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Linguistische Grundlagen Linguistische Grundlagen Repräsentationsformen Dependenz Dependenz Konstituenz Konstituenz Merkmalstrukturen Merkmalstrukturen Modelle Dependenzgrammatik Dependenzgrammatik Kategorialgrammatik Kategorialgrammatik Phrasenstrukturgrammatik – Phrasenstrukturgrammatik – Transformationen Transformationen Unifikationsgrammatiken Unifikationsgrammatiken

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Page 1: Linguistische Grundlagen Repräsentationsformen Dependenz Dependenz Konstituenz Konstituenz Merkmalstrukturen Merkmalstrukturen Modelle Dependenzgrammatik

Linguistische GrundlagenLinguistische Grundlagen

RepräsentationsformenDependenzDependenzKonstituenzKonstituenzMerkmalstrukturenMerkmalstrukturen

ModelleDependenzgrammatikDependenzgrammatikKategorialgrammatikKategorialgrammatikPhrasenstrukturgrammatik – TransformationenPhrasenstrukturgrammatik – TransformationenUnifikationsgrammatikenUnifikationsgrammatiken

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DependenzDependenz

Eine Eine Dependenzgrammatik (DG) Dependenzgrammatik (DG) ist eine Grammatik, in der die ist eine Grammatik, in der die syntaktische Struktur primär in Form von Dependenzrelationen syntaktische Struktur primär in Form von Dependenzrelationen (Abhängigkeitsbeziehungen) zwischen den Basiselementen (Abhängigkeitsbeziehungen) zwischen den Basiselementen (den Wörtern) ausgedrückt wird.(den Wörtern) ausgedrückt wird.

Eine Dependenzrelation ist eine zweistellige gerichtete Relation Eine Dependenzrelation ist eine zweistellige gerichtete Relation zwischen zwei Elementen der gleichen Strukturebene in einem zwischen zwei Elementen der gleichen Strukturebene in einem Satz. Eines der Elemente (das Dependens)  hängt Satz. Eines der Elemente (das Dependens)  hängt morphologischmorphologisch, , syntaktischsyntaktisch oder oder semantischsemantisch von dem von dem anderen (dem Regens) ab. anderen (dem Regens) ab.

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DependenzgrammatikDependenzgrammatik

Der Begriff der Abhängigkeit findet sich bereits in den Arbeiten der Der Begriff der Abhängigkeit findet sich bereits in den Arbeiten der frühesten bekannten Grammatiker, z.B. der griechischen Gelehrten frühesten bekannten Grammatiker, z.B. der griechischen Gelehrten Thrax und Apollonius und danach Römischer Gelehrter wie Priscian.Thrax und Apollonius und danach Römischer Gelehrter wie Priscian.

Der Dependenzbegriff findet sich auch in den Schriften Europäischer Der Dependenzbegriff findet sich auch in den Schriften Europäischer Gelehrter des Mittelalters, insbesondere bei den Modisten und Gelehrter des Mittelalters, insbesondere bei den Modisten und Vertretern der spekulativen Grammatik, so z.B. bei Thomas von Erfurt.Vertretern der spekulativen Grammatik, so z.B. bei Thomas von Erfurt.

Die wichtigste Rolle in der Entwicklung der DG spielte jedoch Lucien Die wichtigste Rolle in der Entwicklung der DG spielte jedoch Lucien Tesnière, der als erster Sprachwissenschaftler einen Formalismus zur Tesnière, der als erster Sprachwissenschaftler einen Formalismus zur Darstellung von Dependenzstrukturen herausgearbeitet hat. Seine Darstellung von Dependenzstrukturen herausgearbeitet hat. Seine Ideen wurden in dem 1959 posthum erschienenen Werk Ideen wurden in dem 1959 posthum erschienenen Werk Eléments de Eléments de syntaxe structurale dargelegtsyntaxe structurale dargelegt..

Viele Arbeiten zur Dependenzgrammatik in den USA in den sechziger Viele Arbeiten zur Dependenzgrammatik in den USA in den sechziger Jahren zielten darauf ab, Probleme der maschinellen Übersetzung zu Jahren zielten darauf ab, Probleme der maschinellen Übersetzung zu lösen.lösen.

