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337 MITTEILUNGEN I~BER VORTR)~GE MIKROCHEMISCHEN INHALTS ETC. BERICHT t?BER DIE 91. TAGUzNG DER AMERICA~N CHEMICAL SOCIETY, KANSAS CITY, MISSOURI, 13.--17. APRIL 1936. (MIKROCHEMIE.) (Eingelangt am 2. Mai 1936.) Da die mikrochemischen Analysenmethoden yon so allgemeiner Anwend- barkeit auf allen wichtigeren Gebieten der ehemischen Forschung nnd Analyse sind, wurde im Februar 1936 vorerst die Grfindung einer mikrocheraischen Abteilung in der American Chemical Society beschlossen, welche sich im Falle eines intensiveren Interesses zu einer selbst~ndigen Gruppe ia der A.C.S. ent- wickeln soll. Unter der Leitung des Vorsitzenden, Dr. A. A. BENEDETTI-PICI[- LER, New York University, fand am 15. April 1936 die erste 5ffentliche Zu- sammenkunft dieser neuen Abteilung in Kansas City anl~ti~lich der 91. Tagung der A.C.S: 1 statt. Der Vorsitzende konnte ungef~ihr 70 Teilnehmer an der Vor- mit~agssitzung begrfil~en und dankte in seinen einleitenden Worten nicht nur den Rednern ftir die Vorbereitung der Arbeiten, sondern auch allen jenen, die sich durch ihr Interesse an mikrochemischen Arbeiten direkt and indirekt an der Neugriindung der mikrochemischen Abteilung beteiligt hatten, ftir ihre Untersttitzung. An die einzelnen Vortri~ge und Referate, fiber die im folgcnden kurz be- richtet werden soll, schlossen sich anregende Diskussionen an. A. A. BENEDETTI-PICHLER, Washington Square College, New York Univer- sity. ,,Eine kritische Besprechung der Probleme in der quantitativea Analyse." Die Grfindung einer mikrochemischen Abteihng in der A.C.S. zeugt daffir, daI~ sich die mikrochemischen Methoden nach einigem Widerstreben langsam auch in den U.S.A. allgemeine Anerkennung errungen haben. Es darf aber nicht vergessen werden, dal~ dieser Widerstand und die damit verbundeno kritische Einstellung der Gesamtheit sehr fSrdernd ffir eine besoaders sorg- fi~ltige Entwicklung yon korrekten mikrochemischen Methoden waren. Da diese kritische EinsteUung mSglicherweise nunmehr etwas mehr zurticktreten dfirfte, scheint eine Besprechung der Fehlerquellen und der Fehlerberechnung in den analytischen Methoden berechtigt und wfinschenswert, ganz besoaders auch deshalb, weil in den verfeinerten Methoden der Mikroanalyse eine ganze Reihe yon Faktoren beriicksichtigt werden mu~, welche beim Arbeiten mit grol~en Substanzmengen weniger ausschlaggebenden Einflul~ hatten. Die Anwendung yon statistischen Methoden erlaubt die Trennung der ver- schiedenen stSrenden Einfliisse voneinander und hilft, dieselben zahlenm~l~ig zu erfassen. Genaue Methoden, die einen konstanten (methodischen) Fehler ha- ben, abor gut reprpduzierbare Werte ergeben, sind im allgemeinen anstrebens- werter, als absolut genaue Methoden mit einem geringeren Grad yon :Repro- duzierbarkeit. 1 Vergl. Bericht fiber die 89. Tagung. Mikrochemie, 18, 112 (1935). 22

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MITTEILUNGEN I~BER VORTR)~GE MIKROCHEMISCHEN INHALTS ETC.

BERICHT t?BER DIE 91. TAGUzNG DER AMERICA~N CHEMICAL SOCIETY, KANSAS CITY, MISSOURI, 13.--17. APRIL 1936. (MIKROCHEMIE.)

(Eingelangt am 2. Mai 1936.)

