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J.H. Clement · K. Höffken · S. Wölfl Klinik für Innere Medizin II (Hämatologie,Onkologie,Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen) der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Abteilung für Zell- und Molekularbiologie, Hans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung e.V.,Jena Molekularbiologische Methoden in der Tumordiagnostik Genom kodiert sind, die Umsetzung der genetischen Information, die Expressi- on der Gene und deren Zusammenspiel, alle zellulären Funktionen ermöglicht, die durch die Integration von äußeren und inneren Signalen reguliert werden (Abb. 1). Fehlfunktionen können dabei auf allen Ebenen auftreten und in unter- schiedlicher Weise zu malignen Ent- wicklungen beitragen: Genomebene: (DNA, Chromosomen) Mutationen der Basensequenz Deletion eines Genabschnitts Amplifikation eines Genabschnitts Translokation zwischen Chromo- somen RNA-Ebene (mRNA, ribosomale RNA) Defekte bei der Prozessierung der mRNA Defekte beim Transport der mRNA Veränderte Stabilität der mRNA Proteinebene Veränderte Stabilität Mißfaltung Posttranslationale Modifikationen Die möglichst effiziente Behandlung von Tumorerkrankungen beginnt mit dem Erkennen der Tumorerkrankung selbst, ihrer exakten Charakterisierung und Beschreibung,als Voraussetzung für die Therapieentscheidung, sowie der Be- gleitung und Absicherung der daraus re- sultierenden Behandlung und nicht zu- letzt der regelmäßigen, kritischen Kon- trolle in der Nachsorge. Allen malignen Erkrankungen liegt eine Veränderung des Zellwachstums oder der Zellfunkti- on zugrunde. Für die Beurteilung der Erkrankung spielt das Erkennen der grundlegenden molekularen Fehlfunk- tionen eine entscheidende Rolle. Ziel da- bei ist, den individuellen Tumorursa- chen auf die Spur zu kommen und einer optimierten Behandlung zugängig zu machen. Im klassischen Ansatz werden maligne Erkrankungen durch ein Er- kennen des veränderten Wachstums im Zellverband im Lichtmikroskop identi- fiziert. Von dieser morphologischen Ebene aus entwickelten sich mehr und mehr Verfahren, die nicht mehr die komplexen Verhältnisse der Gewebe oder Zellverbände analysierten, sondern sich mit einzelnen Bestandteilen der Zellen, mit Molekülen, nämlich Protei- nen,Nukleinsäuren und deren Verände- rungen als Ursache und Marker für ma- ligne Transformationen einer Zelle, ei- nes Zellverbandes oder eines Gewebes beschäftigen. Dabei gilt für jede Zelle, daß die Grundlagen aller Funktionen im Der Onkologe 10·99 | 867 Zum Thema: Molekulare Onkologie Onkologe 1999 · 5: 867–876 © Springer-Verlag 1999 Molekularbiologische Verfahren dienen der Untersuchung der Bausteine der Zel- len und ihren Veränderungen durch in- terne und externe Einflüsse. Die Analyse der genomischen DNA, der mRNA und der Proteine von Tumorzellen im Ver- gleich zu nicht-entarteten Zellen gibt wichtige Aufschlüsse über die Entste- hung einer Tumorerkrankung, ihre Ent- wicklung und daraus resultierend Hin- weise für die therapeutischen Maßnah- men, die ergriffen werden können. Im Folgenden sollen molekularbiologische Methoden vorgestellt werden, die be- reits in der Diagnostik fest etabliert sind, oder in Zukunft für eine individua- lisierte Diagnostik zur Verfügung stehen werden. Dr. J. H. Clement Klinik für Innere Medizin II, Hämatologie, Onkologie, Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Erlanger Allee 101, D-07740 Jena, e-mail: clement@polkim. med. uni-jena. de

Molekularbiologische Methoden in der Tumordiagnostik

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Page 1: Molekularbiologische Methoden in der Tumordiagnostik

J.H. Clement · K. Höffken · S.WölflKlinik für Innere Medizin II (Hämatologie,Onkologie,Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen)

der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Abteilung für Zell- und Molekularbiologie,

Hans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung e.V., Jena

Molekularbiologische Methodenin der Tumordiagnostik

Genom kodiert sind, die Umsetzung dergenetischen Information, die Expressi-on der Gene und deren Zusammenspiel,alle zellulären Funktionen ermöglicht,die durch die Integration von äußerenund inneren Signalen reguliert werden(Abb. 1).

Fehlfunktionen können dabei aufallen Ebenen auftreten und in unter-schiedlicher Weise zu malignen Ent-wicklungen beitragen:◗ Genomebene:

(DNA, Chromosomen)Mutationen der BasensequenzDeletion eines GenabschnittsAmplifikation eines GenabschnittsTranslokation zwischen Chromo-somen

◗ RNA-Ebene(mRNA, ribosomale RNA)Defekte bei der Prozessierung der mRNADefekte beim Transport der mRNAVeränderte Stabilität der mRNA

◗ ProteinebeneVeränderte StabilitätMißfaltung Posttranslationale Modifikationen

Die möglichst effiziente Behandlungvon Tumorerkrankungen beginnt mitdem Erkennen der Tumorerkrankungselbst, ihrer exakten Charakterisierungund Beschreibung,als Voraussetzung fürdie Therapieentscheidung,sowie der Be-gleitung und Absicherung der daraus re-sultierenden Behandlung und nicht zu-letzt der regelmäßigen, kritischen Kon-trolle in der Nachsorge. Allen malignenErkrankungen liegt eine Veränderungdes Zellwachstums oder der Zellfunkti-on zugrunde. Für die Beurteilung derErkrankung spielt das Erkennen dergrundlegenden molekularen Fehlfunk-tionen eine entscheidende Rolle.Ziel da-bei ist, den individuellen Tumorursa-chen auf die Spur zu kommen und eineroptimierten Behandlung zugängig zumachen. Im klassischen Ansatz werdenmaligne Erkrankungen durch ein Er-kennen des veränderten Wachstums imZellverband im Lichtmikroskop identi-fiziert. Von dieser morphologischenEbene aus entwickelten sich mehr undmehr Verfahren, die nicht mehr diekomplexen Verhältnisse der Gewebeoder Zellverbände analysierten, sondernsich mit einzelnen Bestandteilen derZellen, mit Molekülen, nämlich Protei-nen, Nukleinsäuren und deren Verände-rungen als Ursache und Marker für ma-ligne Transformationen einer Zelle, ei-nes Zellverbandes oder eines Gewebesbeschäftigen. Dabei gilt für jede Zelle,daß die Grundlagen aller Funktionen im