Nach einer Pause von 20 Jahren, in der nur in wenigen MÜ-Projekten Nach einer Pause von 20 Jahren, in der nur in wenigen MÜ-Projekten DG verwendet wurde, lebte das Interesse in den 1980 Jahren wieder DG verwendet wurde, lebte das Interesse in den 1980 Jahren wieder auf. Es entstanden mehrere größere Projekte, die DG verwendeten, auf. Es entstanden mehrere größere Projekte, die DG verwendeten, darunter EUROTRA und DLT. darunter EUROTRA und DLT.

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DependenzDependenz

A very tall professor with grey hair wrote this boring bookA very tall professor with grey hair wrote this boring book

professor wrote bookprofessor wrote book

professorprofessor wrotewrote

bookbookwithwithaa talltall

veryvery thisthis boringboringhairhair

greygrey

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DependenzDependenz

A very tall professor with grey hair wrote this boring bookA very tall professor with grey hair wrote this boring book

N(professor)N(professor) V(wrote)V(wrote)

N(book)N(book)D(a)D(a)

Adv(very)Adv(very)

A(tall)A(tall) P(with)P(with)

A(grey)A(grey)

N(hair)N(hair) D(this)D(this) A(boring)A(boring)

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DependenzDependenz

A very tall professor with grey hair wrote this boring bookA very tall professor with grey hair wrote this boring book

NN VV

NNDD

AdvAdv

AA PP

AA

NN DD AA

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DependenzDependenz

A very tall professor with grey hair wrote this boring bookA very tall professor with grey hair wrote this boring book

NN VV

NNDD

AdvAdv

AA PP

AA

NN DD AA

FinFin

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DependenzregelnDependenzregeln

1.1. FinFin N * V N * V

2.2. N N D (A) * (P) D (A) * (P)

3.3. VV * (N) (N) (P) * (N) (N) (P)

4.4. PP * N * N

5.5. AA Adv * Adv *

6.6. DD {a, this} {a, this}

7.7. NN {professor, hair, book …} {professor, hair, book …}

8.8. VV {wrote, … } {wrote, … }

9.9. AA {tall, boring, …} {tall, boring, …}

10.10. PP {with, … } {with, … }

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SatzSatz

VPVP

NPNP

NPNP

PPPP

APAP

APAP

NPNP

DependenzDependenz

A very tall professor with grey hair wrote this boring bookA very tall professor with grey hair wrote this boring book

NN VV

NNDD

AdvAdv

AA PP

AA

NN DD AA

FinFin

Eine regierende Kategorie Eine regierende Kategorie X zusammen mit allen X zusammen mit allen abhängigen konstituiert abhängigen konstituiert eine X-Phrase (XP), wobei eine X-Phrase (XP), wobei X = N, V, A, PX = N, V, A, P

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Konstituentenregeln (Phrasenstrukturregeln)Konstituentenregeln (Phrasenstrukturregeln)

1.1. S S NP VP NP VP

2.2. NPNP D (AP) N (PP) D (AP) N (PP)

3.3. VPVP V (NP)(PP) V (NP)(PP)

4.4. PPPP P NP P NP

5.5. AP AP Adv A Adv A

6.6. DD {a, this} {a, this}

7.7. NN {professor, hair, book …} {professor, hair, book …}

8.8. VV {wrote, … } {wrote, … }

9.9. AA {tall, boring, …} {tall, boring, …}

10.10. PP {with, … } {with, … }

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Phrasenstruktur- und TransformationsgrammatikPhrasenstruktur- und Transformationsgrammatik

PSG und TG sind beides Grammatikformalismen, die im PSG und TG sind beides Grammatikformalismen, die im wesentlichen aus dem Forschungsrahmen der generativen wesentlichen aus dem Forschungsrahmen der generativen Grammatik (im engeren Sinne) entstammen (Chomsky).Grammatik (im engeren Sinne) entstammen (Chomsky).

