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Normalisierung der Darmfunktion bei Verstopfung und Durchfall mit Plantago ovata Samenschalen Der informierte Patient

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Normalisierungder Darmfunktionbei Verstopfungund Durchfallmit Plantago ovata Samenschalen

Der informierte Patient

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Herausgeber

Fax: 07 61/15 14-321E-Mail: [email protected]

© 2011 Dr. Falk Pharma GmbHAlle Rechte vorbehalten. 42. Auflage 2011

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Normalisierungder Darmfunktionbei Verstopfungund Durchfallmit Plantago ovataSamenschalen

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Inhalt

Der informierte Patient

Vorwort 4

Wie funktioniert unsere Verdauung? 6

Wie kommt es zur Verstopfung? 15

Wie wirken Abführmittel? 24– Darmirritierende Abführmittel 24– Osmotisch wirkende Abführmittel 27

Wie wirken Gleitmittel und Quellstoffe? 28

Was ist zu tun, wenn der Stuhlgangtrotz oder gerade wegen der Einnahmevon Abführmitteln nicht mehr funktioniert? 30

Wie kommt es zum Durchfall? 36

Mucofalk® 38

Laxofalk® 40

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Liebe Leserin, lieber Leser,Sie leiden, vielleicht schon seit vielen Jahren, wieviele andere Menschen an chronischer Stuhlverstop-fung, die häufig begleitet ist von weiteren Beschwer-den wie gespanntem Leib, Blähungen, Völlegefühl,Schmerzen und/oder verstärktem Windabgang.Diese Beschwerden sind unangenehm, quälend undbeeinträchtigen das Allgemeinbefinden und dieLebensqualität.Da man nur ungern über Verstopfung und die darausfolgenden Beschwerden spricht und denkt, dass einArzt deswegen nicht zu Rate gezogen werden muss,hilft man sich in dieser Situation gern mit angeblichgesunden Abführtees und Abführmitteln, wie sieüberall erhältlich sind.Einige Zeit kommt man damit gut zurecht. Doch häu-fig schon nach kurzer Zeit stellt man fest, dass manimmer mehr davon einnehmen oder ein anderes,zumeist stärkeres Präparat anwenden muss, um diegewünschte Wirkung zu erzielen. Auch das hilft dannnur kurzfristig, bis die Verstopfung und die Beschwer-den wieder zunehmen, der Stuhlgang wieder unregel-mäßig und hart wird und andere Probleme, vor allemquälende Blähungen, hinzukommen. Zu diesem Zeit-punkt überwinden sich viele Betroffene und holendoch den Ratschlag eines Arztes ein.Was wird Ihnen der Arzt jetzt empfehlen? Sie sollendie Abführmittel, die bisher mehr oder weniger gutgeholfen haben, nicht mehr einnehmen! Ihr Arzterklärt Ihnen, dass Ihr Darm möglicherweise durchdiese Medikamente geschädigt wurde und Ihnendadurch auf Dauer nicht geholfen ist. Statt dessensollen Sie Ihre Lebensweise (Ess- und Trinkverhalten,

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Vorwort

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Bewegung sowie Stressmanagement) umstellen undmöglichst quell- bzw. ballaststoffhaltige Medikamenteeinnehmen, die den Darm nicht ungünstig beeinflus-sen, sondern die normale Darmtätigkeit fördern.In dieser Broschüre finden Sie außerdem eine Infor-mation zum Thema Durchfall, da Quellmittel wieIndische Flohsamenschalen auch zur unterstützendenBehandlung bei Durchfällen unterschiedlicher Ursacheeingenommen werden können. Es wird nicht immerganz einfach sein, diese Ratschläge zu befolgen.Warum das jedoch wichtig ist und wie es gelingenkann, soll Ihnen diese Broschüre erklären.

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Nach der Nahrungsaufnahme über den Mund und dasgründliche Kauen gelangen die Speisen und Getränkeüber die Speiseröhre in den Magen, wo sie zerkleinertund mit Magensäure versetzt portionsweise anden Dünndarm abgegeben werden. Die NährstoffeKohlenhydrate, Eiweiße, Fette sowie Mineralstoffeund Vitamine werden vorwiegend in den oberenAbschnitten des Dünndarms in den Körper auf-genommen und gelangen in das Blut.Die restlichen, nicht verdaulichen Nahrungsbestand-teile, insbesondere Pflanzenfasern, die als Ballast-stoffe bezeichnet werden, gelangen dann vom Dünn-darm in den Dickdarm, vermischt mit Verdauungs-säften aus Dünndarm, Bauchspeicheldrüse und Galle.

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Wie funktioniert

unsere Verdauung?

Anatomie von Dünn- und Dickdarm

Magen (Ventriculus od. Gaster)

Zwölffingerdarm (Duodenum)

Krummdarm (Ileum)

Blinddarm mit Wurmfortsatz(Caecum) (Appendix vermiformis)

Querdarm (Colon transversum)

Aufsteigender Dickdarm(Colon ascendens)

Leerdarm (Jejunum)

Sigma (Colon sigmoideum)

End- bzw. Mastdarm (Rektum)

Absteigender Dickdarm (Colon descendens)

Anatomie von Dünn- und Dickdarm.

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Die Menge des in den Dickdarm abgegebenen Dünn-darminhalts beträgt pro Tag rund 1,5–2 Liter.Der Dickdarm besteht aus drei Teilen: dem rechtenund dem linken Dickdarm sowie einem quer verlau-fenden Verbindungsteil. Der flüssige Dünndarminhaltgelangt zunächst in den rechten Dickdarm. Er verweiltdort bis zu zwei Tagen. Während dieser Zeit werdenihm Wasser und wichtige Mineralstoffe entzogen, diean den Organismus abgegeben werden. Dadurch wirdder Darminhalt zunehmend eingedickt, es entstehtStuhl.