Da die mikrochemischen Analysenmethoden yon so allgemeiner Anwend- barkeit auf allen wichtigeren Gebieten der ehemischen Forschung nnd Analyse sind, wurde im Februar 1936 vorerst die Grfindung einer mikrocheraischen Abteilung in der American Chemical Society beschlossen, welche sich im Falle eines intensiveren Interesses zu einer selbst~ndigen Gruppe ia der A.C.S. ent- wickeln soll. Unter der Leitung des Vorsitzenden, Dr. A. A. BENEDETTI-PICI[- LER, New York University, fand am 15. April 1936 die erste 5ffentliche Zu- sammenkunft dieser neuen Abteilung in Kansas City anl~ti~lich der 91. Tagung der A.C.S: 1 statt. Der Vorsitzende konnte ungef~ihr 70 Teilnehmer an der Vor- mit~agssitzung begrfil~en und dankte in seinen einleitenden Worten nicht nur den Rednern ftir die Vorbereitung der Arbeiten, sondern auch allen jenen, die sich durch ihr Interesse an mikrochemischen Arbeiten direkt and indirekt an der Neugriindung der mikrochemischen Abteilung beteiligt hatten, ftir ihre Untersttitzung.

An die einzelnen Vortri~ge und Referate, fiber die im folgcnden kurz be- richtet werden soll, schlossen sich anregende Diskussionen an.

A. A. BENEDETTI-PICHLER, Washington Square College, New York Univer- sity. ,,Eine kritische Besprechung der Probleme in der quantitativea Analyse."

Die Grfindung einer mikrochemischen Abte ihng in der A.C.S. zeugt daffir, daI~ sich die mikrochemischen Methoden nach einigem Widerstreben langsam auch in den U.S.A. allgemeine Anerkennung errungen haben. Es darf aber nicht vergessen werden, dal~ dieser Widerstand und die damit verbundeno kritische Einstellung der Gesamtheit sehr fSrdernd ffir eine besoaders sorg- fi~ltige Entwicklung yon korrekten mikrochemischen Methoden waren. Da diese kritische EinsteUung mSglicherweise nunmehr etwas mehr zurticktreten dfirfte, scheint eine Besprechung der Fehlerquellen und der Fehlerberechnung in den analytischen Methoden berechtigt und wfinschenswert, ganz besoaders auch deshalb, weil in den verfeinerten Methoden der Mikroanalyse eine ganze Reihe yon Faktoren beriicksichtigt werden mu~, welche beim Arbeiten mit grol~en Substanzmengen weniger ausschlaggebenden Einflul~ hatten.

Die Anwendung yon statistischen Methoden erlaubt die Trennung der ver- schiedenen stSrenden Einfliisse voneinander und hilft, dieselben zahlenm~l~ig zu erfassen. Genaue Methoden, die einen konstanten (methodischen) Fehler ha- ben, abor gut reprpduzierbare Werte ergeben, sind im allgemeinen anstrebens- werter, als absolut genaue Methoden mit einem geringeren Grad yon :Repro- duzierbarkeit.

1 Vergl. Bericht fiber die 89. Tagung. Mikrochemie, 18, 112 (1935).

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Bestimmungsverfahren, welche als allgemein gfiltige Methoden Anweaduag linden sollen, mfissen daher durch eine Reihe von Analysen mit bekannten Proben fiberprfift werden. Demgem~l~ soil man in den VerSffentlichungen auch Angaben finden fiber die Anzahl der Bestimmungen, das arithmetische Mittel der Ergebnisse, den mittleren Fehler des Mittelwertes und, wenn mSglich, den theoretischen Wert der zu messenden Grsl~e. Das arithmetische Mittel einer Reihe yon Bestimmungen erlaubt die Ausschaltung eines zuf~lligen Fehlers der Einzelbestimmung und eine bessere Untersuchung des (eventuellen) metho- dischen Fehlers.

Der Einflufi der Fehler au~ die zu messende Gr5~e kann gaaz allgemein behandelt werden, da bei der Berechnung aller quaatitativen Analysen diesel- ben Grundformela zur Anwendung gelangen. Da das Resultat proportional der gemessenen Gr51~e ist, so rufen die relativen Fehler dieser Mengen entspre- chende relative Abweichungen im Resultate hervor. Wenn man den Gesamt- einflu~ der Fehler der gemessenen Mengen auf das SchluI~ergebnis betrachtet, so kann man zeigen, dal~ der gr5fite relative Fehler und die Arbeitsweise mit der schlcchtesten relativen Pr~zision gewShnlich die Genauigkeit und PrSzi- sion (Reproduzierbarkeit) der Ergebnisse bestimmen.

Die Zweekm~tl~igkeit der Anwendung ~'on statistischen Methoden in der quantitativen Analyse wird an den Beispielen der Empfindlichkeit der mikro- chemischen Waage, der Genauigkeit yon volumetrischen Apparaten, der Ana- lyse yon Natriumkarbonat und der Bestimmung yon Aluminium gezeigt.

