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Neue orale Antikoagulanzien (NOACs)
Aus der Sicht des Hämostaseologen
Prof. Karl Jaschonek
Medizinische Klinik, Abtlg. Innere Medizin II (Onkologie, Hämatologie, Rheumatologie,
Immunologie und Pulmologie)
Warfarin bei Vorhofflimmern
Samsa GP, et al. Arch Intern Med 2000;160:967.
INR oberhalb Zielbereich
6%
Subtherapeutische INR 13%
INR im Zielbereich15%
Kein Warfarin65%
Adäquanz der Antikoagulation in der Hausarztpraxis
Orale AC und Lebensqualität
T.R. Lancaster et al., Arch Intern Med 1991; 151:1944-49
Patienten mit Vorhofflimmern und Warfarin fühlen sich gleich gut wie Kontrollpersonen, sind aber weniger besorgt über ihre Gesundheit
n=333 Patienten mit VH-Flimmern unter Warfarin (Boston Area)
Stabilität der Einstellung unter OAC
S. Schulman et al.; Ann Intern Med 2011; 155(10):653-659
n=51 Pt.stabile Warfarindosierungin den letzten 6 Monaten
bei INR-Ziel 2,0-3,0
R
4-wöchentliche INR-Kontrolle
4-wöchentliche INR-KontrolleArztinformation nur 12-wöchentlich(Ausn. „extreme Abweichungen“, d.h. INR <1,5 oder >4,5)
Ergebnis:•12-wöchentliche INR-Kontrolle war in puncto „Zeit im INR-Zielbereich“ nicht unterlegen•12-wöchentliche INR-Kontrolle war sicher (Thromboembolische und Blutungsereignisse gleich verteilt)• 4-wöchentlich kontrollierte Pt. hatten mehr (unnötige) Warfarin-Anpassungen
Matière première
This family-owned workshop in Xinwangzhuang, a village in Juangsu Province, China, processes pig intestines. Mucous membranes from the intestines are used to make heparin.
The New York Times, 30. März 2008
Anforderungen an ein ideales Antikoagulanz
• Orale Verabreichung, fixe Dosis („one drug“ - „one dose“)
• Vorhersehbare Pharmakokinetik (geringe intra-/interindividuelleVariabilität)
• ………..
• Hohe therapeutische Breite
• Kein Monitoring erforderlich
• Schneller Wirkungseintritt – gute Steuerbarkeit
• Wirksames (spez.) Antidot vorhanden
• Pharmaökonomisch im Vorteil oder bisheriger Therapie ebenbürtig
• Breites Spektrum zugelassener Indikationen mit hoher Qualität der zulassungsrelevanten Studien
• ………..
Heterogenität der StudienpopulationenStudien Vorhofflimmdern
30%87%32%CHADS2 3+
RE-LY
DabigatranPradaxa
Thrombininhibitor
ROCKET AF
RivaroxabanXarelto
FXa-Inhibitor
ARISTOTLE
ApixabanEliquis
FXa-Inhibitor
Time in Therapeutic Range (TTR)
64%67% warfarin-experienced
61% warfarin-naïve
Mean 55%Median 58%
Mean 62%Median 66%
Patel MR et al, NEJM 2011; Connolly SJ, et al. N Engl J Med. 2009;361:1139-1151; Granger C et al, N Eng J Med; 2011
Vergleich NOACs (zulassungsrelevantePhase III – Studien)
2,13%3,09%W
P<0.001
3,6%3,46%W
Ns
2,87% D1103,11% D150
3,36% W0.001
Blutungen
RE-LY
DabigatranPradaxa
Thrombininhibitor
ROCKET AF
RivaroxabanXarelto
FXa-Inhibitor
ARISTOTLE
ApixabanEliquis
FXa-Inhibitor
SchlaganfallSystemischeEmbolie
1,53% D1101,11% D150
1,69% W
P<0.001
1,71%2,16% W
On treatmentP<0.015
ITTNs
1,27%1,6% W
P<0.001
Patel MR et al, NEJM 2011; Connolly SJ, et al. N Engl J Med. 2009;361:1139-1151; Granger C et al, N Eng J Med; 2011
Schlaganfälle/SystSchlaganfälle/Syst. . EmbolieEmbolie unterunter DabigatranDabigatran. . RelativerRelativer EffektEffektabhängigabhängig von von derder GüteGüte derder oralenoralen AntikoagulationAntikoagulation mitmit WarfarinWarfarin
((cTTRcTTR))
cTTR´s centre´s mean time in therapeutic range (Zeit im therapeutischenBereich INR 2,0-3,0 in der RE-LY Studie)
