Upload
heiden-lautt
View
109
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Folie 20050202-1 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
Kapitel 1Einführung
Kapitel 6:Skalenerträge, unvollständiger Wettbewerb und internationaler Handel
Folie 20050202-2 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
Individuelle Nachfrage jeder Firma hängt von
• Gesamtabsatz der Branche S
• Anzahl der Unternehmen n
• Durchschnittspreis der Branche P,
• eigener Preissetzung Pi,
• und dem Substitutionskoeffizienten b
ab: Qi = S/n - bS(Pi-P)
Marktgröße gegeben, Konsumenten reagieren nicht auf P.Wenn alle Unternehmen P verlangen, stellt jedes S/n her.Pi > P => kleinerer Marktanteil; Pi < P => größerer Marktanteil.
Monopolistischer Wettbewerb
Folie 20050202-3 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
Marktgleichgewicht: • Unternehmensanzahl n und Durchschnittspreis P.• Denn wegen der Homogenitätsannahme muß im
Gleichgewicht Pi= P i=1..n sein. • Im Gleichgewicht gilt Nullgewinn: P=AC.
Bestimmung in drei Schritten:• Beziehung zwischen der Anzahl der Unternehmen und den
Durchschnittskosten eines Unternehmens.• Beziehung zwischen der Anzahl der Unternehmen und dem
Preis, den sie jeweils verlangen.• Der Schnittpunkt dieser Beziehungen ergibt das
Marktgleichgewicht (Preis = Durchschnittskosten)
Monopolistischer Wettbewerb
Folie 20050202-4 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
1.) Anzahl der Unternehmen und Durchschnittskosten:
• Im Gleichgewicht verlangen alle Unternehmen P, so daß jedes einen Marktanteil Q(P) = S/n erhält; einsetzen in
• AC(Q) = F/Q +c liefert AC(n) = nF/S + c.
=> CC-Kurve (im AC-n-Diagramm) mit folgenden Eigenschaften:• c.p. verläuft AC(n) steigend. • höheres S bedeutet Drehung (um c) nach rechts unten.• höheres F => Drehung nach links oben.• höheres c => Prallelverschiebung nach links oben.
Monopolistischer Wettbewerb
Folie 20050202-5 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
2.) Anzahl und Preis:• Individuelle Nachfrage: Q(Pi) = S(1/n+bP) - bSPi.
• Indirekte Firmen-Nachfrage: Pi(Q) = 1/nb+P-Q/bS
• Erlös Ri(Q) = Pi(Q)*Q =Q/nb+PQ-Q2/bS • Grenzerlös MR(Q)= 1/nb + P – 2Q/bS = P-1/bn
(wenn man Q=S/n einsetzt => 2Q/bS=2/bn).• Gewinnoptimum: MR=MC, also P-1/bn = c.
=> PP-Kurve im P-n-Diagramm mit:• c.p. verläuft P(n) = c + 1/bn fallend (Hyperbel)• unabhängig von Marktgröße S.• Erhöhung von c => Parallelverschiebung nach oben rechts• Erhöhung von b => Drehung nach unten links.
Monopolistischer Wettbewerb
Folie 20050202-6 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
PP
AC, P
Anzahl der Firmen n
CC
P3
AC3
n3n1
AC1
n2
AC2
E
Abbildung 6.3: Marktgleichgewicht bei monopolistischem Wettbewerb
Monopolistischer Wettbewerb
P2,
P1
Folie 20050202-7 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
PP-Kurve: Je mehr Unternehmen aktiv sind, desto niedriger ist der Preis, den jede Firma verlangen kann.
CC-Kurve: Je mehr Unternehmen aktiv sind, desto höher fallen die Durchschnittskosten jeder Firma aus.
Im Marktgleichgewicht (n2, P2) sind Gewinne Null (p=AC).
(Bei positiven Gewinnen lohnt sich Marktzutritt, bei Verlusten Abwanderung, wenn Marktein-/austrittskosten Null sind).
