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Ratgeber Der Ratgeber wird vom Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren e. V. empfohlen Natürlich gesund leben. Neurodermitis

Natürlich gesund leben. - Reformhaus...Natürlich gesund leben. Neurodermitis 2 Neurodermitis ist heute eine der häufigs-ten Hauterkrankungen. In Deutschland sind etwa vier bis sechs

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Ratgeber

Der Ratgeberwird vomZentralverbandder Ärzte fürNaturheilverfahrene. V. empfohlen

Natürlich gesund leben.

Neurodermitis

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Neurodermitis ist heute eine der häufigs-ten Hauterkrankungen. In Deutschlandsind etwa vier bis sechs Prozent derErwachsenen und 15 bis 20 Prozent derKinder zumindest zeitweise betroffen.Zur Entstehung tragen viele Faktorenbei: Veranlagung, Allergene in derNahrung und in der Umwelt, aber auchpsychische Einflüsse. Wenn Auslöser und Verstärker der Neurodermitis ersteinmal gefunden sind, lassen sie sichauch beeinflussen. Dieser Ratgeberinformiert über Wissenswertes rund umdas Thema Neurodermitis und gibtHilfestellung für den Alltag – damit dieHauterkrankung gelindert und eineVerlagerung hin zu Asthma oderHeuschnupfen vermieden werden kann.

RATGEBER NEURODERMITIS

Impressum

Text: Andrea Giese-Seip l Rezepte: Marlis Weber, Sigrid Siebert l Redaktion: Doris EschenauerGrafik: Ulrike Timmann l © neuform ReformhausMarketing GmbH, Ernst-Litfaß-Straße 16, 19246 Zarrentin l 2. Auflage 2008

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InhaltWissenswertes 04

• Symptome• Diagnose

Auslösende und verstärkende Faktoren 07• Ernährung• Umwelt• Psyche• Kleidung

Unterstützende Maßnahmen 20• Hautpflege• Naturheilverfahren

Rezepte und Tipps 23

Weitere Informationen 29

Alle Ratschläge wurden mit größter Sorgfalt erarbeitet und geprüft. Eine Gewähr kann jedoch nicht übernommen werden. Dieser Ratgeber ersetzt nicht den Besuch bei einem Arzt.

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WISSENSWERTES

Der Begriff Neurodermitis stammt ausdem Griechischen und bedeutet „Haut-entzündung, die durch das Nervensys-tem beeinflusst wird“. Die Hauterkran-kung ist nicht neu, sondern bereits seit1881 bekannt. Damals glaubten dieÄrzte, die Hautveränderungen würdendurch eine Nervenentzündung ausge-löst und gaben ihr den Namen Neuro-dermitis.

Heute weiß man es besser: Die Neuro-dermitis beruht auf einer erblichenNeigung des Immunsystems, überemp-findlich auf verschiedene Stoffe zu rea-gieren. Diese Anlage wird als Atopiebezeichnet. Sie kann sich an der Hautund an der Schleimhaut der Atemwegeund des Verdauungstraktes äußern, alsoüberall dort, wo der Körper mit seinerUmwelt in Kontakt kommt. Atopikerneigen zu folgenden Erkrankungen:Neurodermitis, Heuschnupfen, allergi-schem Asthma und Nahrungsmittelal-lergien.

Eine Neurodermitis kann grundsätzlichin jedem Lebensalter zum Ausbruchkommen. Oft tritt sie bereits im Säug-lingsalter auf. Es konnte eindeutignachgewiesen werden, dass Neuro-dermitis familiär gehäuft vorkommt.Haben beide Eltern eine atopischeErkrankung, liegt das Erkrankungsri-siko für das Kind bei 60 bis 80 Pro-

zent. Bringt nur ein Elternteil dieseÜberempfindlichkeit mit, liegt dasRisiko zwischen 20 und 40 Prozent. Personen, die zu Neurodermitis neigen,haben auffallend häufig eine doppelteUnterlidfalte, eine starke Verdünnungder Augenbrauen nach außen und einestarke Handlinienzeichnung. Hinterden Ohrläppchen und an den Mund-winkeln ist die Haut oft besonderstrocken und rissig.

Bei bis zu 60 Prozent der Kinder klingteine Neurodermitis nach dem Klein-kindalter ab, etwa 70 Prozent der Kin-der sind bis zur Pubertät frei vonSymptomen. Leider tritt jedoch bei vie-len ein so genannter Etagenwechselein. Die Betroffenen haben in späterenJahren dann zwar nicht mehr mit ent-zündlichen Hautveränderungen zukämpfen, entwickeln dafür aber Heu-schnupfen oder Asthma.

Viele verschiedene Faktoren kommenals Ursachen, Auslöser und Verstärkereiner Neurodermitis in Frage. Vorallem die genetische Veranlagung,Allergene (z. B. einzelne Lebensmittel,Tierhaare, Schimmelpilze, Pollen,Hausstaubmilben) und psychische Fak-toren führen zu den entzündlichenHautveränderungen. Da sich die Inten-sität dieser Einflüsse ändert, verläuftdie Neurodermitis oft in Schüben. Es

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kann über Wochen und Monate hinwegZeiten geben, in denen die Haut freivon Symptomen ist.

Symptome

Die Neurodermitis weist einige typi-sche Merkmale auf, die sie von ande-ren Hauterkrankungen unterscheidet.

Rötungen, Ekzeme

Je nach Alter zeigt sich die gerötete,trockene und schuppige Haut an typi-schen Stellen: Bei Säuglingen bevor-zugt im Gesicht, am Hals sowie anArmen und Beinen, bei älteren Kindernund Erwachsenen mehr in den Ellen-beugen, den Kniekehlen, am Hals undam Nacken sowie an den Handgelen-ken (Beugeekzem). Im akuten Sta-dium, das heißt bei einer frischen Ent-zündung, kann die Haut nässen.Besteht die Entzündung über längereZeit, führt sie zu einer Vergröberungder Hautstruktur. Die Haut wirkt dannan den betroffenen Partien dicker und„älter“.

Juckreiz

Der oftmals unerträgliche Juckreiz isteine besonders quälende Begleiter-scheinung der Neurodermitis. Manch-

mal wird der Juckreiz auch als der„kleine Bruder des Schmerzes“bezeichnet. Nicht selten ruft er regel-rechte Kratzattacken hervor, dieBetroffenen kratzen so lange, bis dieHaut zu bluten beginnt. Viele verspü-ren aber trotz Schmerzen nach einerJuck- und Kratzattacke eine gewisseErleichterung. Dies liegt daran, dassder juckreizauslösende Entzündungs-stoff in der Haut (Histamin) im wahrs-ten Sinne zunächst „erschöpft“ ist. Bissich der Teufelskreis aus Juckreiz,Kratzen, Schmerz, Entspannung bzw.Erschöpfung erneut aufbaut.

Eine Erkrankung, viele Namen

Die Neurodermitis wird auch als l atopisches Ekzeml endogenes Ekzeml atopische Dermatitis oderl Neurodermitis atopicabezeichnet.Atopisch bedeutet dabei „überemp-findlich“, das Wort Ekzem „ichbrenne“. Endogen heißt „voninnen“.

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Diagnose

Um Auslöser und Verstärker einerNeurodermitis festzustellen sind in derRegel mehrere Schritte erforderlich.Zunächst wird die Krankengeschichteerforscht, d. h. eine Anamnese erstellt.