Anschließend wird der Stuhl, zumeist nach einerMahlzeit, durch vorwärtsschiebende Bewegungenvom rechten in den linken Dickdarm befördert unddort weiter eingedickt. Gelangt er in den Mastdarm(auch Enddarm genannt), wird der Stuhldrang aus-gelöst und die Entleerung findet statt.

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Der Weg der Nahrung

Nahrung und Getränke

Aufnahme pro Tag:ca. 1kg Nahrung und 2 Liter Getränke

Tipps:

Gründlich kauen

Zu jedem Essenreichlich trinken

Ballaststoff-reiches Essenbevorzugen

Mundhöhle

Sekunden

Verweildauer

Stuhlgang (100–200g/Tag)

Gesamtdauer desTransits zwischen30 und 100 Stunden

Speiseröhre

Sekunden

Magen

1–4 Stunden

Dünndarm

2–8 Stunden

Dickdarm

10–40 Stunden

Anus

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Die Häufigkeit der Stuhlentleerung und auch dieMenge des abgegebenen Stuhls werden durchverschiedene Faktoren beeinflusst:

Je mehr nichtverdauliche Pflanzenfasern (Ballast-stoffe) die Nahrung enthält, desto höher wird dasStuhlvolumen und desto geschmeidiger bleibt derStuhl, desto schneller wird der Stuhl vorwärtsbewegt,eingedickt und ausgeschieden. Um den Effekt derBallaststoffe zu nutzen, der darin besteht, reichlichFlüssigkeit binden zu können, ist es erforderlich,täglich mindestens 2 Liter zu trinken.

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Die VFED-Trinksäule

4 Tassen Tee oder Kaffee

1 Glas fettarmes Milchprodukt

(z.B. Buttermilch)

1 großes Glas Fruchtsaft

1 großes Glas Gemüsesaft

(z.B. Tomatensaft)

1 Flasche Mineralwasser

Empfohlene Tages-Trinkmenge

Achten Sie darauf, jeden Tag mindestens 2 LiterFlüssigkeit zu sich zu nehmen.

600ml

200ml

250ml

250ml

700ml

2000ml

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Ein Vollkornbrot mit aromatischen Tomaten, intensiv schmecken-den Kräutern und Gewürzen und frischem Hüttenkäse schmecktIhnen und Ihrem Darm gleichermaßen gut.

Vorteile einer ballaststoffreichen Ernährung:

– Vorbeugung und Behandlung gegen Verstopfung– Vorbeugung gegen Darmerkrankungen wie Diverti-

kulose und eventuell sogar Darmkrebs– Verbesserung der wichtigen Darmflora– Gute Sättigung ohne gleichzeitig dickmachende

Kalorienzufuhr

Ballaststoffreiche Lebensmittel sind Vollkornproduktewie Vollkornbrot (feinvermahlenes Vollkornbrot beimVorliegen von Divertikeln) und Müsli, Gemüse, Salat,Hülsenfrüchte, Obst, Leinsamen und Kleie. TierischeLebensmittel enthalten nur wenig Ballaststoffe.Sie enthalten aber die unverdaulichen SubstanzenKollagen und Elastin.

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„Mehr Pflanzliches und weniger Tierisches essen”lautet daher die darmgesunde Devise. Eine darm-gesunde Ernährungsweise ist gleichzeitig reich anlebensnotwendigen Vitaminen und Mineralstoffen,die den Körper fit und schlank hält oder macht.

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Ein Vollkornmüsli mit Obst ist der richtige Start in einen darmgesun-den, aktiven Tag (Quelle: Dr. Grandel).

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Ballaststoffarm(Darmungesund)WeißbrotBrötchen/SemmelnZwiebackPudding

Ballaststoffreich(Darmgesund)VollkornbrotVollkornbrötchenKnäckebrotFruchtgrütze

Bei ballaststoffarmer Kost gelangen zu wenigeBallaststoffe in den Dickdarm, wodurch die Stuhlein-dickung verstärkt (der Stuhl wird hart) und der Trans-port des Stuhls verzögert wird. Als Beispiel gilt hierbeieine Kost, die vorwiegend aus Nahrungsbestandteilenwie Weißmehl, Pudding, Soßen und Süßigkeitenbesteht. Fleisch, Wurst und Käse enthalten nur sehrwenige Ballaststoffe und sind somit als Quelle not-wendiger Ballaststoffe zu vernachlässigen.

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Auch Getränke beeinflussen die Tätigkeit des Dick-darms: Während Mineralwasser, Säfte und Kräuter-tees sich günstig auswirken, können zuviel starkerSchwarztee und Kakao eine Stuhlverstopfung aus-lösen bzw. verstärken. Täglich sollten nicht mehr alsvier Tassen Schwarztee oder Kakao getrunken wer-den. Sauermilchprodukte wie Kefir oder Buttermilchund auch Kaffee wirken sich günstig auf die Darm-tätigkeit aus. Morgens nach dem Aufstehen ein GlasMineralwasser, eventuell mit etwas Pflaumensaft,hilft dem Darm in Gang zu kommen.

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Was passiert im Dickdarm?

Dem Nahrungsbrei wird im Dickdarm Wasser ent-zogen, indem er von der Darmmuskulatur gründlichdurchgeknetet wird. Wenn nun der Transport ver-zögert wird, wird der Nahrungsbrei zu stark bearbeitetund es wird ihm zuviel Wasser entzogen. Als Folgedavon wird der Stuhl immer härter und der Transportin den Mastdarm schwieriger.

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Stuhlverstopfung: Der Nahrungsbrei wird zu stark bearbeitet, ihmwird zuviel Wasser entzogen, der Stuhl wird härter und der Trans-port in den Mastdarm schwieriger.

