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Naturraum Schurwald und Welzheimer Wald (Nr. 107) Allgemeine Naturraumbeschreibung Übersichtskarte und Foto Oberflächennahe mineralische Rohstoffe - Beschreibung Karten: RO/1 Oberflächennahe mineralische Rohstoffe RO/2 Abbaustellen und Fördermengen Grundwasser - Beschreibung Karten: GW/1 Ergiebigkeiten der hydrogeologischen Einheiten GW/2 Aktuelle Sickerwasserrate in Wassereinzugsgebieten GW/3 Gesteinsbedingte geogene Grundwasserbeschaffenheit GW/4 Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung GW/5 Nitratbelastung des Grundwassers 1997 GW/6 Wasserschutzgebiete Boden - Beschreibung Karten: BO/1 Güte der Böden als Standort für landwirtschaftliche Kulturen BO/2 Filter- und Pufferkapazität der Böden - Gesamtbewertung BO/3 Böden als Ausgleichskörper im Wasserhaushalt BO/4 Feuchtigkeitsstufen der Böden BO/5 Stickstoffaustragsgefahr aus den landwirtschaftlich genutzten Böden aufgrund des Kulturartenspektrums BO/6 Mittlere Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung im Hinblick auf den Pflanzenschutzmitteleinsatz Fließgewässer - Beschreibung Karten: FL/1 Morphologischer Zustand der Fließgewässer FL/2 Periodische Überflutungen an Fließgewässern FL/3 Überbauungsgrad der Auen FL/4 Gewässergüte 1993 - 1997 FL/5 Überschwemmungsgebiete FL/6 Aus Arten- und Biotopschutzsicht besonders geeignete Bereiche für die Entwicklung durchgängiger und naturnaher Fließgewässer

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  • Naturraum Schurwald und Welzheimer Wald (Nr. 107)

    Allgemeine Naturraumbeschreibung

    Übersichtskarte und Foto

    Oberflächennahe mineralische Rohstoffe - Beschreibung

    Karten:

    RO/1 Oberflächennahe mineralische Rohstoffe

    RO/2 Abbaustellen und Fördermengen

    Grundwasser - Beschreibung

    Karten:

    GW/1 Ergiebigkeiten der hydrogeologischen Einheiten

    GW/2 Aktuelle Sickerwasserrate in Wassereinzugsgebieten

    GW/3 Gesteinsbedingte geogene Grundwasserbeschaffenheit

    GW/4 Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung

    GW/5 Nitratbelastung des Grundwassers 1997

    GW/6 Wasserschutzgebiete

    Boden - Beschreibung

    Karten:

    BO/1 Güte der Böden als Standort für landwirtschaftliche Kulturen

    BO/2 Filter- und Pufferkapazität der Böden - Gesamtbewertung

    BO/3 Böden als Ausgleichskörper im Wasserhaushalt

    BO/4 Feuchtigkeitsstufen der Böden

    BO/5 Stickstoffaustragsgefahr aus den landwirtschaftlich genutzten Böden aufgrund des Kulturartenspektrums

    BO/6 Mittlere Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung im Hinblick auf den Pflanzenschutzmitteleinsatz

    Fließgewässer - Beschreibung

    Karten:

    FL/1 Morphologischer Zustand der Fließgewässer

    FL/2 Periodische Überflutungen an Fließgewässern

    FL/3 Überbauungsgrad der Auen

    FL/4 Gewässergüte 1993 - 1997

    FL/5 Überschwemmungsgebiete

    FL/6 Aus Arten- und Biotopschutzsicht besonders geeignete Bereiche für die Entwicklung durchgängiger undnaturnaher Fließgewässer

  • Klima/Luft - Beschreibung

    Karten:

    KL/1 Regionale Durchlüftungsverhältnisse

    KL/2 Inversionshäufigkeit

    KL/3 Lokalklimatisch bedeutsame Flächen

    KL/4 Mittlere jährliche Windgeschwindigkeit

    KL/5 Zahl der Tage mit sommerlicher Wärmebelastung

    KL/6 Stickstoffdioxid-Emissionen 1990

    KL/7 VOC-Emissionen (VOC = Flüchtige organische Verbindungen)

    Arten und Biotope - Beschreibung

    Karten:

    AB/1 Größe unzerschnittener Räume

    AB/2 Baumartenverteilung in den Gemeinden

    AB/3 Kartierte Biotope und Biotopkomplexe der Typen bodensaure Laub- und Nadelwälder

    AB/4 Kartierte Biotope und Biotopkomplexe des Typs Fettwiese/Weide

    AB/5 Kartierte Biotope und Biotopkomplexe des Typs Streuobst

    AB/6 Kartierte Biotope und Biotopkomplexe der Typen Wildbach und Bachlauf

    AB/7 Natur- und Landschaftsschutzgebiete, Stand 12/1997

    AB/8 PLENUM - Projektgebiete 1996

    AB/9 Großflächige Vorranggebiete und Lebensraumkorridore für den Arten- und Biotopschutz

    AB/10 Gebiete und Korridore mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund

    Erholung - Beschreibung

    Karten:

    ER/1 Verfügbarkeit von Landschaft für die Bevölkerung

    ER/2 Eignung der Naturräume für die landschaftsgebundene Erholung

    ER/3 Ausstattung der Naturräume mit natürlichen erholungsbedeutsamen Landschaftselementen

    ER/4 Ausstattung der Naturräume mit Erholungsinfrastruktur

    ER/5 Anteil von Nachfragegebieten der Stadtranderholung an der Naturraumfläche

    ER/6 Gesamterholungsnachfrage

    ER/7 Lärmbelastung in der Landschaft

    ER/8 Kur- und Erholungsorte mit Prädikaten

    Landschaftsbild - Beschreibung

    Karten:

    LA/1 Landschaftsästhetisches Potential (km-Raster)

    LA/2 Landschaftliche Vielfalt (km-Raster)

    LA/3 Natürlichkeit der Landschaft (km-Raster)

    LA/4 Eigenartsverluste in der Landschaft (km-Raster)

  • 0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

    0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

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    Naturraumsteckbrief

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    Leitbild derNaturraumentwicklung

    Naturraum Nr. 107

    Schurwald und Welzheimer Wald

    Allgemeine Naturraumbeschreibung∗

    Der Naturraum bildet den Übergang zwischen den geschlossenen Lias-Platten des Albvorlandes und dem eigentlichen

    Keuperbergland. In den oberen geologischen Stockwerken hat sich teilweise die Lias-Schicht erhalten, nach unten

    schließen sich die Keuperschichten an. Hier haben sich zahlreiche Talsysteme eingegraben und gliedern diese je nach

    erreichter geologischer Schicht. Im Bereich des Stubensandsteins werden Terrassen ausgebildet, in den Keupermergel-

    schichten werden die Täler geräumiger und die steilen Hänge durch zahlreiche Klingen zerschrundet. Dort wo das Ent-

    wässerungssystem den Gipskeuper erreicht, werden die Täler breit ausgeräumt. Die Keuperhöhen erreichen 550m, in

    den Talauen sinkt das Gelände bis auf 250m ab.

    Nach Norden bildet das Murrtal die Grenze zu den Schwäbisch-Fränkischen Waldbergen, die südliche und östliche

    Grenze wird durch das Filstal und die geschlossene Lias-Platte des Albvorlandes gebildet. Nach Westen zum Neckar-

    becken hin stellt ein durch Randbuchten zerlappter, prägnanter Traufbereich die deutliche Grenze dar.

    Die Liasflächen sind zum Teil lößbedeckt und werden dort, wo sie breit genug sind, ackerbaulich genutzt. Die Sandstein-

    Keuperflächen und die Talflanken der engen Täler sind meist waldbestanden. In den breit ausgeräumten und tief einge-

    schnittenen Tälern von Rems und Wieslauf herrscht an den Hängen Wein- bzw. Obstbau vor.

    Innerhalb des Naturraumes bilden der Schurwald zwischen Fils- und Remstal, die weit ausgeräumten Täler von Rems

    und Wieslauf sowie der Welzheimer Wald zwischen Rems- und Murrtal die prägenden Einheiten. Im Schurwald sind die

    einzelnen Lias-Platten noch miteinander verbunden und bedecken die einzelnen Riedel. Wo diese breit genug sind,

    herrscht ackerbauliche Nutzung vor. Im Welzheimer Wald lassen sich im wesentlichen der westliche, niedrig gelegene,

    weitgehend liasfreie, obstreiche Teil (Berglen), die östlichen, ackerbaudominierten Liasplatten (Welzheimer-Alfdorder

    Platten), der westliche Welzheimer Wald und der von Einzelhöfen und Weilern sowie Viehzucht geprägte nordöstliche

    Welzheimer Wald unterscheiden.

    Leitbild der Naturraumentwicklung

    Der Naturraum besitzt aufgrund seiner hohen Erholungseignung und seiner Nähe zum Verdichtungsraum Mittlerer Nek-

    kar besondere Bedeutung für die Sicherung der Erholungs- und Erlebnisqualität der Landschaft. Daher sollte die Ent-

    wicklung im gesamten Raum unter Berücksichtigung der Erholungsansprüche erfolgen. Die engen Wiesentäler sollten

    offengehalten, die Lärm- und Ozonbelastung verringert und die Erlebnisqualität der Landschaft erhalten werden. Die

    extensiven landwirtschaftlichen Nutzungsformen (Streuobstnutzung, extensive Grünlandnutzung) sollten ebenso gesi-

    chert werden, wie die Bereiche mit hohem landschaftsästhetischem Potential (Schurwald, Berglen, Leinbachtal, Hänge

    des Rems- und Wieslauftales). Die gegenüber Landschaftsbildbeeinträchtigungen besonders empfindlichen Gebiete

    (westlicher Traufbereich des Welzheimer Waldes, Talhänge von Rems und Wieslauf) erfordern eine besonders sorgsa-

    me Entwicklung. Die Waldlebensräume von Welzheimer Wald, Schurwald und Albtrauf sollten durch die Entwicklung ei-

    nes überregionalen Waldverbundkorridors miteinander vernetzt werden. Die Verkehrsbelastung sollte durch geeignete

    Siedlungs- und Verkehrsentwicklung verringert, die Durchlässigkeit der Landschaft insbesondere entlang des Waldver-

    bundkorridors verbessert werden.

    ∗ nach: Meynen, E., Schmithüsen, J. (Hrsg.), 1953: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Erste Lieferung. Selbstverlagder Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen.

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    Naturraumsteckbrief

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    Leitbild derNaturraumentwicklung

    Naturraum Nr. 107

    Schurwald und Welzheimer Wald

    In Teilräumen ergeben sich differenzierte Entwicklungsziele: Das Leintal mit seinen Seitentälern ist innerhalb der PLE-

    NUM-Konzeption als Gebiet mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebesnraumverbund ausgewie-

    sen. Hier sollten alle Nutzungssysteme auf die Ziele des Arten- und Biotopschutzes ausgerichtet werden. Ziel ist die Er-

    haltung der Fließgewässerlebensräume und Feuchtbiotope, die Sicherung und naturnahe Entwicklung älterer, reprä-

    sentativer Waldbestände, der Schutz der Felsschluchten und Klingen mit ihrer typischen Vegetation und die Erhaltung

    und Förderung extensiver Nutzungsformen (Grünland-, Streuobstnutzung). Begleitend sollte die Gewässergüte der Lein

    durch Verringerung der siedlungsbedingten Nährstoffeinträge verbessert werden.