Bluttests geben Aufschluss darüber, oballergische Prozesse vorliegen.

Hauttests können zur Eingrenzung derAllergene eingesetzt werden (bei Kin-dern unter fünf Jahren wird von Haut-tests wegen des belastenden Juckreizes

abgeraten). Allerdings liefern Haut-und Bluttests nur bei echten Allergieneindeutige Ergebnisse. Sie versagen beiden so genannten Pseudoallergien, dassind allergieähnliche Reaktionen, diesich nur sehr schwer nachweisen las-sen, und anderen Unverträglichkeiten.

Letztlich kann allein das Meiden vonAllergenen Symptome abklingen las-sen und dadurch auf Provokations-bzw. Verträglichkeitstests vorbereiten.Dadurch können die auslösenden Fak-toren so genau wie überhaupt möglichbestimmt werden.

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AUSLÖSENDE UNDVERSTÄRKENDE FAKTOREN

Ernährung

Ob Lebensmittel Neurodermitis auslö-sen bzw. verstärken können oder nicht,wird nach wie vor diskutiert. Einig istman sich jedoch darüber, dass Nah-rungsmittelunverträglichkeiten einbedeutender Neurodermitis-Faktor beiKleinkindern sind.

Wenn in der Familie bereits Allergienoder Neurodermitis aufgetreten sind,wird den Müttern daher empfohlen, ihrKind mindestens sechs Monate voll zustillen. So kommen die Kinder mög-lichst spät mit „körperfremden“, aller-gieauslösenden Eiweißen in Kontakt.Außerdem erhalten sie über die Mut-termilch schützende Substanzen, diedas Immunsystem und die Darmfloragünstig beeinflussen. Sofern Stillennicht möglich ist, sollte eine „hypo-allergene“ Babynahrung, erkennbar anden Buchstaben H. A., gefüttert wer-den. Sind Säuglinge bereits an Neuro-dermitis erkrankt, ist eventuell einestark hydrolisierte Milch erforderlich(möglicherweise liegt dann eine Kuh-milchallergie vor).

Die Einführung der Beikost erfolgt ambesten nur sehr langsam, pro Wochegenügt ein neues Lebensmittel. ImGrunde entspricht das Füttern festerNahrung bei Kleinkindern einer Such-

Seit einigen Jahrzehnten beobachtenMediziner eine stetige Zunahmetendenzvon Neurodermitis bei Kindern imersten und zweiten Lebensjahr, aberauch bei älteren Menschen. DieZusammenhänge sind oft rechtundurchsichtig und widersprüchlich.Mittlerweile geht man davon aus, dasssowohl ganz spezielle Schadstoffe (z.B.Autoabgase) als auch die generelleVeränderung des Lebensstils und derWohnverhältnisse in einer modernenwestlichen Gesellschaft Neurodermitisund Allergien begünstigen.

Bekannt ist, dass die Ernährung beiNeurodermitis im Kindesalter einegroße Rolle spielt, bei Erwachseneneine nicht ganz so große, hier sind eherUmweltfaktoren und psychische Aspek-te die Auslöser und Verstärker einerHautverschlechterung. ÜbertriebeneHygiene, radikale Einschränkungenbeim Essen und zu viel Vorsicht sindebenso fehl am Platz wie das Gegen-teil. Es kommt vielmehr auf das „Fass-Prinzip“ an: Irgendwann bringt einTropfen das Fass zum Überlaufen.

„Man sollte versuchen, möglichst viele Tropfen

abzufangen, bevor sie das Fass füllen können.“

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diät. Als erster Brei empfiehlt sich einGemüse-Brei aus Pastinake oder Kür-bis. Auch Zucchini, Kartoffeln oderBrokkoli sind verträgliche Gemüsesor-ten. Nach und nach können andereGemüse und Öl ausgetestet werden,bevor dann ca. im 8. Monat das ersteGetreide, am günstigsten sind Reis-oder Hirseflocken, in den Speiseplanaufgenommen wird. Mit diesen Flo-cken lassen sich auch vegetarischeGemüsebreie zubereiten, die Zugabevon etwas verträglichem Obstsafterhöht die Eisenverfügbarkeit. Ansons-ten eignen sich Fleischsorten wie Pute,Huhn oder Rind aus biologischerErzeugung. Für Obstbreie sind Birnenoder Bananen empfehlenswert. Milch-brei sollte frühestens ab dem 9. Monatgefüttert werden. Er wird zweckmäßi-gerweise mit Muttermilch oder H. A.-Nahrung zubereitet. Weitere Hinweisefinden sich in der Broschüre „Säug-linge und Kinder“, ebenfalls in derRatgeberreihe veröffentlicht.

Ist das Kind ein Jahr alt, können glu-tenhaltige Getreide wie Hafer oderDinkel gefüttert werden, auch die Ver-träglichkeit von Kuhmilch kann nungetestet werden. Mit Eiern, Fisch undNüssen (außer Mandeln) wartet manbei erblich vorbelasteten Kindern lie-ber noch bis zum zweiten Geburtstag.

Weglassen und provozieren

Bei Erwachsenen lassen sich die imEinzelfall relevanten Ernährungs-einflüsse leider sehr schwer ausfindigmachen. Endgültige Sicherheit über dieVerträglichkeit von Lebensmitteln gibtes erst, wenn alle verdächtigen Lebens-mittel zunächst aus der Ernährung aus-geschaltet und dann Schritt für Schrittwieder eingeführt werden.

Für diese Vorgehensweise gibt es ver-schiedene Namen: Such-, Auslass-,Eliminationsdiät sind einige davon.Gemeinsam ist diesen Methoden, dassnach und nach ausgetestet wird, wel-ches Getreide oder Obst, welchesGemüse oder Fleisch, welche Gewürzeoder Lebensmittelzusatzstoffe einenNeurodermitisschub provozieren oderallergische Reaktionen verursachen.Meist beginnt die Testung mit einerPhase der Allergenausschaltung, d. h.der Speiseplan besteht aus nur weni-gen, unverdächtigen Lebensmitteln. In bestimmten Abständen werden dann„neue“ Nahrungsmittel hinzugefügtund jeweils die Hautreaktion beo-bachtet.

Von entscheidender Bedeutung istdabei ein systematisches und konse-quentes Vorgehen, auch wenn der Wegrecht mühsam sein kann. Denn es gibt

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keine für jeden Neurodermitiker gültigeListe mit Lebensmitteln, die er verträgtbzw. nicht verträgt. Nahrungsmittel, dievon dem einen problemlos toleriertwerden, können beim anderen heftigenJuckreiz auslösen. Es empfiehlt sich,Rat und Hilfe bei geschulten Ernäh-rungsberatern zu suchen. Gute Unter-stützung bieten ambulante oder statio-näre Schulungsprogramme, in denenunter anderem spezielles Ernährungs-wissen für Neurodermitiker vermitteltwird (s. Adressen S. 29).Hilfestellung kann darüber hinaus derEinkaufsführer für Allergiker geben,gegen Schutzgebühr im Reformhaus®

erhältlich. Diese Liste erleichtert u. a.die Auswahl milch-, ei-, gluten-, hefe-,nuss- und sojafreier sowie selleriefreierReformhausprodukte.