Normale Verdauung: Aus dem Nahrungsbrei werden Wasser undwichtige Salze an den Organismus abgegeben. Der Darminhalt wirdeingedickt, es entsteht Stuhl.

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Da die Bewegungsabläufe des Dickdarms durch dasvegetative (nicht mit dem Willen beeinflussbare)Nervensystem reguliert werden, spielen psychische(z. B. Stress), emotionale (z. B. Ärger) und Umwelt-faktoren ebenfalls eine wichtige Rolle für einegeregelte Verdauung und Stuhlentleerung.

So führen beispielsweise Ortswechsel auf Reisenoder eine Schwangerschaft zur Stuhlverstopfung,während Angst und Gefühle der Hilflosigkeit oderUnsicherheit eher Durchfall bewirken. Wer kenntnicht die Veränderungen der Stuhlhäufigkeit und/oder-konsistenz vor einer Prüfung, einem Zahnarztbesuchoder nach einem längeren Flug.

Diese Zusammenhänge sind bei der Frage nach denUrsachen einer Stuhlverstopfung und ihren Behand-lungsmöglichkeiten zu berücksichtigen.

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Ehe man dieser Frage nachgeht, muss man sichdarüber klar sein, ab wann überhaupt eine Stuhl-verstopfung vorliegt.

Die weit verbreitete Meinung, dass täglich eineStuhlentleerung notwendig ist, wird von Ärztennicht geteilt. Die tägliche Stuhlentleerung mussnicht sein und wer nur alle zwei Tage auf dieToilette kann, ist nicht unbedingt krank.

Wie schon geschildert, kann die Nahrung je nachZusammensetzung sehr viel länger im Darm verblei-ben. Eine ballaststoffarme Nahrung bleibt in der Regellänger im Darm als eine ballaststoffreiche Nahrungmit reichlich Flüssigkeit.Niemand muss also eine „Vergiftung” befürchten,wenn der Stuhlgang ein bis zwei Tage ausbleibt.

Vielmehr spricht der Arzt erst dann von Stuhl-verstopfung, wenn eine Darmentleerung seltenerals dreimal pro Woche erfolgt, mit erheblichenBeschwerden verbunden ist oder es zu Begleit-beschwerden wie z. B. Bauchschmerzen undBlähungen kommt.

Eine Stuhlverstopfung kann durch organischeUrsachen zustande kommen, wie z. B. Narben imDarm, die durch Entzündungen entstehen können,oder Wandverdickungen, z. B. durch einen Tumor.Auch andere Erkrankungen, die nichts mit dem Darmdirekt zu tun haben, wie z. B. eine Unterfunktion derSchilddrüse, können zur Stuhlverstopfung führen.Ebenso kann eine langjährig schlecht eingestellte

Wie kommt es zur

Verstopfung?

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Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) eine Stuhlverstop-fung hervorrufen. Solche Ursachen wird ihr Arztaufdecken, ehe er eine Behandlung beginnt. Es istempfehlenswert, einen Facharzt für Magen-Darm-Erkrankungen (Gastroenterologen) aufzusuchen,wenn die Ursache einer Stuhlverstopfung genauerkannt werden soll.

Häufig liegen solche Gründe aber nicht vor. Indiesen Fällen spricht man von einer funktionellenObstipation (Stuhlverstopfung). Es gibt guteGründe für die Annahme, dass die Hauptursacheder funktionellen Obstipation in der tief greifendenErnährungsumstellung in den hoch entwickeltenIndustriestaaten liegt: Seit Jahrzehnten nimmt dieKohlenhydrat- und Ballaststoffaufnahme zuguns-ten der Aufnahme an Fetten, Zuckern undEiweißen immer weiter ab. Unser Darm ist jedochauf Kohlenhydrate und Ballaststoffe angewiesen,um optimal funktionieren zu können.

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Woran liegt das? Zu einem großen Teil hat diefunktionelle Stuhlverstopfung etwas mit unsererzivilisierten Lebensweise zu tun. Vor allem fünfFaktoren wirken sich ungünstig aus:

Die Zusammensetzung der Nahrung

Tipp: Essen Sie mehr Pflanzliches und wenigerTierisches

Wir nehmen zu viel tierische und zu wenig pflanzlicheNahrung auf. Der Durchschnittsdeutsche isst zu fett-,alkohol- und zuckerreich. Auch der Fleisch- undWurstkonsum ist zu hoch. Demgegenüber liegt diedurchschnittliche Ballaststoffzufuhr aus Obst,Gemüse und Vollkornprodukten mit rund 22 Grammdeutlich unter der Minimalempfehlung von 30 Grammtäglich. Ausreichend Ballaststoffe nehmen Sie auf,wenn Sie täglich 500 Gramm Gemüse und Kartoffeln,250 Gramm Obst (beispielsweise zwei Äpfel) sowievier Scheiben Vollkornbrot essen. Wenn Sie IhreErnährungsweise am VFED-Ernährungsdreieck (sieheSeite 20/21) ausrichten, liegen Sie immer im grünenBereich.

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Unsere Nahrung ist schon vor dem Verzehr so starkverarbeitet, dass dem Darm kaum noch etwas zu tunübrigbleibt. Viele Lebensmittel sind heute Fertigpro-dukte. Fast-Food, Süßigkeiten und Softdrinks tun nichtnur dem Verdauungstrakt nicht gut. Der Anteil an pflanz-lichen Fasern (Ballaststoffen) ist so gering, dass nursehr wenig schwer verdauliches Material vom Darmausgeschieden werden muss. Getränke sind oft nähr-stoffreich (Zucker, Alkohol) und hinterlassen ebenfallskeine unverdaulichen Rückstände. Der Dickdarm wirdnur unzureichend gefüllt und die Nahrungsreste wer-den zu stark eingedickt und zu langsam transportiert, eskommt zur Verstopfung. Nur wenn der Dickdarm gutgefüllt ist und der Stuhlbrei gleichzeitig geschmeidigist, kann eine geregelte Entleerung stattfinden. Eingroßes Stuhlvolumen übt einen Dehnungsreiz auf denDarm aus. Dieser Reiz befördert den geschmeidigenStuhlbrei weiter und eine Entleerung kann problemloserfolgen.

