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pedaliero 17 - The Collectors Issue

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Magazin für Geländeradsport

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Liebe Freunde der gepflegten Geländeradsportunterhaltung! Es ist wieder soweit. Ein Jahr ist um, und wie bereits im Jahr zuvor, prä-sentieren wir euch auch zum Jahresausklang 2008 unsere Collectors Issue! Viele Bilder, Stories und Porträts, dazu unser Rückblick auf eine spektakuläre Saison! Denn das ist ja das Schöne an Weihnach-ten, es gibt immer Geschenke! Doch wenn wir es uns unter dem Weihnachtsbaum gemütlich machen, sollten wir daran denken, dass es auch Menschen gibt, denen es nicht ganz so gut geht wie uns. Das Land Simbabwe beispielsweise befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise. Es herrscht eine Arbeitslosenquote von 60%, die Inflation ist absurd hoch: im Juli 2008 waren es 231 Millionen Prozent. So wundert es nicht, dass sich viele Simbabwer erst gar keinen Job suchen; der Lohn, der am Morgen verhandelt wird, ist am Abend nichts mehr wert. Verantwortlich für dieses Dilemma ist Präsident Robert Mugabe, der einst als Befreiungskämpfer gefeiert wurde, inzwischen sein Volk unterdrückt und in Angst und Schre-cken versetzt. Um seine Clique an der Macht zu halten, drohte der Diktator sogar mit Bürgerkrieg, falls er die Wahl verlieren sollte. Die verlorene Wahl wurde von Mugabe dann auch prompt nicht aner-kannt, stattdessen mit Oppositionsführer Morgan Tsvangirai über eine Machtteilung verhandelt. Am 15. September 2008 wurde ein Abkommen zwischen den beiden Parteien in der Hauptstadt Harare unterzeichnet, das Mugabe als Präsident und Tsvangirai als Regie-rungschef vorsieht. Leider ist es weniger wert ist als das Papier, auf

dem es geschrieben wurde, da Mugabe kaum eines seiner Ämter aufgeben will. Der Fotograf Christoph Jorda befand sich vor den Wahlen in Simbabwe, zu dieser Zeit eines der gefährlichsten Länder der Welt. Von ihm stammen die Bilder und die Anregung zum Arti-kel „Cycle Jojo“. Die meisten Fotos musste er aus dem Auto heraus schießen, und selbst das war nicht immer ungefährlich. Christoph Jorda ist Mitbegründer von „ZimRelief“, einer Hilfsorganosati-on, die Menschen in Simbabwe unterstützt. Er weiß, wie sehr die freundlichen und fleißigen Menschen dort unsere Unterstützung brauchen. Wer helfen möchte, kann das tun, das Spendenkonto lautet:ZimRelief e.V.KontoNr.: 5607569Sparkasse KaufbeurenBLZ: 734 500 00

Näheres zu ZimRelief und die beeindruckenden Fotosvon Christoph Jorda findet ihr ab Seite 24.

Euch allen eine frohe Weihnacht und ein gutes neues Jahr!Wir sehen uns wieder 2009!

Herzlichst, eure Sawitzki Bros.

Editorial Es weihnachtet sehr...

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Christoph Jorda

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Leben Sie Musik!

Reference Serie.Der Tag war hart – wie immer.Doch schon auf der Heimfahrt überlegen Sie,welches Lied Sie als Erstes hören werden, welches als Nächstes. Sie genießen es, sich jede einzelne Klangnuance auszumalen. Mit den Lautsprechern der Reference Serie ist Musik hören längst keine einfache Belohnung mehr. Es ist eine Leidenschaft, die lange vor dem ersten Ton beginnt und nie zu schwingen aufhört. Weitere Infos unter www.canton.de

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©pedaliéro #17/08�

Inhalt

Extras

Gallery .......................................................................................................... 8Das war 2008! Der ultimative Jahresrückblick! ........................................................54Gewinne, Gewinne, Gewinne! Für Dich! .............................................................. 20Fotografen Portfolio Joel Andrade ....................................................................... 88

Neuigkeiten

Neues zum Liebhaben ....................................................................................... 16

Reportage

Cycle Jojo – Über die Arbeit des Projektes ZimRelief ............................................... 24Bike-Bergwandern! Mit Harald Philipp in luftige Höhen ...........................................32Werkspionage! Rumgeschnüffelt bei Specialized ...................................................... 42Made in Germany – Das SKS-CrossCountry-Team ..................................................74Rock im Nebel ............................................................................................... 80

Rubriken

Editorial ........................................................................................................ 3 Shops in Eurer Nähe ........................................................................................ 51Abo .............................................................................................................87Impressum ................................................................................................... 98

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©pedaliéro #17/08 �^Text: XXX °Bild: XXX

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Vertrieb: www.2wheel-distribution.com Telefon: 07145-93620

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©pedaliéro #17/08� °Bild: Christoph Margot

Reisen ist besonders schön, wennman nicht weiß, wohin es geht. Aberam allerschönsten ist es, wenn man nicht mehr weiß, woher man kommt.Lao-tse (Chinesischer Philosoph, 6. Jahrhundert v. Chr.)

Gallery

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©pedaliéro #17/08 �^Text: XXX °Bild: XXX

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©pedaliéro #17/0810 °Bild: Daniel Geiger

Jeder Erfolg, den wir erzielen, verschafftuns einen Feind. Um beliebt zu sein,muss man ein unbedeutender Mensch sein.Oscar Wilde (Irischer Schriftsteller, 1854-1900)

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©pedaliéro #17/08 11^Text: XXX °Bild: XXX

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©pedaliéro #17/0812 °Bild: Colin Steward/ www.colinstewartphotography.com

Viele möchten leben, ohne zu altern,und sie altern in Wirklichkeit ohne zu leben.Alexander Mitscherlich (Deutscher Arzt,

Psychoanalytiker und Schriftsteller, 1908 - 1982)

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©pedaliéro #17/08 13^Text: XXX °Bild: XXX

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©pedaliéro #17/081� °Bild: Dan Milner

Es ist unglaublich, wieviel Kraft dieSeele dem Körper zu verleihen mag.Wilhelm von Humboldt

(Deutscher Gelehrter und Staatsmann, 1767-1835)

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Sachen zum LiebhabenWas? Der Weihnachtsmann hat schon wieder nur schnöden Mammon gebracht? Bargeld und sonst nichts? Laaaangweilig! Damit Ihr auch was habt von Eurem Weihnachtsgeld, zeigen wir Euch hier die zehn schönsten Arten, es sinnvoll zu investieren!

Canton DM 90 - Musik unD HeiMkinosysteM

Unüberhörbar und besonders kompakt. Das All-in-one System DM 90 bietet Dank integriertem Bassreflex-Aktivsubwoofer und Verstär-ker maximales Surround–Feeling auf minimaler Fläche. Dabei kann man es perfekt unter einem Flatscreen oder im Regal platzieren und bequem über die mitgelieferte Fernbedienung steuern. Das System ist in schwarzem oder weißem Seidenmattlack sowie in schwarzem Hoch-glanzlack erhältlich. Der Preis: ab € 1.350,-, mehr Infos unter www.canton.de.

CannonDale WoMens PaCk Me sHell

Cannondales Pack me Shell Jacket ist atmungsaktiv, wasserabweisend, winddicht und seeehr klein zusammenpackbar. Und dazu noch seeehr leicht. Ideal, um sie mal kurz mit auf die Hausrunde zu nehmen, weil sie einfach überall reinpasst. Und außerdem sieht sie auch noch hübsch aus. Gibt’s in weiß, grün und blau für € 50,-. www.cannon-dale.de

ProteCtive kasHi

Eins unserer Lieblingsstücke: die Protective Kashi ist eine hoch-funktionelle Jacke aus elastischem, wasserdichtem und atmungsak-tivem Dermizax. Dieses Wundermaterial lässt Regen elegant von der Oberfläche abperlen. Looks very nice! Der Schnitt ist körpernah, aber trotzdem saubequem. Alle Nähte sind wasserdicht verschweißt, genau-so wie der hinterlegte Frontreißverschluss. Die Wassersäule beträgt 20.000 mm, die Atmungsaktivität: 15.000 [g/m²] / 24. Gibt’s für € 180,- im Bikeshop eures Vertrauens und ist jeden Cent wert. www.thalersports.de

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Wenn das Geschenk mal etwas größer ausfallen sollte: Turners neues 140mm Travel Trailbike inklusive DW Link Rear Suspension für 2009 ist der beste Grund, sein Erspartes zu opfern. Top Geometrie, legen-däres Federungssystem, 3kg Gewicht. Der Turner 5.5 Spot wird inklu-sive Dämpfer Factory Setup RP23 ´09 für € 2.344,- die Basis deines neuen Lieblingsbikes. www.toxoholics.de

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rotWilD r.r1 Ht raHMen

Zuckerstückchen: Rotwilds High-End Aluminium Rahmen aus dem selbstentwickelten „Channel Race Tube“ aus Aluminium 7046 T6 ist einfach sweet. Besonders aufwändig konstruiertes Unterrohr mit einer 4-fachen Innenkonifizierung, 2-facher Außenkonifizierung und 3 verschiedenen Außenkonturen. Ausgelegt auf eine 100 mm Feder-gabel lassen sich mit Rotwilds R.R1 MTB-Renner Marathon- und CrossCountrytouren realisieren. Speziell ist auch die Race Geometrie: Ein 15 mm längeres Oberrohr gegenüber den üblichen sportlichen Geometrien führt zu einer raceoptimierten Sitzposition. Schnell, leicht, edel ...eben typisch Rotwild. 1.410 Gramm (bei Rahmengröße M) feinstes Race-Material, zu haben für € 1.290,- inklusive Steuer-satz. Nice! www.rotwild.de

