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Naturraum Schurwald und Welzheimer Wald (Nr. 107)
Allgemeine Naturraumbeschreibung
Übersichtskarte und Foto
Oberflächennahe mineralische Rohstoffe - Beschreibung
Karten:
RO/1 Oberflächennahe mineralische Rohstoffe
RO/2 Abbaustellen und Fördermengen
Grundwasser - Beschreibung
Karten:
GW/1 Ergiebigkeiten der hydrogeologischen Einheiten
GW/2 Aktuelle Sickerwasserrate in Wassereinzugsgebieten
GW/3 Gesteinsbedingte geogene Grundwasserbeschaffenheit
GW/4 Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung
GW/5 Nitratbelastung des Grundwassers 1997
GW/6 Wasserschutzgebiete
Boden - Beschreibung
Karten:
BO/1 Güte der Böden als Standort für landwirtschaftliche Kulturen
BO/2 Filter- und Pufferkapazität der Böden - Gesamtbewertung
BO/3 Böden als Ausgleichskörper im Wasserhaushalt
BO/4 Feuchtigkeitsstufen der Böden
BO/5 Stickstoffaustragsgefahr aus den landwirtschaftlich genutzten Böden aufgrund des Kulturartenspektrums
BO/6 Mittlere Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung im Hinblick auf den Pflanzenschutzmitteleinsatz
Fließgewässer - Beschreibung
Karten:
FL/1 Morphologischer Zustand der Fließgewässer
FL/2 Periodische Überflutungen an Fließgewässern
FL/3 Überbauungsgrad der Auen
FL/4 Gewässergüte 1993 - 1997
FL/5 Überschwemmungsgebiete
FL/6 Aus Arten- und Biotopschutzsicht besonders geeignete Bereiche für die Entwicklung durchgängiger undnaturnaher Fließgewässer
Klima/Luft - Beschreibung
Karten:
KL/1 Regionale Durchlüftungsverhältnisse
KL/2 Inversionshäufigkeit
KL/3 Lokalklimatisch bedeutsame Flächen
KL/4 Mittlere jährliche Windgeschwindigkeit
KL/5 Zahl der Tage mit sommerlicher Wärmebelastung
KL/6 Stickstoffdioxid-Emissionen 1990
KL/7 VOC-Emissionen (VOC = Flüchtige organische Verbindungen)
Arten und Biotope - Beschreibung
Karten:
AB/1 Größe unzerschnittener Räume
AB/2 Baumartenverteilung in den Gemeinden
AB/3 Kartierte Biotope und Biotopkomplexe der Typen bodensaure Laub- und Nadelwälder
AB/4 Kartierte Biotope und Biotopkomplexe des Typs Fettwiese/Weide
AB/5 Kartierte Biotope und Biotopkomplexe des Typs Streuobst
AB/6 Kartierte Biotope und Biotopkomplexe der Typen Wildbach und Bachlauf
AB/7 Natur- und Landschaftsschutzgebiete, Stand 12/1997
AB/8 PLENUM - Projektgebiete 1996
AB/9 Großflächige Vorranggebiete und Lebensraumkorridore für den Arten- und Biotopschutz
AB/10 Gebiete und Korridore mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund
Erholung - Beschreibung
Karten:
ER/1 Verfügbarkeit von Landschaft für die Bevölkerung
ER/2 Eignung der Naturräume für die landschaftsgebundene Erholung
ER/3 Ausstattung der Naturräume mit natürlichen erholungsbedeutsamen Landschaftselementen
ER/4 Ausstattung der Naturräume mit Erholungsinfrastruktur
ER/5 Anteil von Nachfragegebieten der Stadtranderholung an der Naturraumfläche
ER/6 Gesamterholungsnachfrage
ER/7 Lärmbelastung in der Landschaft
ER/8 Kur- und Erholungsorte mit Prädikaten
Landschaftsbild - Beschreibung
Karten:
LA/1 Landschaftsästhetisches Potential (km-Raster)
LA/2 Landschaftliche Vielfalt (km-Raster)
LA/3 Natürlichkeit der Landschaft (km-Raster)
LA/4 Eigenartsverluste in der Landschaft (km-Raster)
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
Materialien zumLandschaftsrahmenprogramm
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Naturraumsteckbrief
2
Leitbild derNaturraumentwicklung
Naturraum Nr. 107
Schurwald und Welzheimer Wald
Allgemeine Naturraumbeschreibung∗
Der Naturraum bildet den Übergang zwischen den geschlossenen Lias-Platten des Albvorlandes und dem eigentlichen
Keuperbergland. In den oberen geologischen Stockwerken hat sich teilweise die Lias-Schicht erhalten, nach unten
schließen sich die Keuperschichten an. Hier haben sich zahlreiche Talsysteme eingegraben und gliedern diese je nach
erreichter geologischer Schicht. Im Bereich des Stubensandsteins werden Terrassen ausgebildet, in den Keupermergel-
schichten werden die Täler geräumiger und die steilen Hänge durch zahlreiche Klingen zerschrundet. Dort wo das Ent-
wässerungssystem den Gipskeuper erreicht, werden die Täler breit ausgeräumt. Die Keuperhöhen erreichen 550m, in
den Talauen sinkt das Gelände bis auf 250m ab.
Nach Norden bildet das Murrtal die Grenze zu den Schwäbisch-Fränkischen Waldbergen, die südliche und östliche
Grenze wird durch das Filstal und die geschlossene Lias-Platte des Albvorlandes gebildet. Nach Westen zum Neckar-
becken hin stellt ein durch Randbuchten zerlappter, prägnanter Traufbereich die deutliche Grenze dar.
Die Liasflächen sind zum Teil lößbedeckt und werden dort, wo sie breit genug sind, ackerbaulich genutzt. Die Sandstein-
Keuperflächen und die Talflanken der engen Täler sind meist waldbestanden. In den breit ausgeräumten und tief einge-
schnittenen Tälern von Rems und Wieslauf herrscht an den Hängen Wein- bzw. Obstbau vor.
Innerhalb des Naturraumes bilden der Schurwald zwischen Fils- und Remstal, die weit ausgeräumten Täler von Rems
und Wieslauf sowie der Welzheimer Wald zwischen Rems- und Murrtal die prägenden Einheiten. Im Schurwald sind die
einzelnen Lias-Platten noch miteinander verbunden und bedecken die einzelnen Riedel. Wo diese breit genug sind,
herrscht ackerbauliche Nutzung vor. Im Welzheimer Wald lassen sich im wesentlichen der westliche, niedrig gelegene,
weitgehend liasfreie, obstreiche Teil (Berglen), die östlichen, ackerbaudominierten Liasplatten (Welzheimer-Alfdorder
Platten), der westliche Welzheimer Wald und der von Einzelhöfen und Weilern sowie Viehzucht geprägte nordöstliche
Welzheimer Wald unterscheiden.
Leitbild der Naturraumentwicklung
Der Naturraum besitzt aufgrund seiner hohen Erholungseignung und seiner Nähe zum Verdichtungsraum Mittlerer Nek-
kar besondere Bedeutung für die Sicherung der Erholungs- und Erlebnisqualität der Landschaft. Daher sollte die Ent-
wicklung im gesamten Raum unter Berücksichtigung der Erholungsansprüche erfolgen. Die engen Wiesentäler sollten
offengehalten, die Lärm- und Ozonbelastung verringert und die Erlebnisqualität der Landschaft erhalten werden. Die
extensiven landwirtschaftlichen Nutzungsformen (Streuobstnutzung, extensive Grünlandnutzung) sollten ebenso gesi-
chert werden, wie die Bereiche mit hohem landschaftsästhetischem Potential (Schurwald, Berglen, Leinbachtal, Hänge
des Rems- und Wieslauftales). Die gegenüber Landschaftsbildbeeinträchtigungen besonders empfindlichen Gebiete
(westlicher Traufbereich des Welzheimer Waldes, Talhänge von Rems und Wieslauf) erfordern eine besonders sorgsa-
me Entwicklung. Die Waldlebensräume von Welzheimer Wald, Schurwald und Albtrauf sollten durch die Entwicklung ei-
nes überregionalen Waldverbundkorridors miteinander vernetzt werden. Die Verkehrsbelastung sollte durch geeignete
Siedlungs- und Verkehrsentwicklung verringert, die Durchlässigkeit der Landschaft insbesondere entlang des Waldver-
bundkorridors verbessert werden.
∗ nach: Meynen, E., Schmithüsen, J. (Hrsg.), 1953: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Erste Lieferung. Selbstverlagder Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen.
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Naturraumsteckbrief
3
Leitbild derNaturraumentwicklung
Naturraum Nr. 107
Schurwald und Welzheimer Wald
In Teilräumen ergeben sich differenzierte Entwicklungsziele: Das Leintal mit seinen Seitentälern ist innerhalb der PLE-
NUM-Konzeption als Gebiet mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebesnraumverbund ausgewie-
sen. Hier sollten alle Nutzungssysteme auf die Ziele des Arten- und Biotopschutzes ausgerichtet werden. Ziel ist die Er-
haltung der Fließgewässerlebensräume und Feuchtbiotope, die Sicherung und naturnahe Entwicklung älterer, reprä-
sentativer Waldbestände, der Schutz der Felsschluchten und Klingen mit ihrer typischen Vegetation und die Erhaltung
und Förderung extensiver Nutzungsformen (Grünland-, Streuobstnutzung). Begleitend sollte die Gewässergüte der Lein
durch Verringerung der siedlungsbedingten Nährstoffeinträge verbessert werden.
Im Remstal erfordern die vielfältigen Ansprüche die Ausarbeitung und Umsetzung eines integrierten Entwicklungskon-
zepts. Das Remstal besitzt besondere Bedeutung für den Artenschutz (Fließgewässerlebensräume, großflächige Streu-
obstbestände); die Rems eignet sich in besonderem Maß für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung beeinträch-
tigter Streckenabschnitte, die direkt an Verbreitungsschwerpunkte von Quell-Lebensräumen angebunden werden sollten.
