Diagonalarmierung, bestehend aus dem Baumit

ArmierungsPfeil, vor dem Aufbringen der Armierungsputzlage mit dem systemzugehörigen

Klebespachtel anzusetzen. Alternativ kann auch ein Gewebestück (ca. 30 x 50 cm)

zugeschnitten werden.

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Seite 16 von 130 Allgemeine Verarbeitungsregeln

Stand 14-04/20

b. Fenster-/Türanschlüsse

Der Anschluss an Fenster und Türen wird mittels einer Anputzleiste

hergestellt. Die Auswahl der Anputzleiste ist abhängig von der Einbau-

position des Fensters oder der Türe, der Fenster-/Türgröße sowie der

verwendeten Dämmstoffstärke.

Unter Berücksichtigung der oben genannten Anforderungen sind die folgenden Anputzleisten

gemäß der untenstehenden Tabelle einzusetzen:

AnputzLeiste entkoppelt pro ①

AnputzLeiste Ideal pro ②

AnputzLeiste Ideal ③

AnputzLeiste mit Gewebe ④

Bei Verwendung der Baumit AnputzLeisten entkoppelt pro, Ideal und Ideal pro kann der

Einbau des Fugendichtbandes in der Dämmstoffebene im Bereich der Fenster und Türen

entfallen, da diese die Anforderungen an die Schlagregendichtigkeit eigenständig erfüllen.

Die AnputzLeiste mit Gewebe und die AnputzLeisten Ideal und Ideal pro dürfen nicht

gestoßen werden, es sind ausschließlich komplette Längen zu verwenden.

Um eine dauerhafte Anhaftung zum Untergrund gewährleisten zu können, ist bei Verwendung

der AnputzLeisten Ideal, Ideal pro und mit Gewebe eine Klebeprobe durchzuführen, siehe

technische Zusatzinfo „Klebeprobe bei AnputzLeisten“. Fällt die Klebeprobe negativ aus, oder

bei Profilanwendungen auf Aluminiumabdeckungen auf Holzfenstern, muss eine komplett

entkoppelte Gewebeleiste eingesetzt werden, z. B. AnputzLeiste entkoppelt pro.

Die weiteren Produktinformationen entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen technischen

Merkblättern.

Die AnputzLeiste entkoppelt pro kann für Fenster/Türen bis 15 m² und einer Dämmstoffdicke

bis 400 mm eingesetzt werden.

Alternativ wird bei Fenstern/Türen über 10 m² die Anputzleiste durch das FugenDichtband

FB 15/5-11 in Kombination mit einem Abschlussprofil in der Oberputzebene ersetzt.

c. Profile

Es dürfen nur die Baumit Profile und Zubehörteile, wie z. B. Sockelschienen, Kanten- und

Fugenprofile, sowie die von Baumit freigegebene Profile und Zubehörteile verwendet werden.

Die maximale Länge der einzelnen Schienen darf 3 m betragen.

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Seite 17 von 130 Allgemeine Verarbeitungsregeln

Stand 14-04/20

Dübel und Verdübelung

Grundsätzlich gilt, dass bei einem ausreichend ebenen (Unebenheiten ≤ 1 cm)

und klebegeeigneten Untergrund die Baumit Wärmedämm-Verbundsysteme mit

EPS-Dämmstoffen und Mineralwolle-Dämmplatte Lamelle in der Windlastzone

1 – 3 ohne zusätzliche Verdübelung ausgeführt werden können.

Ein Untergrund gilt als klebegeeignet, wenn eine Haftzugfestigkeit von 0,08 N/mm² dauerhaft

gewährleistet ist.

Zur Gewährleistung der Standsicherheit sind alle anderen Baumit Wärmedämm-Verbundsysteme

mit Mineralwolle-Dämmplatten und der Fassadendämmplatte ResolTherm XS 022 statisch

relevant zu verdübeln.

Bei nicht klebegeeigneten Untergründen ist ebenfalls, unabhängig vom System, immer eine

statisch relevante Verdübelung vorzunehmen.

Bei der statisch relevanten Verdübelung dürfen ausschließlich die Baumit Dübel mit

bauaufsichtlicher Zulassung verwendet werden.

Bei klebegeeigneten vorhandenen Altbeschichtungen und Putzen empfehlen wir eine zusätzliche

konstruktive Verdübelung vorzunehmen, d. h. dass als zusätzliche Sicherheit für den Fall

möglicher, punktueller Haftungsstörungen im Laufe der Nutzung.

Bei der konstruktiven Verdübelung empfehlen wir den Einsatz unserer bauaufsichtlich

zugelassenen Dübel.

Bei der Verdübelung von Baumit Wärmedämm-Verbundsystemen sind auf mineralischen

Untergründen die folgenden bauaufsichtlich zugelassenen Dübel zu verwenden:

SchraubDübel S

Alternativ kann auch verwendet werden:

SchlagDübel N

Bei der Verdübelung auf Holzuntergründen ist der folgende Dübel zu verwenden:

SchraubDübel STR H

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a. statisch relevante Verdübelung

Die statisch relevante Verdübelung ist auf allen Untergründen, bei denen eine sachkundige Prüfung und Beurteilung ergibt, dass keine ausreichende Abreißfestigkeit gegeben ist, anzuwenden. Es dürfen für die statisch relevante Verdübelung ausschließlich bauaufsichtlich zugelassene Dübel eingesetzt werden. Die statisch relevante Verdübelung ist grundsätzlich, auch bei tragfähigen Untergründen beim Einsatz der Fassadendämmplatte ResolTherm XS 022 sowie beim Einsatz von Mineralwolle-Dämmplatten, mit Ausnahme der MineralTherm Lamelle, anzuwenden. Die Anzahl der benötigten Dübel pro m² ist objektbezogen zu ermitteln. Neben den rechnerischen Methoden (statischer Nachweis) nach den Windlasten der

DIN EN 1991-1-4:2010-12, gibt es ein praxisgerechtes Verfahren zur Ermittlung der

benötigten Dübel pro m², das durch den Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V.

entwickelt wurde.

Für die Dübelmengenermittlung nach dem praxisgerechten Verfahren werden folgende Daten

benötigt:

• Die Windzone für die Lage des zu dämmenden Objektes (zu ermitteln unter

www.dibt.de).

• Die Lastklasse (es wird unterschieden nach Systemlastklasse und Dübellastklasse,

wobei der jeweils kleinere Wert als Lastklasse zur Dübelmengenbestimmung

anzunehmen ist).

• Die Gebäudehöhe h = Gebäudehöhe von GOK bis über First sowie die Gebäude-

breite = d (kleinere Gebäudeabmessung).

• Die Tabelle 1 zur Ermittlung der Dübelmengen.

Die Ermittlung der Dübelmenge anhand der Tabelle kann erfolgen, wenn folgende Kriterien

eingehalten werden:

• Die Bauwerkshöhe liegt unter dem Maß von 25 Metern, gemessen von der

Geländeoberkante bis zum Gebäudeabschluss.

• Die Gebäudehöhe darf das Doppelte der Gebäudebreite nicht übersteigen (h/d < 2).

• Die Ermittlung erfolgt in den Windlastzonen 1, 2 und 3.

• Ebene Geländeform an der Umgebung des Gebäudes.

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Tabelle 1

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Kenndaten für die Ermittlung nach dem praxisgerechten Verfahren:

Bei der Auswahl der Lastklasse wird die kleinere Zahl, welche sich aus der

Dübellastklasse und der Systemklasse ergibt, verwendet. In aller Regel ist mit

der Systemklasse (Art des Dämmstoffs) die kleinere Zahl gegeben.

Tabelle 2: Dübellastklasse

Verankerungsgrund Bohr-

verfahren

Zul. Lasten [kN/Dübel]

SchraubDübel S

Zul. Lasten [kN/Dübel]

SchlagDübel N

A Beton C12/15 nach EN 206-1:2000

Hammer 0,90 0,75

A Beton C 20/25 – C 50/60 nach EN 206-1:2000

Hammer 1,50 1,20

A Dünne Betonbauteile C 20/25 – C 50/60 nach EN 206-1:2000

Hammer 1,50 1,20

B Mauerziegel (Mz) z. B. nach EN 771-1:2011

Hammer 1,50 1,50

B Kalksandsteinvollstein (KS) z. B. nach EN 771-2:2011

Hammer 1,50 1,50

C Hochlochziegel (HLZ) z. B. nach EN 771-1:2011

Dreh 1,50 0,90

C Kalksandlochstein (KSL) z. B. nach EN 771-2:2011

Dreh 1,50 0,90

C Hohlblockstein (Hbl) z. B. nach EN 771-3:2011

Dreh 1,20 0,60

D Haufwerksporiger Leichtbeton (LAC 8 – LAC 25) z. B. nach EN 771-3:2011

Hammer 0,75 0,60

E Porenbeton (AAC 4 – AAC 7) z. B. nach EN 771-4:2011

Dreh 0,75 0,75

Tabelle 3: WDV-Systemlastklasse mit Baumit SchraubDübel S und SchlagDübel N

Dämmstoff Dübeldurchmesser Lastklasse KN

EPS-Hartschaum 60 0,15

MineralTherm Evo plus 035 oberflächenbündig

Dämmdicke 60 – 120 mm 60 0,20

MineralTherm Evo plus 035 oberflächenbündig

Dämmdicke 120 – 200 mm 60

0,25 SchlagDübel N mit Einsatz auf Hohlblockstein und

haufwerksporigem Leichtbeton = Lastklasse 0,20 kN

MineralTherm Evo plus 035 oberflächenbündig

Dämmdicke größer 200 mm 90 0,20

MineralTherm Evo plus 035 versenkte Montage

Dämmstoffdicke 100 – 200 mm 60 0,20

MineralTherm Echt 035 oberflächenbündig

60 0,15

MineralTherm Echt 035 versenkte Montage

Dämmstoffdicke 120 – 200 mm 60 0,12

MineralTherm Evo plus 035 / Echt 035 in Kombination mit dem

KombiTeller VT 2G Dämmstoffdicke 100 – 200 mm

110 0,25

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Dämmstoff Dübeldurchmesser Lastklasse KN

MineralTherm Simplex I 60 – < 120 mm MineralTherm Simplex II 80 – < 120 mm

oberflächenbündig 60 0,15

MineralTherm Simplex I und II 120 – 200 mm

oberflächenbündig 60 0,20

MineralTherm Simplex I und II 80 – 200 mm

oberflächenbündig 90 0,25

MineralTherm Simplex I und II in Kombination mit dem

KombiTeller VT 2G Dämmstoffdicke 80 – 200 mm

110 0,25

MineralTherm Simplex I und II 200 – 400 mm (doppellagig)

oberflächenbündig 90 0,20

MineralTherm Simplex I MineralTherm Simplex II

versenkte Montage Dämmstoffdicke 80 – 200 mm

60 0,12

MineralTherm Lamelle 140 0,167

ResolTherm XS 022 Dämmdicke bis 60 mm

60 0,15

ResolTherm XS 022 Dämmdicke größer/gleich 60 mm

60 0,20

ResolTherm XS 022 in Kombination mit dem KombiTeller VT 2G

Dämmdicke größer/gleich 80 mm 110 0,20

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Tabelle 4: Dübelmengen nach dem praxisgerechten Verfahren

Windlastzone Lastklasse Gebäudehöhe

bis 10 m Gebäudehöhe

bis 18 m Gebäudehöhe

bis 25 m

1

0,12 8 10 12

0,15 6 8 8

0,167 6 6 8

0,20 4 6 6

0,25 4 4 6

2

0,12 10 12 14

0,15 8 8 10

0,167 6 8 8

0,20 6 6 8

0,25 4 6 6

3

0,12 12 14 16

0,15 8 10 12

0,167 8 8 10

0,20 6 8 8

0,25 6 6 8 (*) In WZ 3 und Gebäudehöhe über 18 m ist die Anwendung des praxisgerechten Verfahrens für die Dämmplatten

MineralTherm Echt 035 und MineralTherm Echt plus 035 nicht möglich!

(Nachweis muss über das rechnerische Verfahren erfolgen)

Beispiele für die Dübelmengenermittlung nach dem praxisgerechten Verfahren des Verband für

Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V.

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b. konstruktive Verdübelung (Sicherheitsverdübelung)

Bei der konstruktiven Verdübelung handelt es sich um eine als zusätzliche

Sicherheit für den Fall möglicher, punktueller Haftungsstörungen im Laufe

der Nutzung, wie z. B. durch Verseifung einer Altbeschichtung, eines

Wärmedämm-Verbundsystems vorzunehmende Verdübelung.

Wir empfehlen, die konstruktive Verdübelung eines Systems in Anlehnung an das praxis-

gerechte Verfahren der statisch relevanten Verdübelung vorzunehmen (siehe Punkt a.).

Ein gesondertes Verankerungssystem für die konstruktive und statisch relevante Verdübelung

bei der Verwendung der Baumit SuperDämmfassade und der Baumit EPS-Fassade bis

Dämmstoffstärke 200 mm stellt der KlebeAnker StarTrack dar (Zulassung Z-33.49-1190).

Der Baumit KlebeAnker StarTrack ist in drei Varianten verfügbar, zweimal für Fassaden mit

Altputzbeschichtungen (orange und red) und für die Verwendung auf Betonflächen (blue).

Er gewährleistet eine wärmebrückenfreie mechanische Befestigung der vorgenannten

Wärmedämm-Verbundsysteme. Die Verarbeitung erfolgt wie nachstehend beschrieben:

1. Montage des SockelProfils:

Vor dem Setzen der KlebeAnker StarTrack ist das Baumit SockelProfil therm zu

montieren.

2. Verlegeraster:

Die KlebeAnker StarTrack sind immer im Raster, siehe Tabelle 5, zu verlegen. Das Raster wird

im Abstand maximal 10 cm horizontal vom SockelProfil therm und maximal 10 cm vertikal von

Gebäudekanten bzw. -achsen sowie Öffnungen (Fenster und Türen) beginnend angelegt. Das

Verlegeraster wird entweder mittels Schlagschnur (Baumit KlebeAnker Richtlatte) oder mit dem

Baumit AnkerLot hergestellt.

Tabelle 5: Maximale Windsoglasten in Abhängigkeit des Verlegerasters

Verlegeraster cm x cm 40 x 40 40 x 35 40 x 30 40 x 25 40 x 20

Windsoglast kN/m² 0,75 0,85 1,00 1,20 1,50

Verlegeraster cm x cm 35 x 35 35 x 30 35 x 25 35 x 20

Windsoglast kN/m² 0,98 1,14 1,37 1,71

Verlegeraster cm x cm 30 x 30 30 x 25 30 x 20

Windsoglast kN/m² 1,33 1,60 2,00

Verlegeraster cm x cm 25 x 25 25 x 20

Windsoglast kN/m² 1,92 2,20

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Seite 24 von 130 Allgemeine Verarbeitungsregeln

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Sofern das praxisgerechte Verfahren des Fachverbandes Wärmedämm-Verbundsysteme e.V.

zur Dübelmengenermittlung angewendet werden soll, ist die Zuordnung des Verlegerasters für

den KlebeAnker StarTrack zur Windzone und Gebäudehöhe der Tabelle 6 zu entnehmen.

Tabelle 6

Das Verlegeraster gilt für alle Bereiche „A“, „B“, „C“ und „E“ nach DIN EN 1991, ebenes Gelände,

Verhältnis h/d ≤ 2.

Windzone und Lage Bauwerkshöhe

0 – 10 m über GOF1)

Bauwerkshöhe 10 – 18 m

über GOF1)

Bauwerkshöhe 18 – 25 m

über GOF1)

WZ 1

Windsogkräfte We (kN/m²)

0,738 0,959 1,106

Raster 40 x 40 cm 40 x 30 cm

oder 35 x 35 cm

40 x 25 cm oder

35 x 30 cm

WZ 2

Windsogkräfte We (kN/m²)

0,959 1,180 1,328

Raster 40 x 30 cm

oder 35 x 35 cm

40 x 25 cm oder

30 x 30 cm

40 x 20 cm oder

35 x 25 cm

WZ 3

Windsogkräfte We (kN/m²)

1,180 1,401 1,623

Raster 40 x 25 cm

oder 30 x 30 cm

40 x 20 cm oder

30 x 25 cm

30 x 20 cm oder

25 x 25 cm

1)GOF = Geländeoberfläche

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Seite 25 von 130 Allgemeine Verarbeitungsregeln

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3. Versetzen der Baumit KlebeAnker:

Die Bohrlochtiefe sollte mindestens 85 mm (orange, red) bzw. mindestens

60 mm (blue) betragen (Anschlagtiefe für Bohrtiefe einstellen: 95 mm (orange,

red) bzw. 60 – 70 mm (blue)). Schlagbohreinrichtung oder Bohrhammer nur bei

Vollziegelmauerwerk und Beton verwenden. Die Baumit KlebeAnker StarTrack

werden in die Bohrlöcher eingesetzt und die Kunststoffnägel eingeschlagen.

4. Kleberauftrag Dämmplatte/KlebeAnker StarTrack:

Der Kleberauftrag erfolgt mittels der Rand-Wulst-Punkt-Methode mit Baumit ProContact DC 56,

StarContact KBM, StarContact KBM-FIX oder Multi 5. Die Menge an aufgetragenem Klebe-

spachtel ist so zu wählen, dass sich unter Berücksichtigung der Untergrundtoleranzen und der

Schichtdicke des Klebers eine Kontaktfläche mit dem Untergrund von mindestens 40 % ergibt.

Unmittelbar vor dem Verkleben der Dämmplatten werden auf die versetzten KlebeAnker

StarTrack ca. 20 mm dicke Klebemörtelpunkte aufgebracht, so dass sich im angedrückten

Zustand ein Kleberpunkt mit ca. 20 cm Durchmesser ergibt.

Achtung: Die Verklebung muss „nass in nass“ mit den aufgebrachten Kleberpunkten erfolgen!

5. Dämmplattenverlegung:

Die Ausführung erfolgt gemäß der jeweiligen Ausführungsbeschreibung der einzelnen Systeme.

Endbeschichtungen allgemein

Bei Anwendung auf WDVS darf der Hellbezugswert (HBW) nicht unter 20 liegen. Sofern dunklere

Farbtöne mit niedrigeren Hellbezugswerten gewünscht sind, ist es möglich, durch Ermittlung des

TSR-Wertes eine Werkstönung mit sogenannten CoolPigments vorzunehmen.

Zur Vermeidung von Farbabweichungen ist der Materialbedarf für ein ganzes Objekt in einer

Charge zu bestellen (siehe BFS-Merkblatt Nr. 25).

Bei Oberputzkörnungen unter 2 mm sind zusätzliche Maßnahmen notwendig.

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Seite 26 von 130 Baumit open SuperDämmfassade

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Baumit Wärmedämm-Verbundsysteme

Baumit open SuperDämmfassade 1. Anwendungsgebiet

Die Baumit open SuperDämmfassade ist ein außenseitig aufzubringendes Wärmedämm-

Verbundsystem mit hoch dampfdiffusionsfähigen Dämmplatten aus Polystyrol und mineralisch

oder organisch gebundenen Oberputzen.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten eingesetzt.

Das System kann, bei klebegeeignetem Untergrund, bis zur Hochhausgrenze (22 m) ohne

zusätzliche Verdübelung eingesetzt werden. Als Untergrund eignen sich Mauerwerk, Beton

und zugelassene Holzwerkstoffe, wie sie z. B. im Holzbau verwendet werden.

Des Weiteren eignet es sich zur Sanierung von schadhaften sowie gerissenen Neu- und

Altfassaden. Es kann zur Überbrückung von Fugen bei der Sanierung von Großtafelbauten

(bis 6,20 m Plattenlänge) eingesetzt werden.

2. Nachweise

Die Baumit open SuperDämmfassade ist bauaufsichtlich zugelassen mit den Zulassungs-

nummern Z-33.49-1190, Z-33.41-127 und Z-33.4.3-51. Die Zulassung gilt nur für das komplette

System. Es dürfen keine Systembestandteile ausgetauscht oder ersetzt werden. Bei der

Verwendung systemfremder Bestandteile erlöschen die Zulassung und die Gewährleistung.

3. Brandverhalten nach DIN 4102

Das System ist in die Baustoffklasse B1 (schwerentflammbar) nach DIN 4102 eingestuft, sofern

die Maßnahmen der Schutzzone „Fassade“ ausgeführt werden. Die Schutzzone „Fassade“ setzt

sich aus den Schutzzonen „Raumbrand“ und „Sockel“ zusammen (siehe „Brandschutz

allgemein“, Seite 7 ff.).

Schutzzone „Sockel“:

Die Regelanwendung Schutzzone „Sockel“, welche auch die Schutzzone „Raumbrand“ mit

einschließt, gilt für die Baumit open SuperDämmfassade (siehe „Brandschutz allgemein“,

Seite 7 ff.).

Schutzzone „Raumbrand“:

Bei der Verwendung von Dämmstoffstärken über 100 mm ist eine der folgenden zusätzlichen

Maßnahmen zum Erhalt der Baustoffklasse B1 auszuführen (siehe „Brandschutz allgemein“,

Seite 7 ff.).

a. Brandbarriere im Sturzbereich

b. Brandriegel

Sofern keine der oben beschriebenen Maßnahmen ausgeführt werden, ist das System in die

Baustoffklasse B2 (normalentflammbar) nach DIN 4102 einzustufen.

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Seite 27 von 130 Baumit open SuperDämmfassade

Stand 14-04/20

Das Brandverhalten der Wärmedämm-Verbundsysteme "Baumit EPS-Fassade",

und "Baumit open SuperDämmfassade" wird in Abhängigkeit von folgenden Eigen-

schaften der zum Einsatz kommenden Komponenten eingestuft:

schwerentflammbar (nur mit Ausführung zusätzlicher

Brandschutzmaßnahmen)

normalentflammbar

Eig

enscha

ften

de

r

EP

S-P

latt

en

Plattenbezeichnung

openTherm 032 G / 035 G EPStherm 031 G

SilverStar 032 EPStherm plus 032

EPStherm 032 G EPStherm 034 G EPStherm 035 W

(bei Verwendung des Unterputzes

SilverFlex, darf die maximale Rohdichte max. 17 kg/m³ betragen -

nur die fett gedruckten Platten)

openTherm 032 G / 035 G EPStherm 031 G

SilverStar 032 EPStherm plus 032 EPStherm 032 G EPStherm 034 G EPStherm 035 W

Dämmstoffdicke [mm] ≤ 300 ≤ 400

Pu

tzsyste

m

Dicke (Oberputz + Unterputz) [mm]

≥ 4

(bei Verwendung des Unterputzes SilverFlex, darf die maximale

Gesamtputzdicke 8 mm betragen)

beliebig

Unte

rpu

tze

SilverFlex Verwendung nur in Verbindung mit

organischen Schlussbeschichtungen ja

alle mineralischen Baumit Klebe- und Armierungsmörtel

ja ja

4. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

4.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen ist das folgende Produkt zu verwenden:

StarContact KBM

Für die Verklebung auf nicht mineralischen Untergründen (Kleinflächen), wie z. B.

Holzwerkstoffen (OSB), ist HolzContact oder SupraFix zu verwenden.

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie

bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

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Seite 28 von 130 Baumit open SuperDämmfassade

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4.2. Dämmplatten

Es dürfen die folgenden Dämmplatten zur Anwendung kommen:

openTherm 032 G

openTherm 035 G

openTherm 032 G

openTherm 035 G

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ W/(m·K) (DIN 4108)

0,032 0,035

Diffusionswiderstand µ 10/30 10/30

Rohdichte (kg/m³) 15 – 18 15 – 18

Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatten entnehmen Sie bitte

den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.3. Armierungsspachtel

Für die Armierung ist das folgende Produkt zu verwenden:

StarContact KBM

Die entsprechenden technischen Daten des Klebe- und Armierungsspachtels entnehmen

Sie bitte dem aktuell gültigen technischen Merkblatt.

