Lese- und Rechtschreibschwäche

Diagnose: Dyslexia! Stigmatisierung oder doch Genie?Die wohl bekannteste Form der Lese- und Rechtschreibschwäche ist die allseits gefürchtete Diagnose: Dyslexia (dt . Legasthenie). Was versteht die Wissenschaft unter diesem „Schreckensgespenst“ eigentlich?

Die American Psychology Assosiation (kurz APA genannt) definiert Dyslexia wie folgt: Developmental dyslexia is defined as a specifix reading disorder despite normal intelligence and teaching, and in the absence of any manifest sensory deficits.

Üblicherweise denken Menschen, beim Wort Legasthenie, an Kinder die in der Schule Probleme beim Lesen, Schreiben, Buch -stabieren und Rechnen haben. Manche verdrehen nur Wörter oder Buchstaben, andere sind wieder langsamere Lerner. Lernprobleme sind jedoch nur ein Gesicht von Legasthenie.

Viele vergessen jedoch den positiven Aspekt von Legasthenie. Berühmtheiten wie Hans Christian Andersen, Winston Churchill, Leonardo da Vinci, Walt Disney, Henry Ford, Albert Einstein and Quentin Tarantino sind nicht trotz ihrer Legasthenie berühmt geworden, sondern gerade wei l s ie Legastheniker sind.

Das heisst jetzt nicht gleich, dass ihr Kind ein Genie sein muss, weil es Legasthenie hat, aber es stärkt das Selbstwertgefühl ihres Kindes, zu wissen dass ihr Verstand arbeitet, wie jener eines Genies. Es ist wichtig für sie zu verstehen, dass ihre Probleme im Schreiben, Lesen, Buchstabieren oder Rechnen nicht bedeutet, dass sie dumm sind.

Die gleiche geistige Leistungsfähigkeit, die aus ihrem Kind ein Genie machen kann, kann

auch diese Probleme verursachen.Nicht alle Legatheniker entwickeln die gleichen Fähigkeiten, aber sie haben manche mentale Funktionen gemeinsam.

(1) Sie können ihren Verstand dazu benutzten, Wahrnehmungen anzupassen oder zu verändern (zBsp. abstraktes Denken), (2) sie sind sich ihrer Umwelt und deren Einflusse bewusster, (3) sie zeigen überraschende und ungewohnte Verhaltens- und Denkweisen auf, (4) sie denken hauptsächlich in Bildern, (5) sie sind sehr intuitiv, verständnisvoll und einfühlsam, (6) sie denken und erkennen Dinge mit mehreren Sinnen gleichzeitig, (7) sie können Ideen gut umsetzen und (8) sie haben eine lebhafte Phantasie.

Diese acht Grundfähigkeiten können durch Bezugspersonen und/oder den Schulprozess leicht beschädigt und/oder zerstört werden.

Die vorhandenen und unbeschädigten Grundfähigkeiten können unterteilt werden in (1) überdurchschnittliche Fähigkeiten der Intelligenz und (2) außergewöhnliche kreative Fähigkeiten. Viele Erwachsene nutzen die positiven Fähigkeiten in ihrem Arbeitsleben, ohne dass sie sich darüber bewusst sein, sie denken einfach, dass sie die Gabe haben, darin gut zu sein.

Da Legasthenie ist ein individueller, unbewusst, selbst-gebrauter Zustand. Es gibt viele Theorien darüber, was Legasthenie ist und was sie verursacht. Legasthenie ist nicht das Ergebnis von einer Hirn- oder Nerven -schädigung, oder gar eines Schädigung des Innenohres, sondern ein Produkt des ganz speziellen Denkprozesses. Wichtig ist der richige Umgang mit dem Kind und die Andersartigkeit zu akzeptieren.

Eine etwas andere Sicht auf die Dinge und weshalb wir nicht daran glauben, dass es nur eine Art von Intelligenz gibt. Der biopsychosoziale Ansatz sowie Ein!üsse der TCM erleichtern den Umgang mit der Lernschwäche.

