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Wald und Holz NRW, Regionalforstamt Niederrhein, Moltkestraße 8, 46483 Wesel E-Mail: [email protected], Telefon: 0281 / 3383 - 20 l Das Bundeskartellamt strebt mit dem Land NRW eine einvernehmliche Regelung an. Die in den anstehenden Verhandlungen vorhandenen Spielräume zeitlicher und inhaltlicher Art, werden für eine an den Bedürf- nissen des Waldbesitzes und des Clusters Forst und Holz orientierte Umsetzung genutzt. l Veränderungsbedarf besteht als erstes bei der kooperativen Holzvermarktung, die zeitnah beendet werden muss. l Nach der Entscheidung des BGH im Verfahren Baden- Württemberg/Bundeskartellamt, die für den Früh- jahr/Sommer 2018 erwartet wird, werden die Konse- quenzen für Art und Umfang der zukünftigen Betreu- ung gemeinsam mit den Kunden bewertet werden müssen, um die weitere Entwicklung zu bestimmen. l Die bestehende Einheitsforstverwaltung soll, soweit dies die rechtlichen Rahmenbedingen (Kartellrecht/ BWaldG) erlauben, erhalten bleiben. Die Bedeutung der flächendeckenden Forstverwaltung in unserem Land wurde hervorgehoben. Es wird also alles geschehen, um die Veränderungen für den Waldbesitz und das Cluster Forst und Holz, aber auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Wald und Holz NRW verträglich zu gestalten. So werden wir unserer gemeinsamen Verantwortung gerecht werden. wir können auf ein erfolgreiches Jahr unserer gemeinsa- men Arbeit mit Ihnen und für Ihren Wald zurückblicken. Aus vielen Begegnungen mit Ihnen weiß ich um Ihr gro- ßes Vertrauen in unsere Forstleute und unser gemein- sames Herzensanliegen, die Wälder für die nächsten Generationen zu entwickeln und nachhaltig erfolgreich zu bewirtschaften. Das ist auch unsere Ausrichtung für die Zukunft, auch wenn sich aus den kartellrecht- lichen Randbe- dingungen sicher Veränderungen ergeben werden. Frau Ministerin Schulze Föcking hat sich dazu bereits an die forstlichen Zu- sammenschlüsse gewandt. Frau Ministerin hat mit den Leitern der Regionalforst- ämter und mir ein Gespräch geführt, dessen wichtigste Ergebnisse ich Ihnen nicht vorenthalten möchte: l Notwendige Veränderungen werden unter der Beteiligung des Waldbesitzes, des Clusters Forst und Holz sowie mit Wald und Holz NRW entwickelt. Sie werden sachlich und zeitlich so umgesetzt, dass keine vermeidbaren Strukturbrüche entstehen. Liebe Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, Andreas Wiebe (Foto: Wald und Holz NRW) Foto: Wald und Holz NRW

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Wald und Holz NRW, Regionalforstamt Niederrhein, Moltkestraße 8, 46483 WeselE-Mail: [email protected], Telefon: 0281 / 3383 - 20

RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

l Das Bundeskartellamt strebt mit dem Land NRW eine

einvernehmliche Regelung an. Die in den anstehenden

Verhandlungen vorhandenen Spielräume zeitlicher

und inhaltlicher Art, werden für eine an den Bedürf-

nissen des Waldbesitzes und des Clusters Forst und

Holz orientierte Umsetzung genutzt.

l Veränderungsbedarf besteht als erstes bei der

kooperativen Holzvermarktung, die zeitnah beendet

werden muss.

l Nach der Entscheidung des BGH im Verfahren Baden-

Württemberg/Bundeskartellamt, die für den Früh-

jahr/Sommer 2018 erwartet wird, werden die Konse-

quenzen für Art und Umfang der zukünftigen Betreu-

ung gemeinsam mit den Kunden bewertet werden

müssen, um die weitere Entwicklung zu bestimmen.

l Die bestehende Einheitsforstverwaltung soll, soweit

dies die rechtlichen Rahmenbedingen (Kartellrecht/

BWaldG) erlauben, erhalten bleiben. Die Bedeutung

der flächendeckenden Forstverwaltung in unserem

Land wurde hervorgehoben.

Es wird also alles geschehen, um die Veränderungen für

den Waldbesitz und das Cluster Forst und Holz, aber auch

für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Wald und

Holz NRW verträglich zu gestalten. So werden wir unserer

gemeinsamen Verantwortung gerecht werden.

wir können auf ein erfolgreiches Jahr unserer gemeinsa-

men Arbeit mit Ihnen und für Ihren Wald zurückblicken.

Aus vielen Begegnungen mit Ihnen weiß ich um Ihr gro-

ßes Vertrauen in unsere Forstleute und unser gemein-

sames Herzensanliegen, die Wälder für die nächsten

Generationen zu entwickeln und nachhaltig erfolgreich

zu bewirtschaften. Das ist auch unsere Ausrichtung für

die Zukunft, auch

wenn sich aus

den kartellrecht-

lichen Randbe-

dingungen sicher

Veränderungen

ergeben werden.

Frau Ministerin

Schulze Föcking

hat sich dazu

bereits an die

forstlichen Zu-

sammenschlüsse

gewandt.

Frau Ministerin hat mit den Leitern der Regionalforst-

ämter und mir ein Gespräch geführt, dessen wichtigste

Ergebnisse ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:

l Notwendige Veränderungen werden unter der

Beteiligung des Waldbesitzes, des Clusters Forst

und Holz sowie mit Wald und Holz NRW entwickelt.

Sie werden sachlich und zeitlich so umgesetzt, dass

keine vermeidbaren Strukturbrüche entstehen.

Liebe Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer,

Andreas Wiebe (Foto: Wald und Holz NRW)

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Waldblatt NRW - Winter 2017 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Inhalt

Rückschau - DLG-Waldtage ............................................... 3

Rückepferde im Wald .......................................................... 7

Förderung nach „Holz-Wissen“ ......................................... 1 2

Kurzmitteilungen

Gemeinschaftswaldgesetz ................................................ 13

wald-wird-mobil ................................................................. 14

Reitregelung ....................................................................... 15

Arnsberger Waldforum ...................................................... 15

Weißtanne – gesät statt gepflanzt .................................... 16

Meistgebotstermine .......................................................... 16

Wald und Holz NRW auf der Grünen Woche ..................... 16

Fortbildung ......................................................................... 17

Weihnachtsrezept .............................................................. 17

Aus Ihrem Regionalforstamt ..........................................

Seite 2

Besonders erfreut bin ich, dass die Verlängerung der

Entgeltordnung als Abrechnungsgrundlage für unsere

Dienstleistungen beschlossen ist. Die Entgelte für das

Basispaket werden endsprechend der Tarifentwicklung

im öffentlichen Dienst angepasst. Die kostendeckenden

Entgeltsätze für die Holzverkaufsvermittlung bleiben

konstant. Wir konnten im Jahr 2017 für die Wald-

besitzerinnen und Waldbesitzer wiederum mehr als

1 Million Festmeter Holz am Markt vermitteln.

Vielen Dank für das Vertrauen, das Sie unseren Förste-

rinnen und Förstern entgegengebracht haben!

Im kommenden Jahr werden Tatkraft und Gestaltungs-

wille von Ihnen und uns gleichermaßen gefordert sein.

Aber das sollte uns nicht schrecken. In jeder Verände-

rung liegen auch Chancen und neue Möglichkeiten.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien fröhliche

Weihnachten und freue mich auf ein für uns alle erfolg-

reiches Jahr .

Ihr Andreas Wiebe

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DLG-Waldtage 2017Über 10.000 Besucherinnen und Besucher informierten sich über aktuelle WaldbewirtschaftungVom 15. bis 17.09.2017 fanden die zweiten DLG-Wald-

tage in Brilon-Madfeld statt. In diesem Jahr präsen-

tierten 190 Aussteller aus neun Ländern aktuelle The-

men, technische Entwicklungen und Dienstleistungen

rund um das Thema Forstwirtschaft. Wald und Holz

NRW war als Mitveranstalter dabei.

Widrige Witterungsverhältnisse mit Regen und Wind

erschwerten die Aufbauphase und sorgten für schwierige

Verhältnisse auf den Wegen und den Parkplätzen.

Trotzdem folgten 10.500 Besucherinnen und Besucher

der Einladung nach Madfeld – mehr als im Jahr 2015.

Das Ausstellungskonzept von Wald und Holz NRW sah

in diesem Jahr eine große Bandbreite an Aktionen und

Ausstellungen vor. Zum Einen stellten Mitarbeiter des

Forstlichen Bildungszentrums Nordrhein-Westfalen forst-

liche Arbeitsverfahren vor, die aktuellen und zukünftigen

Waldbildern und Herausforderungen gerecht werden.

Darunter das in der Praxis anerkannte Arbeitsverfahren

der Jungwuchspflege mit dem Spacer. Das „Spacing“

bietet die Möglichkeit, Kulturen ergonomisch korrekt und

ökonomisch sinnvoll zu pflegen.

Das Publikum konnte sich außerdem von den großen

Vorteilen hydraulischer und mechanischer Fällhilfen

überzeugen. Die bieten nicht nur ergonomische Vorteile

gegenüber schwerer Keilarbeit, sondern auch ein großes

Sicherheitsplus in totholzreichen Waldbeständen. Zudem

wurden Verfahren zur seilunterstützten Baumfällung

präsentiert, wie die Königsbronner- oder Darmstädter

Techniken.