Für diesen Zweck sollten ausreichend Freiräume gesichert bzw. entwickelt und die siedlungsbedingten Nährstoffeinträge
in die Fließgewässer verringert werden. Die Böden des Remstales sind verbreitet durch gute landbauliche Eignung ge-
kennzeichnet und sollten deshalb von Überbauung freigehalten werden. Das Remstal ist zudem durch schlechte Durch-
lüftungsverhältnisse und im westlichen Teil durch eine hohe Luftbelastung gekennzeichnet. Daher stellt die Sicherung
und Entwicklung der lokalen Luftaustauschsysteme und des Talwindsystems ein vorrangiges Ziel dar. Zudem sollten die
kaltluftstauenden Flächen sowie die Emissionen der Leitsubstanzen (insbesondere im westlichen Teil) sollen verringert
werden.
Das Remstal ist aufgrund starker Landnutzungsdynamik und durch einzelne Infrastrukturelemente erheblich in seiner
landschaftlichen Eigenart beeinträchtigt. Daher kommt der Verringerung der Wirksamkeit bestehender Beeinträchtigun-
gen und der aktiven Entwicklung der Eigenart besondere Bedeutung zu. Schließlich sind im Remstal die Grundwasser-
vorkommen der Porengrundwasserleiter schutzwürdig. Aus diesem Grund sollten die Böden in ihrer Schutzfunktion er-
halten und die stofflichen Belastungen des Grundwassers durch Optimierung des Abwassersystems sowie durch Verrin-
gerung der Nährstoffaustragsgefahr landwirtschaftlicher Kulturen verbessert werden.
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Naturraumsteckbrief
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Leitbild derNaturraumentwicklung
Naturraum Nr. 107
Schurwald und Welzheimer Wald
Übergeordnete Indikatoren der Naturraumentwicklung
Die weitere Entwicklung des Naturraumes sollte vor allem anhand folgender Indikatoren kontrolliert werden:
• Nitratbelastung des Grundwassers (↓)
• Borbelastung des Grundwassers (↓)
• Ozon-Immission (⇓ )
• Lärmbelastung der Landschaft (↓)
• Durchschnittliche Größe unzerschnittener Räume (↑)
• Offenlandfläche in den Tälern (↔ )
• Überbauungsgrad der Böden in den Tälern (↔ )
• Bestandsentwicklung der Zielorientierten Indikatorarten insbesondere der Wälder, Streuobstgebiete, Fließgewässerund Quelllebensräume (Siehe entsprechende Artenlisten für das Albvorland, in: RECK et al., 1996.∗) (Siehe Anhangder besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten im Kapitel Arten und Biotope)
• Erfüllung des Mindeststandards für die Artenausstattung insbesondere in intensiv genutzten Acker- und Grünland-landschaften und fichtendominierten Wäldern (Siehe entsprechende Artenlisten für das Albvorland, in: RECK et al.,1996.∗) (Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten im Kapitel Arten und Biotope)
Darüber hinaus sind die Indikatoren und Zielsetzungen für die einzelnen Umweltbereiche zu beachten.
Legende:
⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔ Sicherung des Status Quo
↓ Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
∗ RECK, H., WALTER, R., OSINSKI, E., HEINL, T., KAULE, G. (1996): Räumlich differenzierte Schutzprioritäten für den Arten- und Biotopschutzin Baden-Württemberg (Zielartenkonzept). - Gutachten im Auftrag des Landes Baden-Württemberg, gefördert durch die Stiftung Naturschutz-fonds, 1730 Seiten und ein Kartenband; Institut für Landschaftsplanung und Ökologie, Universität Stuttgart.
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Naturraumsteckbrief
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Oberflächennahe mineralischeRohstoffe
Naturraum Nr. 107
Schurwald und Welzheimer Wald
Leistungsfähigkeit derNaturpotentiale
Verbreitung oberflächennaher mineralischer Roh-stoffe nach Rohstoffgruppen und Mächtigkeit(siehe Karte RO/1)
Flächenanteile von Rohstoffvorkommen unte r-schiedlicher Mächtigkeit nach Rohstoffgruppen
keinebedeutenden
Rohstoff-lager
Lagergeringer
Mächtigkeit
Lagermittlerer
Mächtigkeit
Lager hoherMächtigkeitbzw. hoher
Qualität
Kies und Sand 30%
Ziegeleirohstoff: Ton, Schluff, Löß, Lehm und Mergel 1% 1%
Werk- und Ornamentsteine: Sandstein, Kalkstein,Fleins und Granit
1%
Flächen ohne bedeutende Rohstofflager 67%
Nutzung derNaturpotentiale
Rohstoffgewinnung je Rohstoffgruppe(siehe Karte RO/2)
Fördermengen im Naturraum je Rohstoffgruppein Stufen
< 100 000 t/a 100 000 -500 000 t/a
> 500 000 t/a
Kies- und Sandvorkommen (1996) *
Quarzsandvorkommen (1996)
Ziegeleirohstoffvorkommen (1996) 1996 ohne Abbautätigkeit
Naturwerksteinvorkommen (1996) 1996 ohne Abbautätigkeit
Durch Abbau und Überbauung in Anspruch ge-nommene Fläche der Rohstoffvorkommen je
Flächenanteil abgebauter bzw. überbauter Roh-stoffvorkommen in Stufen
Rohstoffgruppe 10%i Kies- und Sandvorkommen (1993)
Ziegeleirohstoffvorkommen (1993)
Natursteinvorkommen: Vulkanite, Plutonite, Gangge-steine, Metamorphite (1993)
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
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Oberflächennahe mineralischeRohstoffe
Naturraum Nr. 107
Schurwald und Welzheimer Wald
Derzeitige Sicherungder Naturpotentiale
Sicherungsinstru-ment
Rohstoffgruppe Flächenanteil durch unterschiedliche Instrumen-te gesicherter Rohstoffvorkommen in Stufen
66%
Schutzwürdige Berei-che für den Abbauoberflächennaher
Kies und Sand .
Rohstoffe und Berei-che zur Sicherung vonRohstoffvorkommen
Ziegeleirohstoff
Naturwerkstein
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der oberflächennahen mineralischen Rohstoffe aus Sichtanderer UmweltbereicheUmweltbereich/Potential
Anforderung
Boden Konflikte zwischen Bodenschutz und Rohstoffgewinnung können vor allem bei einer Nutzungvon Ziegeleirohstoffen auftreten, da diese in der Regel in Gebieten mit leistungsfähigen Böden
(Täler) anzutreffen sind.
Klima/Luft/Lärm Insbesondere die Seitentäler der Fils, das Rems- und das untere Wieslauftal sind schlechtdurchlüftet. Durch die Rohstoffgewinnung sollten die Auswirkungen auf die Luftbelastung und
die Funktionsfähigkeit der Luftaustauschsysteme nicht weiter beeinträchtigt werden.
Arten undLebensräume
Die Nutzung oberflächennaher mineralischer Rohstoffe sollte wertvolle bzw. schutzbedürftige
Lebensräume und Standortqualitäten nicht beeinträchtigen.
Im Gebiet mit besonderer Eignung für einen großräumigwirksamen Lebensraumverbund
Leintal ist möglichst auf die Rohstoffgewinnung zu verzichten.
Erholung Aufgrund der hohen Naherholungsnachfrage und der günstigen Lage kommt der Sicherung derhohen Erholungseignung im Naturraum besondere Bedeutung zu. Daher sollte die Rohstoffge-
winnung mit besonderer Rücksicht auf das Erholungsgeschehen erfolgen. Die Zerschneidung,
Verlärmung und die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes sollten nicht zunehmen. Besonders
sorgsam sollten die in den Interessengebieten der ortsbezogenen Erholung liegenden westlichen
Teile sowie die Umgebung der prädikatisierten Kur- und Erholungsorte (Welzheim, Adelberg,
Kaisersbach und Gschwend) entwickelt werden.
Landschaftsbild Besonders empfindlich gegenüber Landschaftsbildbeeinträchtigungen sind die Randbereichezur Stuttgarter Bucht, zu den Fildern und zum Neckarbecken sowie die Täler von Rems,
Wieslauf und Lein. In diesen Gebieten sollte die Rohstoffgewinnung möglichst sorgfältig erfol-
gen bzw. bei großen zu erwartenden Auswirkungen unterlassen werden.
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Oberflächennahe mineralischeRohstoffe
Naturraum Nr. 107
Schurwald und Welzheimer Wald
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der oberflächennahen mineralischen Rohstoffe
Schutzwürdige Potentiale:
Im Schurwald und Welzheimer Wald sind vor allem die Quarzsandvorkommen besonders schutzwürdig. Da ein Großteil
der Rohstoffvorkommen in Landschaftsschutzgebieten und regionalen Grünzügen liegen, sollten geeignete Flächen mit
geringem Konfliktpotential gesichert werden. Aufgrund ihrer Lage (Täler) sind die Ziegeleirohstoffvorkommen durch
Überbauung gefährdet. Hier sollte auf eine direkte oder indirekte Sicherung geachtet werden.
Ansprüche an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte insbesondere in den Tallagen so erfolgen, daß die Ziegeleirohstoffvor-
kommen zugänglich erhalten werden.
Die Rohstoffgewinnung sollte so erfolgen, daß die Erholungseignung und das Landschaftsbild nicht beeinträchtigt wer-
den. Insbesondere im Gebiet mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund Leintal mit
Seitentälern, in den visuell empfindlichen Bereichen und in den Erholungsschwerpunkten sollte die Rohstoffgewinnung
möglichst unterbleiben. Der Transportaufwand für die Rohstoffgewinnung sollte minimiert werden.
