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Multiresistente Gram-negative Bakterien (MRGN)
Problemkeime des 21. Jahrhunderts
Prävention der Ausbreitung
� Präzise und rasche Diagnostik
� Konsequente Infektionskontrolle
� Rationaler Antibiotika-Einsatz
Bild.de
MRGN-Klassifikation
� Grundlage für Maßnahmen der Infektionskontrolle o Rascher Nachweis von multiresistenten Erregern, deren
Übertragung therapeutisch besonders gravierende Folgen hätte
� Zunehmende Komplexität und Zahl relevanter Mechanismen
� Einfache Definition der Multiresistenz o Auf Basis der phänotypischen Resistenz gegen klinisch
wichtige Antibiotika-Gruppen (bakterizide Therapeutika, die bei schweren Infektionen eingesetzt werden)
Betalaktamasen
Bush and Jacoby, AAC 2010
Welche Bakterien werden erfasst?
� Enterobacteriaceae o E. coli o Klebsiella spp. o Enterobacter spp. o Serratia spp...........
� Pseudomonas aeruginosa � Acinetobacter baumannii-Gruppe o A. baumannii o A. nosocomialis o A. pittii
MRGN-Klassifikation
� Einfache, rasche und reproduzierbare Klassifikation um Übertragungen primär im Krankenhaus zu verhindern o Empfehlungen der Kommission für Krankenhaus-Hygiene und
Infektionsprävention beim R. Koch-Institut (Okt. 2012) o Im Auftrag der Generaldirektion des Wiener KAV von der KH-
HYG-AG-Wien etabliert und per Erlass angeordnet
� Warum labors.at? o Einheitliche Klassifikation wünschenswert o Pat.- Transfer zwischen Krankenhaus, Pflegeeinrichtungen
und niedergelassenem Bereich
MRGN-Klassifikation nach RKI
RKI, 2012
Extended Spectrum ß-Laktamasen (ESBL)
� Hydrolisieren Penicilline, Cephalosporine und Aztreonam � Meist über Plasmide übertragen � Carbapeneme und Cephamycine empfindlich � Oft kombiniert mit Resistenz gegenüber anderen
Antibiotika (Chinolone, Aminoglykoside und Trimethoprim)
ESBL-Screening, EUCAST 2013
Carbapenemasen und MRGN-Klassifikation
� Nachweis einer Carbapenemase bei Enterobakterien o immer 4MRGN unabhängig von der S/I/R-Klassifikation des
entsprechenden Isolates!
Resistenzmechanismen bei Carbapenemen
� Intrinsisch resistent o MRSA, E. faecium, S. maltophilia, B. cepacia, Chlamydia,
Mykoplasma und Legionella
� Carbapenemasen o mehrheitlich durch mobile genetische Elemente übertragbar o Enterobakterien, Pseudomonas, Acinetobacter
� Porinverlust (in Komb. mit ESBL od. AmpC) o Enterobakterien, Pseudomonas, Acinetobacter
� Gesteigerter Efflux o P. aeruginosa
Carbapenemase-Nachweis, EUCAST 12/2013
Nathan Reading, flickr
Nathan Reading, flickr
Bedeutung von Carbapenemasen
� Weltweit im Zunehmen begriffen � Gene auf Plasmiden oder anderen mobilen Elementen,
somit leichte Übertragung innerhalb und zwischen Spezies � Trans- und interkontinentale Verbreitung � Signifikante Einschränkung der Therapieoptionen bei
lebensbedrohlichen Infektionen � Nachweis ist Voraussetzung für Maßnahmen der
Infektionskontrolle � Nationale und internationale Überwachungssysteme
gefordert � Übertritt aus dem stationären in den ambulanten Bereich
zu erwarten
Weltweite Verbreitung von Carbapenemasen
Van der Bij et al., JAC 2012
Nordmann et al, EID 2011
Bedeutung von Carbapenemasen
� Weltweit im Zunehmen begriffen � Gene auf Plasmiden oder anderen mobilen Elementen,
somit leichte Übertragung innerhalb und zwischen Spezies � Trans- und interkontinentale Verbreitung � Signifikante Einschränkung der Therapieoptionen bei
lebensbedrohlichen Infektionen � Nachweis ist Voraussetzung für Maßnahmen der
Infektionskontrolle � Nationale und internationale Überwachungssysteme
gefordert � Übertritt aus dem stationären in den ambulanten Bereich
zu erwarten
MRSA versus MRGN
� Monokausaler Resistenzmechanismus
� Einheitlich auf phäno- und genotypischen Niveau
� Effektive Screening-Untersuchungen inkl. Schnelltests verfügbar
� Eradikation möglich („search and destroy“)
� Übertragung: respiratorisch, Haut..... � Forcierte Hygienemaßnahmen tlw.
erforderlich � Relativ breites Spektrum an AB
verfügbar
� Zahlreiche, sehr unterschiedliche Resistenzmechanismen
� Phäno- und Genotyp oft nicht ident � Komplexe Screeningansätze,
Schnelltests nur eingeschränkt verfügbar
� Eradikation nicht empfohlen � Übertragung: fäkale Ausscheidung � Standard-Hygiene zumeist
ausreichend � Resistent gegen tlw. sämtliche
verfügbaren Antibiotika; keine neuen Wirkstoffe in Sicht
Infektionskontrolle bei MRGN
http://en.wikipedia.org/wiki/ICU_Medical
Prävention im Krankenhaus
RKI, 2012
Hygiene-Maßnahmen bei MRGN
A: Kontakt-Übertragung bei 3MRGN
B: Streuübertragung bei 3MRGN und generell bei 4MRGN
AKH-KHH, 2013
Resistenz und Händehygiene – ein Zusammenhang?
ECDC, Point prevalence survey of healthcare-associated infections and antimicrobial use in European acute care hospitals, 2011–2012
Prävention in Ambulanzen
� In der Regel Maßnahmen der Standardhygiene ausreichend
� Bei mit 4MRGN besiedelten/infizierten Patienten Kontakt zu Mitpatienten vermeiden
� Wartezeiten reduzieren � Termine möglichst am Ende des Ambulanz-
Programmes � Bei pflegerischen, diagnostischen und
therapeutischen Maßnahmen: Handschuhe und Schutzkittel
� Behandlungsmaterialien unmittelbar nach Gebrauch desinfizieren
MRGN-Klassifikation
� Einfache und gut reproduzierbare Methode � Eindeutige Zuordnung fast aller MRGN � Fokusierung auf Suche nach Carbapenemasen � Gut verständliche und einprägsame Begriffe � Geeignete Grundlage für die Infektionskontrolle