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1 Medienwelten früher und heute 4 Medienwelten früher und heute 1.1 24/7 – Bist du immer online? Du bist ein digitaler Eingeborener Wahrscheinlich kennst du das Gefühl, dass deine Eltern wirklich überhaupt keine Ahnung von Handy, Smartphone, Spielkonsole und Co. haben, richtig? Weil es meistens tatsächlich so ist, dass ihr euch um einiges besser mit der Bedienung und dem Umgang mit elektronischen Medien auskennt, nennt man eure Generation heutzutage gerne „digitale Eingeborene“ und die eurer Eltern „digitale Zugewanderte“. Kannst du dir unter diesen Begriffen etwas vorstellen? Kommt dir diese Situation von zu Hause bekannt vor? Überdenke dein Medienleben Was weißt du überhaupt über die Entwicklung dieser heutigen elektronischen Medien- welt, in der du so selbstverständlich zu Hause bist? Du benutzt doch bestimmt regelmä- ßig das Internet. Hast du dir schon jemals Gedanken darüber gemacht, dass es doch si- cherlich nicht nur Vor-, sondern auch Nachteile hat? Oder kannst du spontan sagen, wie viel (Lebens-)Zeit du vor dem Bildschirm verbringst? Wusstest du, dass es in Deutschland zur Zeit ungefähr 560.000 Menschen gibt, die an ei- ner Internetsucht leiden? Und die Menschen, die am häufigsten betroffen sind, sind im Alter von 14–24 Jahren. Genug Themen und Gründe, sich einmal mit dem eigenen Leben vor dem Bildschirm zu befassen. Dabei will dir dieses webcoach-Arbeitsheft eine Hilfe sein. Wissenstest Wie viel weißt du über PC und Co.? 7he3pf

Medienwelten früher und heute - klett.ch · Das kenne ich nicht. Mutter (Eva Müller, 45 Jahre): Ich habe als Kind wenig Fernsehen geschaut, da gab es auch noch nicht so viele Pro-gramme

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Medienwelten früher und heute

1.1 24/7 – Bist du immer online?

DubisteindigitalerEingeborenerWahrscheinlich kennst du das Gefühl, dass deine Eltern wirklich überhaupt keine Ahnung von Handy, Smartphone, Spielkonsole und Co. haben, richtig?Weil es meistens tatsächlich so ist, dass ihr euch um einiges besser mit der Bedienung und dem Umgang mit elektronischen Medien auskennt, nennt man eure Generation heutzutage gerne „digitale Eingeborene“ und die eurer Eltern „digitale Zugewanderte“.

KannstdudirunterdiesenBegriffenetwasvorstellen?

KommtdirdieseSituationvonzuHausebekanntvor?

ÜberdenkedeinMedienlebenWas weißt du überhaupt über die Entwicklung dieser heutigen elektronischen Medien-welt, in der du so selbstverständlich zu Hause bist? Du benutzt doch bestimmt regelmä-ßig das Internet. Hast du dir schon jemals Gedanken darüber gemacht, dass es doch si-cherlich nicht nur Vor-, sondern auch Nachteile hat?

Oder kannst du spontan sagen, wie viel (Lebens-)Zeit du vor dem Bildschirm verbringst? Wusstest du, dass es in Deutschland zur Zeit ungefähr 560.000 Menschen gibt, die an ei-ner Internetsucht leiden? Und die Menschen, die am häufigsten betroffen sind, sind im Alter von 14–24 Jahren.

Genug Themen und Gründe, sich einmal mit dem eigenen Leben vor dem Bildschirm zu befassen. Dabei will dir dieses webcoach-Arbeitsheft eine Hilfe sein.

WissenstestWie viel weißt du über PC und Co.?

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„Online–rundumdieUhr,daskannmaneigentlichnichtaufDaueraushalten.“Notiere dir zur ersten Einschätzung deines Medienlebens ein paar Stichworte zu den fol-genden Fragen:

WievielZeitverbringstdumitelektronischenMedien?Bistduauchgerneundvielonline?