WarMe saCHen für kalte tage von sHiMano

Nie mehr Frostbeulen an Händen und Füßen: Shimanos Handschuh 2 by 2 und die Schuhe SH-MW80 sind für all jene, die auch im Win-ter nicht vom Rad steigen wollen oder können. Das besondere: Beim 2 by 2 sind die Finger paarweise angeordnet und wärmen sich gegen-seitig. Das bewirkt eine sehr gute Isolierung bei hoher Beweglichkeit. Die Innenseite besteht aus Echtleder, als Wärmeisolierung kommt atmungsaktives Thinsulate zum Einsatz. Der Winterschuh SH-MW80 hält dazu MTBlers Füßchen warm. Durchdachte Details wie ein hoher Schaft, Goretex-Duratherm-Futter, breite Leisten für dicke Socken und dichte Nähte sorgen für allerbesten Tragekomfort. Zugabe? Bitte schön: Wasserabweisendes, beschichtetes Leder, griffige Gummisoh-le mit SPD-System, und zack – die Winterausfahrt kann starten! Der Handschuh 2 by 2 kostet € 34,95, der Winterschuh SH-MW80 geht für € 189,95 raus. www.paul-lange.de

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Dt sWiss e 2200Hotter than Hell: der E 2200 von DT Swiss sieht nicht heiß aus, er ist es. Der feuerrote Laufradsatz kommt mit 20mm Steckachse und Präzisi-onsnabe zu Dir ins Haus gerollt. Ja, genau zu Dir!!Wert: € 484,-.

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©pedaliéro #17/0820

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Treten Sie näher, meine Damen und Herren, gehen Sie nicht vorbei! Wer will nochmal, wer hat noch nicht! Hier gibt’s alles, was Sie

schon immer haben wollten! Für die Dame und den Herrn, für umme und lau! Mitmachen, mitmachen, mitmachen!! Einfach das

Lieblingsteil mit dem vielsagenden Satz „Bitte lieber Weihnachtsmann, denk an mich!“ zusammen mit Eurer Adresse auf eine Post-

karte und ab an den pedaliéro, Barkauer Straßen 121, 2�1�5 Kiel oder per email an [email protected]. Viel Glück beim großen pe-

daliéro Gewinnspiel!!!

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©pedaliéro #17/0822 ^Text: XXX °Bild: XXX

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©pedaliéro #17/08 23^Text: XXX °Bild: XXX

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©pedaliéro #17/08^Text: Marco Knopp °Alle Bilder: Christoph Jorda2�

Cycle Jojo „Be Strong!“ – Über die Arbeit des Projektes ZimRelief

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Was bedeutet ein Fahrrad für uns? - Spaß, Training und natürlich schneller von A nach B kommen. Für viele Menschen ist das Fahrrad ein richtig schönes Hobby, das un-ser Leben bereichert. Allerdings könnten wir auch ohne Fahrrad leben.

Leider ist das nicht überall so. In Simbab-we bedeutet das Fahrrad oft viel mehr. Das öffentliche Transportsystem ist dort inzwi-schen komplett zusammengebrochen. Viele Menschen sind deswegen bei größeren Ent-fernungen auf das Fahrrad angewiesen. Im Extremfall bedeutet das Job oder Arbeitslo-sigkeit, essen oder verhungern, Schule oder Kriminalität. Zwei Reifen und ein Rahmen entscheiden dort darüber, ob deine Familie etwas zu essen bekommt oder mit knurrenden Mägen ins Bett gehen muss.

Die Hilfsorganisation „ZimRelief“ (Zim-babwe Relief / Simbawe Unterstützung) aus Kaufbeuren versucht, den Menschen in Sim-babwe dabei zu helfen, dass sie nicht hungrig einschlafen müssen.

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„Während meines Aufenthalts in Simbabwe lernte ich den 24-jährigen Jojo kennen. Er repariert bei einem unserer Partnerprojekte mit einfachsten Mitteln Fahrräder“, erzählt Christoph Jorda, Fotograf und Mitbegründer von ZimRelief. „Nachdem wir uns ange-freundet hatten entstand die Idee, ihn für einige Zeit nach Deutschland zu holen, um ihm noch mehr über Radreparaturen beizu-bringen.“

Unterstützung bei diesem Vorhaben erfuhr Christoph Jorda aus der eigenen Familie. Sein Bruder Matthias betreibt den Bikeshop „Fahrbar“ in Kaufbeuren. Gerne nahm der Shop den Fahrradfreak Jojo auf und vermit-telte ihm eine Menge Wissen rund um das Bike, das in seinem Leben eine große Rolle spielt.

„Ein Fahrrad zu besitzen, ist sehr wichtig in Simbabwe. Vieles wird mit dem Fahrrad transportiert, anders wäre es für die Men-schen gar nicht möglich. Selbst Busse zu be-nutzen ist teuer, die meisten können sich das nicht leisten.“, erklärt Jojo. „Auch für mich selbst bedeutet das Rad Lebensunterhalt: Ich arbeite in einem kleinen Ausbildungszent-rum, das den Kids kostenlos Fahrräder zur Verfügung stellt und repariert, damit sie die Chance haben, in die Schule zu gehen. Denn die Wege sind oft zu weit zum Laufen. Außer-dem bringe ich im Rahmen des Projektes den Schülern bei, wie sie selbst Räder reparieren können.“

Jojo ist eine Herzensangelegenheit für Zim-Relief. Er arbeitet in Simbabwe im „Glen Forest Development Centre“, einem Part-nerprojekt von ZimRelief. Hier werden Kin-der aus ärmsten Verhältnissen unterrichtet und betreut. Mindestens 60% der Kinder dort leiden an Unterernährung und ihren Folgeerscheinung. Glen Forest ist anerkannt als unabhängiges Ausbildungszentrum und unterrichtet ca. 300 Schülerinnen und Schü-ler. „Es ist wichtig, dass den Leuten in Simbabwe geholfen wird“, sagt Christoph Jorda, „Jojo ist so engagiert in seinem Job, dass wir ihm die Möglichkeit geben wollten, gemeinsam mit uns zu arbeiten, sein Wissen über Fahr-räder und sein Können in Sachen Reparatur zu erweitern. Alles was er hier in Deutschland lernt, gibt er in Simbabwe weiter. Während er die Fahrräder repariert, schauen ihm viele Kids über die Schulter und lernen so, wie sie es selbst machen können. Und darum geht es: Hilfe zur Selbsthilfe!“

Wie wichtig die Unterstützung von ZimReli-ef ist, wird einem jederzeit auf den Straßen von Simbawe vor Augen geführt. Überall sieht man Fahrräder, die kaum diesen Namen verdienen, es fehlt an Geld für Reparaturen und Ersatzteile, wenn man überhaupt welche bekommt. Daher ist die Versorgung mit Er-satzteilen aus Deutschland enorm wichtig.

„Die Leute dort fahren auf Schrott“, weiß Christoph Jorda, „das würden wir hier nie-

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mals als Fahrrad bezeichnen. Die meisten Räder haben weder Bremsen noch Gang-schaltung, geschweige denn Licht. Viele fah-ren nur auf den Felgen, Flickzeug oder neue Reifen bekommt man einfach nicht.“

Wer denkt, dass dieses Problem nur ärme-re Menschen in Simbabwe betrifft, der liegt falsch. Ein Fahrrad besitzen nur Bürger aus der oberen Mittelschicht. Der Großteil der Bevölkerung des 11 Millionen Einwohner zählenden Landes geht zu Fuß. „Es ist ganz normal für die Menschen, dass man zwei Stunden zur Schule oder zur Arbeit läuft - und danach wieder zwei Stunden zurück“, erklärt uns Christoph. „Das Hauptproblem in Simbabwe ist die Hyperinflation. Was du morgens verdienst, ist am Abend nichts mehr wert. Die Preise in den Märkten sind mit Stiften auf Zetteln geschrieben, damit man stündlich eine Null dazu malen kann. Des-wegen geht keiner mehr arbeiten. Die Leute bleiben lieber zu Hause und bauen sich ihr Essen selber an oder besorgen sich anders ihre Nahrung. Die Folge: fast 60% der Bevöl-kerung ist arbeitslos!“

Über 6.000 US Dollar Spendengelder konnte ZimRelief bereits nach Harare, der Hauptstadt Simbabwes, bringen. Die Spen-den landen direkt bei den Menschen vor Ort, um Lehrer zu bezahlen, Stipendien zu vergeben und Nahrung zu kaufen. „Uns ist wichtig, dass unsere Spenden nicht von der Bürokratie verschluckt werden. Wenn wir

nach Simbabwe fliegen, zahlen wir die Flüge aus unserer eigenen Tasche. Es kommt also wirklich jeder Cent, der gespendet wird, bei den Menschen in Simbabwe an. Das ist uns sehr wichtig. Leider ist die politische Lage im Land so schlecht, dass man nicht weiß, wo das Geld landen würde, wenn man es einfach runter schickt“, erklärt Christoph.