Vielseitige Strukturen und Totholz sind Teil aktueller

Waldbaukonzepte. Das FBZ stellte deswegen verschiede-

ne Werkzeuge und Arbeitsverfahren vor, die auch unter

den geänderten Bedingungen eine sichere Holzernte

ermöglichen, wie die seilunterstützte Baumfällung.

Waldblatt NRW - Winter 2017 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Durch den ergiebigen Regen verwandelten sich Teile der Wege in regelrechte Schlamm-Bahn. Für Besucherinnen und Besucher einer Forstmesse kein Problem! (Foto: Wald und Holz NRW)

Die große Themenvielfalt der verschiedenen Aussteller lockte mehr Besucherinnen und Besucher an als 2015. (Foto: Wald und Holz NRW)

Stürme hinterlassen oft große Kahlflächen. Die folgenden Verjün-gungs- oder Kulturflächen lassen sich mit dem Spacer effizient pflegen , um so das Waldbild von morgen festzulegen.(Foto: Wald und Holz NRW)

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Neben den Aktionen gab es umfangreiche Informationen

zum Aus- und Fortbildungsangebot von Wald und Holz

NRW. Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer konnten sich

über Möglichkeiten der Unterstützung durch unsere Forst-

leute von Wald und Holz NRW informieren.

Außerdem bestand die Möglichkeit, kleine Ansteckbuttons

mit Waldmotiven zu erstellen. Ein Fotomotiv für viele

Besucher war der von uns eingesetzte Stelzen-Baum

„Ed Wood“. Er hat bei kleinen und großen Gästen für

Erstaunen gesorgt und war Motiv für manches Erinne-

rungsfoto.

Im eigenen Wald und Holz NRW-Zelt ging es dann vor

allem um den Wald selbst und die Menschen, die sich um

diesen Kümmern – Waldbesitzende und Försterinnen und

Förster. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher haben

Ihr Wissen am Wald-Glücksrad unter Beweis gestellt und

wurden hierfür mit kleinen Waldpreisen belohnt.

Über 400 Gäste im Zelt von Wald und Holz NRW versen-

deten Waldgrüße direkt von den DLG-Waldtagen. Dafür

gab es extra für den Wald in NRW designte Postkarten

und passende Briefmarken mit der Botschaft: Multitalent

Wald!

Kreative große und kleine Gäste konnten in unserem Zelt

eigene Holzscheiben mit dem „Brennpeter“, einem Löt-

kolben, designen und Holz als unmittelbaren und vielseiti-

gen Werkstoff kennenlernen.

Waldblatt NRW - Winter 2017 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

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Neben Fragen zu Aus- und Fortbildung bei Wald und Holz NRW ent-wickelten sich auch zahlreiche Fachgespräche. (Foto: Wald und Holz NRW)

Mit dem richtigen Dreh gab s am Glücksrad kleine Waldandenken zu gewinnen. (Foto: Wald und Holz NRW)

Von den DLG-Waldtagen in die Welt – Waldgrüße per Post.

Gemeinsam mit unseren Rangern konnten die Kinder Holzscheiben mit einem Brennpeter verzieren und so Holz als Werkstoff kennen lernen. (Foto: Wald und Holz NRW)

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Waldblatt NRW - Winter 2017 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Wald und Wahrnehmung – Forum von Wald und Holz NRW

Am Freitagnachmittag begrüßte der Leiter von Wald und

Holz NRW, Andreas Wiebe, die Gäste des Forums „Wald

und Wahrnehmungen“. Diese legte den Fokus auf die kon-

kurrierenden Blicke auf die Forstwirtschaft. Nicht nur

die verschiedenen Nutzungsgruppen aus Forstwirtschaft,

Freizeitnutzung oder Jagd stellen immer höhere Ansprü-

che an die Wälder.

Gerade in stadtnahen Waldgebieten nimmt der Nutzungs-

druck auf die Waldflächen immer weiter zu. Neben Spa-

ziergängerinnen und Spaziergängern tummeln sich heute

Mountainbikefahrer/innen, Reiter/innen, Geocacher/

innen, Leichtathlethinnen und Leichtathleten, Nordic-

Walker/innen auf den Wegen. Auch die Leistungen der

Wälder für Wasser- und Bodenschutz, Luftverbesse-

rung und Naturschutzleistungen, rücken stärker in den

gesellschaftlichen Fokus. Diese sehr unterschiedlichen

Anforderungen an die Wälder in NRW bergen einiges an

Konfliktpotential. Gemeinsam mit allen Beteiligten finden

unsere Forstleute jeden Tag einen Weg, um diese Span-

nungen so gering wie möglich zu halten.

Besonders interessant war der Blick von Frank Buse-

mann, als ehemaligem Zehnkämpfer, auf den Wald seiner

Heimat – NRW. Er machte deutlich, wie sehr sich die

Wahrnehmung des Waldes der einzelnen Nutzergruppen

voneinander unterscheiden. „Ich musste den Blick für

den Wald erst lernen“, so Busemann. Obwohl er für sein

Training jeden Tag im Wald unterwegs war, hat er diesen

zu Beginn gar nicht richtig wahrgenommen. Der Wald als

Kulisse. So wird es einem Großteil der Waldbesucherin-

nen und Waldbesucher gehen. Mit der Zeit hat Frank

Busemann jedoch gelernt, innezuhalten und sich mit

seiner Umgebung auseinander zu setzen. Ein wichtiger

Schritt zu mehr Verständnis für den Wald und seine

Bewirtschaftung.

Prof. Michael Suda, forstlicher Kommunikationswissen-

schaftler, gab zu Bedenken, dass die Entwicklungen in

der Waldnutzung auch ein Spiegel der Gesellschaft seien.

„Der Trend geht zu Vermarktung aller Lebensbereiche“,

so Suda. Es wird nicht mehr spaziert, sondern gewalkt.

Dazu gibt es die passende Ausrüstung. Und es geht

weiter: „ Gesundheit als nächster Trend im Wald, der

garantiert kommen wird“, so Suda. Aber wie viele An-

forderungen passen unter einen Hut? Und wie wird der

Waldbesitz eingebunden? Vielleicht sei bald der Punkt

erreicht, ab dem im Sinne des Waldes Grenzen für die

Nutzung aufgezeigt werden müssen.

Mitdiskutiert haben Christoph Kraas, Vorsitzender des

Forstunternehmerverbandes NRW, Andreas Klages

vom Deutschen Olympischen Sportbund und Hildegard

Für Andreas Wiebe wird die forstliche Öffentlichkeitsarbeit immer wichtiger, um eine breite Akzeptanz forstlicherwirtschaftlicher Maß-nahmen aufzubauen und zu erhalten. (Foto: Wald und Holz NRW)

v.l.: Edgar Rüther, Leiter des Regionalforstamtes Soest-Sauerland, Prof. Dr. Michael Suda, forstlicher Kommunikationswissenschaftler der TU München, Frank Busemann, waldbegeisterter ehemaliger Zehnkämpfer und Andreas Wiebe, Leiter von Wald und Holz NRW haben den Wandel der gesellschaftlichen Wahrnehmung der Wälder und der Forstwirtschaft genauer betrachtet. (Foto: Wald und Holz NRW)

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Hansmann-Machula, als Geschäftsführerin der Waldbe-

sitzerinnen NRW. Alle waren sich einig, dass ein gemein-

samer Dialog immer wichtiger wird.

Abschließend appellierte Andreas Wiebe an die Waldbe-

sitzenden in NRW, in Verständnis für die Waldbewirt-

schaftung zu investieren, damit auch in Zukunft erfolg-

reiche und nachhaltige Forstwirtschaft betrieben werden

kann.

Wir bedanken uns bei allen Besucherinnen und Besu-

chern unserer Angebote und unseres Messezeltes für ihr

Interesse am NRW-Wald und der heimischen Forstwirt-

schaft! Wald und Holz NRW wird auf jeden Fall auch bei

den nächsten DLG-Waldtagen 2019 mit dabei sein!

(Fotos: Wald und Holz NRW)

Weitere Eindrücke der DLG-Waldtage

Sebastian Kuhlmann

Stefan Befeld

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Der Einsatz von Rückepferden im Wald ist immer ein

Hingucker. Doch es wird wohl kaum ein anderes

Arbeitsverfahren gleichzeitig so kontrovers diskutiert.

Für die einen haben Pferde in der heutigen Waldar-

beit nichts mehr zu suchen. Für die anderen sind die

Arbeitstiere die passende Antwort auf sehr spezielle

Anforderungen. Wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo

dazwischen.

Es sind Bilder vergangener Jahrzehnte. Früh morgens in

einem mittelalten Buchenbestand im Arnsberger Wald

zieht ein stämmiges Kaltblutpferd die gefällten Stämme

durch den Bestand. In der Morgensonne dampft das Zug-

pferd unter der Anstrengung und heißer Atem kondensiert

in mächtigen Wolken vor seinen Nüstern. Genau solche

Szenen lassen die Herzen

in der Öffentlichkeit höher

schlagen. Aber sind Sie

auch mit den Anforderun-

gen der modernen Forst-

wirtschaft zu vereinbaren?

Wald und Holz NRW in Arns-

berg bietet seit Jahren den

Kurs für Pferdeführerinnen

und Pferdeführer an.

Lehrgangsteilnehmer im Arnsberger Wald beim Rücken der Durch-forstungsstämme.

Rückepferde im Wald – Nostalgische Träumerei oder Teil moderner Forstwirtschaft?