Indikatoren für die Sicherung und die umweltschonende Nutzung der oberflächennahen mineralischen Rohsto f-fe
• Schutzwürdige Flächen für den Abbau oberflächennaher Rohstoffe (Quarzsandvorkommen) (↑)
• Schutzwürdige Flächen für den Abbau oberflächennaher Rohstoffe (Ziegeleirohstoffvorkommen) (↑)
Legende:
⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔ Sicherung des Status Quo
↓ Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
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Grundwasser Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Leistungsfähigkeit derNaturpotentiale
Merkmale der Leistungsfähigkeit Flächenanteile unterschiedlicher Leistungsfä-higkeit in Stufen
Grund-wasser-
geringleiter
geringeLeistungs-fähigkeit
mittlereLeistungs-fähigkeit
hoheLeistungs-fähigkeit
Ergiebigkeiten der Lockergesteinsgrundwasserleiter(siehe Karte GW/1)
10%
Ergiebigkeiten der Festgesteinsgrundwasserleiter(siehe Karte GW/1)
90%
Mittlerer Grundwasserflurabstand 35% 10% 55%
Grundwasserneubildung aus Niederschlägen(Sickerwasserrate)(siehe Karte GW/2)
35% 65%
Gesteinsbürtiger geogener Lösungsinhalt der Grund-wässer(siehe Karte GW/3)
15% 85%
Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung außer-halb größerer Siedlungen(siehe Karte GW/4)
35% 65%
Nutzung derNaturpotentiale
Art der Nutzung Flächenanteile unterschiedlicher Intensitätsstu-fen im Naturraum bzw. durchschnittlicher Inten-sitätsgrad der Nutzung in Stufen
gering mittel hochEntnahme von Grundwasser, Quellwasser und Uferfil-trat (1991)
Indirekte Nutzung aufgrund der Bodenbewirtschaftung (siehe Teil Boden)
Belastungskennwerteder Naturpotentiale
Schadstoffe Anteil an Proben des Grundwasserüberwa-chungsprogrammes unterschiedlicher Konzen-trationsbereiche
geringeKonzentration
mittlereKonzentration
hoheKonzentration
Nitrat (1997)(siehe Karte GW/5)
77% 20% 3%
Bor (1993) 47% 53%
Atrazin (1995) 97% 3%
Derzeitige Sicherungder Potentiale
Sicherungsinstrument Flächenanteil durch unterschiedliche Instrumen-te gesicherter Grundwasservorkommen in Stu-fen
< 33% 33 - 66% > 66 %Wasserschutzgebiete(siehe Karte GW/6)Schutzwürdige Bereiche für die Wasserwirtschaft undBereiche zur Sicherung von Wasservorkommen
Natur- und Landschaftsschutzgebiete .
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
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Grundwasser Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Grundwasservorkommen aus anderen Umweltbere i-chenUmweltbereich/Potential
Anforderung
Boden/Arten undLebensräume
Die Nutzung der Grundwasservorkommen sollte so erfolgen, daß die Ansprüche der
schutzwürdigen Tiere und Pflanzen an die Wasserführung der Fließgewässer und an den Bo-
denwasserhaushalt insbesondere in den Schwerpunkten schutzwürdiger Lebensräume im
Leintal, an Schweizerbach und Rems gesichert werden. Dabei sind die Toleranzschwellen vor
allem der gefährdeten Arten und Lebensgemeinschaften bezüglich der Schwankungen des
Grundwasserstandes zu berücksichtigen. Die für die Sicherung schutzbedürftiger Arten und
Lebensgemeinschaften notwendige Grundwasserbeschaffenheit sollte erhalten werden.
Erholung/Landschaftsbild
Die Grundwasservorkommen sollten so genutzt werden, daß die Erlebnisqualität der Land-
schaft durch die Erhaltung unterschiedlicher Standortbedingungen gesichert wird.
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Grundwasserpotentiale
Schutzwürdige Bereiche:
Im Naturraum sollten insbesondere die Grundwasservorkommen des Remstales geschützt werden. Dort sollten deshalb
vorrangig die Bodenfunktionen zum Schutz des Grundwassers erhalten werden. Im Einzugsgebiet sind Nutzungen anzu-
streben, die die stoffliche Qualität der Grundwasservorkommen nicht gefährden.
Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:
Im Remstal treten erhöhte Nitratkonzentrationen im Grundwasser auf. Die Einträge von Nitrat sollten durch geeignete
landwirtschaftliche Nutzungen bzw. Extensivierungen verringert werden. Im Remstal und randlich des Filstales treten er-
höhte Borbelastungen auf. Die Einträge sollten durch Reduzierung der siedlungsbedingten Austräge reduziert werden.
Anforderungen an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte insbesondere im Rems- und Filstal so erfolgen, daß die Leistungsfähig-
keit der Böden im Hinblick auf den Schutz des Grundwassers erhalten bleibt. Die siedlungsbedingten Austräge ins
Grundwasser erfordern eine Verbesserung des Abwassersystems. Dies trifft insbesondere auf den östlichen Teil des
Naturraumes mit hohem Anteil an Einwohnern ohne Kläranlagenanschluß zu.
Durch eine geeignete land- und forstwirtschaftliche Nutzung können insbesondere im Remstal die Nitrateinträge ins
Grundwasser verringert werden. Die Leistungsfähigkeit der Böden zum Schutz der Grundwasservorkommen sollte durch
entsprechende Nutzungen gefördert werden.
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Naturraumsteckbrief
11
Grundwasser Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Indikatoren für die Sicherung der Grundwasserpotentiale
• Nitratbelastung des Grundwassers (↓)
• Borbelastung des Grundwassers (↓)
Legende:
⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔ Sicherung des Status Quo
↓ Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
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Boden Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Leistungsfähigkeit derNaturpotentiale
Merkmale der Leistungsfähigkeit Flächenanteile von Böden unterschiedlicher Lei-stungsfähigkeit im Naturraum in Stufen
Merkmalnicht
vorhandenbzw.
nicht erfaßt
Leistungs-fähigkeit
starkwechselnd
geringeLeistungs-fähigkeit
mittlereLeistungs-fähigkeit
hoheLeistungs-fähigkeit
Güte der Böden als Standort für landwirtschaftlicheKulturen(siehe Karte BO/1)
100%
Filter- und Pufferkapazität der Böden -Gesamtbewertung(siehe Karte BO/2)
3% 37% 35% 10% 15%
Filter- und Pufferkapazität der Böden -Stoffgruppe: anorganische Schadstoffe
3% 25% 52% 5% 15%
Filter- und Pufferkapazität der Böden -Stoffgruppe: organische Schadstoffe
3% 67% 12% 3% 15%
Filter- und Pufferkapazität der Böden -Stoffgruppe: Säuren
3% 25% 52% 5% 15%
Leistungsfähigkeit der Böden als Ausgleichskörper imWasserhaushalt(siehe Karte BO/3)
3% 7% 7% 68% 15%
Regionaler Wasserüberschuß(klimatische Wasserbilanz)
Standortpotential für stenotope Arten:Verbreitung trockener Standorte im Offenland(siehe Karte BO/4)
20% 75% 5%
Standortpotential für stenotope Arten:Verbreitung feuchter Standorte im Offenland(siehe Karte BO/4)
5% 95%
Schutzfunktion als Grundwasser 35% 65%
Belastung derNaturpotentiale
Art der Belastung Flächenanteile unterschiedlicher Intensitätsstu-fen im Naturraum bzw. durchschnittlicher Inten-sitätsgrad der Nutzung in Stufen
gering mittel hochStickstoffaustragsgefahr aus den lw. genutzten Bödenaufgrund des Kulturartenspektrums (1993)(siehe Karte BO/5)
78%* 22%
Mittlere Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung imHinblick auf den Pflanzenschutzmitteleinsatz (1993)(siehe Karte BO/6)
48% 48% 4%
Überschreitung der Critical Loads durch die Stickstoff-gesamtdeposition (1995)
Überschreitung der Critical Loads durch die Schwefel-und Stickstoffgesamtdeposition (1995)
Flächengewichteter Bodenabtrag auf Ackerflächen
Flächeninanspruchnahme durch Siedlung und Verkehr(1993)
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
13
Boden Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Derzeitige Sicherungder Naturpotentiale
Sicherungsinstrument Flächenanteil durch unterschiedliche Siche-rungsinstrumente gesicherter Böden in Stufen
< 33 % 33 - 66 % > 66%
Grünzüge und Grünzäsuren
Schutzbedürftige Bereiche für Bodenerhaltung undLandwirtschaft (einschließlich Mindestfluren)
Natur- und Landschaftsschutzgebiete
Überschwemmungsgebiete
Wasserschutzgebiete
Bodenschutzwälder .
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Böden aus der Sicht anderer UmweltbereicheUmweltbereich/Potential
Anforderung
Grundwasser Zum Schutz der Grundwasservorkommen sollten vorrangig vor allem im Remstal die Bödenund Bodenfunktionen gesichert werden. Die Böden sollten so genutzt werden, daß die Gefahr
des Stoffaustrags minimiert wird.
Fließ- undStillgewässer
Im Einzugsgebiet der Lein und an der Rems bestehen wertvolle Quell- und Fließgewässerle-
bensräume, der Schweizerbach ist überwiegend naturnah. Die Böden in der Umgebung zu
wertvollen Lebensräumen sollten so genutzt werden, daß deren Leistungsfähigkeit nicht be-
einträchtigt wird. Die Auen sollten von weiterer Bebauung weitgehend freigehalten werden. Im
westlichen Teil des Naturraumes (vor allem in den Berglen) besteht eine erhöhte Oberflächen-
abflußgefahr. Dies kann durch eine geeignete Bodennutzung verringert werden.
Klima/Luft Im Bereich wertvoller lokaler Luftaustauschsysteme im Remstal und randlich des Filstalessollten die Böden so genutzt werden, daß die Luftaustauschfunktionen unterstützt werden.
Arten undLebensräume
Insbesondere im Gebiete mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebens-
raumverbund Leintal mit Seitentälern und im Bereich der Streuobstbestände im Remstal soll-
ten die Böden so genutzt werden, daß das Lebensraum- und Standortpotential für freilebende
Arten erhalten bleibt. Innerhalb des Gebietes mit besonderer Eignung für einen großräumig
wirksamen Lebensraumverbund sind naturnahe Waldbestände, Felsschluchten und Klingen,
extensiv genutzte Grünlandbereiche und Feuchtbiotope besonders schutzwürdig.
Erholung Aufgrund der hohen Naherholungsnachfrage und des hohen Waldanteils sollten insbesonderedie Offenlandbereiche in den Tälern erhalten werden.