Seit der Machtübernahme 1980 von Robert Mugabe regiert dieser das Land diktatorisch und wirtschaftet es systematisch herunter. Als im Frühjahr dieses Jahres Neuwahlen anstan-den, sorgten Mugabes Einschüchterungs-taktiken und Gewaltmethoden für weltweite Empörung. Mugabe ließ Oppositionsanhän-ger umbringen, Schlägertrupps schüchtern seitdem die Bevölkerung ein und plündern hemmungslos. „Bei unserem letzten Besuch in Simbabwe war die Situation dort besonders schwierig“, erzählt Christoph. „In den zwei Wochen, in denen wir dort waren, standen gerade die Wahlen vor der Tür. Die Opposi-tion hatte eine reelle Chance, an die Macht zu kommen. Es ist kein angenehmes Ge-fühl, wenn man sich jede Nacht verstecken und hoffen muss, dass Mugabes Schläger-trupps einen nicht finden. Wir hatten zum Glück gute Kontakte dort und wurden immer rechtzeitig gewarnt, wo wir besser nicht hinfahren oder übernachten sollten.“ Dann wird die Stimme Christoph Jordas plötzlich leiser. „Diese zwei Wochen dort haben mein Leben verändert. Wenn man jede Nacht die Schießereien, Plünderungen und Vergewal-

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tigungen direkt vor der Haustür hört, dann geht das nicht spurlos an einem vorbei. Das Schlimmste daran ist, dass die Menschen dort so nett und ehrlich sind. Es zerreißt einem das Herz wenn man sieht, wie sie ausgebeutet und unterdrückt werden. Es gab viele Situ-ationen in denen ich dachte: ‚Wenn die uns jetzt überfallen kann uns keiner helfen, und es würde wohl auch niemanden interessieren‘. Aber das machen die Menschen dort einfach nicht. Die bieten dir ihre geschnitzten Fi-guren an und wünschen dir dann einen schö-nen Tag. Auch wenn du nichts kaufst.“

In naher Zukunft wird sich an der Situation in Simbabwe wohl leider nichts ändern. Die Wahlen brachten keinen eindeutigen Sieger hervor und so bleibt Mugabe einfach an der Macht. Das Volk von Simbabwe wird durch-halten müssen. „Es ist unglaublich, wie viel diese Menschen dort aushalten können“, fährt Christoph fort. „Bei jedem anderen Volk würde schon lange Sodom und Gomorrha herrschen, wenn man sie so behandeln würde. Die Menschen in Simbabwe allerdings stecken immer nur ein und lächeln danach noch. Das hat mich tief berührt und beeindruckt.“

Viele Simbabwer verabschieden sich nicht von einander, sie sagen nur: Be Strong! Bleib stark! Halte durch!

Bleibt ihnen zu wünschen, dass sie sich bald wieder normal voneinander verabschieden können und ein Fahrrad nur ein Fahrrad ist.

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Wer ZimRelief unterstützen möchte, kann auf das folgende Konto spenden. Jeder Euro ist eine Hilfe und ein gut in-vestierter Euro!

Spendenkonto ZimRelief e.V.KontoNr.: 5607569Sparkasse KaufbeurenBLZ: 734 500 00

Für mehr Informationen über die Arbeit von ZimRelief: www.zimrelief.org

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©pedaliéro #17/0832 ^Text: Harald Philipp °Alle Bilder: Colin Steward/ www.colinstewartphotography.com

Bikebergsteigen – oder wie viel ‚Mountain’ steckt im Mountainbiking?

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Noch bevor die Muskeln aufgewärmt sind, kommt die erste Klettersektion. Die Wand zur Rechten erstreckt sich senkrecht bis in den Himmel und das fußbreite Felsband, auf dem wir balancieren, stürzt links in den boden-losen Abgrund. Die eine Hand am Stahlseil gibt Sicherheit, die andere hält das Bike.

Was sich anhört wie ein Alptraum für die meisten Mountainbiker, ist unser Hobby: Berge erkunden mit dem Mountainbike, die Limits des Fahrbaren herausfinden und Gip-fel erreichen, die noch kein Fahrrad gesehen haben.

Während Colin, der nur seine Fotoausrüs-tung tragen muss, schon hundert Höhemeter über uns die ‚Steinerne Rinne’ hinauf hüpft wie eine junge Gams, haben Max und ich mit den sperrigen Rädern zu kämpfen. Kletter-steig-Uphills sind unglaublich anstrengend, und nach drei Stunden Biketragen kommt auch langsam der Hunger. Wir erzählen uns ausführlich, welche Köstlichkeiten wir nun gerne verspeisen würden. Vom Lachsfilet im Blätterteig bis zur saftigen Fleischkässem-mel, frische Waffeln mit heißen Kirsche und Schlagsahne.... Ein leicht masochistischer Zeitvertreib, denn wir wissen beide, dass es zur Gipfelrast nur ein trockenes Salamibrot geben wird.

Vor rund 20 Jahren war der Tiroler Bergfüh-rer ‚Picco’ wahrscheinlich der erste Moun-tainbiker auf alpinen Steigen. Ihm folgte

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die Gruppe der Innsbrucker Vertrider, und inzwischen finden sich in und um die Alpen immer mehr kleine Gruppen von Moun-tainbike-Alpinisten. Vom Hardtail bis zum Downhillbike, Leichtbauteilen oder 3.0er Reifen hat zwar jeder Bikebergsteiger seine eigene Materialphilosophie, gemeinsam ist allen die Motivation für einen schönen Gipfel und eine spannende Abfahrt auch stunden-langes Bergauftragen in Kauf zu nehmen.

Das metallische Geräusch eines zuschnap-penden Karabiners lässt unseren Blick, der bisher aus gutem Grund nur den nächsten Fußtritt anvisierte, in die Höhe schweifen. An den Steilwänden um uns herum hängen mehrere Klettererseilschaften und suchen ihre Abenteuer in der Senkrechten. Die Rou-ten der Bergsteiger heißen ‚Lohn der Angst’, ‚Liebesabenteuer’ oder ‚Bodenlos’. Einige gehören zu den schwierigsten der Nordalpen. So trägt auch die beängstigend überhängende Flanke über uns eine ‚9+’ auf der Kletter-skala, die bei einer für Normalsterbliche gänzlich unmöglichen ‚11+’ endet. Dass die ‚Abfahrt’ unseres geplanten Gipfels ein ‚1er’ Klettergrad sein soll, macht uns nun doch ein wenig Sorgen.

Die Planung einer alpinen Bergtour mit dem Mountainbike ist schon ein Abenteuer an sich. Manchmal hat man Glück und kennt die Route vom Wandern oder hat sie vom Berg gegenüber aus mit dem Fernglas abgefahren; oft jedoch stehen die großen Fragezeichen im

Raum: Wo will ich hin? Wie kommt man am besten dort hoch? Wird die Abfahrt fahrbar sein? Und woher bekomme ich diese Infos? Die meisten Bikebergsteiger werden sicher-lich auch schon die eine oder andere fluchbe-lastete Sinnlostour mit Tragedownhill hinter sich gebracht haben. Aber langjährige alpine Erfahrung, realistische Einschätzungen der Strecke, des Wetters, der möglichen Gefahren und der eigenen Fähigkeiten sind absolute Notwendigkeiten in der Planung! Passt dann alles zusammen, bekommt man als Geschenk das unbeschreibliche Gefühl, einen beein-druckenden Gipfel und eine fantastische Abfahrt womöglich als erste Mountainbiker zu befahren. Und für einen Moment ist der sonst so unnahbare Berg dein eigener.

High Five – wir haben den Gipfel erreicht! Mitten im zerklüfteten Gebirgsstock des Wil-den Kaisers stehen wir über den Dingen und genießen die Aussicht. Max, der in Mün-chen Umweltwissenschaften studiert, hat am Gegenhang einige Gämsen entdeckt. Perfekt an ihren Lebensraum angepasst, springen sie durch die Steilhänge und finden selbst in dieser Steinwüste noch genügend Gräser, um sich vor dem Winter etwas Speck anzufressen. „Hier oben ist Natur noch wirkliche Natur“, stellt er fest, nicht ohne einen traurigen Un-terton, der erahnen lässt, wie weit sich unsere Kultur schon in diese Landschaft hinein gefressen hat. Colin packt während dessen seine Blitze aus und scannt die Abfahrt nach Fotospots. „Oh wow, can you do a manual

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here?“ In seinem unverkennbaren englischen Dialekt motiviert er uns, endlich das Sala-mibrot aufzuessen, der freundlichen Wan-dergruppe die gewünschten Autogramme zu geben und uns abfahrtklar zu machen.

Bewunderung für Berge entwickelt man schnell, auch vom Tal aus. Hier oben ist aber vor allem eines wichtig: Respekt! Für jeden ernsthaften Bergsportler ist umweltangepass-tes Verhalten eine Selbstverständlichkeit. Das fängt beim Müll mitnehmen an und geht bis zur umweltangepassten Fahrtechnik: Entwe-der lernt man, in Spitzkehren das Hinter-rad zu versetzen oder schiebt, Abkürzen ist jedenfalls keine Option. Gegenüber anderen Bergsportlern sollten besonders wir Moun-tainbiker uns respektvoll verhalten, werden wir doch von den meisten als ‚Fremdkörper’ hier oben angesehen. Die meisten Wanderer sind wirklich nette Gesellen, wenn man ihnen freundlich begegnet und Vorrang lässt. Und wer gut plant, wird die Abfahrt auch nicht zu der Zeit starten, an der die meisten Wande-rer unterwegs sind. Nicht zuletzt sollte man eine ordentliche Portion Respekt vor seiner eigenen Verletzbarkeit haben. Das Hoch-gebirge ist einfach kein Bikepark, und ein Sturz bedeutet hier: Absturz. Da helfen weder Vollvisierhelm noch Ganzkörperpanzerung, sondern nur gute Selbsteinschätzung und der Mut, im Zweifelsfall einfach abzusteigen.