First quartile (worst control)(< 57.1% in range)
Fourth quartile (best control)(> 72.6% in range)
Second quartile 57-65%
Third quartile 65.5-72,6 %
Wallentin,Lancet 2010;376:975
BlutungsratenBlutungsraten von von DabigatranDabigatran vsvs WarfarinWarfarin abhängigabhängig von von derder GüteGüte derder oralenoralen AntikoagulationAntikoagulation mitmit WarfarinWarfarin
cTTR´s (INR 2.0-3.0) und Blutungsereignisse in der RE-LY Studie
First quartile (worst control)
Fourth quartile (best control)
Second quartile
Third quartile
Wallentin, Lancet 2010;376:975
Insbesondere Patienten mit einer schlechten oralen Antikoagulationprofitieren von Dabigatran
AltersabhängigkeitAltersabhängigkeit derder BlutungsratenBlutungsratenDabigatranDabigatran vsvs WarfarinWarfarin
Eikelboom Circulation 2011;123:2363
• Rate der intrakraniellen Blutungen unter Dabigatran in allen Altersgruppenniedriger
• Erhöhte extrakranielle Blutungsraten > 75 J
Warfarin
D 110
D 150
Warfarin
D 150 D 110
DabigatranDabigatran und und MyokardialeMyokardiale IschaemieIschaemie
� Risiko geringer mit Dabigatran Risiko höher mit Dabigatran�
Uchino Arch Intern Med 2012;172:397
FDA Direct Report Rankings Q4/2011
http://www.ismp.org/QuarterWatch/pdfs/2011Q4.pdf
Gesamtzahlen 2011:•Dabigatran: 3781 domestic SAE-reports, davon 542 Todesfälle•Warfarin: 1106 domestic SAE-reports, davon 72 Todesfälle
Aktuelle Bewertung NOACs
• Bei VHF senken NOACS das Risiko systemischer Embolien und Schlaganfälle. Sie sind den OACs teils überlegen oder mindestens ebenbürtig (non inferior)
• NOACs reduzieren das Blutungsrisiko signifikant • NOACs führen zu einer Senkung der Mortalitätsraten (RRR 10% pro Jahr)
„Alleinstellungsmerkmale“
• Dabigatran 150mg reduziert die Rate ischämischer Schlaganfälle• Rivaroxaban führt in der Einmaldosis zur signifikanten Senkung fataler
Blutungen• Apixaban führt zur Senkung der Gesamtmortalität
WerWer profitiertprofitiert von von NOACsNOACs ??Patienten mit instabiler INR trotz guter ComplianceNormale NierenfunktionKeine mechanischen HerzklappenPatienten unter 75 JahrenKeine GI Blutungen in der VG
Was ist zu beachten ?Zugelassene Indikation (Cave: Off Label Use bei Multimorbiden)
Nierenfunktion (Krea-Clearance)
koronare Herzkrankheit
Arzneimittelinteraktionen
GI Blutungen, Blutungsanamnese
Leberfunktion
NOACs: für wen nicht?Patienten mit valvulärem Vorhofflimmern
Schlechte INR bei schlechter Compliance
Bei Niereninsuffizienz mit Kreatinin-Clearance < 15 ml/min-Vorsicht bei Krea-Clearance < 30 ml/min-Dosismodifikationen beachten bei Krea Cl 30-50ml/min (15mg Rivaroxaban, Dabigatranreduzieren auf 110mg, insbesondere bei erhöhten Blutungsrisiko)
Patienten unter Rifampicin, Azolen, Ritonavir, Dronedaron
Schlaganfallpatienten mit folgenden Eigenschaften - mögliche sekundäre Hämorrhagie- akuter Apoplex innerhalb der letzten 14 Tage- großer ischämischer Schlaganfall (>1/3 des ACM-Stromgebiets)
innerhalb der letzten 6 Monate
Schwangerschaft und Stillzeit
Lebererkrankungen mit KoagulopathieLeber Ci Child B/C
kann aber sinnvoll sein bei:
- Mangelnder Kooperationsfähigkeit/Adhärenz
- Thromboembolie oder Blutungsereignis
- Nierenfunktionsverschlechterung
- dringend indizierten notfallmäßigen Operationen oder Epidural-
/Spinalanästhesie
E. Lindhoff-Last; Ther Drug Monit 2010; 32(6): 673-679
Labormonitoring ?