Entwicklung:Entwicklung: Die bis in die 50er Jahre zurückreichende generative Grammatik hat Die bis in die 50er Jahre zurückreichende generative Grammatik hat

über die Zeit verschiedene Entwicklungsstufen durchlaufen. über die Zeit verschiedene Entwicklungsstufen durchlaufen. Die mit diesem Ansatz assoziierten Grammatikmodelle haben Die mit diesem Ansatz assoziierten Grammatikmodelle haben

entsprechend unterschiedliche Bezeichnungen: entsprechend unterschiedliche Bezeichnungen: Standardtheorie (60er Jahre)Standardtheorie (60er Jahre) Rektions- und Bindungstheorie (80er Jahre)Rektions- und Bindungstheorie (80er Jahre) Minimalist ProgramMinimalist Program (90er Jahre bis heute). (90er Jahre bis heute).

Obwohl steter und z.T. drastischer Modifikation unterzogen, haben sich Obwohl steter und z.T. drastischer Modifikation unterzogen, haben sich doch bestimmte grammatiktheoretische Annahmen konstant gehalten. doch bestimmte grammatiktheoretische Annahmen konstant gehalten.

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Generative TransformationsgrammatikGenerative Transformationsgrammatik

Die Konstrukte 'Oberflächen-' und 'Tiefenstruktur', die bereits in Die Konstrukte 'Oberflächen-' und 'Tiefenstruktur', die bereits in den Anfängen der generativen Grammatik Verwendung fanden, den Anfängen der generativen Grammatik Verwendung fanden, finden sich - in modifizierter Form, z.B. mit leicht unterschiedlicher finden sich - in modifizierter Form, z.B. mit leicht unterschiedlicher Funktion - auch in modernen Theorievarianten wieder. Funktion - auch in modernen Theorievarianten wieder.

Das verbindende Element zwischen der Oberflächen- und der Das verbindende Element zwischen der Oberflächen- und der Tiefenstruktur sind die Transformationen, die eine gegebene TS in Tiefenstruktur sind die Transformationen, die eine gegebene TS in eine OS überführen. eine OS überführen.

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GTG – Standardtheorie GTG – Standardtheorie

In der Standardtheorie ist man davon ausgegangen, daß jeder Satz über In der Standardtheorie ist man davon ausgegangen, daß jeder Satz über zwei Strukturebenen verfügt: die Ebene der Tiefenstruktur und die Ebene zwei Strukturebenen verfügt: die Ebene der Tiefenstruktur und die Ebene der Oberflächenstruktur. Grund für diese Annahme waren ua. sprachliche der Oberflächenstruktur. Grund für diese Annahme waren ua. sprachliche Phänomene wie die Beziehung Aktiv/Passiv: hier wird derselbe außer-Phänomene wie die Beziehung Aktiv/Passiv: hier wird derselbe außer-sprachliche Sachverhalt in zwei verschiedenen Formen wiedergegeben. sprachliche Sachverhalt in zwei verschiedenen Formen wiedergegeben. John kicked the dog / The dog was kicked by JohnJohn kicked the dog / The dog was kicked by John

Solche Sätze wurden zueinander in Beziehung gesetzt, indem die unter-Solche Sätze wurden zueinander in Beziehung gesetzt, indem die unter-schiedlichen Oberflächenstrukturen aus einer gemeinsamen Tiefenstruktur schiedlichen Oberflächenstrukturen aus einer gemeinsamen Tiefenstruktur abgeleitet wurden. Diese TS wurde in Form eines Phrasemarkers abgeleitet wurden. Diese TS wurde in Form eines Phrasemarkers repräsentiert, der selber das Ergebnis der Anwendung von repräsentiert, der selber das Ergebnis der Anwendung von Phrasenstrukturregeln war.Phrasenstrukturregeln war.