Und der bundesweite Zuspruch der Teilnehmenden zeigt

den Bedarf an solch einem Angebot. Unter anderem

sind Pferdewirte aus den landeseigenen Forstrevieren in

Brandenburg, Waldbesitzer aus der Lüneburger Heide

und Lohnunternehmer aus der Eifel mit dabei. Geleitet

wird der Kurs von Gerhard Aschoff von der Interessens-

gemeinschaft Zugpferde e.V. (IGZ) und Jörg Voss, Forst-

wirtschaftsmeister von Wald und Holz NRW. Gerhard

Aschoff arbeitet bereits seit 50 Jahren mit Pferden,

davon 30 Jahre im Wald im Nebenberuf. Jörg Voss ist als

Arbeitslehrer unter anderem auch für hochmechanisierte

Holzernte zuständig.

Pferderücken in der Praxis

„Ohne Maschine geht es nicht.“, stellt Aschoff zu Beginn

klar. Die Pferde liefern in der Regel vor, die Maschinen

übernehmen die Endrückung. Und spätestens beim

Poltern ist Schluss. Diese Arbeit ist ausschließlich Ma-

schinen vorbehalten. Der heute fachlich übliche Rücke-

gassenabstand von 40 Metern eignet sich gut für die

Pferdearbeit. Bei größeren Entfernungen wird das Pfer-

derücken schnell unwirtschaftlich. Damit ist der seriöse

Einsatzbereich der Vierbeiner klar eingegrenzt.

Im Bestand zeigt sich: Das Rücken der Durchforstungs-

stämme geht zügig voran. Die Pferde sind sehr wendig

und können direkt bis an die Stämme herantreten. Der Kaltblüter ist nach den ersten Stämmen sichtlich „auf Touren“.

Gerhard Aschoff von der IGZ und Jörg Voss von Wald und Holz NRW

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Lange und schwere Ketten oder Seile werden nicht be-

nötigt. Im Mittel liegt die Stückmasse (m³ pro Stamm)

in dieser Durchforstung bei ungefähr 0,25 Festmetern,

gerückt werden Abschnitte und Langholz. Beides ist in

diesen Dimensionen für die ausgebildeten Pferde kein

Problem.

„Die größten Vorteile sind Boden- und Bestandsscho-

nung“, so Aschoff. Und tatsächlich, trotz des nassen

Wetters der letzten Wochen sind nur die Schleifspuren

im Oberboden zu erkennen und auch am verbleibenden

Bestand sind keine Verletzungen zu finden. So können

auch Phasen mit ungünstiger, nasser oder frostfreier

Witterung mit den Pferden überbrückt werden. Sobald

die Witterung es zulässt, können die Maschinen in kurzer

Zeit die Endrückung übernehmen. Die einzelnen Arbeits-

schritte in der Holzbringung werden somit entzerrt und

machen Waldbesitzende und Unternehmer flexibler.

Effektiver Pferdeeinsatz fängt bei der Vorbereitung an.

„Wichtig ist, dass man vorher miteinander spricht.“,

betont Aschoff. Hiebe, die für Rückemaschinen geplant

und durchgeführt wurden, sind für Pferde nur begrenzt

zu bewältigen. Denn die brauchen eine saubere Schlag-

ordnung. Während Maschinen auch übereinanderlie-

gende Stämme und Kronen auseinanderziehen können,

kommen Pferde hier schnell an ihre Grenzen. Außerdem

müssen die Stämme sauber aufgearbeitet werden.

Das gilt auch für das Industrieholz. Aststummel wirken

wie Anker und machen einen ergonomischen Einsatz der

Pferde zunichte.

Auch in schlecht erschlossenen Beständen oder bei

dem üblichen und zukunftsfähigen Gassenabstand von

40 Metern, können Pferde beim Vorliefern Ihre Stärken

ausspielen.

„Bei uns sind viele Waldflächen schlecht erschlossen.

Dort können wir mit unseren Pferden eine Menge bewe-

gen.“, so Nikolaus Josten, Waldbesitzer aus der Eifel. Der

Betrieb der Familie bewirtschaftet ein Weingut und bietet

außerdem Kutschfahrten an. Von November bis März

stehen die Kutschen und Pferde jedoch im Stall. Das soll

sich ändern. In Zukunft möchte Nicolaus Josten in den

Wintermonaten seine Dienste auch für andere Waldbesit-

zerinnen und Waldbesitzer einsetzen. Mit Abschluss des

Seminars hat er einen qualifizierten Nachweis für seine

Fachkunde, was für den unternehmerischen Einsatz von

großem Vorteil ist.

Wenn die Bestände nicht befahren werden sollen, kommt

bei größerem Gassenabstand alternativ nur der Einsatz

von Seilwinden in Frage. Neben den Vorteilen in der

Waldarbeit, punktet der Einsatz von Pferden natürlich

auch in der öffentlichen Wahrnehmung. Gerade in stadt-

nahen Gebieten können Rückpferde Waldbesucherinnen

und Waldbesuchern den Zugang zur Forstwirtschaft

erleichtern. Viele Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer

kennen den enormen Druck aus der Öffentlichkeit,

sobald der Holzeinschlag beginnt. So gesehen können

die Pferde somit helfen, Holzeinschlag in schwierigen

Gebieten „gesellschaftsfähig“ zu machen.

Mit den richtigen Stammstärken geht die Arbeit zügig voran, dabei bleiben nur wenig Spuren am Waldboden zurück.

Klare Kommandos dirigieren das Pferd in die richtige Richtung. Kleine Korrekturen nimmt Nicolaus Josten mit den Zügeln vor.

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Grenzen

Hiebe mit zu schweren Stämmen können nicht von

Pferden gemeistert werden. Selbst für ein Gespann ist

bei 1,5 Festmetern Schluss. Auch in Hanglagen wird die

Arbeit mit zunehmendem Gefälle immer gefährlicher.

Insgesamt kommt es daher auch auf qualifizierte, erfah-

rene Gespannführer an, die die eigenen Einsatzmöglich-

keiten und die der Tiere kennen. Ohne die Erfahrung

besteht erhebliches Verletzungsrisiko und leider auch

Tierquälerei, wenn Pferde über das Maß belastet werden.

Arbeitsverfahren

Die IGZ stellt zwei Arbeitsverfahren vor:

Beim Kölner Verfahren arbeiteten ein oder mehrere

Einspänner mit einem Rückezug zusammen. Pferd und

Führer liefern das Holz bis in Greiflänge des eingesetz-

ten Forwarders vor. Dieser rückt dann bei passender

Witterung die Stämme aus dem Bestand. Das Verfahren

kommt für Abschnitte mit einer Masse von 0,1 bis 0,3

Festmeter in Frage. Im Schnitt liegt die Leistung bei 5,2

Erntefestmetern pro Stunde.

Das Wittgensteiner Verfahren bietet sich vor allem in

Mittelgebirgslagen im mittleren bis starken Baumholz

an und kann dort einen Seilsschlepper ersetzen. Hier

arbeiten zwei Pferde im Gespann. Die Leistung eines

Gespanns kann bis zu 11 bis 12,5 Erntefestmetern pro

Stunde erreichen.

Wenn Abschnitte ausgehalten werden, kann ein weiteres

Pferd eingesetzt werden oder das bestehende Gespann

wird aufgeteilt.

Kosten

Aufgrund der geringeren Leistungen sind Arbeitsverfah-

ren mit Pferden häufig, aber nicht grundsätzlich teurer

als die rein hochmechanisierten Verfahren. Jedoch kann

je nach Witterung ein Maschineneinsatz unmöglich sein.

Hinzu kommt, dass der Verzicht auf einen Maschinenein-

satz dem Waldboden zugute kommt und damit der Wald

in Zukunft produktiver ist.

Kalkulation

Nach Aschoff fallen für die Pferde 8 bis 12 Euro je

Festmeter an.

Einspänner bewegen im Schnitt 0,1 bis 0,3 FM. Ausnahmsweise können auch schwere Stämme wie dieser bewegt werden. Dazwischen müssen aber ausreichend lange Erholungspausen liegen. Mehr geht mit einem Doppelgespann. Dieses kann bis zu 1,5 FM bewegen.

Bodo Wrandowski, Waldbesitzer aus der Lüneburger Heide möchte zukünftig selbst im Wald tätig werden. Er hat sich einen kleinen Schwarzwälder gekauft und möchte diesen im nächsten Jahr aus-bilden und in seinem Wald für die Kieferdurchforstung nutzen.

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Seite 10

Beispielkalkulation

Die folgende Beispielrechnung vergleicht den Einsatz ei-

nes landwirtschaftlichen Schleppers mit Forstausrüstung

mit dem Einsatz von Rückepferden in Kombination mit

einem Zangenschlepper.

Die Ausgangssituation bilden zwei fiktive Durchforstun-

gen. In der ersten liegt die mittlere Stückmasse der zu

rückenden Stämme bei 0,2 Festmetern, bei der zweiten

bei 0,7 Festmeter.