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Zum Thema: Molekulare OnkologieOnkologe 1999 · 5: 867–876 © Springer-Verlag 1999

Molekularbiologische Verfahren dienender Untersuchung der Bausteine der Zel-len und ihren Veränderungen durch in-terne und externe Einflüsse. Die Analyseder genomischen DNA, der mRNA undder Proteine von Tumorzellen im Ver-gleich zu nicht-entarteten Zellen gibtwichtige Aufschlüsse über die Entste-hung einer Tumorerkrankung, ihre Ent-wicklung und daraus resultierend Hin-weise für die therapeutischen Maßnah-men, die ergriffen werden können. ImFolgenden sollen molekularbiologischeMethoden vorgestellt werden, die be-reits in der Diagnostik fest etabliertsind, oder in Zukunft für eine individua-lisierte Diagnostik zur Verfügung stehenwerden.

Dr. J. H. ClementKlinik für Innere Medizin II,

Hämatologie, Onkologie, Endokrinologie

und Stoffwechselerkrankungen

der Friedrich-Schiller-Universität Jena,

Erlanger Allee 101, D-07740 Jena,

e-mail: clement@polkim. med. uni-jena. de

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spezifisch und notwendig für die Ent-wicklung des Tumors sind oder aber nurein eher unwesentliches Nebenproduktdes Tumorwachstums darstellen, ist z. Z.noch vollkommen offen. Fest steht, daßdie Expression von Genen im Tumorge-webe an den Stoffwechselbedarf des Tu-morwachstums angepaßt sein muß. ImVergleich zum normal differenziertenGewebe gilt für die Tumorzelle:

⇒ Optimierung des Stoffwechsels undder Zellzyklusregulation und Unter-binden von Mechanismen, die zumAbsterben der Zelle führen.

Wie dies von der Tumorzelle reguliertwird ist eine wesentliche Frage und ent-hält mögliche Schlüssel zum Verständ-nis von Tumoren, sowie zur Behandlung(Abb. 2).

Die Grundlage für die molekularenUntersuchungen bieten neue analyti-sche Methoden und die Entwickung aufdem Gebiet der menschlichen Genom-analyse. Mit dem in absehbarer Zeit zuerwartenden ersten Abschluß der Se-quenzierung des menschlichen Genoms,steht im Prinzip die Sequenzinformati-on aller menschlichen Gene zur Verfü-gung, durch die alle Gene eindeutigidentifiziert werden können. In Verbin-dung mit immunologischen Methodenkönnen somit jederzeit alle Genproduk-te einer Zelle auf allen Ebenen erfaßtwerden. Die Sequenzanalyse der DNAgibt Aufschluß über Mutationen auf derGenomebene, sequenzspezifische Ana-lyse auf der Ebene der mRNA zeigt dasExpressionspotential einer Zelle und aufder Proteinebene ist es dann auch nochmöglich zu erfassen, welche Interaktio-nen und Modulationen, z. B. Phosphory-lierung, in der Zelle erfolgen.

Basierend auf den bisherigenKenntnissen haben sich bereits eine Rei-he von molekularbiologischen Metho-den in der Diagnostik etabliert und sichein breites Anwendungsfeld erschlossen.Die wichtigsten Aufgaben bestehen:◗ in der diagnostischen Unterscheidung

neoplastischer und nicht-neoplasti-scher Prozesse, wie z. B. Entzündun-gen, sowie der Unterscheidung vonmalignen und benignen Wucherun-gen;

morerkrankungen, sowie bei deren wei-terem Verlauf spielen.Von den mehr als100.000 Genen im menschlichen Ge-nom werden entsprechend aktueller Un-tersuchungen und unterstützt durchklassische Überlegungen zur Komplexi-tät zellulärer Funktionen und desmenschlichen Organismus in jeder Zel-le zwischen 10.000 und 20.000 Gene ex-primiert. Zieht man davon die Gene fürden in allen Zellen erforderlichenGrundhaushalt des Stoffwechsels ab, ste-hen mehr als 90.000 Gene zur Anpas-sung an spezifische Zellfunktionen zurVerfügung.

Soweit bekannt, scheint für Tumor-zellen zu gelten, daß dort in der Regelmehr Gene exprimiert werden als in ver-gleichbaren nicht entarteten Zellen. Obdie Expression der zusätzlichen Gene

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Die Effekte dieser Veränderungen rei-chen von einem Funktionsverlust desGenprodukts über eine begrenzte Mo-dulation der Funktion bis hin zur star-ken Überaktivierung.Auch wenn Verän-derungen auf der DNA- und Chromoso-menebene eine überragende Bedeutungzukommt, führen Schäden auf den an-deren Ebenen genauso zu einer Verän-derung der Zellentwicklung (Abb. 2).

Mittlerweile sind diagnostische Me-thoden soweit verfeinert, daß die Verän-derungen einzelner Bausteine, z.B.Ami-nosäuren bei Proteinen oder Basenpaa-re bei Nukleinsäuren, in sehr wenig Aus-gangsmaterial nachgewiesen werdenkönnen.Dies führte zur Entdeckung vonGenen, mRNAs und/oder Proteinen, dieeine maßgebliche, wenn nicht entschei-dende Rolle bei der Entstehung von Tu-

Abb. 2 m Schematischer Überblick über molekulare Veränderungen währendder Tumorentstehung

Abb. 1 m Was sind Genexpressionsanalysen? Die Expression von Genen und die Funktion der Genprodukte werden durch äußere und zell-interne Bedingungen beeinflußt. Expressionsanalysen können auf mRNA- und Proteinebene durchgeführt werden

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◗ in der Identifizierung des zellulärenUrsprungs des Tumors durch die Be-trachtung der Zelldifferenzierung;

◗ in der Analyse der Tumorprogression,sowie Gewinnung von Erkenntnissenüber die lokale oder die distale Aus-dehnung des Tumors,die zu einer bes-seren Einteilung und Unterteilung derTumoren führen können, was wiede-rum als Konsequenz zielgenauereTherapien nach sich zieht;

◗ in der Erkennung und Kontrolle derminimal residuellen Erkrankung oderdem erneuten Auftreten der Erkran-kung;

◗ im Nachweis vererbter Prädispositio-nen für bestimmte Tumoren. Hierstößt die molekulare Diagnostik auchan ethische Grenzen, die kontroversdiskutiert werden.