In anderen Fällen verhielt es sich umgekehrt: zwei gleiche In anderen Fällen verhielt es sich umgekehrt: zwei gleiche Oberflächenstrukturen entsprangen unterschiedlichen Tiefenstrukturen. Oberflächenstrukturen entsprangen unterschiedlichen Tiefenstrukturen. Dieses ist beispielsweise bei struktureller Mehrdeutigkeit der Fall: Dieses ist beispielsweise bei struktureller Mehrdeutigkeit der Fall: The boy tied the man with a tieThe boy tied the man with a tie

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TiefenstrukturTiefenstruktur

Oberflächen-Oberflächen-strukturstruktur

BasiskomponenteBasiskomponente

PS–RegelnPS–RegelnLexikonLexikon

LexikonregelLexikonregelStrikte Strikte

SubkategorisierungSubkategorisierung

Transformations-Transformations-komponentekomponente

Transformations-Transformations-regelnregeln

semantische semantische KomponenteKomponente

semantischesemantischeRepräsentationRepräsentation

phonologischephonologischeKomponenteKomponente

phonologischephonologischeRepräsentationRepräsentation

Architektur der GTGArchitektur der GTG

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KategorialgrammatikKategorialgrammatik

Der Terminus 'Kategorialgrammatik' umfaßt eine ganze Reihe von Der Terminus 'Kategorialgrammatik' umfaßt eine ganze Reihe von Theorien über algorithmische Verfahren zur syntaktischen und Theorien über algorithmische Verfahren zur syntaktischen und semantischen Analyse von Sätzen. semantischen Analyse von Sätzen.

Entwicklung: Entwicklung: Anfänge in den 20er Jahren (Lesniewski, Ajdukiewicz) Anfänge in den 20er Jahren (Lesniewski, Ajdukiewicz) erste Anwendung auf natürliche Sprachen in den 50er Jahren (Bar-erste Anwendung auf natürliche Sprachen in den 50er Jahren (Bar-

Hillel) Hillel) verlor in den 60er Jahren stark an Bedeutung verlor in den 60er Jahren stark an Bedeutung neues Interesse an kategorialgrammatischen Ansätzen in den 70er neues Interesse an kategorialgrammatischen Ansätzen in den 70er

Jahren (Stichwort: Montague-Grammatik, ROSETTA)Jahren (Stichwort: Montague-Grammatik, ROSETTA) stete Erweiterung und Modifikation seit Mitte der 80er stete Erweiterung und Modifikation seit Mitte der 80er

Jahre(Steedman) Jahre(Steedman)

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KategorialgrammatikKategorialgrammatik

Grundelemente der KG sind die KATEGORIEN, die sich jedoch Grundelemente der KG sind die KATEGORIEN, die sich jedoch bezüglich ihrer Form und ihres Informationsgehaltes fundamental bezüglich ihrer Form und ihres Informationsgehaltes fundamental von 'herkömmlichen' Kategorien (N, V, PP, AP usw.) unterscheiden. von 'herkömmlichen' Kategorien (N, V, PP, AP usw.) unterscheiden.

Kerngedanke hinter der Struktur der Kategorien ist die Annahme, Kerngedanke hinter der Struktur der Kategorien ist die Annahme, bestimmte syntaktische und semantische Information, die mit einem bestimmte syntaktische und semantische Information, die mit einem Lexem verbunden ist, direkt in der Kategorie zu kodieren. Beispiel:Lexem verbunden ist, direkt in der Kategorie zu kodieren. Beispiel: einem intransitiven Verb, wie z.B. einem intransitiven Verb, wie z.B. dieddied, würde in der , würde in der

Kategorialgrammatik eine Kategorie zugewiesen, aus der klar ablesbar Kategorialgrammatik eine Kategorie zugewiesen, aus der klar ablesbar ist, daß sich dieser Ausdruck zusammen mit einem NP-artigen ist, daß sich dieser Ausdruck zusammen mit einem NP-artigen Ausdruck zu einem Satz verbindet.Ausdruck zu einem Satz verbindet.

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KategorialgrammatikKategorialgrammatik

Die klassische Kategorialgrammatik kennt zwei Basiskategorien: Die klassische Kategorialgrammatik kennt zwei Basiskategorien: SS und und NN. .