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Darmgesunde Nahrungsmittel wie Gemüse wirken sich jedoch nurpositiv aus, wenn sie frisch, kurz und richtig zubereitet werden(Quelle: Fissler).

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Bewegungsmangel

Tipp: Bewegen Sie sich regelmäßig

Viele Menschen arbeiten heute am Schreibtisch,sitzen den ganzen Tag. Darauf ist unser Körper nichteingestellt. Aufzüge, Rolltreppen, Autos, Busse,Bahnen dienen der Fortbewegung, man muss sichkaum noch bewegen. Abends und am Wochenendereicht die Zeit oft nur für die notwendigen Arbeiten imHaushalt, die gering bemessene Freizeit wird vor demFernseher verbracht. Auch im Haushalt haben Mixer,Wäschetrockner, Waschmaschine, Geschirrspüler undKüchenmaschinen die körperliche Arbeit immer wei-ter überflüssig gemacht. Dadurch verlangsamt derDarm seine Tätigkeit, der Transport des Nahrungs-breis wird verzögert, es kann ihm mehr Wasser ent-zogen werden. Der Stuhlbrei wird dadurch wenigergeschmeidig und voluminös, so dass die Entleerungerschwert wird.

Zur optimalen Darmfunktion gehört mehr Bewegungals bisher. Das wirkt sich übrigens nicht nur positiv aufIhren Darm aus. Auch das Herz- und Kreislaufsystemdanken Ihnen tägliche Ausdauerbelastung wie längereSpaziergänge, Schwimmen, Jogging, Walking, Tanzenoder Radfahren mit einer guten Funktion und Wohl-befinden. Und Sie werden oder bleiben schlank, aktivund gesund.

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täglich:täglich:33 fettarmefettarme PortionenPortionen

täglich:täglich:mindestensmindestens

3-43-4 PortionenPortionen

täglich:täglich: moderatemoderate Bewegung,Bewegung, wöchentlich:wöchentlich: 33

wöchentlich: 1-2Portionen Seefi sch

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Ernährungsdreieck des VFED e.V.(VFED – Verband für Ernährung und Diätetik e.V.)

Richtig auswählen – bewusst essen und trinken

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reichlicherreichlicher

täglich:täglich:sparsamsparsam

täglich:täglich:nachnach MaßMaß

wöchentlich:wöchentlich:maximalmaximal jeweilsjeweils 2-32-3fettarmefettarme PortionenPortionenFleischFleisch // Wurst, 2 EierWurst, 2 Eier

täglich:täglich:mindestens 4 Portionenmindestens 4 Portionen

täglich:täglich:22 PortionenPortionen

xx AktivitätAktivität // SportSport

täglich:täglich:mindestensmindestens1,5-2 Liter1,5-2 Liter

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Zu geringe Flüssigkeitszufuhr

Tipp: Trinken Sie täglich mindestens 2 Liter

Im Dickdarm wird dem Nahrungsbrei Wasser ent-zogen, weil Wasser für den Körper außerordentlichwichtig ist und sich der Körper vor Austrocknungschützen muss. Diese Flüssigkeit stammt nicht nuraus den Nahrungsmitteln und Getränken, sondernauch aus der Verdauungsflüssigkeit. Täglich werdenim Dickdarm bis zu 2 Liter Wasser vom Körper zurück-geholt. Wenn man aber zu wenig Flüssigkeit überNahrung und Getränke aufnimmt, wird der Stuhl hartund fest. Täglich sollten mindestens 2 Liter Flüssig-keit getrunken werden.

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Mineralwasser enthält keine Kalorien, aber reichlich lebensnotwen-dige Mineralstoffe und Spurenelemente. Der Körper benötigt täg-lich 2 Liter Flüssigkeit aus Getränken (Quelle: IDM).

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Hektische Lebensweise

Tipp: Lassen Sie sich nicht stressen und üben SieEntspannung

Viele Menschen leben heute hektischer als früher.Das Wort Stress ist leider zum Alltagsbegriff gewor-den. Weite Wege zum Arbeitsplatz, beruflicheAnspannung, Angst um den Arbeitsplatz, Zeitmangelan allen Ecken und Enden sind oft ein Grund, denGang zur Toilette zu verschieben. Denn das Signalhierfür kann willentlich unterdrückt werden. Dadurchbleibt der Stuhl länger im Darm, wird weiter einge-dickt und irgendwann verspürt man den Entleerungs-drang nicht mehr – man hat ihn sich abgewöhnt. Siesollten immer auf die Toilette gehen, wenn Ihr Darmden Entleerungsdrang meldet, denn den Stuhldrangkönnen Sie sich auch wieder angewöhnen.

Medikamente

Tipp: Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nachder Wirkung von Arzneimitteln auf den Darm

Zahlreiche Medikamente können eine Stuhlverstop-fung auslösen und/oder verstärken. Hierzu gehören inerster Linie bestimmte Herzmedikamente, Schmerz-mittel, Aluminium-Calcium-haltige säurebindendeMittel (Antacida), einige Hochdruckmittel und Nerven-mittel, die bei Depressionen und anderen Nerven-erkrankungen eingesetzt werden.