Molekularbiologische Metho-den in der Tumorforschung

Im Folgenden sollen in der gebotenenKürze die Verfahren vorgestellt werden,die im Rahmen der „molekularen Dia-gnostik“ eingesetzt werden, oder in na-her Zukunft zum Einsatz kommen wer-den. Obwohl immunologischen und im-munhistochemischen Nachweisverfah-ren große Bedeutung zukommt, werdenwir uns auf die molekularen Methodenauf Nukleinsäureebene beschränken.

Southern blot

Mit dem Southern blot [21] können Ver-änderungen oder Unterschiede in derDNA-Nukleotidsequenz, insbesonderewenn größere Bereiche,wie z.B.Translo-kationen, große Deletionen, Amplifika-tionen und Mikrosatellitenexpansionvorliegen, gezeigt werden. Außerdemkann mit dieser Methode der Nachweisfremder DNA, wie z. B. viraler DNA, inTumorzellen erfolgen. Die Nachteile lie-gen in der langen Versuchsdauer von et-wa 5–6 Tagen und in der Notwendigkeitbegründet, daß intakte hochmolekulareDNA vorhanden sein muß, was hoheAnforderungen an die Probengewin-nung stellt. Weiterhin ist eine relativniedrige Sensitivität (1 in 100 Zellen), so-wie der nach wie vor übliche Einsatz vonRadioaktivität zu nennen.

Kurze DNA-Moleküle binden an diekomplementären Sequenzen von einzel-strängiger DNA und dienen als Starter(Primer) für eine hitzestabile Polymera-se,deren bekanntester Vertreter eine Po-lymerase aus dem ArchäbakteriumThermophilus aquaticus (Taq-Polyme-rase) ist. Die Polymerase verlängert denPrimer und nutzt den vorhandenenStrang als Matrize, bis der Reaktionsan-satz hoch erhitzt wird und damit zumeinen die Polymerase von der DNA ge-löst wird und zum anderen der neu syn-thetisierte Strang vom Mutterstrang ge-trennt wird. Nach Abkühlen beginnt derZyklus von neuem. Bei jedem Zyklusverdoppelt sich im Idealfall die Zahl derMoleküle, die eine perfekte Anlagerungder Primer erlauben. Damit erreichtman mit n Zyklen letztlich 2n DNA-Mo-leküle, die dann nachgewiesen werdenkönnen.

Zur Untersuchung von mRNA ist esnotwendig, diese zuerst in DNA umzu-schreiben. Dies ist mit dem viralen En-zym „reverse Transkriptase“ möglich.Die so in vitro synthetisierte cDNA kanndann zur Amplifikation eingesetzt wer-den. Die RT-PCR (Reverse Transkripta-se-PCR) [12] wird zum Nachweis von tu-morspezifischen Transkripten, Fusions-transkripten, Transkripten von amplifi-zierten oder überexprimierten Genenverwendet. Die RT-PCR bietet die höch-ste Sensitivität (1 Zelle in 1 Mio. andererZellen) um okkulte, disseminierte Tu-morzellen und eine minimal residuelleErkrankung nachzuweisen. Bei hämato-logischen Erkrankungen wird diese Me-thode routinemäßig eingesetzt,weil cha-rakteristische, tumorspezifische Markerfür verschiedene hämatologische Neo-plasien bekannt sind. Bei soliden Tumo-ren mangelt es hingegen an solchen tu-morspezifischen Markern, obgleichzahlreiche Genprodukte als potentielleTargets zum Nachweis einer minimal re-siduellen Erkrankung oder einem Wie-derauftreten der Erkrankung vorge-schlagen wurden.

Vorteile der Methode beruhen auf:1. der Schnelligkeit der Durchführung,2. der Möglichkeit fragmentierte Nukle-

insäuren zu untersuchen, was bei Ma-terial, das in Paraffin eingebettet ist,von Bedeutung ist,

In den letzten Jahren sind eine Rei-he nicht-radioaktiver Methoden, die aufFarbreaktionen beruhen, entwickeltworden, die fast die Sensitivität der Mar-kierung mit Radioisotopen erreichenund zusätzlich erlauben, die Fragmentefür verschiedene Sonden mit unter-schiedlichen Farben zu markieren.

In Situ Hybridisierung und Fluores-zenz-In Situ Hybridisierung

Mit In Situ Hybridisierung (ISH) undFluoreszenz-In Situ Hybridisierung(FISH) [14, 15] können chromosomaleAbnormalitäten, die sich über größereBereiche auf einzelnen Chromosomenerstrecken, identifiziert werden. DNA-Proben, die aus dem interessierendenBereich stammen und radioaktiv- oderfluoreszenzmarkiert sind, werden gegenMetaphase-Chromosomen auf Objekt-trägern oder gegen Chromatin in denintakten Zellen hybridisiert. Als Probenwerden eingesetzt:◗ Gemische aus DNA-Fragmenten, die

aus dem zu untersuchenden Bereichstammen (Chromosome painting)oder

◗ DNA-Fragmente, die chromosomen-spezifische repetitive Sequenzen ent-halten oder

◗ DNA-Fragmente, die hochspezifische-nichtrepetitive Sequenzen enthalten,häufig Cosmide oder BACs (bacterialartificial chromosomes).

Die Methode eignet sich auch zum Ein-satz an formalinfixierten Paraffinschnit-ten. Erwähnenswert ist der Bezug zurMorphologie in den Gewebeschnitten,den diese Methode beinhaltet.

Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR)/Reverse Transkriptase (RT)-PCR

Die Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR)[16] nutzt 3 biochemische Gegebenhei-ten aus:◗ die Komplementarität von Nuklein-

säuren,◗ die Einzigartigkeit der Basenabfolge,◗ die Thermostabilität von bestimmten

Polymerasen.

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3. der nicht-radioaktiven Durchfüh-rung,

4. der hohen Sensitivität (1 Zelle in mehrals 10.000 Zellen).