Die Böden sollten im Hinblick auf die Bodentypen und die Standortbedingungen so geschützt
und entwickelt werden, daß die Erlebnisqualität der Landschaft gesichert wird.
Landschaftsbild Die Böden sollten so genutzt werden, daß die typischen Reliefelemente und Nutzungsstruktu-ren des Schurwaldes und des Welzheimer Waldes erlebbar gesichert werden.
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
14
Boden Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Böden
Schutzwürdige Bereiche und Potentiale:
Im Naturraum sind vor allem die vergleichsweise leistungsfähigen Böden der Talräume besonders schutzwürdig. Dort
treten verbreitet Böden guter landbaulicher Eignung auf, im Bereich der Kolluvien sind die Böden durch eine hohe Filter-
und Pufferkapazität und ein hohes Retentionspotential gekennzeichnet. In den Streuobstgebieten ist das Standort- und
Lebensraumpotential für freilebende Arten besonders schutzwürdig. Außerdem besitzen die Böden in den Talauen durch
ihre Funktion als Grundwasserüberdeckung eine wichtige Bedeutung. Schutzwürdig sind darüber hinaus die Böden mit
hohem Lebensraum- und Standortpotential im Gebiet mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebens-
raumverbund 'Leintal mit Seitentälern'.
Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:
Aufgrund des vergleichsweise hohen Anteils intensiver ackerbaulicher Kulturen besteht eine hohe Stickstoffaustragsge-
fahr. Die Böden sollten so genutzt und entwickelt werden, daß die Stickstoffaustragsgefahr minimiert wird. Im westlichen
Teil des Naturraumes besteht eine hohe Direktabflußneigung. Die Nutzung sollte so erfolgen, daß die Direktabflußgefahr
minimiert wird. In den Auen der Fließgewässer mit besonderer Eignung für eine naturnahe und durchgängige Entwick-
lung sollte das Standort- und Lebensraumpotential der Böden vor allem für gefährdete Arten erhalten und entwickelt
werden.
Ansprüche an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte im Naturraum so erfolgen, daß in den Auen keine weitere Überbauung
stattfindet. Dies trifft insbesondere auf das Leintal mit seinen Seitentälern und das Remstal zu.
Die landwirtschaftliche Nutzung sollte so erfolgen, daß die Täler offengehalten sowie die Stickstoffaustragsgefahr (ins-
besondere im Remstal) und der Direktabfluß (insbesondere im westlichen Teil) minimiert werden. Extensive Nutzungs-
formen (Streuobstnutzung, extensive Grünlandnutzung) sollten vorrangig im Remstal und im Gebiet mit besonderer
Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund 'Leintal mit Seitentälern' erhalten werden.
Die forstwirtschaftliche Nutzung sollte vor allem im Gebiet mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Le-
bensraumverbund Leintal mit Seitentälern im Einklang mit den Schutz- und Entwicklungszielen für schutzbedürftige Ar-
ten stehen.
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz der BödenUmweltbereich/Potential
Anforderung
Rohstoffe Die Rohstoffgewinnung sollte möglichst bodenschonend erfolgen. Wertvolle Standorte für dieErhaltung schutzbedürftiger Arten sollten dabei nicht in Anspruch genommen werden.
Grundwasser Die Nutzung des Grundwassers sollte insbesondere im Gebiet mit besonderer Bedeutung füreinen überregionalen Lebensraumverbund ‚Leintal mit Seitengewässern‘ unter Berücksichti-
gung der Standortansprüche schutzbedürftiger Arten an den Boden erfolgen.
Grundwasserabsenkungen im Bereich grundwasserabhängiger Biotope oder Standorte sollten
vermieden werden.
Materialien zumLandschaftsrahmenprogramm
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Naturraumsteckbrief
15
Boden Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Indikatoren für die Sicherung und die umweltschonende Nutzung der Böden
• Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung im Hinblick auf die Stickstofaustragsgefahr (↓)
• Überbauungsgrad der Auen (↔ )
Legende:
⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔ Sicherung des Status Quo
↓ Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
[Klasse] [Fläche/Klasse in km²]
gering 1mittel 174hoch 48
andere Nutzungen 380
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
[Klasse] [Fläche/Klasse in km²]
gering 106mittel 108hoch 9
andere Nutzungen 380
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
Materialien zumLandschaftsrahmenprogramm
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Naturraumsteckbrief
16
Fließgewässer Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Leistungsfähigkeit derNaturpotentiale
Merkmale der Leistungsfähigkeit Anteil an Fließgewässerstrecken bzw. Natur-raumflächen unterschiedlicher Leistungsfähig-keit in Stufen
gering mittel hochGewässernetzdichte
Abflußmenge der Fließgewässer
Selbstreinigungs- und Retentionsvermögen der Fließ-gewässer und Auen(siehe Karte FL/1)
33% 22% 45%
Selbstreinigungs- und Retentionsvermögen desGewässerbereichs
Selbstreinigungs- und Retentionsvermögen desAuenbereichs
Aktuelles Überflutungspotential der Auen(siehe Karte FL/2)
41% 31% 28%
Nutzung derNaturpotentiale
Art der Nutzung bzw.Inanspruchnahme der Potentiale
Durchschnittlicher Intensitätsgrad der Nutzungin Stufen bzw. Anteil unterschiedlicher Intensi-tätsstufen im Naturraum
gering mittel hochWasserentnahme (1991)
Wasserzufuhr (1991)
Stoffeintrag aus Siedlungen (Abwasser) (1991)
Durchschnittlicher Direktabflußanteil bei Nieder-schlagsereignissen
.
Überbauung der Auen (1993)(siehe Karte FL/3)
Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung im Einzugs-gebiet
37% 37% 26%
Belastungskennwerteder Naturpotentiale
Belastungstyp Anteil an Meßergebnissen je aggregierter Ge-wässergüteklasse im Naturraum
unbelastetbzw.
gering belastet
mäßigbelastet
kritisch belastetbis übermäßigverschmutzt
Gewässerbelastung (1993-97)(siehe Karte FL/4)
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
17
Fließgewässer Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Derzeitige Sicherung Sicherungsinstrument Anteil gesicherter Fließgewässerstreckeder Naturpotentiale < 33% 33 - 66% > 66%
Wasserschutzgebiete
Überschwemmungsgebiete(siehe Karte FL/5)
Schutzbedürftige Bereiche für die Wasserwirtschaftund Bereiche zur Sicherung von Wasservorkommen
Natur- und Landschaftsschutzgebiete .
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Fließgewässer und Auen aus der Sicht anderer Umwelt-bereicheUmweltbereich/Potential
Anforderung
Klima/Luft Der westliche Teil des Remstales und das untere Wieslauftal sind durch schlechte Durchlüf-tungsverhältnisse gekennzeichnet. Im Remstal besteht ein kräftiges Talwindsystem. Zur Si-
cherung und Erhöhung der Funktionsfähigkeit der lokalen Luftaustauschsysteme sollten diese
Bereiche jeweils von Emittenten und Luftaustauschhindernissen freigehalten werden.
Arten undLebensräume
Im Naturraum sollten die überwiegend naturnahen Fließgewässer Lein und Schweizerbach in
ihrer Qualität gesichert werden (siehe Karte FL/6). Dort befinden sich auch Schwerpunkte fürdie Förderung rückläufiger Gewässerarten.
Die Rems eignet sich in besonderem Maße für die Entwicklung durchgängiger naturnaher
Gewässer- und Uferlebensräume. Hier sollten in überdurchschnittlichem Maß Flächen für
Ufer- und Auendynamik bzw. zur naturnahen Entwicklung beeinträchtigter Streckenabschnitte
bereitgestellt werden.
Landschaftsbild Die Fließgewässer und Auen besitzen besondere Bedeutung für die Sicherung und Förderungdes landschaftsästhetischen Potentials von Schurwald und Welzheimer Wald. Die Gewässer-
und Auenentwicklung sollte auch die Anforderungen an die Landschaftsbildentwicklung be-
rücksichtigen.
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Fließgewässer
Schutzwürdige Bereiche und Potentiale:
Im Naturraum sind vorrangig die überwiegend naturnahen Gewässer von Lein und Schweizerbach, die gut erhaltenen
und gering belasteten Quellgebiete mit ihren Schluchten und Tobeln schutzwürdig. An der Rems sollten die Vorausset-
zungen für die Entwicklung eines durchgängigen und naturnahen Gewässers gesichert werden. Die Auenbereiche sollten
insbesondere in den schlecht durchlüfteten Räumen und in den Gebieten mit hoher Direktabflußneigung von Bebauung
freigehalten werden. Die Offenhaltung der Auen ist außerdem in den Gebieten hoher Erholungseignung von Bedeutung.
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
18
Fließgewässer Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:
An der Rems sollten in überdurchschnittlichem Maß Flächen für eine naturnahe Gewässerentwicklung zur Erhöhung der
biologischen Vielfalt bereitgestellt werden. Gewässer und Ufer sollten durchgängig gestaltet werden, soweit möglich ist
eine natürliche Ufer- und Auendynamik zuzulassen.
Die Gewässergüte der Fließgewässer bedarf insgesamt und besonders in den kritisch belasteten oder stark ver-
schmutzten Streckenabschnitten an Rems und Lein einer deutlichen Verbesserung.
Ansprüche an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte so erfolgen, daß die Auen von Bebauung weitgehend freigehalten wer-
den. Dies betrifft insbesondere die schlecht durchlüfteten Talabschnitte, die Talbereiche hoher Erholungseignung, die
Gebiete mit hohem Direktabfluß, die Täler mit überwiegend naturnahen Gewässern sowie die Talauen der Gewässer mit
hoher Eignung für die Entwicklung durchgängiger und naturnaher Gewässer zu. Die siedlungsbedingten Nährstoffeinträ-
ge sollten vorrangig im Remstal und im Leintal reduziert werden. Insgesamt sollten die Einträge auf die Leistungsfähig-
keit des Gewässers ausgerichtet werden.