Dennoch gibt es bestimmte Lebens-mittel, die von vielen Neurodermitis-kranken erfahrungsgemäß gut vertragenwerden und andere, die häufig zu Prob-lemen führen. Die folgende Zusammen-stellung verträglicher und unverträg-licher Lebensmittel erhebt keinenAnspruch auf Vollständigkeit und kannselbstverständlich im Einzelfall vari-ieren. Im Rezeptteil ab Seite 23 finden Sieallergenarme Gerichte mit Lebensmit-teln, die von vielen Neurodermitikernvertragen werden.

Meist gut verträgliche Lebensmittel

q Reis, Mais, Hirse, Hafer, Dinkel,Buchweizen, Amaranth, Quinoa

q Milchprodukte von Ziege, Schafq evtl. Sojaprodukteq Fleisch von Rind, Pute, Huhn,

Lammq Blattsalate, Blumenkohl, Bohnen,

Brokkoli, Erbsen, Kartoffeln, Kohl-rabi, Kürbis, Linsen, Mangold,Pilze, Rosenkohl, Rotkohl, RoteBete, Salatgurken, Spargel, Spinat,Weißkohl, Wirsing, Zucchini

q Süße Apfelsorten, Bananen, Birnen,Heidelbeeren, Mango, Wasser-melonen

q milchfreie Reformhausmargarine,Sauerrahmbutter, kaltgepresstesunraffiniertes Pflanzenöl (außerNussöl), ungehärtetes Kokosfett

q Samen: Cashew-, Sonnenblumen-kerne, Mandeln, auch Mandelmus

q Mineralwasser, Brennnessel-,Melissen- oder Brombeerblättertee,Reis-Drink

q Außerdem: Reiswaffeln, eifreieNudeln, vegetabile Pasteten ohneMilch und /oder Ei, pflanzlicheBindemittel wie Bindino sowieMais- oder Pfeilwurzelstärke,Würzen ohne Hefe bzw. ohneGewürze (Frugola), in geringenMengen Frutilose (flüssiger Obst-zucker)

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Eher schlecht verträglicheLebensmittel

q Weizen, Roggenq Kuhmilch und -produkteq Hühnereiq Fisch, Schweinefleischq Knoblauch, Möhren, Paprika,

Sauerkraut, Sellerie, Tomaten, Zwie-beln

q Erdbeeren, Johannisbeeren, Kiwis,Pfirsiche, Rhabarber, Stachelbeeren,Zitrusfrüchte

q Süßrahmbutter, Sahneq Nüsse und Erdnüsseq Alkohol, Kaffee, schwarzer Teeq Außerdem: Kräuter, Gewürze, Essig,

Zucker, Honig

Säure-Basen-Gleichgewicht

Führende Neurodermitisexperten ratendazu, nicht nur die als unverträglicherkannten Lebensmittel zu meiden,sondern sich gleichzeitig säurearm bzw.basenreich zu ernähren. BasenreicheLebensmittel sind zum Beispiel fast alleGemüse und Früchte, Sonnenblumen-kerne, Hirse, Amaranth und verschie-dene Tees. Zucker und Weißmehl-produkte dagegen gehören zu denSäurebildnern. Inzwischen ist bekannt,dass Säure und säurebildende Stoffeeine verstärkende Rolle bei der Entzün-dung der Haut spielen. Aus diesem

Grund sollten isolierte Zucker unddamit hergestellte Süßigkeiten zu-nächst konsequent gemieden werden.Je höher die Zuckermenge in derErnährung ist, desto größer ist dieGefahr einer Übersäuerung. Dies heißtallerdings nicht, dass für immer aufSüßes verzichtet werden muss. Zumeinen gibt es schmackhafte Alternati-ven, z. B. verträgliches Obst und Tro-ckenobst, Vollfruchterzeugnisse wieMango, zum anderen kann man nacheiner gewissen Auslasszeit Süßungs-mittel wie Honig, Vollzucker oderFrutilose in geringen Mengen wiederneu einsetzen. Erfahrungen zeigen:Verzichtet man vier bis acht Wochenauf isolierten Zucker, hat sich in derRegel das Geschmacksempfinden soverändert, dass weniger süße Lebens-mittel plötzlich auch süß schmecken.Spezielle Mineralstoffprodukte (Basen-mischungen) tragen dazu bei, dasSäure-Basengleichgewicht zu erhaltenbzw. wieder herzustellen.

Im Übrigen muss nicht jeder Neuroder-mitiker zeitlebens eine Diät einhalten.Diätempfehlungen sind im Kindesalternur für ein bis zwei Jahre gültig.Danach muss überprüft werden, ob dieUnverträglichkeit noch besteht. FürErwachsene und bestimmte Nahrungs-mittel (z. B. Fisch, Erdnüsse) geltenetwas längere Abstände.

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Zusatzstoffe und Qualitätsaspekt

Zu einer gesunden Ernährungsweisegehört es, Wert auf gute Qualität beider Lebensmittelauswahl zu legen. Fri-sche Lebensmittel bzw. eine schonendeund möglichst werterhaltende Verarbei-tung liefern ein Optimum an lebens-wichtigen Nähr- und Wirkstoffen. Pro-dukte mit Lebensmittelzusatzstoffenwie zum Beispiel künstliche Farb-stoffe, chemisch-synthetische Konser-vierungsmittel oder Nitritpökelsalzsind überflüssig und insbesondere beiNeurodermitis nicht empfehlenswert,weil sich die hohe Sensibilität desNeurodermitikers häufig auch in derReaktion auf Lebensmittelzusatzstoffezeigt. Die meisten Zusatzstoffe sind inFertigprodukten enthalten. Daher ist esratsam, hauptsächlich Grundnahrungs-mittel zu kaufen und diese selbst zuzu-bereiten.

Es empfiehlt sich außerdem, beim Ein-kauf auf die Kennzeichnung zu achten,etwa bei Pflanzenölen auf kaltgepressteund nicht raffinierte Qualität. Soweitverfügbar, sollten Lebensmittel ausökologischem Anbau ausgewählt wer-den. Für sämtliche Reformhaus-Pro-dukte mit dem neuform-Zeichen sindkeine gentechnisch veränderten Roh-stoffe oder radioaktive Bestrahlungzugelassen. Künstliche Farbstoffe und

Aromen oder chemisch-synthetischeKonservierungsmittel sind nicht enthal-ten. Die erlaubten Zusatzstoffe sindvorrangig natürlichen Ursprungs.