OTTO r. STEINBACH, Hartwick College, Oneonta, N. Y. ,,Mikrochemische Methoden im Unterrichte der qualitativen Analyse." Vorgetragen yon W. R. KIRNER.

Die Frage, ob mikrochemische Analysenmethoden in die Laboratoriums- fibungen der qualitativen Analyse eingefiihrt werden sollen, bedarf sorgf~tltiger Uberlegung. Die Untersuchungen an Makromethoden und Mikromethoden wur- den mit den Studenten selbst an den sogenannten ,,unbekannten Proben" aus- geffihrt. Zuerst werden die Makromethoden unterricbtet und die NiederschlSge, die im Laufe der Analyse erhalten werden, zur gleichen Zeit auch unter dem Mikroskop beobachtet. Die chemisch-mikroskopische Analyse hat sich in die- sem Zusammenhang als besonders zweckm~fiig erwiesen. Dieselben Trennungs- vedahren werden dann mit Halbmikromethoden und Mikromethoden durchge- arbeitet, alIe Resultate gesammett und sorgfSitig statistisch ausgewertet. Es zeigt sich, daft unabh~ngig vonder angewandten Methode (:~Iakro- oder Mikro-) die Fehlergebnisse im Durchschnitt 13~ betragen, so dal~ man im allgemeinen die chemischen Trennungsverfahren und nicht die in Anwendung gebrachten Substanzmengen ffir die Fehler verantwortlieh maehen mul~. Ein geeignetes Schema ffir den Unterricht der Mikroanalyse wird kurz besprochen.

F. T. JONES und C. W. MASO~, Cornell University, Ithaca. ,,Tetra~thyl- ammoniumjodid als Reagens ffir die mikroskopische qualitative Analyse des Antimon und Wismut." Vorgetragea yon C. W. MASOn.

Tetra~thylammoniumchlorid und festes Kaliumjodid gebea charakteristische kristalline Niederschl~ige mit Antimon und Wismut. Um die Bildung von .~'lischkristallen zu verhindern, wird das Antimon als SbC13 durch Destillatioa

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in der Gaskammer abgetrennt oder durch Abdampfea mit Salpetersiiure in das ffinfwertige Antimon verwandelt. Das letztere bildet violette hexagonale Platten, w~ihrend Wismut gelbe Rhomboeder forint. Die vorhergehende Tren- nung scheint yon Wichtigkeit zu sein und beeinfluSt natiirlich die Empfind- lichkeit des Nachweises, welche ebenso wie die stSrenden Elemente angegebcn wird.

W. R. Kn~NEa, Coal Research Laboratory, Carnegie Institute of Tech- nology, Pittsbourgh. ,,Die direkte Mikroanalyse des Sauerstoffes in organi- schen Substanzen durch Hydrierung. I. Die Analyse yon reinen Substanzen, welche Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff enthalten."

Die Methode yon TER MEULEN ffir die Bestimmung yon Sauerstoff in or- ganischen Substanzen wird auf kleinere Substanzmengen umgearbeitet und die in dieser Umiinderung verwendeten Apparate, Arbeitsmethoden und Ergebnisse beschrieben. 3 his 10 mg der Probe werden in einem Strom yon Wasserstoff, der einen Reinigungsapparat passiert hat, verbrannt, und zwar wie in alien Mikroverbrennungen verh~iltnism~ig langsam. Die Zersetzungsprodukte werden fiber sin Nickeldrahtnetz, welches auf sine Temperatur yon 900 ° C angeheizt ist, geleitet und gelangen von dort zu dem eigentlichen Katalysator (sine 2~ Thorium-Nickel-Mischung), an welchem die Hydrierung stattfindet. Das gebildete Wasser wird in wasserfreiem Kalziumsulfat absorbiert und gewogen. Leerversuche werden unter den gleichen Bedingungen durchgefiihrt und der Wasserwert, der gewShnlich zwischen 0.020 bis 0.035 mg betr~gt, bestimmt. Dieser Weft ist vonder Gesamtmenge des durch den Apparat geleiteten Was- serstoffes abh~ngig. Sieben verschiedene Substanzen mit einem Sauerstoffge- halt yon 4 his 51~ werden analysiert und die Resultate angegeben, die eine Pr~zision und Genauigkeit yon 0.1~ aufweisen. Die Dauer fiir eine Analyse betr~gt ungef~hr 2 Stunden, kann aber durch Serienversuche abgekfirzt werden.