Die hohe Sensitivität ist jedoch auch einNachteil, da ein einziges Template zu ei-nem (falsch-)positiven Resultat führenkann. Deshalb ist die räumliche Tren-nung von PCR-Vorbereitung, PCR-An-satz und PCR-Analyse sehr anzuraten.Ein weiteres Problem der PCR war langeZeit die fehlende Möglichkeit zur Quan-tifizierung. Durch den Einsatz internerStandards, sowie von kompetierendenDNA-Molekülen konnte zumindest einesemi-quantitiative Analyse vorgenom-men werden. Mit Einführung der real-time-PCR (TaqMan™ [9], LightCycler™[27]). ist man hier einen großen Schrittvorangekommen.

Eine weiteres wichtiges, wenn nichtgar das wichtigste Problem ist der Erhaltzuverlässiger und reproduzierbarerPCR/RT-PCR-Daten. Unabdingbare Vor-aussetzung hierfür ist die akkurate Ent-nahme der Probe und die bestmöglicheLagerung derselben. Darauf wies unteranderen die Melanom-Kooperations-gruppe der EORTC nach der Auswer-tung von Ringversuchen hin [13].

Hochparallele Expressionsanalyse

Wie bereits oben erwähnt ist von beson-derem Interesse, möglichst viele oderggf. sogar alle Gene zu erfassen, die nurim Tumor oder nur in der normalen Zel-le exprimiert werden. Abhängig davon,ob die Basensequenzen der Gene be-

als zwei Proben in einer experimentel-len Untersuchung miteinander vergli-chen werden. Jede Probe wird dann miteiner Reihe von RT-Primern in cDNAüberschrieben. Anschließend werdendiese cDNA Proben mit einer größerenZahl zufällig ausgewählter Primer undjeweils dem für die cDNA-Synthese ver-wandten Primer amplifiziert. Alle Pro-ben werden über Gelelektrophorese auf-getrennt und spezifische Produkte iden-tifiziert. Diese werden isoliert und se-quenziert.Abschließend wird überprüft,ob diese Gene tatsächlich differenziellexprimiert sind. Durch die sehr großeZahl von Reaktionen ist diese Methodeaufwendig und nur wenige der zunächstidentifizierten Fragmente werden tat-sächlich differenziell exprimiert.

Serielle Analyse der Genexpression

Bei der seriellen Analyse der Genexpres-sion [24, 28] wird von jeder zu untersu-chenden Probe RNA isoliert und incDNA überschrieben. Nach Erhalt vondoppelsträngiger cDNA wird diesedurch ein Restriktionsenzym verdaut.Jeweils die Hälfte jeder cDNA Probewird mit einem Linker A und einem Lin-ker B ligiert, die beide die Erkennungs-sequenz für ein Enzym enthalten,das imAbstand von 13 Nukleotiden schneidet.Dadurch erhält man bekannte Sequenz-fragmente für jede mRNA-Sequenz vonetwa 10–13 Nukleotiden, die jeweils ne-ben einer Schnittstelle des ersten Re-striktionsenzyms auf der cDNA liegen.Diese Fragmente werden ligiert und am-plifiziert,wiederum ligiert und anschlie-ßend zu Gruppen mit insgesamt 800 bpLänge kloniert und sequenziert. Nachder Sequenzanalyse werden die genspe-zifischen Sequenzmotive sortiert undmiteinander verglichen. Für die korre-spondierenden Gene läßt sich über dieHäufigkeit auch das relative Expressi-onsniveau bestimmen.

All diese Methoden haben einenentscheidenden Nachteil. Sie lassen sichzwar für viele wissenschaftliche Frage-stellungen einsetzen, sind jedoch sehraufwendig. Außerdem erfordern dieseMethoden eine unabhängige Überprü-fung der Ergebnisse bevor diese für wei-tere Arbeiten eingesetzt werden können.

kannt oder noch unbekannt sind, stehendazu im wesentlichen folgende Metho-den zur Verfügung: Subtraktive RT-PCR,Differential Display RT-PCR (DDRT-PCR), Serielle Analyse der Genexpressi-on (SAGE) und Hybridisierung aufcDNA- oder Oligonukleotid-Arrays.Subtraktive RT-PCR, DDRT-PCR undSAGE ermöglichen im Prinzip alle Ge-ne, auch unbekannte, zu erfassen. Diesist ein entscheidender Unterschied zuden Hybridisierungsmethoden, bei de-nen meist Sonden für bekannte Gene ge-nutzt werden und somit auch nur be-kannte Gene erfaßt werden.

Subtraktive RT-PCR

Von den beiden zu vergleichenden Pro-ben wird RNA isoliert, in cDNA über-schrieben und mit geeigneten Adapto-ren versehen. Eine Probe dient als Refe-renz die von der zweiten Probe, der Tar-getprobe, subtrahiert wird. Dazu wirdein Überschuß der Referenzprobe ein-gesetzt, um aus der Targetprobe alle Mo-leküle zu entfernen, die auch in der Re-ferenzprobe enthalten sind. Zurückblei-ben sollten nur Sequenzen die spezifischfür die Targetprobe sind. Diese werdenkloniert und sequenziert. Die Spezifitätder Expression der gefundenen Gene inden Targetzellen wird dann durch wei-tere Analysen überprüft [10, 23].

Differential Display RT-PCR (DDRT-PCR)

Bei der DDRT-PCR [1] wird von den zuuntersuchenden Proben RNA isoliert.Dabei können mit dieser Methode mehr

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Abb. 3 b SchematischerAufbau eines Oligonuk-leotid-Arrays. An definier-ten Positionen sind jeweils Oligonukleotideeiner Sequenz immobili-siert. Durch sequenzspezi-fische Hybridisierung können Moleküle komple-mentärer Sequenz nach-gewiesen werden

Page 5: Molekularbiologische Methoden in der Tumordiagnostik

Für eine schnelle zuverlässige Untersu-chung insbesondere am Patienten sindsie jedoch ungeeignet.

Eine neue Perspektive für eine brei-te Anwendung in der molekularen Dia-gnostik und für fast alle Bereiche derklinischen Diagnostik scheint sich je-doch durch den Einsatz von DNA-Son-den-Arrays [6, 19, 22] zu eröffnen. Vondieser Technik wird erwartet, daß siesich bald zu einer schnellen und zuver-lässigen Methode entwickelt und auchim großen Routinemaßstab eingesetztwerden wird.