Durch die landwirtschaftliche Nutzung sollten die Talräume hoher Erholungseignung offen gehalten werden. In den Ge-
bieten mit hohem Standort- und Lebensraumpotential für schutzbedürftige Arten sollte die landwirtschaftliche Nutzung
so erfolgen, daß das Potential gesichert und insbesondere im Gebiet mit besonderer Eignung für einen großräumig
wirksamen Lebensraumverbund entsprechend den Zielsetzungen des Arten- und Biotopschutzes entwickelt wird. Exten-
sive Nutzungsformen sollten erhalten und gefördert werden. Zur Verringerung der Nährstoffeinträge sollte die Talboden-
nutzung und die Nutzung der Gewässerrandstreifen vor allem in den kritisch belasteten Gewässerabschnitten extensi-
viert werden.
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz der FließgewässerUmweltbereich/Potential
Anforderung
Boden Vor allem im unmittelbaren Wechselwirkungsbereich zwischen terrestrischen Böden undFließgewässern ist auf eine Bodennutzung mit geringer Austragsgefährdung zu achten. In den
Einzugsgebieten mit hoher Erosionsgefahr und hoher Oberflächenabflußgefahr im westlichen
Teil ist eine Nutzung mit geringer Oberflächenabfluß- und Abtragsgefahr vorzuziehen.
Indikatoren zum Schutz und zur Entwicklung der Fließgewässer
• Gewässergüte (⇑)
• Fläche der ausgewiesenen Überschwemmungsgebiete (↑)
• Überbauungsgrad der Aue (↔ )
Legende:
⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔ Sicherung des Status Quo
↓ Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
[Klasse] [Länge/Klasse in km]
hoch 64mittel 32gering 48
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
[Klasse] [Länge/Klasse in km]
gering 60mittel 44hoch 40
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
[Klasse] [Länge/Klasse in km]
gering 54mittel 53hoch 37
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
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Naturraumsteckbrief
19
Klima/Luft Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Leistungsfähigkeit derNaturpotentiale
Merkmale der Leistungsfähigkeit Flächenanteile unterschiedlicher Leistungsfä-higkeit in Stufen
gering mittel hochRegionale Durchlüftung(siehe Karten KL/1 bis KL/4)
39% 60% 1%
Wärmeausgleichsfunktion in Bezug auf Wärmebela-stung(siehe Karte KL/5)
15% 35% 50%
Wärmeausgleichsfunktion in Bezug auf Kältereiz 35% 65%
Durchschnittliche Windgeschwindigkeit(siehe Karte KL/4)
15% 85%
Nutzung derNaturpotentiale
Art der Nutzung Durchschnittliche Intensität der Nutzung im Na-turraum
gering mittel hochNO2-Emissionen (1990)(siehe Karte KL/6)
48% 34% 18%
VOC-Emissionen (1990)(siehe Karte KL/7)
54% 14% 32%
Gefährdung und Bela-stungskennwerte derNaturpotentiale
Gefährdungszusammenhang/Belastungstyp Flächenanteil unterschiedlich gefährdeter/bela-steter Bereiche bzw. durchschnittliche Gefähr-dung/Belastungsintensität in Stufen
gering mittel hochNO2-Immissionen (1995)
Ozon-Immissionen (1993)
Anteil kaltluftstauender Flächen in Gebieten schlechterDurchlüftung (ca. 1990)
.
Derzeitige Sicherungder Naturpotentiale
Sicherungsinstrument Anteil gesicherter Offenland- und Waldflächen inGebieten geringer Durchlüftung bzw. Geltung s-bereiche programmatischer Instrumente
< 33% 33 - 66% > 66%Grünzüge und Grünzäsuren
Klima- und Immissionsschutzwälder
Natur- und Landschaftsschutzgebiete
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
20
Klima/Luft Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung von Klima und Luft aus Sicht anderer Umweltbere icheUmweltbereich/Potential
Anforderung
Arten und Biotope In weiten Teilen kann der von den UN-ECE-Ländern vereinbarte Critical Level für Ozon über-schritten werden. Der Critical Level für NOx kann insbesondere im Westteil des Naturraumes
überschritten werden. Die Immissionssituation sollte verbessert werden.
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung von Klima und Luft
Schutzwürdige Bereiche und Potentiale:
Insbesondere im Remstal, randlich des Filstales und am Westrand des Naturraumes sollten die mit schlecht durchlüf-
teten Gebieten zusammenhängenden lokalen Luftaustauschsysteme geschützt und entwickelt werden. Diese Bereiche
sollten von Emittenten und Luftaustauschhindernissen freigehalten werden. Das Talwindsystem des Remstales sollte in
seiner Leistungsfähigkeit erhalten und entwickelt werden.
Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:
In weiten Teilen kann der von den UN-ECE-Ländern vereinbarte Critical Level für Ozon überschritten werden. Die Im-
missionssituation sollte insbesondere durch Emissionsminderungsmaßnahmen in den westlich benachbarten Natur-
räumen verbessert werden. Im Remstal besteht eine hohe Immissionsgefährdung. Deshalb ist eine Reduktion der be-
stehenden Luftbelastung im westlichen Teil des Naturraumes erforderlich. Die Leistungsfähigkeit der Luftaustauschsy-
steme im Remstal sollte insbesondere durch Verringerung des Anteils kaltluftstauender Flächen und durch geeignete
Emissionsminderungsmaßnahmen verbessert werden. In den Siedlungen im Remstal sollte die Wärmebelastung durch
die Förderung von Grünflächen kompensiert werden.
Ansprüche an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte insbesondere im Remstal, im Filstal und am westlichen Rand des Natur-
raumes so erfolgen, daß die Leistungsfähigkeit der Luftaustauschsysteme verbessert wird. Im Remstal sollten die Emis-
sionen der Leitsubstanzen reduziert und der Anteil der kaltluftstauenden Flächen verringert werden. In den Siedlungen
ist zur Minimierung der Wärmebelastung auf ein ausreichender Grünflächenanteil zu fördern.
Die land- und forstwirtschaftliche Nutzung sollte insbesondere in den schlecht durchlüfteten Bereichen und den Funkti-
onsbereichen des lokalen Luftaustauschs so erfolgen, daß die Leistungsfähigkeit der Luftaustauschsysteme erhalten
und verbessert wird.
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz von Klima und LuftUmweltbereich/Potential
Anforderung
Boden Die Funktionsbereiche des lokalen Luftaustausches sollten insbesondere in den Verflech-tungsbereichen mit schlecht durchlüfteten Gebieten (westlicher Rand des Naturraumes, Rem-
stal, Filstalrand) von Strömungshindernissen und Emittenten freigehalten werden.
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Naturraumsteckbrief
21
Klima/Luft Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Indikatoren zum Schutz und zur Entwicklung von Klima und Luft
• Ozon-Immission (⇓ )
• Kaltluftstaugebiete (↓)
Legende:
⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔ Sicherung des Status Quo
↓ Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
[Typ] [Fläche/Typ in km²]
kaltluftfrei 288Sammelgebiet 248
Stau/Stausee 68
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
[Klasse] [Fläche/Klasse in km²]
gering 288mittel 207hoch 108
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
[Klasse] [Fläche/Klasse in km²]
gering 328mittel 82hoch 193
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
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Naturraumsteckbrief
22
Arten und Biotope Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Standortbedingungenund Biotopausstat-tung
Lebensraumtyp Standortmerkmal Durchschnittliche Ausprägung je Naturraum inKlassen
je Lebensraumtyp gering mittel hochAlle Lebensraum-typen
Häufigkeit feuchter Standorteim Offenland(siehe Karte BO/4)Häufigkeit trockener Standorteim Offenland(siehe Karte BO/4)Maximale Größe unzerschnit-tener Räume (1990)(siehe Karte AB/1)
Wald Laubbaumanteil(siehe Karte AB/2)Biotopanteil mesophytischerLaubmischwälder, wärmelie-bender Wälder und Trocken-gebüscheBiotopanteil Bruchwälder
Biotopanteil Auen- und Ufer-wälder
Biotopanteil Schluchtwälder
Biotopanteil bodensaure Laub-und Nadelwälder(siehe Karte AB/3)
.
Biotopanteil Nieder- und Mit-telwälder
Acker Flächenanteil
Strukturiertheit (Schlaggröße)
Gehölzausstattung
Biotopanteil Gehölze
Grünland- undStreuobstgebiete
Flächenanteil
Biotopanteil Fettwiese undWeide(siehe Karte AB/4)Biotopanteil Streuobst(siehe Karte AB/5)
Stillgewässer Stillgewässerdichte
Biotopanteil Altwasser
Biotopanteil See, Stausee,Baggersee
Biotopanteil Weiher, Teich
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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23
Arten und Biotope Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Standortbedingungenund Biotopausstat-tung
Lebensraumtyp Standortmerkmal Durchschnittliche Ausprägung je Naturraum inKlassen
je Lebensraumtyp gering mittel hoch(Fortsetzung) Fließgewässer Fließgewässerdichte
Naturnähe des morphologi-schen Zustands der Gewässerund der AuenBiotopanteil Quelle
Biotopanteil Wildbach/Bachlauf(siehe Karte AB/6)Biotopanteil Flüsse
Offene Moore,Sümpfe, Naßwiesenund Röhrichte
Biotopanteil Flachmoor
Biotopanteil Naß- und Feucht-wiesen
Biotopanteil Streuwiesen .