R. T. MILNER und Mildred S. SHERMAN, Bureau of Chemistry and Soils, U.S. Department of Agriculture, Washington. ,,Organische Mikroanalyse. I. Stick-. stoffbestimmung nach der Dumas-Methode." Vorgetragen yon URNER LIDDEL.

Ftir die Stiekstoffbestimmung wird sin Apparat verwendet, der vollkommen aus Glas angefertigt ist. Die erforderliche Kohlens~ure wird einem Kipp- Gasentwickler entnommen, dessen S~ure durch einen zweiten Kohlens~are- entwickler vor Verunreinigung mit Luft geschtitzt wird. Besonders wichtig ist die neue Form des Azotometers, welches den Hahn am oberen Ends der Mel~- rShre vermeidet und durch einen eingeschliffenen Glasstopfen ersetzt, der mit Quecksilber abgedichtet wird. Dies verbilligt den Apparat, die Eichung der Einteilung an der Mel~rShre wird erleiehtert und die Einteilung kann yon der Nullmarke an abgelesen werden (wichtig ffir den Leerversuch). Auch die Ver- meidung des Schmiermittels ftir den Hahn ist vorteilhaft. Alle Fehler in der Methode werden genauestens studiert, grSfienordnungsgem~iI~ bestimmt und in Rechnung gesetzt, wodurch ohne einen grSl~eren Zeitaufwand die Genauigkeit der Methode betr~chtlich erhSht wird. Die yon J. B. NI~DERL und O. R. TRAUrZ schon frfiher durehgeffihrten genauen Untersuchungen fiber die verschiedenen Fehler konnten weitestgehend best~itigt werden.

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JOSEPH B. NIEDERL, OTTO R. TRAUTZ und ALBERT A. PLENTL, Washingtoi~ Square College, New York University. ,,Die Mikro-3[olekulargewichtsbestim- mung nach der Dampfdichtemethode." Vorgetragen yon J. B. NIEDERL.

Die yon J. B. NIEDERL und Mitarbeitern entwiekelte Methode fiir die Be- stimmung yon Molekulargewichten aus der Dampfdichte (aufgebaut auf den Grundlagen (ler VIKTOR MEYER- und HOFMANN-Methoden) wird auf hSher siedende Fliissigkeiten und feste Substanzen angewendet. Es hat sich hierbei als zweckmSl~ig erwiesen, den durch viele Bestimmungen bei niedrigeren Tem- peraturen erprobten birnenfSrmigen Apparat mit einem speziellen EIeizmantcl zu umgeben, in welehem eine konstant siedende Fliissigkeit das Einhalten einer konstanten Endtemperatur tiber eine t~tngere Zeit gestattet. Dies umgeht alle Schwierigkeiten, die sich aus den Unvollkommenheiten eines Metallheizbades (wie Undurchsichtigkeit, Festlegen am A!aparat usw.) ergeben. Der Apparat ist leicht zu handhaben, kann sehr leieht gereinigt werden, ist verh:~tltnismiil~ig billig und gestattet zur gleichen Zeit die Beobachtung des Siede- und Ko~l- densationspunktes der Substanz. Die feste oder flttssige Probe wird in Ka- pillaren gewogen (5 bis 10 rag) und in den Apparat eingeworfen, der dann his zn dem Ende der horizontalen Austrittskapillare mit reinem und troekenem Quecksilber geftillt wird. Der Apparat wird auf die Siedetemperatur der Heiz- fltissigkeit gebracht, welche mindestens 10 0 tiber dem Siedepunkt der Sub- stanz liegen soll. Das durch den Dampi ausgetriebene Queeksilber wird in einem Zentrifngierrohr aufget'angen und gewogen, wobei durch das hehe spezifische Gewi[:ht des Quecksilbers eine aul~erordentlieh genaue Volumsbestimmung er- zielt wird. Dureh Ausfiihrung eines Leerversuches unter denselben Bedingun- Hen wie der wirkliche ¥ersueh werden gewisse Korrektionen angebracht, die dann im wirkliehen Versuch bertieksichti~ werden. Die Ergebnisse lassen sich in jeder Hinsieht mit den bekannten Methoden der Molekulargewichtsbestim- mung vergleiehen (___ 2~) . Die Durehfiihrung einer Bestimmung war im Film aufgenommen worden und wurde dann vorgeftihrt.