4.4. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

StarTex Fein

StarTex Grob

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

4.5. Dübel

Bei einem klebegeeigneten Untergrund ist eine zusätzliche Verdübelung nicht erforderlich.

Beim Einsatz auf Holzwerkstoffen, wie z. B. OSB (Kleinflächen), empfehlen wir die

Verdübelung in Anlehnung an das praxisgerechte Dübelberechnungsverfahren und den

Einsatz des SchraubDübels STR H (siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt

„Dübel und Verdübelung“ Punkt a. „statisch relevante Verübelung“, Seite 18 ff.).

Sofern jedoch aus Sicherheitsgründen eine konstruktive Verdübelung, oder zur Gewähr-

leistung der Standsicherheit eine statisch relevante Verdübelung vorzunehmen ist, beachten

Sie bitte die allgemeingültigen Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“,

Seite 17 ff.

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4.6. Grundierung

Als Grundierung der Armierungsputzlage empfehlen wir den Einsatz des

PremiumPrimer DG 27.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen

technischen Merkblatt.

4.7. Oberputz

Als Oberputze dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

pastöse Oberputze:

NanoporTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur), besonders verschmutzungsarm

durch hydrophobe und hydrophile Eigenschaften, Selbstreinigungseffekt.

SilikatTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

mineralische, dünnschichtige Edelputze:

Fascina SEP (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

mineralische, dickschichtige Edelputze: (nicht bei abZ Z-33.49-1190)

KratzPutz KRP Jura (Strukturkorn Kalkstein)

Korngrößen 2 mm / 3 mm / 4 mm

Für Edelkratzputzstrukturen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

5. Verarbeitung

5.1. Vorarbeiten/Untergrund

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Untergrund und Vorbereitung“,

Seite 6.

5.2. Ankleben der Dämmplatten

Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem handels-

üblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz erreicht

wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

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Wulst-Punkt-Methode:

Die Platten sind rahmenförmig an den äußeren Plattenrändern mit

Klebemörtel zu beschichten. In die Plattenfläche sind 2 bis 3 batzen-

förmige Punkte mit Klebemörtel zu setzen.

Der Mörtel ist so aufzutragen, dass nach dem Andrücken der Platte mindestens 40 % der

Fläche mit dem Untergrund verbunden ist.

Klebemörtelauftrag auf die Wand:

Bei ebenen Untergründen kann der Klebemörtel auch maschinell in senkrechten Wülsten an

die Wand gespritzt werden. Die Wülste sind dabei in ca. 5 cm Breite und 1,5 bis 2 cm Dicke

aufzubringen. Der Abstand darf dabei 10 cm nicht überschreiten. Es müssen mindestens

60 % der Fläche durch Mörtelstreifen bedeckt sein.

Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleberauftrag (max. 10 Minuten, bei warmer

Witterung auch kürzer) unter schiebenden Bewegungen in den Mörtel einzubetten.

Die Platten sind fortlaufend im Verband zu verlegen und fugendicht zu stoßen. Das

Überbindemaß ist so zu wählen, dass keine Kreuzfugen entstehen (≥ 10 cm). An den

Gebäudeecken werden die Platten ebenfalls im Verband verlegt.

Um das Risiko von Kerbrissen zu minimieren, sollten die Platten an Gebäudeöffnungen

(Fenster- und Türöffnungen) mit einer Ausklinkung versehen werden z. B. Pistolenschnitt,

d. h. in den Ecken dürfen keine kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

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Stand 14-04/20

Die Plattenstöße sind von Mörtel freizuhalten (Wärmebrücke), jedoch werden sich auch bei

exakter Arbeitsweise Fehlstellen und Fugen nicht immer vermeiden lassen. Fugen und Fehl-

stellen sind mit dem gleichen Dämmstoff zu verschließen, kleinere Fugen und Fehlstellen

< 5 mm können mit Baumit FüllSchaum (Brandklasse B1) versehen werden.

Bei einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken, Lüftungs-

rohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen ist im Bereich der

Dämmstoffebene ein Fugendichtband einzubringen, um die Schlagregendichtigkeit zu

erlangen.

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Stand 14-04/20

5.3. Dübeln

Das System kann, bei einem klebegeeigneten Untergrund, bis zur

Hochhausgrenze (22 m) ohne zusätzliche Verdübelung eingesetzt

werden.

Der Untergrund gilt als klebegeeignet, wenn eine Haftzugfestigkeit von 0,08 N/mm²

dauerhaft gewährleistet ist.

Bei klebegeeigneten vorhandenen Altbeschichtungen und Putzen empfehlen wir eine

zusätzliche konstruktive Verdübelung vorzunehmen, siehe allgemeingültige Verarbeitungs-

regeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt b. „konstruktive Verdübelung“,

Seite 22.

Bei nicht klebegeeigneten Untergründen ist eine statisch relevante Verdübelung vorzusehen,

siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt

a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18.

Beim Einsatz auf Holzwerkstoffen (Kleinflächen), wie z. B. OSB, empfehlen wir die

Verdübelung in Anlehnung an das vereinfachte Dübelmengenberechnungsverfahren

der DIN 1055-4 und den Einsatz des SchraubDübels STR H (siehe allgemeingültige

Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ Punkt a. Seite 18 ff.).

5.4. Eckausbildungen, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Eckausbildungen, Fenster-/

Türanschlüsse und Profile“, Seite 15 ff.

5.5. Armierungsputzlage

Die angeklebten EPS-Dämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Bei

vergilbten EPS-Platten ist die zerstörte Polystyrolschicht vor der weiteren Bearbeitung

zu entfernen. Ebenso sind anhaftender Staub und ähnliche Verschmutzungen vor der

weiteren Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende Plattenversätze sind plan zu

schleifen.

Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem

handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz

erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

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Stand 14-04/20

Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen,

hierzu empfehlen wir die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 10er

oder 12er Zahnung. Anschließend wird das Armierungsgewebe in senk-

rechten oder waagerechten Bahnen mittels Glätter oder Traufel faltenfrei

in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungsbahnen sind an

den Stößen mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen ist

nicht zulässig.

Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen. Es ist darauf zu

achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit Eckbereichen von Fenstern und

anderen Wandöffnungen zusammenfällt. An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis

bündig an die Ecke heranzuführen.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt.

Für die Beschichtungsvariante mit Edelkratzputz ist die Armierungslage nach dem Ansteifen

mittels Zahnkardätsche horizontal/waagerecht aufzukämmen, gegebenenfalls kann sie auch

mit einem Straßenbesen aufgeraut werden.

Für die Armierungsputzlage ist eine Schichtstärke von mindestens 3 mm bis maximal 5 mm

zulässig.

Zwischen Armierungsputzlage und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden

(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

5.6. Grundierung

Zur Vorbereitung der Armierungsputzlage für die Aufnahme des Oberputzes sind geeignete

Maßnahmen zu treffen. Wir empfehlen die Armierungsschicht mit dem PremiumPrimer

DG 27 (am Vortag des Oberputzauftrages) vorzubehandeln.

Bei eingefärbten Oberputzen empfehlen wir den Einsatz einer entsprechend des Oberputzes

eingefärbten Grundierung.

5.7. Oberputze

Vor dem Auftrag des Oberputzes ist bei der Armierungsputzlage eine Standzeit von 1 Tag/1

mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage, einzuhalten. Je nach Witterung kann sich die

Standzeit auch verlängern. Als Oberputze können die im Abschnitt 4.7 „Oberputz“

genannten Produkte eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt gemäß den

entsprechenden Verarbeitungsempfehlungen in den technischen Merkblättern der jeweiligen

Produkte.

Zwischen Oberputz und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden

(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Bei der Verwendung von mineralischen, dünnlagigen Edelputzen ist zur Verbesserung der

Verschmutzungsresistenz ein zweimaliger Fassadenschutzanstrich im gewünschten Farbton

mit Baumit Fassadenfarben vorzusehen. Wir empfehlen den Einsatz von StarColor.

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Stand 14-04/20

Baumit EPS-Fassade 1. Anwendungsgebiet

Die Baumit EPS-Fassade ist ein außenseitig aufzubringendes Wärmedämm-

Verbundsystem mit Dämmplatten aus Polystyrol und mineralisch oder organisch

gebundenen Oberputzen.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten eingesetzt.

Das System kann, bei klebegeeignetem Untergrund, bis zur Hochhausgrenze (22 m) ohne

zusätzliche Verdübelung eingesetzt werden. Als Untergrund eignen sich Mauerwerk, Beton

und zugelassene Untergründe (Plattenwerkstoffe) für Außenwände im Holzbau.

Des Weiteren eignet es sich zur Sanierung von schadhaften sowie gerissenen Neu- und

Altfassaden. Es kann zur Überbrückung von Fugen bei der Sanierung von Großtafelbauten

(bis 6,20 m Plattenlänge) eingesetzt werden.

2. Nachweise

Die Baumit EPS-Fassade ist allgemein bauaufsichtlich zugelassen mit den Zulassungsnummern Z-33.41-127, Z-33.4.3-51 und Z-33.47-814. Die Zulassung gilt nur für das komplette System. Es dürfen keine Systembestandteile ausgetauscht oder ersetzt werden. Bei der Verwendung systemfremder Bestandteile erlöschen die Zulassung und die Gewährleistung.

3. Brandverhalten nach DIN 4102

Das System ist in die Baustoffklasse B1 (schwerentflammbar) nach DIN 4102 eingestuft, sofern

die Maßnahmen der Schutzzone „Fassade“ ausgeführt werden. Die Schutzzone „Fassade“ setzt

sich aus den Schutzzonen „Raumbrand“ und „Sockel“ zusammen (siehe „Brandschutz

allgemein“, Seite 7 ff.).

Schutzzone „Sockel“:

Die Regelanwendung Schutzzone „Sockel“, welche auch die Schutzzone „Raumbrand“ mit

einschließt, gilt für die Baumit EPS-Fassade (siehe „Brandschutz allgemein“, Seite 7 ff.).

Schutzzone „Raumbrand“:

Bei der Verwendung von Dämmstoffstärken über 100 mm ist eine der folgenden zusätzlichen

Maßnahmen zum Erhalt der Baustoffklasse B1 auszuführen (siehe „Brandschutz allgemein“,

Seite 7 ff.).

c. Brandbarriere im Sturzbereich

d. Brandriegel

Sofern keine der oben beschriebenen Maßnahmen ausgeführt werden, ist das System in die Baustoffklasse B2 (normalentflammbar) nach DIN 4102 einzustufen.

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Seite 35 von 130 Baumit EPS-Fassade

Stand 14-04/20

Das Brandverhalten der Wärmedämm-Verbundsysteme "Baumit EPS-Fassade"

und "Baumit open SuperDämmfassade" wird in Abhängigkeit von folgenden Eigen-

schaften der zum Einsatz kommenden Komponenten eingestuft:

schwerentflammbar (nur mit Ausführung zusätzlicher

Brandschutzmaßnahmen)

normalentflammbar

Eig

enscha

ften

de

r

EP

S-P

latt

en

Plattenbezeichnung

openTherm 032 G / 035 G EPStherm 031 G

SilverStar 032 EPStherm plus 032

EPStherm 032 G EPStherm 034 G EPStherm 035 W

(bei Verwendung des Unterputzes

SilverFlex, darf die maximale Rohdichte max. 17 kg/m³ betragen -

nur die fett gedruckten Platten)

openTherm 032 G / 035 G EPStherm 031 G

SilverStar 032 EPStherm plus 032 EPStherm 032 G EPStherm 034 G EPStherm 035 W

Dämmstoffdicke [mm] ≤ 300 ≤ 400

Pu

tzsyste

m

Dicke (Oberputz + Unterputz) [mm]

≥ 4

(bei Verwendung des Unterputzes SilverFlex, darf die maximale

Gesamtputzdicke 8 mm betragen)

beliebig

Unte

rpu

tze

SilverFlex Verwendung nur in Verbindung mit

organischen Schlussbeschichtungen ja

alle mineralischen Baumit Klebe- und Armierungsmörtel

ja ja

4. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

4.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen dürfen die folgenden Produkte

verwendet werden:

ProContact DC 56

StarContact Speed

StarContact KBM

StarContact KBM-FIX

multiContact MC 55 W

Multi 5

Für die Verklebung auf nicht mineralischen Untergründen, wie z. B. Holzwerkstoffen (OSB),

ist HolzContact oder SupraFix zu verwenden.

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie

bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

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Seite 36 von 130 Baumit EPS-Fassade

Stand 14-04/20

4.2. Dämmplatten

Es dürfen die folgenden Dämmplatten zum Einsatz kommen:

EPStherm 031 G

SilverStar 032

EPStherm plus 032

EPStherm 032 G

EPStherm 034 G

EPStherm 035 W

EPStherm 031 G

SilverStar 032

EPStherm plus 032

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ W/(m·K) (DIN 4108)

0,031 0,032 0,032

Diffusionswiderstand µ 20/50 20/50 20/50

Rohdichte (kg/m³) ≥ 14 ≥ 15 ≥ 15

EPStherm 032 G

EPStherm 034 G

EPStherm 035 W

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ W/(m·K) (DIN 4108)

0,032 0,034 0,035

Diffusionswiderstand µ 20/50 20/50 30/70

Rohdichte (kg/m³) ≥ 15 ≥ 15 20

Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatten entnehmen Sie bitte den

aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.3. Armierungsspachtel

Für die Armierung dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

mineralisch:

ProContact DC 56

StarContact Speed

StarContact KBM

StarContact KBM-FIX

multiContact MC 55 W

Multi 5

organisch:

SilverFlex

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Seite 37 von 130 Baumit EPS-Fassade

Stand 14-04/20

Für die Ausführung der Mittelschichtarmierung (Dicke 6 – 10 mm) sind

ausschließlich die folgenden Produkte zu verwenden:

ProContact DC 56

StarContact Speed (bei geklebten Systemen)

StarContact KBM

StarContact KBM-FIX

multiContact MC 55 W

Multi 5

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie

bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.4. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

StarTex Fein

StarTex Grob

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

4.5. Dübel

Bei einem klebegeeigneten Untergrund ist eine zusätzliche Verdübelung nicht erforderlich.

Beim Einsatz auf Holzwerkstoffen, wie z. B. OSB, empfehlen wir die Verdübelung in

Anlehnung an das praxisgerechte Dübelmengenberechnungsverfahren und den Einsatz des

SchraubDübels STR H (siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und

Verdübelung“ Punkt a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 17 ff.).

Sofern jedoch aus Sicherheitsgründen eine konstruktive Verdübelung, oder zur Gewähr-

leistung der Standsicherheit eine statisch relevante Verdübelung vorzunehmen ist, beachten

Sie bitte die allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“,

Seite 17 ff.

4.6. Grundierung

Als Grundierung der Armierungsputzlage empfehlen wir den Einsatz des

PremiumPrimer DG 27.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen

technischen Merkblatt.

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Seite 38 von 130 Baumit EPS-Fassade

Stand 14-04/20

4.7. Oberputz

Als Oberputze dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

pastöse Oberputze:

StarTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenputzstrukturen.

NanoporTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur), besonders verschmutzungsarm

durch hydrophobe und hydrophile Eigenschaften, Selbstreinigungseffekt.

SilikonTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenputzstrukturen.

FineTop Korngröße: 1 mm

Für feine Reibe- und Filzputzstrukturen und zum Modellieren.

SilikatTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

GranoporTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

PuraTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

CreativTop

Korngrößen: 0,1 – 0,2 mm / 0,5 mm / 1 mm / 1,5 mm / 3 mm / 4 mm

Für Modellierputzstrukturen.

mineralische, dünnschichtige Edelputze:

Edelweiß Structo / Klima EST (Strukturkorn: Marmor)

Korngrößen: 0,7 mm / 1 mm / 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Je nach Körnung zum Spachteln, Spritzen, Schlämmen, Reiben, Strukturieren, Modellieren.

ScheibenPutz SEP (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 1 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Fascina SEP (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Münchner RauPutz MRP (Strukturkorn: Quarz)

Korngröße: 2 mm / 3 mm / 5 mm.

Für Reibe- und Rillenputzstrukturen.

mineralische, dickschichtige Edelputze:

KratzPutz KRP Jura (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 2 mm / 3 mm / 4 mm

Für Edelkratzputzstrukturen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

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Seite 39 von 130 Baumit EPS-Fassade

Stand 14-04/20

5. Verarbeitung

5.1. Vorarbeiten/Untergrund

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Untergrund und

Vorbereitung“, Seite 6.

5.2. Ankleben der Dämmplatten

Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem

handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz

erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Wulst-Punkt-Methode:

Die Platten sind rahmenförmig an den äußeren Plattenrändern mit Klebemörtel zu

beschichten. In die Plattenfläche sind 2 bis 3 batzenförmige Punkte mit Klebemörtel zu

setzen.

Der Mörtel ist so aufzutragen, dass nach dem Andrücken der Platte mindestens 40 % der

Fläche mit dem Untergrund verbunden ist.

Klebemörtelauftrag auf die Wand:

Bei ebenen Untergründen kann der Klebemörtel auch maschinell in senkrechten Wülsten an

die Wand gespritzt werden. Die Wülste sind dabei in ca. 5 cm Breite und 1,5 bis 2 cm Dicke

aufzubringen. Der Abstand darf dabei 10 cm nicht überschreiten. Es müssen mindestens

60 % der Fläche durch Mörtelstreifen bedeckt sein.

Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleberauftrag (max. 10 Minuten, bei warmer

Witterung auch kürzer) unter schiebenden Bewegungen in den Mörtel einzubetten.

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Seite 40 von 130 Baumit EPS-Fassade

Stand 14-04/20

Die Platten sind fortlaufend im Verband zu verlegen und fugendicht

zu stoßen. Das Überbindemaß ist so zu wählen, dass keine Kreuzfugen

entstehen (≥ 10 cm). An den Gebäudeecken werden die Platten ebenfalls

im Verband verlegt.

Um das Risiko von Kerbrissen zu minimieren, sollten die Platten an

Gebäudeöffnungen (Fenster- und Türöffnungen) mit einer Ausklinkung

versehen werden, z. B. Pistolenschnitt, d. h. in den Ecken dürfen keine

kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

Die Plattenstöße sind von Mörtel freizuhalten (Wärmebrücke), jedoch werden sich auch bei

exakter Arbeitsweise Fehlstellen und Fugen nicht immer vermeiden lassen. Fugen und Fehl-

stellen sind mit dem gleichen Dämmstoff zu verschließen, kleinere Fugen und Fehlstellen

< 5 mm können mit Baumit FüllSchaum (Brandklasse B1) versehen werden.

Bei einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken, Lüftungs-

rohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen ist im Bereich der

Dämmstoffebene ein Fugendichtband einzubringen, um die Schlagregendichtigkeit zu

erlangen.

Page 41: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 41 von 130 Baumit EPS-Fassade

Stand 14-04/20

5.3. Dübeln

Das System kann, bei klebegeeignetem Untergrund, bis zur Hochhaus-

grenze (22 m) ohne zusätzliche Verdübelung eingesetzt werden.

Der Untergrund gilt als klebegeeignet, wenn eine Haftzugfestigkeit von

0,08 N/mm² dauerhaft gewährleistet ist.

Bei klebegeeigneten vorhandenen Altbeschichtungen und Putzen empfehlen wir eine

zusätzliche konstruktive Verdübelung vorzunehmen, siehe allgemeingültige Verarbeitungs-

regeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt b. „konstruktive Verdübelung“,

Seite 22.

Bei nicht klebegeeigneten Untergründen ist eine statisch relevante Verdübelung vorzusehen,

siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt

a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18.

Beim Einsatz auf Holzwerkstoffen, wie z. B. OSB, empfehlen wir die Verdübelung in

Anlehnung an das praxisgerechte Dübelmengenberechnungsverfahren und den Einsatz des

SchraubDübels STR H (siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und

Verdübelung“ Punkt a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.).

5.4. Eckausbildungen, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Eckausbildungen, Fenster-/

Türanschlüsse und Profile“, Seite 15 ff.

5.5. Armierungsputzlage

Die angeklebten EPS-Dämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Bei

vergilbten EPS-Platten ist die zerstörte Polystyrolschicht vor der weiteren Bearbeitung

zu entfernen. Ebenso sind anhaftender Staub und ähnliche Verschmutzungen vor der

weiteren Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende Plattenversätze sind plan zu

schleifen.

Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem

handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz

erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen, hierzu empfehlen wir

die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 10er oder 12er Zahnung. Anschließend wird

das Armierungsgewebe in senkrechten oder waagerechten Bahnen mittels Glätter oder

Traufel faltenfrei in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungsbahnen sind an

den Stößen mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen ist nicht zulässig.

Page 42: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 42 von 130 Baumit EPS-Fassade

Stand 14-04/20

Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen.

Es ist darauf zu achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit

Eckbereichen von Fenstern und anderen Wandöffnungen zusammenfällt.

An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis bündig an die Ecke

heranzuführen.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt.

Für die Beschichtungsvariante mit Edelkratzputz ist die Armierungsputzlage nach dem

Ansteifen mittels Zahnkardätsche horizontal/waagerecht aufzukämmen, gegebenenfalls

kann sie auch mit einem Straßenbesen aufgeraut werden.

Für die Armierungsputzlage ist eine Schichtstärke von mindestens 3 mm bis maximal 5 mm

zulässig.

Als gesonderte Variante für die Verwendung von Oberputzen mit Körnungen ≤ 2 mm kann

eine Mittelschichtarmierung eingesetzt werden. Hier beträgt die Schichtstärke mindestens

6 höchstens jedoch 10 mm. Die Mittelschichtarmierung entspricht den nach DIN 18345

geforderten gesonderten Maßnahmen für Oberputze bei kleineren Körnungen als 3 mm.

Hierzu wird auf den wie oben beschrieben ausgeführten und angesteiften Armierungs-

spachtel nochmals eine Lage, frisch in frisch, von maximal 2 mm aufgezogen. Die

Oberflächenvorbereitung erfolgt dann wie bereits beschrieben.

Zwischen Armierungsputzlage und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden

(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

5.6. Grundierung

Zur Vorbereitung der Armierungsputzlage für die Aufnahme des Oberputzes sind geeignete

Maßnahmen zu treffen. Wir empfehlen die Armierungsschicht mit dem PremiumPrimer

DG 27 (am Vortag des Oberputzauftrages) vorzubehandeln.

Bei eingefärbten Oberputzen empfehlen wir den Einsatz einer entsprechend des Oberputzes

eingefärbten Grundierung.

5.7. Oberputze

Vor dem Auftrag des Oberputzes ist bei der Armierungsputzlage eine Standzeit von 1 Tag/

1 mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage, einzuhalten. Je nach Witterung kann sich die

Standzeit auch verlängern. Als Oberputze können die im Abschnitt 4.7 „Oberputz“

genannten Produkte eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt gemäß den

entsprechenden Verarbeitungsempfehlungen in den technischen Merkblättern der jeweiligen

Produkte.

Zwischen Oberputz und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden

(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Bei der Verwendung von mineralischen, dünnlagigen Edelputzen ist zur Verbesserung der

Verschmutzungsresistenz ein zweimaliger Fassadenschutzanstrich im gewünschten Farbton

mit Baumit Fassadenfarben vorzusehen. Wir empfehlen den Einsatz von StarColor.

Page 43: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 43 von 130 Baumit Mineralwolle-Fassade

Stand 14-04/20

Baumit Mineralwolle-Fassade 1. Anwendungsgebiet

Die Baumit Mineralwolle-Fassade ist ein außenseitig aufzubringendes

Wärmedämm-Verbundsystem mit Dämmplatten aus Mineralwolle und mineralisch

oder organisch gebundenen Oberputzen.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten eingesetzt.

Das System kann je nach Windlastzone bis 100 m Gebäudehöhe eingesetzt werden. Es eignet

sich, bei der Verwendung einer mineralischen Endbeschichtung, speziell für Gebäude, bei denen

die Nichtbrennbarkeit der Fassadendämmung gefordert ist. Als Untergrund eignen sich Mauer-

werk und Beton. Die Baumit MineralTherm Lamelle kann auch auf zugelassenen Untergründen

(Plattenwerkstoffe) für Außenwände im Holzbau verwendet werden.