    Im Remstal erfordern die vielfältigen Ansprüche die Ausarbeitung und Umsetzung eines integrierten Entwicklungskon-

    zepts. Das Remstal besitzt besondere Bedeutung für den Artenschutz (Fließgewässerlebensräume, großflächige Streu-

    obstbestände); die Rems eignet sich in besonderem Maß für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung beeinträch-

    tigter Streckenabschnitte, die direkt an Verbreitungsschwerpunkte von Quell-Lebensräumen angebunden werden sollten.

    Für diesen Zweck sollten ausreichend Freiräume gesichert bzw. entwickelt und die siedlungsbedingten Nährstoffeinträge

    in die Fließgewässer verringert werden. Die Böden des Remstales sind verbreitet durch gute landbauliche Eignung ge-

    kennzeichnet und sollten deshalb von Überbauung freigehalten werden. Das Remstal ist zudem durch schlechte Durch-

    lüftungsverhältnisse und im westlichen Teil durch eine hohe Luftbelastung gekennzeichnet. Daher stellt die Sicherung

    und Entwicklung der lokalen Luftaustauschsysteme und des Talwindsystems ein vorrangiges Ziel dar. Zudem sollten die

    kaltluftstauenden Flächen sowie die Emissionen der Leitsubstanzen (insbesondere im westlichen Teil) sollen verringert

    werden.

    Das Remstal ist aufgrund starker Landnutzungsdynamik und durch einzelne Infrastrukturelemente erheblich in seiner

    landschaftlichen Eigenart beeinträchtigt. Daher kommt der Verringerung der Wirksamkeit bestehender Beeinträchtigun-

    gen und der aktiven Entwicklung der Eigenart besondere Bedeutung zu. Schließlich sind im Remstal die Grundwasser-

    vorkommen der Porengrundwasserleiter schutzwürdig. Aus diesem Grund sollten die Böden in ihrer Schutzfunktion er-

    halten und die stofflichen Belastungen des Grundwassers durch Optimierung des Abwassersystems sowie durch Verrin-

    gerung der Nährstoffaustragsgefahr landwirtschaftlicher Kulturen verbessert werden.

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    Naturraumsteckbrief

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    Leitbild derNaturraumentwicklung

    Naturraum Nr. 107

    Schurwald und Welzheimer Wald

    Übergeordnete Indikatoren der Naturraumentwicklung

    Die weitere Entwicklung des Naturraumes sollte vor allem anhand folgender Indikatoren kontrolliert werden:

    • Nitratbelastung des Grundwassers (↓)

    • Borbelastung des Grundwassers (↓)

    • Ozon-Immission (⇓ )

    • Lärmbelastung der Landschaft (↓)

    • Durchschnittliche Größe unzerschnittener Räume (↑)

    • Offenlandfläche in den Tälern (↔ )

    • Überbauungsgrad der Böden in den Tälern (↔ )

    • Bestandsentwicklung der Zielorientierten Indikatorarten insbesondere der Wälder, Streuobstgebiete, Fließgewässerund Quelllebensräume (Siehe entsprechende Artenlisten für das Albvorland, in: RECK et al., 1996.∗) (Siehe Anhangder besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten im Kapitel Arten und Biotope)

    • Erfüllung des Mindeststandards für die Artenausstattung insbesondere in intensiv genutzten Acker- und Grünland-landschaften und fichtendominierten Wäldern (Siehe entsprechende Artenlisten für das Albvorland, in: RECK et al.,1996.∗) (Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten im Kapitel Arten und Biotope)

    Darüber hinaus sind die Indikatoren und Zielsetzungen für die einzelnen Umweltbereiche zu beachten.

    Legende:

    ⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich

    ↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich

    ↔ Sicherung des Status Quo

    ↓ Abnahme der Belastungen erforderlich

    ⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich

    ∗ RECK, H., WALTER, R., OSINSKI, E., HEINL, T., KAULE, G. (1996): Räumlich differenzierte Schutzprioritäten für den Arten- und Biotopschutzin Baden-Württemberg (Zielartenkonzept). - Gutachten im Auftrag des Landes Baden-Württemberg, gefördert durch die Stiftung Naturschutz-fonds, 1730 Seiten und ein Kartenband; Institut für Landschaftsplanung und Ökologie, Universität Stuttgart.

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    Naturraumsteckbrief

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    Oberflächennahe mineralischeRohstoffe

    Naturraum Nr. 107

    Schurwald und Welzheimer Wald

    Leistungsfähigkeit derNaturpotentiale

    Verbreitung oberflächennaher mineralischer Roh-stoffe nach Rohstoffgruppen und Mächtigkeit(siehe Karte RO/1)

    Flächenanteile von Rohstoffvorkommen unte r-schiedlicher Mächtigkeit nach Rohstoffgruppen

    keinebedeutenden

    Rohstoff-lager

    Lagergeringer

    Mächtigkeit

    Lagermittlerer

    Mächtigkeit

    Lager hoherMächtigkeitbzw. hoher

    Qualität

    Kies und Sand 30%

    Ziegeleirohstoff: Ton, Schluff, Löß, Lehm und Mergel 1% 1%

    Werk- und Ornamentsteine: Sandstein, Kalkstein,Fleins und Granit

    1%

    Flächen ohne bedeutende Rohstofflager 67%

    Nutzung derNaturpotentiale

    Rohstoffgewinnung je Rohstoffgruppe(siehe Karte RO/2)

    Fördermengen im Naturraum je Rohstoffgruppein Stufen

    < 100 000 t/a 100 000 -500 000 t/a

    > 500 000 t/a

    Kies- und Sandvorkommen (1996) *

    Quarzsandvorkommen (1996)

    Ziegeleirohstoffvorkommen (1996) 1996 ohne Abbautätigkeit

    Naturwerksteinvorkommen (1996) 1996 ohne Abbautätigkeit

    Durch Abbau und Überbauung in Anspruch ge-nommene Fläche der Rohstoffvorkommen je

    Flächenanteil abgebauter bzw. überbauter Roh-stoffvorkommen in Stufen

    Rohstoffgruppe 10%i Kies- und Sandvorkommen (1993)

    Ziegeleirohstoffvorkommen (1993)

    Natursteinvorkommen: Vulkanite, Plutonite, Gangge-steine, Metamorphite (1993)

    = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen

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    Naturraumsteckbrief

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    Oberflächennahe mineralischeRohstoffe

    Naturraum Nr. 107

    Schurwald und Welzheimer Wald

    Derzeitige Sicherungder Naturpotentiale

    Sicherungsinstru-ment

    Rohstoffgruppe Flächenanteil durch unterschiedliche Instrumen-te gesicherter Rohstoffvorkommen in Stufen

    66%

    Schutzwürdige Berei-che für den Abbauoberflächennaher

    Kies und Sand .

    Rohstoffe und Berei-che zur Sicherung vonRohstoffvorkommen

    Ziegeleirohstoff

    Naturwerkstein

    Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der oberflächennahen mineralischen Rohstoffe aus Sichtanderer UmweltbereicheUmweltbereich/Potential

    Anforderung

    Boden Konflikte zwischen Bodenschutz und Rohstoffgewinnung können vor allem bei einer Nutzungvon Ziegeleirohstoffen auftreten, da diese in der Regel in Gebieten mit leistungsfähigen Böden

    (Täler) anzutreffen sind.

    Klima/Luft/Lärm Insbesondere die Seitentäler der Fils, das Rems- und das untere Wieslauftal sind schlechtdurchlüftet. Durch die Rohstoffgewinnung sollten die Auswirkungen auf die Luftbelastung und

    die Funktionsfähigkeit der Luftaustauschsysteme nicht weiter beeinträchtigt werden.

    Arten undLebensräume

    Die Nutzung oberflächennaher mineralischer Rohstoffe sollte wertvolle bzw. schutzbedürftige

    Lebensräume und Standortqualitäten nicht beeinträchtigen.

    Im Gebiet mit besonderer Eignung für einen großräumigwirksamen Lebensraumverbund

    Leintal ist möglichst auf die Rohstoffgewinnung zu verzichten.

    Erholung Aufgrund der hohen Naherholungsnachfrage und der günstigen Lage kommt der Sicherung derhohen Erholungseignung im Naturraum besondere Bedeutung zu. Daher sollte die Rohstoffge-

    winnung mit besonderer Rücksicht auf das Erholungsgeschehen erfolgen. Die Zerschneidung,

    Verlärmung und die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes sollten nicht zunehmen. Besonders

    sorgsam sollten die in den Interessengebieten der ortsbezogenen Erholung liegenden westlichen

    Teile sowie die Umgebung der prädikatisierten Kur- und Erholungsorte (Welzheim, Adelberg,

    Kaisersbach und Gschwend) entwickelt werden.

    Landschaftsbild Besonders empfindlich gegenüber Landschaftsbildbeeinträchtigungen sind die Randbereichezur Stuttgarter Bucht, zu den Fildern und zum Neckarbecken sowie die Täler von Rems,

    Wieslauf und Lein. In diesen Gebieten sollte die Rohstoffgewinnung möglichst sorgfältig erfol-

    gen bzw. bei großen zu erwartenden Auswirkungen unterlassen werden.

    = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen

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    Naturraumsteckbrief

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    Oberflächennahe mineralischeRohstoffe

    Naturraum Nr. 107

    Schurwald und Welzheimer Wald

    Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der oberflächennahen mineralischen Rohstoffe

    Schutzwürdige Potentiale:

    Im Schurwald und Welzheimer Wald sind vor allem die Quarzsandvorkommen besonders schutzwürdig. Da ein Großteil

    der Rohstoffvorkommen in Landschaftsschutzgebieten und regionalen Grünzügen liegen, sollten geeignete Flächen mit

    geringem Konfliktpotential gesichert werden. Aufgrund ihrer Lage (Täler) sind die Ziegeleirohstoffvorkommen durch

    Überbauung gefährdet. Hier sollte auf eine direkte oder indirekte Sicherung geachtet werden.

    Ansprüche an die Nutzungssysteme:

    Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte insbesondere in den Tallagen so erfolgen, daß die Ziegeleirohstoffvor-

    kommen zugänglich erhalten werden.

    Die Rohstoffgewinnung sollte so erfolgen, daß die Erholungseignung und das Landschaftsbild nicht beeinträchtigt wer-

    den. Insbesondere im Gebiet mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund Leintal mit

    Seitentälern, in den visuell empfindlichen Bereichen und in den Erholungsschwerpunkten sollte die Rohstoffgewinnung

    möglichst unterbleiben. Der Transportaufwand für die Rohstoffgewinnung sollte minimiert werden.