Algebraisches Ergebnis: Gleichsetzen von CC und PP liefert n2=(S/bF)0.5 => P2= c+1/bn2 = c+(F/bS)0.5
Monopolistischer Wettbewerb
Folie 20050202-8 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
Wirkungen des Außenhandels im Modell des monopolistischen Wettbewerbs: • Außenhandel bedeutet größeren Markt (dS > 0).
• Größerer Markt führt bei steigenden Skalenerträgen zur Senkung des Durchschnittspreises. (Drehung der CC-Kurve um Achsenabschnitt).
Lesen Sie das Zahlenbeispiel in Kap. 6.4.2!
• Importe und Exporte innerhalb jeder Branche (intrasektoraler Handel) möglich.
Monopolistischer Wettbewerbund Außenhandel
Folie 20050202-9 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
Abbildung 6.4: Auswirkungen einer Vergrößerung des MarktesAC, P
Anzahl der Firmen, n
CC1
n1
P1
1
PP
n2
P2
2
CC2
Monopolistischer Wettbewerbund Außenhandel
Folie 20050202-10 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
Monopolistischer Wettbewerb mit Skaleneffekten führt zu Spezialisierungs- und Handelsvorteilen; aber das Modell sagt aber nichts aus zur Handelsstruktur => Kombination mit komparativen Kostenunterschieden.
Annahmen des kombinierten Modells:• Zwei Länder: Inland (kapitalreich) und Ausland.• Zwei Sektoren: Industrieprodukte (kapitalintensiv) und
Lebensmittel. • Produktion heterogener Industrieprodukte mit positiven
Skalenerträgen => kein Land kann alle Industrieprodukte selber herstellen => monopolistischer Wettbewerb.
Monopolistischer Wettbewerbund Außenhandel
Folie 20050202-11 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
Abbildung 6.6: Außenhandel in einer Welt ohne zunehmende Skalenerträge
Inland (kapitalreich)
Ausland (arbeitsreich)
Industrieprodukte Lebensmittel
Monopolistischer Wettbewerbund Außenhandel
Ohne Skaleneffekte würde gem. dem H-O-Modell Inland Industriegüter exportieren und Lebensmittel importieren. (Länge der Pfeile = Wert der Güter, Handelsvolumen)
Folie 20050202-12 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
Wenn der Sektor Industrieprodukte von monopolistischem Wettbewerb geprägt ist, zerfällt der Welthandel in zwei Teile:
• Intrasektoraler Handel
– Austausch von Industrieprodukten gegen ähnliche, aber differenzierte Industrieprodukte
– monopolistischer Wettbewerb zwischen in- und ausländischen Unternehmen.
• Intersektoraler Handel
– Austausch von Industrieprodukten gegen Lebensmittel
Monopolistischer Wettbewerbund Außenhandel
Folie 20050202-13 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
Abbildung 6.7: Handel bei steigenden Skalenerträgen und monopolistischem Wettbewerb
Inland (kapitalreich)
Ausland (arbeitsreich)
Industrieprodukte Lebensmittel
IntersektoralerHandel
IntrasektoralerHandel
Monopolistischer Wettbewerbund Außenhandel
Folie 20050202-14 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
Unterschiede zwischen inter- und intrasektoralem Handel:
• Intersektoraler Handel basiert auf komparativem Vorteil, intrasektoraler Handel nicht.
• Das Muster des intrasektoralen Handels kann nicht vorhergesagt werden, während der intersektorale Handel durch die Unterschiede zwischen den beteiligten Ländern bedingt wird.
• Die relative Bedeutung von intra- und intersektoralem Handel hängt von den Ähnlichkeiten zwischen beiden Ländern ab.