Des Weiteren eignet es sich zur Sanierung von schadhaften sowie gerissenen Neu- und

Altfassaden. Es kann zur Überbrückung von Fugen bei der Sanierung von Großtafelbauten

(bis 6,20 m Plattenlänge) eingesetzt werden.

2. Nachweise

Die Baumit Mineralwolle-Fassade ist allgemein bauaufsichtlich zugelassen mit den Zulassungs-

nummern Z-33.44-113, Z-33.4.3-51 und Z-33.47-814. Die Zulassung gilt nur für das komplette

System. Es dürfen keine Systembestandteile ausgetauscht oder ersetzt werden. Bei der

Verwendung systemfremder Bestandteile erlöschen die Zulassung und die Gewährleistung.

3. Brandverhalten nach DIN 4102

Das Brandverhalten des WDVS "Baumit Mineralwolle-Fassade" wird in Abhängigkeit von

folgenden Eigenschaften der zum Einsatz kommenden Komponenten eingestuft:

WDVS

nichtbrennbar Brandschutznachweis MFPA Leipzig GmbH, Untersuchungsbericht Nr. UB 3.2/12-351-1

schwerentflammbar

Eig

enschaft

en d

er

Min

era

lwolle

Plattenbezeichnung

MineralTherm Lamelle MineralTherm Simplex II

MineralTherm Evo plus 035 MineralTherm Echt 035

MineralTherm 040

MineralTherm Lamelle MineralTherm Simplex II

MineralTherm Evo plus 035 MineralTherm Echt 035

Unte

rputz

e SilverFlex

ja (nur in Kombination

mit Schlussbeschichtung NanoporTop)

ja

alle mineralischen Baumit Klebe- und Armierungsmörtel laut abZ Nr. Z-33.4.3-51 oder Z-33.44-113

ja ja

Schlu

ss-

beschic

htu

ngen

alle mineralischen Baumit Oberputze laut abZ Nr. Z-33.4.3-51 oder Z-33.44-113

ja ja

NanoporTop SilikatTop

ja ja

GranoporTop / StyleTop SilikonTop / CreativTop

nein ja

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4. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

4.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen dürfen die folgenden

Produkte verwendet werden:

ProContact DC 56

StarContact Speed

StarContact KBM

StarContact KBM-FIX

multiContact MC 55 W

Multi 5

Für die Verklebung der MineralTherm Lamelle auf nicht mineralischen Untergründen, wie

z. B. Holzwerkstoffen, ist HolzContact zu verwenden.

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie

bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.2. Dämmplatten

Es dürfen die folgenden Dämmplatten zum Einsatz kommen:

MineralTherm Lamelle

MineralTherm 040

MineralTherm Evo plus 035

MineralTherm Echt 035

MineralTherm Simplex II

MineralTherm Lamelle

MineralTherm 040

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ W/(m·K) (DIN 4108)

0,041 0,040

Diffusionswiderstand µ 1 – 2 1 – 2

Anwendungsgebiet WAP-zh WAP-zh

MineralTherm Evo plus 035

MineralTherm Echt 035

MineralTherm Simplex II

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ W/(m·K) (DIN 4108)

0,035 0,035 0,035

Diffusionswiderstand µ 1 – 2 1 – 2 1 – 2

Anwendungsgebiet WAP-zg WAP-zg WAP-zg

Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

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4.3. Armierungsspachtel

Für die Armierung dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

mineralisch:

ProContact DC 56

StarContact Speed

StarContact KBM

StarContact KBM-FIX

multiContact MC 55 W

Multi 5

organisch:

SilverFlex (nur bei Dämmstoffdicken ≤ 200 mm)

Für die Ausführung der Mittelschichtarmierung sind ausschließlich die folgenden Produkte zu

verwenden:

ProContact DC 56

StarContact KBM

StarContact KBM-FIX

multiContact MC 55 W

Multi 5

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie

bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.4. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

StarTex Fein

StarTex Grob

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

4.5. Dübel

Beim Einsatz der MineralTherm Lamelle und einem klebegeeigneten Untergrund ist eine

zusätzliche Verdübelung, bis zur Hochhausgrenze von 22 m und bis zu einer Windsoglast

von 1,6 kN/m², nicht erforderlich. Bei größeren Gebäudehöhen ist die Verdübelung des

Systems nach DIN EN 1991-1-4 festzulegen.

Beim Einsatz aller anderen MineralTherm-Dämmplatten sind zur Gewährleistung der

Standsicherheit die nachstehenden bauaufsichtlich zugelassenen Dübel einzusetzen, siehe

auch allgemeingültige Verarbeitungsregeln Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ Punkt a.

„statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

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Auf mineralischen Untergründen sind der SchraubDübel S sowie

alternativ der SchlagDübel N, je nach Erfordernissen, mit und ohne

DübelTeller VT 90 / KombiTeller VT 2G oder SBL 140 plus

einzusetzen.

Ausnahmen:

Bei Anwendung der MineralTherm Evo plus 035 darf der SchraubDübel S bei einer

Dämmstoffdicke von 100 mm bis 200 mm vertieft gesetzt werden (Abdeckung Rondelle

Mineralwolle).

Bei Anwendung der MineralTherm Echt 035 darf der SchraubDübel S ab einer Dämmstoff-

dicke von 120 mm bis 200 mm vertieft gesetzt werden (Abdeckung Rondelle Mineralwolle).

Bei Anwendung der MineralTherm Simplex II darf der SchraubDübel S ab einer Dämm-

stoffdicke von 80 mm bis 200 mm vertieft gesetzt werden (Abdeckung Rondelle

Mineralwolle).

Die entsprechenden technischen Daten und Dübelbilder entnehmen Sie bitte den aktuell

gültigen technischen Merkblättern sowie Detaildarstellungen.

4.6. Grundierung

Als Grundierung der Armierungsputzlage empfehlen wir den Einsatz des

PremiumPrimer DG 27.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen

technischen Merkblatt.

4.7. Oberputz

Als Oberputze dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

pastöse Oberputze:

StarTop (nur bei Dämmstoffdicken ≤ 200 mm)

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenputzstrukturen.

NanoporTop

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur), besonders verschmutzungsarm durch

hydrophobe und hydrophile Eigenschaften, Selbstreinigungseffekt.

SilikonTop (nur bei Dämmstoffdicken ≤ 200 mm)

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenputzstrukturen.

FineTop (nur bei Dämmstoffdicken ≤ 200 mm)

Korngröße: 1 mm

Für feine Reibe- und Filzputzstrukturen und zum Modellieren.

SilikatTop

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

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GranoporTop (nur bei Dämmstoffdicken ≤ 200 mm)

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

PuraTop (nur bei Dämmstoffdicken ≤ 200 mm)

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

CreativTop (nur bei Dämmstoffdicken ≤ 200 mm)

Korngrößen: 0,1 – 0,2 mm / 0,5 mm / 1 mm / 1,5 mm / 3 mm / 4 mm

Für Modellierputzstrukturen.

mineralische, dünnschichtige Edelputze:

Edelweiß Structo / Klima EST (Strukturkorn: Marmor)

Korngrößen: 0,7 mm / 1 mm / 1, 5 mm / 2 mm / 3 mm

Je nach Körnung zum Spachteln, Spritzen, Schlämmen, Reiben,

Strukturieren, Modellieren.

ScheibenPutz SEP (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 1 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Fascina SEP (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Münchner RauPutz MRP (Strukturkorn: Quarz)

Korngröße: 2 mm / 3 mm / 5 mm

Für Reibe- und Rillenputzstrukturen.

mineralische, dickschichtige Edelputze:

KratzPutz KRP Jura (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 2 mm / 3 mm / 4 mm

Für Edelkratzputzstrukturen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

5. Verarbeitung

5.1. Vorarbeiten/Untergrund

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Untergrund und Vorbereitung“,

Seite 6.

5.2. Ankleben der Dämmplatten

Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem

handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz

erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

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Sofern unbeschichtete MineralTherm-Dämmplatten verwendet werden,

wird der Klebemörtel in die Dämmplatte eingearbeitet (Press-Spachtelung)

und in einem zweiten Arbeitsgang „frisch in frisch“ entsprechend der

Vorgabe der Verklebung lt. bauaufsichtlicher Zulassung aufgebracht.

Press-Spachtelung

MineralTherm Lamelle:

Bei Verwendung der MineralTherm Lamelle (beidseitig beschichtet) erfolgt die Verklebung

vollflächig oder teilflächig auf den Untergrund. Der Mörtel ist bei vollflächigem Auftragen

unmittelbar vor dem Ansetzen der Dämmplatte mit einer Zahntraufel aufzukämmen.

Alternativ darf bei der vollflächigen Verklebung der Klebemörtel auch in einem Arbeitsgang

auf die beschichtete Dämmplatte aufgebracht werden.

Bei teilflächigem Auftragen ist der Klebemörtel so auf die Wand zu spritzen, dass nach dem

Andrücken der Platte mindestens 50 % der Fläche mit dem Untergrund verbunden ist.

Hierzu wird der Klebemörtel maschinell in senkrechten Wülsten an die Wand gespritzt. Die

Wülste sind dabei in ca. 5 cm Breite und 1,5 bis 2 cm Dicke aufzubringen. Der Abstand darf

dabei 10 cm nicht überschreiten.

Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleberauftrag (max. 10 Minuten, bei warmer

Witterung auch kürzer) unter schiebenden Bewegungen in den Mörtel einzubetten.

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MineralTherm 040, Evo plus 035, Echt 035, Simplex II:

Die Platten sind rahmenförmig an den äußeren Plattenrändern mit Klebe-

mörtel zu beschichten. In die Plattenfläche sind 2 bis 3 batzenförmige Punkte

mit Klebemörtel zu setzen. Der Mörtel ist so aufzutragen, dass nach dem

Andrücken der Platte mindestens 40 % der Fläche mit dem Untergrund

verbunden ist.

Bei der MineralTherm Evo plus 035 ist die Produktseite mit den beschichtungsfreien Streifen

die Klebeseite.

Punkt-Wulst-Verklebung

Alle MineralTherm-Dämmplatten sind fortlaufend im Verband zu verlegen und fugendicht zu

stoßen. Das Überbindemaß ist so zu wählen, dass keine Kreuzfugen entstehen (≥ 10 cm).

An den Gebäudeecken werden die Platten ebenfalls im Verband verlegt. Um das Risiko von

Kerbrissen zu minimieren, sollten die Platten an Gebäudeöffnungen (Fenster- und

Türöffnungen) mit einer Ausklinkung versehen werden, z. B. Pistolenschnitt, d. h. in den

Ecken dürfen keine kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

Die Plattenstöße sind von Mörtel freizuhalten (Wärmebrücke), jedoch werden sich auch bei

exakter Arbeitsweise Fehlstellen und Fugen nicht immer vermeiden lassen. Fugen und Fehl-

stellen sind mit dem gleichen Dämmstoff zu verschließen, kleinere Fugen und Fehlstellen

< 5 mm, können mit Baumit FüllSchaum (Brandklasse B1) versehen werden.

Bei einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken, Lüftungs-

rohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen ist im Bereich der

Dämmstoffebene ein Fugendichtband einzubringen, um die Schlagregendichtigkeit zu

erlangen.

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5.3. Dübeln

Das System kann bei der Verwendung der MineralTherm Lamelle

und einem klebegeeigneten Untergrund, bis zur Hochhausgrenze in

Windlastzone 2 (22 m), ohne zusätzliche Verdübelung eingesetzt

werden. Bei größeren Gebäudehöhen ist die Verdübelung des

Systems nach DIN EN 1991-1-4 festzulegen.

Der Untergrund gilt als klebegeeignet, wenn eine Haftzugfestigkeit von 0,08 N/mm²

dauerhaft gewährleistet ist.

Bei klebegeeigneten vorhandenen Altbeschichtungen und Putzen empfehlen wir, eine

zusätzliche konstruktive Verdübelung vorzunehmen, siehe allgemeingültige Verarbeitungs-

regeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt b. „konstruktive Verdübelung“,

Seite 22.

Bei der Verwendung aller anderen MineralTherm-Dämmplatten ist das System zur

Gewährleistung der Standsicherheit immer statisch relevant zu verdübeln. Dübelauswahl

und Dübelmenge sind abhängig vom Untergrund, dem Dämmstoff und der Gebäudehöhe,

siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter

Punkt a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

Bei Verwendung der MineralTherm 040, Evo plus 035 (bis 200 mm), Echt 035 und

Simplex II sind Dübel mit einem Tellerdurchmesser von mindestens 60 mm zu verwenden.

Bei Verwendung der MineralTherm Evo plus 035 (ab 200 mm) sind zusätzlich

Aufsteckteller (Baumit VT 90) oder der Kombiteller (Baumit VT 2G) mit mindestens 90 mm

Tellerdurchmesser zu verwenden.

Die Dübel müssen oberflächenbündig fest sitzen, alternativ kann bei der Verwendung der

- MineralTherm Evo plus 035, bei einer Dämmstoffstärke von 100 mm bis 200 mm

- MineralTherm Echt 035, ab einer Dämmstoffstärke von 120 mm bis 200 mm

- MineralTherm Simplex II, bei einer Dämmstoffstärke von 80 mm bis 200 mm

unter Verwendung des SchraubDübels S der Dübel auch versenkt werden. Die Vertiefung

ist dann entsprechend mit der Mineralwolle Rondelle abzudecken.

Alternativ kann die Verdübelung auch durch das Armierungsgewebe erfolgen, hierzu wird

die Armierungslage in zwei Schichten aufgetragen. In der ersten Schicht wird das

Armierungsgewebe aufgebracht. Danach werden die Dübel gesetzt und die zweite Schicht

Armierungskleber aufgebracht.

Die Verdübelung der Dämmplatten darf frühestens nach einer Standzeit von 3 Tagen nach

der Verklebung erfolgen.

5.4. Eckausbildung, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln Abschnitt „Eckausbildungen, Fenster-/

Türanschlüsse und Profile“, Seite 15 ff.

5.5. Armierungsputzlage

Die angeklebten MineralTherm-Dämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung und Regen-

einwirkung zu schützen. Ebenso sind anhaftender Staub und ähnliche Verschmutzungen

vor der weiteren Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende Plattenversätze dürfen erst

nach dem Abbinden des Klebers beigeschnitten werden.

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Seite 51 von 130 Baumit Mineralwolle-Fassade

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Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden

Wassermenge mit einem handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt,

dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz erreicht wird. Er kann

auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen, hierzu

empfehlen wir die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 10er oder 12er Zahnung.

Anschließend wird das Armierungsgewebe in senkrechten oder waagerechten Bahnen

mittels Glätter oder Traufel faltenfrei in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungs-

bahnen sind an den Stößen mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen ist nicht

zulässig.

Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen. Es ist darauf zu

achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit Eckbereichen von Fenstern und

anderen Wandöffnungen zusammenfällt. An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis bündig

an die Ecke heranzuführen.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt.

Für die Beschichtungsvariante mit Edelkratzputz ist die Armierungslage nach dem Ansteifen

mittels Zahnkardätsche horizontal/waagerecht aufzukämmen, ggf. kann sie auch mit einem

Straßenbesen aufgeraut werden.

Für die Armierungsputzlage ist eine Schichtstärke bei dünnschichtiger Ausführung von 3 – 5

mm und bei mittelschichtiger Ausführung von 6 – 10 mm zulässig.

Als gesonderte Variante für die Verwendung von Oberputzen mit Körnungen ≤ 2 mm kann

eine Mittelschichtarmierung eingesetzt werden. Hier beträgt die Schichtstärke mindestens

6 mm höchstens jedoch 10 mm. Die Mittelschichtarmierung entspricht den nach DIN 18345

geforderten gesonderten Maßnahmen für Oberputze bei kleineren Körnungen als 3 mm.

Hierzu wird auf den wie oben beschrieben ausgeführten und angesteiften Armierungs-

spachtel nochmals eine Lage, frisch in frisch, von max. 2 mm aufgezogen. Die

Oberflächenvorbereitung erfolgt dann wie bereits beschrieben.

Zwischen Armierung und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden

(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

5.6. Grundierung

Zur Vorbereitung der Armierungsputzlage für die Aufnahme des Oberputzes sind geeignete

Maßnahmen zu treffen. Wir empfehlen die Armierungsschicht mit dem PremiumPrimer

DG 27 (am Vortag des Oberputzauftrages) vorzubehandeln.

Bei eingefärbten Oberputzen empfehlen wir den Einsatz einer entsprechend des Oberputzes

eingefärbten Grundierung.

5.7. Oberputze

Vor dem Auftrag des Oberputzes ist bei der Armierungsputzlage eine Standzeit von 1 Tag/

1 mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage, einzuhalten. Je nach Witterung kann sich

die Standzeit auch verlängern. Als Oberputze können die im Abschnitt 4.7 „Oberputz“

genannten Produkte eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt gemäß den

entsprechenden Verarbeitungsempfehlungen in den technischen Merkblättern der jeweiligen

Produkte.

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Seite 52 von 130 Baumit Mineralwolle-Fassade

Stand 14-04/20

Zwischen Oberputz und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen,

wie z. B. Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine

Trennung ausgeführt werden (Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist

nicht zulässig.

Bei der Verwendung von mineralischen, dünnlagigen Edelputzen ist zur

Verbesserung der Verschmutzungsresistenz ein zweimaliger Fassadenschutzanstrich

im gewünschten Farbton mit Baumit Fassadenfarben vorzusehen. Wir empfehlen den

Einsatz von StarColor.

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Seite 53 von 130 Baumit XS 022 Fassade

Stand 14-04/20

Baumit XS 022 Fassade 1. Anwendungsgebiet

Die Baumit XS 022 Fassade ist ein außenseitig aufzubringendes

Wärmedämm-Verbundsystem mit Dämmplatten aus Resol-Hartschaum und

mineralisch und organisch gebundenen Oberputzen.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten eingesetzt.

Das System kann bis zur Hochhausgrenze (22 m) eingesetzt werden. Als Untergrund eignen sich

Mauerwerk und Beton.

Des Weiteren eignet es sich zur Sanierung von schadhaften sowie gerissenen Neu- und

Altfassaden.

2. Nachweise

Die Baumit XS 022 Fassade ist allgemein bauaufsichtlich zugelassen mit der Zulassungsnummer

Z-33.49-1115. Die Zulassung gilt nur für das komplette System. Es dürfen keine Systembestand-

teile ausgetauscht oder ersetzt werden. Bei der Verwendung systemfremder Bestandteile

erlöschen die Zulassung und die Gewährleistung.

3. Brandverhalten nach DIN 4102

Das System ist in die Baustoffklasse B1 (schwerentflammbar) nach DIN 4102 eingestuft.

4. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

4.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen dürfen die folgenden Produkte

verwendet werden:

ProContact DC 56

easypro KlebeSchaum

Für die Verklebung auf nicht mineralischen Untergründen (nur Kleinflächen), wie z. B.

Holzwerkstoffen (OSB), ist HolzContact oder SupraFix zu verwenden.

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie

bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

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Seite 54 von 130 Baumit XS 022 Fassade

Stand 14-04/20

4.2. Dämmplatten

Es darf die folgende Dämmplatte zur Anwendung kommen:

ResolTherm XS 022

ResolTherm XS 022

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ W/(m·K) (DIN 4108)

d = 20 – 40 mm = 0,022 d = 50 –120 mm = 0,021

d = 140 mm = 0,022

Diffusionswiderstand µ 35

Rohdichte (kg/m³) > 35

Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatte entnehmen Sie bitte dem

aktuell gültigen technischen Merkblatt.

4.3. Armierungsspachtel

Für die Armierung darf das folgende Produkt verwendet werden:

ProContact DC 56

Die entsprechenden technischen Daten des Klebe- und Armierungsspachtels entnehmen

Sie bitte dem aktuell gültigen technischen Merkblatt.

4.4. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe darf das folgende Produkt verwendet werden:

StarTex Fein

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen

technischen Merkblatt.

4.5. Dübel

Das System ist zur Gewährleistung der Standsicherheit zu verdübeln. Es sind die nach-

stehenden bauaufsichtlich zugelassenen Dübel einzusetzen, siehe auch allgemeingültige

Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ Punkt a. „statisch relevante

Verdübelung“, Seite 18 ff.

Auf mineralischen Untergründen sind der SchraubDübel S sowie alternativ der

SchlagDübel N einzusetzen.

In Verbindung mit dem KombiTeller VT 2G ist eine versenkte Verdübelung ausschließlich

auf der Plattenoberfläche möglich.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

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Seite 55 von 130 Baumit XS 022 Fassade

Stand 14-04/20

4.6. Grundierung

Als Grundierung der Armierungsputzlage empfehlen wir den Einsatz des

PremiumPrimer DG 27.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen

technischen Merkblatt.

4.7. Oberputz

Als Oberputze dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

pastöse Oberputze:

NanoporTop

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur), besonders verschmutzungsarm durch

hydrophobe und hydrophile Eigenschaften, Selbstreinigungseffekt.

SilikonTop

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenstrukturen.

SilikatTop

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

GranoporTop

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

mineralische, dünnschichtige Edelputze:

Edelweiß Structo / Klima EST (Strukturkorn: Marmor)

Korngrößen: 0,7 mm / 1 mm / 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Je nach Körnung zum Spachteln, Spritzen, Schlämmen, Reiben, Strukturieren, Modellieren.

ScheibenPutz SEP (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 1 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Fascina SEP (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Mineralische, dickschichtige Edelputze:

KratzPutz KRP Jura (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 2 mm / 3 mm / 4 mm

Für Edelkratzputzstrukturen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

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Seite 56 von 130 Baumit XS 022 Fassade

Stand 14-04/20

5. Verarbeitung

5.1. Vorarbeiten/Untergrund

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Untergrund und

Vorbereitung“, Seite 6.

5.2. Ankleben der Dämmplatten

Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem

handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz

erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Die Platten sind mindestens 10 Minuten vor dem Ankleben aus der Verpackung zu

nehmen und ruhend zu lagern, damit sich diese entspannen. Die produktionsbedingte

Vlieskaschierung darf nicht entfernt werden.

Die Platten sind entweder vollflächig zu verkleben oder durch Auftragen einer umlaufenden

Wulst am Plattenrand und Klebepunkten in der Mitte so mit Klebemörtel zu versehen, dass

eine Verklebung von mindestens 40 % erreicht wird.

Klebemörtelauftrag auf die Wand:

Bei ebenen Untergründen kann der Klebemörtel auch maschinell in senkrechten Wülsten an

die Wand gespritzt werden. Die Wülste sind dabei in ca. 5 cm Breite und 1,5 bis 2 cm Dicke

aufzubringen. Der Abstand darf dabei 10 cm nicht überschreiten. Es müssen mindestens

60 % der Fläche durch Mörtelstreifen bedeckt sein.

Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleberauftrag (max. 10 Minuten, bei warmer

Witterung auch kürzer) in den Mörtel unter schiebenden Bewegungen einzubetten.

Beim Einbetten der Platten ist auf eine sorgfältige Verlegung zu achten, da entstehende

Plattenversätze nicht beigeschnitten und geschliffen werden können. Plattenversätze sind

auf ein Minimum zu reduzieren, als tolerabel gilt ein Versatz ≤ 2 mm.

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Seite 57 von 130 Baumit XS 022 Fassade

Stand 14-04/20

Die Platten sind fortlaufend im Verband zu verlegen und fugendicht

zu stoßen. Das Überbindemaß ist so zu wählen, dass keine Kreuzfugen

entstehen (≥ 10 cm). An den Gebäudeecken werden die Platten ebenfalls

im Verband verlegt.