TZ, PTZ, PTT, ECT, anti Xa, Hep-Test, Haemoclot, PiCT, TGA ……………
Routine-Monitoring ist nicht notwendig,
Gerinnungsmonitoring unter neuen Antikoagulanzien
H. Mani et al.;Thromb Haemost 2011; 106: 156-164
Starke Schwankung der PTZ abhängig von Reagenz und Meßzeitpunkt nach Einnahme:Höchste Sensitivität von Neoplastin, Abnahme 2 Std. nach Einnahme
Cave: Angabe der PTZ in Sek., Quick und INR sind ungeeignet !
Rivaroxaban
Rivaroxaban Monitoring
MM Samama et al., Thromb Haemost 2010; 104:1078-1079Gehrie & Laposata; Am J Hematol 2012; 87:194–196
Goldstandard: Chromogener Anti-Faktor Xa-Assay
Wichtig: Einsatz CE-zertifizierter Kalibratoren für Rivaroxaban z.B. „Technoview Rivaroxaban“
Abnahmezeitpunkt: 2 Std nach Einnahme
Dabigatran Monitoring
J Douxfils et al.; Thromb Haemost 2012; 107(5): 985-997
aPTTScreening (Cave: Abhängigkeit von Reagenzien, fehlende Spezifität), keine Linearität
Thrombinzeitgeeignet zum Ausschluss von Dabigatranaktivität
Hemoclot-Thrombininhibitor Assay (HTI) Goldstandard zur exakten Bestimmung
CAVE: Kein INR (Coagucheck-Monitoring ) unter Dabigatran
Labortests als Praediktoren des Blutungsrisikos unter Dabigatran* ?
Prophylaxe Orthopädie:Talspiegel 67 ng/ml = PTT Aktin FS 44 Sek
Prophylaxe Vorhofflimmern:Talspiegel 200 ng/ml = PTT Aktin FS 62 Sek
J Douxfils et al.; Thromb Haemost 2012; 107(5): 985-997
* Für Rivaroxaban liegen keine Daten vor welche z.B. in der Prophylaxe
eine Korrelation von Plasmaspiegeln und Blutungsrisiko belegen
Heimtückische Volksdroge
Von Hackenbroch, Veronika
Immer mehr Patienten nehmen Blutverdünner ein - für Chirurgen ein Problem: Gefährliche Spontanblutungen erschweren die Operation.Eine akut entzündete Gallenblase, Fieber von fast 40 Grad - ein Notfall, keine Frage, doch für die Ärzte am Aachener Universitätsklinikum eigentlich ein Routinefall. Alle wichtigen Blutwerte lagen im Normbereich, auf die Frage nach Vorerkrankungen oder Medikamenten, die er regelmäßig einnehme, hatte der Patient mit Nein geantwortet."Die Gallenblase war schnell entfernt", erzählt Volker Schumpelick, Direktor der Chirurgischen Klinik. Die böse Überraschung folgte erst danach: "Das Blut rann aus der Leber wie im Frühling das Wasser aus einer Felswand", erzählt der Chirurg. Was, fragten sich die Ärzte erschrocken, war passiert? Die Antwort gab ihnen, nach mühsam vollendeter Operation, der Patient selbst: "Ach, stimmt ja! Ich nehme regelmäßig Aspirin und so ein anderes Mittel zur Blutverdünnung ein."