April 2015

Wer wünscht sich nicht, dass sein Kind ein kleines Genie ist und es in seinem Leben besser hat, als man selbst? Doch eines Tages holt sie die Realität ein, ihr Kind droht damit, die Schulstufe nicht zu schaffen.

Ihr Traum zerplatzt. Ihr eigenes Kind wird es womöglich schwerer haben im Leben, als sie selbst. Doch das muss nicht so sein. Manchmal ist die Schule noch nicht bereit für unser kleinen Genies, darum müssen wir unsere Kinder bereit für die Schule machen.

RE-ACT e.U. - Aßmayergasse 30 - 1120 Wien - office@re-act-online.at 1

Biopsychosozialer AnsatzDie Frage einer möglichen Trennung von Körper, Geist und Seele beschä"gt Philosopher seit vielen Jahrhunderten. Die östliche Medizin hingegen, unterscheidet bereits seit Jahrtausenden noch einmal, zwischen Wanderseele und Körperseele.

Wenn wir Davis (2010) und Paul (2012) glauben dürfen handelt es sich bei Dyslexia (zu dt. Legasthenie), um die „Mutter aller Lernschwächen“, die bereits mehr als 10 Prozent der Weltbevölkerung betrifft.

Im Jahr 2006 stellt Howard fest, dass Dyslexics (zu dt. Legastheniker) um ein Velfaches schneller lernen als Gleichaltrige. Doch weshalb sind wir alle noch immer der Meinung, dass Dyslexia eine Bürde fürs Leben ist?

Bis heute wurden zirka 70 unter -schiedliche Lese- und Rechtschreib - schwächen definiert, jedoch werden sie meist pauschal als Dylexia bezeichnet, daher auch die Ver -wirrung um den Begriff selbst.

Giannouli & Pavlidis (2014) behaupten in ihrer Studie sogar, dass die Sprache selbst über die Anfälligkeit von Lese-und Rechtschreibschwächen be -stimmt. Obwohl ihre Studie aufgrund fehlender Definitionen und nach -vollziehbarer Abläufe wissenschaft -licher eher schwach ist, unterstützt sie die Theorien vieler älterer Artikel.

Dieses dürfte auch die Erklärung sein, weshalb sich viele Kinder über die Lese-und Rechtschreibschwäche in Deutsch hinweg schwindeln und die Eltern erst mit dem Erlernen der englischen Sprache den tatsächlichen Grund feststellen. Englisch wird für Dyslexics als schwerer eingestuft, als Deutsch, da sich die geschriebenen Wörter wesentlich von ihrer Aus -sprache unterscheiden.

Da werden Wörter wie Moon schon mal gerne mit einem u geschrieben oder thing mit think verwechselt.

Lernen selbst ist ein biopsychischer Zustand - ein Mix aus geistiger Konzentration und körperlicher Ruhe. Kann der Körper nicht Ruhe, will es auch mit der körperlichen Konzen -tration nicht wirklich klappen. Zu -mindest wäre das die Folgerung daraus. Die meisten Dyslexics haben einen überdurchschnitlichen IQ und sind es gewohnt, ihren Überkonsum an externen Reizen (Geräusche, Gerüche, Gefühle, Geschmäcker und Geschehnisse) schnell zu verarbeiten. Dazu ist es notwendig, dass Dyslexics bis zu 40x schneller Denken müssen, um Erwartungen zu erfüllen.

Was passiert nun, wenn ein Dyslexic vor einem Test sitz und das noch ruhig, weil er sonst den Unterricht stört? Wenn er nicht gelernt hat, absichtlich für diese begrenzte Zeit alle externen Reize auszuklammern, beschäftigt er sich mit ihnen, weil der Test alleine ist ihnen zu langweilig. Die meisten Dyslexics sind sich nicht bewusst, welche Gabe sie bekommen haben, für sie ist es ein einziger Schmerz. Der Schmerz zu Versagen und der Schmerz anders zu sein, als die anderen.