DNA Arrays (Sonden Arrays, DNA Chips)

Wie bei allen anderen Verfahren ist dieIsolierung von RNA aus den zu untersu-chenden Proben der erste Schritt. Diesewerden dann durch eine geeignete Me-thode (Fluoreszenz oder Radioisotopen)markiert oder zur Synthese von mar-kierter cDNA verwendet. Die markier-ten Proben werden zur Hybridisierungeines Sonden Arrays eingesetzt und an-schließend die Hybridisierungssignaleausgewertet. Nach Normalisierung aufeinen geeigneten internen Standardkönnen verschiedene Hybridisierungs-experimente miteinander verglichenwerden.

Voraussetzung für diese Methodeist der Zugang zu geeigneten Sonden Ar-rays. Diese können auf verschiedeneWeise erzeugt werden.

Verfahren für die Herstellung ent-sprechender Arrays sind:◗ die in situ Synthese [4, 6],◗ die Ablage von bereits synthetisierten

Oligonukleotiden,◗ die Ablage von PCR-Produkten

und/oder cDNA [19].

Je nach Träger und Größe spricht manvon ◗ Filter Arrays: auf Nylon Membranen,◗ miniaturisierten Arrays: z. B. auf Ob-

jektträgern [19],◗ DNA Chips: auf Glas oder Silizium

Wafern [4, 5, 6]

Allen gemeinsam ist, daß jeder Positionauf dem Array eine definierte Sonden-sequenz zugeordnet werden kann undein Signal an dieser Position die Expres-

dem Array können alle Signale einerspezifischen Hybridisierung mit einerimmobilisierten Sonde zugeordnet wer-den und geben einen Aufschluß, welcheGene von den durch die Sonden repre-sentierten Gene in der untersuchtenZellprobe exprimiert werden. Die Inten-sität der Signale ist proportional der inder Zelle vorhandenen mRNA Kopien.Durch Bezug zu internen Standards las-sen sich verschiedene Untersuchungenmiteinander vergleichen.

In Verbindung mit den Möglichkei-ten der Mikrosystemtechnologie befin-

sion eines Gens mit dieser Basense-quenz wiedergibt (Abb. 3).

Der große Vorteil dieser Methodeliegt in der einfachen Durchführung undder Möglichkeit, jede gewünschte Se-quenz an einer definierten Stelle abzule-gen.Ist die gesamte Sequenz des mensch-lichen Genoms bekannt, wird es möglichin einem Experiment die Expression al-ler Gene zu erfassen. Entsprechende Un-tersuchungen mit Sonden für alle Genewerden bereits bei der Bäckerhefe durch-geführt [3,8,11].Ob solche,komplexe Un-tersuchungen für die Diagnose geeignetsind,ist noch offen.Ein wesentliches Pro-blem stellt dabei die für jede Untersu-chung benötigte Menge an RNA dar, dieeine verhältnismäßig hohe Zahl an Zel-len, etwa 107 bis 109, je nach Gewebe undExpressionsniveau, erfordert.

Wie diese Methode eingesetzt wer-den kann, soll an einem Beispiel erläu-tert werden. In Abb. 4 ist eine Hybridi-sierung eines cDNA Arrays abgebildet(Atlas-Array™, Clontech, Heidelberg).Jeder Punkt auf der Filtermembran ent-spricht einem cDNA Fragment, wobeijede Sonde paarweise an zwei nebenein-anderliegenden Punkten immobilisiertist. Insgesamt sind hier Sonden für 588Gene abgelegt. Die Hybridisierung er-folgte mit 32P-markierter cDNA diedurch reverse Transkription von mRNAaus der Brustkrebszelllinie SK-BR-3 er-halten wurde. Durch die Position auf

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Abb. 4 m Hybridisierung auf einem cDNA Array (Atlas-Array™, Clontech, Heidelberg)mit32P-markierter cDNA der Brustkrebszelllinie SK-BR-3

Abb. 5 . DNA Chip in Hybridisierungskammer(mit freundlicher Genehmigung der CLONDIAG

CT GmbH Jena)

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den sich vollintegrierte Systeme in Ent-wicklung, die eine einfache Handha-bung mit einer hohen Zuverlässigkeitbei der Durchführung von DNA Chip-Hybridisierungen ermöglichen sollen.Ein solches System aus einem DNA-Chip in einer miniaturisierten Hybridi-sierungskammer ist in Abb.5 dargestellt.

Für die nächste Zukunft ist zu er-warten, daß für klinisch relevante Frage-stellungen Gruppen von Genen definiertwerden können, die sich besonders alsExpressionsmarker für diagnostischeAnwendungen eignen (Abb. 6). Wirddarauf aufbauend nur eine begrenzteAnzahl von Genen untersucht, sollte esmöglich werden, durch selektive, gleich-zeitig aber auch parallele Amplifizierungdieser Expressionsmarker mit geringerenProbenmengen für die Untersuchungenauszukommen.So werden auch Analysenaus Biopsiematerial möglich.

In situ Hybridisierung und In situ RT-PCRvon mRNA

In allen oben beschriebenen Verfahrenzur Expressionsanalyse werden die Ver-änderungen von einer größeren Zahlvon Genen untersucht. Es kann jedochnicht unterschieden werden, ob dieseGene in allen Zellen oder nur in einemTeil der Zellen exprimiert werden. In Ex-perimenten mit nur einem einzelnenZelltyp in der Zellkultur darf angenom-men werden, daß sich die Expressions-profile in den einzelnen Zellen nicht we-sentlich unterscheiden. In Proben vonPatienten stellt sich jedoch die Frage oballe Zellen einer Probe gleich sind undin welchen Zellen welche Gene expri-miert werden. Zum einen kann die Tu-morprobe aus gesunden und malignenZellen bestehen, zum anderen könnte esauch Unterschiede in der Expressionzwischen den Tumorzellen geben.