WiegehendeineElterndamitumundwiedeinejüngerenoderälterenGeschwister?

WiesiehtdeinZimmeraus?Bistduelektronischgutausgestattet?Besitztdueineneigenen

Fernseher,einenMP3-Player,einenPCodereinNotebook,eineSpielkonsoleundeinHandy,

SmartphoneoderiPhone?

WozunutztdudeineelektronischenGeräte:zumHören,Schauen,Filmen,Simsen,Surfen,

Chatten,Googeln,Einkaufen,Spielen…?

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MeinMedien-RucksackDieser Rucksack soll dich durch das Arbeitsheft begleiten. In ihm kannst du alles verstau-en, was dir persönlich wichtig ist. Am Ende eines jeden Kapitels zu unserem Thema „24/7“ trägst du in Form eines kurzen Satzes oder Stichwortes ein, was du für dich gelernt hast und nicht mehr vergessen möchtest. So wird sich der Rucksack nach und nach mit deinen wichtigen Gedanken, Er-kenntnissen, Tipps oder Ideen zum Thema „Mein Leben mit Medien“ füllen.

Viel Freude und Erfolg wünscht dir dabei dein webcoach-Team!

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1.2 Die Entwicklung der Medienwelt

Weißt du etwas darüber, wie sich Informationstechnik, Unterhaltungselektronik oder Telekommunikation während der Jahrhunderte und besonders in den letzten Jahrzehn-ten verändert haben? Betrachte dazu die Übersicht.

Notierealles,wasdirbeiderBetrachtungderGrafikbesondersauffällt.

Vom„HomoSapiens“zum„HomoSmartphone“?

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1.3 Alltag Multimedia

Wenn du in einen elektronischen Supermarkt gehst, siehst du die ganze Vielfalt der heu-tigen multimedialen Welt: Spielkonsole, PC, Notebook und Tablet, Handy und Smartpho-ne, TV mit Heimkinoset, Digitalkameras, MP3-Player usw. Wahrscheinlich fällt dir noch einiges mehr ein.Vieles davon nutzen wir von klein auf und das meiste gehört in einem Großteil der Fami-lien zum ganz normalen Alltag. Vielleicht hast du sogar kleinere Geschwister, die schon elektronische Bilderbücher, einen CD-Player, Fernseher, eine Spielkonsole oder einen eigenen Spielcomputer haben? Erwachsene sprechen deswegen gerne von der „ Gener @ tion Bildschirm“ und haben oft das Gefühl, euch gar nicht mehr richtig zu ver-stehen, wenn es um die Multimedia-Welt in eurem Zimmer geht. Elektronische Medien nehmen einen wichtigen Platz in unserem Arbeits- und Freizeitall-tag ein.

Notierenunausführlich:WelcheelektronischenMedienbesitztdeineFamilie?Welche

besitztdu?

DiskutieremitdeinemNachbarndarüber,aufwelcheelektronischenMedienduinkeinem

Fallverzichtenkönntestundwarum.

SchreibeeineprivateRanglistedeinerelektronischenMedienauf:Wasistdiramwichtigs-

ten?Wasnutztdukaum?

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1.4 Interviews zum Thema „Medienwelten früher und heute“

Großvater(FriedrichSchulz,70Jahre):Als Kind hatte ich kaum Spielzeug und habe fast immer draußen gespielt, bei Wind und Wetter – war egal! Ich habe mit meinen Freunden Buden im Wald gebaut und erst wenn es dunkel wurde, bin ich wieder nach Hause gegangen.Telefon? Es gab nur eines im Dorf, da telefonierten alle. Einen Fernseher hatte ich erst als Erwachsener. Kino war etwas ganz Besonderes! Wir haben oft lange auf einen an-gekündigten Film warten müssen und ich musste sparen, um den Eintritt zahlen zu können. Wir haben mit der ganzen Familie Radio gehört und hatten einen Schallplat-tenspieler mit Märchenplatten. Mein Enkelsohn hat sich jetzt auch einen Schallplat-tenspieler gekauft, das finde ich interessant. Er meint: Klingt besser als ein Song in MP3-Format. MP3 – was soll das sein? Das kenne ich nicht.