Welchen Einfluss hat Dyslexia auf soziale Kontakte? Dyslexics können von einem Eigenschaftsextrem ins andere kippen und sind für Eltern und Freunde mitunter nicht berrechenbar. Zum Beispiel zeichnen sich durch hohe Konzentrationsfähigkeit aus, die stundenlang anhält, wenn sie vom Thema begeistert sind. Ober -flächlichkeiten oder Belanglosigkeiten lösen jedoch Unterforderung und Desinteresse aus.

„Nein! Ich mag jetzt nicht mehr lernen,

warum verstehst du das nicht?!“

Die Seele Ohne Religion oder Spiritualität

RE-ACT e.U. - Aßmayergasse 30 - 1120 Wien - office@re-act-online.at 2

Allgemeine Begriffe und Erklärungen

Unter dem Geist versteht die TCM, ebenso wie die westliche Medizin, den Lebensatem, der Mensch und Tier das Vitale und Belebende darstellt und uns von leblosen Gegenständen unterscheidet. Dieses leitet sich vom griechischen Wort pneuma ab, welches im Lateinischen für das Wort anima (nicht zu verweichseln mit der Theorie von C.G. Jung).

Der Begriff Seele und dessen Konzept steht in enger Verbindung mit der Vorstellung eines Lebens nach dem Tod. Das englische Wort soul scheint vom altgermanischen Wort seula abzustimmen, welches zum Meer gehörend bedeutet. Im Griechischen wird die Seele als psyche bezeichnet, welche heute definiert wird als „den bewussten und unbewussten Teil unseres Geistes und unserer Emotionen, die einen besonderen Einfluss auf den Körper haben“.

Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

In der TCM wird der Begriff Geist (shen) für den Teil der Seele verwendt, die im Herzen wohnt und steht für Bewusstsein, Erkenntnis, Denken, Intelligenz und das Gefühlsleben.

Die Wanderseele (hun) entspricht am ehesten der westlichen Definition von Seele. Sie tritt 3 Tage nach der Geburt in den Körper ein und nach dem Tod wieder aus. Die Wanderseele ist die dunkle, intuitive, nicht-rationale Seite der menschlichen Natur und kann mit Freuds Id verglichen werden. Tagsüber läßt sie uns durch unsere Augen sehen, kehrt sie in der Nacht nicht in Organ (Leber) zurück, träumen wir. Sie versorgt unseren Geist impulsartig mit Inspiration, Kreativität, Imaginationen und Lebensträumen.

Die Körperseele (po) wohnt in der Lunge und ist für den Intellekt verantwortlich. Im speziellen Fall ist sie u.a. für die Merkfähigkeit, Konzentration und Fokussierung verantwortlich. Der Zustand unseres Magens und unserer Milz beeinflusst den Zustand des Intellekts. Der Intellekt der Milz gibt uns die Möglichkeit uns mit Klarheit, Zielstrebigkeit und Konzentration auf die Schule oder Studium zu konzentrieren. Der Geist lenkt und koordiniert den Intellekt.

Oft ist es Feuchtigkeit und/oder Schleim, die den Kopf blockieren und den Intellekt behindern. Hier ist zu erkennen, wie eng die Verbindung von Körper, Geist und Seele in der TCM gesehen wird.

Ein sehr gutes Beispiel ist die westliche Diagnose ADS/ADHS, welche sich auch wie in der westlichen Medizin weiter in (1) den hyperaktiven Typen, (2) den vorwiegend unaufmerksamen Typen und (3) den Mischtypen unterteilen. Auch hier ist ein wesentlicher körperlicher Grund in der TCM Schleim und Hitze (Herz und Milz). Interessant ist dazu eine Studie von McCann et al. (2007) worin wissenschaftlich bewiesen wurde, dass ADS/ADHS Symtome durch Lebensmittelfarben und Konservierungsmittel (Natriumbenzoat) entstehen. Dieses entspricht auch dem TCM Ansatz für schleimbildende Stoffe.