    Indikatoren für die Sicherung und die umweltschonende Nutzung der oberflächennahen mineralischen Rohsto f-fe

    • Schutzwürdige Flächen für den Abbau oberflächennaher Rohstoffe (Quarzsandvorkommen) (↑)

    • Schutzwürdige Flächen für den Abbau oberflächennaher Rohstoffe (Ziegeleirohstoffvorkommen) (↑)

    Legende:

    ⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich

    ↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich

    ↔ Sicherung des Status Quo

    ↓ Abnahme der Belastungen erforderlich

    ⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich

  • 0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

    0 5 10 15 20 25 km

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    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

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    Naturraumsteckbrief

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    Grundwasser Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Leistungsfähigkeit derNaturpotentiale

    Merkmale der Leistungsfähigkeit Flächenanteile unterschiedlicher Leistungsfä-higkeit in Stufen

    Grund-wasser-

    geringleiter

    geringeLeistungs-fähigkeit

    mittlereLeistungs-fähigkeit

    hoheLeistungs-fähigkeit

    Ergiebigkeiten der Lockergesteinsgrundwasserleiter(siehe Karte GW/1)

    10%

    Ergiebigkeiten der Festgesteinsgrundwasserleiter(siehe Karte GW/1)

    90%

    Mittlerer Grundwasserflurabstand 35% 10% 55%

    Grundwasserneubildung aus Niederschlägen(Sickerwasserrate)(siehe Karte GW/2)

    35% 65%

    Gesteinsbürtiger geogener Lösungsinhalt der Grund-wässer(siehe Karte GW/3)

    15% 85%

    Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung außer-halb größerer Siedlungen(siehe Karte GW/4)

    35% 65%

    Nutzung derNaturpotentiale

    Art der Nutzung Flächenanteile unterschiedlicher Intensitätsstu-fen im Naturraum bzw. durchschnittlicher Inten-sitätsgrad der Nutzung in Stufen

    gering mittel hochEntnahme von Grundwasser, Quellwasser und Uferfil-trat (1991)

    Indirekte Nutzung aufgrund der Bodenbewirtschaftung (siehe Teil Boden)

    Belastungskennwerteder Naturpotentiale

    Schadstoffe Anteil an Proben des Grundwasserüberwa-chungsprogrammes unterschiedlicher Konzen-trationsbereiche

    geringeKonzentration

    mittlereKonzentration

    hoheKonzentration

    Nitrat (1997)(siehe Karte GW/5)

    77% 20% 3%

    Bor (1993) 47% 53%

    Atrazin (1995) 97% 3%

    Derzeitige Sicherungder Potentiale

    Sicherungsinstrument Flächenanteil durch unterschiedliche Instrumen-te gesicherter Grundwasservorkommen in Stu-fen

    < 33% 33 - 66% > 66 %Wasserschutzgebiete(siehe Karte GW/6)Schutzwürdige Bereiche für die Wasserwirtschaft undBereiche zur Sicherung von Wasservorkommen

    Natur- und Landschaftsschutzgebiete .

    = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen

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    Naturraumsteckbrief

    10

    Grundwasser Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Grundwasservorkommen aus anderen Umweltbere i-chenUmweltbereich/Potential

    Anforderung

    Boden/Arten undLebensräume

    Die Nutzung der Grundwasservorkommen sollte so erfolgen, daß die Ansprüche der

    schutzwürdigen Tiere und Pflanzen an die Wasserführung der Fließgewässer und an den Bo-

    denwasserhaushalt insbesondere in den Schwerpunkten schutzwürdiger Lebensräume im

    Leintal, an Schweizerbach und Rems gesichert werden. Dabei sind die Toleranzschwellen vor

    allem der gefährdeten Arten und Lebensgemeinschaften bezüglich der Schwankungen des

    Grundwasserstandes zu berücksichtigen. Die für die Sicherung schutzbedürftiger Arten und

    Lebensgemeinschaften notwendige Grundwasserbeschaffenheit sollte erhalten werden.

    Erholung/Landschaftsbild

    Die Grundwasservorkommen sollten so genutzt werden, daß die Erlebnisqualität der Land-

    schaft durch die Erhaltung unterschiedlicher Standortbedingungen gesichert wird.

    Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Grundwasserpotentiale

    Schutzwürdige Bereiche:

    Im Naturraum sollten insbesondere die Grundwasservorkommen des Remstales geschützt werden. Dort sollten deshalb

    vorrangig die Bodenfunktionen zum Schutz des Grundwassers erhalten werden. Im Einzugsgebiet sind Nutzungen anzu-

    streben, die die stoffliche Qualität der Grundwasservorkommen nicht gefährden.

    Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:

    Im Remstal treten erhöhte Nitratkonzentrationen im Grundwasser auf. Die Einträge von Nitrat sollten durch geeignete

    landwirtschaftliche Nutzungen bzw. Extensivierungen verringert werden. Im Remstal und randlich des Filstales treten er-

    höhte Borbelastungen auf. Die Einträge sollten durch Reduzierung der siedlungsbedingten Austräge reduziert werden.

    Anforderungen an die Nutzungssysteme:

    Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte insbesondere im Rems- und Filstal so erfolgen, daß die Leistungsfähig-

    keit der Böden im Hinblick auf den Schutz des Grundwassers erhalten bleibt. Die siedlungsbedingten Austräge ins

    Grundwasser erfordern eine Verbesserung des Abwassersystems. Dies trifft insbesondere auf den östlichen Teil des

    Naturraumes mit hohem Anteil an Einwohnern ohne Kläranlagenanschluß zu.

    Durch eine geeignete land- und forstwirtschaftliche Nutzung können insbesondere im Remstal die Nitrateinträge ins

    Grundwasser verringert werden. Die Leistungsfähigkeit der Böden zum Schutz der Grundwasservorkommen sollte durch

    entsprechende Nutzungen gefördert werden.

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    Naturraumsteckbrief

    11

    Grundwasser Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Indikatoren für die Sicherung der Grundwasserpotentiale

    • Nitratbelastung des Grundwassers (↓)

    • Borbelastung des Grundwassers (↓)

    Legende:

    ⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich

    ↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich

    ↔ Sicherung des Status Quo

    ↓ Abnahme der Belastungen erforderlich

    ⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich

  • 0 5 10 15 20 25 km

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    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

  • Materialien zumLandschaftsrahmenprogramm

    Universität StuttgartILPÖ/IER

    Naturraumsteckbrief

    12

    Boden Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Leistungsfähigkeit derNaturpotentiale

    Merkmale der Leistungsfähigkeit Flächenanteile von Böden unterschiedlicher Lei-stungsfähigkeit im Naturraum in Stufen

    Merkmalnicht

    vorhandenbzw.

    nicht erfaßt

    Leistungs-fähigkeit

    starkwechselnd

    geringeLeistungs-fähigkeit

    mittlereLeistungs-fähigkeit

    hoheLeistungs-fähigkeit

    Güte der Böden als Standort für landwirtschaftlicheKulturen(siehe Karte BO/1)

    100%

    Filter- und Pufferkapazität der Böden -Gesamtbewertung(siehe Karte BO/2)

    3% 37% 35% 10% 15%

    Filter- und Pufferkapazität der Böden -Stoffgruppe: anorganische Schadstoffe

    3% 25% 52% 5% 15%

    Filter- und Pufferkapazität der Böden -Stoffgruppe: organische Schadstoffe

    3% 67% 12% 3% 15%

    Filter- und Pufferkapazität der Böden -Stoffgruppe: Säuren

    3% 25% 52% 5% 15%

    Leistungsfähigkeit der Böden als Ausgleichskörper imWasserhaushalt(siehe Karte BO/3)

    3% 7% 7% 68% 15%

    Regionaler Wasserüberschuß(klimatische Wasserbilanz)

    Standortpotential für stenotope Arten:Verbreitung trockener Standorte im Offenland(siehe Karte BO/4)

    20% 75% 5%

    Standortpotential für stenotope Arten:Verbreitung feuchter Standorte im Offenland(siehe Karte BO/4)

    5% 95%

    Schutzfunktion als Grundwasser 35% 65%

    Belastung derNaturpotentiale

    Art der Belastung Flächenanteile unterschiedlicher Intensitätsstu-fen im Naturraum bzw. durchschnittlicher Inten-sitätsgrad der Nutzung in Stufen

    gering mittel hochStickstoffaustragsgefahr aus den lw. genutzten Bödenaufgrund des Kulturartenspektrums (1993)(siehe Karte BO/5)

    78%* 22%

    Mittlere Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung imHinblick auf den Pflanzenschutzmitteleinsatz (1993)(siehe Karte BO/6)

    48% 48% 4%

    Überschreitung der Critical Loads durch die Stickstoff-gesamtdeposition (1995)

    Überschreitung der Critical Loads durch die Schwefel-und Stickstoffgesamtdeposition (1995)

    Flächengewichteter Bodenabtrag auf Ackerflächen

    Flächeninanspruchnahme durch Siedlung und Verkehr(1993)

    = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen

  • Materialien zumLandschaftsrahmenprogramm

    Universität StuttgartILPÖ/IER

    Naturraumsteckbrief

    13

    Boden Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Derzeitige Sicherungder Naturpotentiale

    Sicherungsinstrument Flächenanteil durch unterschiedliche Siche-rungsinstrumente gesicherter Böden in Stufen

    < 33 % 33 - 66 % > 66%

    Grünzüge und Grünzäsuren

    Schutzbedürftige Bereiche für Bodenerhaltung undLandwirtschaft (einschließlich Mindestfluren)

    Natur- und Landschaftsschutzgebiete

    Überschwemmungsgebiete

    Wasserschutzgebiete

    Bodenschutzwälder .

    Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Böden aus der Sicht anderer UmweltbereicheUmweltbereich/Potential

    Anforderung

    Grundwasser Zum Schutz der Grundwasservorkommen sollten vorrangig vor allem im Remstal die Bödenund Bodenfunktionen gesichert werden. Die Böden sollten so genutzt werden, daß die Gefahr

    des Stoffaustrags minimiert wird.

    Fließ- undStillgewässer

    Im Einzugsgebiet der Lein und an der Rems bestehen wertvolle Quell- und Fließgewässerle-

    bensräume, der Schweizerbach ist überwiegend naturnah. Die Böden in der Umgebung zu

    wertvollen Lebensräumen sollten so genutzt werden, daß deren Leistungsfähigkeit nicht be-

    einträchtigt wird. Die Auen sollten von weiterer Bebauung weitgehend freigehalten werden. Im

    westlichen Teil des Naturraumes (vor allem in den Berglen) besteht eine erhöhte Oberflächen-

    abflußgefahr. Dies kann durch eine geeignete Bodennutzung verringert werden.

    Klima/Luft Im Bereich wertvoller lokaler Luftaustauschsysteme im Remstal und randlich des Filstalessollten die Böden so genutzt werden, daß die Luftaustauschfunktionen unterstützt werden.