In situ Hybridisierung [2, 7] und Insitu PCR/RT-PCR [17] ermöglichen es,die Expression in einzelnen Zellen inGeweben zu untersuchen.Zunächst wer-den die Gewebeschnitte fixiert,anschlie-ßend für die Hybridisierung mit einermarkierten Probe inkubiert und gewa-schen. Für die PCR/RT-PCR werden dieGewebeschnitte mit Primern,Puffer undEnzymen beschichtet und in einen ge-

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Tabelle 1

Ausgewählte molekulare Marker in der Krebsdiagnostik (modifiziert nach Jeffrey L. Sklar und José C. Costa [20])

Erkrankung Marker Nachweismethode

Hämatologische ErkrankungenCML t(9;22)(q34;q11) SB, RT-PCR, FISH

(BCR/ABL)CLL ARGs SB, PCR

Trisomie 12 FISHALL

B-Zellen ARGs SB, PCRt(9:22)(q34; q11) RT-PCR, FISH(BCR/ABL)t(1;19)(q23;p13) RT-PCR, FISH(E2A/PBX)t(8;14)(q24;q32), SB, FISHt(2;8)(p11;q24),t(8;22)(q24;q11)(MYC, IGH, IGK, IGL)t(4;11)(q21;q23) RT-PCR, FISH(MLL/AF2)

T-Zellen ARGs SB, PCRt(1;14)(p32; q11) del (1p32) SB, PCR, FISH(TAL1,TCRA)

AMLM2 t(8;21)(q22;q22) SB, RT-PCR, FISH

(AML1/ETO)M3 t(15;17)(q21;q11) SB, RT-PCR, FISH

(PML/RARA)M4 inv 16(p13q22) t(16;16)(p13;q22) SB, RT-PCR, FISH

(MYH11/CBFb)M4Eo t(6;9)(p23;q34) SB, FISH

(DEK/CAN)Non-Hodgkin Lymphome

Generell AGRs SB, PCRFollikuläre t(14;18)(q32;q21) SB, PCR

(BCL2/IGH)Burkitt’s t(8;14)(q24;q32) SB

t(2;8)(p11;q24), t(8;22)(q24;q11) SB, FISH(MYC, IGH, IGK, IGL)EBV-DNA SB, PCR, ISH

Intermediäre t(11;14)(q13;q32) SB(BCL1/IGH)

Großzellige t(3;14)(q27;q32) SB(BCL6/IGH)

Lymphome, mit Immun- EBV-DNA SB, PCR, ISHsuppression assoziiertAdulte T-Zell-Leukämien/ HTLV1 SB, PCR, ISHLymphome

Solide TumorenEwing’s Sarkom PNET t(11;22)(q24;q12) SB, RT-PCR

(FLI1/EWS)Neuroblastom N-MYC Amplifikation SB, FISHMammakarzinom HER2/NEU/ERBB2 Amplifikation SB, RT-PCR, FISHProstatakarzinom PSA mRNA RT-PCR

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Abb. 6 . Einbeziehung komplexer Genexpressionsanalysen zur Aufklärung molekula-rer Mechanismen der Tumorentstehung und Tumorprogression. Beitrag zur Diagnose-stellung und Therapieentscheidung

Tabelle 1 (Fortsetzung)

Erkrankung Marker Nachweismethode

Blasenkarzinom TP53-Mutation PCR/Oligo-Hyb.Mikrosatelliten Variationen PCR/Oligo-Hyb.

Kopf/Hals-Tumoren TP53-Mutationen PCR/Oligo-Hyb.(Plattenepithelkarzinome)Kolonkarzinom K-RAS-Mutationen PCR/Oligo-Hyb.Ösophaguskarzinom TP53-Mutationen PCR/SSCP

PCR/SequenzierungBronchialkarzinom

Kleinzellig RB-Verlust FISHNichtkleinzellig TP53-Mutationen PCR/Sequenzierung

Hereditäre TumorenMamma BRCA1/BRCA2-MutationenKolon APC, MSH2, MLH1, PMS1,

PMS2-MutationenRetinoblastome RB-Mutation,WT1-Mutation PCR/SSCPVerschiedene Sarkome PCR/BRC

PCR/DGGEWilms’Tumor TP53-Mutation PCR/Sequenzierung

DNA MikroarrayLi-Fraumeni-Syndrom RET-MutationMEN 1 und MEN 2 VHL-MutationNierenkarzinom, NF1, NF2-MutationNeurofibrosarkom

SB: Southern blot; PCR: Polymerase-Ketten-Reaktion; RT-PCR: reverse Transkription-PCR; FISH:Fluoreszenz-In situ Hybridisierung; ISH: In Situ Hybridisierung; Oligo-Hyb.: Oligonukleotid-Hybridisie-rung; SSCP: Einzelstrang-Konformations-Polymorphismus; BRC: Bakteriophagen Resolvase Spaltung;DGGE: Denaturierende Gradienten-Gel-Elektrophorese; AML: Akute myeloische Leukämie; ALL: Akutelymphatische Leukämie; APL: Akute Promyelozytenleukämie; CML Chronisch myeloische LeukämieUnter den genetischen Alterationen sind in Klammern die Namen der Marker angegeben

eigneten Thermozykler gegeben. In bei-den Fällen kann anschließend die Ver-teilung der spezifischen mRNA im Ge-webe beobachtet werden und in Bezie-hung zu morphologischen Unterschie-den zwischen den Zellen gesetzt werden.

Sequenzierung von cDNA-Fragmenten

Eine weitere Möglichkeit, die Expressionvon Genen mit Geweben und pathogenenProzessen in Beziehung zu setzen, ist dieSequenzierung von cDNA-Fragmentenaus entsprechenden Geweben. Die dabeierhaltenen Sequenzfragmente exprimier-ter Gene werden als „expressed sequencetags“ (ESTs) bezeichnet. Eine Reihe vonFirmen versuchen diese Methode kom-merziell für die Identifizierung neuer the-rapeutischer Targets zu nutzen.Im öffent-lichen Bereich sind entsprechende Projek-te in verschiedenen Ländern in Bearbei-tung und über Sequenzdatenbanken zu-gänglich,z.B.European Bioinformatics In-stitute; EBI Hixton, UK, Ressourcenzen-trum im Deutschen Humangenomprojekt,RZPD Berlin-Heidelberg,National Centerfor Bio-Informatics, NCBI, USA. Ein Ver-such diese Daten direkt mit Tumoren inBeziehung zu setzen erfolgt im CancerAnatomy Project am National Center forCancer Research in Bethesda,USA.