Trockenbiotope:Magerrasen, Wein-berge
Biotopanteil der Magerrasen(Kalk)
Biotopanteil Magerrasen (sau-er)
Sonstige Biotopanteil Schlucht, Tobel,Klinge
Biotopanteil Höhle
Biotopanteil Steinbruch
Biotopanteil Felswand
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
24
Arten und Biotope Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Spezifische Schutz-und Entwicklungszielenach Lebensraumty-pen
Lebensraumtyp Schutz- und Entwicklungsziele Beispiele fürZielorientier-te Indikator-arten (SieheAnhang derbesondersschutzwür-digen Le-bensräumeund Arten)
Wald Deutliche Ausdehnung der Restvorkommen gefährdeter Waldartendurch die Förderung lichter Waldstrukturen, unbeeinflußter Sukzes-sionen mit Weichlaubhölzern, die Erhöhung des Alt- und Totholzan-teilsEntwicklung magerer Waldsäume und reichstrukturierter WaldmäntelSchutz der bodensaueren Nadel- und WaldbiotopeEinrichtung von Prozeßschutzgebieten sowie Ausdehnung der Bann-und Schonwaldflächen (z.B. in den Klingen)Förderung naturnaher Eichen-Hainbuchenwälder mit älteren Eichen-bäumen (vor allem im wärmebegünstigten westlichen Teil des Natur-raumes)
MittelspechtPicoides mediusGewöhnlicherFlachbärlappDiphasiumcomplanatumGroßer EisvogelLiminitis populi
Acker Förderung der steten Verbreitung des Rebhuhns in Ackergebieten RebhuhnPerdix perdix
Grünland undStreuobstgebiete
Schutz und Entwicklung extensiv genutzter Grünlandbiotope insbe-sondere in den Talauen und StreuobstgebietenErhalt und Förderung großer, vernetzter, reichstrukturierter Streu-obstlebensräume mit lockerem Hochstamm-Bestand und alten Bäu-men
BraunkehlchenSaxicola rubetraHalsband-schnäpperFicedula albicol-lisWendehalsJynx torquillaGrauschuppigeSandbieneAndrena pan-dellei
Fließgewässer Schutz der überwiegend naturnahen Fließgewässer in den Kerbtalab-schnittenFörderung gefährdeter Gewäserarten z.B. an Lein und Schweizer-bachFörderung von QuellartenZulassen natürlicher Gewässer- und Auendynamik ( vor allem an derRems)
EisvogelAlcedo atthisFeuersalaman-derSalamandrasalamandra
Stillgewässer Förderung von Verlandungsbereichen, Flachwasserzonen sowieVertikalstrukturen (z.B. Röhricht) im Uferbereich
LaubfroschHyla arborea
Offene Niedermoore,Sümpfe, Naßwiesenund Röhrichte
Schutz und Förderung der Feucht- und Naßgrünländer (vor allem inden Auen) durch extensive NutzungErhalt der Flachmoorwiesen
SumpfschreckeStethophymagrossum
Magerrasen undTrockenbiotope
Schutz und Förderung der bodensaueren Magerrasen und der Kalk-magerrasen
Heide-NelkeDianthus deltoi-des
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25
Arten und Biotope Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Spezifische Schutz-und Entwicklungszielenach Lebensraumty-pen
Lebensraumtyp Schutz- und Entwicklungsziele
Gebiete mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraum-verbundInnerhalb des Naturraumes eignet sich das Leintal mit seinen Seitentälern besonders füreinen großräumig wirksamen Lebensraumverbund und sollte im Sinne der PLENUM-Konzeption entwickelt werden. Dort sollten mit hoher Priorität repräsentative, naturnaheWaldbestände sowie extensive Grünlandnutzungen entlang der Gewässer erhalten undgefördert werden. Zudem sind die Felsschluchten und Klingen sowie die Flachmoorwie-sen besonders schutzbedürftig.Überregional bedeutsame Verbundachsen der Wald- und WeidelandschaftenDie Wälder des Albtrauf, des Schurwaldes und des Welzheimer Waldes sollen durcheinen überregional bedeutsamen Lebensraum-Verbundkorridor vernetzt werden. Dazusollen auf unterschiedlichen Standorten naturnahe und unbeeinflußte Waldbereicheentwickelt und trennende Infrastruktureinrichtungen (wie z.B. die B29) durchlässig ge-staltet werden.
(Fortsetzung) Komplexe
Fließgewässer, die sich aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes besonders fürdurchgängige und naturnahe Entwicklung eignenDie Rems eignet sich im Naturraum besonders für eine durchgängige und naturnaheGewässer- und Auenentwicklung. Hier sollen in überdurchschnittlichem Maß Flächen fürdie naturnahe Entwicklung beeinträchtigter Streckenabschnitte bzw. für eine natürlicheGewässer- und Auendynamik (Prozeßschutz) bereitgestellt werden.
Belastungskennwerteder Lebensraumtypen
Lebensraumtyp Art der Belastung Durchschnittlicher Grad der Belastung im Natur-raum
gering mittel hoch
Alle Lebensraum-typen
NOx-Immissionen (1993)
Zerschneidung (1990) .
Wälder Ozon (1993)
Allgemeine Immissionsbela-stung (Flechtenschäden)(1993)Vitalitätsbeeinträchtigung anBäumen (1993)
Fließgewässer Belastung mit organischenSubstanzen (Gewässergüte)(1993-97)Schwermetallbelastung derSedimente (1993)
Empfindlichkeit derLebensraumtypen
Lebensraumtyp Art der Nutzungs- bzw.Strukturveränderung
Empfindlichkeit des Lebensraumtyps gegenüberNutzungs- bzw. Strukturveränderungen in St u-fen
gegenüber Nutzungs- gering mittel hochund Strukturver-änderungen
Wälder Zunahme der Zerschneidung
Fließgewässer undAuen
Siedlungsentwicklung
Stillgewässer Intensivierung der Naherho-lung
.
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
26
Arten und Biotope Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Derzeitige Sicherungder Lebensräume und
Sicherungsinstrument Flächenanteil gesicherter Landschafts-, Wald-oder Offenlandfläche
Lebensraumpotentiale < 33% 33 - 66% > 66%Landschaftsschutzgebiete, Naturschutzgebiete, flä-chenhafte Naturdenkmale, Bann- und Schonwälder(siehe Karte AB/7)Grünzüge und Grünzäsuren sowie schutzbedürftigeBereiche für Naturschutz und Landschaftspflege
Besonders geschützte Biotope nach § 24 a NatSchG Moore, Sümpfe, naturnahe Bruchwälder, naturnaheSumpfwälder, naturnahe Auwälder, Streuwiesen,seggen- und binsenreiche Naßwiesen, naturnaheund unverbaute Bach- und Flußabschnitte ein-schließlich der Ufervegetation, Altarme fließenderGewässer einschließlich der Ufervegetation, Tümpeleinschließlich der Ufervegetation, Quellbereiche,Verlandungsbereiche stehender Gewässer, Trok-kenrasen, Magerrasen, Gebüsche und naturnaheWälder trockenwarmer Standorte einschließlich ihrerStaudensäume, offene Felsbildungen, Höhlen, Feld-hecken und Feldgehölze, Hohlwege
Biotopschutzwald nach § 30 a Waldgesetz Naturnahe Schlucht- und Blockwälder sowie regionalseltene, naturnahe Waldgesellschaften; Klingen imWald mit naturnaher Begleitvegetation; Wälder alsReste historischer Bewirtschaftungsformen undstrukturreiche Waldränder
Natürliche Lebensräume von gemeinschaftlichemInteresse, deren Erhaltung sichergestellt werden muß(Richtlinie 92/43/EWG des Rates, FFH-Richtlinie)
Siehe Anhang der besonders schutzwürdigenLebensräume und Arten
Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Inter-esse, deren Erhaltung sichergestellt werden muß(Richtlinie 92/43/EWG des Rates, FFH-Richtlinie)
Siehe Anhang der besonders schutzwürdigenLebensräume und Arten
Streng zu schützende Tier- und Pflanzenarten vongemeinschaftlichem Interesse (prioritäre Arten, Richtli-nie 92/43/EWG des Rates, FFH-Richtlinie)
Siehe Anhang der besonders schutzwürdigenLebensräume und Arten
Arten der Vogelschutzrichtlinie mit besonderemSchutzbedarf in ihrem Verbreitungsgebiet sowie Zugvo-gelarten mit besonderem Maßnahmenbedarf hinsicht-lich ihrer Vermehrungs-, Mauser- und Überwinterungs-gebiete sowie der Rastplätze in ihren Wanderungsge-bieten (Richtlinie 79/409/EWG, Vogelschutzrichtlinie)
Siehe Anhang der besonders schutzwürdigenLebensräume und Arten
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
27
Arten und Biotope Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Arten und Biotope aus Sicht anderer UmweltbereicheUmweltbereich/Potential
Anforderung
Erholung Aufgrund der hohen Naherholungsnachfrage kommt der Sicherung des freien Zugangs zurLandschaft sowie der Sicherung und Entwicklung der Erholungseignung und der Erlebnisqua-
lität der Landschaft besondere Bedeutung zu. Das Offenland sollte in seiner Vielfalt erhalten
werden; in den empfindlichen Landschaftsteilen bzw. Lebensräumen (naturnahe Fließgewäs-
ser, Felsschluchten) sollte die Zugänglichkeit in Abstimmung mit den Bedürfnissen des Arten-
und BIotopschutzes gesichert werden.
Landschaftsbild Schurwald und Welzheimer Wald weisen in weiten Teilen ein hohes landschaftsästhetischesPotential auf. Die landschaftliche Vielfalt des Naturraumes sollte erlebbar gesichert werden.
Die Umsetzung von Arten- und Biotopschutzzielen sollte unter Berücksichtigung der Zielset-
zungen zur Entwicklung des Landschaftsbildes erfolgen.
Aus Landessicht vorrangige Schutz- und Entwicklungsziele sowie Mindeststandards für den Arten- und Bio-
topschutz
Schutz- und entwicklungsbedürftige Lebensraumtypen und Landschaften (siehe Karten AB/8 bis AB/10)
- Schutz- und Entwicklungsschwerpunkte nach Lebensraumtypen
Im Schur- und Welzheimer Wald sollten für die Belange des Arten- und Biotopschutzes vorrangig große naturnahe
Wälder (Schluchtwälder, bodensauere Nadel- und Laubmischwälder), reichstrukturierte, venetzte Streuobstgebiete mit
extensiv genutztem Grünland sowie naturnahe Gewässer- und Feuchtbiotope geschützt und gefördert werden.
In den Wäldern sollten der Alt- und Totholzanteil erhöht sowie lichte Waldstrukturen und unbeeinflußte Sukzessionen
(ohne Wildzäunung und Aufforstung) gefördert werden. Ergänzend sollten große Prozeßschutzflächen mit natürlicher
Walddynamik eingerichtet sowie die Bann- und Schonwaldfläche ausgedehnt werden.