Um das Risiko von Kerbrissen zu minimieren, sollten die Platten an

Gebäudeöffnungen (Fenster- und Türöffnungen) mit einer Ausklinkung

versehen werden, z. B. Pistolenschnitt, d. h. in den Ecken dürfen keine

kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

Die Plattenstöße sind von Mörtel freizuhalten (Wärmebrücke), jedoch werden sich auch bei

exakter Arbeitsweise Fehlstellen und Fugen nicht immer vermeiden lassen. Fugen und Fehl-

stellen sind mit dem gleichen Dämmstoff zu verschließen, kleinere Fugen und Fehlstellen

< 5 mm können mit Baumit FüllSchaum (Brandklasse B1) versehen werden.

Bei einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken, Lüftungs-

rohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen ist im Bereich der

Dämmstoffebene ein Fugendichtband einzubringen, um die Schlagregendichtigkeit zu

erlangen.

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Stand 14-04/20

5.3. Dübeln

Das System ist zur Gewährleistung der Standsicherheit immer statisch

relevant zu verdübeln. Dübelauswahl und Dübelmenge sind abhängig vom

Untergrund, dem Dämmstoff und der Gebäudehöhe, siehe allgemeingültige

Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt a.

„statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

Nach einer Standzeit von mindestens 3 Tagen, nach der Verklebung der Dämmplatten,

kann die Verdübelung erfolgen.

Die Dübel müssen oberflächenbündig fest sitzen. Bei Verwendung des KombiTeller VT 2G

ist auch eine versenkte Verdübelung ausschließlich auf der Plattenoberfläche möglich.

5.4. Eckausbildung, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Eckausbildungen, Fenster-/

Türanschlüsse und Profile“, Seite 15 ff.

5.5. Armierungsputzlage

Die angeklebten ResolTherm XS 022 Platten sind vor Sonneneinstrahlung und Regenein-

wirkung zu schützen. Verfärbungen müssen nicht entfernt werden. Anhaftender Staub und

ähnliche Verschmutzungen sind vor der weiteren Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende

Plattenversätze können nicht beigeschnitten und geschliffen werden. Plattenversätze

≤ 2 mm sind jedoch tolerabel.

Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem

handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz

erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen, hierzu empfehlen wir

die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 14er oder 16er Zahnung. Anschließend wird das

Armierungsgewebe in senkrechten oder waagerechten Bahnen mittels Glätter oder Traufel

faltenfrei in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungsbahnen sind an den Stößen

mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen ist nicht zulässig.

Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen. Es ist darauf zu

achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit Eckbereichen von Fenstern und

anderen Wandöffnungen zusammenfällt. An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis bündig

an die Ecke heranzuführen.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt.

Für die Armierungsputzlage ist eine Schichtstärke von mindestens 6 mm bis maximal 8 mm

zulässig.

Zwischen Armierung und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt

werden (Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

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5.6. Grundierung

Zur Vorbereitung der Armierungsputzlage für die Aufnahme des Oberputzes

sind geeignete Maßnahmen zu treffen. Wir empfehlen die Armierungsschicht

mit dem PremiumPrimer DG 27 (am Vortag des Oberputzauftrages)

vorzubehandeln.

Bei eingefärbten Oberputzen empfehlen wir den Einsatz einer entsprechend des Oberputzes

eingefärbten Grundierung.

5.7. Oberputze

Vor dem Auftrag des Oberputzes ist bei der Armierungsputzlage eine Standzeit von 1 Tag/

1 mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage, einzuhalten. Je nach Witterung kann sich

die Standzeit auch verlängern. Als Oberputze können die im Abschnitt 4.7 „Oberputz“

genannten Produkte eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt gemäß den

entsprechenden Verarbeitungsempfehlungen in den technischen Merkblättern der jeweiligen

Produkte.

Zwischen Oberputz und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden

(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Bei der Verwendung von mineralischen, dünnlagigen Edelputzen ist zur Verbesserung der

Verschmutzungsresistenz ein zweimaliger Fassadenschutzanstrich im gewünschten Farbton

mit Baumit Fassadenfarben vorzusehen. Wir empfehlen den Einsatz von StarColor.

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Baumit ÖkoFassade 1. Anwendungsgebiet

Die Baumit ÖkoFassade ist ein außenseitig aufzubringendes, hoch

diffusions-fähiges Wärmedämm-Verbundsystem mit Dämmplatten aus

Holzfasern und mineralisch oder organisch gebundenen Oberputzen.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten eingesetzt.

Das System kann bei Gebäuden mit geringer Höhe (GK 1 bis 3) eingesetzt werden. Als

Untergrund eignen sich Mauerwerk, Beton und zugelassene Holzwerkstoffe, wie sie im Holzbau

verwendet werden, sowie Holzmassivbauten.

2. Nachweise

Die Baumit ÖkoFassade ist allgemein bauaufsichtlich zugelassen mit der Zulassungsnummer

Z-33.43-1086 für mineralische Untergründe und mit der Zulassungsnummer Z-33.47-1087 für

Untergründe in Holzbauart. Es dürfen keine Systembestandteile ausgetauscht oder ersetzt

werden. Bei der Verwendung systemfremder Bestandteile erlöschen die Zulassung und die

Gewährleistung.

3. Brandverhalten nach DIN 4102

Das System ist in die Baustoffklasse B2 (normalentflammbar) nach DIN 4102 eingestuft.

4. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

4.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen darf das folgende Produkt verwendet

werden:

multiContact MC 55 W

Auf geeigneten Außenwandbauteilen aus Holz und im Holzbau ist keine Verklebung

erforderlich, hier wird die Dämmplatte ausschließlich mechanisch befestigt.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen

technischen Merkblatt.

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4.2. Dämmplatten

Es dürfen die in der allgemein bauaufsichtlichen Zulassung

aufgeführten Holzfaserplatten der Herstellerfirmen Pavatex, Steico,

Schneider wood und Gutex zur Anwendung kommen:

Holzfaserdämmplatte Holzfaserlaibungsplatte

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ W/(m·K) (DIN 4108)

0,042 0,045 0,048 0,050

0,045

Diffusionswiderstand µ 5 5

Rohdichte (kg/m³) 140 – 265 ca. 160

Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatten entnehmen Sie bitte den

aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.3. Armierungsspachtel

Für die Armierung ist das folgende Produkt zu verwenden:

multiContact MC 55 W

Die entsprechenden technischen Daten des Klebe- und Armierungsspachtels entnehmen

Sie bitte dem aktuell gültigen technischen Merkblatt.

4.4. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

StarTex Fein

StarTex Grob

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

4.5. Dübel

Das System ist zur Gewährleistung der Standsicherheit zu verdübeln. Es sind die

nachstehenden bauaufsichtlich zugelassenen Dübel einzusetzen.

Wir empfehlen bei der Verklebung auf mineralischen Untergründen grundsätzlich den

Einsatz des SchraubDübels S, alternativ kann ebenfalls der SchlagDübel N eingesetzt

werden.

Beim Einsatz im Holzrahmenbau und Holzmassivbau empfehlen wir den SchraubDübel

STR H einzusetzen, alternativ kann das System auch mit Breitrückenklammern geklammert

werden, wie z. B. Haubold etc.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

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4.6. Grundierung

Als Grundierung der Armierungsputzlage empfehlen wir den Einsatz des

PremiumPrimer DG 27.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen

technischen Merkblatt.

4.7. Oberputz

Als Oberputze dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

pastöse Oberputze:

NanoporTop (nur bei mineralischen Untergründen)

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur), besonders verschmutzungsarm durch

hydrophobe und hydrophile Eigenschaften, Selbstreinigungseffekt.

SilikonTop (nur bei mineralischen Untergründen)

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenputzstrukturen.

SilikatTop

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Mineralische, dünnschichtige Edelputze:

Edelweiß Structo / Klima EST (Strukturkorn: Marmor)

Korngrößen: 0,5mm / 0,7 mm / 1,5 mm / 1 mm / 2 mm / 3 mm

Je nach Körnung zum Spachteln, Spritzen, Schlämmen, Reiben, Strukturieren, Modellieren.

ScheibenPutz SEP (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 1 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Fascina SEP (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Münchner RauPutz MRP (Strukturkorn: Quarz) Korngröße: 2 mm / 3 mm / 5 mm

Für Reibe- und Rillenputzstrukturen.

mineralische, dickschichtige Edelputze (nur bei mineralischen Untergründen):

KratzPutz KRP Jura (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 2 mm / 3 mm / 4 mm

Für Edelkratzputzstrukturen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

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Seite 63 von 130 Baumit ÖkoFassade

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5. Verarbeitung

5.1. Vorarbeiten/Untergrund

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln Abschnitt „Untergrund und

Vorbereitung“, Seite 6.

5.2. Befestigen der Dämmplatten/ im Holzrahmen- und Holzmassivbau

Ankleben der Dämmplatten auf mineralischen Untergründen:

Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem

handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz

erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Vor dem Auftrag des Klebemörtels auf die Platte ist eine Schicht auf die Platte vorzulegen

und in den Dämmstoff einzumassieren (Press-Spachtelung). Die Platten sind an den

äußeren Plattenrändern rahmenförmig mit Klebemörtel zu beschichten. In die Plattenfläche

sind 2 bis 3 batzenförmige Punkte mit Klebemörtel zu setzen.

Der Mörtel ist so aufzutragen, dass nach dem Andrücken der Platte mindestens 40 % der

Fläche mit dem Untergrund verbunden ist. Eine vollflächige Verklebung ist bei ausreichend

ebenem Untergrund ebenfalls möglich.

Die Platten sind fortlaufend im Verband zu verlegen und fugendicht zu stoßen. Das

Überbindemaß muss mindestens 200 mm betragen, so dass keine Kreuzfugen entstehen.

An den Gebäudeecken werden die Platten ebenfalls im Verband verlegt.

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Seite 64 von 130 Baumit ÖkoFassade

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Um das Risiko von Kerbrissen zu minimieren, sollten die Platten an

Gebäudeöffnungen (Fenster- und Türöffnungen) mit einer Ausklinkung

versehen werden, z. B. Pistolenschnitt, d. h. in den Ecken dürfen keine

kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

Die Plattenstöße sind von Mörtel freizuhalten (Wärmebrücke), jedoch werden sich auch bei

exakter Arbeitsweise Fehlstellen und Fugen nicht immer vermeiden lassen. Fugen und Fehl-

stellen sind mit dem gleichen Dämmstoff zu verschließen, kleinere Fugen und Fehlstellen

< 5 mm können mit Baumit FüllSchaum (Brandklasse B1) versehen werden.

Fuge vor dem Verschließen Fuge nach dem Verschließen

Bei einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken,

Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen ist

im Bereich der Dämmstoffebene ein Fugendichtband einzubringen, um die

Schlagregendichtigkeit zu erlangen.

mechanische Befestigung im Holzrahmen- und Holzmassivbau:

Im Holzrahmenbau und Holzmassivbau wird auf eine Verklebung verzichtet, hier erfolgt

lediglich eine rein mechanische Befestigung, siehe Abschnitt 5.3 „Dübeln“.

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Seite 65 von 130 Baumit ÖkoFassade

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5.3. Dübeln

Auf mineralischen Untergründen ist das System zur Gewährleistung der

Standsicherheit zu verdübeln. Es sind ausschließlich die unter Punkt 4.5

genannten bauaufsichtlich zugelassenen Dübel einzusetzen, siehe auch

allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“

Punkt a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

Ergänzend zur statisch relevanten Verdübelung sind mindestens jedoch 6 Dübel pro Platte

einzubringen. Der Randabstand a1 und a2 beträgt ≤ 80 mm.

Für die mechanische Befestigung im Holzrahmenbau empfehlen wir die Befestigung mit

den unter Punkt 4.5 genannten bauaufsichtlich zugelassenen Dübeln, alternativ kann die

Befestigung auch mit Klammern nach DIN 1052-2 erfolgen.

Variante 1: Schraubbefestigung auf Rippen bzw. Ständern im Holzrahmenbau

Die Befestigung jeder Dämmstoffplatte muss auf mindestens 2 Rippen/Ständern erfolgen.

Die Anzahl der Befestigungsmittel je Rippe bzw. Ständer beträgt ≥ 3 Stück.

Die Einschraubtiefe in den Konstruktionshölzern beträgt ≥ 30 mm.

Der Randabstand a beträgt ≤ 5 cm.

Auch bei außenliegender Beplankung mit Holzwerkstoffen erfolgt die Befestigung immer in

die Rippe bzw. den Ständer.

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Seite 66 von 130 Baumit ÖkoFassade

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Variante 2: Schraubbefestigung im Holzmassivbau auf flächigen

Untergründen aus Holzwerkstoffen

Es ist auf ein gleichmäßiges Schema der Befestigungsmittel sowie auf

eine ausreichende Befestigung mindestens der vertikalen Plattenränder

zu achten.

Die Mindestanzahl der Befestigungsmittel beträgt 6 Stück.

Die Einschraubtiefe in den Konstruktionshölzern muss > 30 mm betragen.

Der Randabstand a1 und a2 beträgt ≤ 80 mm.

Variante 3: Klammerbefestigung auf Rippen bzw. Ständern im Holzrahmenbau

Die Befestigung jeder Dämmstoffplatte muss auf mindestens 2 Rippen/Ständern erfolgen.

Die Anzahl der Befestigungsmittel je Rippe bzw. Ständer beträgt ≥ 8 Stück.

Die Einschlagtiefe in den Konstruktionshölzern muss ≥ 30 mm betragen.

Der Randabstand a ist nach DIN 1052-2 zu wählen. Der Abstand b = zulässiger vertikaler

Höchstabstand der Breitrückenklammern beträgt 100 mm. Die Winkelung der Klammern ist

gemäß Herstellerangabe zu wählen.

Auch bei außenliegender Beplankung mit Holzwerkstoffen erfolgt die Befestigung immer in

die Rippe bzw. den Ständer.

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Seite 67 von 130 Baumit ÖkoFassade

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Variante 4: Klammerbefestigung im Holzmassivbau auf flächigen

Untergründen aus Holzwerkstoffen

Es ist auf ein gleichmäßiges Schema der Befestigungsmittel sowie auf

eine ausreichende Befestigung mindestens der vertikalen Plattenränder

zu achten.

Die Mindestanzahl der Befestigungsmittel beträgt 4 Reihen á 4 Klammern (16 Stück).

Die Einschlagtiefe in den Konstruktionshölzern muss ≥ 30 mm betragen.

Der Randabstand a ist nach DIN 1052-2 zu wählen. Der Abstand b = zulässiger vertikaler

Höchstabstand der Breitrückenklammern beträgt 100 mm. Die Winkelung der Klammern ist

gemäß Herstellerangabe zu wählen.

5.4. Eckausbildung, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln Abschnitt „Eckausbildungen, Fenster-/

Türanschlüsse und Profile“, Seite 15 ff.

5.5. Armierungsputzlage

Die angeklebten/befestigten Holzfaserdämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung

und Regeneinwirkung zu schützen. Ebenso sind anhaftender Staub und ähnliche

Verschmutzungen vor der weiteren Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende

Plattenversätze müssen beigeschliffen werden.

Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem

handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz

erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Page 68: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 68 von 130 Baumit ÖkoFassade

Stand 14-04/20

Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen,

hierzu empfehlen wir die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 14er

oder 16er Zahnung. Anschließend wird das Armierungsgewebe in senk-

rechten oder waagerechten Bahnen mittels Glätter oder Traufel faltenfrei

in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungsbahnen sind an

den Stößen mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen ist nicht zulässig.

Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen. Es ist darauf zu

achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit Eckbereichen von Fenstern und

anderen Wandöffnungen zusammenfällt. An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis

bündig an die Ecke heranzuführen.

Bei Bedarf kann nach dem Ansteifen, frisch in frisch, eine zweite Lage Armierungsspachtel

in einer maximalen Schichtstärke von 2 mm über die im ersten Arbeitsgang aufgetragene

Armierungslage aufgezogen werden. Diese Vorgehensweise entspricht den nach DIN 18345

geforderten gesonderten Maßnahmen für Oberputze bei kleineren Körnungen als 3 mm.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt.

Für die Beschichtungsvariante mit Edelkratzputz ist die Armierungslage nach dem Ansteifen

mittels Zahnkardätsche horizontal/waagerecht aufzukämmen, gegebenenfalls kann sie auch

mit einem Straßenbesen aufgeraut werden.

Für die Armierungsputzlage ist eine Schichtstärke von mindestens 6 mm bis maximal 8 mm

zulässig.

Zwischen Armierung und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt

werden (Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

5.6. Grundierung

Zur Vorbereitung der Armierungsputzlage für die Aufnahme des Oberputzes sind geeignete

Maßnahmen zu treffen. Wir empfehlen die Armierungsschicht mit dem PremiumPrimer

DG 27 (am Vortag des Oberputzauftrages) vorzubehandeln.

Bei eingefärbten Oberputzen empfehlen wir den Einsatz einer entsprechend des Oberputzes

eingefärbten Grundierung.

5.7. Oberputze

Vor dem Auftrag des Oberputzes ist bei der Armierungsputzlage eine Standzeit von 1 Tag/

1 mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage, einzuhalten. Je nach Witterung kann sich

die Standzeit auch verlängern. Als Oberputze können die im Abschnitt 4.7 „Oberputz“

genannten Produkte eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt gemäß den

entsprechenden Verarbeitungsempfehlungen in den technischen Merkblättern der jeweiligen

Produkte.

Zwischen Oberputz und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden

(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Bei der Verwendung von, mineralischen, dünnlagigen Edelputzen ist zur Verbesserung der Verschmutzungsresistenz ein zweimaliger Fassadenschutzanstrich im gewünschten Farbton mit Baumit Fassadenfarben vorzusehen. Wir empfehlen den Einsatz von StarColor.

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Seite 69 von 130 Baumit KeramikFassade

Stand 14-04/20

Baumit KeramikFassade 1. Anwendungsgebiet

Die Baumit KeramikFassade ist ein außenseitig aufzubringendes Wärmedämm-

Verbundsystem mit Dämmplatten aus EPS-Dämmstoff oder Mineralwolle.

Als Oberfläche kommen keramische Bekleidungen, wie z. B. Klinkerriemchen oder

Natursteine, zum Einsatz. Eine Kombination mit mineralischen oder organischen

Endbeschichtungen ist möglich.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten eingesetzt.

Das System kann, bei der Ausführung mit EPS-Dämmstoffen, bis zur Hochhausgrenze (22 m)

eingesetzt werden, bei der Verwendung von Mineralwolle-Dämmplatten auch darüber hinaus.

Als Untergrund eignen sich Mauerwerk und Beton.

2. Nachweise

Die Baumit KeramikFassade ist allgemein bauaufsichtlich zugelassen mit der Zulassungsnummer

Z-33.46-407. Die Zulassung gilt nur für das komplette System. Es dürfen keine Systembestand-

teile ausgetauscht oder ersetzt werden. Bei der Verwendung systemfremder Bestandteile

erlöschen die Zulassung und die Gewährleistung.

3. Brandverhalten nach DIN 4102

Bei Ausführung als EPS-System:

Das System ist in die Baustoffklasse B1 (schwerentflammbar) nach DIN 4102 eingestuft, sofern

die Maßnahmen der Schutzzone „Fassade“ ausgeführt werden. Die Schutzzone „Fassade“ setzt

sich aus den Schutzzonen „Raumbrand“ und „Sockel“ zusammen (siehe „Brandschutz

allgemein“, Seite 7 ff.).

Schutzzone „Sockel“:

Bei der Verwendung von Dämmstoffstärken bis maximal 200 mm.

(Quelle: Fachverband WDVS, Schulungspräsentation „Konstruktive Brandschutzmaßnahmen für WDVS mit EPS-Dämmung“)

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Seite 70 von 130 Baumit KeramikFassade

Stand 14-04/20

Schutzzone „Raumbrand“:

Bei der Verwendung von Dämmstoffstärken über 100 mm ist eine der

folgenden zusätzlichen Maßnahmen zum Erhalt der Baustoffklasse B1

auszuführen (siehe „Brandschutz allgemein“, Seite 7 ff.).

a. Brandbarriere im Sturzbereich

b. Brandriegel

Sofern keine der oben beschriebenen Maßnahmen ausgeführt werden, ist das System in die

Baustoffklasse B2 (normalentflammbar) nach DIN 4102 einzustufen.

Bei Ausführung als Mineralwolle-System:

Das System ist in die Baustoffklasse A2 (nichtbrennbar) nach DIN 4102 eingestuft.

4. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

4.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen darf das folgende Produkt verwendet

werden:

ProContact DC 56

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen

technischen Merkblatt.

4.2. Dämmplatten

Es dürfen die folgenden Dämmplatten zum Einsatz kommen:

EPS-Dämmstoffe:

EPStherm 032 G

EPStherm 034 G

EPStherm 035 W

EPStherm 032 G

EPStherm 034 G

EPStherm 035 W

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ W/(m·K) (DIN 4108)

0,032 0,034 0,035

Diffusionswiderstand µ 20/50 20/50 30/70

Rohdichte (kg/m³) ≥ 15 ≥ 15 20

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Seite 71 von 130 Baumit KeramikFassade

Stand 14-04/20

Mineralwolle-Dämmstoffe:

MineralTherm Lamelle

MineralTherm 040

MineralTherm Evo plus 035

MineralTherm Lamelle

MineralTherm 040

MineralTherm Evo plus 035

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ W/(m·K) (DIN 4108)

0,041 0,040 0,035

Diffusionswiderstand µ 1 – 2 1 – 2 1 – 2

Anwendungsbereich WAP-zh WAP-zh WAP-zg

Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatten entnehmen Sie bitte den

aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.3. Armierungsspachtel

Für die Armierung darf das folgende Produkt verwendet werden:

ProContact DC 56

Die entsprechenden technischen Daten des Klebe- und Armierungsspachtels entnehmen

Sie bitte dem aktuell gültigen technischen Merkblatt.

4.4. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe darf das folgende Produkt verwendet werden:

StarTex Grob

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen

technischen Merkblatt.

4.5. Dübel

Das System ist zur Gewährleistung der Standsicherheit zu verdübeln. Es sind die nach-

stehenden bauaufsichtlich zugelassenen Dübel einzusetzen, siehe auch allgemeingültige

Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ Punkt a. „statisch relevante

Verdübelung“, Seite 18 ff.

Auf mineralischen Untergründen sind der SchraubDübel S sowie alternativ der

SchlagDübel N einzusetzen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

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Seite 72 von 130 Baumit KeramikFassade

Stand 14-04/20

4.6. Oberflächenbeläge

Als Oberfläche kommen keramische Bekleidungen, wie z. B. Klinker-

riemchen oder Natursteine, zum Einsatz. Eine Kombination mit mineralischen

und pastösen Endbeschichtungen ist möglich.

Die keramischen Bekleidungen sind, sofern sie die nachstehenden Parameter erfüllen,

frei wählbar.

Als keramische Bekleidungen dürfen Riemchen, Fliesen oder Platten der Gruppen AI, BIa,

BIb, AIIa und BIIIa nach DIN EN 14411 verwendet werden. Sie müssen frostbeständig nach

DIN EN ISO 10545-12 sein. Es dürfen auch Ziegel- und Klinkerriemchen verwendet werden,

die die Anforderungen an Vormauerziegel bzw. Klinker nach DIN 105-100 erfüllen.

Die Flächen der Bekleidungen dürfen nur ≤ 0,12 m² und die Seitenlänge nur ≤ 0,40 cm

betragen. Die maximale Dicke beträgt 15 mm. Die Wasseraufnahme der keramischen

Bekleidung darf 13,8 % nicht überschreiten.

Als Bekleidung müssen unbeschichtete Naturwerksteine verwendet werden. Die dem Unter-

grund zugewandte Seite der Platten muss sägerau sein. Die Ebenheitstoleranz darf 0,5 %

der Platte nicht überschreiten.

Als Naturwerkstein dürfen nur Fliesen aus Naturstein nach DIN EN 12057 verwendet

werden, deren Biegefestigkeit, geprüft nach DIN EN 12372, mind. 8,7 N/mm² und max.