Monopolistischer Wettbewerbund Außenhandel
Folie 20050202-15 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
Dumping = Preise im Ausland niedriger als im Inland
Monopolistische Preisdiskriminierung
Voraussetzungen:
• abgeschotteter Inlandsmarkt (Verbot von Re-Importen)
• unterschiedliche Nachfrage (-verläufe/-elastizitäten)
z.B. fallende PAF im Inland/horizontaler Weltmarktpreis
Beispiele: Arzneimittel, Autos...
Handelspolitisch: Ausländische Unternehmen könnten sich als „Dumping-Opfer“ fühlen => Forderung nach Schutzzöllen auf Importe (Differenz zum „fairen“ Preis); reziprokes Dumping.
Dumping und Außenhandel
Folie 20050202-16 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
Abbildung 6.8: Dumping
Dumping
ExporteInlandsumsatz
Kosten, C, undPreis, P
Produzierte und nach-gefragte Mengen, Q
MC
DFOR = MRFOR
MRDOM
DDOM
2PFOR
PDOM
QDOM QMONOPOL
Gesamtproduktion
1
3
Folie 20050202-17 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
Zusammenfassung: Skalenerträge und Außenhandel
Steigende Skalenerträge und Produktdifferenzierung => weiterer Grund für Außenhandel, weil sich Spezialisierung lohnt.
Zwei Modelle unter unvollständigem Wettbewerb: monopolistische Konkurrenz und Dumping.
Monopolistische Konkurrenz bei internen Skaleneffekten: Internationaler Handel => größerer Markt, Produktvielfalt, intra- und intersektoraler Handel (ohne Skalenerträge nur „inter“).
Dumping: wenn Märkte segmentiert und Exportmarkt preiselastischer, dann ist es gewinnmaximierend, im Ausland niedrigeren Preis zu setzen als im Inland.
Folie 20050202-18 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
Kapitel 1Einführung
Kapitel 7:Internationale Faktorbewegungen
Folie 20050202-19 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
Zusammenfassung:
Internationale Faktorbewegungen können internationalen Handel ersetzen (so wie im HO-Modell internationaler Handel die Faktorbewegungen ersetzt).
Folgen der Arbeitsmigration ähneln dem durch unterschiedliche Ressourcenausstattung entstehenden Handel: Arbeit bewegt sich von Ländern, in denen sie reichlich vorhanden ist, in Länder, in denen sie knapp ist
=> Reallöhne konvergieren,
=> Weltproduktion steigt,
=> Einkommensverteilung auf Gruppen ändert sich.
Folie 20050202-20 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
L2
Internationale Mobilität der ArbeitAbbildung 7.3: Ursachen und Folgen der internationalen Arbeitsmobilität
MPL
MPL MPL*
MPL*
Beschäftigung im Inland
O Beschäftigungim Ausland
O*
AB=Reallohn Ausland
C=Reallohn Inland
L1
Arbeitsmigration vonInland nach Ausland
Weltweites Arbeitsangebot (insgesamt)
Grenzprodukte der Arbeit
Anstieg der Weltproduktion
Folie 20050202-21 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
Zusammenfassung:
Auch internationale Kredite sind Form von Außenhandel (Austausch von Konsum heute gegen Konsum morgen); Relativpreis ist der Zins.
Multinationale Unternehmen (Standortmotiv, Internalisierungsmotiv) kontrollieren Transaktionen in und zwischen in zwei oder mehr Ländern.
Internaliserungsmotiv: Technologietransfer und vertikale Integration (hinzu kommt erleichterte Rechtsdurchsetzung innerhalb einer Organisation).
Folie 20050202-22 PD Dr. Roland Kirstein:
Internationale Wirtschaft 1, WS 2004/05
Übung am 9.2.05
Aufgaben 1-7 am Ende von Kapitel 8
(bis auf 3c und 7 mit dem bisherigen Stoff machbar)
Lesen Sie dazu die Begriffe • Importnachfragekurve• Exportangebotskurve• Terms-of-Trade-Gewinn• Effizienzverlust
in den Abschnitten 8.1 und 8.2 nach.