Darmflora

Der Darm bildet die größte Grenzflä-che zwischen Körper und Umwelt,physiologische Bakterien schützen denOrganismus vor Infektionen, indem siekrankmachende Eindringlinge verdrän-gen. Ist diese Darmflora intakt, bietetdie Schleimhaut einen ausreichendenSchutz gegen Krankheitserreger.Anders sieht es aus, wenn das Gleich-gewicht der Bakterien aus dem Lotgeraten ist. Fehlbesiedlungen mitungünstigen Bakterien oder Pilzenkönnen zu Funktionsstörungen wieVerstopfung, Durchfall, Koliken oderBlähungen führen. Auch das Immun-system kann in Mitleidenschaft gezo-gen sein, was wiederum Auswirkungenauf allergische Erscheinungen hat.Viele naturheilkundlich orientierteÄrzte und Heilpraktiker sind der An-sicht, dass eine gestörte Bakterienbe-siedlung des Darmes an der Entstehungchronischer Hauterkrankungen, alsoauch der Neurodermitis, beteiligt ist.Vor allem wenn Nahrungsmittel alsAuslöser vermutet werden, empfehlensie daher eine Sanierung des Darmes,d. h. Verdrängung oder Abtötung uner-

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Aus Untersuchungen ist bekannt, dassBetroffene häufig nicht optimal mitden Vitaminen A, C, E, Folsäure undB6 versorgt sind. Kritisch sind außer-dem die Spurenelemente Zink, Selenund Kupfer. Da viele Neurodermitikermeist kein Milcheiweiß vertragen,kann außerdem ein Mangel an demwichtigen Knochenbaustein Calciumund Vitamin B2 vorliegen. Nahrungs-ergänzungspräparate können Mangel-zustände ausgleichen.

Lecithin in ausreichender Dosierung istErholung für die Nerven und lässt sichin der Wirkung gut mit Vitamin B1kombinieren.

Mit gutem Erfolg werden Nachtker-zenöl, Borretschsamenöl, Johannis-beerkernöl und zum Teil auch Schwarz-kümmelöl bei Neurodermitis ange-wendet. Die enthaltenen essentiellenFettsäuren, vor allem die so genannteGamma-Linolensäure, sind Vorstufenvon entzündungshemmenden Gewebs-hormonen und am Zellaufbau beteiligt.Eine Nahrungsergänzung mit dieserFettsäure zeigt bei etwa 30 Prozenteinen positiven Effekt, insbesonderebei kleinen Kindern. Die Kapseln müs-sen über einen längeren Zeitraum ein-genommen werden, bevor der Behand-lungserfolg beurteilt werden kann. Beientsprechender Allergieneigung in der

wünschter Keime und Gabe physiolo-gischer Darmbakterien. Allerdings pro-fitiert nicht jeder Neurodermitiskrankevon einer Darmsanierung. Fest steht,dass Antibiotika sich häufig ungünstigauf die Darmbesiedlung auswirken.Treten zusätzlich Blähbäuche, kolikar-tige Schmerzen, Durchfälle oder Ver-stopfungen auf, sollte eine StuhlanalyseAufschluss darüber geben, ob eventuelleine Darmsanierung in Form einer mi-krobiologischen Therapie notwendig ist.

Unterstützend für eine (noch oder wie-der) gesunde Darmflora empfiehlt sicheine Ernährung, die viele prebiotischeBallaststoffe enthält, das sind unver-dauliche Nahrungsbestandteile, die dasWachstum erwünschter Darmbakterienfördern. Prebiotische Ballaststoffe sindzum Beispiel Inulin oder Oligofruc-tose. Probiotische Produkte mit günsti-gen Bakterienstämmen, die sich imDarm ansiedeln können, sind ebenfallshilfreich. Fragen Sie danach in IhremReformhaus®.

Nahrungsergänzung

Viele Neurodermitiker sind bei derLebensmittelauswahl zunächst verun-sichert und meiden aus Vorsicht mehrNahrungsmittel als unbedingt notwen-dig. Das kann zu einer mangelndenVersorgung mit Nährstoffen führen.

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Familie wird bereits der stillendenMutter die Einnahme von Gamma-Linolensäure empfohlen.

Für Kinder mischt man das Öl ambesten mit dem Essen. Nachtkerzen-und Schwarzkümmelöl gibt es auchlose in Fläschchen (falls Kapselnverwendet werden, diese aufstechen).Auch äußerlich lokal angewandt, zeigtdas Öl gute Wirksamkeit.

Einig ist man sich inzwischen, dass dieaus der Rheumatherapie bekanntenOmega-3-Fettsäuren auch bei Neuro-dermitis günstig sind. Sie verhinderndas typische Austrocknen der Haut,wirken entzündungshemmend undschwächen allergische Reaktionen ab.Bekannte Omega-3-Fettsäuren sind diepflanzliche Alpha-Linolensäure (v.a.Perilla-, Lein- oder Walnussöl) und diein Fischen vorkommenden Eicosapen-taensäure (EPA) sowie Docosahexaen-säure (DHA). Fragen Sie im Reform-haus® nach geeigneten Produkten.

Umwelt

Wer bestimmte Faktoren vermeidet, diefür atopische Erkrankungen generellvon Bedeutung sind, kann sich dasLeben mit Neurodermitis erheblicherleichtern.

Das bedeutet:l Hausstaubmilben bekämpfenl Schimmelpilze beseitigenl Tierhaare/-federn vermeidenl Pollen vermeidenl Nicht rauchen

Die Maßnahmen empfehlen sich vor-beugend und natürlich dann, wenn eineAllergie gegen einen dieser Faktorenfestgestellt wurde.Da eine frühe und hohe Allergenbelas-tung das Risiko für die Entwicklungeiner Neurodermitis deutlich erhöhensoll, sind atopisch vorbelastetenFamilien mit Kinderwunsch dieseVermeidungsstrategien besonders zuempfehlen.

Hausstaubmilben

Wer gegen Hausstaubmilben, genauergesagt gegen den Kot der mikro-skopisch kleinen Spinnentierchen aller-gisch ist, leidet meist an allergischemAsthma. Milben sind jedoch auch fürNeurodermitiker problematisch. Zumeinen können sie eine Hautverschlech-terung bewirken, zum anderen erhöhensie das Risiko, später einmal eineAllergie an den Atemwegen zu be-kommen.

Hauptnahrung der Milben sindmenschliche Hautschuppen. Sammeln

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sich diese in Matratzen, Betten oderdicken Teppichen an, sind das für dieHausstaubmilben ideale Lebensbedin-gungen. Am stärksten vermehren sichdie Milben bei Temperaturen über 20Grad Celsius und einer Luftfeuchtig-keit von mehr als 60 Prozent.

So wird die Wohnung zur milben-armen Zone

Bettl Matratzen aus Schaumstoff kaufenl Milbendichte Matratzenbezüge (Encasings) verwenden

l Bei mindestens 60 Grad, besser 95 Grad, waschbare Bettdecken undKissen wählen (alle vier bis sechsWochen waschen)

l Kochfeste Bettwäsche bevorzugenl Lammfelle sind für Kinderbetten oder-wagen ungeeignet.

Möbell Auf offene Regale verzichtenl Rollos oder Jalousien statt Gardinenund Vorhängen anbringen

l Polstermöbel sollten am besten ausLeder sein, ansonsten mit glatten,leicht zu reinigenden Bezügen.

l Regelmäßig Staub wischen (ambesten sind elektrostatische Putz-tücher, die den Staub binden und nichtaufwirbeln)

Bodenl Bei Neueinrichtungen wischbareBodenbeläge bevorzugen

l Keine langflorigen Teppichböden ver-legen; kurzflorige Teppiche müssennicht unbedingt entfernt werden,regelmäßiges Staubsaugen reicht aus.Filterbeutel häufig wechseln bringtmehr als teure Spezialgeräte, die mitWasser arbeiten.

Kuscheltierel Waschbare Lieblinge bevorzugenl In monatlichen Abständen fürmindestens 12 Stunden in „Winter-schlaf“, d. h. in die Gefriertruhe,schicken; anschließend waschen

Grundsätzlich sollte die Wohnunggründlich gelüftet und trocken gehaltenwerden. Maßnahmen, die auch imKampf gegen Schimmelpilze hilfreichsind.