Stückmasse 0,2 0,7 0,2 0,7Richtzeiten Schlepper (Min je FM o.R.) 12,46 7,12 8,11 4,66Richtzeiten Pferd (Min je FM o.R.) 0 0 12,88 3,69Leistung Schlepper (FM pro MAS) 4,82 8,43 7,4 12,88Leistung Pferd (FM pro MAS) 0 0 4,66 16,28Kosten Schlepper (€ pro FM) 13,50 8,90 8,79 5,05Kosten Pferd (€ pro FM) 0 0 8,59 3,69

Gesamtkosten (€ pro Fm) 13,50 8,90 17,37 8,74

Landw. Schlepper mit Forstausrüstung Pferd + Zangenschlepper

Rücken von Langholz

Zu Grunde gelegte Kosten (Euro) inkl. Fahrer/

Gespannführer

Landwirtschaftlicher

Schlepper mit Forstausrüstung 65 €

Forstspezialschlepper 75 €

Rückepferd 40 €

Gespann 60 €

Den Stückmassen entsprechend geht die Berechnung bei

0,2 Festmetern von der Arbeit mit einem Einspänner aus,

bei der Stückmasse von 0,7 Festmetern wurde mit einem

Doppelgespann gerechnet.

Bitte beachten Sie: Die zu Grunde gelegten Kosten hän-

gen stark von der Region und den örtlichen Gegebenhei-

ten ab.

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Unternehmerauswahl

Die IGZ führt unter www.ig-zugpferde.de eine Liste mit

Unternehmern für nachhaltigen Pferdeeinsatz. Die der-

zeit einzige Zertifizierung von Pferderückern bietet die

RAL-Gütegemeinschaft Wald- und Landschaftspflege.

Fazit

Jörg Voss vom FBZ kennt die Vor- und Nachteile von Ma-

schinen und Pferden ganz genau. „Pferde können auch

in der modernen Forstwirtschaft sinnvoll eingesetzt wer-

den. Aber die großen Holzmassen werden heute und auch

in Zukunft von Maschinen bewegt“, so Voss. Und auch

mit Blick auf die Arbeitssicherheit, gerade im Kalamitäts-

fall, sind moderne Forstmaschinen alternativlos.

So ist der Einsatz von Rückepferden unter den oben de-

finierten Bedingungen sinnvoll. Voraussetzung sind aber

vor allem aufgeschlossene Waldbesitzerinnen und Wald-

besitzer, die sich mit den Anforderungen auseinanderset-

zen und auch bereit sind, für die Vorteile der Pferdearbeit

etwas mehr zu investieren. Lohnen tut sich das nur, wenn

der Gedanke an Boden- und Bestandesschutz dauerhaft

betrieblich verankert ist.

Bei Fragen zu möglichen Pferdeeinsätzen wenden Sie

sich an die IG-Zugpferde oder Ihre Försterin /oder Ihren

Förster vor Ort. Kontaktdaten finden Sie auf unserer

Internetseite www.wald-und-holz.nrw.de

Mehr Informationen

www.ig-zugpferde.de

www.ig-zugpferde-nrw.de/IGZ.html

Seite 11

Texte und Fotos:

Stefan Befeld, Wald und Holz NRW

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Stundenten auf dem Europäischen Kongress – Bauen mit Holz.

Förderung nach „Holz-Wissen“ Studentische Projekte sind gefragt

Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu nutzen ist aktiver

Klimaschutz. Um das noch schlummernde Potential von

Holzwerkstoffen und Holzkonstruktionen zu fördern, hat

das Land NRW die Gelder für innovative, studentische

Projekte bereitgestellt.

Mit der neuen Richtlinie „Holz-Wissen“ möchte das Land

Nordrhein-Westfalen die stärkere Verwendung des Werk-

stoffes Holz im Hoch- und Tiefbau anregen und einen

weiteren wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und zur

Ressourceneffizienz leisten.

Im Fokus stehen studentische Projekte, die sich mit der

Neuentwicklung von Holzwerkstoffen und Holzkonstruk-

tionen sowie alternativen Verwendungsmöglichkeiten des

Materials Holz befassen.

Dieser Wissenstransfer soll bereits in der Ausbildung

unter anderem durch Workshops, Exkursionen, Aus-

stellungen und Kooperationen mit unterschiedlichsten

Betrieben erfolgen. Letztendlich kann eine vielseitigere

Holzverwendung auch den Waldbesitzerinnen und

Waldbesitzern zu Gute kommen, wenn nicht nur die

klassischen Holzarten verarbeitet werden sondern auch

andere Sortimente guten Absatz finden. Zudem werden

die Anforderungen an die holzver- und bearbeitende

Industrie in Zukunft weiter steigen, wenn durch den

klimawandelbedingten Waldumbau die Baumartenvielfalt

unserer Wälder zunimmt.

Im Rahmen der „Holz-Wissen“ werden Hochschulen in

Nordrhein-Westfalen unter anderem mit den Fachrich-

tungen Architektur, Stadtplanung/Städtebau, Bauin-

geniuerwesen, Holztechnik- und Umwelttechnik ange-

sprochen. Förderfähig sind auch rechtlich selbständige

Fördervereine dieser Fachbereiche oder Fakultäten.

Weiterführende Informationen zur Richtlinie „Holz-Wissen“

finden Sie unter www.wald.nrw.de/foerderung

Pia Brockhoff

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Waldblatt NRW - Winter 2017 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Vereinfachung der Vorstandsarbeit in Waldgenossenschaften

Seite 13

Um die Zusammenarbeit zwischen den Waldgenossen-

schaftsvorständen und den jeweils zuständigen Regional-

forstämtern effizienter und professioneller zu gestalten

hat das Team Gemeinschaftswaldgesetz ein neues For-

mular entworfen. Mit diesem kann das jeweilige Regio-

nalforstamt bei einem Wechsel zeitnah über die aktuelle

Zusammensetzung des Vorstandes informiert werden

kann.

Für eine reibungslose Zusammenarbeit ist es besonders

wichtig, dass die Vorstandsmitglieder sich untereinander

und im Forstamt bekannt sind. Bei den Waldgenossen-

schaften erlangt diese Kenntnis besondere Bedeutung,

da der Vorstand die Waldgenossenschaft gerichtlich und

außergerichtlich vertritt (§ 14 Abs. 2 GemWaldG NRW).

Um dieses Vertretungsrecht ausüben zu können, bei-

spielsweise im Zuge von Grundstücksgeschäften, ver-

langen die Notare regelmäßig eine von der Forstbehörde

besiegelte Bescheinigung über die aktuelle Vorstandszu-

sammensetzung. Dies führt häufig zu sehr kurzfristig ge-

stellten Anfragen nach derartigen Bescheinigungen von

Seiten der Vorstände oder Notariate. Da die vorhandenen

Informationen über die Vorstandszusammensetzungen

bei den Regionalforstämtern jedoch oft unvollständig

oder veraltet sind, werden hierdurch unverzügliche Re-

cherchen durch den Sachbearbeiter notwendig.

Das neue Formular mit dem Titel „Mitteilung über die

Vorstandszusammensetzung“ soll Abhilfe schaffen.

Es handelt sich um eine sehr einfach gehaltene Vorlage,

welche sowohl am Computer als auch per Hand in weni-

gen Schritten ausgefüllt werden kann. Besonders wichtig

ist die Beachtung des Hinweises am Ende des Formulars,

dass diesem unbedingt eine Kopie des Protokolls der

Genossenschaftsversammlung mit den entsprechenden

Wahlergebnissen beizufügen ist. Im Anschluss daran

können die Unterlagen per Post oder ganz bequem per

E-Mail an das Regionalforstamt übermittelt werden.

Die Übersendung des Formulars sollte möglichst direkt

im Anschluss an die Genossenschaftsversammlung

erfolgen, sodass die Unterlagen der Forstverwaltung

ganzjährig auf dem neusten Stand sind.

Verfügbar ist das neue Formular über die Bediensteten

von Wald und Holz NRW oder als Download im Internet:

Für Rückfragen steht der Unterzeichner gerne zur

Verfügung.

Kontakt

Martin Kempkes

Vormwalder Str. 9

57271 Hilchenbach

Telefon: 02733 / 8944-22

Mobil: 0171 / 58715-22

[email protected]

www.wald-und-holz.nrw.de/wald-in-nrw/gemeinschaftswald/

Waldgenossenschaften leisten einen wertvollen Beitrag zu Forst-wirtschaft in NRW. Damit draußen alles Rund läuft, muss auch die Verwaltungsarbeit reibungslos laufen. Hier unterstützt Wald und Holz NRW. (Foto: Wald und Holz NRW)

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Waldblatt NRW - Winter 2017 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

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Wald und Holz NRW unterstützt und testet Forstliches BranchenbuchIm Januar 2018 wird das Branchenbuch online geschaltet

Wie bereits in der Herbstausgabe berichtet, entwickelt

die wald-wird-mobil.de gGmbH ein forstliches Branchen-

buch, welches die Kontaktaufnahme von Waldbesitzen-

den zu Forstdienstleistenden in NRW erleichtern soll. Das

„Branchenbuch Wald & Forst“ wird ab Februar 2018 unter

www.wald-marktplatz.de im Internet aufrufbar sein.

In diese Suchmaschine können Waldbesitzende neben

dem Suchwort (i.d.R. beispielsweise eine Dienstleistung

wie „Baumkontrolle“) auch die Postleitzahl des betreffen-

den Waldgrundstückes eingeben, um die Suchergebnisse

auf potentielle Dienstleistende vor Ort einzugrenzen.

Als Hilfestellung für Waldbesitzende ohne forstwirt-

schaftlichen Hintergrund wird eine Auswahl an Suchwör-

tern vorgeschlagen und zu jedem Suchwort eine kurze

Erläuterung angezeigt. Diese Suchwörter umfassen

hauptsächlich forstliche Dienstleistungen wie beispiels-

weise „Auszeichnen“, „Forsteinrichtung“ oder „Holzein-

schlag“.