Colin schaut auf das Display seiner Kamera und freut sich: „That’s f...ing amazing! Can

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you do it again?“. Der Steig ist überraschend gut fahrbar. Zwar ist das Gelände so steil, dass ich beim Wiederhinaufklettern, um noch mal fürs Foto zu fahren, die Hände zur Hilfe neh-men muss, aber das Gestein ist griffig und die Tagesform passt. Der obere Teil der Abfahrt ist eine reine Aneinanderreihung von Schlüs-selstellen ohne einen Meter Entspannung – genau das, wonach wir gesucht haben! Max und ich feuern uns gegenseitig an, und Colin freut sich über tolle Motive. Durch eine mit fingernagelgroßem Kies gefüllte Schotter-rinne schießen wir weiter talwärts und saugen die letzten Sonnenstrahlen auf, bevor wir in die diabolische dunkle Rinne eintauchen, die vor uns liegt. Ende mit Heidiromantik, hier ist Mordor! Tolkien hätte sich keinen unwirklicheren Ort ausdenken können. Kein Sonnenstrahl trifft hier auf den Boden, kein noch so widerständiges Pflänzchen wurzelt im Fels und zu beiden Seiten biegen sich kalte schwarze Wände nach oben, als wollten sie uns einschließen. Der Steig ist nicht viel sympathischer, sondern eine in den Fels ge-sprengte Felsbank mit Drahtseil an der Berg- und dem Nichts auf der Talseite.

Den gewaltigen Reiz einer solchen Abfahrt zu erklären ist nicht leicht. CrossCountry-Bi-ker halten uns für verrückt, und die meisten Freerider auch – selbst die, die Rückwärtssalti springen. Dabei glaube ich sogar, dass genau das Gegenteil der Fall ist, und Bikebergsteiger zu den vernünftigsten Mountainbikern über-haupt gehören. Wie Freeclimber sind wir zwar

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Weitere Infos:Harald Philipp - summitride.com

oft in der Situation, dass ein falscher Schritt den sicheren Tod bedeuten würde – nur eben diesen Schritt würde keiner von uns wagen. Wir gehen das Risiko nicht bewusst ein, son-dern wir fahren (oder schieben) daran vorbei. Das Bewältigen von fahrtechnisch schwierigen Stellen kommt daher auch erst an zweiter Stelle, wenn man sich bereits sicher ist, diese gefahrlos schaffen zu können. Überraschen-derweise bieten so selbst richtig kniffelige Wege Flow, obwohl man in Schrittgeschwin-digkeit fährt. Der Flow kommt hier weniger von Geschwindigkeit als von der Balance zwi-schen Herausforderung und Fähigkeit!

Völlig befriedigt erreichen wir das Tal. Beim Abschlussbier lassen wir noch einmal die beeindruckenden Erlebnisse des Tages Revue passieren und necken Colin, der sich beim Abstieg ohne Bike einen saftigen Muskelka-ter auf den Oberschenkeln abgeholt hat. Die beiden steigen ins Auto zurück nach Mün-chen, ich nehme den Zug nach Salzburg. Dort sitzen mir im Fahrradabteil zwei Free-rider gegenüber, die im Bikepark Leogang unterwegs waren. Erhitzt diskutieren sie über Slopestyle Wettbewerbe und ob sich ihr Sport zu sehr dem BMX-Sport annähert. „(...) Das hat doch nichts mehr mit Mountainbiking zu tun!“, sagt einer und betont dabei ‚Mountain’ ganz deutlich. Ein wenig muss ich schmun-zeln, beteilige mich aber nicht an ihrem Dis-kurs. Denn - ganz ehrlich – ich mache mir keine allzu große Sorgen um den Verbleib vom ‚Mountain’ im ‚Mountainbiking’.

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Werkspionage: Rumgeschnüffelt bei Specialized!For he‘s a jolly good fellow,for he‘s a jolly good fellow,for he‘s a jolly good fellow!Which nobody can deny.

Ich kann den Song nicht mehr hören. Wie oft wollen die das denn noch spielen? Diese Pa-rade stinkt mir langsam, und zwar im wahrs-ten Sinne des Wortes. Das hatte ich mir ganz anderes vorgestellt, als ich von dem groß-en Knoblauchfest in Gilroy erfahren habe. Aber was tut man nicht alles, um in eine der

geheimsten Firmenzentralen der Moun-tainbikebranche einzudringen! Mein Ziel ist das Hauptquartier von Specialized mit Sitz in Morgan Hill, nur wenige Meilen von der Knoblauchhauptstadt Gilroy entfernt. Meines Wissens nach soll die Parade haarscharf an der Firma mit dem roten „S“ vorbeiführen, doch bisher: Fehlanzeige! Stattdessen schwitze ich in meinem Ganzkörper-Knoblauchkos-tüm wie verrückt, außerdem versucht seit exakt zwei Stunden, ein verbissen dreinbli-ckender Teenager neben mir mit heimtücki-

schen Paukenschlägen mein Trommelfell zu perforieren. Ich muss meinen Plan ändern.

Als sich die Blicke der Zuschauer und Para-deteilnehmer auf einen drei Meter großen Abraham Lincoln auf Stelzen richten, nutze ich die Gunst des Augenblicks und verdrü-cke mich hinter einen Stand mit Knoblau-chmuffins. Unbemerkt lasse ich einige noch warme Gebäckstücke in meinem Kostüm verschwinden, laufe zur nächsten Haltestelle und springe in den gerade abfahrenden Bus.

©pedaliéro #17/08�2 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

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Weil ich immer noch mein Knoblauchkos-tüm trage, lässt mich der patriotisch wirken-de Busfahrer kostenlos mitfahren und setzt mich direkt vor der Specialized Firmenzent-rale ab. Als ob es das Selbstverständlichste der Welt wäre, öffne ich die Tür und stol-ziere singend in den Eingangsbereich. „For he‘s a jolly good fellow, for he‘s a jolly good fellow…“, schmettere ich los. Einer herbeiei-lenden Dame drücke ich flugs einen Muf-fin in die Hand und will mich an ihr vorbei schieben. Leider lässt sie mich nicht vorbei.

„Hallo, was machen Sie denn hier?“ fragt sie mich. „Nun, findet hier nicht das ‚Gilroy Garlic Festival‘ statt?“ stelle ich mich dumm. „Nein, nein,“ antwortet die Dame, „da sind sie hier ganz falsch!“ - „Oh, mein Fehler, das tut mir Leid!“ heuchel ich und frage: „Darf ich trotzdem mal auf ihr Klo? Ich laufe fast schon aus!“ Sie nickt und deutet auf eine Tür am Ende des Ganges. Lässig schlendere ich den Gang hinunter, doch gerade als ich mich in Sicherheit wähne und hinter einer Ecke verschwinden will, werde ich von hinten ge-

packt und umgeworfen. Zwei wahre Kampf-maschinen haben meinen perfiden Spiona-geplan durchschaut und schleppen mich ohne zu zögern in eine riesige Halle. Ich blicke auf – und erstarre in Ehrfurcht. Dort sitzt er vor mir, die lebende Legende, der Chef der Firma Specialized: Mike Sinyard! Langsam kommt er zu mir rüber, doch anstatt mit Ket-tenblättern nach mir zu werfen, lädt er mich ein auf eine Runde durch seine Firma!

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Kein Warenlager, sondern die Parkgarage der Specialized-Mitarbeiter!

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MTB-Historie in Morgan Hill

sPeCializeD in Morgan Hill

„Ich bin in San Jose zum College gegangen“, erzählt mir Mike während wir loslaufen, „aber als die Firma immer größer geworden ist, bin ich nach Morgan Hill umgezogen. Hier ist es ländlicher und wesentlich besser zum Radfah-ren. Außerdem ist es auch nicht so teuer hier!“ Morgan Hill liegt mitten im US-Bundesstaat Kalifornien, unweit der Stadt Santa Cruz. Knapp 40.000 Menschen leben in der Klein-stadt, rund 200 arbeiten bei Specialized. Hier sitzt die Bike-Entwicklung, die Specialized De-

sign-Abteilung, das Produktmanagement, der Verkauf und die Finanzabteilung. Die Rahmen werden nicht in Morgan Hill gefertigt, sondern in Taiwan. Dort gibt es ein eigenes Specialized-Team, fast 80 Personen stark, das strikt nach den Vorgaben aus Amerika arbeitet. „Eigent-lich machen wir in Morgan Hill den ganzen Tag nichts anderes als testen, entwickeln und prüfen,“ verrät mir Mike. „Es ist eine sehr kreative Atmosphäre hier, wir diskutieren sehr viel, um das Produkt voran zu bringen. Teil-weise sind es richtig hitzige Debatten, wie man

die Dinge verbessern kann, aber es dreht sich immer um dasselbe Prinzip: ‚Focus on the ri-ders needs‘ – zielgerichtet auf das hinzuarbei-ten, was der Biker wirklich braucht. Wenn eine Sache keinen echten Vorteil bietet – weg damit! Das ist unsere Philosophie!“ Alle Mitarbeiter, die bei Specialized in der Entwicklung tätig sind, fahren auch selber Fahrrad – ohne Aus-nahme. Für Mike ein wichtiger Punkt, um die Produkte voll und ganz zu verstehen und einen guten Job zu machen. Es ist eine angenehme, lockere Atmosphäre in Morgan Hill, fast schon

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Mike Sinyard, Firmenchef und Vollblutbiker Volkswagen-Bus: Nicht Mikes Bus, aber das gleiche Modell

idyllisch. Neben dem Empfangsbereich be-findet sich eine kleine, aber feine Sammlung außergewöhnlicher Bikes aus der traditions-reichen Geschichte der Firma. Fast sieht es aus wie ein kleines Fahrradmuseum, alte Stump-jumper stehen dort, Spezialanfertigungen und Raritäten. Und in der Ecke: ein ehrwürdiger VW-Bus.