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Tipp: Abführmittel gehören in die Hand des Arztes

Abführmittel wirken nur dort, wo sie wirken sollen,nämlich direkt im Darm, insbesondere im Dickdarm.Grundsätzlich wirken sie alle über ähnliche Mechanis-men; sie erhöhen den Wassergehalt des Stuhls underhöhen damit das Stuhlvolumen sowie die Stuhl-geschmeidigkeit und führen zu einem besserenTransport im Darm und zu einer einfacheren Stuhl-entleerung. Dennoch gibt es Unterschiede, wie dieverschiedenen Abführmittel dies erreichen undwelche unerwünschten Wirkungen sie haben.

Darmirritierende Abführmittel

Tipp: Pflanzlich heißt nicht unbedenklich

Pflanzliche Abführmittel (Sennesblätter, Aloe, Rhabar-berwurzel) und auch die in vielen Abführmitteln ent-haltenen Stoffe verhindern im Dickdarm nicht nurdie Abgabe von Wasser in den Körper, sondernfördern sogar den Entzug von Wasser aus demKörper. Dies ist einerseits zwar günstig für dieBeschaffenheit des Stuhls, er wird weicher undbesser transportabel, hat jedoch andererseits beilänger dauernder Anwendung zur Folge, dass derKörper austrocknen kann und lebenswichtigeMineralien verliert.

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Wie wirken Abführmittel?

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Gerade bei dem Stichwort „pflanzlich” denken viele,diese Abführmittel seien besonders schonend. Diesist jedoch nicht in jedem Fall richtig. Abführmittelgehören prinzipiell in die Hand des Arztes, der sie inder Regel nur für eine kurze Zeit verordnet.

Wasser ist mit mehr als 60% der Hauptbestandteilunseres Körpers! Je älter wir werden, desto wenigerWasser enthält unser Körper. Wasser ist ein lebens-notwendiger Stoff für den Körper. Mineralien sind inunserem Körper für eine Vielzahl von Funktionennotwendig.

Ein übermäßiger Wasser- und Mineralienverlustdes Körpers hat weitreichende Störungen zurFolge, die man nicht ignorieren darf: Funktions-störungen von Niere, Nerven und Herz könnenentstehen.

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Darmirritierende Abführmittel verhindern die Aufnahme von Wasseraus dem Dickdarm und fördern sogar die Abgabe von Wasser ausdem Körper in den Dickdarm.

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Außerdem können zahlreiche Abführmittel die Darm-bewegungen derart anregen, dass der Dickdarm aufeigene Steuerungsmechanismen und Signale nichtmehr ausreichend reagieren kann.

Diese vielschichtigen Wirkungen von darmirritieren-den, so genannten drastischen Abführmitteln,können in einen Teufelskreis münden, der bald zurGewohnheit wird und eine höhere Dosis des jeweili-gen Abführmittels notwendig macht, da die eigeneBewegungsaktivität des Dickdarms nachhaltig gestörtund geschädigt wird, wenn die Steuerungsvorgängeund Nervenstrukturen in der Darmwand ständig mitAbführmitteln angeregt werden. Der Mineralien-verlust (Kalium) schränkt die Bewegungsfähigkeit ein.Einer der Hauptgründe einer Stuhlverstopfung ist derunsachgemäße Gebrauch von Abführmitteln.

Der weitverbreitete Glaube, mit pflanzlichen Abführ-mitteln könnte generell kein Schaden angerichtetwerden, da es sich ja um natürliche Produkte handelt,ist falsch! Vor allem bei längerem Gebrauch mussman bei der Wahl von Abführmitteln Vorsicht waltenlassen.

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Osmotisch wirksame Abführmittel(Salze und künstliche Zucker wie Lactulose alsAbführmittel)

Hierunter versteht man Abführmittel, die alleindadurch wirken, dass sie Wasser im Dickdarmzurückhalten und weiteres Wasser dorthin ziehen.Typische Beispiele sind Karlsbader Salz, Glaubersalzoder Bittersalz als so genannte salinische Abführ-mittel. Kohlenhydrate, Milchzucker, Lactulose,Lactitol, Mannitol oder Sorbitol führen ebenfalls so ab.

Diese Abführmittel sind bei kurzfristiger Anwendungüber Wochen bis zu einigen Monaten bedenkenlos,können jedoch bei zu hoher Dosierung und zu langemGebrauch auch zu Störungen im Wasser- undSalzhaushalt des Organismus führen und so eineStuhlverstopfung sogar verschlimmern. Auch dieseAbführmittel gehören in die Hand des Arztes.

Osmotische Mittel halten das Wasser im Dickdarm zurück undziehen weiteres Wasser in den Dickdarm. Dies kann zu Störungenim Wasser- und Salzhaushalt des Organismus führen.

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Gleitmittel

Gleitmittel wie z. B. Paraffin und Glyzerin erleichternden Stuhlgang, indem sie den Stuhl gleitfähigermachen. Paraffin wird zu Recht nur noch seltenbenutzt, doch gegen die kurzfristige Anwendung vonGlyzerin in Form von Zäpfchen ist nichts einzuwenden.

Quellstoffe

Unbedenklich über längere Zeit oder dauerhafteingesetzt werden können pflanzliche Quellstoffe(Ballaststoffe), die nicht mit den pflanzlichenAbführmitteln wie z. B. Sennesblättern verwechseltwerden dürfen.Bei den Quellmitteln handelt es sich um Ballaststoffe,die beispielsweise in Leinsamen, Weizenkleie oderSamen von bestimmten Wegericharten (wie z. B.Mucofalk®) enthalten sind. Die Wegerichart, aus derdie Schalen für Mucofalk® gewonnen werden, heißtIndischer Flohsamen.

Wie wirken Gleitmittel und Quellstoffe?

Oftmals reicht derBallaststoffgehalt vonLebensmitteln wiefrischen Salaten nichtaus, um den Dickdarmwieder in Schwung zubringen und die Ein-nahme von Quellstoffenist erforderlich (Quelle:Becel-Diät-Pflanzenöl,Master-Media).