    Arten undLebensräume

    Insbesondere im Gebiete mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebens-

    raumverbund Leintal mit Seitentälern und im Bereich der Streuobstbestände im Remstal soll-

    ten die Böden so genutzt werden, daß das Lebensraum- und Standortpotential für freilebende

    Arten erhalten bleibt. Innerhalb des Gebietes mit besonderer Eignung für einen großräumig

    wirksamen Lebensraumverbund sind naturnahe Waldbestände, Felsschluchten und Klingen,

    extensiv genutzte Grünlandbereiche und Feuchtbiotope besonders schutzwürdig.

    Erholung Aufgrund der hohen Naherholungsnachfrage und des hohen Waldanteils sollten insbesonderedie Offenlandbereiche in den Tälern erhalten werden.

    Die Böden sollten im Hinblick auf die Bodentypen und die Standortbedingungen so geschützt

    und entwickelt werden, daß die Erlebnisqualität der Landschaft gesichert wird.

    Landschaftsbild Die Böden sollten so genutzt werden, daß die typischen Reliefelemente und Nutzungsstruktu-ren des Schurwaldes und des Welzheimer Waldes erlebbar gesichert werden.

    = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen

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    Naturraumsteckbrief

    14

    Boden Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Böden

    Schutzwürdige Bereiche und Potentiale:

    Im Naturraum sind vor allem die vergleichsweise leistungsfähigen Böden der Talräume besonders schutzwürdig. Dort

    treten verbreitet Böden guter landbaulicher Eignung auf, im Bereich der Kolluvien sind die Böden durch eine hohe Filter-

    und Pufferkapazität und ein hohes Retentionspotential gekennzeichnet. In den Streuobstgebieten ist das Standort- und

    Lebensraumpotential für freilebende Arten besonders schutzwürdig. Außerdem besitzen die Böden in den Talauen durch

    ihre Funktion als Grundwasserüberdeckung eine wichtige Bedeutung. Schutzwürdig sind darüber hinaus die Böden mit

    hohem Lebensraum- und Standortpotential im Gebiet mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebens-

    raumverbund 'Leintal mit Seitentälern'.

    Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:

    Aufgrund des vergleichsweise hohen Anteils intensiver ackerbaulicher Kulturen besteht eine hohe Stickstoffaustragsge-

    fahr. Die Böden sollten so genutzt und entwickelt werden, daß die Stickstoffaustragsgefahr minimiert wird. Im westlichen

    Teil des Naturraumes besteht eine hohe Direktabflußneigung. Die Nutzung sollte so erfolgen, daß die Direktabflußgefahr

    minimiert wird. In den Auen der Fließgewässer mit besonderer Eignung für eine naturnahe und durchgängige Entwick-

    lung sollte das Standort- und Lebensraumpotential der Böden vor allem für gefährdete Arten erhalten und entwickelt

    werden.

    Ansprüche an die Nutzungssysteme:

    Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte im Naturraum so erfolgen, daß in den Auen keine weitere Überbauung

    stattfindet. Dies trifft insbesondere auf das Leintal mit seinen Seitentälern und das Remstal zu.

    Die landwirtschaftliche Nutzung sollte so erfolgen, daß die Täler offengehalten sowie die Stickstoffaustragsgefahr (ins-

    besondere im Remstal) und der Direktabfluß (insbesondere im westlichen Teil) minimiert werden. Extensive Nutzungs-

    formen (Streuobstnutzung, extensive Grünlandnutzung) sollten vorrangig im Remstal und im Gebiet mit besonderer

    Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund 'Leintal mit Seitentälern' erhalten werden.

    Die forstwirtschaftliche Nutzung sollte vor allem im Gebiet mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Le-

    bensraumverbund Leintal mit Seitentälern im Einklang mit den Schutz- und Entwicklungszielen für schutzbedürftige Ar-

    ten stehen.

    Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz der BödenUmweltbereich/Potential

    Anforderung

    Rohstoffe Die Rohstoffgewinnung sollte möglichst bodenschonend erfolgen. Wertvolle Standorte für dieErhaltung schutzbedürftiger Arten sollten dabei nicht in Anspruch genommen werden.

    Grundwasser Die Nutzung des Grundwassers sollte insbesondere im Gebiet mit besonderer Bedeutung füreinen überregionalen Lebensraumverbund ‚Leintal mit Seitengewässern‘ unter Berücksichti-

    gung der Standortansprüche schutzbedürftiger Arten an den Boden erfolgen.

    Grundwasserabsenkungen im Bereich grundwasserabhängiger Biotope oder Standorte sollten

    vermieden werden.

  • Materialien zumLandschaftsrahmenprogramm

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    Naturraumsteckbrief

    15

    Boden Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Indikatoren für die Sicherung und die umweltschonende Nutzung der Böden

    • Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung im Hinblick auf die Stickstofaustragsgefahr (↓)

    • Überbauungsgrad der Auen (↔ )

    Legende:

    ⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich

    ↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich

    ↔ Sicherung des Status Quo

    ↓ Abnahme der Belastungen erforderlich

    ⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich

  • 0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

    0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

  • 0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

    0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

  • 0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    [Klasse] [Fläche/Klasse in km²]

    gering 1mittel 174hoch 48

    andere Nutzungen 380

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

    0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    [Klasse] [Fläche/Klasse in km²]

    gering 106mittel 108hoch 9

    andere Nutzungen 380

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

  • Materialien zumLandschaftsrahmenprogramm

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    Naturraumsteckbrief

    16

    Fließgewässer Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Leistungsfähigkeit derNaturpotentiale

    Merkmale der Leistungsfähigkeit Anteil an Fließgewässerstrecken bzw. Natur-raumflächen unterschiedlicher Leistungsfähig-keit in Stufen

    gering mittel hochGewässernetzdichte

    Abflußmenge der Fließgewässer

    Selbstreinigungs- und Retentionsvermögen der Fließ-gewässer und Auen(siehe Karte FL/1)

    33% 22% 45%

    Selbstreinigungs- und Retentionsvermögen desGewässerbereichs

    Selbstreinigungs- und Retentionsvermögen desAuenbereichs

    Aktuelles Überflutungspotential der Auen(siehe Karte FL/2)

    41% 31% 28%

    Nutzung derNaturpotentiale

    Art der Nutzung bzw.Inanspruchnahme der Potentiale

    Durchschnittlicher Intensitätsgrad der Nutzungin Stufen bzw. Anteil unterschiedlicher Intensi-tätsstufen im Naturraum

    gering mittel hochWasserentnahme (1991)

    Wasserzufuhr (1991)

    Stoffeintrag aus Siedlungen (Abwasser) (1991)

    Durchschnittlicher Direktabflußanteil bei Nieder-schlagsereignissen

    .

    Überbauung der Auen (1993)(siehe Karte FL/3)

    Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung im Einzugs-gebiet

    37% 37% 26%

    Belastungskennwerteder Naturpotentiale

    Belastungstyp Anteil an Meßergebnissen je aggregierter Ge-wässergüteklasse im Naturraum

    unbelastetbzw.

    gering belastet

    mäßigbelastet

    kritisch belastetbis übermäßigverschmutzt

    Gewässerbelastung (1993-97)(siehe Karte FL/4)

    = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen

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    Naturraumsteckbrief

    17

    Fließgewässer Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Derzeitige Sicherung Sicherungsinstrument Anteil gesicherter Fließgewässerstreckeder Naturpotentiale < 33% 33 - 66% > 66%

    Wasserschutzgebiete

    Überschwemmungsgebiete(siehe Karte FL/5)

    Schutzbedürftige Bereiche für die Wasserwirtschaftund Bereiche zur Sicherung von Wasservorkommen

    Natur- und Landschaftsschutzgebiete .

    Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Fließgewässer und Auen aus der Sicht anderer Umwelt-bereicheUmweltbereich/Potential

    Anforderung

    Klima/Luft Der westliche Teil des Remstales und das untere Wieslauftal sind durch schlechte Durchlüf-tungsverhältnisse gekennzeichnet. Im Remstal besteht ein kräftiges Talwindsystem. Zur Si-

    cherung und Erhöhung der Funktionsfähigkeit der lokalen Luftaustauschsysteme sollten diese

    Bereiche jeweils von Emittenten und Luftaustauschhindernissen freigehalten werden.

    Arten undLebensräume

    Im Naturraum sollten die überwiegend naturnahen Fließgewässer Lein und Schweizerbach in

    ihrer Qualität gesichert werden (siehe Karte FL/6). Dort befinden sich auch Schwerpunkte fürdie Förderung rückläufiger Gewässerarten.

    Die Rems eignet sich in besonderem Maße für die Entwicklung durchgängiger naturnaher

    Gewässer- und Uferlebensräume. Hier sollten in überdurchschnittlichem Maß Flächen für

    Ufer- und Auendynamik bzw. zur naturnahen Entwicklung beeinträchtigter Streckenabschnitte

    bereitgestellt werden.

    Landschaftsbild Die Fließgewässer und Auen besitzen besondere Bedeutung für die Sicherung und Förderungdes landschaftsästhetischen Potentials von Schurwald und Welzheimer Wald. Die Gewässer-

    und Auenentwicklung sollte auch die Anforderungen an die Landschaftsbildentwicklung be-

    rücksichtigen.

    Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Fließgewässer

    Schutzwürdige Bereiche und Potentiale:

    Im Naturraum sind vorrangig die überwiegend naturnahen Gewässer von Lein und Schweizerbach, die gut erhaltenen

    und gering belasteten Quellgebiete mit ihren Schluchten und Tobeln schutzwürdig. An der Rems sollten die Vorausset-

    zungen für die Entwicklung eines durchgängigen und naturnahen Gewässers gesichert werden. Die Auenbereiche sollten

    insbesondere in den schlecht durchlüfteten Räumen und in den Gebieten mit hoher Direktabflußneigung von Bebauung

    freigehalten werden. Die Offenhaltung der Auen ist außerdem in den Gebieten hoher Erholungseignung von Bedeutung.

    = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen

  • Materialien zumLandschaftsrahmenprogramm

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    Naturraumsteckbrief

    18

    Fließgewässer Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:

    An der Rems sollten in überdurchschnittlichem Maß Flächen für eine naturnahe Gewässerentwicklung zur Erhöhung der

    biologischen Vielfalt bereitgestellt werden. Gewässer und Ufer sollten durchgängig gestaltet werden, soweit möglich ist

    eine natürliche Ufer- und Auendynamik zuzulassen.

    Die Gewässergüte der Fließgewässer bedarf insgesamt und besonders in den kritisch belasteten oder stark ver-

    schmutzten Streckenabschnitten an Rems und Lein einer deutlichen Verbesserung.