Wald und Holz NRW unterstützt die Entwicklung des

Branchenbuchs und wird dieses zunächst für sechs Mo-

nate testen. Hierzu werden die 13 teilnehmenden Förster

von Wald und Holz NRW innerhalb des abgestimmten

Pilotgebietes im südlichen Forstamt Ruhrgebiet und im

nördlichen Forstamt Märkisches Sauerland im Branchen-

buch mit einem Profil gelistet. Somit können sie gezielt

innerhalb ihres Wirkungsgebietes gefunden und kontak-

tiert werden.

Als Ansprechpartner der wald-wird-mobil.de gGmbH

unterstützt Wald und Holz NRW die Etablierung einer

zeitgemäßen Plattform für Fragen rund um den Wald.

Ziel ist es, dass durch diesen geschaffenen digitalen und

flexiblen Zugang zum Wald, Fragen schneller beantwortet

und gegebenenfalls zu einer erhöhten Waldpflege führen

werden.

EXKURS:

Warum ist die Pflege des Waldes wünschenswert?

Ein fachkundig behandelter Wald ist einerseits für den

Klimawandel besser gerüstet und andererseits leistet er

in der Regel einen aktiven Beitrag zum Schutz des Klimas.

Denn durch die nachhaltige Entnahme von Bäumen wird

Platz für neue Bäume geschaffen. Diese entziehen der

Atmosphäre zusätzliches CO2.

Werden die entnommen Bäume zu langlebigen Produkten,

wie Möbeln oder Gebäuden, verarbeitet, kann das in ihnen

gebundene CO2 nicht in die Atmosphäre zurück gelangen

Suchleiste des Branchenbuchs Wald & Forst(Quelle: wald-wird-mobil.de gGmbH)

Firmenprofil eines/r im Branchenbuch geführten Dienstleistenden (Quelle: wald-wird-mobil.de gGmbH)

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Waldblatt NRW - Winter 2017 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

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– und zwar so lange nicht, wie das Produkt existiert. Da-

her können Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer durch die

Pflege ihres Waldes das Klima schützen. Der Bund misst

dieser Form des Klimaschutzes Wichtigkeit bei, indem

er im Rahmen des Waldklimafonds das Projekt der wald-

wird-mobil.de gGmbH fördert.

Anfang Oktober fand eine Informationsveranstaltung für

potentielle Anbieter in Gelsenkirchen statt. Dienstleister

haben die Möglichkeit, ihr Unternehmen und die angebo-

tenen Dienstleistungen im Branchenbuch „Wald & Forst”

in einem Firmenprofil darzustellen.

Neue Reitregelung im Wald ab dem 01.01.2018

Ein Jahr nach Inkrafttreten des Landesnaturschutzge-

setzes NRW gelten ab dem 01.01.2018 die neuen Regeln

für das Reiten im Wald. Wir haben für Sie die wichtigsten

Informationen auf unserer Internetseite

www.wald.nrw.de/reiten bereitgestellt.

(Foto: © Christian Schwier, Fotolia.com)

Die Registrierung und Nutzung des Branchenbuches

ist bis März 2019 kostenfrei. Forstakteure aller Art, wie

Forstdienstleistende, Waldbesitzende, Umweltplaner/in-

nen, FBGen, aber auch Notare/innen und Anwälte/innen

können sich per E-Mail unter branchenbuch@wald-wird-

mobil.de anmelden.

Auf die Ergebnisse, über die wir Sie informieren werden,

sind wir bei Wald und Holz NRW gespannt!

Julia Böning

Arnsberger Waldforum 2017 – Wälder brauchen VielfaltEnde Oktober beschäftigte sich das Arnsberger Wald-

forum mit dem Thema "Wälder brauchen Vielfalt".

Dabei ging es vor allem um Waldbau im Klimawandel.

Alle Vorträge finden Sie unter:

www.wald.nrw.de/waldforum-vortraege.

Die Referentinnen und Referenten des Arnsberger Waldforums 2017 (Foto: Wald und Holz NRW)

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Waldblatt NRW - Winter 2017 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Seite 16

Weißtanne – gesät statt gepflanztNeue Broschüre für Waldbesitzer-innen und Waldbesitzer

• Sie arbeiten gerne selbst in Ihrem Wald?

• Sie wollen ihren Fichtenwald „aufmischen“?

• Sie haben ein Faible für die Weißtanne?

• Sie suchen nach Ideen, Ihren Wald klimastabiler

zu machen?

Wenn Sie eine dieser Fragen mit JA beantworten können,

dann haben wir etwas für Sie:

Die Broschüre Weißtanne – gesät statt gepflanzt zeigt

in verständlicher Form, wie sich die Manuelle Plätzesaat

durchführen lässt, welche Risiken und Chancen eine

Weißtannensaat bietet und für welche Waldbestände

dieses Verfahren geeignet ist.

Sie finden die Broschüre zum kostenlosen Download

unter

www.wald-und-holz.nrw.de/fileadmin/Publikationen/

Faltblaetter/Faltblatt_Manuelle_Plaetzesaat_

Weisstanne__Wald_und_Holz_NRW_.pdf

www.wald-und-holz.nrw.de

Weißtanne – gesät statt gepflanztAnleitung zur Manuellen Plätzesaat

Broschüre

Meistgebotstermine für hoch-wertige Stämme im Frühjahr 2018

Die Termine und Orte der alljährlichen Meistgebots-

termine für hochwertige Schneide- und Furnierhölzer

finden Sie auf unserer Seite

www.wald.nrw.de/meistgebotstermine.

Dort finden Sie auch Tipps zur Auswahl der richtigen

Stämme. Wenn Sie eigene Stämme auf einem der

Termine anbieten wollen, wenden Sie sich gerne an Ihre

Försterin oder Ihren Förster vor Ort.

www.wald-und-holz.nrw.de/shop/publikationen-und-

schriften/Wald und Holz NRW auf der Grünen Woche vom 19. bis 28. Januar in Berlin

Wald und Holz NRW wird auch 2018 auf der Internatio-

nalen Grünen Woche vom 19. bis 28. Januar 2018 in der

NRW-Halle (Halle 5.2a) mit dabei sein. Diesmal geht es

vor allem darum zu verdeutlichen, dass Wald bzw. Holz im

Leben eines jeden Menschen eine Rolle spielt. Dafür sind

jede Menge Aktivitäten geplant – mit Postkarten, Button-

Presse, Infoboxen und dem beliebten Baum-Mann.

oder können Sie in gedruckter Form bestellen unter:

Auf insgesamt vier Stark- und Wertholzplätzen werden im Februar wieder die besten Stämme der Regionen feilgebote. Hier Wertholzei-chen auf dem Wertholzplatz in Münster. (Foto: Wald und Holz NRW)

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Waldblatt NRW - Winter 2017 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

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Forstliches Bildungsprogramm 2018Zahlreiche Angebote für Waldbesitze-rinnen und Waldbesitzer

Ende Januar 2018 wird das Forstliche Bildungsprogramm

von Wald und Holz NRW veröffentlicht. Im nächsten

Jahr wird es erstmals eine eigene Kategorie für private

Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer geben. Unter diese

fallen Seminare wie „Einführung in die Verkehrs-

sicherungspflicht“ „Besteuerung in der Forstwirtschaft“

oder auch „Was muss ich als Waldbesitzer/in beachten?“.

Bereits am 26. Januar findet das Seminar „Scheitholz“

in Olsberg statt. In diesem geht es um die Grundlagen

der Produktion, Trocknung und Lagerung von Scheitholz

sowie um die Transportlogistik. Dabei wird nicht

nur moderne Verarbeitungstechnik im Echtbetrieb

demonstriert, sondern auch ein Blick auf aktuelle

Heiztechnik geworfen.

Anmeldungen per E-Mail sind bis zum 24.01.2018 unter

[email protected]

möglich oder telefonisch unter 0251-91797-403.

Das komplette Angebot finden Sie Ende Januar auf

unserer Internetseite www.wald.nrw.de/fortbildung

Weihnachtsrezept: Rehkeule

Die Rehkeule gründlich von Sehnen, Häuten und

Fett befreien, mit Kräutern der Provence

(am besten frisch) bestreuen und die Innenseite

mit Honig und Monschauer Senf bestreichen.

Dann die Keule zusammenklappen und auf ein

Rost setzen. Fettpfanne mit Wildfond darunter

platzieren um evtl. austretende Flüssigkeit

aufzufangen und zu verwerten.

Im Backofen bei 175C° gut 2 Stunden garen

(vorher nicht anbraten). Nach 1 Stunde einmal

drehen.

10 Minuten vor dem Ende der Garzeit die Fett-

pfanne herausnehmen und den Fond mit viel

Rotwein und Sahne verfeinern. Evtl. mit Soßen-

binder binden. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Zutaten

1 Rehkeule

Wildfond

Kräuter der Provence

Honig

Monschauer Senf

Salz, Pfeffer

Rotwein

Sahne

Soßenbinder

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Weihnachten naht. Jedes Jahr zur gleichen Zeit wird sich

wieder an alte Bräuche und Traditionen erinnert: Plätz-

chen werden gebacken, Kerzen angezündet, die Krippen

aus den Kellern geholt. Und Nadelbäume sind überall

gefragt wie sonst kaum im Jahr: Ohne Weihnachtsbaum

kein Weihnachten, so die landläufige Ansicht.