Die anfänge

„Ist das dein alter Bus?“ möchte ich von Mike wissen und deute auf den roten Youngtimer.

„Nein, leider nicht,“ antwortet dieser, „aber ich hatte genau das gleiche Modell. Ich habe meinen verkauft, als ich nach Europa gegan-gen bin. Das war 1973. Ich bin mit meinem Tourenrad durch Großbritannien, Holland und Spanien gefahren, das war toll. Ich habe nur 400 Dollar in dieser Zeit ausgegeben, ich habe sparsam gelebt und in Jugendher-bergen übernachtet. In einer Jugendherberge in Italien traf ich dann zufälligerweise eine Frau, über die bin ich an die Jungs von Ci-nelli herangekommen, eine Firma, dich ich

schon immer bewundert habe.“ Mike inves-tiert sein ganzes restliches Geld in die edlen Komponenten und bringt sie nach Amerika. Langsam, Stück für Stück, steigt die Nach-frage und Mikes Firma wird immer größer. Die Verkäufe belaufen sich im ersten Jahr auf ungefähr 60.000 Dollar, im zweiten Jahr sind es bereits 128.000 Dollar, im dritten über 200.000 Dollar. Als die ersten Clunker durch die Hügel von Marin County zischen, beliefert er die Mountainbike-Pioniere Tom Ritchey, Albert Eisentraut und Joe Breeze

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mit Parts. Diese Jungs sind gerade dabei, das Rad neu zu erfinden, und Mike ist dabei. „Ein Sache, die mir in dieser Zeit enorm half, war, dass ich mich sehr gut mit Kom-ponenten und Rahmen auskannte“, erinnert sich Mike, während wir weiter durch seine Firma gehen. „Ich liebte diese Komponen-ten, ich konnte mich den ganzen Tag damit beschäftigen. Ich wusste, welche Parts man am besten kombiniert, was zusammenpasst und was nicht. Ich verfügte über ein großes Spezialwissen!“

Nur Komponenten zu verkaufen, ist Mike Si-nyard aber irgendwann nicht mehr genug, er beschließt, sein erstes eigenes Bike zu entwi-ckeln: den Stumpjumper. Zwar kann er nicht wissen, welche Lawine er mit diesem Fahrrad lostreten würde, eine gewisse Vorahnung hat er allerdings schon. „Ich habe gespürt, dass sich dieser Sport durchsetzen würde. Die Faszination war so groß, es herrschte eine Aufbruchstimmung um uns herum, jeder wollte ein Mountainbike fahren. Leider waren die Räder nicht ganz billig, so blieb der Sport

vielen verschlossen!“ Mit dem Stumpjumper ändert sich das allerdings. Das Rad kostet 750 Dollar, rund die Hälfte vergleichbarer Räder. Plötzlich ist das Mountainbike für viele er-schwinglich, die Nachfrage ist immens. Mike lässt 450 Stumpis herstellen, für damalige Verhältnisse eine wahnsinnig große Menge. Und er verkauft sie alle.

über Die arbeit an eineM faHrraD

Was folgt, ist eine Erfolgsgeschichte wie sie im Buche steht. Die Firma wächst immer weiter,

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Specialized verkauft Bike um Bike, mit den verschiedenen Modellen könnte man ganze Buchbände füllen.

„Der Sport hat sich sehr verändert“, Mike wird plötzlich nachdenklich, „wenn ich den alten Stumpjumper fahre, muss ich unwillkürlich daran denken. Ich mag dieses Bike sehr, es funktioniert immer noch. Und es ist nicht nur praktisch, es ist auch so super solide. Billy Savage, der Re-gisseur von Klunkers, hat einen originalen

Stumpjumper, und der fährt immer noch! Und das ist auch ein großes Ziel, das wir verfolgen, wenn wir Bikes bauen. Es muss nicht nur eine gute Performance haben, es soll auch langlebig sein. Wir könnten die Bikes heute zwar noch leichter machen, aber wir verzichten darauf, zugunsten von Stabilität. Der Kunde soll schließlich lange etwas davon haben. Ich möchte so ein Bike auch noch in 20, 30 Jahren herumfahren sehen, das würde mich sehr stolz ma-chen!“

Wenn es um die Entwicklung neuer Bikes geht, kann Mike auf einen Reigen hervorra-gender Spezialisten zurückgreifen. Da ist zum Beispiel Brandon Sloan, der Produktmana-ger. Er definiert den Einsatzbereich eines Bikes, legt fest, was ein Bike können soll und welche Zielgruppe es ansprechen soll. „Ich möchte gar nicht alles selber machen,“ erzählt Mike weiter, „es ist viel sinnvoller Leute zu haben, auf die ich mich verlassen kann. Wenn ich zum Beispiel an Brandon Sloan denke: er hat dieselben Prinzipien wie ich, und wir

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denken in der gleichen Art und Weise, dabei hat er einen größeres Wissen, was Entwick-lung angeht. Es ist nur vorteilhaft, wenn ich ihm voll und ganz vertraue. Wenn man Leute in der Firma hat, die man die ganze Zeit überwachen muss, sind es die falschen Leute.“

Ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Bike-entwicklung spielt ein Deutscher Ingeni-eur: Jan Talavasek ist sein Name, aus seiner Feder stammt unter anderem das Enduro. Für Jan hat sich mit dem Job bei Specialized

ein Traum erfüllt. Wir treffen Jan, als wir in eines der vielen Testlabore kommen. „ Angefangen habe ich bei Votec“, erzählt er mir, „aber nach der zweiten Insolvenz hatte ich die Nase voll und habe mich nach etwas Neuem umgesehen. Per Zufall traf ich auf einer Reise einen Entwicklungsleiter von Specialized. Der sagte mir, dass sie immer gute Leute suchen würden. Ich habe mich beworben, und es hat tatsächlich geklappt!“ Seit vier Jahren arbeitet Jan inzwischen in Morgan Hill, Mike Sinyard schätzt seine Kreativität und seine Zuverlässigkeit an ihm

und vertraut ihm voll und ganz. Und obwohl er viel wert darauf legt, seinen Mitarbeitern freie Hand zu lassen, ist Mike sehr früh in den Entwicklungsprozess involviert. „Ich fahre die Räder in jedem Stadium“, verrät Mike. „Nicht, dass ich ein außergewöhnlich guter Fahrer wäre, aber ich fahre sehr viel und finde fast immer etwas, was mich stört. Meist sind es nur Kleinigkeiten, aber genau die verderben einem oft den Fahrspaß. Man-che Firmen machen sich verrückt, wenn es um das Gewicht eines Fahrrades geht. Uns geht es nicht darum, uns geht es um mehr,

MTB-Legende Charlie Kelly und Mike Sinyard

Specialized Radentwickler Jan Talavasek

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um das Ganze, das Fahrgefühl, die Praxist-auglichkeit und den Genuss, ein Bike zu fah-ren. Nur auf das Gewicht zu schielen, wäre für mich fast so, als ob man bei einer Frau Gewicht und Größe kontrolliert, um sie danach zu beurteilen! Ein Bike muss immer als komplexes Gebilde betrachtet werden,“ so Mike weiter, „es muss steif sein, die Geomet-rie muss stimmen, weiter muss die Federung perfekt zum Bike passen - viele Faktoren spielen eine Rolle. Selbst die Fußstellung und die Schuhe sind ein wichtiger Faktor, an all diesen Dingen arbeiten wir!“

systeMintegration

Um die eigenen Vorstellungen vom perfekten Bike Realität werden zu lassen, geht man bei Specialized mehr und mehr dazu über, sämt-liche Parts an einem Bike selbst zu entwickeln. „Total Suspension Integration“ kurz TSI, deutet an, dass viel Entwicklungsarbeit in die eigenen Federelemente gesteckt wird. Die Fe-dergabel Future Shock E100, die extra für das S-Works Epic entwickelt wurde, ist ein gutes Beispiel dafür, oder auch der hintere Brain-Dämpfer. „Systemintegration hat das Potenti-al, das Bike auf ein anderes Level zu bringen“,

sagt Mike Sinyard. „Wenn man alles selbst in der Hand hat und aufeinander abstimmen kann, kann man viel genauer bestimmen, wie ein Rad fahren wird. Manchmal ist es zwar kostengünstiger, Parts von anderen Herstellern zu nehmen, aber es gibt einen signifikanten Unterschied, wenn du deine Parts selber baust. Wenn du das Maximum aus dem Bike herausholen willst, hast du in meinen Augen gar keine andere Möglichkeit. Wir können das natürlich nicht bei allen Bikes machen, das wäre zu aufwändig und zu teuer. Aber bei den Topmodellen ist es durchaus sinnvoll.“

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Doch der perfekte Spaß am Biken konzent-riert sich nicht allein auf das Rad. So umfasst die Produktpalette der Amerikaner Helme, Schuhe, Handschuhe, Schoner, Sättel, Be-kleidung und vieles andere mehr. „Unsere Equipment-Linie ist ein ganz wichtiger Part in der Firmenstruktur, eine Menge un-serer besten Leute arbeiten nur für diesen Bereich. Es ist ein wahnsinnig großes Feld und ziemlich schwierig, wirklich gute Sachen zu entwickeln. Manchmal denke ich, dass es schwieriger ist, als ein Bike zu entwickeln!“

Der Rundgang ist beendet, wir haben wieder die Eingangshalle erreicht. Ich wundere

mich ein wenig, die Zentrale der wahr-scheinlich bekanntesten Mountainbikefir-ma der Welt ist nicht so groß, wie ich es mir vorgestellt habe. Mike Sinyard lacht, als ich ihm das sage. „Das ist schon o.k. so, wir wol-len auch gar nicht die größte Firma der Welt sein. Aber die Beste. Und das ist eine echte Herausforderung für uns, eine Herausfor-derung, die nie enden wird. Als ob man ver-suchen würde das Ende eines Regenbogens zu erreichen. Und wir sind auch nicht die, die das entscheiden. Der Kunde entschei-det, ob wir unseren Job gut gemacht haben. Wenn man es genau nimmt, bin nicht ich der Boss hier, sondern die Kunden. Und

unser Ziel wird es immer sein, den Boss glücklich zu machen!“

Mit diesen Worten im Ohr verlasse ich Mike Sinyard und mache mich auf dem Weg zur Bushaltestelle. Ein bisschen peinlich ist mir mein Aufzug schon, immerhin trage ich noch dieses unförmige Knoblauchkostüm. Aber vielleicht nimmt mich der Busfahrer ja wieder kostenlos mit zurück nach Gilroy. Schließlich ist heute Knoblauchtag!