Schimmelpilze

In einem gesunden Wohnumfeld habenSchimmelpilzsporen nichts zu suchen.Leider ist Schimmel meist schon da,bevor man ihn sieht.

Das A und O gegen Schimmelpilzesind trockene, gut gelüftete Räume.Statt Dauerlüftung bei gekippten Fens-tern sind mehrmals täglich Stoßlüftun-

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gen für einige Minuten empfehlens-wert. Möbel sollten mindestens fünfZentimeter von Außenwänden abge-rückt sein. Luftbefeuchter und Kom-posteimer sind wahre Brutstätten fürSchimmelpilze, auch in Kühlschränkenkönnen sie gedeihen. RegelmäßigesReinigen (am besten mit Essigwasser)ist unumgänglich.

Bei feuchtem Mauerwerk kann unterUmständen sogar eine Wohnraum-sanierung erforderlich werden.

Pollen

Es ist möglich, dass Neurodermitikerauf Pollen in der Luft mit einer Ver-schlechterung ihres Hautbildes reagie-ren. Der direkte Polleneinfluss auf dieHaut gilt mittlerweile auch als Störfak-tor. In diesem Fall sollten die betref-fenden Pollen (meist von Gräsern oderBäumen) nach Möglichkeit gemiedenwerden.

Tagesaktuelle Pollenflugvorhersagen inRundfunk, Zeitung oder Internet gebenAuskunft über die Pollenbelastung derLuft.

Zu Hause empfiehlt es sich, die Klei-dung nicht im Schlafzimmer auszuzie-hen oder dort liegen zu lassen, Wäschenicht draußen zu trocknen und beim

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Ausgabe 7/2001

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Lüften den Tagesrhythmus des Pollen-fluges zu beachten. In der Stadt ist diePollenbelastung abends zwischen18.00 und 24.00 Uhr, auf dem Landmorgens zwischen 5.00 und 8.00 amstärksten. Vor dem Schlafengehen kannes ratsam sein, die Haare auszuspülen.Für Autos gibt es spezielle Pollenfilter.

Haustiere

Gerade für Kinder sind Haustiere oftwichtige Freunde. Experten ratenallergiebelasteten Familien allerdings,keine Haustiere anzuschaffen, zumin-dest keine mit Federn oder Haaren.Leben bereits Tiere im Haushalt undein Kind entwickelt eine Neuroder-mitis, macht es dagegen keinen Sinn,die Tiere abzugeben. Tierallergenehalten sich bis zu zwei Jahre und sindsehr schwer vollständig zu entfernen.

Zigarettenrauch

Rauchen erhöht das Allergie- und Neu-rodermitisrisiko deutlich, Kinder vonRauchern haben häufiger Asthma undAtemwegserkrankungen.

Zigarettenrauch enthält neben anderenSchadstoffen das gefährliche Formal-dehyd. In den Wohnungen (und Autos)von Neurodermitikern sollte einRauchverbot eingehalten werden.

Nickel u.a.

Der Umgang mit hautirritierendenStoffen ist für Neurodermitiskrankemeist sehr problematisch. Nickel isteine Substanz, die häufig allergischeReaktionen auf der Haut auslöst.Nickelsalze befinden sich in Schmuck,Brillengestellen, Uhren, Münzen undKnöpfen.

Andere problematische Substanzensind Latex (z. B. in Handschuhen oderKondomen), Formalin in Desinfek-tionsmitteln und Chrom in Zementoder Leder.

Bei der Berufswahl sind daher immerauch medizinische Aspekte zu berück-sichtigen.

Urlaub

Das Meiden von Allergieauslöserngehört zu den wichtigsten Maßnahmenbei Neurodermitis. Weil in Berg- undKüstenregionen viele Allergene kaumoder gar nicht anzutreffen sind, tutMenschen mit Neurodermitis erfah-rungsgemäß ein Urlaub in so genann-tem Reizklima gut. Das sind neben denBergen die Küstenbereiche, vor allemNordsee und Atlantik, aber auch Ostseeund Mittelmeer. In den Bergen ist abetwa 1200 Metern Höhe keine Haus-

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staubmilbe mehr zu finden, und derSeewind hält Küstenregionen von Pol-len frei.

Psyche

Neben Umweltreizen und Allergenensind es besonders psychische Spannun-gen, die eine Neurodermitis bei ent-sprechender Atopie-Neigung zumAusbruch kommen lassen oder Ekzem-schübe auslösen.

Belastungen werden individuell unter-schiedlich empfunden. Emotionen wieAngst, Wut, aber auch Freude habenbei entsprechender Neigung direkteAuswirkungen auf die Haut. Dabeisind es nicht so sehr Schicksalsschläge,die eine Neurodermitis auslösen, son-dern eher Dauerspannungen.

Neurodermitiker reagieren auf innereAnspannung leicht mit Juckreiz. Auchdie unter Stress gesteigerte Schweiß-produktion der Haut spielt dabei eineRolle. Unter seelischer Belastung ver-ändern sich außerdem bestimmteStrukturen im Immunsystem, bei Neu-rodermitis-Patienten nachweislichstärker als bei Gesunden. VerschiedeneBotenstoffe werden besonders starkausgeschüttet, sie sind bei Entzün-dungsreaktionen vermehrt in der Hautzu finden. Juckreiz provoziert zum

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Kratzen, durch das Kratzen wiederumwird Stress abgebaut, es setzt eine ArtEntspannung ein (vgl. Seite 5). EinTeufelskreis entsteht, denn sobald dasKratzen als „Entspannungsmethode“wahrgenommen wird, beginnen dieBetroffenen, sich in Stresssituationenzu kratzen, bevor ein Juckreiz vorhan-den ist.

Fest steht: Stress kann den Verlauf derNeurodermitis negativ beeinflussen. Erist nicht die eigentliche Ursache, kannaber zu deutlichen Verschlimmerungenführen. Allerdings ist es unmöglich,das Leben „stressfrei“ zu gestalten.Ganz wichtig ist es daher zu lernen,mit Stress richtig umzugehen, ihn zubewältigen. Dies erreicht man ambesten durch Entspannungsverfahrenwie Autogenes Training, progressiveMuskelentspannung nach Jacobson, TaiChi oder Yoga. Jeder muss durch Aus-probieren die passendste Methode fin-den. Entspannungsseminare bietet zumBeispiel die Akademie GesundesLeben in Oberursel an (Anschrift s.Seite 29).

Auch regelmäßige sportliche Aktivitä-ten helfen beim Stressabbau. Geeignetsind Sportarten, bei denen kein Leis-tungsdruck aufkommt. Das ansonstengefürchtete, weil juckreizförderndeSchwitzen wird beim Sport meistens

nicht als so unangenehm empfunden.Mit einer kurzen lauwarmen Duschenach dem Sport kann man den fri-schen, in der Regel nicht juckendenSchweiß außerdem abduschen, bevorer zu Juckreiz führt. Hinweise zurhautschonenden Pflege siehe auchunter „Unterstützende Maßnahmen“ S. 20.