Perioperatives Management und NOACs
Antagonisierung des direkten ThrombininhibitorsDabigatran (Pradaxa)
van Ryn J et al. Blood (ASH Annual Meeting Abstracts) 2011;118:Abs 2316
• Verlängerte Blutungszeit innerhalb 5 Min. normalisiert• Anhaltender Effekt über 120 Min.
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Therapiealgorithmus bei Blutung unter Xa-Hemmern
Leicht
• Lokale Blutstillung• mechanische Kompression• Tranexamsäure
10-20 mg/kg (lokal• Rivaroxaban-Pause
ModeratHb-Abfall <2g/dl, <2EK; Kritische Lokalisation:
Auge, retroperitoneal, intraspinal
• Lokale Blutstillung• Kohle p.o., falls Einnahme
<2 (-3) Std. zurückliegt• Optimierung der Rahmenbed.
pH >7,25, Temp>35,5°C, Ca2+>1 mmol/l, Hk>30
• Tranexamsäure15-20mg/kg + kont. 1mg/kg*min
• PPSB 25-50 IU/kg• ggf. TK-Gabe (Thr 50-70?)
LebensbedrohlichZNS, Hb-Abfall<5g/dl. <4EK,
hämodyn. Instabilität, Chirurg notwendig
• Optimierung der Rahmenbedingungen
• PPSB 30-50 IU/kg• ggf. FEIBA (bis 100 IU/kg)• Fibrinogen > 1,5g/l• FFP 30 ml/kg bei Volumendefizit• TK-Gabe (Thr<70?=• rFVIIa 90µg/kg,
ggf. Wdh. nach 2-3 Std.
Stop Rivaroxaban / Apixaban
Dr. G. Fischer, Universitätsklinikum Ulm, Kardioanästhesie
Therapiealgorithmus bei Blutung unter Xa-Hemmern
Leicht
• Lokale Blutstillung• mechanische
Kompression• Tranexamsäure
10-20 mg/kg (lokal• Dabigatran-Pause
Krea-Cl [ml/min]>50 -> 1-2 Tage<50 ->3-5 Tage
ModeratHb-Abfall <2g/dl, <2EK; Kritische Lokalisation:
Auge, retroperitoneal, intraspinal
• Lokale Blutstillung• Kohle p.o., falls Einnahme
<2 (-3) Std. zurückliegt• Optimierung der Rahmenbed.
pH >7,25, Temp>35,5°C, Ca2+>1 mmol/l, Hk>30
• TK-Gabe (Thr<70 ?)• Tranexamsäure
15-20mg/kg + kont. 1mg/kg*min• forcierte Diurese –
Nierenfunktion beachten!
LebensbedrohlichZNS, Hb-Abfall<5g/dl. <4EK,
hämodyn. Instabilität, Chirurg notwendig
• Optimierung der Rahmenbedingungen
• PPSB 30-50 IU/kg oder• FEIBA (bis 100 IU/kg)• TK-Gabe (Thr<70?)• Fibrinogen >1,5g/l• (Citrat-)-Dialyse• rFVIIa 90µg/kg,
ggf. Wdh. nach 2-3 Std.