Diese Basiskategorien können über die folgende Regel zu einer Diese Basiskategorien können über die folgende Regel zu einer komplexen Kategorie kombiniert werden: komplexen Kategorie kombiniert werden: wenn wenn AA eine Kategorie ist und eine Kategorie ist und BB eine Kategorie ist, dann ist auch eine Kategorie ist, dann ist auch A/BA/B

eine Kategorie.eine Kategorie. Damit wären als Kategorien etabliert: S/N und N/S. Damit wären als Kategorien etabliert: S/N und N/S. Da eine komplexe Kategorie aber selber wieder Input für eine Da eine komplexe Kategorie aber selber wieder Input für eine

komplexe Kategeorie sein kann, ist das kategoriebildende Potential komplexe Kategeorie sein kann, ist das kategoriebildende Potential einer KG praktisch unbegrenzt:   einer KG praktisch unbegrenzt:   

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Kategorien der KGKategorien der KG

AA BB A/BA/B

SS NN S/NS/N

S/NS/N NN (S/N)/N(S/N)/N

(S/N)/N(S/N)/N SS ((S/N)/N)/S((S/N)/N)/S

S/NS/N SS (S/N)/S(S/N)/S

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Regel der KGRegel der KG

Auf der Basis dieser Kategorien reicht eine einzige Syntax-Regel, Auf der Basis dieser Kategorien reicht eine einzige Syntax-Regel, um Phrasen bzw. Konstituenten abzuleiten. um Phrasen bzw. Konstituenten abzuleiten.

Diese Regel wird Funktionsanwendung genannt und hat die Diese Regel wird Funktionsanwendung genannt und hat die folgende Form:folgende Form: Ist Ist aa von der Kategorie von der Kategorie A/BA/B und und bb von der Kategorie von der Kategorie BB, dann ist , dann ist abab

von der Kategorie von der Kategorie AA Ist Ist aa von der Kategorie von der Kategorie AA und und bb von der Kategorie von der Kategorie A\BA\B, dann ist , dann ist baba

von der Kategorie von der Kategorie AA.. (Tip: die Multiplikation eines Bruches mit dem Wert des Nenners (Tip: die Multiplikation eines Bruches mit dem Wert des Nenners

ergibt den Zähler: 1/2 x 2 = 1; 3/8 x 8 = 3 usw.) ergibt den Zähler: 1/2 x 2 = 1; 3/8 x 8 = 3 usw.) Beispiel: Beispiel: JohnJohn (ein Eigenname) ist von der Kategorie N, (ein Eigenname) ist von der Kategorie N, jumpedjumped

(ein intransitives Verb) ist von der Kategorie S\N. Nach der (ein intransitives Verb) ist von der Kategorie S\N. Nach der zweiten Regel gilt dann: zweiten Regel gilt dann: John jumpedJohn jumped ist von der Kategorie S (ein ist von der Kategorie S (ein Satz).Satz).

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Kategorie - FunktionsanwendungKategorie - Funktionsanwendung

Definition 'Kategorie:Definition 'Kategorie: Es gibt eine endliche Menge von Basiskategorien, z.B. N (= Name) und Es gibt eine endliche Menge von Basiskategorien, z.B. N (= Name) und

S (= Satz)S (= Satz) Es gibt einen Operator in den beiden Ausprägungen '/' und '\'.Es gibt einen Operator in den beiden Ausprägungen '/' und '\'. Jede Basiskategorie ist eine KategorieJede Basiskategorie ist eine Kategorie Wenn A und B Kategorien sind, sind auch A/B und A\B Kategorien Wenn A und B Kategorien sind, sind auch A/B und A\B Kategorien

Regel: FunktionsanwendungRegel: Funktionsanwendung Wenn Wenn xx von der Kategorie A/B ist und von der Kategorie A/B ist und yy von der Kategorie B dann ist von der Kategorie B dann ist xyxy

von der Kategorie Avon der Kategorie A Wenn Wenn xx von der Kategorie A\B ist und von der Kategorie A\B ist und yy von der Kategorie B dann it von der Kategorie B dann it yxyx

von der Kategorie A. von der Kategorie A.