37,1 N/mm² beträgt, deren Wasseraufnahme, geprüft nach DIN EN 13755, den Wert von

5,7 % nicht überschreitet und deren Frostbeständigkeit gemäß DIN EN 12371 nach

48 Beanspruchungszyklen nachgewiesen wurde.

Die Porenverteilung muss ein Maximum bei Porenradien von < 0,2 µm aufweisen. Das

Porenvolumen muss ≥ 20 mm³/g betragen.

4.7. Verlegemörtel/Fugenmörtel

Als Verlegemörtel für das Ankleben der Oberflächenbeläge ist das folgende Produkt zu

verwenden:

CeramicFix

Als Fugenmörtel für die nachträgliche Verfugung sind die folgenden Produkte zugelassen:

FugenMörtel Ceramic S

Für nichtsaugende, glatte keramische Beläge im Schlämmverfahren.

FugenMörtel Ceramic F

Für saugende, raue keramische Beläge Verfugung mit Fugeisen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

5. Verarbeitung

5.1. Vorarbeiten/Untergrund

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Untergrund und Vorbereitung“,

Seite 6.

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5.2. Ankleben der Dämmplatten

Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungs- gerechte Konsistenz erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Verarbeitung bei Ausführung mit EPS-Dämmplatten:

Wulst-Punkt-Methode:

Die Platten sind rahmenförmig an den äußeren Plattenrändern mit Klebemörtel zu

beschichten. In die Plattenfläche sind 2 bis 3 batzenförmige Punkte mit Klebemörtel zu

setzen.

Der Mörtel ist so aufzutragen, dass nach dem Andrücken der Platte mindestens 60 % der

Fläche mit dem Untergrund verbunden ist.

Klebemörtelauftrag auf die Wand:

Bei ebenen Untergründen kann der Klebemörtel auch maschinell in senkrechten Wülsten an

die Wand gespritzt werden. Die Wülste sind dabei in ca. 5 cm Breite und 1,5 bis 2 cm Dicke

aufzubringen. Der Abstand darf dabei 10 cm nicht überschreiten. Es müssen mindestens

60 % der Fläche durch Mörtelstreifen bedeckt sein.

Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleberauftrag (max. 10 Minuten, bei warmer

Witterung auch kürzer) unter schiebenden Bewegungen in den Mörtel einzubetten.

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Verarbeitung bei Ausführung mit MineralTherm-Dämmplatten:

Sofern unbeschichtete MineralTherm-Dämmplatten verwendet werden,

wird der Klebemörtel in die Dämmplatte eingearbeitet (Press-Spachtelung)

und in einem zweiten Arbeitsgang „frisch in frisch“ entsprechend der

Vorgabe der Verklebung lt. bauaufsichtlicher Zulassung aufgebracht.

Press-Spachtelung

MineralTherm Lamelle:

Bei Verwendung der MineralTherm Lamelle (beidseitig beschichtet) erfolgt die Verklebung

vollflächig oder teilflächig über den Untergrund. Der Mörtel ist bei vollflächigem Auftragen

unmittelbar vor dem Ansetzen der Dämmplatte mit einer Zahntraufel aufzukämmen.

Alternativ darf bei der vollflächigen Verklebung der Klebemörtel auch in einem Arbeitsgang

auf die beschichtete Dämmplatte aufgebracht werden.

Bei teilflächigem Auftragen ist der Klebemörtel so auf die Wand zu spritzen, dass nach dem

Andrücken der Platte mindestens 60 % der Fläche mit dem Untergrund verbunden ist.

Hierzu wird der Klebemörtel maschinell in senkrechten Wülsten an die Wand gespritzt. Die

Wülste sind dabei in ca. 5 cm Breite und 1,5 bis 2 cm Dicke aufzubringen. Der Abstand darf

dabei 10 cm nicht überschreiten.

Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleberauftrag (max. 10 Minuten, bei warmer

Witterung auch kürzer) unter schiebenden Bewegungen in den Mörtel einzubetten.

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MineralTherm 040:

Bei Verwendung der MineralTherm-Dämmplatte 040 sind die Platten an

den äußeren Plattenrändern rahmenförmig mit Klebemörtel zu beschichten.

In die Plattenfläche sind 2 bis 3 batzenförmige Punkte mit Klebemörtel zu

setzen. Der Mörtel ist so aufzutragen, dass nach dem Andrücken der Platte

mindestens 60 % der Fläche mit dem Untergrund verbunden ist.

Punkt-Wulst-Verklebung

Die Platten sind fortlaufend im Verband zu verlegen und fugendicht zu stoßen. Das

Überbindemaß ist so zu wählen, dass keine Kreuzfugen entstehen (≥ 10 cm). An den

Gebäudeecken werden die Platten ebenfalls im Verband verlegt.

Um das Risiko von Kerbrissen zu minimieren, sollten die Platten an Gebäudeöffnungen

(Fenster- und Türöffnungen) mit einer Ausklinkung versehen werden, z. B. Pistolenschnitt,

d. h. in den Ecken dürfen keine kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

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Seite 76 von 130 Baumit KeramikFassade

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Die Plattenstöße sind von Mörtel freizuhalten (Wärmebrücke), jedoch

werden sich auch bei exakter Arbeitsweise Fehlstellen und Fugen nicht

immer vermeiden lassen. Fugen und Fehlstellen sind mit dem gleichen

Dämmstoff zu verschließen, kleinere Fugen und Fehlstellen < 5 mm

können mit Baumit FüllSchaum (Brandklasse B1) versehen werden.

Bei einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken, Lüftungs-

rohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen ist im Bereich der

Dämmstoffebene ein Fugendichtband einzubringen, um die Schlagregendichtigkeit zu

erlangen.

5.3. Dübeln

Das System ist zur Gewährleistung der Standsicherheit zu verdübeln. Dübelauswahl und

Dübelmenge sind abhängig vom Untergrund, dem Dämmstoff und der Gebäudehöhe, siehe

allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt a.

„statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

Die Verdübelung erfolgt durch das Armierungsgewebe, hierzu wird die Armierungslage

zweischichtig nass in nass ausgeführt. In der ersten Schicht erfolgt das Einlegen des

Armierungsgewebes, danach werden die Dübel gesetzt und die zweite Schicht

Armierungskleber aufgebracht.

Bei der Verwendung von EPS-Dämmplatten ist alternativ, bis zu einer Gebäudehöhe von

8 m, auch die Verdübelung unter dem Gewebe zulässig. Bei der Verdübelung unter dem

Gewebe ist vor der Verdübelung eine Standzeit von mindestens 3 Tagen nach dem Kleben

der Dämmstoffplatten einzuhalten.

5.4. Eckausbildung, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Eckausbildungen, Fenster-/

Türanschlüsse und Profile“, Seite 15 ff.

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5.5. Armierungsputzlage

Vorbereitung bei Ausführung mit EPS-Dämmplatten:

Die angeklebten EPS-Dämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung zu

schützen. Bei vergilbten EPS-Platten ist die zerstörte Polystyrolschicht vor

der weiteren Bearbeitung zu entfernen. Ebenso sind anhaftender Staub und

ähnliche Verschmutzungen vor der weiteren Bearbeitung zu entfernen,

evtl. bestehende Plattenversätze sind plan zu schleifen.

Vorbereitung bei Ausführung mit MineralTherm-Dämmplatten:

Die angeklebten MineralTherm-Dämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung und Regen-

einwirkung zu schützen. Ebenso sind anhaftender Staub und ähnliche Verschmutzungen

vor der weiteren Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende Plattenversätze dürfen erst

nach dem Abbinden des Klebers beigeschnitten werden.

Ausführung der Armierungsputzlage:

Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem

handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz

erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen, hierzu empfehlen wir

die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 10er oder 12er Zahnung. Anschließend wird das

Armierungsgewebe in senkrechten oder waagerechten Bahnen mittels Glätter oder Traufel

faltenfrei in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungsbahnen sind an den Stößen

mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen ist nicht zulässig.

Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen. Es ist darauf zu

achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit Eckbereichen von Fenstern und

anderen Wandöffnungen zusammenfällt. An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis

bündig an die Ecke heranzuführen.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt.

Für die Armierungsputzlage ist eine Trockenschichtstärke von mindestens 3 mm bis maximal

5 mm zulässig.

Zwischen Armierungsputzlage und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden

(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

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Seite 78 von 130 Baumit KeramikFassade

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5.6. Verlegung und Verfugung der Oberflächenbeläge aus Keramik

Vor dem Aufkleben der Oberflächenbeläge ist bei der Armierungsputzlage

eine Standzeit von 1 Tag/1 mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage,

einzuhalten. Je nach Witterung kann sich die Standzeit auch verlängern. Als

Oberflächenbeläge können Beläge eingesetzt werden, die die in Abschnitt

4.6. „Oberflächenbeläge“ genannten Anforderungen erfüllen.

Die Verklebung der Oberflächenbeläge erfolgt nach dem kombinierten Verfahren (Buttering

and Floating) nach DIN 18156-1. Hierzu wird der CeramicFix mit einer Zahntraufel auf die

Armierungslage und auf die Rückseite des aufzubringenden Belages aufgetragen und unter

schiebenden Bewegungen in die noch frische Klebermasse eingebettet.

Die Verfugung erfolgt mit den in Abschnitt 4.7. „Verlegemörtel/Fugenmörtel“ genannten

Fugenmörteln. Die Verarbeitung ist dem aktuell gültigen technischen Merkblatt zu ent-

nehmen. Für die Verfugung sind ebenfalls die Anforderungen der DIN 18515-1 zu

beachten.

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Baumit KickFassade 1. Anwendungsgebiet

Die Baumit KickFassade ist ein außenseitig aufzubringendes Wärmedämm-

Verbundsystem mit Dämmplatten aus EPS- und Mineralwolle sowie mineralisch

oder organisch gebundenen Oberputzen.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten eingesetzt. Es

erhöht die Sicherheit und Festigkeit in stark beanspruchten Bereichen. Darüber hinaus verbessert

es den Schallschutz um bis zu 8 dB.

Das System kann in der Ausführung mit EPS-Dämmstoffen, bei klebegeeignetem Untergrund, bis

zur Hochhausgrenze (22 m) und bei der Verwendung von Mineralwolle-Dämmplatten je nach

Windlastzone bis 100 m Gebäudehöhe eingesetzt werden. Es eignet sich, in Kombination mit

einer mineralischen Endbeschichtung, speziell für Gebäude, bei denen die Nichtbrennbarkeit der

Fassadendämmung gefordert ist.

Als Untergrund eignen sich Mauerwerk und Beton.

Des Weiteren eignet es sich zur Sanierung von schadhaften sowie gerissenen Neu- und

Altfassaden. Es kann zur Überbrückung von Fugen bei der Sanierung von Großtafelbauten

(bis 6,20 m Plattenlänge) eingesetzt werden.

2. Nachweise

Die Baumit KickFassade ist allgemein bauaufsichtlich zugelassen mit der Zulassungsnummer

Z-33.4.3-51 und Z-33.44-113. Die Zulassung gilt nur für das komplette System. Es dürfen keine

Systembestandteile ausgetauscht oder ersetzt werden. Bei der Verwendung systemfremder

Bestandteile erlöschen die Zulassung und die Gewährleistung.

3. Brandverhalten nach DIN 4102

Bei Ausführung als EPS-System:

Das System ist in die Baustoffklasse B1 (schwerentflammbar) nach DIN 4102 eingestuft, sofern

die Maßnahmen der Schutzzone „Fassade“ ausgeführt werden. Die Schutzzone „Fassade“ setzt

sich aus den Schutzzonen „Raumbrand“ und „Sockel“ zusammen (siehe „Brandschutz

allgemein“, Seite 7 ff.).

Schutzzone „Sockel“:

Die Regelanwendung Schutzzone „Sockel“, welche auch die Schutzzone „Raumbrand“ mit

einschließt, gilt für die Baumit KickFassade (siehe „Brandschutz allgemein“, Seite 7 ff.).

Schutzzone „Raumbrand“:

Bei der Verwendung von Dämmstoffstärken über 100 mm ist eine der folgenden zusätzlichen

Maßnahmen zum Erhalt der Baustoffklasse B1 auszuführen (siehe „Brandschutz allgemein“,

Seite 7 ff.).

a. Brandbarriere im Sturzbereich

b. Brandriegel

Sofern keine der oben beschriebenen Maßnahmen ausgeführt werden, ist das System in die

Baustoffklasse B2 (normalentflammbar) nach DIN 4102 einzustufen.

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Bei Ausführung als Mineralwolle-System:

Das System ist in die Baustoffklasse A2 (nichtbrennbar) nach DIN 4102 eingestuft.

4. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

4.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen dürfen die folgenden

Produkte verwendet werden:

ProContact DC 56

StarContact Speed

StarContact KBM

StarContact KBM-FIX

multiContact MC 55 W

Multi 5

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

4.2. Dämmplatten

Es dürfen die folgenden Dämmplatten zum Einsatz kommen:

EPS-Dämmstoffe:

EPStherm 031 G

SilverStar 032

EPStherm 032 G

EPStherm 034 G

EPStherm 035 W

EPStherm 031 G

SilverStar 032

EPStherm 032 G

EPStherm 034 G

EPStherm 035 W

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ W/(m·K) (DIN 4108)

0,031 0,032 0,032 0,034 0,035

Diffusionswiderstand µ 20/50 20/50 20/50 20/50 30/70

Rohdichte (kg/m³) ≥ 14 ≥ 15 ≥ 15 ≥ 15 20

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Mineralwolle-Dämmstoffe:

MineralTherm Echt 035

MineralTherm Evo plus 035

MineralTherm Lamelle

MineralTherm Simplex II

MineralTherm Echt 035

MineralTherm Evo plus 035

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ W/(m·K) (DIN 4108)

0,035 0,035

Diffusionswiderstand µ 1 – 2 1 – 2

Anwendungsbereich WAP-zg WAP-zg

MineralTherm Lamelle

MineralTherm Simplex II

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ W/(m·K) (DIN 4108)

0,041 0,035

Diffusionswiderstand µ 1 – 2 1 – 2

Anwendungsbereich WAP-zh WAP-zh

Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatten entnehmen Sie bitte den

aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.3. Haftspachtelung

Eine Haftspachtelung ist nur bei der Verwendung von unbeschichteten Mineralwolle-

Dämmplatten und EPS-Dämmplatten auszuführen. Hierfür dürfen die folgenden Produkte

verwendet werden:

ProContact DC 56

StarContact KBM

multiContact MC 55 W

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

4.4. Unterputz

Für den Unterputz darf das folgende Produkt verwendet werden:

MineralporLeichtputz MP 69 Speed

Die entsprechenden weiteren technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen

technischen Merkblatt.

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4.5. Armierungsspachtel

Für die Armierung dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

ProContact DC 56

StarContact Speed

StarContact KBM

StarContact KBM-FIX

multiContact MC 55 W

Multi 5

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie

bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.6. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

StarTex Fein

StarTex Grob

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

4.7. Dübel

Beim Einsatz der MineralTherm Lamelle und einem klebegeeigneten Untergrund ist eine

zusätzliche Verdübelung, bis zur Hochhausgrenze von 22 m, nicht erforderlich.

4.8. Grundierung

Als Grundierung der Armierungsputzlage empfehlen wir den Einsatz des

PremiumPrimer DG 27.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen

technischen Merkblatt.

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Seite 83 von 130 Baumit KickFassade

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4.9. Oberputz

Als Oberputze dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

pastöse Oberputze:

StarTop (nicht bei Mineralwolle-Dämmplatten > 200 mm)

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

NanoporTop

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur), besonders verschmutzungsarm durch

hydrophobe und hydrophile Eigenschaften, Selbstreinigungseffekt.

SilikatTop

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

SilikonTop (nicht bei Mineralwolle-Dämmplatten > 200 mm)

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

FineTop (nicht bei Mineralwolle-Dämmplatten > 200 mm)

Korngröße: 1 mm

Für feine Reibe- und Filzputzstrukturen und zum Modellieren.

GranoporTop (nicht bei Mineralwolle-Dämmplatten > 200 mm)

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

PuraTop (nicht bei Mineralwolle-Dämmplatten > 200 mm)

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

CreativTop (nicht bei Mineralwolle-Dämmplatten > 200 mm)

Korngrößen: 0,1 – 0,2 mm / 0,5 mm / 1 mm / 1,5 mm / 3 mm / 4 mm

Für Modellierputzstrukturen.

mineralische, dünnschichtige Edelputze:

Edelweiß Structo / Klima EST (Strukturkorn: Marmor)

Korngrößen: 0,7 mm / 1 mm / 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Je nach Körnung zum Spachteln, Spritzen, Schlämmen, Reiben, Strukturieren, Modellieren.

ScheibenPutz SEP (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 1 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Fascina SEP (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

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Seite 84 von 130 Baumit KickFassade

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Münchner RauPutz MRP (Strukturkorn: Quarz)

Korngröße: 2 mm / 3 mm / 5 mm

Für Reibe- und Rillenputzstrukturen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte

den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

5. Verarbeitung

5.1. Vorarbeiten/Untergrund

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Untergrund und Vorbereitung“,

Seite 6.

5.2. Ankleben der Dämmplatten

Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem

handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz

erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Verarbeitung bei Ausführung mit EPS-Dämmplatten:

Wulst-Punkt-Methode:

Die Platten sind an den äußeren Plattenrändern rahmenförmig mit Klebemörtel zu

beschichten. In die Plattenfläche sind 2 bis 3 batzenförmige Punkte mit Klebemörtel zu

setzen.

Der Mörtel ist so aufzutragen, dass nach dem Andrücken der Platte mindestens 40 % der

Fläche mit dem Untergrund verbunden ist.

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Seite 85 von 130 Baumit KickFassade

Stand 14-04/20

Klebemörtelauftrag auf die Wand:

Bei ebenen Untergründen kann der Klebemörtel auch maschinell

in senkrechten Wülsten an die Wand gespritzt werden. Die Wülste

sind dabei in ca. 5 cm Breite und 1,5 bis 2 cm Dicke aufzubringen.

Der Abstand darf dabei 10 cm nicht überschreiten. Es müssen

mindestens 60 % der Fläche durch Mörtelstreifen bedeckt sein.

Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleberauftrag (max. 10 Minuten, bei warmer

Witterung auch kürzer) unter schiebenden Bewegungen in den Mörtel einzubetten.

Verarbeitung bei Ausführung mit MineralTherm-Dämmplatten:

Sofern unbeschichtete MineralTherm-Dämmplatten verwendet werden, wird der Klebemörtel

in die Dämmplatte eingearbeitet (Press-Spachtelung) und in einem zweiten Arbeitsgang

„frisch in frisch“ entsprechend der Vorgabe der Verklebung lt. bauaufsichtlicher Zulassung

aufgebracht.

Press-Spachtelung

MineralTherm Lamelle:

Bei Verwendung der MineralTherm Lamelle (beidseitig beschichtet) erfolgt die Verklebung

vollflächig oder teilflächig über den Untergrund. Der Mörtel ist bei vollflächigem Auftragen

unmittelbar vor dem Ansetzen der Dämmplatte mit einer Zahntraufel aufzukämmen.

Alternativ darf bei der vollflächigen Verklebung der Klebemörtel auch in einem Arbeitsgang

auf die beschichtete Dämmplatte aufgebracht werden.

Bei teilflächigem Auftragen ist der Klebemörtel so auf die Wand zu spritzen, dass nach dem

Andrücken der Platte mindestens 50 % der Fläche mit dem Untergrund verbunden ist.

Hierzu wird der Klebemörtel maschinell in senkrechten Wülsten an die Wand gespritzt. Die

Wülste sind dabei in ca. 5 cm Breite und 1,5 bis 2 cm Dicke aufzubringen. Der Abstand darf

dabei 10 cm nicht überschreiten.

Page 86: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 86 von 130 Baumit KickFassade

Stand 14-04/20

Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleberauftrag

(max. 10 Minuten, bei warmer Witterung auch kürzer) unter

schiebenden Bewegungen in den Mörtel einzubetten.

MineralTherm Evo plus 035, Echt 035, Simplex II:

Die Platten sind an den äußeren Plattenrändern rahmenförmig mit Klebemörtel zu

beschichten. In die Plattenfläche sind 2 bis 3 batzenförmige Punkte mit Klebemörtel zu

setzen. Der Mörtel ist so aufzutragen, dass nach dem Andrücken der Platte mindestens

40 % der Fläche mit dem Untergrund verbunden ist.

Punkt-Wulst-Verklebung

Die Dämmplatten sind fortlaufend im Verband zu verlegen und fugendicht zu stoßen.

Das Überbindemaß ist so zu wählen, dass keine Kreuzfugen entstehen (≥ 10 cm). An den

Gebäudeecken werden die Platten ebenfalls im Verband verlegt.

Um das Risiko von Kerbrissen zu minimieren sollten die Platten an Gebäudeöffnungen

(Fenster- und Türöffnungen) mit einer Ausklinkung versehen werden, z. B. Pistolenschnitt,

d. h. in den Ecken dürfen keine kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

Page 87: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 87 von 130 Baumit KickFassade

Stand 14-04/20

Die Plattenstöße sind von Mörtel freizuhalten (Wärmebrücke), jedoch

werden sich auch bei exakter Arbeitsweise Fehlstellen und Fugen nicht

immer vermeiden lassen. Fugen und Fehlstellen sind mit dem gleichen

Dämmstoff zu verschließen, kleinere Fugen und Fehlstellen < 5 mm

können mit Baumit FüllSchaum (Brandklasse B1) versehen werden.

Bei einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken, Lüftungs-

rohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen ist im Bereich der

Dämmstoffebene ein Fugendichtband einzubringen, um die Schlagregendichtigkeit zu

erlangen.

5.3. Dübeln

Das System ist zur Gewährleistung der Standsicherheit immer statisch relevant zu ver-

dübeln. Dübelauswahl und Dübelmenge sind abhängig vom Untergrund, dem Dämmstoff

und der Gebäudehöhe, siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und

Verdübelung“ unter Punkt a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

Nach einer Standzeit von mindestens 3 Tagen, nach der Verklebung der Dämmplatten,

kann die Verdübelung erfolgen.

Die Dübel müssen oberflächenbündig fest sitzen.

Alternativ kann unter Verwendung des SchraubDübels S der Dübel auch versenkt werden.

Die Vertiefung ist dann entsprechend mit der EPS-Rondelle abzudecken.

Alternativ kann die Verdübelung auch durch das Armierungsgewebe erfolgen, hierzu

wird die Armierungslage in zwei Schichten aufgebracht. In der ersten Schicht wird das

Armierungsgewebe aufgebracht. Danach werden die Dübel gesetzt und die zweite

Schicht Armierungskleber aufgebracht.

Die Verdübelung der Dämmplatten darf frühestens nach einer Standzeit von 3 Tagen nach

der Verklebung erfolgen.

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Bei der Ausführung mit MineralTherm-Platten:

Das System kann bei der Verwendung der MineralTherm Lamelle und

einem klebegeeigneten Untergrund, bis zur Hochhausgrenze und bei einer

Dämmstoffstärke ≤ 200 mm) in Windlastzone 2 (22 m), ohne zusätzliche

Verdübelung eingesetzt werden. Bei größeren Gebäudehöhen ist die

Verdübelung des Systems nach DIN EN 1991-1-4 festzulegen.

Der Untergrund gilt als klebegeeignet, wenn eine Haftzugfestigkeit von 0,08 N/mm²

dauerhaft gewährleistet ist.

Bei klebegeeigneten vorhandenen Altbeschichtungen und Putzen empfehlen wir eine

zusätzliche konstruktive Verdübelung vorzunehmen, siehe allgemeingültige Verarbeitungs-

regeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt b. „konstruktive Verdübelung“,

Seite 21.

Bei der Verwendung aller anderen MineralTherm-Dämmplatten ist das System zur

Gewährleistung der Standsicherheit immer statisch relevant zu verdübeln. Dübelauswahl

und Dübelmenge sind abhängig vom Untergrund, dem Dämmstoff und der Gebäudehöhe,

siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt

a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 17 ff.