    Ansprüche an die Nutzungssysteme:

    Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte so erfolgen, daß die Auen von Bebauung weitgehend freigehalten wer-

    den. Dies betrifft insbesondere die schlecht durchlüfteten Talabschnitte, die Talbereiche hoher Erholungseignung, die

    Gebiete mit hohem Direktabfluß, die Täler mit überwiegend naturnahen Gewässern sowie die Talauen der Gewässer mit

    hoher Eignung für die Entwicklung durchgängiger und naturnaher Gewässer zu. Die siedlungsbedingten Nährstoffeinträ-

    ge sollten vorrangig im Remstal und im Leintal reduziert werden. Insgesamt sollten die Einträge auf die Leistungsfähig-

    keit des Gewässers ausgerichtet werden.

    Durch die landwirtschaftliche Nutzung sollten die Talräume hoher Erholungseignung offen gehalten werden. In den Ge-

    bieten mit hohem Standort- und Lebensraumpotential für schutzbedürftige Arten sollte die landwirtschaftliche Nutzung

    so erfolgen, daß das Potential gesichert und insbesondere im Gebiet mit besonderer Eignung für einen großräumig

    wirksamen Lebensraumverbund entsprechend den Zielsetzungen des Arten- und Biotopschutzes entwickelt wird. Exten-

    sive Nutzungsformen sollten erhalten und gefördert werden. Zur Verringerung der Nährstoffeinträge sollte die Talboden-

    nutzung und die Nutzung der Gewässerrandstreifen vor allem in den kritisch belasteten Gewässerabschnitten extensi-

    viert werden.

    Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz der FließgewässerUmweltbereich/Potential

    Anforderung

    Boden Vor allem im unmittelbaren Wechselwirkungsbereich zwischen terrestrischen Böden undFließgewässern ist auf eine Bodennutzung mit geringer Austragsgefährdung zu achten. In den

    Einzugsgebieten mit hoher Erosionsgefahr und hoher Oberflächenabflußgefahr im westlichen

    Teil ist eine Nutzung mit geringer Oberflächenabfluß- und Abtragsgefahr vorzuziehen.

    Indikatoren zum Schutz und zur Entwicklung der Fließgewässer

    • Gewässergüte (⇑)

    • Fläche der ausgewiesenen Überschwemmungsgebiete (↑)

    • Überbauungsgrad der Aue (↔ )

    Legende:

    ⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich

    ↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich

    ↔ Sicherung des Status Quo

    ↓ Abnahme der Belastungen erforderlich

    ⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich

  • 0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    [Klasse] [Länge/Klasse in km]

    hoch 64mittel 32gering 48

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

    0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    [Klasse] [Länge/Klasse in km]

    gering 60mittel 44hoch 40

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

  • 0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    [Klasse] [Länge/Klasse in km]

    gering 54mittel 53hoch 37

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

    0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

  • 0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

    0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

  • Materialien zumLandschaftsrahmenprogramm

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    Naturraumsteckbrief

    19

    Klima/Luft Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Leistungsfähigkeit derNaturpotentiale

    Merkmale der Leistungsfähigkeit Flächenanteile unterschiedlicher Leistungsfä-higkeit in Stufen

    gering mittel hochRegionale Durchlüftung(siehe Karten KL/1 bis KL/4)

    39% 60% 1%

    Wärmeausgleichsfunktion in Bezug auf Wärmebela-stung(siehe Karte KL/5)

    15% 35% 50%

    Wärmeausgleichsfunktion in Bezug auf Kältereiz 35% 65%

    Durchschnittliche Windgeschwindigkeit(siehe Karte KL/4)

    15% 85%

    Nutzung derNaturpotentiale

    Art der Nutzung Durchschnittliche Intensität der Nutzung im Na-turraum

    gering mittel hochNO2-Emissionen (1990)(siehe Karte KL/6)

    48% 34% 18%

    VOC-Emissionen (1990)(siehe Karte KL/7)

    54% 14% 32%

    Gefährdung und Bela-stungskennwerte derNaturpotentiale

    Gefährdungszusammenhang/Belastungstyp Flächenanteil unterschiedlich gefährdeter/bela-steter Bereiche bzw. durchschnittliche Gefähr-dung/Belastungsintensität in Stufen

    gering mittel hochNO2-Immissionen (1995)

    Ozon-Immissionen (1993)

    Anteil kaltluftstauender Flächen in Gebieten schlechterDurchlüftung (ca. 1990)

    .

    Derzeitige Sicherungder Naturpotentiale

    Sicherungsinstrument Anteil gesicherter Offenland- und Waldflächen inGebieten geringer Durchlüftung bzw. Geltung s-bereiche programmatischer Instrumente

    < 33% 33 - 66% > 66%Grünzüge und Grünzäsuren

    Klima- und Immissionsschutzwälder

    Natur- und Landschaftsschutzgebiete

    = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen

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    Naturraumsteckbrief

    20

    Klima/Luft Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung von Klima und Luft aus Sicht anderer Umweltbere icheUmweltbereich/Potential

    Anforderung

    Arten und Biotope In weiten Teilen kann der von den UN-ECE-Ländern vereinbarte Critical Level für Ozon über-schritten werden. Der Critical Level für NOx kann insbesondere im Westteil des Naturraumes

    überschritten werden. Die Immissionssituation sollte verbessert werden.

    Ziele zum Schutz und zur Entwicklung von Klima und Luft

    Schutzwürdige Bereiche und Potentiale:

    Insbesondere im Remstal, randlich des Filstales und am Westrand des Naturraumes sollten die mit schlecht durchlüf-

    teten Gebieten zusammenhängenden lokalen Luftaustauschsysteme geschützt und entwickelt werden. Diese Bereiche

    sollten von Emittenten und Luftaustauschhindernissen freigehalten werden. Das Talwindsystem des Remstales sollte in

    seiner Leistungsfähigkeit erhalten und entwickelt werden.

    Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:

    In weiten Teilen kann der von den UN-ECE-Ländern vereinbarte Critical Level für Ozon überschritten werden. Die Im-

    missionssituation sollte insbesondere durch Emissionsminderungsmaßnahmen in den westlich benachbarten Natur-

    räumen verbessert werden. Im Remstal besteht eine hohe Immissionsgefährdung. Deshalb ist eine Reduktion der be-

    stehenden Luftbelastung im westlichen Teil des Naturraumes erforderlich. Die Leistungsfähigkeit der Luftaustauschsy-

    steme im Remstal sollte insbesondere durch Verringerung des Anteils kaltluftstauender Flächen und durch geeignete

    Emissionsminderungsmaßnahmen verbessert werden. In den Siedlungen im Remstal sollte die Wärmebelastung durch

    die Förderung von Grünflächen kompensiert werden.

    Ansprüche an die Nutzungssysteme:

    Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte insbesondere im Remstal, im Filstal und am westlichen Rand des Natur-

    raumes so erfolgen, daß die Leistungsfähigkeit der Luftaustauschsysteme verbessert wird. Im Remstal sollten die Emis-

    sionen der Leitsubstanzen reduziert und der Anteil der kaltluftstauenden Flächen verringert werden. In den Siedlungen

    ist zur Minimierung der Wärmebelastung auf ein ausreichender Grünflächenanteil zu fördern.

    Die land- und forstwirtschaftliche Nutzung sollte insbesondere in den schlecht durchlüfteten Bereichen und den Funkti-

    onsbereichen des lokalen Luftaustauschs so erfolgen, daß die Leistungsfähigkeit der Luftaustauschsysteme erhalten

    und verbessert wird.

    Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz von Klima und LuftUmweltbereich/Potential

    Anforderung

    Boden Die Funktionsbereiche des lokalen Luftaustausches sollten insbesondere in den Verflech-tungsbereichen mit schlecht durchlüfteten Gebieten (westlicher Rand des Naturraumes, Rem-

    stal, Filstalrand) von Strömungshindernissen und Emittenten freigehalten werden.

  • Materialien zumLandschaftsrahmenprogramm

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    Naturraumsteckbrief

    21

    Klima/Luft Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Indikatoren zum Schutz und zur Entwicklung von Klima und Luft

    • Ozon-Immission (⇓ )

    • Kaltluftstaugebiete (↓)

    Legende:

    ⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich

    ↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich

    ↔ Sicherung des Status Quo

    ↓ Abnahme der Belastungen erforderlich

    ⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich

  • 0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

    0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

  • 0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    [Typ] [Fläche/Typ in km²]

    kaltluftfrei 288Sammelgebiet 248

    Stau/Stausee 68

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

    0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

  • 0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

    0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    [Klasse] [Fläche/Klasse in km²]

    gering 288mittel 207hoch 108

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

  • 0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    [Klasse] [Fläche/Klasse in km²]

    gering 328mittel 82hoch 193

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

  • Materialien zumLandschaftsrahmenprogramm

    Universität StuttgartILPÖ/IER

    Naturraumsteckbrief

    22

    Arten und Biotope Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Standortbedingungenund Biotopausstat-tung

    Lebensraumtyp Standortmerkmal Durchschnittliche Ausprägung je Naturraum inKlassen

    je Lebensraumtyp gering mittel hochAlle Lebensraum-typen

    Häufigkeit feuchter Standorteim Offenland(siehe Karte BO/4)Häufigkeit trockener Standorteim Offenland(siehe Karte BO/4)Maximale Größe unzerschnit-tener Räume (1990)(siehe Karte AB/1)

    Wald Laubbaumanteil(siehe Karte AB/2)Biotopanteil mesophytischerLaubmischwälder, wärmelie-bender Wälder und Trocken-gebüscheBiotopanteil Bruchwälder

    Biotopanteil Auen- und Ufer-wälder

    Biotopanteil Schluchtwälder

    Biotopanteil bodensaure Laub-und Nadelwälder(siehe Karte AB/3)

    .

    Biotopanteil Nieder- und Mit-telwälder

    Acker Flächenanteil

    Strukturiertheit (Schlaggröße)

    Gehölzausstattung

    Biotopanteil Gehölze

    Grünland- undStreuobstgebiete

    Flächenanteil

    Biotopanteil Fettwiese undWeide(siehe Karte AB/4)Biotopanteil Streuobst(siehe Karte AB/5)

    Stillgewässer Stillgewässerdichte

    Biotopanteil Altwasser

    Biotopanteil See, Stausee,Baggersee

    Biotopanteil Weiher, Teich

    = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen

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    Naturraumsteckbrief

    23

    Arten und Biotope Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Standortbedingungenund Biotopausstat-tung

    Lebensraumtyp Standortmerkmal Durchschnittliche Ausprägung je Naturraum inKlassen

    je Lebensraumtyp gering mittel hoch(Fortsetzung) Fließgewässer Fließgewässerdichte

    Naturnähe des morphologi-schen Zustands der Gewässerund der AuenBiotopanteil Quelle

    Biotopanteil Wildbach/Bachlauf(siehe Karte AB/6)Biotopanteil Flüsse

    Offene Moore,Sümpfe, Naßwiesenund Röhrichte

    Biotopanteil Flachmoor

    Biotopanteil Naß- und Feucht-wiesen

    Biotopanteil Streuwiesen .