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LexikonLexikon

BasiskategorienBasiskategorien Det (a, this)Det (a, this) Appelativa (professor, hair, book)Appelativa (professor, hair, book) Adjektive (tall, grey, boring)Adjektive (tall, grey, boring) Gradadverb (very)Gradadverb (very) Transitives Verb (wrote)Transitives Verb (wrote) Präposition (with)Präposition (with)

S und NS und N N/(N/N)N/(N/N) N/NN/N (N/N)/(N/N)(N/N)/(N/N) ((N/N)/(N/N))/((N/N)/(N/N))((N/N)/(N/N))/((N/N)/(N/N)) (S\N)/N(S\N)/N ((N/N)\(N/N))/N((N/N)\(N/N))/N

Zur Beschreibung unseres Satzes Zur Beschreibung unseres Satzes a very tall professor with grey hair wrote a very tall professor with grey hair wrote this boring book this boring book benötigen wir folgende Kategorien:benötigen wir folgende Kategorien:

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Parsing mit KGParsing mit KG

aa veryvery talltall professorprofessor withwith greygrey hairhair wrotewrote thisthis boringboring bookbook

N/N/(N/N)(N/N) ((N/N)/(N/N))/((N/N)/(N/N))/((N/N)/(N/N))((N/N)/(N/N)) (N/N)/(N/N)/(N/N)(N/N) N/NN/N ((N/N)\(N/N))/((N/N)\(N/N))/NN (N/N)/(N/N)/(N/N)(N/N) N/NN/N (S\N)/(S\N)/NN N/N/(N/N)(N/N) (N/N)/(N/N)/(N/N)(N/N) N/NN/N

(N/N)/(N/N)/(N/N)(N/N) N/NN/N N/NN/N

N/NN/N NN(N/N)(N/N)\(N/N)\(N/N)

N/NN/N

NN S\NS\N

SS

??N/(N/N)N/(N/N)

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KategorialgrammatikKategorialgrammatik

Wesentliche Merkmale einer KG:Wesentliche Merkmale einer KG: synchroner Aufbau von syntaktischer und semantischer Strukturbeschreibungsynchroner Aufbau von syntaktischer und semantischer Strukturbeschreibung Kodierung syntaktischer/semantischer Information in den Kategorien. Kodierung syntaktischer/semantischer Information in den Kategorien.

Die Art der Kategorisierung lexikalischer und syntaktischer Kategorien hat Die Art der Kategorisierung lexikalischer und syntaktischer Kategorien hat Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen den einzelnen Komponenten der Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen den einzelnen Komponenten der Grammatik. Grammatik.

Die traditionelle KG kommt mit einer einzigen Syntax Regel aus. Durch Die traditionelle KG kommt mit einer einzigen Syntax Regel aus. Durch diesen radikalen Lexikalismus, hier also die Angabe der syntaktischen diesen radikalen Lexikalismus, hier also die Angabe der syntaktischen Merkmale eines Lexems bereits im Lexikon, wäre es redundant, diese Art Merkmale eines Lexems bereits im Lexikon, wäre es redundant, diese Art der Restriktion nochmals durch Syntax Regeln zu erfassen.der Restriktion nochmals durch Syntax Regeln zu erfassen.

Der Nachteil aber ist, daß die Kategorienkomponente, wie gesehen, extrem Der Nachteil aber ist, daß die Kategorienkomponente, wie gesehen, extrem aufgebläht werden muß, um den möglichen syntaktischen Kombinationen, aufgebläht werden muß, um den möglichen syntaktischen Kombinationen, die ein lexikalisches Element eingehen kann, Rechnung zu tragen. die ein lexikalisches Element eingehen kann, Rechnung zu tragen.

Page 24: Linguistische Grundlagen Repräsentationsformen Dependenz Dependenz Konstituenz Konstituenz Merkmalstrukturen Merkmalstrukturen Modelle Dependenzgrammatik

UnifikationsgrammatikenUnifikationsgrammatiken

Unifikationsgrammatik steht für eine Reihe moderner Unifikationsgrammatik steht für eine Reihe moderner Grammatikformalismen, bei denen Merkmalstrukturen und deren Grammatikformalismen, bei denen Merkmalstrukturen und deren Unifikation für die Ableitung grammatisch korrekter Formen eine Unifikation für die Ableitung grammatisch korrekter Formen eine zentrale Rolle spielt. zentrale Rolle spielt.