Umgang mit Kindern

Aufmerksamkeit bekommen Kinderbesonders dann, wenn die Hautschlecht ist, wenn die Kinder sich krat-zen. Dieses Verhalten kann sich ver-festigen und manche Kinder kratzensich nicht nur dann, wenn sie Juckreizverspüren, sondern auch um etwas zuerreichen. Zuwendung sollten Kinderdeshalb ganz bewusst auch in den Zei-ten erfahren, in denen sie nicht kratzen.Gemeinsame Ruheübungen verhelfenEltern und Kindern zu einer gelassene-ren Einstellung.

Wenn der Juckreiz überhand nimmt,helfen folgende Tricks:l Pusten und drückenStatt zu kratzen, kann bei leichten„Juckanfällen“ schon Pusten oderBeklopfen Linderung verschaffen.l Daneben kneifenBehutsames Kneifen oder Massierender gesunden Haut neben den jucken-

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den Stellen bringt manchmal ebenfallsausreichend Erleichterung.l Klötzchen kratzenEin mit glattem Stoff oder Leder bezo-genes Holzklötzchen dient bei Kratzat-tacken als Ersatz für die Haut. Verhal-tenspsychologen konnten zeigen, dassauch dieses Kratzen dem Gehirn signa-lisiert: Es wird etwas gegen das Juckenunternommen, der Juckreiz kann nach-lassen.

Kleidung

Alles was die Haut unmittelbar berührt,kann zu Reizungen führen. Kleidungund Bettwäsche sollten deshalb nichtaus rauen Materialien bestehen. Alsbesonders angenehm wird naturfarbeneBaumwollkleidung empfunden. Starkgefärbte sowie „veredelte“, „pflege-leichte“ und „bügelfreie“ Textilienkönnen hautreizende Stoffe freisetzen. Neben Baumwolle vertragen Neuroder-mitiker häufig auch Seide, Viskoseoder Leinen, jeweils abhängig von derGewebestruktur. Im Winter sind Fleece-Materialien geeignet.

Bei sportlichen Aktivitäten empfiehltsich Funktionskleidung, die Feuchtig-keit nach außen leitet und zu starkesSchwitzen verhindert. Da Etiketten vonKleidungsstücken erfahrungsgemäßkratzen, trennt man sie am besten

gleich heraus. Bei Unterwäsche oderNachtwäsche kann es außerdem hilf-reich sein, sie auf links zu tragen, umden Kontakt mit unangenehmen Näh-ten, die meist aus Synthetikfasernbestehen, zu vermeiden. Schlafoverallsfür Kinder, bei denen die Hände inFäustlingen stecken, können zumSchutz vor nächtlichem Kratzen inschlimmen Phasen helfen. Die Overallsdürfen allerdings nicht zu dick sein,sonst schwitzen die Kinder, was wiede-rum zu Juckreiz führt.

Neue Kleidung sollte immer vor demersten Tragen gewaschen werden, umChemikalien zu reduzieren. Am bestenzieht man die Kleidungsstücke dabeiauf links. So lassen sich auch Creme-reste und andere Rückstände (z. B.Wundsekrete bei entzündeter, nässen-der Haut) gut auswaschen. ZumWaschen sind Waschmittel ohne Duft-stoffe, Bleichstoffe und optische Auf-heller geeignet (z. B. Waschnüsse unddaraus hergestellte Flüssigwaschmit-tel). Weichspüler sollte aus der Wasch-küche verbannt werden. ModerneWaschmaschinen können ein Problemsein, weil sie oft mit sehr wenig Was-ser auskommen. Dadurch können rei-zende Waschmittelrückstände in derWäsche bleiben. Neurodermitikernwird empfohlen, lieber einen zusätz-lichen Spülgang laufen zu lassen.

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UNTERSTÜTZENDEMAßNAHMENZu den Bausteinen einer ganzheitlichenBehandlung zählen außer dem Meidenvon Allergenen und Reizstoffen indi-viduell abgestimmte Hautpflege undunterstützende Naturheilverfahren.Zu Medikamenten geben die auf Seite29 genannten Bücher Auskunft.

Hautpflege

Bei normaler Hautfunktion überziehtein Film aus Wasser, Hauttalg (Lipi-den) und Feuchthaltefaktoren die Ober-fläche der Haut. Dieser natürlicheSchutzmantel hält die Haut glatt undgeschmeidig und schützt sie vor Aus-trocknung und äußeren Einflüssen. BeiNeurodermitis ist die Haut durch dieunmerklich erhöhte Schweißabgabe inaller Regel sehr trocken. Der Säure-schutzmantel ist gestört und dadurchanfälliger für Infektionen. Auch dernatürliche Fettfilm der Haut ist gestört.Falsche Hautpflege mit reizendenInhaltsstoffen kann eine Neurodermitisverschlimmern, die richtige Pflegekann dagegen die Hautfeuchtigkeit unddie Schutzbarriere der Haut verbessern,die Regeneration beschleunigen undden Juckreiz lindern. Allerdings sollteimmer gelten: Nicht mehr als nötigcremen und nur da, wo es erforderlichist.

Ob eine Creme, Salbe oder Lotiongeeignet ist, hängt zum Beispiel davonab, ob sich die Entzündung in einemakuten oder ruhenden Zustand befin-det, ob ein Ekzem juckt oder „nur“ dieSchuppung der Haut zu Juckreiz führt.Darüber hinaus sind jahreszeitlicheBedingungen, die individuelle Haut-reaktion und das Lebensalter zu berück-sichtigen.

Grundsätzlich gilt: Bei trockener,schuppiger Haut sind fetthaltigerePflegecremes empfehlenswert. Beigeröteter, entzündeter Haut, die even-tuell nässt, sind stärker wasserhaltigeCremes oder auch wasserhaltigeUmschläge angezeigt („Fett auf tro-cken, feucht auf feucht“).

Folgende Inhaltsstoffe haben sich intherapiebegleitenden Basispflege-produkten bewährt:l Schwarzkümmelöl, Borretschsamenölund Nachtkerzenöl stärken die Hautgegen äußere Einflüsse.

l Harnstoff, ein Feuchthaltefaktor, derin der neurodermitischen Haut nichtausreichend vorliegt, verbessert dasFeuchtigkeitsbindevermögen undwirkt juckreizstillend.

l Das Vitamin Panthenol spendetFeuchtigkeit und unterstützt dennatürlichen Regenerationsprozess.

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l Pflanzenextrakte aus dem Zelltei-lungsgewebe von Laubhölzern(Meristem) zeichnen sich durch einehohe entzündungshemmende undwundheilende Wirkung aus.

l Ectoin wirkt wie ein Wasserspeicherund stabilisiert die Hautbarriere.

Verwendete Kosmetikprodukte solltengenerell frei von Farb-, Duft- und Kon-servierungsstoffen sein. Fragen Sienach Proben und testen diese an derInnenseite des Unterarms auf Verträg-lichkeit. Im Reformhaus® gibt es eineReihe von Kosmetikprodukten, speziellfür extrem trockene Haut, die sichunter anderem für die Hautpflege beiNeurodermitis eignen.