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Das war 2008! Zwar ist das Jahr noch nicht ganz um und trotzdem hat es sich bereits nachhaltig in unser Gedächtnis gehämmert! Was aber auch wieder alles los war! Olympische Spiele in Peking mit einer siegreichen Sabine Spitz, die Nissan Qashqai Challenge mit Besucherrekorden und atemberaubenden Stunts, Christoph Sauser wird CrossCountry Weltmeister, endlich wieder Big Mountain Riding beim adidas Slopestyle in Saalbach Hinterglemm, und und und! Viel Spaß beim Blick zurück ins vergangene Jahr!

absa CaPe ePiC

Es ist das größte und spektakulärste Mountainbike-Etappenrennen: das Absa Cape Epic. Unter der glühenden Sonne Südafrikas kämpften sich die Teilnehmer über eine Distanz von 966 Kilometern von Knysna nach Lourensford. Von 1.198 Fahrern erreichten 968 das Ziel, in neun harten Tagen bewältigten die Biker 18.529 Höhenmeter. Das ist ver-gleichbar mit einer doppelten Besteigung des Mount Everest! Den Sieg bei den Herren konnten Roel Paulissen und Jakob Fuglsang nach Hause fahren. Bei den Damen dominierten Pia Sundstedt (FIN) und Alison Sydor (CAN) vom Team Ro-cky Mountain das Feld deutlich. Neben den Bikeprofis bestritten auch viele Hobbybiker das Absa Cape Epic. Respekt sei auch ihnen gezollt, denn in Südafrika ist allein Ankommen ein Triumph.

April

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©pedaliéro #17/085� ^Text: Peter Meis °Bild: Peter Meis

WorlDCuPsCrossCountry Houffalize unD offenburg

Endlich! Weltcup-Auftakt in das olympische Jahr. Wie schon 2007 erfolgte beim Klassiker im belgischen Houffalize der Startschuss in eine lange, kräftezehren-de und denkwürdige CrossCountry-Saison. Auf dem anspruchsvollen Kurs in den Ardennen kam es zum ersten Stelldichein der versammelten Weltelite auf dem Weg nach Peking. Olympiasieger Julien Absalon ließ mit seinem ersten Sieg in Houffalize keinen Zweifel dar-an, dass der Weg zu Olympiagold scheinbar nur über ihn führen konnte. Mit Nino Schurter und Christoph Sauser auf den Plätzen hinterließen die Schweizer eine erste Duftmarke, die der Konkurrenz zeigen sollte, dass die Eidgenossen in diesem Jahr die stärkste CrossCount-ry-Nation werden wollten. Bei den Frauen zeigte die Chinesin Ren Chengyuan, dass ihr Vorjahressieg keine Eintagsfliege war und triumphierte vor Irina Kalentie-va und Marie Hélène Prémont. Dieser erste Podestplatz sollte sich für die Kanadierin als ein erster Fingerzeig für eine erfolgreiche Saison erweisen. Schließlich sollte sie anschließend bei jedem Weltcuprennen, an dem sie teilnahm, Dauergast auf dem Treppchen werden. Sabine Spitz schaffte gleich zum Weltcupauftakt die Qualifikati-on für Peking.

April

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Schon eine Woche später fand sich der Weltcuptross in Offenburg ein. Das Wichtigste: es regnete nicht, und auf der auch im Trockenen schwierigsten Weltcupstrecke der Welt konnten die Rennen unter regulären Bedin-gungen stattfinden. Obwohl die äußeren Verhältnisse im Vergleich zum Vorjahr unterschiedlicher nicht hätten sein können: die Sieger waren die gleichen wie 2007. Ähnlich souverän wie im Vorjahr düpierten sowohl der Franzose Absalon, als auch die zu diesem Zeitpunkt noch amtierende Weltmeisterin Irina Kalentieva die Konkur-renz und siegten mit großem Vorsprung. Auf dem Podi-um das gleiche Bild wie in Houffalize: ein Franzose vor zwei Schweizern (diesmal Christoph Sauser als Zweiter vor Landsmann Florian Vogel). Bei den Frauen ledig-lich eine andere Rangfolge: Kalentieva vor Prémont und Ren Chengyuan. Einziger Lichtblick aus deutscher Sicht: Offenburg wurde am Saisonende verdientermaßen als beste Weltcupveranstaltung des Jahres in der Disziplin CrossCountry ausgezeichnet.

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©pedaliéro #17/085� ^Text: Andreas Sawitzki °Bild: oben links: Andreas Sawitzki, oben mitte: Thilo Brunner, unten links: Yorick Carroux, unten mitte: David Ulrich. °Bild rechts: David Ulrich

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nissan QasHQai CHallenge

Mailland, Madrid, München und London – so hießen die vier Stati-onen der diesjährigen Nissan Qashqai Challenge. Die besten Moun-tainbiker der Welt kämpften um ein Preisgeld von 250.000 Dollar! Dirtjump und Freeride standen auf dem Programm, dazu wurden Unmengen Sand und Holz bewegt, um das Biken in die Städte zu brin-gen. Beim Auftakt im Mailänder Parco Sempione konnte der Nor-weger Trond Hansen den Sieg nach Hause fahren. Er zeigte extrem hohe 360er und seinen im Winter gelernten Frontflip! Der spanische Lokalmatador Andreu Lacondeguy gewann sein Heimevent in Madrid. Seine ausladenden Supermans und Superflips begeistern nicht nur das Publikum, sondern auch die Jury. Den dritten Stopp im Münchener Olympiapark gewann der Newcomer Martin Söderström aus Schweden, seine nahezu perfekten Runs brachten ihm den Sieg. Den krönenden Abschluss in London gewann der Engländer Sam Pilgrim. Der Ge-samtsieg ging jedoch an einen Landsmann von Sam: Lance McDer-mott. Er gewann die Nissan Qashqai Challenge 2008 und konnte sich über eine Siegprämie von sagenhaften 40.000 Dollar freuen!

April/ Mai

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©pedaliéro #17/08�0 ^Text: Peter Meis °Bild: Peter Meis

WorlDCuP CrossCountry MaDriD

Im Rahmen eines wahren Triple-Worldcup-Marathons fand schon sieben Tage später die nächste Veranstaltung am dritten aufeinander folgenden Wochenende in Spanien statt, vor den Toren der Hauptstadt Madrid im Stadtpark Casa de Campo. Während bei den beiden Ren-nen zuvor optimale Bedingungen vorherrschten, erwartete die Athleten in Madrid ein sprichwörtlicher Glutofen. Große Hitze, die Kehlen austrocknender Staub und ein mörderisches Tempo sind die Cha-raktermerkmale dieses spanischen Rennkurses. „Gunn-Rita is back“ könnte man nach dem Rennen der Frauen gedacht haben. Schließ-lich konnte sie nach ihrer rätselhaften Viruserkrankung erstmals nach fast zwei Jahren wieder ein Weltcuprennen gewinnen. Es sollte jedoch der einzige Sieg in diesem Jahr bleiben. Nun verabschiedete sie sich am Saisonende schon wieder für eine etwas längere Zeit: die erfolg-reichste Athletin im CrossCountry erwartet ihr erstes Kind. Alles Gute also, Gunn-Rita! Einzige Konstante diesmal auf dem Podium: Marie Hélène Prémont als Zweite vor Lokalmatadorin Marga Fullana. In Abwesenheit von Irina Kalentieva übernahm Prémont die Führung im Gesamtklassement und sollte das Trikot der Weltcupführenden bis Saisonende anbehalten dürfen. Bei den Männern zum ersten Mal kein Schweizer unter den Top Drei. Absalon kam mal wieder am besten auch mit diesen unbarmherzigen Bedingungen zurecht und siegte zum dritten Mal hintereinander im schnellsten Rennen in dieser Saison, vor Jose Antonio Hermida und Jean-Christophe Peraud. Zu diesem Zeitpunkt konnte noch niemand ahnen, dass der Ausnahmeathlet erst fast drei Monate danach wieder ein Rennen gewinnen sollte.