    Trockenbiotope:Magerrasen, Wein-berge

    Biotopanteil der Magerrasen(Kalk)

    Biotopanteil Magerrasen (sau-er)

    Sonstige Biotopanteil Schlucht, Tobel,Klinge

    Biotopanteil Höhle

    Biotopanteil Steinbruch

    Biotopanteil Felswand

    = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen

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    Naturraumsteckbrief

    24

    Arten und Biotope Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Spezifische Schutz-und Entwicklungszielenach Lebensraumty-pen

    Lebensraumtyp Schutz- und Entwicklungsziele Beispiele fürZielorientier-te Indikator-arten (SieheAnhang derbesondersschutzwür-digen Le-bensräumeund Arten)

    Wald Deutliche Ausdehnung der Restvorkommen gefährdeter Waldartendurch die Förderung lichter Waldstrukturen, unbeeinflußter Sukzes-sionen mit Weichlaubhölzern, die Erhöhung des Alt- und Totholzan-teilsEntwicklung magerer Waldsäume und reichstrukturierter WaldmäntelSchutz der bodensaueren Nadel- und WaldbiotopeEinrichtung von Prozeßschutzgebieten sowie Ausdehnung der Bann-und Schonwaldflächen (z.B. in den Klingen)Förderung naturnaher Eichen-Hainbuchenwälder mit älteren Eichen-bäumen (vor allem im wärmebegünstigten westlichen Teil des Natur-raumes)

    MittelspechtPicoides mediusGewöhnlicherFlachbärlappDiphasiumcomplanatumGroßer EisvogelLiminitis populi

    Acker Förderung der steten Verbreitung des Rebhuhns in Ackergebieten RebhuhnPerdix perdix

    Grünland undStreuobstgebiete

    Schutz und Entwicklung extensiv genutzter Grünlandbiotope insbe-sondere in den Talauen und StreuobstgebietenErhalt und Förderung großer, vernetzter, reichstrukturierter Streu-obstlebensräume mit lockerem Hochstamm-Bestand und alten Bäu-men

    BraunkehlchenSaxicola rubetraHalsband-schnäpperFicedula albicol-lisWendehalsJynx torquillaGrauschuppigeSandbieneAndrena pan-dellei

    Fließgewässer Schutz der überwiegend naturnahen Fließgewässer in den Kerbtalab-schnittenFörderung gefährdeter Gewäserarten z.B. an Lein und Schweizer-bachFörderung von QuellartenZulassen natürlicher Gewässer- und Auendynamik ( vor allem an derRems)

    EisvogelAlcedo atthisFeuersalaman-derSalamandrasalamandra

    Stillgewässer Förderung von Verlandungsbereichen, Flachwasserzonen sowieVertikalstrukturen (z.B. Röhricht) im Uferbereich

    LaubfroschHyla arborea

    Offene Niedermoore,Sümpfe, Naßwiesenund Röhrichte

    Schutz und Förderung der Feucht- und Naßgrünländer (vor allem inden Auen) durch extensive NutzungErhalt der Flachmoorwiesen

    SumpfschreckeStethophymagrossum

    Magerrasen undTrockenbiotope

    Schutz und Förderung der bodensaueren Magerrasen und der Kalk-magerrasen

    Heide-NelkeDianthus deltoi-des

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    Naturraumsteckbrief

    25

    Arten und Biotope Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Spezifische Schutz-und Entwicklungszielenach Lebensraumty-pen

    Lebensraumtyp Schutz- und Entwicklungsziele

    Gebiete mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraum-verbundInnerhalb des Naturraumes eignet sich das Leintal mit seinen Seitentälern besonders füreinen großräumig wirksamen Lebensraumverbund und sollte im Sinne der PLENUM-Konzeption entwickelt werden. Dort sollten mit hoher Priorität repräsentative, naturnaheWaldbestände sowie extensive Grünlandnutzungen entlang der Gewässer erhalten undgefördert werden. Zudem sind die Felsschluchten und Klingen sowie die Flachmoorwie-sen besonders schutzbedürftig.Überregional bedeutsame Verbundachsen der Wald- und WeidelandschaftenDie Wälder des Albtrauf, des Schurwaldes und des Welzheimer Waldes sollen durcheinen überregional bedeutsamen Lebensraum-Verbundkorridor vernetzt werden. Dazusollen auf unterschiedlichen Standorten naturnahe und unbeeinflußte Waldbereicheentwickelt und trennende Infrastruktureinrichtungen (wie z.B. die B29) durchlässig ge-staltet werden.

    (Fortsetzung) Komplexe

    Fließgewässer, die sich aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes besonders fürdurchgängige und naturnahe Entwicklung eignenDie Rems eignet sich im Naturraum besonders für eine durchgängige und naturnaheGewässer- und Auenentwicklung. Hier sollen in überdurchschnittlichem Maß Flächen fürdie naturnahe Entwicklung beeinträchtigter Streckenabschnitte bzw. für eine natürlicheGewässer- und Auendynamik (Prozeßschutz) bereitgestellt werden.

    Belastungskennwerteder Lebensraumtypen

    Lebensraumtyp Art der Belastung Durchschnittlicher Grad der Belastung im Natur-raum

    gering mittel hoch

    Alle Lebensraum-typen

    NOx-Immissionen (1993)

    Zerschneidung (1990) .

    Wälder Ozon (1993)

    Allgemeine Immissionsbela-stung (Flechtenschäden)(1993)Vitalitätsbeeinträchtigung anBäumen (1993)

    Fließgewässer Belastung mit organischenSubstanzen (Gewässergüte)(1993-97)Schwermetallbelastung derSedimente (1993)

    Empfindlichkeit derLebensraumtypen

    Lebensraumtyp Art der Nutzungs- bzw.Strukturveränderung

    Empfindlichkeit des Lebensraumtyps gegenüberNutzungs- bzw. Strukturveränderungen in St u-fen

    gegenüber Nutzungs- gering mittel hochund Strukturver-änderungen

    Wälder Zunahme der Zerschneidung

    Fließgewässer undAuen

    Siedlungsentwicklung

    Stillgewässer Intensivierung der Naherho-lung

    .

    = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen

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    Naturraumsteckbrief

    26

    Arten und Biotope Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Derzeitige Sicherungder Lebensräume und

    Sicherungsinstrument Flächenanteil gesicherter Landschafts-, Wald-oder Offenlandfläche

    Lebensraumpotentiale < 33% 33 - 66% > 66%Landschaftsschutzgebiete, Naturschutzgebiete, flä-chenhafte Naturdenkmale, Bann- und Schonwälder(siehe Karte AB/7)Grünzüge und Grünzäsuren sowie schutzbedürftigeBereiche für Naturschutz und Landschaftspflege

    Besonders geschützte Biotope nach § 24 a NatSchG Moore, Sümpfe, naturnahe Bruchwälder, naturnaheSumpfwälder, naturnahe Auwälder, Streuwiesen,seggen- und binsenreiche Naßwiesen, naturnaheund unverbaute Bach- und Flußabschnitte ein-schließlich der Ufervegetation, Altarme fließenderGewässer einschließlich der Ufervegetation, Tümpeleinschließlich der Ufervegetation, Quellbereiche,Verlandungsbereiche stehender Gewässer, Trok-kenrasen, Magerrasen, Gebüsche und naturnaheWälder trockenwarmer Standorte einschließlich ihrerStaudensäume, offene Felsbildungen, Höhlen, Feld-hecken und Feldgehölze, Hohlwege

    Biotopschutzwald nach § 30 a Waldgesetz Naturnahe Schlucht- und Blockwälder sowie regionalseltene, naturnahe Waldgesellschaften; Klingen imWald mit naturnaher Begleitvegetation; Wälder alsReste historischer Bewirtschaftungsformen undstrukturreiche Waldränder

    Natürliche Lebensräume von gemeinschaftlichemInteresse, deren Erhaltung sichergestellt werden muß(Richtlinie 92/43/EWG des Rates, FFH-Richtlinie)

    Siehe Anhang der besonders schutzwürdigenLebensräume und Arten

    Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Inter-esse, deren Erhaltung sichergestellt werden muß(Richtlinie 92/43/EWG des Rates, FFH-Richtlinie)

    Siehe Anhang der besonders schutzwürdigenLebensräume und Arten

    Streng zu schützende Tier- und Pflanzenarten vongemeinschaftlichem Interesse (prioritäre Arten, Richtli-nie 92/43/EWG des Rates, FFH-Richtlinie)

    Siehe Anhang der besonders schutzwürdigenLebensräume und Arten

    Arten der Vogelschutzrichtlinie mit besonderemSchutzbedarf in ihrem Verbreitungsgebiet sowie Zugvo-gelarten mit besonderem Maßnahmenbedarf hinsicht-lich ihrer Vermehrungs-, Mauser- und Überwinterungs-gebiete sowie der Rastplätze in ihren Wanderungsge-bieten (Richtlinie 79/409/EWG, Vogelschutzrichtlinie)

    Siehe Anhang der besonders schutzwürdigenLebensräume und Arten

    = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen

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    Naturraumsteckbrief

    27

    Arten und Biotope Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Arten und Biotope aus Sicht anderer UmweltbereicheUmweltbereich/Potential

    Anforderung

    Erholung Aufgrund der hohen Naherholungsnachfrage kommt der Sicherung des freien Zugangs zurLandschaft sowie der Sicherung und Entwicklung der Erholungseignung und der Erlebnisqua-

    lität der Landschaft besondere Bedeutung zu. Das Offenland sollte in seiner Vielfalt erhalten

    werden; in den empfindlichen Landschaftsteilen bzw. Lebensräumen (naturnahe Fließgewäs-

    ser, Felsschluchten) sollte die Zugänglichkeit in Abstimmung mit den Bedürfnissen des Arten-

    und BIotopschutzes gesichert werden.

    Landschaftsbild Schurwald und Welzheimer Wald weisen in weiten Teilen ein hohes landschaftsästhetischesPotential auf. Die landschaftliche Vielfalt des Naturraumes sollte erlebbar gesichert werden.

    Die Umsetzung von Arten- und Biotopschutzzielen sollte unter Berücksichtigung der Zielset-

    zungen zur Entwicklung des Landschaftsbildes erfolgen.

    Aus Landessicht vorrangige Schutz- und Entwicklungsziele sowie Mindeststandards für den Arten- und Bio-

    topschutz

    Schutz- und entwicklungsbedürftige Lebensraumtypen und Landschaften (siehe Karten AB/8 bis AB/10)

    - Schutz- und Entwicklungsschwerpunkte nach Lebensraumtypen

    Im Schur- und Welzheimer Wald sollten für die Belange des Arten- und Biotopschutzes vorrangig große naturnahe

    Wälder (Schluchtwälder, bodensauere Nadel- und Laubmischwälder), reichstrukturierte, venetzte Streuobstgebiete mit

    extensiv genutztem Grünland sowie naturnahe Gewässer- und Feuchtbiotope geschützt und gefördert werden.

    In den Wäldern sollten der Alt- und Totholzanteil erhöht sowie lichte Waldstrukturen und unbeeinflußte Sukzessionen

    (ohne Wildzäunung und Aufforstung) gefördert werden. Ergänzend sollten große Prozeßschutzflächen mit natürlicher

    Walddynamik eingerichtet sowie die Bann- und Schonwaldfläche ausgedehnt werden.