Laut Wikipedia hat die Verwendung eines geschmückten

Baumes keinen historisch nachweisbaren Anfang, son-

dern findet in Bräuchen verschiedener Kulturen ihren

Ursprung. Immergrüne Pflanzen verkörperten Lebens-

kraft und darum glaubten die Menschen in früheren

Zeiten, sich Gesundheit ins Haus zu holen, indem sie ihr

Zuhause mit Grünem schmückten.

So richtig in Schwung kam die Weihnachtsbaumtradition

Anfang des . Jahrhunderts, wobei die Tannenbäume

noch lange Zeit den wohlhabenden Kreisen vorbehalten

waren. Erst als ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts

vermehrt Tannen- und Fichtenwälder angelegt wurden,

konnten sich immer mehr Haushalte einen Weihnachts-

baum leisten.

Bis Ende der 1950er Jahre hatten die Deutschen fast

ausschließlich Rotfichten als Weihnachtsbaum in der

Wohnung stehen. In den 1960er Jahren bis in die Mitte

der 1970er Jahre bevorzugten sie die dichter wachsende

Blaufichte, ab Anfang der er Jahre die Nordmann-

RegionalforstamtRhein-Sieg-ErftWaldblatt NRW - Winter 2017

Seite 18

Sehr geehrte Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, sehr geehrte Kunden und Freunde des Regionalforstamtes Niederrhein,

tanne. Dieser Baum wächst relativ gleichmäßig, hat

weiche Nadeln und eine vergleichsweise hohe Nadelhalt-

barkeit.

Eben eine solche Nordmanntanne steht seit Anfang

Dezember im Paul-Löbe-Haus des Bundstages in Berlin

und erfreut dort die Abgeordneten mit ihrem satten

Grün. Alljährlich kommt der Baum aus einem Naturpark

in Deutschland und dieses Jahr wurde der Naturpark

Schwalm-Nette angefragt. Mit Hilfe des Regionalforst-

amtes wurde auf Flächen der Diergardt schen Forstver-

waltung ein passendes 6,50 Meter großes Exemplar

gefunden und am . November mit Unterstützung von

Grundschülern aus Nettetal-Lobberich und örtlicher

politischer Prominenz gefällt und für die Anhängerreise

nach Berlin vorbereitet.

Wie man an dieser kleinen Begebenheit sieht, ist das

Themenspektrum unseres Regionalforstamtes so viel-

fältig wie der Wald selbst. „Multitalent Wald“ oder

„Schatzkammer Wald“ so betitelte der Leiter von Wald

und Holz NRW, Andreas Wiebe, den Forst in seiner An-

sprache anlässlich des ersten Spatenstichs zum Erlebnis-

wanderweg „Neue Wildnis Dämmerwald“. Unser Fach-

gebiet „Hoheit“ hat in Kooperation mit der Gemeinde

Schermbeck ein LEADER-gefördertes Projekt entwickelt,

bei dem auf einem 2,6 km langen Rundweg die Besuche-

rinnen und Besucher die Entwicklung eines Waldes hin

zu einem urwaldähnlichen Laubwald mit vielfältigen Tier-

und Pflanzenarten erfahren können.

Dieser Termin ist ein willkommener Aufhänger, um in

dieser Waldblattausgabe das Fachgebiet „Hoheit“ in den

Fokus zu stellen und einen kleinen Überblick über deren

Aufgaben zu geben. Zumal die neuen Regelungen des

Landesnaturschutzgesetzes zum Reiten im Wald eben-

falls ein weiteres aktuelles Thema des Fachgebietes sind,

welches die Waldbesitzenden interessieren dürfte.

Regionalforstamtsleiter Otto Pöll (Foto: U. Giesen)

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RegionalforstamtRhein-Sieg-ErftWaldblatt NRW - Winter 2017

Seite 19

So ganz ohne Staatswaldthemen geht das Jahr dann aber

doch nicht zu Ende. Im Forstbetriebsbezirk Leucht gibt

es Mitte Dezember einen Försterwechsel. Leider verlässt

uns Christian Pfeifer aus persönlichen Gründen und

wechselt zum Regionalforstamt Ruhrgebiet. Er über-

nimmt das Revier Dorsten und wird dort zukünftig für

den Privat- und Körperschaftswald tätig sein. Als Nach-

folger für sein bisheriges Staatswaldrevier konnten wir

den 32-jährigen Christopher Koch gewinnen, der zuletzt

Förster im Raum Paderborn war. Nach einer kleinen

Schonfrist werden wir den neuen Revierleiter zu seinen

ersten Eindrücken am Niederrhein interviewen und ihn

in der nächsten Ausgabe ausführlich vorstellen. Wir be-

danken uns bei Christian Pfeifer für 16 gemeinsame,

erlebnisreiche Jahre und wünschen beiden Kollegen alles

Gute für ihren Start bei den zukünftigen Aufgaben.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien – auch im Namen

des ganzen Teams des Regionalforstamtes Niederrhein –

an den kommenden Festtagen viele besinnliche

Stunden unter den Weihnachtsbäumen und einen guten

Start in ein friedvolles und erfolgreiches Jahr .

Herzliche Weihnachtsgrüße aus Wesel!

Ihr Otto Pöll

Leiter des Regionalforstamtes Niederrhein

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RegionalforstamtRhein-Sieg-ErftWaldblatt NRW - Winter 2017

Seite 20

Der Tannenbaum für Berlin kommt vom Niederrheinvon Anika Hartmann

Mit Unterstützung von Lobbericher Grundschülern wurde

im Naturpark Schwalm-Nette am . November 2017 auf

Flächen der Diergardt`schen Forstverwaltung der Weih-

nachtsbaum für den Bundestag in Berlin erst gefällt und

dann auf die lange Reise geschickt. Die Vorbereitungen

für diesen Moment begannen bereits im Sommer.

Der Tannenbaum für den Bundestag wird alljährlich von

einem anderen deutschen Naturpark gespendet. Sehr zur

Freude des Geschäftsführers Michael Puschmann wurde

die diesjährige Ehre dem Naturpark Schwalm-Nette

zugelost. Doch sind die Wälder des Naturparks nicht

unbedingt mit Weihnachtsbaumplantagen im Sauerland

vergleichbar und es ist ungleich schwerer einen passen-

den Baum zu finden, der den Vorgaben des Bundestages

entspricht.

Mit Unterstützung des Regionalforstamts Niederrhein

wurde jedoch im Wald der Diergardt`schen Forstver-

waltung am Rande des Premiumwanderweges „Schwalm-

bruch“ in der Gemeinde Brüggen eine schöne Nord-

manntanne gefunden. Vor 25 Jahren wurde die 2.500

Quadratmeter große Kultur von Nordmann- und Küsten-

tannen angelegt, in der der ausgesuchte Baum gewach-

sen ist, weiß Richard Holthausen von der Diergardt schen

Forstverwaltung zu berichten.

Mit „historischem“ Werkzeug sägten Andreas Coenen,

Landrat des Kreises Viersen und Verbandvorsteher des

Naturparks sowie der örtliche Bundestagsabgeordnete

Uwe Schummer den Baum zunächst an, bevor die Profis

mit der Kettensäge anrückten. Unter Beifall der Lobbe-

richer Grundschüler fiel der Baum schließlich zu Boden.

Danach packten die Viertklässler ordentlich mit an, um

die Tanne aus dem Wald in Richtung Anhänger zu ziehen.

Ein letztes Mal kamen Zollstock und Säge zum Einsatz,

um das gewünschte Maß von 6,50 Meter zu erreichen.

Gerade gewachsen, schöne Nadeln, richtige Größe: Mit Hilfe des Regionalforstamtes wurde der perfekte Tannenbaum im Naturpark Schwalm-Nette gefunden. (Foto: A. Hartmann)

Die Lobbericher Grundschüler erlegten die Nordmanntanne gemeinsam mit Förster Richard Holthausen, Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer, Landrat Dr. Andreas Coenen und Geschäftsführer Michael Puschmann (v.l.). (Foto: A. Hartmann)

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Nach einer langen Reise wurde der Weihnachtsbaum am

1. Dezember von 19 mitgereisten Grundschülern an den

Vizepräsidenten des deutschen Bundestages, Thomas

Oppermann, an die Bundes-Umweltministerin Barbara

Hendricks aus Kleve sowie die beiden Bundestagsabge-

ordneten des Kreises Viersen, Uwe Schummer und Udo

Schiefner, im Paul-Löbe-Haus übergeben. Den selbstge-

bastelten Schmuck für „ihren“ Baum haben die Kinder

ebenfalls mitgebracht: Die Advents- und Weihnachtszeit

kann beginnen!

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RegionalforstamtRhein-Sieg-ErftWaldblatt NRW - Winter 2017

Bei den ersten Metern der Reise nach Berlin packten die Grundschüler kräftig mit an. (Foto: A. Hartmann)

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RegionalforstamtRhein-Sieg-ErftWaldblatt NRW - Winter 2017

Baustart für Naturerlebnispfad „Neue Wildnis Dämmerwald“von Anika Hartmann

Anfang November starteten im Staatswald Dämmerwald

die ersten Baumaßnahmen für den Wanderweg durch das

Wildnisentwicklungsgebiet. Bei kaltem November-Dauer-

regen stellten der Bürgermeister der Gemeinde Scherm-

beck, Mike Rexforth, der Leiter von Wald und Holz NRW,

Andreas Wiebe, und Regionalforstamtsleiter Otto Pöll

am Montagnachmittag das Projekt ausführlich vor. Nach

längerer Planungsphase wurde durch den symbolischen

Spatenstich die praktische Umsetzung des Vorhabens

begonnen. Rund 25 Interessierte aus Verwaltung, Politik

und Presse sowie die Projektbeteiligten, ließen sich von

dem unangenehmen Wetter nicht abhalten und infor-

mierten sich über das Projekt.