RALPH EI. Mt}LLER, Washington Square College, New York University. ,,Eine kritisehe Besprechung der ,kolorimetrischen Analyse'." Vorgetragen von A. A. BENEDETTI-FICHLER.

Das Erscheinen immer umfangreieherer Literatur und der allgemeine Ge- brauch kolorimetrischer Methoden im Laboratorium zeigen das ansteigende Inter- esse ftir diesen Zweig der quantitativen Analyse. Zwei prinzipielle Entwick- lungsrichtungen kSnnen festgestellt werden, a) die Aufnahme yon allgemein anerkannten Methoden ftir die angewandte Chemie, und b) die Suche nach neuen spezifischen organischen Reagenzien. Es existieren fiir viele F~lle schon zu vielo kolorimetrische Methoden (unter 20 fiir Kupfer waren 6 vollkommen aus- reichend und zufriedenstellend). Unvollkommen definierte Reagenzien, wie l=[arze, Pflanzenextrakte usw. stellen eher einen Riickschritt dar. Es mul~ unbedingt eine gewisse Ubereinstimmung zwischen Schnelligkeit und exakter wissenschaft- licher Begrtindung bestehen. Alle bisherigen Verfahren werden mit den neuestert Entwicklungen in den physikalischen Methoden tiberpriift, besonders der Ge- brauch yon Spektrophotometern und photoelektrischen Kolorimetern wird anempfohlen.

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Jedes System, das dem BEER'schen Gesetz folgt, wird auch in anderer tIiu- sicht den Ansprtichen geniigen. Es soU daher keine empirische Eichung erfol- gen, wenn e~ne deutliche Abweichung zu beobachten ist. Es ha~ sich zu oft gezeigt, dal] bei weiterem Studium die Vernachliissigung gewisser Arbeitsbedin- gungen, wie PH' Katalyse usw., als der schuldtragende Faktor erkannt werdeu mul~te.

Da die Mikromethoden in vielen Fiillen erst die Fehler anerkannt guter Makromethoden gezeigt haben, ist es nicht fiberraschend, daI] auch kolorimetri- sche Methoden unerwartete Einzelheiten in den Analysen erkennen lassen. Es wird gefolgert, dal~ die Kolorimetrie gleich genau ist als wie die Gewichts- oder Mal]analyse. Sthrungen mfissen auch hier wie tiberall studiert und dann verhin- dert werden.

RALPH ]~. M~LLER und MARY HELEN MCKENNA, Washington Square Col- lege, New York University. ,,Photoelektrische Kolorimetrie. VIII. Das St~irke- Jod-System." Vorgetragen von BEVERLY L. CLARKE.

Die Jod-St~irke-Reaktion ist trotz der zahlreichen Untersuchungen auf diesem Gebiete noch ungekli~rt und ihre Anwendung ftir die kolorimetrische Analyse ist daher begrenzt. Chemische Schwierigkeiten in diesem System, wie Abhiingig- keit yon den Konzentrationen der St~rke, des Jods, des Jodides, yon dem Ge- samtvolumen und yon der Temperatur rufen dieselbe Verwirrung hervor wie ungeeignete Methoden fiir die Farbmessung. Die Anwendung yon spektrophoto- metrischen Methoden in Vereinigung mit photoelektrischer Messung hat viele Einzelheiten gekl~rf. Es werdeu photoelektrische Titrationen in gelbem Lichte ausgefiihrt, wobei das Jod zur StArke-Jodid-Lhsung zugesetzt wird. Die lineare Abhiingigkeit zeigt die Giiltigkeit des BEER'schen GeseOes an. Die gefundenen Gesetzm~ifiigkeiten khunen in gteicher Weise auch auf Messungen mit dem DuBosc-Kolorimeter iibertragen werden. Die einiachen aufgefundenen Gesetz- m~Ll~igkeiten erlauben es, den Efnflu5 aller ver~nderlichen Grhi~en, wie Salz- konzentration, Verdtinnung usw., in Abh~ngigkeit yon zweckm~fiig gew~hlten Konstanten auszudrticken.

Es wird erwartet, dat~ wichtige theoretische Erfahrungen aus diesen Unter- suchungen abgeleitet werden khnnen. Fiir weitere Versuche wird an Stelle yon St~rke die besser definierte fl-Amylose gew~hlt.