Bei Verwendung der MineralTherm Evo plus 035 (bis 200 mm), Echt 035 und Simplex II

sind Dübel mit einem Tellerdurchmesser von mindestens 60 mm zu verwenden.

Bei Verwendung der MineralTherm Evo plus 035 (ab 200 mm) sind zusätzlich

Aufsteckteller (Baumit VT 90) oder der Kombiteller (Baumit VT 2G) mit mindestens 90 mm

Tellerdurchmesser zu verwenden.

Die Dübel müssen oberflächenbündig fest sitzen, alternativ kann bei der Verwendung der

- MineralTherm Evo plus 035, bei einer Dämmstoffstärke von 100 mm bis 200 mm

- MineralTherm Echt 035, ab einer Dämmstoffstärke von 120 mm bis 200 mm

- MineralTherm Simplex II, bei einer Dämmstoffstärke von 80 mm bis 200 mm

unter Verwendung des SchraubDübels S der Dübel auch versenkt werden. Die Vertiefung

ist dann entsprechend mit der Mineralwolle Rondelle abzudecken.

5.4. Eckausbildung, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Eckausbildungen, Fenster-/

Türanschlüsse und Profile“, Seite 15 ff.

5.5. Haftspachtelung

Eine Haftspachtelung ist nur bei der Verwendung von unbeschichteten MineralTherm-

Dämmplatten und EPS-Dämmstoffen auszuführen.

Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem

handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz

erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Der Klebemörtel wird in die Dämmplatte eingearbeitet (Press-Spachtelung) und in einem

zweiten Arbeitsgang „frisch in frisch“ vollflächig auf die Dämmplatte mit einer Zahntraufel

als Haftspachtelung aufgezogen.

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5.6. Armierungslage

Vorbereitung bei Ausführung mit EPS-Dämmplatten:

Die angeklebten EPS-Dämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung zu

schützen. Bei vergilbten EPS-Platten ist die zerstörte Polystyrolschicht

vor der weiteren Bearbeitung zu entfernen. Ebenso sind anhaftender

Staub und ähnliche Verschmutzungen vor der weiteren Bearbeitung zu

entfernen, evtl. bestehende Plattenversätze sind plan zu schleifen.

Vorbereitung bei Ausführung mit MineralTherm-Dämmplatten:

Die angeklebten MineralTherm-Dämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung und Regen-

einwirkung zu schützen. Ebenso sind anhaftender Staub und ähnliche Verschmutzungen

vor der weiteren Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende Plattenversätze dürfen erst

nach dem Abbinden des Klebers beigeschnitten werden.

MineralporLeichtputz MP 69 Speed kann von Hand verarbeitet werden. Unter Zugabe

der entsprechenden Wassermenge kann er mit einem handelsüblichen Motorquirl so

aufgemischt werden, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz erreicht wird. Bei

großflächigem Auftrag empfiehlt sich der Einsatz von marktüblichen Verputz- und

Mischmaschinen in Standardausrüstung.

Die Mindestputzdicke beträgt 10 mm und die maximal zulässige Schichtstärke beträgt

16 mm.

MineralporLeichtputz MP 69 Speed nach dem Auftrag mit der Kartätsche planeben

abziehen. Die Oberfläche des Unterputzes ist nach dem Ansteifen rau abzureiben, es

darf keine Sinterhaut an der Oberfläche entstehen.

Zwischen Armierungsputzlage und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden

(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

5.7. Armierungsputzlage

Vor dem Auftrag der Armierungsputzlage ist für den Unterputz eine Mindeststandzeit von

1 Tag/1 mm Schichtdicke einzuhalten, bei ungünstiger Witterung auch länger.

Ausführung der Armierungputzslage:

Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem

handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz

erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

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Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen,

hierzu empfehlen wir die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 10er

oder 12er Zahnung. Anschließend wird das Armierungsgewebe in senk-

rechten oder waagerechten Bahnen mittels Glätter oder Traufel falten-

frei in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungsbahnen sind

an den Stößen mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen

ist nicht zulässig.

Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen. Es ist darauf zu

achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit Eckbereichen von Fenstern und

anderen Wandöffnungen zusammenfällt. An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis

bündig an die Ecke heranzuführen.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt.

Für die Armierungsputzlage ist eine Trockenschichtstärke von mindestens 3 mm bis maximal

5 mm zulässig.

Zwischen Armierungsputzlage und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden

(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

5.8. Grundierung

Zur Vorbereitung der Armierungsputzlage für die Aufnahme des Oberputzes sind geeignete

Maßnahmen zu treffen. Wir empfehlen die Armierungsschicht mit dem PremiumPrimer

DG 27 (am Vortag des Oberputzauftrages) vorzubehandeln.

Bei eingefärbten Oberputzen empfehlen wir den Einsatz einer entsprechend des Oberputzes

eingefärbten Grundierung.

5.9. Oberputze

Vor dem Auftrag des Oberputzes ist bei der Armierungsputzlage eine Standzeit von 1 Tag/

1 mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage, einzuhalten. Je nach Witterung kann sich

die Standzeit auch verlängern. Als Oberputze können die im Abschnitt 4.7. „Oberputz“

genannten Produkte eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt gemäß den

entsprechenden Verarbeitungsempfehlungen in den technischen Merkblättern der jeweiligen

Produkte.

Zwischen Oberputz und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden

(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Bei der Verwendung von, mineralischen, dünnlagigen Edelputzen ist zur Verbesserung der

Verschmutzungsresistenz ein zweimaliger Fassadenschutzanstrich im gewünschten Farbton

mit Baumit Fassadenfarben vorzusehen. Wir empfehlen den Einsatz von StarColor.

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Baumit onTop XS 022 1. Anwendungsgebiet

Die Baumit onTop XS 022 Fassade ist ein außenseitig aufzubringendes

Wärmedämm-Verbundsystem mit Dämmplatten aus Resol-Hartschaum und

mineralisch oder organisch gebundenen Oberputzen.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten mit

bestehenden EPS-Wärmedämm-Verbundsystemen eingesetzt.

Hierbei sind folgende Maße einzuhalten:

Maximale Dämmstoffdicke (gesamt = alt + neu): 200 mm

Maximale Dämmstoffdicke ResolTherm XS 022: 140 mm

2. Nachweise

Die Baumit onTop XS 022 Fassade ist allgemein bauaufsichtlich zugelassen mit der Zulassungs-nummer Z-33.49-1548. Es dürfen keine Systembestandteile ausgetauscht oder ersetzt werden. Bei der Verwendung systemfremder Bestandteile erlöschen die Zulassung und die Gewähr-leistung.

3. Brandverhalten nach DIN 4102

Für die Brandklassifizierung des Gesamtsystems gelten die Brandklassifizierungen des

Altsystems und des Neusystems. Zur Einstufung des Gesamtsystems ist die allgemein

bauaufsichtliche Zulassung hinzuzuziehen.

Das Neusystem ist schwerentflammbar.

Altsysteme sind als normalentflammbar einzustufen, sofern sie nicht nachweislich

schwerentflammbar sind.

Das Altsystem EPS ist in die Baustoffklasse B1 (schwerentflammbar) nach DIN 4102 eingestuft,

sofern die Maßnahmen der Schutzzone „Fassade“ ausgeführt werden. Die Schutzzone „Fassade“

setzt sich aus den Schutzzonen „Raumbrand“ und „Sockel“ zusammen (siehe „Brandschutz

allgemein“, Seite 7 ff.).

Schutzzone „Sockel“:

Die Regelanwendung Schutzzone „Sockel“, welche auch die Schutzzone „Raumbrand“ mit

einschließt, ist im Altsystem EPS auszuführen (siehe „Brandschutz allgemein“, Seite 7 ff.).

Schutzzone „Raumbrand“:

Bei der Verwendung von Dämmstoffstärken im Altsystem EPS über 100 mm ist eine der

folgenden zusätzlichen Maßnahmen zum Erhalt der Baustoffklasse B1 auszuführen (siehe

„Brandschutz allgemein“, Seite 7 ff.).

a. Brandbarriere im Sturzbereich

b. Brandriegel

Sofern keine der oben beschriebenen Maßnahmen ausgeführt werden, ist das Altsystem EPS in

die Baustoffklasse B2 (normalentflammbar) nach DIN 4102 einzustufen.

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Für die Brandklassifizierung des Gesamtsystems gilt – in Abhängigkeit

von der Brandklassifizierung des Altsystems EPS – folgende Tabelle:

Brandklassifizierung des

Altsystems

Brandklassifizierung des

Neusystems

Brandklassifizierung des

Gesamtsystems

normalentflammbar schwerentflammbar normalentflammbar

schwerentflammbar schwerentflammbar schwerentflammbar

4. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

4.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen darf das folgende Produkt verwendet

werden:

ProContact DC 56

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie

bitte dem aktuell gültigen technischen Merkblatt.

4.2. Dämmplatten

Es darf die folgende Dämmplatte zum Einsatz kommen:

ResolTherm XS 022

ResolTherm XS 022

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ W/(m·K) (DIN 4108)

d = 20 – 40 mm = 0,022 d = 50 –120 mm = 0,021

d = 140 mm = 0,022

Diffusionswiderstand µ 35

Rohdichte (kg/m³) > 35

Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatte entnehmen Sie bitte dem

aktuell gültigen technischen Merkblatt.

4.3. Armierungsspachtel

Für die Armierung darf das folgende Produkt verwendet werden:

ProContact DC 56

Die entsprechenden technischen Daten des Klebe- und Armierungsspachtels entnehmen

Sie bitte dem aktuell gültigen technischen Merkblatt.

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4.4. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe darf das folgende Produkt verwendet werden:

StarTex Fein

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell

gültigen technischen Merkblatt.

4.5. Dübel

Das System ist zur Gewährleistung der Standsicherheit immer statisch relevant zu ver-

dübeln. Dübelauswahl und Dübelmenge sind abhängig vom Untergrund, dem Dämmstoff

und der Gebäudehöhe, siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und

Verdübelung“ unter Punkt a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

Nach einer Standzeit von mindestens 3 Tagen, nach der Verklebung der Dämmplatten,

kann die Verdübelung erfolgen.

4.6. Grundierung

Als Grundierung der Armierungslage empfehlen wir den Einsatz des

PremiumPrimer DG 27.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen

technischen Merkblatt.

4.7. Oberputz

Als Oberputze dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

pastöse Oberputze:

NanoporTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur), besonders verschmutzungsarm durch

hydrophobe und hydrophile Eigenschaften, Selbstreinigungseffekt.

SilikonTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenputzstrukturen.

SilikatTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

GranoporTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

mineralische, dünnschichtige Edelputze:

Edelweiß Structo / Klima EST (Strukturkorn: Marmor)

Korngrößen: 0,7 mm / 1 mm / 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Je nach Körnung zum Spachteln, Spritzen, Schlämmen, Reiben, Strukturieren, Modellieren.

ScheibenPutz SEP (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 1 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

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Seite 94 von 130 Baumit onTop XS 022

Stand 14-04/20

Fascina SEP (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

mineralische, dickschichtige Edelputze:

KratzPutz KRP Jura (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 2 mm / 3 mm / 4 mm

Für Edelkratzputzstrukturen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

5. Verarbeitung

5.1. Vorarbeiten/Untergrund

Vor Beginn einer Aufdoppelung ist das vorhandene Wärmedämm-Verbundsystem

(Altsystem EPS) auf seine Standsicherheit zu prüfen.

Zur Überprüfung ist das bestehende System durch mind. eine Referenzöffnung pro

Hausseite auf folgende Punkte zu überprüfen:

• Klebeverbund zum Untergrund

• Klebeflächenanteil ≥ 40 %

• bei Punkt-Wulst-Verklebung Lage und Ausführung der Randwulst

• Verdübelung Ja/Nein

• wenn Ja → Sitz des Dübels im Untergrund

Im Bereich des Sockelprofils muss das alte Profil entfernt und durch ein neues Sockelprofil

in der Gesamtdicke (Altsystem + Neusystem) ersetzt werden. Hierzu empfiehlt es sich, die

alte Dämmung in Höhe von ~ 25 cm zu entfernen und durch eine dickere Dämmung

(Altsystem + Neusystem) zu ersetzen.

5.2. Ankleben der Dämmplatten

Das Ankleben der Dämmplatten erfolgt im Fugenversatz zum alten Dämmsystem.

Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem

handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz

erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Die Dämmplatten sind vollflächig zu verkleben. Zum Kleberauftrag empfehlen wir eine

Zahntraufel mit einer 14er Zahnung. Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleber-

auftrag (max. 10 Minuten, bei warmer Witterung auch kürzer) unter schiebenden

Bewegungen in den Mörtel einzubetten.

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Seite 95 von 130 Baumit onTop XS 022

Stand 14-04/20

Die Platten sind fortlaufend im Verband zu verlegen und fugendicht

zu stoßen. Das Überbindemaß ist so zu wählen, dass keine Kreuzfugen

entstehen (≥ 10 cm). An den Gebäudeecken werden die Platten ebenfalls

im Verband verlegt.

Um das Risiko von Kerbrissen zu minimieren, sollten die Platten an

Gebäudeöffnungen (Fenster- und Türöffnungen) mit einer Ausklinkung

versehen werden, z. B. Pistolenschnitt, d. h. in den Ecken dürfen keine

kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

Die Plattenstöße sind von Mörtel freizuhalten (Wärmebrücke), jedoch werden sich auch bei

exakter Arbeitsweise Fehlstellen und Fugen nicht immer vermeiden lassen. Fugen und Fehl-

stellen sind mit dem gleichen Dämmstoff zu verschließen, kleinere Fugen und Fehlstellen

< 5 mm können mit Baumit FüllSchaum (Brandklasse B1) versehen werden.

Bei einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken, Lüftungs-

rohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen ist im Bereich der

Dämmstoffebene ein Fugendichtband einzubringen, um die Schlagregendichtigkeit zu

erlangen.

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Stand 14-04/20

5.3. Dübeln

Für das Baumit onTop XS 022 System ist zwingend eine statisch

relevante Verdübelung vorzusehen, siehe allgemeingültige Verarbeitungs-

regeln, Abschnitt„ Dübel und Verdübelung unter Punkt a. „statisch

relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

5.4. Eckausbildungen, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Eckausbildungen, Fenster-/

Türanschlüsse und Profile“, Seite 15 ff.

5.5. Armierungsputzlage

Die angeklebten ResolTherm XS 022 Platten sind vor Sonneneinstrahlung und Regenein-

wirkung zu schützen. Verfärbungen müssen nicht entfernt werden. Anhaftender Staub und

ähnliche Verschmutzungen sind vor der weiteren Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende

Plattenversätze können nicht beigeschnitten und geschliffen werden. Plattenversätze

≤ 2 mm sind jedoch tolerabel.

Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem

handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz

erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen, hierzu empfehlen wir

die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 14er oder 16er Zahnung. Anschließend wird das

Armierungsgewebe in senkrechten oder waagerechten Bahnen mittels Glätter oder Traufel

faltenfrei in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungsbahnen sind an den Stößen

mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen ist nicht zulässig.

Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen. Es ist darauf zu

achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit Eckbereichen von Fenstern und

anderen Wandöffnungen zusammenfällt. An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis

bündig an die Ecke heranzuführen.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt.

Für die Armierungsputzlage ist eine Trockenschichtstärke von mindestens 6 mm bis maximal

8 mm zulässig.

Zwischen Armierung und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden

(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

5.6. Grundierung

Zur Vorbereitung der Armierungsputzlage für die Aufnahme des Oberputzes sind geeignete

Maßnahmen zu treffen. Wir empfehlen die Armierungsschicht mit dem PremiumPrimer

DG 27 (am Vortag des Oberputzauftrages) vorzubehandeln.

Bei eingefärbten Oberputzen empfehlen wir den Einsatz einer entsprechend des Oberputzes

eingefärbten Grundierung.

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Seite 97 von 130 Baumit onTop XS 022

Stand 14-04/20

5.7. Oberputze

Vor dem Auftrag des Oberputzes ist bei der Armierungsputzlage eine

Standzeit von 1 Tag/1 mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage,

einzuhalten. Je nach Witterung kann sich die Standzeit auch verlängern.

Als Oberputze können die im Abschnitt 4.7. „Oberputz“ genannten Produkte

eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt gemäß den entsprechenden

Verarbeitungsempfehlungen in den technischen Merkblättern der

jeweiligen Produkte.

Zwischen Oberputz und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden

(Trennnschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Bei der Verwendung von mineralischen, dünnlagigen Edelputzen ist zur Verbesserung der

Verschmutzungsresistenz ein zweimaliger Fassadenschutzanstrich im gewünschten Farbton

mit Baumit Fassadenfarben vorzusehen. Wir empfehlen den Einsatz von StarColor.

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Seite 98 von 130 Baumit onTop E Stand 14-04/20

Baumit onTop E 1. Anwendungsgebiet

Die Baumit onTop E Fassade ist ein außenseitig aufzubringendes

Wärmedämm-Verbundsystem mit Dämmplatten aus Polystyrol und mineralisch

oder organisch gebundenen Oberputzen.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten mit

bestehenden Wärmedämm-Verbundsystemen eingesetzt.

Das System kann bis 22 m Gebäudehöhe (Hochhausgrenze) eingesetzt werden.

2. Nachweise

Die Baumit onTop E Fassade ist allgemein bauaufsichtlich zugelassen mit der Zulassungs-nummer Z-33.49-1505 in Verbindung mit der Z-33.4.3-51. Es dürfen keine Systembestandteile ausgetauscht oder ersetzt werden. Bei der Verwendung systemfremder Bestandteile erlöschen die Zulassung und die Gewährleistung.

3. Brandverhalten nach DIN 4102

Für die Brandklassifizierung des Gesamtsystems gelten die Brandklassifizierungen des Altsystems und des Neusystems. Zur Einstufung des Gesamtsystems ist die allgemein bauaufsichtliche Zulassung hinzuzuziehen.

Für die Brandklassifizierung des Gesamtsystems gilt – in Abhängigkeit von der

Brandklassifizierung des Alt- und Neusystems – folgende Tabelle:

Brandklassifizierung des Altsystems

Brandklassifizierung des Neusystems

Brandklassifizierung des Gesamtsystems

normalentflammbar

normalentflammbar

normalentflammbar schwerentflammbar

nichtbrennbar

schwerentflammbar

normalentflammbar normalentflammbar

schwerentflammbar schwerentflammbar

nichtbrennbar

nichtbrennbar

normalentflammbar normalentflammbar

schwerentflammbar schwerentflammbar

nichtbrennbar nichtbrennbar

Das System ist in die Baustoffklasse B1 (schwerentflammbar) nach DIN 4102 eingestuft,

sofern im Gesamtsystem die Maßnahmen der Schutzzone „Fassade“ ausgeführt werden.

Die Schutzzone „Fassade“ setzt sich aus den Schutzzonen „Raumbrand“ und „Sockel“

zusammen (siehe „Brandschutz allgemein“, Seite 7 ff.).

Schutzzone „Sockel“:

Bei Dämmstoffdicken des Gesamtsystems ≤ 300 mm gelten die Anforderungen der Regelanwendung (siehe „Brandschutz allgemein“, Seite 7 ff.).

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Seite 99 von 130 Baumit onTop E Stand 14-04/20

Bei der Verwendung von Dämmstoffstärken von mehr als 300 mm bis

maximal 400 mm gelten folgende Anforderungen:

(Quelle: Fachverband WDVS, Schulungspräsentation „Konstruktive Brandschutzmaßnahmen für WDVS mit EPS-Dämmung“)

Schutzzone „Raumbrand“:

Bei der Verwendung von Dämmstoffstärken über 100 mm ist eine der folgenden zusätzlichen

Maßnahmen zum Erhalt der Baustoffklasse B1 auszuführen (siehe „Brandschutz allgemein“,

Seite 7 ff.).

a. Brandbarriere im Sturzbereich

b. Brandriegel

Sofern im Gesamtsystem keine der oben beschriebenen Maßnahmen ausgeführt werden, ist das

System in die Baustoffklasse B2 (normalentflammbar) nach DIN 4102 einzustufen.

4. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

4.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen dürfen die folgenden Produkte

verwendet werden:

ProContact DC 56

StarContact Speed

StarContact KBM

StarContact KBM-FIX

multiContact MC 55 W

Multi 5

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie

bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

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4.2. Dämmplatten

Es dürfen die folgenden Dämmplatten zum Einsatz kommen:

EPStherm 031 G

SilverStar 032

EPStherm plus 032

EPStherm 032 G

EPStherm 034 G

EPStherm 035 W

EPStherm 031 G

SilverStar 032

EPStherm plus 032

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ W/(m·K) (DIN 4108)

0,031 0,032 0,032

Diffusionswiderstand µ 20/50 20/50 20/50

Rohdichte (kg/m³) ≥ 14 ≥ 15 ≥ 15

EPStherm 032 G

EPStherm 034 G

EPStherm 035 W

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ W/(m·K) (DIN 4108)

0,032 0,034 0,035

Diffusionswiderstand µ 20/50 20/50 30/70

Rohdichte (kg/m³) ≥ 15 ≥ 15 20

Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatten entnehmen Sie bitte den

aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.3. Armierungsspachtel

Für die Armierung dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

mineralisch:

ProContact DC 56

StarContact Speed

StarContact KBM

StarContact KBM-FIX

multiContact MC 55 W

Multi 5

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Seite 101 von 130 Baumit onTop E Stand 14-04/20

organisch:

SilverFlex

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel

entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.4. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

StarTex Fein

StarTex Grob

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

4.5. Dübel

Das System ist zur Gewährleistung der Standsicherheit immer statisch relevant zu ver-

dübeln. Dübelauswahl und Dübelmenge sind abhängig vom Untergrund, dem Dämmstoff

und der Gebäudehöhe, siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und

Verdübelung“ unter Punkt a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

Nach einer Standzeit von mindestens 3 Tagen, nach der Verklebung der Dämmplatten,

kann die Verdübelung erfolgen.

Die Dübel müssen oberflächenbündig fest sitzen, alternativ kann ab einer Dämmstoffstärke

von 80 mm unter Verwendung des SchraubDübels S der Dübel auch versenkt werden. Die

Vertiefung ist dann entsprechend mit der EPS Rondelle abzudecken.

4.6. Grundierung

Als Grundierung der Armierungslage empfehlen wir den Einsatz des

PremiumPrimer DG 27.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen

technischen Merkblatt.

4.7. Oberputz

Als Oberputze dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

pastöse Oberputze:

StarTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenputzstrukturen.

NanoporTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur), besonders verschmutzungsarm durch

hydrophobe und hydrophile Eigenschaften, Selbstreinigungseffekt.

SilikonTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenputzstrukturen.

FineTop Korngröße: 1 mm

Für feine Reibe- und Filzputzstrukturen und zum Modellieren.

Page 102: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 102 von 130 Baumit onTop E Stand 14-04/20

SilikatTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

GranoporTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

PuraTop Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

CreativTop Korngrößen: 0,1 – 0,2 mm / 0,5 mm / 1 mm / 1,5 mm / 3 mm / 4 mm

Für Modellierputzstrukturen.

mineralische, dünnschichtige Edelputze:

Edelweiß Structo / Klima EST (Strukturkorn: Marmor)

Korngrößen: 0,7 mm / 1 mm / 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Je nach Körnung zum Spachteln, Spritzen, Schlämmen, Reiben, Strukturieren, Modellieren.

ScheibenPutz SEP (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 1 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Fascina SEP (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Münchner RauPutz MRP (Strukturkorn: Quarz)

Korngröße: 2 mm / 3 mm / 5 mm

Für Reibe- und Rillenputzstrukturen.

mineralische, dickschichtige Edelputze:

KratzPutz KRP Jura (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 2 mm / 3 mm / 4 mm

Für Edelkratzputzstrukturen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

Page 103: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 103 von 130 Baumit onTop E Stand 14-04/20

5. Verarbeitung

5.1. Vorarbeiten/Untergrund

Vor Beginn einer Aufdoppelung ist das vorhandene Wärmedämm-

Verbundsystem (Altsystem) auf seine Standsicherheit zu prüfen.