Dazu gehören u.a. Dazu gehören u.a. die LFG (= Lexical-Functional Grammar)die LFG (= Lexical-Functional Grammar) die GPSG (= Generalized Phrase Structure Grammar)die GPSG (= Generalized Phrase Structure Grammar) die HPSG (=Head-Driven-Phrase-Structure Grammar)die HPSG (=Head-Driven-Phrase-Structure Grammar)

Page 25: Linguistische Grundlagen Repräsentationsformen Dependenz Dependenz Konstituenz Konstituenz Merkmalstrukturen Merkmalstrukturen Modelle Dependenzgrammatik

MerkmalstrukturenMerkmalstrukturen

Eigenschaften linguistischer Objekte (Linguistische Elemente wie Eigenschaften linguistischer Objekte (Linguistische Elemente wie z.B. Wörter oder Phrasen) werden in einer Unifikationsgrammatik z.B. Wörter oder Phrasen) werden in einer Unifikationsgrammatik als Bündel von Merkmalen verstanden. als Bündel von Merkmalen verstanden.

Diese Merkmalstrukturen haben die Form von Attribut-Wert Diese Merkmalstrukturen haben die Form von Attribut-Wert Paaren, wobei die Werte entweder atomare Symbole oder aber Paaren, wobei die Werte entweder atomare Symbole oder aber selber wieder Merkmalstrukturen sein können. selber wieder Merkmalstrukturen sein können.

Page 26: Linguistische Grundlagen Repräsentationsformen Dependenz Dependenz Konstituenz Konstituenz Merkmalstrukturen Merkmalstrukturen Modelle Dependenzgrammatik

UnifikationUnifikation

Unifikation ist eine formale Operation, bei der zwei kompatible Unifikation ist eine formale Operation, bei der zwei kompatible Merkmalsstrukuren zu einer neuen Merkmalsstruktur vereinigt werden Merkmalsstrukuren zu einer neuen Merkmalsstruktur vereinigt werden können: können:

Page 27: Linguistische Grundlagen Repräsentationsformen Dependenz Dependenz Konstituenz Konstituenz Merkmalstrukturen Merkmalstrukturen Modelle Dependenzgrammatik

UnifikationUnifikation

Stimmen allerdings die Werte jeweils gleicher Attribute nicht überein, Stimmen allerdings die Werte jeweils gleicher Attribute nicht überein, können die Merkmalstrukturen nicht unifiziert werden: können die Merkmalstrukturen nicht unifiziert werden:

Page 28: Linguistische Grundlagen Repräsentationsformen Dependenz Dependenz Konstituenz Konstituenz Merkmalstrukturen Merkmalstrukturen Modelle Dependenzgrammatik

LFGLFG

Erste Anfänge der LFG finden wir Ende der siebziger Jahre Erste Anfänge der LFG finden wir Ende der siebziger Jahre (Bresnan, Kaplan), z.T. motiviert aus der Kritik an der damaligen (Bresnan, Kaplan), z.T. motiviert aus der Kritik an der damaligen Modellvariante der generativen Transformationsgrammatik. Modellvariante der generativen Transformationsgrammatik. Im Unterschied zu selbiger haben in der LFG z.B. die grammatischen Im Unterschied zu selbiger haben in der LFG z.B. die grammatischen

Funktionen den Status von Grundbegriffen, sind also nicht aus Funktionen den Status von Grundbegriffen, sind also nicht aus bestimmten Strukturen abgeleitet. bestimmten Strukturen abgeleitet.

Phänomene, die in der TG über Transformationen erklärt wurden, Phänomene, die in der TG über Transformationen erklärt wurden, werden hier als primär lexikalisch behandelt und also durch werden hier als primär lexikalisch behandelt und also durch entsprechende Lexikoneinträge bzw. lexikalische Regeln beschrieben. entsprechende Lexikoneinträge bzw. lexikalische Regeln beschrieben.

In einer LFG werden zwei Ebenen der syntaktischen Repräsentation In einer LFG werden zwei Ebenen der syntaktischen Repräsentation unterschieden: unterschieden: die C- (=die C- (=ConstituentConstituent)-Structure und die )-Structure und die F(=F(=FunctionalFunctional)-Structure)-Structure

Diese werden parallel über die Phrasenstrukturregeln der Diese werden parallel über die Phrasenstrukturregeln der Grammatik erzeugt werden. Grammatik erzeugt werden.