Tipps zur Hautpflege

l Duschen ist günstiger als Baden,etwas kälter besser als zu warm.

l Als Badezusatz einen Esslöffel Nacht-kerzen- oder Borretschsamenöl ver-wenden. Öl erst nach einigen Minutenzugeben, damit die Haut zunächstFeuchtigkeit aufnehmen kann.

l Eine kühle bis lauwarme Dusche(etwa 20 Grad Wassertemperatur) amMorgen regt die Produktion vonkörpereigenem Kortison an, einementzündungshemmenden Hormon.

l Pflegeprodukte auf die feuchte Hautauftragen. Sie lassen sich dann besserverteilen und ziehen leichter ein.

l Cremes im Kühlschrank aufbewahrenund gekühlt auftragen.

Naturheilverfahren

Sauna und Kneipp

Manchen Betroffenen bekommenSauna und Kneipp’sche Wasseranwen-dungen erstaunlich gut. Sie unterstüt-zen das Immunsystem, aktivieren dienormalen Hautfunktionen und förderndie Entspannung. Schwitzen in derSauna ist nicht unbedingt mit Juckreizverbunden, da der Schweiß schnellabgespült wird.

Bei starkem Juckreiz können kurzekalte Wassergüsse lindernd wirken.Zwar trocknet Wasser die Haut aus,aber hier lautet der Expertentipp: lieberetwas trockenere Haut als juckende.

Heilpflanzen und -pilze

Zur Stärkung der Psyche und besserenStresstoleranz eignen sich Heilpflanzenwie Johanniskraut, Ginseng, Baldrian,Hopfen und Melisse.

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Schwarzer Tee enthält viele Gerbstoffeund kann den Bakterienbefall der Hautdämmen. Schwarztee-Umschläge zei-gen bei akuten Ekzemen eine entzün-dungshemmende, kühlende und leichtaustrocknende Wirkung. WerUmschläge mit Schwarztee ausprobie-ren möchte, lässt den wie üblich aufge-gossenen Tee 15 Minuten ziehen.Danach sollte er im Kühlschrankgekühlt werden.Achtung: Schwarzer Tee färbt!In Asien werden seit JahrtausendenVitalpilze zur Erhaltung des Gleichge-wichts von Körper, Geist und Seeleeingesetzt. Auch hierzulande hat maninzwischen ihre Möglichkeiten er-kannt. So sollen zum Beispiel Reishiund Hericium bei Allergien und Neuro-dermitis hilfreich sein.

Außerdem wissenswert

Im Rahmen einer ganzheitlichen Neu-rodermitis-Therapie können auchverschiedene alternative MethodenErfolge zeigen.

Dazu zählen beispielsweise die Aku-punktur, die Eigenblutbehandlung, dieTraditionelle chinesische Medizin(TCM) oder die Homöopathie. Es giltauch hier das Prinzip der Individua-lität: Manche Menschen sprechen aufdiese Behandlungsformen an, anderenicht.

Ganz wichtig für eine erfolgreicheTherapie ist der richtige Arzt. Ein mitNeurodermitis vertrauter Arzt wirdwissen, dass jeder Betroffene eine indi-viduell zugeschnittene, ganzheitlicheBehandlung bzw. Betreuung braucht.Vertrauen und Geduld sind Grundvor-aussetzungen für eine gute Zusammen-arbeit.

Außerdem kann der Kontakt zu Selbst-hilfegruppen, in denen man Erfahrun-gen austauschen kann und Verständnisfür die eigenen Nöte erfährt, vieleserleichtern (Adressen auf Seite 29).

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Im folgenden finden Sie eine kleineAuswahl allergenarmer Rezepte, dievon den meisten Neurodermitikern ver-tragen werden.

Gemüsegerichte sind nicht aufgeführt,hier kommt es sehr auf die individuelleVerträglichkeit an. Bei Speisen, dietypischerweise Milch oder Milchpro-dukte und Eier enthalten, werden Alter-nativen verwendet.

l Als Ersatz für Hühnerei bietet sichEi-Ersatz oder Sojamehl an.

l Kuhmilch wird am besten durchZiegenmilch, evtl. Soja-Drink,Reis-Drink oder Mandelmilchersetzt.

l Zum Binden eignen sich Kartoffel-stärke, Guarkernmehl, Pfeilwurzel-stärke oder Johannisbrotkernmehl.

REZEPTE UND TIPPS

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FÜRS FRÜHSTÜCK

Mandelmilch1 Portion

Zutaten:

q 100 ml lauwarmes Wasserq 1 EL Mandelmusq 2 EL Mango-Vollfrucht

Zubereitung:

Alle Zutaten mit dem Handrührgerätoder einem Pürierstab verrühren.

Porridge2 Portionen

Zutaten:

q 400 ml Wasserq 8 EL grobe Haferflockenq 1 Prise Meersalzq 1 Bananeq 1 kleine Birneq 1/2 Tasse Soja- oder Reis-Drink

Zubereitung:

Wasser zum Kochen bringen, Flockenund Salz hineingeben und bei geringerEnergiezufuhr ausquellen lassen. Ge-würfeltes Obst hineingeben und intiefen Tellern anrichten. Mit kaltem

Soja- oder Reisdrink übergießen.

Tipp:

Hirseflocken oder selbst geflockteGetreidekörner bringen Abwechslung.

Sonntagsbrot4 Portionen

Zutaten:

q 1 kg Dinkelmehlq 200 ml Reis-Drinkq 500 ml warmes Wasserq 60 g Hefe oder entsprechende

Menge Trockenhefeq 15 g Salzq 100 g ungeschwefelte Rosinenq 60 g milchfreie Reformhaus-

Margarineq 100 g Backpflaumenq 50 g gehackte Cashewkerneq 50 g geschälte, gehackte Mandelnq Fett für das Blech

Zubereitung:

Reismilch und Wasser verrühren, Hefedarin auflösen. Zum Dinkelmehl gebenund gut verkneten. Salz untermengen.Zugedeckt 35 Minuten gehen lassen.Rosinen mit heißem Wasser überbrühen

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und gut abtropfen lassen. Butter schmel-zen. Beides zusammen mit klein ge-schnittenen Backpflaumen, Cashew-kernen und Mandeln zum Brotteiggeben und gut vermengen. Zwei kleineBrote formen, auf ein gefettetes Back-blech legen und nochmals zugedeckt15 Minuten gehen lassen. Bei 250Grad 15 Minuten backen (ein Gefäßmit Wasser mit in den Backofen stel-len). Danach auf 200 Grad herunter-schalten, das Gefäß mit Wasser heraus-nehmen und weitere 15-20 Minutenbacken.

Tipp:

Drücken Sie beim Formen des Brotsdie herausstehenden Rosinen in denTeig hinein. Sie werden sonst beimBacken zu dunkel.

(Rezept nach dem Buch: „Neuroder-mitis – was koche ich für mein Kind?“,s.S. 29)

Pfannkuchenvier Stück

Zutaten:

q 100 ml Soja-Drink bzw. Wasserq 100 ml Wasserq 100 g Dinkel-, Reis-, Hirse- oder

Buchweizenmehlq 1 Ei, bei Unverträglichkeit:

Ei-Ersatzq Fett zum Ausbacken

Zubereitung:

Die Zutaten auswählen, die vertragenwerden. Wenn Dinkelmehl bekommt,dieses nehmen, da die Pfannkuchendamit am besten gelingen. Die Zutatenzu einem glatten Teig verrühren undeine halbe Stunde quellen lassen. Fettin der Pfanne zerlassen und Pfannku-chen nacheinander ausbacken.