Mai

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©pedaliéro #17/08 �3^Text: Peter Meis °Bild: Peter Meis

Mountainbike-WeltMeistersCHaften val Di sole/ italien

Die Titelkämpfe im italienischen Commezzadura standen im Zeichen der entthronten Weltmeister/-innen. Schließlich konnte zum ersten Mal nach vielen Jahren kein amtierender Titelträger in den jeweiligen Mountainbike-Disziplinen sein im Vorjahr errungenes Regenbogent-rikot verteidigen. Dennoch war es keine Überraschung, dass Rachel Atherton im Downhill die Oberhand behielt und neue Weltmeisterin wurde, da sie auch schon im Worldcup eine überlegene Rolle spielte. Ihr Bruder Gee konnte sich zwar ebenfalls das Weltmeistertrikot über-streifen, profitierte jedoch vom Sturz von Sam Hill, der mit großem Vorsprung nach einem gewaltigen Sprung kurz vor dem Ziel unfreiwil-lig abstieg und damit seine Träume vom dritten Titel hintereinander begraben musste. In den Ergebnislisten der WM im 4X stehen in die-sem Jahr hinter den Titelträgern keine etablierten Namen. Siegreich bei den Frauen: Melissa Buhl aus den USA, bei den Männern: Rafael Alvarez de Lara aus Spanien. Der zum Zeitpunkt der WM im Welt-cup führende Guido Tschugg schied schon früh aus. Zum dritten Mal CrossCountry-Weltmeisterin wurde die Spanierin Marga Fullana vor Sabine Spitz und Irina Kalentieva. Das relativ kurze Rennen und die unglaubliche Hitze spielten der gebürtigen Mallorquinerin dabei wohl in die Karten, als sie nach acht Jahren wieder den obersten Podestplatz bei einer WM einnehmen durfte. Am eindringlichsten in Erinnerung blieben die Eindrücke um die Titelvergabe beim Rennen der Cross-Country-Elite der Männer. Während Christoph Sauser überlegen erstmals Weltmeister wurde und Florian Vogel und Ralph Näf die Vor-machtstellung der Schweizer als Zweiter und Dritter untermauerten, spielte sich um den vierfachen Weltmeister Absalon ein wahres Drama ab. Noch lädiert von einigermaßen schweren Stürzen beim Weltcup in Andorra und beim Training zur WM, kam der Franzose gleich von An-fang des Rennens nicht richtig in Schwung. Bei der folgenden Aufhol-jagd vergaß Absalon ausreichend zu trinken, sodass er der unbarmher-zigen Hitze Tribut zollen und ausgelaugt und völlig entkräftet aufgeben musste.

Juni

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©pedaliéro #17/08�� ^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Knopp

kieler WoCHe oCean JuMP

Noch höher, noch spektakulärer, noch größer: das war der Ocean Jump 2008 an der Kieler Förde. Der ultimative Wettbewerb zwischen Bikern und Windskatern zog mehr als 100.000 Besucher an, die eine sen-sationelle Show geboten bekamen. Bis auf eine Höhe von über zehn Metern katapultierten sich Windskater und Biker, zeigten dabei gran-diose Tricks und eine Show vom Allerfeinsten. Sogar ein nagelneuer Surfmove wurde kreiert: der „Ocean Jump“, ein Trick, den die Welt noch nie gesehen hat. Höhepunkt der an zwei Wochenenden stattfin-denden Veranstaltung war jedoch das abendliche Nachtspringen. Im wahrsten Sinne des Wortes angefeuert von zwei Feuerfontänen und Tausenden Zuschauern zimmerten die Sportler ihre Kunststücke in den tiefschwarzen Nachthimmel. Ein Event, das keiner der Beteiligten Zuschauer und Teilnehmer so schnell vergessen wird und der 2009 garantiert eine Fortsetzung findet!

Juni

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©pedaliéro #17/08�� ^Text: Andreas Sawitzki. °Bild rechts: Markus Greber, oben mitte: Manfred Stromberg. °Restliche Bilder: Andreas Sawitzki

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aDiDas sloPestyle in saalbaCH HintergleMM

Nach einjähriger Unwetter-Zwangspause konnte 2008 endlich wieder der adidas Slopestyle in Saalbach Hinterglemm ausgetragen werden. Diesmal hieß die Devise: Go Big - Go Big Mountain Riding! Ein Auf-sehen erregender Kurs wurde auf der Flanke des Schattbergs angelegt, genau die richtige Herausforderung für die weltbesten Freerider. Die ließen sich auch nicht lange bitten und rockten, was das Zeug hielt. Timo Pritzel hämmerte einen 12 Meter weiten Backflip am „Macho“-Step-Down raus und sorgte so für Begeisterung bei den Massen. Be-sonders dem Franzosen Pierre-Edouard Ferry lag dieser Kurs. Extrem souverän und elegant brachte er seine Runs ins Tal, die Jury dankte es ihm mit einem dritten Platz. Ganz vorne sahen sie jedoch einen ande-ren: Der Engländer Sam Pilgrim konnte sich die Krone von Saalbach schnappen. Zweiter wurde der Schwede Martin Söderström. Ein atem-beraubendes Event, wir freuen uns schon auf den adidas Slopestyle 2009!

August

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©pedaliéro #17/08�� ^Text: Andreas Sawitzki °Bilder oben: Peter Meis °Bilder unten: Ralf Schäuble

olyMPisCHe sPiele in Peking

Es war die 15. Goldmedaille bei den Olympischen Spielen für Deutschland in Peking, aber die erste Goldmedaille für einen deutschen Mountainbiker überhaupt. Sabine Spitz krönte damit eine tolle Saison und reiht sich nun in die illust-re Reihe der Olympiasieger ein. Bereits in der ersten Runde ging Sabine in Führung und gab sie bis zum Schluss nicht mehr ab. Als zweite passierte die Polin Maja Wloszczowska die Ziellinie, die Russin Irina Kalentiewa holte Bronze. Bei den Herren lief es dagegen leider nicht ganz nach Plan. Manuel Fumic fuhr in der Spitzengruppe mit, bis er aufgrund eines Reifendefektes zurückfiel und auf dem elften Platz das Rennen beendete. Ebenfalls ein Reifendefekt bescherte Moritz Milatz Platz 16, der Deutsche Meister Wolfram Kurschat wurde 33ster. Gold gewann Julien Absalon, Silber ging an seinen französischen Landsmann Jean-Christophe Peraud, Nino Schurter aus der Schweiz holte Bronze.

August

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©pedaliéro #17/08 ��^Text: Andreas Sawitzki. °Bilder: Marco Knopp, Andreas Sawitzki

eurobike 2008

Erst im letzten Jahr gestartet, hat sich der Demo Day schon als feste Instanz etab-liert. Bei bestem Wetter konnte das interessierte Fachpublikum in Argenbühl die neuesten Bikes nach Herzenslust testen und ausprobieren. Und auch die Messe zeigte sich wieder rekordverdächtig: 36.800 Besucher aus 75 Ländern, 1.430 Jour-nalisten und 938 Firmen zeugen von der stetig wachsenden Branche. Im lauschigen Innengelände wurde selbstverständlich auch wieder ohne Erbarmen gerockt: Dirt-jump, Fourcross und BMX stand auf dem Plan. Die Eurobike ist und bleibt die wichtigste Messe für uns Biker, neue Produkte und Innovationen wohin das Auge reicht, die Zeichen stehen auf Sturm für eine gute Saison 2009!

September

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©pedaliéro #17/08�0 ^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Thommy Bause

26triX iM bikePark leogang

Im zweiten Anlauf klappte es dann endlich: Nachdem der ers-te Termin im Juni während des Out of Bounds-Festivals auf-grund schlechten Wetters gecancelt werden musste, konnte im September dann endlich die Dirtline des Bikeparks Leogang gerockt werden. Der kleine, aber feine Dirtcontest ist nach wie vor Garant für Topaction und eine tolle Atmosphäre. Ab-solut verdienter Sieger wurde der Norweger Trond Hansen, der bereits den ersten Stopp der Qashqai Challenge in Mai-land gewinnen konnte. In Leogang zeigte er einen irren Run, vollgestopft mit Superman Seatgrabs, 360 One Foot Tablet-ops, Backlflips und seinen blitzsauberen Frontflips. Auf dem zweiten Platz landete Amir Kabbani vom Team Cannondale. Zusammen mit Andi Wittmann auf Platz fünf konnte er die deutsche Fahne hochhalten.

September

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©pedaliéro #17/08 �3^Text: Peter Meis °Bild: Peter Meis

WeltCuPfinale CrossCountry sCHlaDMing

Irgendwie raus war die Luft beim letzten Weltcuprennen in der Dach-stein-Region. Der Höhepunkt des Jahres, die Olympischen Spiele in Peking, war drei Wochen zuvor über die Bühne gegangen, was bei dem ein oder anderen Athleten und Medaillengewinner offensichtlich zu einem Motivationsabfall geführt hatte. Außerdem standen die Weltc-upgesamtsieger bereits längst vor dem Finale fest. Rechtzeitig zurück zu alter Stärke hatte nämlich Julien Absalon gefunden, gewann überlegen seine Weltcups 16 und 17 in Kanada und deklassierte die Konkurrenz in Peking scheinbar nach Belieben. In Schladming trat er zwar zum Rennen an, beendete dieses jedoch nicht mehr. So war die Bühne frei für Weltmeister Christoph Sauser, der als einziger Athlet neben dem Franzosen mehr als ein Rennen in dieser Saison gewinnen und sich so-mit den 2. Platz in der Gesamtwertung sichern konnte. Flankiert wur-de der hagere Schweizer auf dem Podium von Jose Antonio Hermida (Dritter der Gesamtwertung) und dessen Landsmann Ivan Alvarez, der die Gunst der Stunde nutzte und überraschender Weise Dritter werden konnte. Schladming bedeutete auch Abschied nehmen von einem ganz großen seiner Zunft: nach 20 Jahren Racing auf höchstem Niveau be-endete Thomas “Frischi” Frischknecht seine großartige Karriere.