Mutter(EvaMüller,45Jahre):Ich habe als Kind wenig Fernsehen geschaut, da gab es auch noch nicht so viele Pro-gramme für Kinder. Toll waren immer die großen TV-Familienshows, die manchmal abends liefen. Da saßen wir dann mit der ganzen Familie frisch gebadet und gemüt-lich vor dem Fernseher. Ich hatte einen Kassettenrekorder und mit dem habe ich im Radio Lieder aufgenommen. Auf die musste ich immer lange warten und wenn der Moderator in das Lied reingequatscht hat, dann habe ich einen Wutanfall bekommen. Heute haben meine Kinder tausende Songs mit einem Klick im Internet zur Verfü-gung, alles ist sofort zu bekommen, das finde ich langweilig! Wo bleibt da die Vorfreu-de? Wir hatten auch ein Telefon, aber das stand im Flur und hatte ein Stromkabel. Meine Eltern bekamen so genau mit, mit wem ich telefoniert habe und worüber. Zum Verabreden habe ich bei meinen Freunden an der Haustür geklingelt: „Kommst du raus?“ Meine Tochter trifft sich heute auf Facebook mit ihren 200 Freunden und plant ihre Treffs über SMS. Das wäre mir zu unpersönlich. Im Studium musste ich meine Hausarbeiten auf einer Schreibmaschine schreiben. Eine Löschtaste gab es da leider nicht. Hatte ich mich also vertippt, musste ich die ganze Seite noch einmal tippen. Das war nervig!

Tochter(JenniferMüller,13Jahre): Bevor ich morgens aufstehe, rufe ich gemütlich im Bett meine Freundin vom Handy aus an und wecke sie dabei oft. Dann gehe ich ins Bad und höre dort Radiomusik. Im Schulbus höre ich mit meinem Handy Musik, schreibe SMS und schaue bei Facebook in mein Profil. In der Schule haben wir Handyverbot, das finde ich nicht gut. Also nach der Schule gleich wieder das Handy an und schnell meine SMS checken. Schularbeit bedeutet oft Internetrecherche und dabei habe ich auch die Möglichkeit, mich über Facebook mit anderen Schülern auszutauschen – natürlich auch über Hausaufgaben. Sogar unser Klassenlehrer ist bei Facebook. Nebenbei noch ein bisschen Musik und Videos bei YouTube gehört und angeschaut. Nach den Hausaufgaben spiele ich zur Belohnung und Entspannung das Onlinespiel Farmville auf Facebook. Abends genieße ich zusammen mit meiner Schwester unsere Lieblingsserie im TV. Wenn ich die verpas-se, auch nicht schlimm! Dann schau ich sie mir später im Internet an. Mein Handy las-se ich übrigens auch in der Nacht an, falls meine Freundinnen mir eine wichtige SMS schreiben sollten.

InterviewedeineElternundGroßelternüberihreMedienkindheit.

Haben sie noch passende Fotos für dich, die du in der Klasse zeigen kannst?

Notiere, wie dein heutiger Medienalltag aussieht. Was hat sich vielleicht schon wieder verändert?

EinemechanischeSchreibmaschine

Ende der 1980er-Jahre erreichte die Entwicklung der Schreib-maschine ihren Höhepunkt. Mittlerweile ist kein Hersteller mechanischer Schreibmaschinen mehr bekannt.

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1.5 Neue Medien in der Diskussion

GedankenzurBildschirmnutzung:BeispielInternet–TopoderFlop?Vor zehn Jahren hatten nur wenige Deutsche einen Internetanschluss. Heute ist er in den meisten Haushalten zu finden. Für dich ist es inzwischen wahrscheinlich selbstverständ-lich, jeden Tag über PC oder Handy online zu sein. Dort im „Mitmach-Web 2.0“ sind die Freunde in sozialen Netzwerken jederzeit erreichbar, die gute Unterhaltung über Videos, Filme, Musik oder Onlinespiele funktioniert mit einem Klick. Informationen für die Schule stehen bereit und Shopping ist rund um die Uhr möglich. Doch es gibt auch die Flop-Seite des Internets. Begriffe wie Datenmissbrauch, Cyber-Mobbing oder Internetsucht hast du sicherlich schon gehört.