Zur Überprüfung ist das bestehende System und der Zustand des Dämmstoffs durch

eine ausreichende Anzahl an Referenzöffnungen pro Hausseite auf folgende Punkte zu

überprüfen:

• Klebeverbund zum Untergrund

• Klebeflächenanteil ≥ 40 %

• bei Punkt-Wulst-Verklebung Lage und Ausführung der Randwulst

• Verdübelung Ja/Nein

• wenn Ja → Sitz des Dübels im Untergrund

• Feuchtigkeitsgehalt des Dämmstoffs

Im Bereich des Sockelprofils muss das alte Profil entfernt und durch ein neues Sockelprofil

in der Gesamtdicke (Altsystem + Neusystem) ersetzt werden. Hierzu empfiehlt es sich, die

alte Dämmung in Höhe von ~ 25 cm zu entfernen und durch eine dickere Dämmung

(Altsystem + Neusystem) zu ersetzen. Feuchter Dämmstoff ist auszutauschen.

5.2. Ankleben der Dämmplatten

Das Ankleben der Dämmplatten erfolgt im Fugenversatz zum alten Dämmsystem.

Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem

handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz

erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Die Dämmplatten sind vollflächig zu verkleben. Zum Kleberauftrag empfehlen wir eine

Zahntraufel mit einer 14er Zahnung. Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleber-

auftrag (max. 10 Minuten, bei warmer Witterung auch kürzer) unter schiebenden

Bewegungen in den Mörtel einzubetten.

Die Platten sind fortlaufend im Verband zu verlegen und fugendicht zu stoßen. Das

Überbindemaß ist so zu wählen, dass keine Kreuzfugen entstehen (≥ 10 cm). An den

Gebäudeecken werden die Platten ebenfalls im Verband verlegt.

Page 104: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 104 von 130 Baumit onTop E Stand 14-04/20

Um das Risiko von Kerbrissen zu minimieren, sollten die Platten an

Gebäudeöffnungen (Fenster- und Türöffnungen) mit einer Ausklinkung

versehen werden, z. B. Pistolenschnitt, d. h. in den Ecken dürfen keine

kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

Die Plattenstöße sind von Mörtel freizuhalten (Wärmebrücke), jedoch werden sich auch bei

exakter Arbeitsweise Fehlstellen und Fugen nicht immer vermeiden lassen. Fugen und Fehl-

stellen sind mit dem gleichen Dämmstoff zu verschließen, kleinere Fugen und Fehlstellen

< 5 mm können mit Baumit FüllSchaum (Brandklasse B1) versehen werden.

Bei einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken, Lüftungs-

rohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen ist im Bereich der

Dämmstoffebene ein Fugendichtband einzubringen, um die Schlagregendichtigkeit zu

erlangen.

5.3. Dübeln

Das System kann bis zur Hochhausgrenze (22 m) eingesetzt werden. Für die Baumit

onTop E Fassade ist zwingend eine statisch relevante Verdübelung vorzusehen, siehe

allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt

a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

Page 105: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 105 von 130 Baumit onTop E Stand 14-04/20

5.4. Eckausbildungen, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Eckausbildungen,

Fenster-/Türanschlüsse und Profile“, Seite 15 ff.

5.5. Armierungsputzlage

Die angeklebten EPS-Dämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Bei ver-

gilbten EPS-Platten ist die zerstörte Polystyrolschicht vor der weiteren Bearbeitung zu ent-

fernen. Ebenso sind anhaftender Staub und ähnliche Verschmutzungen vor der weiteren

Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende Plattenversätze sind plan zu schleifen.

Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem

handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz

erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen, hierzu empfehlen wir

die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 10er oder 12er Zahnung. Anschließend wird das

Armierungsgewebe in senkrechten oder waagerechten Bahnen mittels Glätter oder Traufel

faltenfrei in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungsbahnen sind an den Stößen

mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen ist nicht zulässig.

Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen. Es ist darauf zu

achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit Eckbereichen von Fenstern und

anderen Wandöffnungen zusammenfällt. An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis

bündig an die Ecke heranzuführen.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt.

Für die Beschichtungsvariante mit Edelkratzputz ist die Armierungsputzlage nach dem

Ansteifen mittels Zahnkardätsche horizontal/waagerecht aufzukämmen, gegebenenfalls

kann sie auch mit einem Straßenbesen aufgeraut werden.

Für die Armierungsputzlage ist eine Trockenschichtstärke von mindestens 3 mm bis maximal

5 mm zulässig.

Zwischen Armierung und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt

werden (Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Page 106: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 106 von 130 Baumit onTop E Stand 14-04/20

5.6. Grundierung

Zur Vorbereitung der Armierungsputzlage für die Aufnahme des Oberputzes

sind geeignete Maßnahmen zu treffen. Wir empfehlen die Armierungsschicht

mit dem PremiumPrimer DG 27 (am Vortag des Oberputzauftrages)

vorzubehandeln.

Bei eingefärbten Oberputzen empfehlen wir den Einsatz einer entsprechend des Oberputzes

eingefärbten Grundierung.

5.7. Oberputze

Vor dem Auftrag des Oberputzes ist bei der Armierungsputzlage eine Standzeit von 1 Tag/

1 mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage, einzuhalten. Je nach Witterung kann sich

die Standzeit auch verlängern. Als Oberputze können die im Abschnitt 4.7. „Oberputz“

genannten Produkte eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt gemäß den

entsprechenden Verarbeitungsempfehlungen in den technischen Merkblättern der jeweiligen

Produkte.

Zwischen Oberputz und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt werden

(Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Bei der Verwendung von mineralischen, dünnlagigen Edelputzen ist zur Verbesserung der

Verschmutzungsresistenz ein zweimaliger Fassadenschutzanstrich im gewünschten Farbton

mit Baumit Fassadenfarben vorzusehen. Wir empfehlen den Einsatz von StarColor.

Page 107: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 107 von 130 Baumit onTop M Stand 14-04/20

Baumit onTop M 1. Anwendungsgebiet

Die Baumit onTop M Fassade ist ein außenseitig aufzubringendes

Wärmedämm-Verbundsystem mit Dämmplatten aus Mineralwolle und mineralisch

oder organisch gebundenen Oberputzen.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten mit einem

bestehenden Wärmedämm-Verbundsystem eingesetzt.

Das System kann bis 100 m Gebäudehöhe eingesetzt werden.

2. Nachweise

Die Baumit onTop M Fassade ist allgemein bauaufsichtlich zugelassen mit der Zulassungs-

nummer Z-33.49-1505 in Verbindung mit der Z-33.4.3-51. Es dürfen keine Systembestandteile

ausgetauscht oder ersetzt werden. Bei der Verwendung systemfremder Bestandteile erlöschen

die Zulassung und die Gewährleistung.

3. Brandverhalten nach DIN 4102

Für die Brandklassifizierung des Gesamtsystems gelten die Brandklassifizierungen des

Altsystems und des Neusystems. Zur Einstufung des Gesamtsystems ist die allgemein

bauaufsichtliche Zulassung hinzuzuziehen.

Für die Brandklassifizierung des Gesamtsystems gilt – in Abhängigkeit von der

Brandklassifizierung des Alt- und Neusystems – folgende Tabelle:

Brandklassifizierung des Altsystems

Brandklassifizierung des Neusystems

Brandklassifizierung des Gesamtsystems

normalentflammbar

normalentflammbar

normalentflammbar schwerentflammbar

nichtbrennbar

schwerentflammbar

normalentflammbar normalentflammbar

schwerentflammbar schwerentflammbar

nichtbrennbar

nichtbrennbar

normalentflammbar normalentflammbar

schwerentflammbar schwerentflammbar

nichtbrennbar nichtbrennbar

Page 108: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 108 von 130 Baumit onTop M Stand 14-04/20

4. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

4.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen dürfen die folgenden

Produkte verwendet werden:

ProContact DC 56

StarContact Speed

StarContact KBM

StarContact KBM-FIX

multiContact MC 55 W

Multi 5

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie

bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.2. Dämmplatten

Es dürfen die folgenden Dämmplatten zum Einsatz kommen:

MineralTherm Lamelle

MineralTherm Echt 035

MineralTherm Evo plus 035

MineralTherm Simplex II

MineralTherm Lamelle

MineralTherm Echt 035

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ W/(m·K) (DIN 4108)

0,041 0,035

Diffusionswiderstand µ 1 – 2 1 – 2

Anwendungsbereich WAP-zh WAP-zg

MineralTherm Evo plus 035

MineralTherm Simplex II

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ W/(m·K) (DIN 4108)

0,035 0,035

Diffusionswiderstand µ 1 – 2 1 – 2

Anwendungsbereich WAP-zg WAP-zg

Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatten entnehmen Sie bitte den

aktuell gültigen technischen Merkblättern.

Page 109: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 109 von 130 Baumit onTop M Stand 14-04/20

4.3. Armierungsspachtel

Für die Armierung dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

mineralisch:

ProContact DC 56

StarContact Speed

StarContact KBM

StarContact KBM-FIX

multiContact MC 55 W

Multi 5

organisch:

SilverFlex

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen

Sie bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

4.4. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

StarTex Fein

StarTex Grob

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

4.5. Dübel

Das System ist zur Gewährleistung der Standsicherheit immer statisch relevant zu ver-

dübeln. Dübelauswahl und Dübelmenge sind abhängig vom Untergrund, dem Dämmstoff

und der Gebäudehöhe, siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln Abschnitt „Dübel und

Verdübelung“ unter Punkt a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff.

Nach einer Standzeit von mindestens 3 Tagen, nach der Verklebung der Dämmplatten,

kann die Verdübelung erfolgen.

4.6. Grundierung

Als Grundierung der Armierungsputzlage empfehlen wir den Einsatz des

PremiumPrimer DG 27.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen

technischen Merkblatt.

Page 110: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 110 von 130 Baumit onTop M Stand 14-04/20

4.7. Oberputz

Als Oberputze dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

pastöse Oberputze:

StarTop (nicht ab einer Gesamtdämmstoffdicke (Alt- und Neusystem) > 200 mm)

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenputzstrukturen.

NanoporTop

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur), besonders verschmutzungsarm durch

hydrophobe und hydrophile Eigenschaften, Selbstreinigungseffekt.

SilikonTop (nicht ab einer Gesamtdämmstoffdicke (Alt- und Neusystem) > 200 mm)

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur) und Rillenputzstrukturen.

SilikatTop

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

GranoporTop (nicht ab einer Gesamtdämmstoffdicke (Alt- und Neusystem) > 200 mm)

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

PuraTop (nicht ab einer Gesamtdämmstoffdicke (Alt- und Neusystem) > 200 mm)

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

CreativTop (nicht ab einer Gesamtdämmstoffdicke (Alt- und Neusystem) > 200 mm)

Korngrößen: 0,1 – 0,2 mm / 0,5 mm / 1 mm / 1,5 mm / 3 mm / 4 mm

Für Modellierputzstrukturen.

mineralische, dünnschichtige Edelputze:

Edelweiß Structo / Klima EST (Strukturkorn: Marmor)

Korngrößen: 0,7 mm / 1 mm / 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Je nach Körnung zum Spachteln, Spritzen, Schlämmen, Reiben, Strukturieren, Modellieren.

ScheibenPutz SEP (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 1 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Fascina SEP (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Münchner RauPutz MRP (Strukturkorn: Quarz)

Korngröße: 2 mm / 3 mm / 5 mm

Für Reibe- und Rillenputzstrukturen.

Page 111: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 111 von 130 Baumit onTop M Stand 14-04/20

mineralische, dickschichtige Edelputze:

KratzPutz KRP Jura (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 2 mm / 3 mm / 4 mm

Für Edelkratzputzstrukturen.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

5. Verarbeitung

5.1. Vorarbeiten/Untergrund

Vor Beginn einer Aufdoppelung ist das vorhandene Wärmedämm-Verbundsystem

(Altsystem) auf seine Standsicherheit zu prüfen.

Zur Überprüfung ist das bestehende System und der Zustand des Dämmstoffs durch

eine ausreichende Anzahl an Referenzöffnungen pro Hausseite auf folgende Punkte zu

überprüfen:

• Klebeverbund zum Untergrund

• Klebeflächenanteil ≥ 40 %

• bei Punkt-Wulst-Verklebung Lage und Ausführung der Randwulst

• Verdübelung Ja/Nein

• wenn Ja → Sitz des Dübels im Untergrund

• Feuchtigkeitsgehalt des Dämmstoffs

Im Bereich des Sockelprofils muss das alte Profil entfernt und durch ein neues Sockelprofil

in der Gesamtdicke (Altsystem + Neusystem) ersetzt werden. Hierzu empfiehlt es sich, die

alte Dämmung in Höhe von ~ 25 cm zu entfernen und durch eine dickere Dämmung

(Altsystem + Neusystem) zu ersetzen. Feuchter Dämmstoff ist auszutauschen.

5.2. Ankleben der Dämmplatten

Das Ankleben der Dämmplatten erfolgt im Fugenversatz zum alten Dämmsystem.

Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem

handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz

erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Page 112: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 112 von 130 Baumit onTop M Stand 14-04/20

Sofern unbeschichtete MineralTherm-Dämmplatten verwendet werden,

wird der Klebemörtel in die Dämmplatte eingearbeitet (Press-Spachtelung)

und in einem zweiten Arbeitsgang „frisch in frisch“ entsprechend der

Vorgabe der Verklebung lt. bauaufsichtlicher Zulassung aufgebracht.

Press-Spachtelung

Bei Verwendung von beidseitig beschichtet MineralTherm-Dämmplatten erfolgt die

Verklebung vollflächig über den Untergrund. Der Mörtel ist bei vollflächigem Auftragen

unmittelbar vor dem Ansetzen der Dämmplatte mit einer Zahntraufel aufzukämmen.

Alternativ darf bei der vollflächigen Verklebung der Klebemörtel auch in einem

Arbeitsgang auf die beschichtete Dämmplatte aufgebracht werden.

Die Dämmplatten sind unmittelbar nach dem Kleberauftrag (max. 10 Minuten, bei warmer

Witterung auch kürzer) unter schiebenden Bewegungen in den Mörtel einzubetten.

Alle MineralTherm-Dämmplatten sind fortlaufend im Verband zu verlegen und fugendicht zu

stoßen. Das Überbindemaß ist so zu wählen, dass keine Kreuzfugen entstehen (≥ 10 cm).

An den Gebäudeecken werden die Platten ebenfalls im Verband verlegt.

Um das Risiko von Kerbrissen zu minimieren, sollten die Platten an Gebäudeöffnungen

(Fenster- und Türöffnungen) mit einer Ausklinkung versehen werden, z. B. Pistolenschnitt,

d. h. in den Ecken dürfen keine kreuzenden Dämmstofffugen vorhanden sein.

Die Plattenstöße sind von Mörtel freizuhalten (Wärmebrücke), jedoch werden sich auch

bei exakter Arbeitsweise Fehlstellen und Fugen nicht immer vermeiden lassen. Fugen und

Fehlstellen sind mit dem gleichen Dämmstoff zu verschließen.

Page 113: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 113 von 130 Baumit onTop M Stand 14-04/20

Bei einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B. Fensterbänken,

Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., sowie als Anschluss zu anderen Bauteilen

ist im Bereich der Dämmstoffebene ein Fugendichtband einzubringen, um die

Schlagregendichtigkeit zu erlangen.

5.3. Dübeln

Das System ist zur Gewährleistung der Standsicherheit immer statisch relevant zu

verdübeln. Dübelauswahl und Dübelmenge sind abhängig vom Untergrund, dem Dämmstoff

und der Gebäudehöhe, siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Dübel und

Verdübelung“ unter Punkt a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 17 ff.

Bei Verwendung der MineralTherm Evo plus 035 (bis 200 mm), Echt 035 und Simplex II

sind Dübel mit einem Tellerdurchmesser von mindestens 60 mm zu verwenden.

Bei Verwendung der MineralTherm Evo plus 035 (ab 200 mm) sind zusätzlich Aufsteck-

teller (Baumit VT 90) oder Kombiteller (Baumit VT 2G) mit mindestens 90 mm Tellerdurch-

messer zu verwenden.

Die Dübel müssen oberflächenbündig fest sitzen, alternativ kann bei der Verwendung der

- MineralTherm Evo plus 035, bei einer Dämmstoffstärke von 100 mm bis 200 mm

- MineralTherm Echt 035, ab einer Dämmstoffstärke von 120 mm bis 200 mm

- MineralTherm Simplex II, bei einer Dämmstoffstärke von 80 mm bis 200 mm

unter Verwendung des SchraubDübels S der Dübel auch versenkt werden. Die Vertiefung

ist dann entsprechend mit der Mineralwolle Rondelle abzudecken.

Alternativ kann die Verdübelung auch durch das Armierungsgewebe erfolgen, hierzu wird

die Armierungputzslage in zwei Schichten aufgebracht. In der ersten Schicht wird das

Armierungsgewebe aufgebracht. Danach werden die Dübel gesetzt und die zweite Schicht

Armierungskleber aufgebracht.

Die Verdübelung der Dämmplatten darf frühestens nach einer Standzeit von 3 Tagen nach

der Verklebung erfolgen.

5.4. Eckausbildung, Fenster-/Türanschlüsse und Profile

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Eckausbildungen, Fenster-/

Türanschlüsse und Profile“, Seite 15 ff.

5.5. Armierungsputzlage

Die angeklebten MineralTherm-Dämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung und Regen-

einwirkung zu schützen. Ebenso sind anhaftender Staub und ähnliche Verschmutzungen

vor der weiteren Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende Plattenversätze dürfen erst

nach dem Abbinden des Klebers beigeschnitten werden.

Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem

handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz

erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen, hierzu empfehlen wir

die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 10er oder 12er Zahnung. Anschließend wird das

Armierungsgewebe in senkrechten oder waagerechten Bahnen mittels Glätter oder Traufel

faltenfrei in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungsbahnen sind an den Stößen

mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen ist nicht zulässig.

Page 114: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 114 von 130 Baumit onTop M Stand 14-04/20

Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen.

Es ist darauf zu achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit

Eckbereichen von Fenstern und anderen Wandöffnungen zusammenfällt.

An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis bündig an die Ecke

heranzuführen.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt.

Für die Beschichtungsvariante mit Edelkratzputz ist die Armierungsputzlage nach dem

Ansteifen mittels Zahnkardätsche horizontal/waagerecht aufzukämmen, gegebenenfalls

kann sie auch mit einem Straßenbesen aufgeraut werden.

Für die Armierungsputzlage ist eine Schichtstärke von mindestens 3 mm bis maximal 5 mm

zulässig.

Zwischen Armierung und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt

werden (Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

5.6. Grundierung

Zur Vorbereitung der Armierungsputzlage für die Aufnahme des Oberputzes empfehlen wir

die Armierungsschicht mit dem Premium Primer DG 27 (am Vortag des Oberputzauftrages)

vorzubehandeln.

Bei eingefärbten Oberputzen empfehlen wir den Einsatz einer entsprechend des Oberputzes

eingefärbten Grundierung.

5.7. Oberputze

Vor dem Auftrag des Oberputzes ist bei der Armierungsputzlage eine Standzeit von 1 Tag/

1 mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage, einzuhalten. Je nach Witterung kann sich

die Standzeit auch verlängern. Als Oberputze können die im Abschnitt 4.7 „Oberputz“

genannten Produkte eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt gemäß den

entsprechenden Verarbeitungsempfehlungen in den technischen Merkblättern der jeweiligen

Produkte.

Zwischen Oberputz und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt

werden (Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Bei der Verwendung von mineralischen, dünnlagigen Edelputzen ist zur Verbesserung der

Verschmutzungsresistenz ein zweimaliger Fassadenschutzanstrich im gewünschten Farbton

mit Baumit Fassadenfarben vorzusehen. Wir empfehlen den Einsatz von StarColor.

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Baumit WDVS-Sockel

1. Anwendungsgebiet

Der Baumit WDVS-Sockel ist im erdberührten- und Spritzwasserbereich bei der

Ausführung von allen Baumit Wärmedämm-Verbundsystemen anzuwenden.

Das System wird zur Verbesserung der Wärmedämmung bei Alt- und Neubauten in Ergänzung

zu den Baumit Wärmedämm-Verbundsystemen eingesetzt.

Als Untergrund eignen sich Mauerwerk, Beton, Bitumenbeschichtungen und zugelassene

Holzwerkstoffe, wie sie im Holzbau verwendet werden.

Der Baumit WDVS-Sockel übernimmt grundsätzlich keine Abdichtungsfunktion im Sinne der

Bauwerksabdichtung.

Die Ausführung des Baumit WDVS-Sockel ersetzt nicht die nach DIN 18633-3 erforderliche

vertikale und horizontale Bauwerksabdichtung, diese muss vorhanden sein.

2. zu verwendende Produkte und Produkteigenschaften

2.1. Klebemörtel

Für die Verklebung auf mineralischen Untergründen dürfen die folgenden Produkte

verwendet werden:

ProContact DC 56

StarContact Speed

StarContact KBM

StarContact KBM-FIX

multiSockel Base 520

Für die Verklebung auf bituminösen Untergründen ist die FundamentDickbeschichtung

2K Flex, die DichtungsSchlämme DS 27 Contact oder der multiSockel Base 520 zu

verwenden.

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie

bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

2.2. Dämmplatten

Es dürfen die folgenden Dämmplatten zur Anwendung kommen:

SockelTherm 035

SockelTherm 032 G

SockelTherm 035

SockelTherm 032 G

Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λ W/(m·K) (DIN 4108)

0,035 0,032

Dicke (mm) ab 80 mm 80 – 300 mm

Diffusionswiderstand µ 40/100 40/100

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Die entsprechenden weiteren technischen Daten der Dämmplatten

entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

2.3. Armierungsspachtel

Für die Armierung dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

ProContact DC 56

StarContact Speed

StarContact KBM

StarContact KBM-FIX

multiSockel Base 520

Die entsprechenden technischen Daten der Klebe- und Armierungsspachtel entnehmen Sie

bitte den aktuell gültigen technischen Merkblättern.

2.4. Armierungsgewebe

Als Armierungsgewebe dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

StarTex Fein

StarTex Grob

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

2.5. Dübel

Bei einem klebegeeigneten Untergrund ist eine zusätzliche Verdübelung nicht erforderlich.

Ist auf bituminösen Untergründen, wie z. B. Dickbeschichtungen, eine zusätzliche Ver-

dübelung erforderlich, sind die Platten oberhalb der Abdichtung (Sockelbereich ab 15 cm

über GOK) mit Dübeln (je nach Anforderung) zu fixieren.

Hierzu empfehlen wir grundsätzlich den Einsatz der SchraubDübels S, alternativ kann

ebenfalls der SchlagDübel N eingesetzt werden.

2.6. Grundierung

Als Grundierung der Armierungslage empfehlen wir den Einsatz des

PremiumPrimer DG 27.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte dem aktuell gültigen

technischen Merkblatt.

2.7. Oberputz

Als Oberputze dürfen die folgenden Produkte verwendet werden:

mineralische Oberputze:

Fascina SEP (Strukturkorn: Kalkstein)

Korngrößen: 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

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pastöse Oberputze:

NanoporTop

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur), besonders verschmutzungs-

arm durch hydrophobe und hydrophile Eigenschaften, Selbstreinigungseffekt.

SilikonTop

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

GranoporTop

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

PuraTop

Korngrößen: 1,5 mm / 2 mm / 3 mm

Für Scheibenputzstrukturen (Kratzputzstruktur).

Für feine Filzstrukturen können als Endbeschichtungen folgende Klebespachtel eingesetzt

werden:

ProContact DC 56

StarContact Speed

StarContact KBM

StarContact KBM-FIX

Multi 5

multiSockel Base 520

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

Hinweis: Als Endbeschichtung erfolgt ein Anstrichsystem in mindestens 2 Arbeitsgängen.