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Diese natürlichen und unbedenklichen pflanzlichenQuellstoffe fördern den Stuhlgang, indem siedurch Aufquellen im Stuhlbrei Wasser binden unddurch ihre unverdaulichen Faserbestandteile dieStuhlmenge erhöhen und den Stuhl geschmeidighalten. Dadurch lösen sie einen Entleerungsreizaus und gewährleisten eine gute Stuhlentleerung.

Außerdem bewirken Quellstoffe eine Zunahme undVerbesserung der Bakterienflora im Dickdarm,wodurch ebenfalls die Stuhlmenge erhöht, die Konsi-stenz weicher und der Transport verbessert wird. DieDarmflora ist Bestandteil des Abwehrsystems unse-res Körpers. Eine gute Darmflora hält den Organismusfit und gesund. Durch die stärkere Füllung des Dick-darms wird dieser zur besseren Tätigkeit angeregt,und durch die Bindung von Wasser wird die Beschaf-fenheit des Stuhls weicher.

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Quellstoffe binden durch Aufquellen Wasser und erhöhen durchunverdauliche Faserbestandteile die Stuhlmenge. Der Stuhl wirdweicher, der Transport verbessert.

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Was ist zu tun, wenn der Stuhlgangtrotz oder gerade wegen der Einnahmevon Abführmitteln nicht mehrfunktioniert?

Da sich durch Abführmittel, die in vielfältiger Auswahlzur Verfügung stehen und nicht nur in Apothekenerhältlich sind, ein lästiges und oft als peinlich emp-fundenes Problem zunächst relativ bequem lösenlässt, kommen viele Patienten erst zum Arzt, wennAbführmittel nach längerem Gebrauch nicht mehr dieerwünschte Wirkung zeigen. Oftmals ist der Grundeiner Stuhlverstopfung gerade der leichtfertigeGebrauch von Abführmitteln.In vielen Fällen kann dies darauf zurückgeführtwerden, dass der Körper sich an die (darmirritieren-den) Mittel gewöhnt hat und sich im beschriebenenTeufelskreis befindet.

Wie kann man diesen Teufelskreis durchbrechen?

Sowohl für Sie als auch für Ihren Arzt ist dies nichteinfach. Da der Körper sich über lange Zeit an dieAbführmittel gewöhnt hat, wird er nun, wenn sieabgesetzt werden, zunächst mit verstärktenBeschwerden reagieren. Er muss eine regelrechteEntwöhnungskur durchmachen, wenn Sie auf DauerIhre Beschwerden loswerden wollen. Die Abführmit-tel müssen langsam abgesetzt und eine Umstellungauf eine pflanzenbetonte, flüssigkeitsreiche Ess- undTrinkweise muss behutsam begonnen werden. IhrArzt weiß dies und muss Sie von der Notwendigkeitdieses schwierigen Schrittes überzeugen. Zeigen Siedie notwendige Geduld!

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Bei der Ernährungsumstellung helfen Ihnen Diät-assistenten und Ernährungswissenschaftler (Dipl.-Oecotrophologen), die nicht nur in diesem Bereich mitÄrzten kooperieren. Es lohnt sich. Ihr Darm und Ihrganzer Körper danken es Ihnen mit optimaler Funk-tion, Aktivität, Gesundheit und Fitness.

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Der informierte Patient

Stuhl-

verstopfungStuhl-

verstopfung

zunehmende

gestörte

Darmtätigkeit

(Darmatonie)

Wasser- und Salzmangel

des Körpers

(erniedrigter Blutdruck)

Einnahme von

Abführmitteln

Wasser- und Salz-

verlust im DickdarmNatriummangel

Kaliummangel

Funktions-

störungen

der Niere

Funktionsstörungen

der Nerven, die sich auf

die Muskeln auswirken

(z. B. Herzmuskel)

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Wenn die bisher benutzten Abführmittel abgesetztwerden, heißt dies jedoch nicht, dass überhauptkeine Mittel mehr eingenommen werden dürfen.Doch es müssen solche sein, die auch bei längererAnwendung keine Schäden im Darm verursachen.Das sind vor allem die Quellmittel, wie z. B.Mucofalk®.

Der Speiseplan steht unter dem Motto „Mehr Pflanzliches undweniger Tierisches essen ist gesund”(Quelle: Schneekoppe/Wirths PR).

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Der informierte Patient

Zu Anfang wird man nicht immer mit Mucofalk® alleinauskommen können, weil der Darm an die anderenMittel gewöhnt ist.

Daher ist es unter Umständen notwendig, zusätzlichnoch andere Mittel wie z. B. Milchzucker (Laktose),Lactulose oder Karlsbader Salz einzunehmen. Auchkann bei hartnäckiger Stuhlverstopfung alle 3 Tage einAbführzäpfchen (glyzerinhaltig) angewendet werden.Doch sollten Sie immer Ihren Arzt zu Rate ziehen,wenn Sie meinen, mit der augenblicklichen Behand-lung nicht zurecht zu kommen. Auf keinen Fall solltenSie wieder zu den vorher benutzten Mitteln greifen!Die Entwöhnung von Abführmitteln ist nicht so ein-fach wie der Erwerb von angeblich unschädlichenpflanzlichen Abführtees im Lebensmittelhandel.

Zur Vorbereitung der Behandlung mit Mucofalk® wirdder Arzt Ihnen eventuell eine macrogolhaltige Lösungverordnen, die normalerweise zur Darmreinigung voreiner Dickdarmspiegelung angewandt wird.

Die Behandlung einer hartnäckigen Verstopfung kannalternativ mit einem niedrigdosierten macrogolhaltigenPräparat (z.B. Laxofalk®) fortgesetzt werden.

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Unterstützend zur medikamentösen Behandlung soll-ten Sie überlegen, inwieweit Sie Ihre Lebensweiseumstellen und Verhaltensweisen ändern können, diedie Verdauung ungünstig beeinflussen.