Vorrangig ist auch die Sicherung und Förderung großflächiger reichstrukturierter Streuobstgebiete im mittleren Rem-
stal, im Wieslauftal und in den Berglen. Dabei sollten lockere Hochstamm-Bestände mit alten Bäumen entwickelt
werden. In den Streuobstbeständen und in den Auen liegen auch Schwerpunkte zur Ausdehnung extensiver Grün-
landnutzung. Insbesondere die Sicherung der Naß- und Feuchtwiesen stellt ein wichtiges Ziel dar (z.B. entlang des
Leintales mit seinen Seitentälern).
Noch naturnahe, schutzbedürftige Fließgewässer- und Quelllebensräume befinden sich vor allem im Leintal mit Sei-
tentälern und dem Schweizerbachtal. Hier liegen Schwerpunkte zur Förderung gefährdeter Gewässerarten. Zudem
sollte an der Rems das Potential für die Entwicklung durchgängiger, naturnahe Fließgewässer genutzt werden. Dabei
sind möglichst über größere Strecken natürliche, dynamische Gewässer- und Auenlebensräume anzustreben.
- Gebiete mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund
Innerhalb des Naturraumes eignet sich das Leintal mit seinen Seitentälern besonders für einen großräumig wirksa-
men Lebensraumverbund und sollte im Sinne der PLENUM-Konzeption entwickelt werden. Dort sollten mit hoher Prio-
rität repräsentative, naturnahe Waldbestände sowie extensive Grünlandnutzungen entlang der Gewässer erhalten und
gefördert werden. Zudem sind die Felsschluchten und Klingen sowie die Flachmoorwiesen besonders schutzbedürftig.
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Naturraumsteckbrief
28
Arten und Biotope Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
- Überregional bedeutsame Verbundachsen der Wald und Weidelandschaften und Fließgewässer mit besonderer Eig-
nung für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung
Die Wälder des Albtrauf, des Schurwaldes und des Welzheimer Waldes sollten durch einen überregional bedeutsa-
men Lebensraum-Verbundkorridor vernetzt werden. Dazu sollten auf unterschiedlichen Standorten naturnahe und un-
beeinflußte Waldbereiche entwickelt und trennende Infrastruktureinrichtungen (wie z.B. die B29) durchlässig gestaltet
werden.
Die Rems eignet sich im Naturraum besonders für eine durchgängige und naturnahe Gewässer- und Auenentwick-
lung. Hier sollten in überdurchschnittlichem Maß Flächen für die naturnahe Entwicklung beeinträchtigter Streckenab-
schnitte bzw. für eine natürliche Gewässer- und Auendynamik (Prozeßschutz) bereitgestellt werden.
- Kohärentes europäisches Netz besonderer Schutzgebiete NATURA 2000
Ergänzend zu den oben genannten Maßnahmen sollten die Lebensraumtypen und Habitate von europäischer Bedeu-
tung erhalten sowie die erforderlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Kohärenz von NATURA 2000 durchgeführt
werden.
Sanierungsbedürftige Nutzungstypen und Landschaften:
- Sanierungsbedürftige Landschaften
Die Ozonbelastung kann in weiten Teilen den von den UN-ECE-Ländern vereinbarten Critical Level überschreiten.
Durch geeignete Maßnahmen in den Quellgebieten der Vorläufersubstanzen ist auf eine Emissionsreduzierung hinzu-
wirken. Eine Verbesserung der Gewässergüte ist vorrangig in den kritisch und stark belasteten Gewässerstrecken an
der Lein und der Rems anzustreben.
- Mindeststandards an Artenvorkommen für Nutzungstypen
Die Mindestartenausstattung sollte insbesondere in fichtendominierten Waldgebieten sowie in intensiv genutzten
Grünland- und Obstbaugebieten überprüft werden. Gegebenenfalls sind Maßnahmen zur Verbesserung der Lebens-
raumbedingungen bzw. zur Erhöhung der biologischen Vielfalt einzuleiten. In verarmten Wäldern sind v.a. standortty-
pische bodensauere Mischwälder mit einem höherem Strukturreichtum anzustreben.
Ansprüche an die Nutzungssysteme:
Bei der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sind vorrangig die Ziele zum Schutz und zur Entwicklung naturnaher
Gewässer und Auen zu berücksichtigen. Dafür sollten insbesondere das Remstal von weiterer Bebauung freigehalten
und in Rems und Lein die siedlungsbedingten Nährstoffeinträge reduziert werden. Entlang des geplanten Waldver-
bundkorridors sollten die Verkehrsinfrastrukturen möglichst durchlässig gestaltet werden.
Die landwirtschaftliche Entwicklung sollte extensive Nutzungsformen in den Streuobst- und Grünlandgebieten erhalten
und fördern. Ein Schwerpunkt zur Ausdehnung extensiver Grünlandnutzung liegt im Gebiet mit besonderer Eignung
für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund Leintal mit Seitentälern, in den Talauen des Remstals sowie in
den großflächigen Streuobstgebieten (im Remstal, Wieslauftal und in den Berglen). Die forstwirtschaftliche Nutzung
sollte so erfolgen, daß die Vernetzung der Waldlebensräume von Albtrauf, Schurwald und Welzheimer Wald unter-
stützt wird. Anzustreben ist eine hohe Dichte naturnaher und unbeeinflußter Waldbereiche. Im Gebiet mit besonderer
Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund Leintal mit Seitentälern sollten naturnahe, repräsenta-
tive Waldbestände erhalten und entwickelt werden. Auf den nadelwalddominierten saueren Standorten sollten stand-
orttypische bodensauere Mischwälder gefördert werden.
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Naturraumsteckbrief
29
Arten und Biotope Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz der Arten und BiotopeUmweltbereich/Potential
Anforderung
Rohstoffe Durch die Gewinnung von Rohstoffen sollten weder durch direkte noch durch indirekte Einwir-kungen aktuell oder potentiell wertvolle Lebensräume und Standorte beeinträchtigt werden.
Grundwasser Die Lebensraumfunktion und die standortprägende Funktion der Grundwasservorkommensollte insbesondere in den Quell- und Tallagen erhalten werden.
Boden Das Standortpotential der Böden sollte in Abstimmung mit den Erfordernissen und Zielen desArten- und Biotopschutzes gesichert werden. Insbesondere im Gebiet mit besonderer Eignung
für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund Leintal mit Seitentälern und in sonsti-
gen naturnahen, standorttypischen Waldbeständen sollten Meliorationen vermieden und ge-
eignete Nutzungssysteme angestrebt werden. Bodensauere Verhältnisse sollten erhalten wer-
den.
Fließgewässer Die Auen der überwiegend naturnahen Fließgewässer und der Fließgewässer mit hoher Eig-nung für eine naturnahe Entwicklung sollten von Bebauung freigehalten und mit hoher Priorität
eine Vernetzung mit den Quellgebieten mit hoher Dichte gut erhaltener Biotope erreicht wer-
den.
Klima/Luft Die Immissionsbelastung kann für Ozon über dem von den ECE-Ländern vereinbarten CriticalLevel liegen. In den Quellgebieten der Vorläufersubstanzen sollten Emissionsminderungs-
maßnahmen eingeleitet werden.
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Naturraumsteckbrief
30
Arten und Biotope Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Indikatoren zum Schutz und zur Entwicklung der Arten und Biotope
• Ozon-Immission (⇓ )
• Gewässergüte (↑)
• Durchschnittliche Größe der unzerschnittenen Räume (↓)
• Fläche der Bann- und Schonwälder (↑)
• Bestandsentwicklung der Zielorientierten Indikatorarten insbesondere der Wälder, Streuobstgebiete, Fließgewässer
und Quelllebensräume (Siehe entsprechende Artenlisten für das Albvorland, in: RECK et al., 1996.∗) (Siehe Anhang
der besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten)
• Erfüllung des Mindeststandards für die Artenausstattung insbesondere in intensiv genutzten Acker- und Grünland-landschaften und fichtendominierten Wäldern (Siehe entsprechende Artenlisten für das Albvorland, in: RECK et al.,
1996.∗) (Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten)
Für die Belange des Arten- und Biotopschutzes sind insbesondere die Vorkommen der prioritär schutzbedürftigen
Zielarten (‘Landesarten', siehe Anhang) in stabilen Beständen zu sichern bzw. zu fördern. Zur Erhaltung der vom
Aussterben bedrohten bzw. akut gefährdeten Landesarten (Gruppe A, siehe Anhang) sollen Artenhilfsmaßnahmen
durchgeführt werden. Landesarten sind generell in jeder Planung besonders zu beachten (Ziele zum Bestandsschutz
sowie zur Vermeidung und zum Ausgleich von Eingriffen siehe RECK et al. 1996). (Siehe Anhang der besonders
schutzwürdigen Lebensräume und Arten)
Legende:
⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔ Sicherung des Status Quo
↓ Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
∗ RECK, H., WALTER, R., OSINSKI, E., HEINL, T., KAULE, G. (1996): Räumlich differenzierte Schutzprioritäten für den Arten- und Biotopschutz inBaden-Württemberg (Zielartenkonzept). - Gutachten im Auftrag des Landes Baden-Württemberg, gefördert durch die Stiftung Naturschutzfonds,1730 Seiten und ein Kartenband; Institut für Landschaftsplanung und Ökologie, Universität Stuttgart.
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Naturraumsteckbrief
31
Erholung Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Eignung des Natur-raumes für land-schaftsgebundene
Eignungsmerkmale Indikatoren Dominierende Ausprägung der Indikatoren inStufen bzw. Ausprägung im landesweiten Ver-gleich in Stufen
Erholung gering mittel hoch
Verfügbare Land-schaftsfläche
Je Einwohner für Aufenthalteaußerhalb der Siedlungsge-biete zur Verfügung stehendeLandschaftsfläche im Natur-raum(siehe Karte ER/1)
LandschaftlicheErholungs-eignung
Anteil geeigneter und ausge-statteter Landschaftsfläche ander verfügbaren Landschafts-fläche
(siehe Karte ER/2)Ausstattung desRaumes mit natür-lichen, erholungs-bedeutsamen Land-schaftselementen
Anteil geeigneter Landschafts-fläche an der verfügbarenLandschaftsfläche
(siehe Karte ER/3)Waldrandsituationen
Raumvielfalt
Schneesicherheit(Höhenlage)
Gewässer und Gewäs-serrandsituationen derFließgewässer
Gewässer und Gewäs-serrandsituationen derStillgewässer
Ausstattung desRaumes mit Erho-lungsinfrastruktur
Anteil der infrastrukturellausgestatteten Fläche an derverfügbaren Landschaftsfläche
(siehe Karte ER/4)
.