Alte, naturnahe Wälder haben für die Artenvielfalt und als

Trittsteine im Biotopverbund eine zentrale Bedeutung.

Zum Spatenstich für die „Neue Wildnis Dämmerwald“ trafen sich (v.l.) Bürgermeister Mike Rexforth, Carolin Schlechter und Otto Pöll (beide Regionalforstamt Niederrhein) Wirtschaftsförderer Friedhelm Koch (Gemeinde Schermbeck), Andreas Wiebe (Leiter Wald und Holz NRW), Eckhard Vornbrock (GaLaBau-Unternehmer) und Ralph Merten als Vertreter der Bezirksregierung und Verantwortlicher der LEADER-Förderung. (Foto: A. Hartmann)

Besonders viele Arten sind auf absterbende und auch

tote Bäume angewiesen.

Unsere Wälder – auch die alten – sind jedoch in der Regel

Wirtschaftswälder. Die Alters- und Zerfallphase findet

nicht auf ganzer Fläche statt, da die Bäume vorher geern-

tet werden. Gerade für die Artenvielfalt hat diese Lebens-

phase im Wald aber eine herausragende Bedeutung.

Daher wurden seit 2009 im landeseigenen Wald in Nord-

rhein-Westfalen rund 100 ausgewählte Waldbestände

als „Wildnisentwicklungsgebiete“ ausgewiesen, in denen

keine Holznutzung mehr stattfindet. Diese Waldflächen

sollen sich künftig ohne menschliche Eingriffe zu „Urwäl-

dern von morgen“ entwickeln.

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RegionalforstamtRhein-Sieg-ErftWaldblatt NRW - Winter 2017

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Auch im Dämmerwald wurde ein 128 ha großes Gebiet

ausgewiesen, das der natürlichen Entwicklung überlassen

wird. Der Dämmerwald ist einer der letzten größeren,

unzerschnittenen Waldbestände in der Region. Alte, höh-

lenreiche Eichen- und Buchenwälder sind charakteris-

tisch für dieses Waldgebiet. Durch das Wildnisgebiet

soll den Arten mehr Lebensraum zur Verfügung gestellt

werden.

Wildnis soll aber auch kennengelernt und erlebt werden

können. Durch die Kooperation zwischen der Gemeinde

Schermbeck und Wald und Holz NRW im Rahmen des

Projekts WALDBand der Regionale 2016 wurde die „Neue

Wildnis Dämmerwald“ entwickelt. Gefördert wird das

380.000-Euro-Projekt zu 60 Prozent durch das euro-

päische LEADER-Programm.

Auf einem 2,6 km langen Rundweg sollen Besucherinnen

und Besucher die Entwicklung eines Waldes hin zu einem

urwaldähnlichen Laubwald mit vielfältigen Tier- und

Pflanzenarten erfahren können. Das „Wildnistor“ am

Wanderparkplatz „Teufelsstein“ ist der Ausgangspunkt

zur Erkundung des Dämmerwaldes. Sechs Wildnisfenster

am Wegesrand sollen Einblicke und Ausblicke in den in

Gang gesetzten Prozess geben. Dabei legen sie den Fokus

auf Entwicklungsphasen, Wildnisstrukturen und Tier-

spuren.

Als Kommunikationsinstrumente werden eine Internet-

seite, eine Wildnis-App und ein Wildnis-Flyer sowie

Projektmaterial für Schulklassen und ein pädagogischer

Leitfaden für Führungen entwickelt.

In der ersten Bauphase wird der vorhandene Wanderweg

so instandgesetzt, dass er möglichst barrierearm durch

die neue Wildnis führt. Weiterhin wurde eine in die Jahre

gekommene Grillhütte zurückgebaut. Dort wird zukünf-

tig eine „Wildnisstation“ entstehen, an der die Wildnis-

entwicklung und biologische Vielfalt greifbar gemacht

werden. Die neue Infostelle schafft Verknüpfungen zur

Wildnisentwicklung und dient auch als Treff- und Aus-

tauschpunkt für Gruppen und Führungen.

Die Kooperationspartner sind zuversichtlich, dass alle

Bauphasen zügig voranschreiten und sie den Erlebnisweg

im Frühsommer eröffnen können.

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RegionalforstamtRhein-Sieg-ErftWaldblatt NRW - Winter 2017

Seite 24

Es dürfte eher die Minderheit der Bevölkerung sein,

die den Begriff „Hoheit“ im forstlichen Kontext sicher

erklären kann. Unter hoheitlichen Aufgaben sind die

Tätigkeiten zu verstehen, die ein öffentliches Gemeinwe-

sen (Staat, Gemeinde oder sonstige Körperschaft) kraft

öffentlichen Rechts zu erfüllen hat. Das hört sich trocken

und juristisch an, aber bei Wald und Holz NRW sind die

hoheitlichen Aufgaben so vielfältig wie der Wald selbst.

Die Sicherung der Waldflächen gegenüber anderen

Nutzer-Ansprüchen ist für die Zukunft des Waldes von

großer Bedeutung. Der Wald ist bei zahlreichen Planver-

fahren betroffen. Regionalpläne, Landschaftspläne, Plan-

feststellungsverfahren sowie Flächennutzungs- und

Bebauungspläne und Einzelbauverfahren – die Liste der

Verfahren ist lang und bei weitem nicht abschließend.

Das Fachgebiet als „Träger öffentlicher Belange“ gibt ge-

genüber anderen Behörden seine Stellungnahmen hin-

sichtlich der Betroffenheit und zum Schutz des Waldes ab.

In weiteren Verfahren wie zum Beispiel bei Waldumwand-

lungen oder bei Erstaufforstungen und Förderung der-

selben, ist die Hoheit des Regionalforstamts Träger des

Verfahrens.

Gestatten? Das Fachgebiet „Hoheit“. Außerdem wacht das Hoheits-Team mit Hilfe der 23

Betriebsbeamten über die Einhaltung der vielseitigen ge-

setzlichen Bestimmungen des Landesforstgesetzes von

NRW und erteilt bei Verstößen auch Bußgeldbescheide

und ordnungsrechtliche Verfügungen z. B. wegen illegaler

Abfallentsorgung im Wald.

Aber auch erfreulichere Themen, wie die finanzielle

Förderung für Waldbesitzende, gehören zu den Aufgaben

der Hoheit. Weiterhin ist das Fachgebiet Hoheit für die

Organisation der Umweltbildung von Erwachsenen und

Kindern zuständig. Dass Bedarf vorhanden ist, zeigen

die jährlich ansteigenden Teilnehmerzahlen von Schul-

klassen bei den Waldjugendspielen im Regionalforstamt.

Auch das in dieser Ausgabe vorgestellte Projekt „Neue

Wildnis Dämmerwald“ ist ein Beispiel für das Aufgaben-

gebiet der Hoheit.

Verwaltungsmäßige Unterstützung erhält das Team bei

vielen der genannten Aufgaben von Maria-Giorgina Stef-

fens sowie im Bereich der Förderung von Walter Kinder.

Wir sind im Regionalforstamt in Wesel für Sie da:

Kreisfreie Stadt Düsseldorf, Rhein-Kreis Neuss,

Kreisfreie Stadt Mönchengladbach:

Fachgebietsleitung

Carolin Schlechter

Kreis Kleve, Kreis Viersen:

Falk Stefan

Kreis Wesel, Kreisfreie Stadt Krefeld:

Martin Volmering

Sie setzen sich im Regionalforstamt für die Erhaltung und Vermehrung der Waldflächen ein: Falk Stefan, Fachgebietsleiterin Carolin Schlechter und Martin Volmering (v.l.). (Foto: A. Hartmann)

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RegionalforstamtRhein-Sieg-ErftWaldblatt NRW - Winter 2017

Neue Regelungen für das Reiten im Wald

Mit Inkrafttreten des Gesetzes zum Schutz der Natur in

Nordrhein-Westfalen (Landesnaturschutzgesetz-LNatSchG

NRW) haben sich die Regelungen für das Reiten im Wald

grundsätzlich geändert. Worauf müssen sich Reiterinnen

und Reiter, Waldbesitzende und Erholungssuchende ab

1. Januar 2018 einstellen?

Entsprechend § 58 Abs. 2 ist das Reiten im Wald nun zum

Zweck der Erholung grundsätzlich auf Straßen und Fahr-

wegen auf eigene Gefahr gestattet. Fahrwege sind auch

befestigte oder naturfeste Waldwirtschaftswege. Aller-

dings können die Kreise und kreisfreien Städte von dieser

allgemeinen Freigabe unter besonderen Voraussetzungen

abweichende Regelungen erlassen.

Durch die Kreise und kreisfreien Städte ist im Laufe des

Jahres 2017 im Zusammenwirken mit den Gemeinden,

Forstbehörden, Waldbesitzern und Reiterverbänden zu

prüfen, welche Regelungen für das Reiten im Wald in

ihrem Gebiet erforderlich und angemessen sind. Hierbei

sind insbesondere das Reitaufkommen und das Maß der

Erholungsnutzung zu berücksichtigen. Die Kreise und

kreisfreien Städte können im Einvernehmen mit der Forst-

behörde das Reiten auf weiteren Wegen zulassen oder

beschränken.