Insbesondere heißt das:sich ballaststoffreich ernähren (Vollkornprodukte, vielObst und Gemüse), dabei jedoch eine stark blähendeKost (z. B. rohe Kohlgerichte) vermeiden,ausreichend trinken (Säfte, Sauermilch, Mineralwas-ser), was gerade bei der Einnahme von Mucofalk®

besonders wichtig ist, damit die pflanzlichen Stoffe imDarm richtig aufquellen können, dabei jedoch „stop-fende” Getränke wie z.B. schwarzen Tee, Kakao,Rotwein vermeiden. Zu jeder Verabreichung vonMucofalk® sollten Sie ein Glas Wasser oder ein GlasFruchtsaft-Schorle (1/3 Saft und 2/3 Mineralwasser) trin-ken,für genügend Bewegung sorgen, sich Zeit nehmenfür den täglichen Gang zur Toilette und diesen nicht inder Alltagshetze aufschieben.Auf diese Weise kann mit ein wenig Geduld die Ver-dauung so eingestellt werden, dass nach einiger Zeit2–6 Beutel bzw. Teelöffel Mucofalk® allein ausreichenund auf Abführmittel verzichtet werden kann.

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Der informierte Patient

Da Mucofalk® die Darmtätigkeit auf natürlichemWege regelt, ohne den Darm zu schädigen, bestehtauch bei dauerhafter, ja jahrelanger Anwendungkeinerlei Gefahr, erneut in den Teufelskreis vonAbführmitteln mit ständig steigenden Dosierungenzu geraten. Im Gegenteil, die in Mucofalk® enthal-tenen wasserlöslichen Ballaststoffe (Quellstoffe)senken gleichzeitig den Cholesterinspiegel(Mucofalk® Fit), beugen anderen Darmerkrankun-gen vor und bringen die Immunabwehr der Dick-darmflora in Ordnung.

Dass gesunde Ernährung nicht schwierig ist, zeigt dasVFED-Ernährungsdreieck (siehe Seite 20/21). Grund-lage der gesunden Ernährung sind Vollkornprodukte,reichlich Gemüse und Kartoffeln (täglich mindestens1 Pfund) sowie Obst (täglich mindestens 1/2 Pfund).Ergänzt werden diese Nahrungsmittel durch gesundefettarme tierische Lebensmittel wie Fisch, Geflügel,mageres Fleisch, magere Milchprodukte und magerenKäse. Der Konsum von Zucker, zuckerreichen Lebens-mitteln, Butter, Margarine und Öl sowie Alkoholikasollte auf ein Mindestmaß gedrosselt werden, umden Körper aktiv und fit zu halten. Das Ernährungs-dreieck erzielt zudem eine Ernährungsweise, die dieEntstehung von Übergewicht nahezu unmöglichmacht, im Zweifelsfall langsam Gewicht abbaut undausreichend Vitamine und Mineralstoffe zuführt. DieGrundlage des gesunden Essverhaltens stellen täglichmindestens 2 Liter kalorienarme oder -freie Getränkedar.

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Von Durchfall (Diarrhö) spricht man, wenn es zu einergehäuften Stuhlentleerung von mehr als dreimal täg-lich kommt, der Stuhl wässrig oder breiig und dieStuhlmenge erhöht ist. Zusätzlich können Blähungen,Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten.

Als akut werden Durchfälle bezeichnet, die nicht län-ger als 2 Wochen anhalten. Bei Durchfällen, die längerals 2 Wochen dauern, handelt es sich um chronischeDurchfälle.

Durchfall an sich ist keine Krankheit, sondern einSymptom und eine sinnvolle Reaktion des Körpers,schädliche Stoffe möglichst schnell wieder loszuwer-den. Eine häufige Ursache für akuten Durchfall sindBakterien oder Viren. In den meisten Fällen sind akuteDurchfälle von kurzer Dauer und hören von selbst auf.Wenn Durchfall von Fieber begleitet wird oder wennBlut im Stuhl ist, sollte man sofort zum Arzt gehen.Durchfall kann insbesondere für Säuglinge, kleine Kin-der und für ältere, geschwächte Menschen wegendes Flüssigkeits- und Mineralienverlusts gefährlichwerden.

Auslösende Mechanismen des Durchfalls sind:– eine gestörte Beweglichkeit des Darms verbunden

mit einer beschleunigten Darmpassage,– zuviel Flüssigkeit im Darm z.B. bei verminderter

Fähigkeit der Schleimhaut Wasser aufzunehmen.

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Wie kommt es zum Durchfall?

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Häufigste Ursachen für einen akuten Durchfallsind:– „Darmgrippe“ – Infektion mit Viren oder Bakterien– Nahrungsmittelunverträglichkeit

(z.B. Lactoseintoleranz)– Lebensmittelvergiftung– Reisedurchfall– Durchfall durch Medikamente (z.B. Antibiotika)– Angst, Stress

Wichtigste Ursachen für chronische Durchfälle:– Reizdarmsyndrom– Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

(Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)– Glutenallergie (Zöliakie)– Missbrauch von Abführmitteln

Wie wirkt Mucofalk® bei Durchfall?Es mag verwundern, dass ein Arzneimittel bei Durch-fall und auch bei Verstopfung wirken kann. Die schein-bar gegensätzlichen Anwendungsgebiete erklärensich durch das Wirkprinzip der Flohsamenschalen. Esberuht auf dem starken Quellvermögen der Schleim-stoffe, also der Fähigkeit viel Wasser zu binden.

Bei der Durchfall-hemmenden Wirkung von Mucofalk®

kommt es dementsprechend zur erwünschten Ein-dickung des Darminhalts. Der Stuhl wird formbar undgleichzeitig normalisiert sich die Darmpassage.