Page 29: Linguistische Grundlagen Repräsentationsformen Dependenz Dependenz Konstituenz Konstituenz Merkmalstrukturen Merkmalstrukturen Modelle Dependenzgrammatik

Sprechakt-Sprechakt-TheorieTheorie

Präsuppositions-Präsuppositions-LogikLogik

Prädikaten-Prädikaten-LogikLogik

Funktionale Funktionale Satz-PerspektiveSatz-Perspektive

RelationaleRelationaleGrammatikGrammatik

GenerativeGenerativeSemantikSemantik

KasusKasusGrammatikGrammatik

Standard TheorieStandard Theorie

Erweiterte Erweiterte Standard-TheorieStandard-Theorie

Lexikalisch-Lexikalisch-FunktionaleFunktionaleGrammatikGrammatik

InterpretativeInterpretativeSemantikSemantik

Page 30: Linguistische Grundlagen Repräsentationsformen Dependenz Dependenz Konstituenz Konstituenz Merkmalstrukturen Merkmalstrukturen Modelle Dependenzgrammatik

GrammatikGrammatik

Erweiterte PSGErweiterte PSG

K-StrukturenK-Strukturen F-StrukturenF-Strukturen

phonologischephonologischeInterpretationInterpretation

semantische semantische InterpretationInterpretation

phonologischephonologischeRepräsentationRepräsentation

semantischesemantischeRepräsentationRepräsentation

GrammatikGrammatik

LexikonLexikonLexikonregelnLexikonregeln

Architektur der LFGArchitektur der LFG

Page 31: Linguistische Grundlagen Repräsentationsformen Dependenz Dependenz Konstituenz Konstituenz Merkmalstrukturen Merkmalstrukturen Modelle Dependenzgrammatik

F-Strukturen in LFGF-Strukturen in LFG

Die F-Struktur ist eine Merkmalsstruktur, deren Attribute sowohl die Die F-Struktur ist eine Merkmalsstruktur, deren Attribute sowohl die grammatischen Funktionen (SUBJ, PRED) wie auch morphosyntaktische grammatischen Funktionen (SUBJ, PRED) wie auch morphosyntaktische Merkmale wie z.B. CASE, NUM oder TENSE umfassen. Merkmale wie z.B. CASE, NUM oder TENSE umfassen.

Page 32: Linguistische Grundlagen Repräsentationsformen Dependenz Dependenz Konstituenz Konstituenz Merkmalstrukturen Merkmalstrukturen Modelle Dependenzgrammatik

Transfer mit F-StrukturenTransfer mit F-Strukturen

John likes the dogJohn likes the dog

Der Hund gefällt JohnDer Hund gefällt John

  

(PRED) = '(PRED) = 'likelike <(SUBJ:$1) (OBJ:$2)>' <(SUBJ:$1) (OBJ:$2)>'

Transfer Transfer (PRED) = '(PRED) = 'gefallengefallen <(SUBJ:$2) (OBJ:$1)>' <(SUBJ:$2) (OBJ:$1)>'

Page 33: Linguistische Grundlagen Repräsentationsformen Dependenz Dependenz Konstituenz Konstituenz Merkmalstrukturen Merkmalstrukturen Modelle Dependenzgrammatik

Transfer mit F-StrukturenTransfer mit F-Strukturen

TRANSFER

Page 34: Linguistische Grundlagen Repräsentationsformen Dependenz Dependenz Konstituenz Konstituenz Merkmalstrukturen Merkmalstrukturen Modelle Dependenzgrammatik

F-StrukturF-Struktur

SpecSpec [Det[Det Indef]Indef]ModMod SpecSpec [PRED 'very'][PRED 'very']

PREDPRED 'tall''tall'PREDPRED 'professor''professor'QualQual PREDPRED 'with''with'

ObjObj ModMod [PRED 'grey'][PRED 'grey']PREDPRED 'hair''hair'

SubjSubj

PREDPRED 'write <(Subj)(Obj)>''write <(Subj)(Obj)>'

TenseTense PastPast

ObjObj SpecSpec [[ ]]ModMod [PRED[PRED 'boring']'boring']PREDPRED 'book''book'