Stop Dabigatran
Dr. G. Fischer, Universitätsklinikum Ulm, Kardioanästhesie
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% Patienten (n/N) D110 vs. Warfarin D150 vs. Warfarin
D110 D150 Warfarin RR (95% CI)
P -Wert RR (95% CI)
P-Wert
< 24 Stunden 2.8(5/180)
6.8(13/192)
15.4(12/78)
0.18(0.07–0.50)
<0.001 0.44(0.21–0.92)
0.027
24–48 Stunden 3.2(16/505)
3.3(17/520)
9.0(8/89)
0.35(0.16–0.80)
0.01 0.36(0.16–0.82)
0.01
48–72 Stunden 4.5(14/310)
4.5(14/309)
5.7(7/122)
0.79(0.33–1.90)
0.60 0.79(0.33–1.91)
0.60
>72 Stunden 4.7(21/451)
6.2(29/468)
3.6(45/1237)
1.28(0.77–2.12)
0.34 1.70(1.08–2.68)
0.02
P (Trend innerhalb derGruppe)
0.15 0.40 <0.001
P (Interaktion) Zeit - Therapie
0.002 0.001
KI = Konfidenz-Intervall; D110 = Dabigatran 110 mg 2x/Tag; D150 = Dabigatran 150 mg 2x/Tag; RR = Relatives Risiko
Healey JS et al. Circulation 2011;124:A12041
RE-LY®: Subgruppenanalyse peri-prozeduraleEndpunkte: Schwere Blutungen in Abhängigkeit von
der Dauer des Absetzen der Medikation
Präoperatives Absetzen bei Langzeitantikoagulationmit neuen Antikoagulanzien
Douketis; Current Pharmaceutical Design 2010; 16:31
Letzte Dosis: d-3Letzte Dosis: d-3Krea-Cl > 50 ml/minApixabant0,5 = 9 h
Letzte Dosis: d-2Letzte Dosis: d-3Krea-Cl > 50 ml/minRivaroxabant0,5 = 9 h
Letzte Dosis: d -2Letzte Dosis: d -3
Letzte Dosis: d -3Letzte Dosis: d -4
Krea-Cl > 50 ml/minKrea-Cl 30-50 ml/min
Dabigatrant0,5 = 14 ht0,5 = 15-18 h
Milde residuelleAntikoagulation
(2-3 x t0,5)
Keine residuelleAntikoagulation
(4-5 x t0,5)
NierenfunktionSubstanz (t0,5)
Anlage und Entfernung neuraxialer KatheterFormeln für die Anästhesiologie
Rosencher et al., Anesthesia 2007; 62: 1154-60
Beispiel Fondaparinux: Halbwertzeit 17 h, Tmax 1 h
Katheterentfernung frühestens n. 36 h, nächste Injektion mind. mit 7 h Abstand zur Katheterentfernung (8 h – Tmax)
Arzneimittel-spezifisches Vorgehen unter Berücksichtigung der PK
Umstellung auf NOACs
Umstellung von Vit.K Antagonisten auf NOACs:
VKAabsetzen
Start NOAC
Anstelle nächster Injektion
Umstellung NMH auf NOACs:
Umstellung UFH-Perfusor auf NOACs:
LetzteNMH-Injektion
sobald INR < (3,0) - 2,0
Start NOAC
StopPerfusor
Sobald Perfusor gestopptStart NOAC
Umstellung von NOACs
Umstellung von NOACs auf Marcumar
Umstellung NOACs auf parenterales Antikoagulanz
Schulman & Crowther; Blood 2012; 119(13): 3016-3023
Start nach 24 h< 30 ml/min
Start nach 12 h> 30 ml/min
RivaroxabanDabigatraneGFR
Guidelines der European Society of Anaesthesiology (ESA)
Gogarten, Vandermeulen, Van Aken, Kozek, Liau, Sanama Eur J Anaesthesiology 2010
Too Many Players on Field ?
F IX-Inhibitoren• REB 006/007 Aptamer Komplex; REG1 (Regado-Biosciences) Chan, Rusconi et al
Circulation 2008; 117:2865 REVERSAL-PCI RADAR PCI –• TTP 889 (Transtech Pharma) FIXIT Study Erikson et al, Thromb Haemostas 2007
F II Inhibitoren Flavogatran, HD1-22 (Aptamere), NU 172 Antithrombin DNA-Aptamer
Duale F Xa/IIa Inhibition• EP217609 (Endotis Pharma; Organon Schering) Thrombininhibitor /Xa- Antagonist
Avidin PCI, ACS• Tanogitran- BIBT 986 (Boehringer-Ingelheim)
Otamixaban (Sanofi-Aventis) TAO-Study 10930 Pat. ACS„rapid offset“anti Xa) SEPIA
FXI Inhibitoren Clavatadine, BMS 262084, Antisense Oligos –ISI 404071
ULMWH (F Xa/IIa >30) AVE 5026, Ro-14. Semuloparin SAVE-Abdo, SAVE Onco
Mögliche Perspektiven für NOACsProphylaxe Chirurgie/ Innere MedizinADOPT, MAGELLAN
TVT, Sek. Prophylaxe (Dabigatran, Rivaroxaban, Apixaban) AMPLIFY - Apixaban
LungenemboliePE-EINSTEIN
ACS Rivaroxaban (2x2,5/5mg) - Triple Therapie ??