    Vorrangig ist auch die Sicherung und Förderung großflächiger reichstrukturierter Streuobstgebiete im mittleren Rem-

    stal, im Wieslauftal und in den Berglen. Dabei sollten lockere Hochstamm-Bestände mit alten Bäumen entwickelt

    werden. In den Streuobstbeständen und in den Auen liegen auch Schwerpunkte zur Ausdehnung extensiver Grün-

    landnutzung. Insbesondere die Sicherung der Naß- und Feuchtwiesen stellt ein wichtiges Ziel dar (z.B. entlang des

    Leintales mit seinen Seitentälern).

    Noch naturnahe, schutzbedürftige Fließgewässer- und Quelllebensräume befinden sich vor allem im Leintal mit Sei-

    tentälern und dem Schweizerbachtal. Hier liegen Schwerpunkte zur Förderung gefährdeter Gewässerarten. Zudem

    sollte an der Rems das Potential für die Entwicklung durchgängiger, naturnahe Fließgewässer genutzt werden. Dabei

    sind möglichst über größere Strecken natürliche, dynamische Gewässer- und Auenlebensräume anzustreben.

    - Gebiete mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund

    Innerhalb des Naturraumes eignet sich das Leintal mit seinen Seitentälern besonders für einen großräumig wirksa-

    men Lebensraumverbund und sollte im Sinne der PLENUM-Konzeption entwickelt werden. Dort sollten mit hoher Prio-

    rität repräsentative, naturnahe Waldbestände sowie extensive Grünlandnutzungen entlang der Gewässer erhalten und

    gefördert werden. Zudem sind die Felsschluchten und Klingen sowie die Flachmoorwiesen besonders schutzbedürftig.

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    Naturraumsteckbrief

    28

    Arten und Biotope Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    - Überregional bedeutsame Verbundachsen der Wald und Weidelandschaften und Fließgewässer mit besonderer Eig-

    nung für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung

    Die Wälder des Albtrauf, des Schurwaldes und des Welzheimer Waldes sollten durch einen überregional bedeutsa-

    men Lebensraum-Verbundkorridor vernetzt werden. Dazu sollten auf unterschiedlichen Standorten naturnahe und un-

    beeinflußte Waldbereiche entwickelt und trennende Infrastruktureinrichtungen (wie z.B. die B29) durchlässig gestaltet

    werden.

    Die Rems eignet sich im Naturraum besonders für eine durchgängige und naturnahe Gewässer- und Auenentwick-

    lung. Hier sollten in überdurchschnittlichem Maß Flächen für die naturnahe Entwicklung beeinträchtigter Streckenab-

    schnitte bzw. für eine natürliche Gewässer- und Auendynamik (Prozeßschutz) bereitgestellt werden.

    - Kohärentes europäisches Netz besonderer Schutzgebiete NATURA 2000

    Ergänzend zu den oben genannten Maßnahmen sollten die Lebensraumtypen und Habitate von europäischer Bedeu-

    tung erhalten sowie die erforderlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Kohärenz von NATURA 2000 durchgeführt

    werden.

    Sanierungsbedürftige Nutzungstypen und Landschaften:

    - Sanierungsbedürftige Landschaften

    Die Ozonbelastung kann in weiten Teilen den von den UN-ECE-Ländern vereinbarten Critical Level überschreiten.

    Durch geeignete Maßnahmen in den Quellgebieten der Vorläufersubstanzen ist auf eine Emissionsreduzierung hinzu-

    wirken. Eine Verbesserung der Gewässergüte ist vorrangig in den kritisch und stark belasteten Gewässerstrecken an

    der Lein und der Rems anzustreben.

    - Mindeststandards an Artenvorkommen für Nutzungstypen

    Die Mindestartenausstattung sollte insbesondere in fichtendominierten Waldgebieten sowie in intensiv genutzten

    Grünland- und Obstbaugebieten überprüft werden. Gegebenenfalls sind Maßnahmen zur Verbesserung der Lebens-

    raumbedingungen bzw. zur Erhöhung der biologischen Vielfalt einzuleiten. In verarmten Wäldern sind v.a. standortty-

    pische bodensauere Mischwälder mit einem höherem Strukturreichtum anzustreben.

    Ansprüche an die Nutzungssysteme:

    Bei der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sind vorrangig die Ziele zum Schutz und zur Entwicklung naturnaher

    Gewässer und Auen zu berücksichtigen. Dafür sollten insbesondere das Remstal von weiterer Bebauung freigehalten

    und in Rems und Lein die siedlungsbedingten Nährstoffeinträge reduziert werden. Entlang des geplanten Waldver-

    bundkorridors sollten die Verkehrsinfrastrukturen möglichst durchlässig gestaltet werden.

    Die landwirtschaftliche Entwicklung sollte extensive Nutzungsformen in den Streuobst- und Grünlandgebieten erhalten

    und fördern. Ein Schwerpunkt zur Ausdehnung extensiver Grünlandnutzung liegt im Gebiet mit besonderer Eignung

    für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund Leintal mit Seitentälern, in den Talauen des Remstals sowie in

    den großflächigen Streuobstgebieten (im Remstal, Wieslauftal und in den Berglen). Die forstwirtschaftliche Nutzung

    sollte so erfolgen, daß die Vernetzung der Waldlebensräume von Albtrauf, Schurwald und Welzheimer Wald unter-

    stützt wird. Anzustreben ist eine hohe Dichte naturnaher und unbeeinflußter Waldbereiche. Im Gebiet mit besonderer

    Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund Leintal mit Seitentälern sollten naturnahe, repräsenta-

    tive Waldbestände erhalten und entwickelt werden. Auf den nadelwalddominierten saueren Standorten sollten stand-

    orttypische bodensauere Mischwälder gefördert werden.

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    Naturraumsteckbrief

    29

    Arten und Biotope Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz der Arten und BiotopeUmweltbereich/Potential

    Anforderung

    Rohstoffe Durch die Gewinnung von Rohstoffen sollten weder durch direkte noch durch indirekte Einwir-kungen aktuell oder potentiell wertvolle Lebensräume und Standorte beeinträchtigt werden.

    Grundwasser Die Lebensraumfunktion und die standortprägende Funktion der Grundwasservorkommensollte insbesondere in den Quell- und Tallagen erhalten werden.

    Boden Das Standortpotential der Böden sollte in Abstimmung mit den Erfordernissen und Zielen desArten- und Biotopschutzes gesichert werden. Insbesondere im Gebiet mit besonderer Eignung

    für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund Leintal mit Seitentälern und in sonsti-

    gen naturnahen, standorttypischen Waldbeständen sollten Meliorationen vermieden und ge-

    eignete Nutzungssysteme angestrebt werden. Bodensauere Verhältnisse sollten erhalten wer-

    den.

    Fließgewässer Die Auen der überwiegend naturnahen Fließgewässer und der Fließgewässer mit hoher Eig-nung für eine naturnahe Entwicklung sollten von Bebauung freigehalten und mit hoher Priorität

    eine Vernetzung mit den Quellgebieten mit hoher Dichte gut erhaltener Biotope erreicht wer-

    den.

    Klima/Luft Die Immissionsbelastung kann für Ozon über dem von den ECE-Ländern vereinbarten CriticalLevel liegen. In den Quellgebieten der Vorläufersubstanzen sollten Emissionsminderungs-

    maßnahmen eingeleitet werden.

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    Naturraumsteckbrief

    30

    Arten und Biotope Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Indikatoren zum Schutz und zur Entwicklung der Arten und Biotope

    • Ozon-Immission (⇓ )

    • Gewässergüte (↑)

    • Durchschnittliche Größe der unzerschnittenen Räume (↓)

    • Fläche der Bann- und Schonwälder (↑)

    • Bestandsentwicklung der Zielorientierten Indikatorarten insbesondere der Wälder, Streuobstgebiete, Fließgewässer

    und Quelllebensräume (Siehe entsprechende Artenlisten für das Albvorland, in: RECK et al., 1996.∗) (Siehe Anhang

    der besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten)

    • Erfüllung des Mindeststandards für die Artenausstattung insbesondere in intensiv genutzten Acker- und Grünland-landschaften und fichtendominierten Wäldern (Siehe entsprechende Artenlisten für das Albvorland, in: RECK et al.,

    1996.∗) (Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten)

    Für die Belange des Arten- und Biotopschutzes sind insbesondere die Vorkommen der prioritär schutzbedürftigen

    Zielarten (‘Landesarten', siehe Anhang) in stabilen Beständen zu sichern bzw. zu fördern. Zur Erhaltung der vom

    Aussterben bedrohten bzw. akut gefährdeten Landesarten (Gruppe A, siehe Anhang) sollen Artenhilfsmaßnahmen

    durchgeführt werden. Landesarten sind generell in jeder Planung besonders zu beachten (Ziele zum Bestandsschutz

    sowie zur Vermeidung und zum Ausgleich von Eingriffen siehe RECK et al. 1996). (Siehe Anhang der besonders

    schutzwürdigen Lebensräume und Arten)

    Legende:

    ⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich

    ↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich

    ↔ Sicherung des Status Quo

    ↓ Abnahme der Belastungen erforderlich

    ⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich

    ∗ RECK, H., WALTER, R., OSINSKI, E., HEINL, T., KAULE, G. (1996): Räumlich differenzierte Schutzprioritäten für den Arten- und Biotopschutz inBaden-Württemberg (Zielartenkonzept). - Gutachten im Auftrag des Landes Baden-Württemberg, gefördert durch die Stiftung Naturschutzfonds,1730 Seiten und ein Kartenband; Institut für Landschaftsplanung und Ökologie, Universität Stuttgart.

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    Naturraumsteckbrief

    31

    Erholung Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Eignung des Natur-raumes für land-schaftsgebundene

    Eignungsmerkmale Indikatoren Dominierende Ausprägung der Indikatoren inStufen bzw. Ausprägung im landesweiten Ver-gleich in Stufen

    Erholung gering mittel hoch

    Verfügbare Land-schaftsfläche

    Je Einwohner für Aufenthalteaußerhalb der Siedlungsge-biete zur Verfügung stehendeLandschaftsfläche im Natur-raum(siehe Karte ER/1)

    LandschaftlicheErholungs-eignung

    Anteil geeigneter und ausge-statteter Landschaftsfläche ander verfügbaren Landschafts-fläche

    (siehe Karte ER/2)Ausstattung desRaumes mit natür-lichen, erholungs-bedeutsamen Land-schaftselementen

    Anteil geeigneter Landschafts-fläche an der verfügbarenLandschaftsfläche

    (siehe Karte ER/3)Waldrandsituationen

    Raumvielfalt

    Schneesicherheit(Höhenlage)

    Gewässer und Gewäs-serrandsituationen derFließgewässer

    Gewässer und Gewäs-serrandsituationen derStillgewässer

    Ausstattung desRaumes mit Erho-lungsinfrastruktur

    Anteil der infrastrukturellausgestatteten Fläche an derverfügbaren Landschaftsfläche

    (siehe Karte ER/4)

    .