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Salatsauce4 Portionen

Zutaten:

q 4 EL kaltgepresstes Raps-Kernöl

q 1 1/2 EL Obstessigq Meersalzq etwas Ahornsirup oder Frutilose

(flüssiger Zucker aus säurearmemObst)

q etwas Frugola (körnige Würzbrüheohne Hefe und Gewürze)

Zubereitung:

Alle Zutaten gut verrühren. Passt sehrgut zu Blattsalaten.

Salatsaucen schmecken auch gutaus Öl, etwas Apfelsaft undSoja-Drink (bzw. Ziegenmilch)oder Gemüsedünstwasser.

Viele Allergene verlieren ihreWirksamkeit durch Erhitzen. Esempfiehlt sich daher, neueLebensmittel zunächst gegart zuprobieren und erst im nächstenSchritt roh zu versuchen.

Pizza4 Portionen

Zutaten:

q 300 g Dinkelmehlq 1 Pck. Weinstein-Backpulverq 150 g Soja cremigq 3 EL Soja-Drinkq 6 EL kaltgepresstes Olivenölq 2 TL Meersalz

q 2 EL Tomatenmarkq 1 EL kaltgepresstes Olivenölq 300 g frische Champignonsq 1 mittelgroßer Zucchinoq 400 g Tofu oder Gouda (Schaf /

Ziege)

Zubereitung:

Mehl mit Backpulver mischen, dieübrigen Teigzutaten zugeben und allesmit den Knethaken des Handrühr-gerätes auf niedrigster Stufe vermen-gen. Ein geöltes Backblech mit demTeig belegen, mit Öl und Tomatenmarkbestreichen. Champignons putzen undin Scheiben schneiden, Zucchinowaschen und in Würfel schneiden.Tofu bzw. Gouda reiben. Alle Zutatenauf dem Teig verteilen, zuletzt Tofubzw. Gouda darüber streuen.

Bei 200 Grad ca. 30 Minuten backen.

ZUM MITTAGESSEN

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Polenta-Plätzchen4 Portionen

Zutaten:

q 250 g Maisgrießq 1 l Brühe (aus verträglicher Würze) q 80 g Gouda (Schaf/Ziege)q milchfreie Reformhaus-Margarine

Zubereitung:

Maisgrieß in die kochende Brühe ein-streuen, unter Rühren fünf Minutenköcheln lassen (Vorsicht Spritzgefahr).Geriebenen Käse unterrühren und ca.15 Minuten bei geringster Energiezu-fuhr quellen lassen. Auf einem mitkaltem Wasser abgespülten Backblechausstreichen und auskühlen lassen.Mit Ausstechförmchen Formen nachBelieben ausstechen. Margarine-Flöck-chen darauf setzen und im Backofenbei 175 Grad ca. 10 Minuten überba-cken.

Als Beilage zu jedem Gemüse. Beson-ders beliebt bei Kindern.

Apfelgelee4 Portionen

Zutaten:

q Apfelgeleeq 300 ml milder Apfelsaftq 5 EL stilles Mineralwasserq 1 EL Frutiloseq 1/2 TL Bindinoq 1 mittelgroßer süßer Apfel

Zubereitung:

Apfelsaft mit Mineralwasser, Ahorn-sirup und Biobin mischen. Apfel schä-len, grob reiben und zugeben. Ca. 3Stunden kühlen und fest werden lassen.

Tofu-Obst-Dessert1-2 Portionen

Zutaten:

q 125 g Tofuq 1 Prise Bourbon-Vanilleq 1/2 Banane q Mango-Vollfrucht nach Bedarf

Zubereitung:

Tofu mit Banane, Vanille und Zuckerfein pürieren, mit Vollfrucht glatt rühren.

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Vollkornwaffeln4 Portionen

Zutaten:

q 180 g Dinkelmehlq 1/2 Pck. Trockenhefeq 1 Prise Meersalzq 180 g flüssige milchfreie Reform-

haus-Margarineq 150 -200 ml Soja-Drinkq 2 EL Frutilose oder Ahornsirup q evtl. etwas Öl für das Waffeleisen

Zubereitung:

Alle Zutaten miteinander verrühren,der Teig sollte zähflüssig sein. Ca. 20Minuten quellen lassen. Portionsweisebacken.

Birnentraum2 Portionen

Zutaten:

q 350 ml Birnensaftq 150 ml stilles Mineralwasserq 1 EL Mandelmusq evtl. eine Prise Zimt

Alle Zutaten gut mischen.

Grundrezept Rührteig

Zutaten:

q 100 ml kaltgepresstes Raps-Kernöl

q 80 g Vollzuckerq 2 TL Bourbon-Vanillezuckerq 50 g Sojamehlq 100 g Dinkelmehlq 100 g Stärkeq 3 gestr. TL Weinstein-Backpulverq 150 – 200 ml Mineralwasser

Zubereitung:

Öl und Zucker gut verrühren. Sojamehllöffelweise mit Mehl, Stärke und Back-pulver mischen und mit dem Mineral-wasser zur Öl-Zucker-Mischung geben.Zu einem glatten, fast flüssigen Teigverrühren. Je nach Wunsch und Ver-träglichkeit weitere Zutaten wie Kakao-pulver oder gehackte Cashewkernezufügen.

Teig in eine gefettete Kastenform fül-len und bei 200 Grad 30 bis 45 Minu-ten backen.

FÜR ZWISCHENDURCH

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WEITERE INFORMATIONEN

Bücher

l Einkaufsführer für Allergiker,gegen Schutzgebühr in Reform-häusern erhältlich

l Neurodermitis bei KindernMechthild Hellermann, Trias,Stuttgart

l Neurodermitis – was koche ich für mein Kind? Gerhild Mann, pala, Darmstadt

l Die Neurodermitis-Detektive Dagmar H. Mueller, Mathias Weber,Betz, Wien (ab 4 Jahre)

Adressen

l Deutscher Neurodermitis-Bunde.V., Baumkamp 1822299 HamburgTel.: 040/230810www.dnb-ev.de

l Bundesverband Neurodermitis-kranker in Deutschland e.V. Oberstraße 17156154 BoppardTel.: 06742/8713-0www.neurodermitis.net

l Deutscher Allergie- und Asthma-bund e.V. (DAAB)Fliethstraße 11441061 MönchengladbachTel.: 02161/814940www.daab.de

l Allergie- und umweltkrankesKind e.V.Schernerweg 445894 GelsenkirchenTel.: 0209/30530members.aol.com/AUKGE

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l Akademie Gesundes LebenGotische Straße 1561440 OberurselTel.: 06172/3009-822www.akademie-gesundes-leben.de

l Zentralverband der Ärzte fürNaturheilverfahren e.V.Am Promenadenplatz 172250 FreudenstadtTel.: 07441/91858-0www.zaen.de

Pollenflugvorhersage

l im Internet unterwww.pollenflug.dewww.donnerwetter.dewww.adiz.de

Spezielle Schulungen werden z.B.angeboten von

l Therapie Schwelmer Modell GmbHMarkgrafenstraße 658332 SchwelmTel.: 02336/4798-0www.schwelmer-modell.de

l Arbeitsgemeinschaft Neuroder-mitis Schulung e.V. (AGNES)Ludwigstraße 7635392 Gießenwww.uniklinikum-giessen.de/neuroderm

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