Anwendungsmöglichkeiten in der Tumordiagnostik

Zentrales Anliegen medizinischer For-schung ist die Verbesserung der Be-handlungsmöglichkeiten für den Pati-enten. Im Falle von Tumorerkrankun-gen heißt dies frühzeitiges Erkennender Krankheit, detaillierte Prognose mitder Erfassung individueller Faktoren,therapiebegleitende Untersuchungenund Folgeuntersuchungen, um Risikeneines Wiederauftretens oder der Bil-dung von Metastasen zu begegnen. Hierkönnen die genannten molekularbiolo-gischen Methoden im Rahmen einer„molekularen Diagnostik“ eine wichti-ge Rolle spielen [26].

Nachweis von Tumorgenen

Gene können aktiv durch Mutationenoder durch fehlerhafte Regulation an

Page 8: Molekularbiologische Methoden in der Tumordiagnostik

der malignen Transformation beteiligtsein, man spricht dann von Onkogenen.Auch durch Inaktivierung oder Verlustvon Genen kann eine maligne Transfor-mation von Zellen ausgelöst werden.Diese Gene werden als Tumorsuppres-sorgene bezeichnet. Die Prozesse die zurkonstitutiven Aktivierung von Onkoge-nen, bzw. konstitutiven Inaktivierungvon Tumorsuppressorgenen führen rei-chen von Translokationen und Rearran-gements, über Amplifikationen undPunktmutationen bis zur Instabilität re-petitiver Sequenzen. Allerdings könnenauch andere Gene durch derartige Pro-zesse in ihrer Expression oder deren Re-gulation beeinflußt werden und somitzur Tumorprogression beitragen.

Translokationen finden sich über-wiegend bei lymphatischen Leukämienund betreffen die Loci der Immunglobu-lin(Ig)-Gene bei B-Lymphozyten und

Fusionsprodukt BCR/ABL wird aufDNA, mRNA/cDNA und Proteinebenenachgewiesen.Amplifikationen von Ge-nen, die für Wachstumsfaktoren, derenRezeptoren (EGFR, ERBB-2), sowieTranskriptionsfaktoren (MYC) kodie-ren, tragen zu einer Deregulation desZellwachstums in Tumoren bei.

Schließlich führen Punktmutatio-nen wie bei dem Signaltransduktions-molekül RAS zur permanenten Aktivie-rung,oder im Falle vom Genprodukt desRetinoblastoma-Gens (RB) oder von p53zu Verlust der normalen Funktion unddamit zur Deregulation des Zellzyklus.Die genannten malignen Veränderun-gen sind wichtige Indikatoren für dieDiagnostik. In Tabelle 1 sind ausgewähl-te Gene aufgeführt, die bei der primärenDiagnostik, bei der Prognose und beider Verlaufskontrolle hämatologischerNeoplasien, sowie bei soliden TumorenBedeutung erlangt haben.

Minimal residuelle Erkrankung

Viele Patienten versterben nicht an ih-ren Primärtumoren, sondern an Meta-stasen.Aus diesem Grunde werden viel-fältige Anstrengungen unternommen,um Marker zu finden, die anzeigen, obund wann solide Tumoren Tumorzellenabsiedeln.Als wichtige Kandidaten wer-den Proteasen angesehen, die es den Tu-morzellen ermöglichen, die Extrazellu-lar-Matrix zu durchdringen. Weiterhinwerden Gene und deren Produkte unter-sucht, die mit der tumoreigenen Neoan-giogenese in Verbindung stehen. Dazugehören Wachstumsfaktoren und derenRezeptoren wie VEGF/VEGF-Rezeptorund FGF/FGF-Rezeptor. Neben diesentumorspezifischen Markern, die auf be-stimmte Aktivitäten oder Fähigkeitendes Tumors hinweisen, könnte es vonBedeutung sein, ob sich bereits Tumor-zellen in der Peripherie befinden.

In den letzten Jahren gibt es zuneh-mend Hinweise, daß disseminierte Tu-morzellen Ausgangspunkt für entfernteMetastasen werden könnten. Deshalbsind Verfahren entwickelt worden, umTumorzellen in Lymphknoten, im Kno-chenmark, im peripheren Blut oder inder zerebrospinalen Flüssigkeit nachzu-weisen. Neben zytologischen und im-

die T-Zell-Rezeptor (TCR)-Gene imLaufe der T-Zell-Reifung. Gene, die inIg- und TCR-Loci transloziert werden,kodieren im allgemeinen für intakteProteine. Die Transkription der Genewird durch die Veränderung regulatori-scher Sequenzen permanent aktiviertund so der normalen Kontrolle entzogen[25]. Rearrangierte Gene können intaktbleiben,allerdings unter Kontrolle frem-der regulatorischer Sequenzen geratenund so dereguliert werden (BCL-2 beifollikulären Lymphomen und c-MYC beiBurkitt-Lymphomen).

Eine andere Möglichkeit ist die Ent-stehung von Fusionsgenen, bei denenTeile verschiedener Gene zusammenge-führt werden.Als klassisches Beispiel isthier das Philadelphia-Chromosom zunennen,daß durch eine reziproke Trans-lokation zwischen Chromosom 9 undChromosom 22 zustande kommt. Das

| Der Onkologe 10·99

Zum Thema: Molekulare Onkologie

874

Tabelle 2

Marker zum Nachweis disseminierter Tumorzellen hämatologischerNeoplasien

Tumorentität Marker

ALL E2A/PBX-1E2A/HLF

B-ALL TEL-AML1T-ALL IgH

TCRδ,TCRγTAL-1BCL-2

B-CLL BCL-2Immunglobulingene

Non-Hodgkin-LymphomB-Zellen IgH

Mantelzell-Lymphom BCL-1/JHMultiples Myelom Immunglobulingene

Komplementäre determinierende Region IIIMyelodysplastisches Syndrom WT-1AML M2 AML1/ETO (MTG8)

M2 DEK/CANCBFb/MYH11TLS/ERG-FUSPartielle Tandem Duplikation von ALL1WT-1

CML BCR/ABLAPL PML/RARa

AML: Akute myeloische Leukämie; ALL: Akute lymphatische Leukämie; APL: Akute Promyelozytenleukämie; CML Chronisch myeloische Leukämie

Page 9: Molekularbiologische Methoden in der Tumordiagnostik

munhistochemischen Verfahren wer-den auch immunzytologische Zellsor-tierverfahren und molekularbiologi-sche Methoden eingesetzt. Letztge-nannte beschränken sich wegen der ho-hen Sensitivität fast ausschließlich aufPCR oder RT-PCR. Für eine Reihe vonhämatologischen Neoplasien und soli-den Tumoren sind eine Anzahl von sog.tumorspezifischen Markern beschrie-

Fazit für die Praxis

Molekularbiologische Methoden spielenin der Tumordiagnostik neben zytologi-schen, immunhistochemischen, immuno-logischen und genetischen Verfahren eine wichtige Rolle. Aber nicht einzelneMethoden sind der Schlüssel zum besse-ren Verständnis des Tumorgeschehenssondern das Verzahnen der einzelnen Me-thoden und die Bündelung der Stärkender verschiedenen Verfahren, um den op-timalen Erfolg zum Nutzen des Patientenzu erzielen.