3. Verarbeitung

3.1. Vorarbeiten/Untergrund

Siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln, Abschnitt „Untergrund und Vorbereitung“,

Seite 6.

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3.2. Ausführungsvarianten

a. Flächenbündiger Sockel

b. Zurückspringender Sockel

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c. Stabile Ausführung für erhöhte mechanische Belastung

Sofern Anforderungen an eine erhöhte mechanische Beanspruchung

bestehen, kann, nach einer Standzeit von 3 Tagen, vor dem Aufbringen

der Armierungslage die Baumit WandschutzPlatte vollflächig mit

Baumit SupraFix auf den Dämmstoff mittels Zahntraufel aufgeklebt

werden.

Dübeln:

Die WandschutzPlatten sind nur mit zugelassenen Schraubdübeln zu befestigen.

Die Verdübelung erfolgt nur im vertiefen Bereich der WandschutzPlatte.

Dübelanzahl: 6 Dübel/Platte. Dabei werden 2 Dübel in die Plattenmitte und 4 Dübel

verteilt im Randbereich/Eckbereich gesetzt.

Zur Verdübelung sind die weiteren Vorgaben der allgemeinen bauaufsichtlichen

Zulassungen zu beachten.

Bei Verwendung der WandschutzPlatte darf die Armierungsputzlage in einer Dicke

von 6 – 8 mm aufgebracht werden. Im Bereich des Übergangs von WandschutzPlatte

zur Dämmplatte muss eine doppelte Armierungsputzlage mit Gewebeeinlage mit

einem 20 cm breiten Armierungsgewebestreifen hergestellt werden.

Die entsprechenden technischen Daten entnehmen Sie bitte den aktuell gültigen

technischen Merkblättern.

3.3. Ankleben der Dämmplatten

Verklebung auf mineralischen Untergründen:

Der Klebemörtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem

handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz

erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

Die Platten sind an den äußeren Plattenrändern rahmenförmig mit Klebemörtel zu

beschichten. In die Plattenfläche sind 2 bis 3 batzenförmige Punkte mit Klebemörtel zu

setzen.

Der Mörtel ist so aufzutragen, dass nach dem Andrücken der Platte mindestens 40 % der

Fläche mit dem Untergrund verbunden ist.

Verklebung auf bituminösen Untergründen mit FundamentDickbeschichtung 2K Flex:

Vor der Verarbeitung wird die Emulsion zunächst mit einem langsam laufenden mecha-nischen Rührgerät bis zur Verflüssigung durchgerührt und danach das Pulver portionsweise zugegeben. Komponente A und Komponente B sind mengenmäßig aufeinander abgestimmt. Beide Komponenten intensiv, mit einem handelsüblichen Motorquirl aufmischen, bis eine homogene und knotenfreie Masse entsteht (Mischzeit ca. 2 – 3 Minuten).

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Die alleinige Verarbeitung der Bitumenkomponente ohne Beimischen des Reaktionspulvers ist nicht möglich! Im Perimeterbereich werden die SockelTherm-Platten ca. mit 8 Klebe-

punkten Bitumenkleber-Dickbeschichtung 2 K auf die vorhandene Abdichtung

aufgebracht. Platten müssen im Verband und stumpf gestoßen verlegt werden.

Es darf kein Kleber in die Fugen eintreten.

Im Sockelbereich erfolgt die Verklebung der SockelTherm in Form von Randwulst und

mindestens 3 Klebepunkten auf der Platte (ein Klebeflächenanteil von mind. 40 % muss

erreicht werden).

3.4. Dübeln

Der Baumit WDVS-Sockel kann, bei klebegeeignetem Untergrund, ohne zusätzliche

Verdübelung eingesetzt werden.

Der Untergrund gilt als klebegeeignet, wenn eine Haftzugfestigkeit von 0,08 N/mm²

dauerhaft gewährleistet ist.

Bei klebegeeigneten vorhandenen Altbeschichtungen und Putzen empfehlen wir eine

zusätzliche konstruktive Verdübelung vorzunehmen, siehe allgemeingültige Verarbeitungs-

regeln Abschnitt, „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt b. „konstruktive Verdübelung“,

Seite 22.

Bei nicht klebegeeigneten Untergründen ist eine statisch relevante Verdübelung vorzusehen,

siehe allgemeingültige Verarbeitungsregeln Abschnitt, „Dübel und Verdübelung“ unter Punkt

a. „statisch relevante Verdübelung“, Seite 18 ff. Die Bauwerksabdichtung darf bis mind.

15 cm über Geländeoberkante nicht perforiert werden.

Beim Einsatz auf bituminösen Untergründen, wie z. B. Dickbeschichtungen, sind die Platten

oberhalb der horizontalen und vertikalen Abdichtung (Sockelbereich) mit mindestens zwei

Dübeln zu fixieren.

3.5. Armierungsputzlage

Die angeklebten SockelTherm-Dämmplatten sind vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Bei

vergilbten EPS-Platten ist die zerstörte Polystyrolschicht vor der weiteren Bearbeitung zu

entfernen. Ebenso sind anhaftender Staub und ähnliche Verschmutzungen vor der weiteren

Bearbeitung zu entfernen, evtl. bestehende Plattenversätze sind plan zu schleifen.

Der Armierungsspachtel wird unter Zugabe der entsprechenden Wassermenge mit einem

handelsüblichen Motorquirl so aufgemischt, dass eine verarbeitungsgerechte Konsistenz

erreicht wird. Er kann auch mit allen handelsüblichen Putzmaschinen verarbeitet werden.

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Er wird dann dick auf die Dämmplatte aufgetragen und plangezogen,

hierzu empfehlen wir die Verwendung einer Zahntraufel mit einer 10er

oder 12er Zahnung. Anschließend wird das Armierungsgewebe in senk-

rechten oder waagerechten Bahnen mittels Glätter oder Traufel faltenfrei

in den Armierungsspachtel eingebettet. Die Armierungsbahnen sind an

den Stößen mindestens 10 cm zu überlappen, ein stumpfes Stoßen ist

nicht zulässig.

Das Gewebe muss im äußeren Drittel des Armierungsspachtels liegen. Es ist darauf zu

achten, dass die Überlappung im Stoßbereich nicht mit Eckbereichen von Fenstern und

anderen Wandöffnungen zusammenfällt. An den Gebäudeecken ist das Gewebe bis

bündig an die Ecke heranzuführen.

Das Gewebe ist so einzubetten, dass es nicht frei liegt. Die Oberfläche der Armierungs-

lage ist nach dem Ansteifen rau abzureiben, es darf keine Sinterhaut an der Oberfläche

entstehen.

Für die Armierungsputzlage ist eine Trockenschichtstärke von mindestens 3 mm bis maximal

5 mm bei Anwendung einer mittelschichtigen Armierung von 6 mm bis max. 10 mm zulässig.

Zwischen Armierung und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt

werden (Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

3.6. Grundierung

Zur Vorbereitung der Armierungsputzlage für die Aufnahme des Oberputzes sind geeignete

Maßnahmen zu treffen. Wir empfehlen die Armierungsschicht mit dem PremiumPrimer

DG 27 (am Vortag des Oberputzauftrages) vorzubehandeln.

Bei eingefärbten Oberputzen empfehlen wir den Einsatz einer entsprechend des Oberputzes

eingefärbten Grundierung.

3.7. Oberputze

Vor dem Auftrag des Oberputzes ist bei der Armierungsputzlage eine Standzeit von 1 Tag/1

mm Schichtdicke, jedoch mindestens 7 Tage, einzuhalten. Je nach Witterung kann sich die

Standzeit auch verlängern. Als Oberputze können die im Abschnitt 4.7. „Oberputz“

genannten Produkte eingesetzt werden. Die Verarbeitung erfolgt gemäß den

entsprechenden Verarbeitungsempfehlungen in den technischen Merkblättern der jeweiligen

Produkte.

Zwischen Oberputz und einbindenden bzw. durchdringenden Bauteilen, wie z. B.

Fensterbänken, Lüftungsrohren, Fallrohrhaltern etc., muss eine Trennung ausgeführt

werden (Trennschnitt), ein starrer Anschluss ist nicht zulässig.

Bei der Verwendung von mineralischen, dünnlagigen Edelputzen ist zur Verbesserung der

Verschmutzungsresistenz ein zweimaliger Fassadenschutzanstrich im gewünschten Farbton

mit Baumit Fassadenfarben vorzusehen. Wir empfehlen den Einsatz von StarColor.

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Seite 122 von 130 Baumit FOX

Stand 14-04/20

Baumit FOX

Anwendungsgebiet:

Das Baumit FOX-System ist ein Wärmedämm-Verbundsystem mit rein

mechanischer Befestigung ohne Verklebung der Dämmplatten am Untergrund.

Diese Befestigungsart ermöglicht einen Niveauausgleich des Untergrundes

bis 7 cm und ist ideal einsetzbar für problematische Untergründe.

Das Befestigungssystem besteht aus Dübelschraube (je nach Untergrund), Wendel (grün,

schwarz) sowie zur Befestigung Bundbohrer, Setz- und Justierwerkzeug und Eindrehwerkzeug

(siehe Tabelle).

Vorteile:

• Untergrundvorbereitung zur Erstellung eines tragfähigen Untergrundes (nicht

klebegeeignete verschmutzte Fassaden) nicht notwendig.

• Niveauausgleich von 0 – 7 cm ist durch die exakte Justierbarkeit des Baumit FOX

möglich.

• Ohne zusätzliches Verkleben der Dämmplatten.

• Einsetzbar bis Gebäudehöhe 22 m.

Baumit FOX kann sowohl mit EPS als auch mit Mineralwolle ausgeführt werden. Hier gilt

folgendes zu beachten:

• EPS-Fassadendämmplatten (032, 035) nur mit Nut und Feder (Dämmdicke

100 – 200 mm).

• MineralTherm 040 (Dämmdicke 100 – 140 mm).

• Die Dübelmengen bemessen sich infolge der Windlasten nach DIN 1055-4,

bauordnungsgemäßer Nachweis der Dübelmenge/m² (in Absprache mit der

Bauberatung).

• Zur Verhinderung von Wärmebrücken muss der Mineralfaserstreifen 30 x 60 mm

einfach oder doppelt eingelegt werden (siehe nachstehende Detaildarstellung).

Bei einem Abstand zwischen Wand und Dämmplatten über 30 mm muss der

Mineralfaserstreifen doppelt eingelegt werden.

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Seite 123 von 130 Baumit FOX

Stand 14-04/20

• Aus Brandschutzgründen und zur Verhinderung von Luftströmungen muss grund-

sätzlich in Höhe jeder Geschossdecke und jedes Sturzes sowie zu jeder Gebäude-

öffnung in den entsprechenden Luftspalt zwischen Dämmplatte und Wand ein 60 mm

hoher und ein dem vorhandenen Luftspalt entsprechend breiter, nichtbrennbarer

Mineralwollstreifen eingelegt werden.

Verarbeitungsschritte:

Mit grünem Eindreh-

werkzeug Loch in

Dämmplatte vorbohren.

→ Wendel eindrehen

Die Wendel muss immer

mit 90° zur Dämmplatte

eingedreht werden.

Dübelschraube

eindrehen

Beim Durchdrehen der

Schraube muss der

Baumit FOX neu gesetzt

werden. Unter 0 °C

Wandtemperatur ist das

Eindrehen der Schraube

nicht zulässig.

Loch mit Bundbohrer

durch den Baumit

FOXWendel hindurch

bohren

Mit drehendem Bohrer

das Bohrloch mehrmals

lüften.

Beim Bohren in Loch-

ziegel darf kein Schlag

verwendet werden.

Feinjustierung

Platte exakt ausrichten.

Abstand zur Wand bis

max. 3 cm beim Baumit

FOX grün (B3, E1) und

bis max. 7 cm beim

Baumit FOX schwarz

(B300, E100)

zugelassen.

Attikaanschluss und Fensterbank

Zur Verhinderung von Wärmebrücken

muss der Mineralfaserstreifen (60 x 30 mm)

zu Beginn der Dämmarbeiten durchgehend

verlegt werden. Beim Verlegen der Platten

lässt sich der Mineralfaserstreifen bis zu

1 cm zusammenpressen.

Ausführung Sockelschiene

Mineralfaserstreifen 60 x 30 mm bei

Sockelschiene einlegen.

Dämmung der Fensterleibung

Mineralfaserstreifen 60 x 30 mm beim

Fenstersturz sowie Laibungen seitlich

einlegen.

1.) Fugendichtband am Fensterstock

2.) Laibungs-Dämmplatte messen und

zuschneiden

3.) Mit Justierschlüssel im Baumit FOX

Platte von der Wand 5 mm lösen

4.) Klebemörtel auf die Platte aufbringen

und zwischen Fensterstock und

Dämmung einbringen

5.) Mit Justierschlüssel im Baumit FOX

die Laibungsplatte zum Fensterstock

pressen

Ausführung Dachanschluss

2 Stück Mineralfaserstreifen 60 x 30 mm

bei Dachanschluss einlegen.

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Seite 124 von 130 Baumit FOX

Stand 14-04/20

Dübelschraube setzen

(Kontrolle der Setztiefe)

Mit dem Setz- und

Justierwerkzeug den

Dübel durch die Wendel

stecken bis das Werkzeug

an der Wendel ansteht

(für Beton grauen

Schlüssel verwenden).

Verschließen des

Bohrlochs*

Polystyrol-Stange in das

Dübelloch eindrehen,

abschneiden und

planeben schleifen. Bei

Mineralfaserplatten mit

Mineralfaserresten

verschließen.

Dübelmengen Baumit FOX (Dübel/m²) infolge Windlasten nach DIN 1055-4 nach vereinfachtem

Verfahren.

Vorgehensweise:

1. Windzone für die Lage des Gebäudes ermitteln (www.dibt.de).

2. Lastklasse für Tabelle 1 ermitteln: Kleinerer Wert aus WDVS-Lastklasse der Zulassung

des WDVS und Dübellastklasse im Untergrund!

3. Gültigkeit der Tabelle 1 für das Gebäude überprüfen!

h = Gebäudehöhe über First, d = Gebäudebreite (kleinere Gebäudeabmessung)

4. Dübelanzahl Tabelle 1 entnehmen!

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Seite 125 von 130 Baumit FOX

Stand 14-04/20

1. EPS

Dämmstoffdicke 100 – 200 mm

Maximale Unebenheit des Untergrundes:

30 mm bei Einsatz des grünen Baumit FOX (nur bis Dämmstärke 140 mm)

70 mm bei Einsatz des schwarzen Baumit FOX

Bauwerkshöhe über Geländeoberfläche Bis 10 m Bis 18 m > 18 m bis

Hochhausgrenze

Fassadenbereich A A A

WZ 1 Binnenland 6 8 8

WZ 2

Binnenland 8 8 10

Küste und Inseln der Ostsee 10 10 10

WZ 3 Binnenland 8 10 12

Küste und Inseln der Ostsee 10 12 12

WZ 4

Binnenland 10 12 14

Küste der Nord- u. Ostsee und Inseln der Ostsee

14 14 16

Inseln der Nordsee 14

Dämmstoffdicke 100 – 200 mm

Maximale Unebenheit des Untergrundes:

20 mm bei Einsatz des grünen Baumit FOX (nur bis Dämmstärke 140 mm)

60 mm bei Einsatz des schwarzen Baumit FOX

Bauwerkshöhe über Geländeoberfläche Bis 10 m Bis 18 m > 18 m bis Hochhausgrenze

Fassadenbereich A A A

WZ 1 Binnenland 4 6 6

WZ 2

Binnenland 6 6 8

Küste und Inseln der Ostsee 8 8 8

WZ 3

Binnenland 6 8 8

Küste und Inseln der Ostsee 8 10 10

WZ 4

Binnenland 8 10 10

Küste der Nord- u. Ostsee und Inseln der Ostsee

10 10 12

Inseln der Nordsee 10

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Seite 126 von 130 Baumit FOX

Stand 14-04/20

2. EPS elastifiziert

Dämmstoffdicke 120 – 200 mm

Maximale Unebenheit des Untergrundes:

30 mm bei Einsatz des schwarzen Baumit FOX

Bauwerkshöhe über Geländeoberfläche Bis 10 m Bis 18 m > 18 m bis Hochhausgrenze

Fassadenbereich A A A

WZ 1 Binnenland 6 6 8

WZ 2

Binnenland 6 8 8

Küste und Inseln der Ostsee 8 10 10

WZ 3

Binnenland 8 10 10

Küste und Inseln der Ostsee 10 8 12

WZ 4

Binnenland 10 12 12

Küste der Nord- u. Ostsee und Inseln der Ostsee

12 12 14

Inseln der Nordsee 12

Dämmstoffdicke 120 – 200 mm

Maximale Unebenheit des Untergrundes:

30 mm bei Einsatz des grünen Baumit FOX (nur bis Dämmstärke 140 mm)

70 mm bei Einsatz des schwarzen Baumit FOX

Bauwerkshöhe über Geländeoberfläche Bis 10 m Bis 18 m > 18 m bis Hochhausgrenze

Fassadenbereich A A A

WZ 1 Binnenland 8 8 10

WZ 2

Binnenland 8 10 12

Küste und Inseln der Ostsee 8 12 14

WZ 3

Binnenland 10 12 14

Küste und Inseln der Ostsee 14 16 16

WZ 4

Binnenland 12 16 16

Küste der Nord- u. Ostsee und Inseln der Ostsee

16 18 20

Inseln der Nordsee 18

Page 127: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 127 von 130 Baumit FOX

Stand 14-04/20

3. MineralTherm 040

Dämmstoffdicke 100 – 140 mm

Maximale Unebenheit des Untergrundes:

30 mm bei Einsatz des grünen Baumit FOX

70 mm bei Einsatz des schwarzen Baumit FOX

Bauwerkshöhe über Geländeoberfläche Bis 10 m Bis 18 m > 18 m bis Hochhausgrenze

Fassadenbereich A A A

WZ 1 Binnenland 8 8 10

WZ 2

Binnenland 8 10 12

Küste und Inseln der Ostsee 8 12 14

WZ 3

Binnenland 10 12 14

Küste und Inseln der Ostsee 14 16 16

WZ 4

Binnenland 12 16 16

Küste der Nord- u. Ostsee und Inseln der Ostsee

16 18 20

Inseln der Nordsee 18

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Seite 128 von 130 Baumit FOX

Stand 14-04/20

Dübelbilder

Bei Systemen mit Polystyrol-Hartschaumplatten sind

nur Nut- und Federplatten zugelassen.

Plattengröße: 487 x 987 mm

Systeme mit Mineralwolle-Dämmplatten 040 sind ohne

Nut- und Federausführung.

Plattengröße: 800 x 625 mm

Baumit FOX Randabstand mind. 12 cm gemäß Zulassung

Die Dübelmengen bemessen sich infolge der Windlasten nach DIN 1055-4. Für einen bauordnungsmäßigen

Nachweis der Dübelmenge/m² muss eine Statik erstellt werden.

Kontaktieren Sie bitte Ihren Außendienst-Fachberater.

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Seite 129 von 130 Inspektionszyklen für WDV-Systeme

Stand 14-04/20

Inspektionszyklen für WDV-Systeme Um eine dauerhafte Funktion der Gebäudefassade zu gewährleisten, bedürfen

diese nicht nur von Zeit zu Zeit eines Anstriches, sondern es müssen auch Schwach-

stellen kontrolliert und ggfs. repariert werden. Die Inspektion ist in einem Prüfprotokoll

zu dokumentieren. Im Einzelnen sollten folgende Prüf- bzw. Inspektionsprüfungen

erfolgen:

Prüfzyklus 5 Jahre: Hier sind folgende Prüfungen vorzunehmen

Prüfung Prüfmethode Umfang der

Prüfung

Erkennung Tech. Hinweise

Maßnahmen

Prüfung auf Risse Augenschein Erdgeschoss

und weitere

Geschosse

Gebrauchsüblicher

Abstand, höhere

Geschosse mittels

Fernglas

Je nach Größe und

Anzahl

Dichtigkeit von

Bauteilanschlüssen

Augenschein In jeder

Himmelsrichtung

eine Prüfstelle

exemplarisch,

min. alle zwei

Etagen

Wasserränder,

Verfärbungen,

Ablaufspuren

Bei Undichtigkeiten

alle Anschlüsse

prüfen und

geeignete

Maßnahmen zur

Abdichtung treffen

Prüfzyklus 10 Jahre: Hier sind zusätzliche zu den o. g. folgende ergänzende Prüfungen

vorzunehmen

Prüfung Prüfmethode Umfang der

Prüfung

Erkennung Tech. Hinweise

Maßnahmen

Dichtigkeit von

Bauteilanschlüssen

Augenschein In jeder

Himmelsrichtung

eine zusätzliche

Prüfstelle

exemplarisch,

Prüfung in jedem

Geschoss

Wasserränder,

Verfärbungen,

Ablaufspuren

Bei Undichtigkeiten alle

Anschlüsse prüfen und

geeignete Maßnahmen

zur Abdichtung treffen

Page 130: Leitfaden für die WDVS- Verarbeitung · DIN 18531-1 Abdichtung von Balkonen, Loggien und Laubengängen DIN 18533 Abdichtung von erdberührten Bauteilen EnEV 2016 DIN 4102 Brandverhalten

Seite 130 von 130 Inspektionszyklen für WDV-Systeme

Stand 14-04/20

Prüfzyklus 15 Jahre: Hier sind zusätzliche, zu den o. g. folgende ergänzende,

Prüfungen vorzunehmen:

Prüfung Prüfmethode Umfang der

Prüfung

Erkennung Tech. Hinweise

Maßnahmen

Prüfung auf

Risse

Augenschein,

Benetzungsprobe

großflächig

Erdgeschoss

und weitere

Geschosse

Darstellung möglicher

Risse durch Dunkel-

färbung, bei naher

Betrachtung ohne

zusätzliche Hilfsmittel

höhere Geschosse

mittels Hubsteiger

Je nach Größe und

Anzahl

Prüfzyklus 20 Jahre: Hier sind zusätzliche, zu den o. g. Prüfungen, folgende ergänzende

Maßnahmen vorzusehen:

Vollflächig deckender 2-lagiger Fassadenanstrich einschl. der erforderlichen Untergrund-

vorbehandlung gemäß den jeweiligen gültigen Verarbeitungsrichtlinien (sofern nicht früher

vorgenommen).

Nach dem erfolgten Anstrich beginnen die Prüfzyklen mit der 5-Jahresprüfung entsprechend weiter folgend.

Schadensgruppen

Gruppe 1 – ohne Mängel: Gruppe 2 – geringe Mängel: Gruppe 3 – große Mängel:

Im Erdgeschoss bei normalem

Blickabstand und in oberen

Geschossen mit Fernglas

keine Mängel (Risse,

Ablösungen) erkennbar.

Kleinere Risse, die bei

normalem Blickabstand

praktisch nicht erkennbar sind,

werden hier mit eingruppiert.

Vereinzelt Risse, z. B. von

Fenstern ausgehende längere

Kerbrisse oder einzelne Risse

längs Dämmplattenstöße – nicht

auffällig – nur bei genauer

Betrachtung zu erkennen.

Häufig bzw. längere Risse, meist

längs Dämmplattenstöße;

Blasenbildung oder Ablösungen

von Beschichtung, deutlich

sichtbar.

Quelle: Fachverband Wärmedämmverbundsysteme e. V.

Maßnahmen

Gruppe 1 – ohne Mängel: Gruppe 2 – geringe Mängel: Gruppe 3 – größere Mängel:

Keine Maßnahmen nötig.

Nächsten Prüfzyklus vorsehen.

Keine sofort Maßnahmen nötig.

Prüfzyklen zeitlich halbieren.

Fassadenbeschichtung nach

DIN 18363 ist zwingend

vorzusehen.