Primär- Sekundärprävention Schlaganfälle bei VHFSubgruppenanalyse ROCKET
Ischämische InsulteRELY Dabigatran 150mg
Ältere Patienten (Cave Nierenfunktion)
Fragile Patienten“ >75 J, < 50kg, Krea Cl <50 ml/Min
HIT Typ II ?
Malignome ?
Fallbeispiel: 17-jähriger Patient mit Klippel-Trénaunay-Syndrom
seit Kindesalter rezidivierende rektale Blutungen und Makrohämaturiebegleitend Neigung zu Thrombophlebitidenund Thrombosen
D-Dimere 41 µg/ml Fibrinogen 68 mg/dl Factor XIII 8% Thrombozyten 119.000/µlvon Willebrand Faktor 359% Kollagenbindungsaktivität263%
Venöse Konvolute
Ratio CBA/vWF:Ag
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
0,8
0,9
1
Jul 09 Aug 09 Sep 09 Okt 09 Nov 09 Dez 09 Jan 10
NOACs: „ Die schöne neue Welt “ ?Ausblick und Fazit
• Studien spiegeln nicht die „real world“
• „Switching statt Bridging“ erscheint einfacher – Datenlage jedoch noch spärlich
• Antagonisten noch nicht vorhanden
• Therapie erscheint einfach – ist es aber nicht immerVielzahl der Studien, Dosierungen, Kombinationen
• Cave: OFF Label-Use bei Hochrisikopatienten
Nur verantwortungsvoller Einsatz unter Berücksichtung des Zulassungsstatus wird den therapeutischen Alltag bei ausgewählten Indikationen erleichtern. Darüber hinausgehende Indikationen erfordern besondere Erfahrung und ggf. Interdisziplinarität
Die Frage nach dem besten Target:Vorbilder aus der Natur
0,054 nM
0,18 – 0,32 nM
0,31 nM
FXa Ki Wert
VampirfledermausDraculin
E. coliEcotin
ZeckenTAP, AcAP
Mexikan. BlutegelAntistasin
VorkommenSubstanz
Draculin
83 Kda Peptid
Dualer Inhibitor F IXa und F Xa
Apitz-Castro, CH Hemker 1995; Thromb Haemostas 73: 94-100
Fernandez A , CH Hemker BBA 1999; 1434: 135-142
Risk-Benefit Ratio RECORD-Studien
Kaul S et al.: JACC 2010; 55 (10A), ACC.10 Abstract
249 / 1571,29 (0,98-1,69)0,59 (0,35-1,01)RECORD 1+4 *
RECORD 1-4 (pooled)
132 / 1581,25 (1,02-1,54)0,43 (0,29-0,69)
NNT/NNHKlinisch relevante
Blutungen(Rel. Risiko, 95% KI)
Symptomatische VTE/TOD
(Rel. Risiko, 95% KI)
Reanalyse der RECORD-Daten unter Beachtung klinisch relevanter Endpunkte
(symptomatische VTE/TOD und klinisch relevante Blutungen)
*RECORD 1: adaequate Dauer 40 Tage
*RECORD 4: adaequate Dosierung Enoxaparin
RE-LY StudieKlinischer Nettonutzen
(Schlaganfall/system. Embolien, Myokardinfarkt, Lungenembolie, Tod, schwere Blutungen)
Connolly et al., New Engl J Med 2009; 361(12): 1139-1151
<0,0010,43120182133GI-Blutungen
0,310,0033,363,112,71Schwere Blutungen
0,0510,134,133,643,75Tod
0,210,560,090,150,12LE
0,0480,070,530,740,72MI
<0,001<0,0011,691,111,53Schlaganfall, system. Embolien
0,040,17,646,917,09Klinischer Nettonutzen
6.0226.0766.015Patienten (n)
P-Wert150 vs. W
P-Wert110 vs. W
Warfarin(%/a)
D 150 mg(1-0-1)(%/a)
D 110 mg(1-0-1) (%/a)