Die hier beschriebenen molekularbio-logischen Methoden nutzen die einfacheZugänglichkeit der DNA und mRNA-Ebeneaufgrund der Basensequenz. Der Bogender Anwendung spannt sich dabei vomNachweis und der Analyse von Einzelzellenbis zu komplexen Arrays, mit denen meh-rere 1.000 Gene/Genprodukte gleichzeitiganalysiert werden können. Die daraus re-sultierende Datenflut und die Bereitstel-lung von geeigneten Programmen, diesezu interpretieren, ist die damit verknüpftegroße Herausforderung für die Bioinfor-matik.

Der Einsatz molekularbiologischerMethoden bedeutet bereits heute einedeutliche Reduktion der benötigten Pro-benmengen und die Möglichkeit sehr vieleGene/Genprodukte gleichzeitig zu analy-sieren und verspricht dies noch weiter aus-zubauen.

Die zukünftige Diagnostik soll so dasKrankheitsgeschehen noch detaillierterentschlüsseln und damit weitere wichtigeParameter für die Therapieentscheidungliefern.Wahrscheinlich werden die hier an-gesprochenen Verfahren nicht zu dem ein-fachen, alles charakterisierenden Tumor-marker führen, sondern eine Vielzahl vonParametern erfassen, die in der Summe ei-ne individualisierte Diagnose ermöglichenwerden.

ben worden, die eingesetzt werden, umdisseminierte Tumorzellen nachzuwei-sen (Tabelle 2, 3). In einer aktuellenÜbersichtsarbeit diskutieren Pantelund Mitarbeiter [18] den aktuellenStand der Forschung über minimal re-siduelle Erkrankung in Patienten mitepithelialen Tumoren und die darausresultierenden diagnostischen und kli-nischen Schlußfolgerungen.

Der Onkologe 10·99 | 875

Tabelle 3

mRNA-Marker zum Nachweis disseminierter Tumorzellen solider Tumore

Tumorentität Marker

Blasenkarzinom Uroplakin IAUroplakin II

Bronchialkarzinom Surfactant-ProteineEwing- Sarkom EWS-FLI1

EWS-ERGHepatozelluläres Karzinom α-Fetoprotein

AlbuminKeimzelltumor Keimzell-spezifische Alkalische Phosphatase

(GCAP)Kolorektales Karzinom 17–1A

Karzinoembryonales Antigen (CEA)Guanylyl-Cyclase C (GCC)Zytokeratin 20

Mammakarzinom 17–1AHER2/NEU/ERBB2EGFRKarzinoembryonales Antigen (CEA)MammaglobinMUC-1Zytokeratin 19Maspin

Melanom TyrosinaseMART-1

Neuroblastom GAGE-FamilieTyrosin-hydroxylase

Prostatakarzinom Prostata-spezifisches Antigen (PSA)Prostata-spezifisches Membranantigen (PSMA)CD44-Splicevarianten

Retinoblastom Neuroendokrines Protein Genprodukt 9.5 (PGB9.5)Rhabdomyosarkom Untereinheiten des fetalen Acetylcholin-Rezeptors

MyogeninSchilddrüsenkarzinom ThyreoglobulinSynovialsarkom SYT-SSX1/2 Fusionstranskript

Page 10: Molekularbiologische Methoden in der Tumordiagnostik

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| Der Onkologe 10·99876

M. Flentje, J. RichterStrahlenphysik für die Radioonkologie

Stuttgart, New York: Thieme, 1998. 208 S.,169 Abb., (ISBN 3-13-111481-9), geb.,DM 198,–

Der medizinische Strahlenphysiker Jürgen Richter

und der Radioonkologe Michael Flentje stellten

ein Lehrbuch über strahlenphysikalische Grundla-

gen für die sich in Ausbildung befindlichen Strah-

lentherapeuten zusammen. Es schließt an das

etablierte Werk von H. Sack und N.Thesen „Strah-

lungsplanung“ an. Namhafte Radioonkologen

und Strahlenphysiker steuerten die einzelnen

Beiträge bei, die sich mit den strahlenphysikali-

schen Grundlagen der Wechselwirkungen von

Strahlung und Materie, mit Dosisbegriffen, der

Gerätetechnik,Volumendefinitionen, Charakteri-

sierung der Dosisverteilungen und typischen

Bestrahlungstechniken befassen.

Besonders hervorzuheben sind die Kapitel

über Bildgebung, 3-D-Bestrahlungsplanung, Be-

strahlungssysteme, Brachytherapieplanung, in-

verse Bestrahlungstechniken und stereotaktische

Techniken. Hier ist das Buch praktisch konkurrenz-

los. Beiträge zur Qualitätssicherung und die ein-

schlägigen gesetzlichen Vorschriften runden die

Monographie ab.

Aufbau und Didaktik dürften der gestellten

Aufgabe gerecht werden. Auf für Mediziner ge-

wöhnlich nicht nachvollziehbare physikalische

Formeln wird verzichtet, die Kurven und Schema-

zeichnungen sind einfach und verständlich und

geben das Wesentliche wieder. Die Abfassung der

Beiträge ist kurz und größtenteils prägnant.Ver-

ständlich, daß bei einem „Mehrautoren-Buch“ die

Sprache didaktisch unterschiedlich ausgefallen

ist. Dem Verlag darf man für sein Konzept „Strah-

lentherapie komplett“ mit den Einzelbänden „Be-

strahlungsplanung“,„Strahlenbiologie“,„Strahlen-

physik für die Radioonkologie“ und „Brachythera-

pie“ (geplant für 1999) gratulieren.

R. Sauer (Erlangen)

Buchbesprechung