Hierzu hat das Regionalforstamt Niederrhein anhand eines

Abgleichs der derzeit bestehenden Reitregelungen und

einem ersten Entwurf der neuen Waldfunktionenkarte

zur Darstellung der Erholungsfunktion eine Einschätzung

hinsichtlich der Vorgaben des LNatSchG erarbeitet. Diese

Einschätzung wurde durch die Forstbetriebsbeamten,

welche am besten über Kenntnisse der örtlichen Gegeben-

heiten verfügen, überprüft. Ziel des Regionalforstamtes ist

es, Lösungen zu finden, die für die verschiedenen Gebiete

angemessen sind und möglichst viele Interessengruppen

zufriedenstellen.

In den Stellungnahmen des Regionalforstamtes Nieder-

Seite 25

Nicht überall lassen sich die verschiedenen Ansprüche an den Wald miteinander vereinbaren. (Foto: A. Hartmann)

rhein wurden die Ergebnisse den Kreisen und kreisfreien

Städten mitgeteilt. Da der Abstimmungsprozess zwischen

den Akteuren noch bis in den Dezember läuft, können

aktuell noch keine abschließenden Informationen über die

neue Regelung gegeben werden.

Die gesetzlichen Regelungen können Sie in § Abs. 2 - 5

Landesnaturschutzgesetz NRW nachlesen

www.recht.nrw.de

Informationen über die Regelungen für das Reiten im Wald

ab 2018 werden durch die Kreise und kreisfreien Städte

veröffentlicht.

Carolin Schlechter

Leiterin Fachgebiet Hoheit

Regionalforstamt Niederrhein

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Vom Baum zum Brennholz – aber sicher!

RegionalforstamtRhein-Sieg-ErftWaldblatt NRW - Winter 2017

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Sie wollen Ihr Brennholz für den heimischen Ofen selbst

aus dem Wald holen? Dann sind Sie in guter Gesellschaft,

denn es wird immer beliebter benötigtes Brennholz

selbst zu schlagen. Doch viele der so genannten „Freizeit-

brennholzselbstwerber“ unterschätzen die Gefahren, die

das Arbeiten im Wald mit sich bringt.

Wer sich auskennt und weiß, welche Gefahren beim Holz-

schlagen lauern und wie mit ihnen umzugehen ist, hat

eine erste Voraussetzung für eine unfallfreie Waldarbeit

erfüllt. Aufgrund zunehmenden Interesses hat sich Wald

und Holz NRW bereits vor vielen Jahren dazu entschlos-

sen, von Freizeitbrennholzselbstwerbern die Teilnahme

an einem Motorsägenlehrgang zu fordern. Die Teilnah-

me wird grundsätzlich bei Brennholzselbstwerbung im

Staatswald sowie bei der Vermittlung von Freizeitbrenn-

holzselbstwerbern in den Privat- und Kommunalwald

gefordert. Nur im Einzelfall, wenn beispielsweise eine

vergleichbare Qualifikation nachgewiesen werden kann,

kann auf die Teilnahme am Motorsägenlehrgang verzich-

tet werden.

Auch wenn Sie im privaten Waldbesitz die Möglichkeit zur

Brennholzgewinnung haben sollten und nicht zum Nach-

weis eines Kurses verpflichtet sind, ist es sinnvoll einen

Motorsägenlehrgang zu absolvieren. Mit dem richtigen

Know-how erhöht sich die persönliche Sicherheit.

Brennholz selber zu machen erfordert entsprechendes Werkzeug und Schutzausrüstung. (Foto: Wald und Holz NRW)

Die Standards für die Gestaltung der Motorsägenlehr-

gänge sind im „Leitfaden zur Freizeitselbstwerbung

von Brennholz im Staatswald des Landes Nordrhein-

Westfalen“ definiert. Nach diesem Leitfaden hat auch das

Regionalforstamt Niederrhein die Motorsägenlehrgänge

konzipiert.

Sie können den geforderten Nachweis in einem zweitä-

gigen Seminar erlangen, der sich aus dem Grundkurs

„Grundkenntnisse der MS-Technik/Sägearbeiten an

liegendem Holz unter einfachen Verhältnissen“ und dem

Aufbaukurs A „Erweiterte Grundkenntnisse der MS-

Technik /Einschneiden großer Laubholzkronen“ zusam-

mensetzt.

Die Inhalte des Lehrganges sind von der Waldarbeitsschu-

le von Wald und Holz NRW in Zusammenarbeit mit der

Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft NRW abge-

stimmt worden und erstrecken sich u. a. auf:

• Vorschriften über Sicherheit und Gesundheitsschutz

• Sicherheitseinrichtungen an der Motorsäge

• Motorsägenbauteile und Handhabung der Motorsäge

• Vorstellung und Anwendung gebräuchlicher

Hauungswerkzeuge

• Werkzeuginstandsetzung

• Fallkerbanlage und Schneideübungen

• Fälltechniken unter einfachen Bestandesbedingungen

Für eine Teilnahme benötigen Sie:

• Persönliche Schutzausrüstung (PSA) bestehend aus

Helm mit Gehör- und Gesichtsschutz

• Schnittschutzhose und Schnittschutzschuhe (-stiefel)

gem. UVV-Forsten

• Verpflegung

Für alle, die den Grundlehrgang erfolgreich absolviert

haben, bieten wir einen Erweiterungslehrgang an, bei dem

praktische Übungen im Wald zur Vertiefung der sicheren

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RegionalforstamtRhein-Sieg-ErftWaldblatt NRW - Winter 2017

Weitere Informationen und Anmeldung bis zum

05.01.2018 im Regionalforstamt in Wesel:

Maria Giorgina Steffens

Telefon: 0281 – 33832 -16

E-Mail: [email protected]

Wenn Sie Interesse an liegendem Brennholz zur Selbst-

werbung haben, können Sie sich an Ihre Forstleute vor

Ort wenden. Dieses Angebot ist allerdings aufgrund

der hohen Nachfrage mengenmäßig beschränkt. Unser

Angebot reicht von gefällten Bäumen bis zu Kronenholz

von Altbäumen. Sie arbeiten das Holz auf und der Förster

ermittelt die Holzmenge als Grundlage für die Bezahlung

– möglichst mit EC-Karte direkt vor Ort, alternativ auf

Rechnung. Über eine Kartensuchfunktion auf unserer

Internetseite finden Sie schnell die richtigen Ansprech-

partner/-in:

Aufarbeitung von stehendem Holz im Fokus sind:

Aufbaukurs B – „Erweiterte Grundkenntnisse der

MS-Technik/Fällen von Bäumen unter einfachen

Verhältnissen (BHD bis maximal 35 cm)“.

Die Kosten für die jeweils zweitägigen Grund- oder

Erweiterungslehrgänge betragen je Teilnahme

168,62 Euro (inkl. MwSt.).

Geplante Motorsägenlehrgänge in Alpen und/oder Kleve:

20./21.02.2018

Grundlehrgang und Aufbaukurs A

27./28.02.2018

Aufbaukurs B(Voraussetzung ist absolvierter Grund- und Aufbaukurs A)

Die Motorsägenkurse fangen immer um 8:30 Uhr an und

enden ca. um 16:00 Uhr.

Je nach Nachfrage können wir weitere Kurse anbieten.

Vielleicht kennen Sie aber auch mindestens sechs

Interessierte an einem Motorsägenlehrgang? Wenn Sie

ein entsprechendes Waldstück für die praktischen

Übungen und einen Seminarraum zur Verfügung haben,

kommen wir nach Absprache auch gerne zu Ihnen.

www.wald-und-holz.nrw.de/ueber-uns/einrichtungen/

regionalforstaemter/niederrhein/

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Bei Interesse melden Sie sich bitte rechtzeitig beim zu-

ständigen Forstbetriebsbeamten:

FBB Dämmerwald / Hans-Toni Jaeger

Jägerheideweg 12

46514 Schermbeck

Tel.: 02853/95375

FBB Asperden / Joachim Haut

Triftstraße 291

47574 Goch

Tel.: 02823/2583

FBB Kranenburg / Stefan Spinner

Grunewaldstraße 13

47574 Goch

Tel.: 02827/9306

FBB Materborn / Joachim Böhmer

Nimweger Straße 325

47533 Kleve

Tel.: 02821/18611

RegionalforstamtRhein-Sieg-ErftWaldblatt NRW - Winter 2017

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Wildbret – ein gesundes, hochwertiges Lebensmittel.

Unser Wild ernährt sich von dem, was die Natur wachsen

lässt. Knospen, junge Pflanzentriebe und Blätter, Kräuter,

Waldfrüchte, Eicheln und Bucheckern. Das Fleisch wild-

lebender Tiere vereint viele Anforderungen an eine gesun-

de Ernährung in sich. Es ist fett- und daher kalorienarm,

reich an Eiweiß, leicht verdaulich und gut bekömmlich.

Das Regionalforstamt Niederrhein bietet je nach Anfall

Rot-, Reh- und Schwarzwild aus den heimischen Staats-

wäldern als ganze Stücke (komplette Tiere mit Fell) an.

Ein Metzger kann vermittelt werden. Der Verkauf erfolgt

über die Forstbetriebsbezirke. Aktuell können wir

Schwarzwild zu Sonderpreisen anbieten!

Wildspezialitäten aus heimischen Wäldern

Rotwild (Foto: Stefan Befeld, Wald und Holz NRW)

An- und Abmeldungen für das „Waldblatt“ senden Sie bitte formlos per E-Mail an [email protected]