Allgemeine Erschließung(Erlebnisflächen in denEinzugsgebieten der Er-holungsparkplätze)Allgemeine Erschließung(Erlebnisflächen derRad- und Wanderwege)
Erlebnisflächen desWintersports
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
32
Erholung Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Erholungsnachfrage Merkmale der Er- Indikator Ausprägung des Indikators in Stufenholungsnachfrage gering mittel hoch
Interessensge-biete der ortsbe-zogenen Erho-lung
Anteil der Interessensgebietefür die Stadtranderholung ausden hochverdichteten Sied-lungsgebieten(siehe Karte ER/5)
Potentielle Erho-lungsnachfrage
Summe der Erholungsnach-frage aufgrund der potentiellenAufenthaltsdichten
(siehe Karte ER/6)Potentielle Aufenthalts-dichte der Binnennach-frage im NaturraumPotentielle Aufenthalts-dichte der Außennach-frage aus benachbartenNaturräumenPotentielle Aufenthalts-dichte der Ferien- undKurbevölkerung
Überregional bedeutsameAusflugsziele
Freizeitpark Aichstrut/Kaisersbach
Belastungskennwerte Durchschnittliche Belastungsstufeder Landschaft
Belastungstypgering mittel hoch
Verlärmung (1990)(siehe Karte ER/7)
Zerschneidung (1990)
Gewässerbelastung (1993-97)
Konflikte durch Erholung (1987) Konflikte können durch die hohe Naherholungsnach-frage auftreten.
Derzeitige Sicherungder erholungsgeeig-neten Landschaft
Sicherungsinstrument Flächenanteil durch unterschiedliche Siche-rungsinstrumente gesicherter Erholungsland-schaft in Stufen
< 33% 33 - 66% > 66 %Natur- und Landschaftsschutzgebiete
Naturparke
Schutzbedürftige Bereiche für die Erholung .
Grünzüge und Grünzäsuren
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
33
Erholung Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Prädikatisierung nachKurortegesetz
Kurorte und Kurbäder Ort (Prädikatisierung)(siehe Karte ER/8)
Gemeinde
• Heilbad (HB)• Heilklimatischer Kurort (HKK)• Kneippheilbad, Kneippkurort (KHB)• Ort mit Heilquellen- oder Moorkurbetrieb (HKB)• Luftkurort (LKO)
Welzheim (LKO) Welzheim
Erholungsorte (ERO) • Kaisersbach (ERO)• Adelberg (ERO)• Gschwend (ERO)
KaisersbachAdelbergGschwend
Anforderungen an die Erholungsnutzung aus anderen UmweltbereichenUmweltbereich/Potential
Anforderung
Arten und Biotope In den empfindlichen Lebensräumen von Schurwald und Welzheimer Wald (Quellen, Fels-schluchten und Klingen, Naß- und Feuchtwiesen) sollen Überlastungen durch Erholungsnut-
zung vermieden werden.
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Erholungsfunktionen der Landschaft
Schutzwürdige Bereiche:
In Schurwald und Welzheimer Wald kommt der Sicherung der Erholungseignung aufgrund der hohen landschaftlichen
Erholungseignung und der großen Naherholungsnachfrage eine wichtige Bedeutung zu. Insbesondere in den Interes-
sensgebieten der ortsbezogenen Erholung am Süd- und Westrand und in der Umgebung der prädikatisierten Kur- und
Erholungsorte sollte die Erlebnisqualität der Landschaft gesichert werden. Zur Sicherung der Erlebnisqualität der Land-
schaft sollten die Wiesentäler offengehalten werden.
Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:
Die Lärmbelastung der Landschaft sollte verringert werden. Vorrangig im Remstal sollte die Erholungseignung der
Landschaft verbessert werden.
Anforderungen an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte so erfolgen, daß die Erlebnisqualität der Landschaft insbesondere in den
Talräumen erhalten wird und die Lärmbelastung der Landschaft abnimmt.
Die land- und forstwirtschaftliche Entwicklung sollte so erfolgen, daß die Talräume offengehalten werden.
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Naturraumsteckbrief
34
Erholung Naturraum Nr. 107Schurwald und Welzheimer Wald
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Potentiale anderer Umweltbereiche zum Schutz der Er-holungsfunktionen der LandschaftUmweltbereich/Potential
Anforderung
Grundwasser/Boden Grundwasser und Boden sollten so entwickelt werden, daß die Standortvielfalt und damit dieErlebnisqualität der Landschaft gesichert wird.
Oberflächengewässer Die Talräume sollten so weit als möglich offengehalten werden.
Arten und Biotope Im Gebiet mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen LebensraumverbundLeintal mit Seitentälern sollte Erholungsnutzung in verträglichem Umfang zugelassen werden.
In Teilräumen sollten gegebenenfalls Naturerlebnisräume entwickelt werden.
Landschaftsbild In Schurwald und Welzheimer Wald kommt der Sicherung der Erlebnisqualität der Landschaftbesondere Bedeutung zu. Die Eigenart der Landschaft sollte durch Konzepte zur Verkehrs-
und Siedlungsentwicklung, zur Entwicklung von Infrastrukturen und zur land- und forstwirt-
schaftlichen Entwicklung in größtmöglichem Umfang erhalten werden.
Indikatoren für die Sicherung des Erholungspotentials
• Lärmbelastung der Landschaft(↓)
• Offenlandfläche in den Talräumen (↔ )
• landschaftsästhetisches Potential (↔ )
Legende:
⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔ Sicherung des Status Quo
↓ Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
[Größenkl. in km²] [Fläche/Größenkl. in km²]
bis 4 514 − 8 45
8 − 16 32816 − 32 20532 − 64 266
64 − 100 0> 100 0
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 5 10 15 20 25 km
1:450.000
Welzheim
Schorndorf Schwäb. Gmünd
0 10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0 10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0 10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0 10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0 10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0 10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0 10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
[Klasse] [Fläche/Klasse in km²]
gering (< 35dB(A)) 70mittel (35−45dB(A)) 288
hoch (> 45dB(A)) 245
0 10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
Materialien zumLandschaftsrahmenprogramm
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Naturraumsteckbrief
35
Landschaftsbild Naturraum Nr. 107Schwurwald und Welzheimer Wald
Leistungsfähigkeit der Merkmale der Leistungsfähigkeit Ausprägung im landesweiten Vergleich in StufenNaturpotentiale gering mittel hoch
Landschaftsästhe-tisches Potential
Gesamtwert(siehe Karte LA/1)
5% 38% 57%
Landschaftliche Vielfalt(siehe Karte LA/2)
3% 29% 68%
Landschaftliche Natürlichkeit(siehe Karte LA/3)
5% 39% 56%
Landschaftliche Eigenart(Summe)(siehe Karte LA/4)
41% 25% 33%
Maßstäblicher Zusam-menhang der Land-schaftselementeKonstanz der Landnut-zung
Schutzwerte in der Landschaft .
Wertbestimmende Elemente Streuobstbestände, Wälder, Klingen und Fels-schluchten, Fließgewässer, Auengrünland, Burgen
Visuelle Sensitivitätder Landschaft
Reliefbezogene Widerstands-funktion der Landschaft ge-genüber Eingriffen
Visuelle Merkmale Merkmale RaumbezugOrientierungsmerkmale Im Naturraum sind insbesondere der westliche Trauf
des Welzheimer Waldes und das Remstal durchweite Sichtbeziehungen gekennzeichnet. Nach Sü-den sind die Blickbeziehungen zu den Stauferbergenund dem Albtrauf von besonderer Bedeutung.
Anordnungsmerkmale der Siedlungen Die Siedlungen sind zum einen kettenförmig in denTälern angeordnet, zum anderen befinden sie sichauf der Hochfläche randlich von Geländeeinschnitten,häufig in Rodungsinseln. Im westlichen WelzheimerWald dominieren Weiler und Einzelhöfe.
Anordnungsmerkmale des Offenlandes Das Offenland bildet in den Tälern mehr oder weni-ger zusammenhängende Bänder. Auf den Hochflä-chen sind je nach Ausprägung der Riedel mehr oderweniger gestreckte Offenlandbänder anzutreffen.
Anordnungsmerkmale des Waldes Wald befindet sich auf den Steilhängen und auf ei-nem großen Teil der Hochflächen als zusammen-hängende Flächen, die von Offenlandinseln durch-brochen sind.
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
36
Landschaftsbild Naturraum Nr. 107Schwurwald und Welzheimer Wald
Tendenzen der Nut- Nutzungstyp Tendenz der Nutzungsentwicklungzungsentwicklung Siedlung Mit Siedlungszuwächsen ist vor allem im Bereich des
Rems- und des Murrtales zu rechnen.Industrie Mit einem geringen Zuwachs an Industrie- und Gewer-
beflächen ist vor allem in den Schwerpunkten der Sied-lungsentwicklung zu rechnen.
Wald Im Naturraum sind nur geringe Veränderungen derWaldfläche zu erwarten.
Landwirtschaftlich genutzte Fläche Die landwirtschaftlich genutzte Fläche wird insbesonde-re in den Tälern weiter abnehmen.
Infrastrukturen des Straßenverkehrs Aus- und Neubaumaßnahmen sind vor allem für diewichtigen Querungen von Schurwald und WelzheimerWald zwischen den Siedlungsschwerpunkte vorgese-hen.
Infrastrukturen des Schienenverkehrs Hier sind keine Veränderungen zu erwarten
Infrastrukturen des Flugverkehrs Hier sind keine Veränderungen zu erwarten.
Derzeitige Sicherungder Naturpotentiale
Sicherungsinstrument Flächenanteil durch unterschiedlicher Siche-rungsinstrumente gesicherter L