Der informierte Patient

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Granulat

Wirkstoff: Indische Flohsamenschalen, gemahlen(Plantago-ovata-Samenschalen)

Quellstoffe in Mucofalk®

Bei den Quellstoffen, die in Mucofalk® enthalten sind,handelt es sich um Samenschalen von bestimmtenWegericharten (Indische Flohsamen). Diese pflanz-lichen Stoffe fördern den Stuhlgang, indem sie durchAufquellen Wasser binden und durch ihre unverdau-lichen Faserbestandteile die Stuhlmenge erhöhen.Außerdem bewirken Quellstoffe eine Zunahme derBakterienflora, wodurch ebenfalls die Stuhlmengeerhöht wird. Durch die stärkere Füllung des Darmswird dieser zu vermehrter Tätigkeit angeregt, unddurch die Bindung von Wasser wird die Beschaffen-heit des Stuhls weicher.Neben Wasser binden die Quellstoffe Fette, Nahrungs-cholesterin und Gallensäuren im Darm, die somitnicht ins Blut aufgenommen, sondern ausgeschiedenwerden. Auf diese Weise können die pflanzlichenQuellstoffe in Mucofalk® das LDL-Cholesterin um biszu 15% senken.Pflanzliche Quellstoffe dieser Art können unbedenk-lich über längere Zeit eingesetzt werden.

AnwendungsgebieteChronische Verstopfung (Obstipation), Erkrankungen,bei denen eine erleichterte Darmentleerung mitweichem Stuhl erwünscht ist, z.B. bei Einrissenan der Analschleimhaut (Analfissuren), Hämorrhoiden,nach operativen Eingriffen im Enddarmbereich; zur

Mucofalk® ApfelMucofalk® OrangeMucofalk® Fit

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Der informierte Patient

unterstützenden Behandlung bei Durchfällen unter-schiedlicher Ursache sowie bei Reizdarmsyndrom.Zusätzlich Mucofalk® Fit: unterstützende Behandlungbei leicht bis mäßig erhöhten Cholesterinwertenzusätzlich zu einer Diät.

Dosierung und Art der AnwendungSoweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachseneund Heranwachsende über 12 Jahre 2–3 x täglich denInhalt eines Beutels bzw. 1 gestrichenen MesslöffelMucofalk® Granulat nach Einrühren in reichlich Flüs-sigkeit (mind. 150 ml) ein. Bei Anwendung als unter-stützende Therapie bei Durchfall, Reizdarm und Hyper-cholesterinämie (Mucofalk® Fit) nehmen Erwachseneund Heranwachsende ab 12 Jahren 2–6 x täglich denInhalt eines Beutels bzw. 1 gestrichenen MesslöffelMucofalk® Granulat nach Einrühren in reichlich Flüs-sigkeit (mind. 150 ml) ein.

1. Bitte nehmen Sie das Präparat niemals trocken ein,da es sonst zu Schluckbeschwerden kommen kann.

2. Inhalt eines Beutels bzw. 1 Messlöffels Mucofalk®

in ein Glas geben3. Glas langsam mit kaltem Wasser füllen

(mind. 150 ml).4. Mit einem Löffel umrühren und darauf achten,

dass sich keine Klumpen bilden und sofort trinken.Nicht im Liegen einnehmen.

5. Ein weiteres Glas Flüssigkeit nachtrinken.

HinweisBitte beachten Sie außerdem die Gebrauchs-information.

PackungsgrößenPackungen mit 20 (N1) und 100 (N3) Portionsbeutelà 5 g, Dosen mit 150 g (N2) und 300 g (N3) Granulat.(Mucofalk® Fit nur in Beuteln).

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Laxofalk®

Der informierte Patient

Pulver

Wirkstoff: Macrogol 4000(Polyethylenglykol 4000)

Chronische Obstipation bei Erwachsenen

Dosierung:1- bis 2-mal täglich Inhalt eines Beutels in einem GlasWasser auflösen und trinken.

Laxofalk®

Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen.Wirkstoff: Macrogol 4000 (Polyethylenglykol 4000).Anwendungsgebiet: Chronische Verstopfung(Obstipation) bei Erwachsenen. Packungsgrößen: 10Btl. (N1), 20 Btl. (N2), 50 Btl. (N3).

Zu Risiken und Neben-wirkungen lesen Sie diePackungsbeilage undfragen Sie Ihren Arztoder Apotheker.

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Mucofalk®

Die sanfte Kraft von Plantago ovata

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Auch in der

Schwangerschaft

Linderung bei Reizdarm

Erleichterung bei V

es den Stuhl auf und bindet wirkungsvoll Cholesterin. ist rein pflanzlich. Als stark quellender Ballaststof®Mucofalk

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Erkrankungen, (Obstipation), erstopfung VNatriumverbindungen Enthält Samenschalen).

Fit./Orange/Apfel®Mucofalk

Senkung erhöhten Cholesterins

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Darmentleerung erleichterte eine denen bei Erkrankungen, Anwendungsgebiete:ose.Sucrund Natriumverbindungen

gemahlen Flohsamenschalen, Indische f: irkstofW

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Nur in

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ovata (Plantago

pApotheke!n IhrerIhrerApot

beilage und fragen Sie Ihren Arzt oder ApothekerZu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungs

®(Mucofalk(N3) Dose g300 (N1), Btl. 20 Packungsgrößen:

Cholesterinwerten erhöhten mäßig Unterstützende Fit: ®klafocuMZusätzlich Therapie Unterstützende eich. ber

Analfissurbei B. z.ist, erwünscht Stuhl

-Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungs

11/2008Stand: Btl.). in nur Fit (N2),Dose g150 (N3), Btl. 100 Diät.einer zu zusätzlich Cholesterinwerten

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Eingrifoperativen nach Hämorrhoiden, en, Analfissur

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