    Allgemeine Erschließung(Erlebnisflächen in denEinzugsgebieten der Er-holungsparkplätze)Allgemeine Erschließung(Erlebnisflächen derRad- und Wanderwege)

    Erlebnisflächen desWintersports

    = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen

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    Naturraumsteckbrief

    32

    Erholung Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Erholungsnachfrage Merkmale der Er- Indikator Ausprägung des Indikators in Stufenholungsnachfrage gering mittel hoch

    Interessensge-biete der ortsbe-zogenen Erho-lung

    Anteil der Interessensgebietefür die Stadtranderholung ausden hochverdichteten Sied-lungsgebieten(siehe Karte ER/5)

    Potentielle Erho-lungsnachfrage

    Summe der Erholungsnach-frage aufgrund der potentiellenAufenthaltsdichten

    (siehe Karte ER/6)Potentielle Aufenthalts-dichte der Binnennach-frage im NaturraumPotentielle Aufenthalts-dichte der Außennach-frage aus benachbartenNaturräumenPotentielle Aufenthalts-dichte der Ferien- undKurbevölkerung

    Überregional bedeutsameAusflugsziele

    Freizeitpark Aichstrut/Kaisersbach

    Belastungskennwerte Durchschnittliche Belastungsstufeder Landschaft

    Belastungstypgering mittel hoch

    Verlärmung (1990)(siehe Karte ER/7)

    Zerschneidung (1990)

    Gewässerbelastung (1993-97)

    Konflikte durch Erholung (1987) Konflikte können durch die hohe Naherholungsnach-frage auftreten.

    Derzeitige Sicherungder erholungsgeeig-neten Landschaft

    Sicherungsinstrument Flächenanteil durch unterschiedliche Siche-rungsinstrumente gesicherter Erholungsland-schaft in Stufen

    < 33% 33 - 66% > 66 %Natur- und Landschaftsschutzgebiete

    Naturparke

    Schutzbedürftige Bereiche für die Erholung .

    Grünzüge und Grünzäsuren

    = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen

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    Naturraumsteckbrief

    33

    Erholung Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Prädikatisierung nachKurortegesetz

    Kurorte und Kurbäder Ort (Prädikatisierung)(siehe Karte ER/8)

    Gemeinde

    • Heilbad (HB)• Heilklimatischer Kurort (HKK)• Kneippheilbad, Kneippkurort (KHB)• Ort mit Heilquellen- oder Moorkurbetrieb (HKB)• Luftkurort (LKO)

    Welzheim (LKO) Welzheim

    Erholungsorte (ERO) • Kaisersbach (ERO)• Adelberg (ERO)• Gschwend (ERO)

    KaisersbachAdelbergGschwend

    Anforderungen an die Erholungsnutzung aus anderen UmweltbereichenUmweltbereich/Potential

    Anforderung

    Arten und Biotope In den empfindlichen Lebensräumen von Schurwald und Welzheimer Wald (Quellen, Fels-schluchten und Klingen, Naß- und Feuchtwiesen) sollen Überlastungen durch Erholungsnut-

    zung vermieden werden.

    Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Erholungsfunktionen der Landschaft

    Schutzwürdige Bereiche:

    In Schurwald und Welzheimer Wald kommt der Sicherung der Erholungseignung aufgrund der hohen landschaftlichen

    Erholungseignung und der großen Naherholungsnachfrage eine wichtige Bedeutung zu. Insbesondere in den Interes-

    sensgebieten der ortsbezogenen Erholung am Süd- und Westrand und in der Umgebung der prädikatisierten Kur- und

    Erholungsorte sollte die Erlebnisqualität der Landschaft gesichert werden. Zur Sicherung der Erlebnisqualität der Land-

    schaft sollten die Wiesentäler offengehalten werden.

    Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:

    Die Lärmbelastung der Landschaft sollte verringert werden. Vorrangig im Remstal sollte die Erholungseignung der

    Landschaft verbessert werden.

    Anforderungen an die Nutzungssysteme:

    Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte so erfolgen, daß die Erlebnisqualität der Landschaft insbesondere in den

    Talräumen erhalten wird und die Lärmbelastung der Landschaft abnimmt.

    Die land- und forstwirtschaftliche Entwicklung sollte so erfolgen, daß die Talräume offengehalten werden.

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    Naturraumsteckbrief

    34

    Erholung Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald

    Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Potentiale anderer Umweltbereiche zum Schutz der Er-holungsfunktionen der LandschaftUmweltbereich/Potential

    Anforderung

    Grundwasser/Boden Grundwasser und Boden sollten so entwickelt werden, daß die Standortvielfalt und damit dieErlebnisqualität der Landschaft gesichert wird.

    Oberflächengewässer Die Talräume sollten so weit als möglich offengehalten werden.

    Arten und Biotope Im Gebiet mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen LebensraumverbundLeintal mit Seitentälern sollte Erholungsnutzung in verträglichem Umfang zugelassen werden.

    In Teilräumen sollten gegebenenfalls Naturerlebnisräume entwickelt werden.

    Landschaftsbild In Schurwald und Welzheimer Wald kommt der Sicherung der Erlebnisqualität der Landschaftbesondere Bedeutung zu. Die Eigenart der Landschaft sollte durch Konzepte zur Verkehrs-

    und Siedlungsentwicklung, zur Entwicklung von Infrastrukturen und zur land- und forstwirt-

    schaftlichen Entwicklung in größtmöglichem Umfang erhalten werden.

    Indikatoren für die Sicherung des Erholungspotentials

    • Lärmbelastung der Landschaft(↓)

    • Offenlandfläche in den Talräumen (↔ )

    • landschaftsästhetisches Potential (↔ )

    Legende:

    ⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich

    ↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich

    ↔ Sicherung des Status Quo

    ↓ Abnahme der Belastungen erforderlich

    ⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich

  • 0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    [Größenkl. in km²] [Fläche/Größenkl. in km²]

    bis 4 514 − 8 45

    8 − 16 32816 − 32 20532 − 64 266

    64 − 100 0> 100 0

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

    0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

  • 0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

    0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

  • 0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

    0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

  • 0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

    0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

  • 0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

    0 5 10 15 20 25 km

    1:450.000

    Welzheim

    Schorndorf Schwäb. Gmünd

  • 0 10 20 30 40 50 60 km

    1:2.500.000

    0 10 20 30 40 50 60 km

    1:2.500.000

  • 0 10 20 30 40 50 60 km

    1:2.500.000

    0 10 20 30 40 50 60 km

    1:2.500.000

  • 0 10 20 30 40 50 60 km

    1:2.500.000

    0 10 20 30 40 50 60 km

    1:2.500.000

  • 0 10 20 30 40 50 60 km

    1:2.500.000

    [Klasse] [Fläche/Klasse in km²]

    gering (< 35dB(A)) 70mittel (35−45dB(A)) 288

    hoch (> 45dB(A)) 245

    0 10 20 30 40 50 60 km

    1:2.500.000

  • Materialien zumLandschaftsrahmenprogramm

    Universität StuttgartILPÖ/IER

    Naturraumsteckbrief

    35

    Landschaftsbild Naturraum Nr. 107Schwurwald und Welzheimer Wald

    Leistungsfähigkeit der Merkmale der Leistungsfähigkeit Ausprägung im landesweiten Vergleich in StufenNaturpotentiale gering mittel hoch

    Landschaftsästhe-tisches Potential

    Gesamtwert(siehe Karte LA/1)

    5% 38% 57%

    Landschaftliche Vielfalt(siehe Karte LA/2)

    3% 29% 68%

    Landschaftliche Natürlichkeit(siehe Karte LA/3)

    5% 39% 56%

    Landschaftliche Eigenart(Summe)(siehe Karte LA/4)

    41% 25% 33%

    Maßstäblicher Zusam-menhang der Land-schaftselementeKonstanz der Landnut-zung

    Schutzwerte in der Landschaft .

    Wertbestimmende Elemente Streuobstbestände, Wälder, Klingen und Fels-schluchten, Fließgewässer, Auengrünland, Burgen

    Visuelle Sensitivitätder Landschaft

    Reliefbezogene Widerstands-funktion der Landschaft ge-genüber Eingriffen

    Visuelle Merkmale Merkmale RaumbezugOrientierungsmerkmale Im Naturraum sind insbesondere der westliche Trauf

    des Welzheimer Waldes und das Remstal durchweite Sichtbeziehungen gekennzeichnet. Nach Sü-den sind die Blickbeziehungen zu den Stauferbergenund dem Albtrauf von besonderer Bedeutung.

    Anordnungsmerkmale der Siedlungen Die Siedlungen sind zum einen kettenförmig in denTälern angeordnet, zum anderen befinden sie sichauf der Hochfläche randlich von Geländeeinschnitten,häufig in Rodungsinseln. Im westlichen WelzheimerWald dominieren Weiler und Einzelhöfe.

    Anordnungsmerkmale des Offenlandes Das Offenland bildet in den Tälern mehr oder weni-ger zusammenhängende Bänder. Auf den Hochflä-chen sind je nach Ausprägung der Riedel mehr oderweniger gestreckte Offenlandbänder anzutreffen.

    Anordnungsmerkmale des Waldes Wald befindet sich auf den Steilhängen und auf ei-nem großen Teil der Hochflächen als zusammen-hängende Flächen, die von Offenlandinseln durch-brochen sind.

    = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen

  • Materialien zumLandschaftsrahmenprogramm

    Universität StuttgartILPÖ/IER

    Naturraumsteckbrief

    36

    Landschaftsbild Naturraum Nr. 107Schwurwald und Welzheimer Wald

    Tendenzen der Nut- Nutzungstyp Tendenz der Nutzungsentwicklungzungsentwicklung Siedlung Mit Siedlungszuwächsen ist vor allem im Bereich des

    Rems- und des Murrtales zu rechnen.Industrie Mit einem geringen Zuwachs an Industrie- und Gewer-

    beflächen ist vor allem in den Schwerpunkten der Sied-lungsentwicklung zu rechnen.

    Wald Im Naturraum sind nur geringe Veränderungen derWaldfläche zu erwarten.

    Landwirtschaftlich genutzte Fläche Die landwirtschaftlich genutzte Fläche wird insbesonde-re in den Tälern weiter abnehmen.

    Infrastrukturen des Straßenverkehrs Aus- und Neubaumaßnahmen sind vor allem für diewichtigen Querungen von Schurwald und WelzheimerWald zwischen den Siedlungsschwerpunkte vorgese-hen.

    Infrastrukturen des Schienenverkehrs Hier sind keine Veränderungen zu erwarten

    Infrastrukturen des Flugverkehrs Hier sind keine Veränderungen zu erwarten.

    Derzeitige Sicherungder Naturpotentiale

    Sicherungsinstrument Flächenanteil durch unterschiedlicher Siche-rungsinstrumente gesicherter L