Nach Beendigung des offiziellen Programmes zei~e Dr. A. A. BENEDETTI- PICHLER einen Film vor, welcher zur Erleichterung des Unterrichtes yon mikro- chemischen Methoden ftir grhi~ere Klasseu am Washington Square College, New York University, yon ibm aufgenommea worden war. Der Film, der die Tren- nung der ersten Gruppe im aUgemeinen qualitativen Gange (Ag, HgI, Pb), alas Arbeiten auf dem 0biekttr~iger, sowie die Sublimation yon Ob]ekttriiger zu Objekttr~ger und die Beobachtung unter dem Mikroskop zeigt, wurde mit Inter- esse aufgenommen.

Aul~erhalb der mikrochemischen Abteflung wurde noch eine Reihe von Vor- triigen in anderen Abteilungs- und Gruppensitzungen gehalten, die mikrochemi- sche Methoden beinhaltetem Diese sind hier nur im Titel angeftihrt.

R o s c o e g. SAWYER: Die Photomikrographie yon Pigmenten im nahen Ultra- violett.

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342 Mitteilungen fiber Vortriige mikrochemischen Inhalts etc.

JAMES H. CROWDLE und EDWARD J. ZIMMER: Eine systematische mikro- chemische und makrochemische qualitative Analyse yon anorganischen Pigmen- ten, welche in der Farbenindustrie verwendet werden.

C. T. KASLn~E und M. G. MELLON: Kolorimetrische VergleichslSsungen. ¥I:I. Eine spektrophotometrische Untersuchung w~isseriger LSsungen der Salze voa den Elementen 23 bis 29.

CHARLES F. FRYLING und FAY V. TOOLEY: Die Bildung yon Wasserstoff- peroxyd im Silber-Reduktor. Eine mikroanalytische Methode fiir Eisen.

V. R. DAMERELL und P. SPREMULLI: Die fliichenm~il~ige Sch~itzung kleiner Mengen yon Sulfat als Bariumsulfat.

EDWARD WICHERS, M. WOJ'CIECHOWSKI und F. W. SCHWAB: Die Bestim- mung kleiner Mengen yon Wasser in Ather.

M. WOJCIECHOWSKI und F. W. SCHWAB: Die Bestimmung kleiner Mengen yon Wasser in Benzol und Toluol.

FARRINGTON DANIELS: Eine empfindliche Waage ftir die Messung tier Dichte yon Kohlensiiure mit besonderer Beriicksichtigung des Isotopen-Verhiiltnisses.

JOHN H. YOE: 0rganische Reagenzien in der Kolorimetrie. B. L. CLARKE und H. W. HERMANCE: Fapier und Textilfasern als Triiger

fiir analytische Reaktionen (elektrographische Verfahren, NIESSNER'S Abdruck- verfahren.

HERBERT K. ALBER, New York.

NEW YORK-NEW JERSEY SECTION OF THE MICROCHE]IICAL SOCIETY.

The New York-New Jersey Section of the Microehemical Society held i ts regular meeting April 30, 1936. Dr. JOSEPH NIEDERL, Vice-chairman, was in charge of the meeting in the absence of Dr. W. F. WHITMORE, Chairman.

Dr. A. A. BENEDETTI-PICHLER gave a short resume o[ the meeting of the MicrochemicaI Section of the American Chemical Society held in Kansas City, Mo., April !7, 1936.

A very interesting and instructive talk was made by Mr. THOMAS A. WRIGHT on "The Spectroscope and What We Can Expect From It". Mr. WRIGHT ex- plained the methods of determining minute quantities of elements spectro- graphically. In his work carbon, and occasionally metallic, electrodes are used. Both tlle advantages and limitations were mentioned concerning quantitative spectroscopy. The main disadvantage was attributed to the fact that it was almost impossible to obtain absolutely pure reagents. Several interesting

examples of rapid analyses were cited.

After the talk by Mr. WRIGHT a short business meeting was held. A "Con- stitution for the New York-New Jersey Section of the Mierochemical Society" was adopted. The nominating committee named the following to serve during the 1936---37 period. Dr. BEVERLY L. CLARKE of the Bell Telephone Labora- tories, Chairman; Dr. G. L. ROYV.R, of the Calco Chemical Co., Vice-chairman; and Mr. J. T. BRYANT, Washington Square College, New York University, Secretary. These were elected by acclamation.

J. T. BRYANT, Secretary.