Diskutiereundnotiere:WelcheVor-undNachteilehabenBildschirmangebotewiederPCmit

Internet,dasHandy,dieSpielkonsolenoderdasFernsehen?WelchedieserVor-undNach-

teilekennstduauseigenerErfahrung?

Vorteileder

elektronischenMedien/eigeneErfahrung

Nachteileder

elektronischenMedien/eigeneErfahrung

GefahrenimInternetAuf Seite 23 findest du ein paar Beispiele, welche Risiken es ge-ben kann.

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MeineMedienwelt 2

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Meine Medienwelt

2.1 Meine Zeit mit Medien

Befragungen von Kindern und Jugendlichen ergeben, dass fast alle jeden Tag elektroni-sche Medien nutzen, und zwar oft mit einem hohen Zeitaufwand. Denke nur an das Bei-spiel im letzten Kapitel von Jennifer. Sichtbar wird diese Medienzeit meistens erst dann, wenn der Betroffene sie sich bewusst vor Augen führt. Hierbei kann ein „Medienlog-buch“ hilfreich sein.

Check:WiesiehtesmitdeinerwöchentlichenMedienzeitaus?

Kopiere die Vorlage sieben Mal in einem größeren Format, um während einer gesamten Schul-

woche dein persönliches Medienlogbuch führen zu können. Trage für jeden Tag deine Minuten-

Lebenszeit (mit und ohne Mediennutzung) genau ein, rechne sie am Ende der Woche zusammen

und übertrage deine Gesamtmedienzeit nun zum Schluss in dieses Medienlogbuch.

Medienlogbuch von:

Datum:

Tageszeitvon … bis …

Tagestätigkeit verbrachte Medien-zeit, mit welchem Medium?(TV, PC mit Internet, Spielkonsole, Han-dy, MP3, Radio …)

verbrachte Zeitohne Medien

Beispiel:6.30–7.00 Uhr

Frühstück 10 Minuten Handy, SMS

GesamtminutenGesamtstunden:

mit: ohne:

DiskutieremitdeinemNachbarndarüber:KennstduSprüchevondeinenElternzurCompu-

ternutzung?Findestdu,dassdieSprüchemanchmalberechtigtsind?

MedienzeitvonJenniferWie Jennifer ihren Tag mit ihren Medien verbringt, kannst du auf Seite 9 lesen.

ElternsprüchezurPC-Nutzung

Sieh dir den Videofilm zur Top 10 von Elternsprüchen zur Compu-ternutzung an.

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2 MeineMedienwelt

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2.2 Meine 24/7-Tageszeittorte

Diese Torte veranschaulicht deine tägliche Lebenszeit.Wie viel Zeit verbringst du am Tag mit elektronischen Medien? Und wie viel Zeit am Wochenende?

Check:WiesiehtdeineTageszeittorteaus?

Kopiere die Tageszeittorte für eine Schulwoche. Teile die einzelnen Stücke ungefähr deinen Aktivi-

täten zu, indem du die Daten deines Medienlogbuches nutzt.

HiereinBeispielfürAktivitäteninFormeinerTageszeittorte:

ExpertenmeinungExperten aus der Suchtforschung haben herausgefunden: Je ab-wechslungsreicher deine tägliche Freizeit gestaltet ist, desto weni-ger bist du jetzt und in der Zu-kunft suchtgefährdet.

DeinMedienlogbuchSchau auf der vorherigen Seite in deine Aufzeichnungen.

Schlaf,9Stunden

Schule,6Stunden

PC-Spiel,1,5Stunden

imHaushalthelfen,1Stunde

Hausaufgaben,1Stunde

Essen,1Stunde

Chatten,Handy,1Stunde

Schulbus,dabeiMusikhören,1Stunde

Sport,1Stunde

Freundetreffen,1,5Stunden