September

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SKS - Made in Germany - TeamDurch die große Fensterfront fällt helles Tages-licht und durchflutet den Raum. Die Licht-strahlen brechen sich in den Schweißtropfen der erschöpften Fahrer und Fahrerinnen, unermüdlich bannen Computer und Messge-räte Daten in ihren Speicher. „Willkommen bei STAPS. Hier wird die Leistungsanalyse unser Fahrer erstellt“, begrüßt mich Jan Hennig, Teamchef des SKS Made-in-Germany Cross-Country-Teams. Mit einer einladenden Hand-bewegung zeigt er auf die verschwitzten Jungs und Mädels, die im Zimmer verteilt sitzen oder liegen. Mehr als eine schwache Handbe-wegung oder ein müdes Lächeln kommt von den meisten allerdings nicht zurück. „Die sind sonst freundlicher“, lacht Jan. „Wir machen nur gerade die Leistungsanalyse, da müssen alle bis ans Limit gehen. Wir müssen halt wissen, wo die maximale Leistungsgrenze bei jedem liegt.“ Das Leistungsdiagnostikzentrum STAPS befindet sich in einem Kölner Vorort, geleitet wir es von Sebastian Weber. Der Mann ist kein unbeschriebenes Blatt, unter anderem trai-niert er bereits das Team Columbia seit Beginn. Durch seine neue Testmethode, die STAPS -Diagnostik, hat er sich einen Namen in der Szene gemacht.

„Im STAPS wird der Ist-Zustand der Fahrer festgestellt,“ erklärt Teamchef Jan, „um dann Trainingsbereiche definieren zu können. Wir müssen Schwächen und Stärken ausloten, um darauf die Trainingsplanung abzustimmen. Beim nächsten Test im Februar kontrollieren wir dann, was sich verbessert hat. Insgesamt

machen wir drei solcher Tests pro Jahr. Der letzte findet dann ungefähr sechs Wochen vor der Europameisterschaft statt. So werden unse-re Fahrer optimal in die deutsche Meisterschaft und die EM geschickt.“

Neben Sebastian Weber stehen Jan Henning mit Bruno Diethelm und Mathias Beck zwei absolute Toptrainer zur Seite. Diethelm trai-nierte unter anderen bereits MTB Welt- und Europameister, wie Florian Vogel. Mathias Beck kommt aus dem Ski-Alpin-Bereich und hat dort als Nationaltrainer mit absoluten Spitzen-sportlern zusammengearbeitet.

Die Idee, ein SKS-Team aufzubauen, ent-wickelte der Teamchef zusammen mit Mario Thoma. „Nachdem der Straßenradsport immer unattraktiver für Sponsoren geworden ist, ha-ben wir uns überlegt, wie wir uns neu aufstel-len können. Da kam uns die Idee, ein MTB-Team unter dem Slogan ‚Made in Germany‘ zu gründen. Es ging uns darum, Bewusstsein zu wecken. Man muss nicht immer nach Asien schauen und mal kurz zehn Container Fahrrad-teile bestellen, um sie dann hier zu verkaufen. Es geht um Arbeitsplätze und Ausbildungsstel-len, die wir in Deutschland schaffen können. SKS hat 280 Mitarbeiter in Sundern im Sau-erland. Bei uns im Haus wird alles entwickelt, designt und gefertigt, es ist wirklich ‚Made in Germany‘.“

Kurz vor der Eurobike 2007 wurde die Idee des CrossCountry-Teams der SKS-Geschäfts-

^Text: Marco Knopp °Bild groß: Armin M. Küstenbrück °Bilder klein: Andreas Sawitzki

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©pedaliéro #17/08�� °Bild: links mitte, links unten: Andreas Sawitzki °Übrige Bilder: Armin M. Küstenbrück

Trimmen das Team auf Erfolg (v.l.n.r.): Matthias Beck, Sebastian Weber, Bruno Diethelm, Jan Henning

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leitung vorgestellt. Diese war von dem Konzept sofort begeistert. Und auch weitere Sponsoren zu überzeugen, fiel Mario Thoma und Jan Henning nicht schwer. So liest sich die Liste wie ein Who-is-Who der deutschen Top-Marken: Continental, Hercules, Magura, Vaude, Uvex , Tune. „Unsere Sponsoren sichern mehr als 24.000 sozialversicherungspflichtige Arbeits-plätze in Deutschland. Wenn das nicht ‚Made in Germany‘ ist, dann weiß ich es auch nicht“, sagt Jan Henning.

Neben der Motivation, das Bewusstsein für deutsche Produkte wieder stärker zu fördern, gab es noch einen weiteren wichtigen Grund für die Erschaffung des SKS M.I.G. Teams: Nachwuchsförderung: Es sollte eine Grundla-ge geschaffen werden, auf der junge Sportler ihre Ziele und Träume realisieren können. Wenn man sich die Erfolge des jungen Teams anschaut, scheint dieses auch hervorragend zu funktionieren. Mona Eiberweiser holte für das SKS M.I.G. Team Bronze bei der WM, wurde deutsche XC-Meisterin und Europameiste-rin. Markus Schulte-Lünzum wurde Deutscher U17-Meister und mehrfacher Landesmeis-ter. Ebenfalls sehr erfolgreich ist der junge Schweizer Fabian Giger unterwegs. „Fabian ist letztes Jahr vierter der WM-Gesamtwertung geworden“, sagt Jan Henning stolz. „Und wir haben nicht nur einen, sondern gleich mehrere Schweizer bei uns im Team. ‚Made in Germany‘ ist in erster Linie aufs Produkt bezogen. Uns interessiert nicht, welches Land bei einem jun-gen Fahrer im Pass steht, sein Talent und seine

Leidenschaft für den Mountainbikesport sind entscheidend.“, erläutert Jan.

Für den erfolgreichen Eidgenossen Fabian Giger ist das Radeln unter deutscher Flagge kein Problem. „Ich finde es absolut ok“, erzählt er. „Ich bin zwar Schweizer, aber für mich ist das ein sehr schlüssiges Konzept. Viele Teile, die unsere Sponsoren herstellen, bin ich auch schon früher gefahren. Ich weiß, mit wieviel Leidenschaft die Deutschen in dieser Branche zu Gange sind. Von daher finde ich die Idee spitze. Man merkt das ja auch bei den Rennen! Der World Cup in Offenburg zum Beispiel ist sehr gut besucht, das ist einfach Klasse.“

Neu im Team ist Wenzel Böhm-Gräber aus Wiesbaden. Er fuhr vorher im Stevens-Team und wird ab März ein SKS M.I.G. Fahrer. „Es gab eine Ausschreibung, dass noch Fahrer ge-sucht werden würden. Da habe ich mich einfach mal beworben, weil ich gesehen habe, wie gut das Team im ersten Jahr schon funktioniert hat. Ich habe mich riesig gefreut, als ich dann genommen wurde! Viele der Jungs kannte ich schon vorher, jetzt kann ich mit ihnen zusam-men fahren!“ Die Stimmung im jungen Team ist hervorragend, das Saisonende ließ man gediegen beim Roc d‘Azur, dem größten Bike-Festival der Welt, ausklingen. „Wir haben uns dort richtig kennen lernen können, sind zu-sammen ein bisschen Rad fahren gegangen und haben Party gemacht“, erzählt Fabian Giger. „Es ist wichtig, dass man sich auch privat kennt und mag. Eine gute Stimmung im Team hilft

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natürlich der Motivation. Wenn deine Team-kollegen dich anfeuern und unterstützen bringt das immer noch ein paar Prozentpunkte mehr Motivation.“ So ist es die Aufgabe von Teamma-nager Jan Hennig, ein funktionierendes Team zusammen zu stellen, das nicht nur auf sport-licher Ebene harmoniert. Sorgfältig wird aus-gewählt, wer zum Team passt – und wer besser draußen bleibt.

„Es ist uns sehr wichtig, dass es vor allem menschlich stimmt“, erklärt Jan, „wir sind lange und oft zusammen, und da ist jede Rei-berei kontraproduktiv. Bei uns ist auch jeder gleichberechtigt, es gibt keine Grüppchenbil-dung, alte Hasen oder Jungspunde. Natürlich kann man von erfahrenen Fahrern profitieren, aber manchmal hemmt es auch. Man traut sich vielleicht nicht so, auch ganz banale Dinge zu fragen.“

Im Hintergrund steigt währenddessen der nächste Fahrer vom Ergometer, unermüdlich sammelt der PC Daten, das lückenlose Leis-tungsprotokoll der Fahrer nimmt Form an. Fa-bian Giger testet verschiedene Sattelpositionen, um noch effizienter pedalieren zu können. Der Vollblutmountainbiker hat sich für das nächste Jahr viel vorgenommen, umso erstaunlicher, dass er seine Brötchen nebenher in einer Bank verdient. Arbeit und Sport unter einen Hut zu bekommen, ist für viele Rennfahrer eine große Herausforderung. „Ich arbeite 35 Stunden in der Woche in der Bank, dort hat man großes Verständnis für meine Leidenschaft“, erzählt

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©pedaliéro #17/08 ��^Text: XXX °Bild: XXX

Fabian. „Zum Glück, denn sonst würde das wohl nicht funktionieren! Du musst schon ziemlich viel entbehren und auf eine Menge Dinge verzichten, um Rennen zu fahren. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch sehr viele schöne Seiten. Trainingslager im Ausland, Rennen in ganz Europa. Man muss natürlich auch sehen, dass man irgendwie durchkommt, aber es ist nicht nur das Geld, was zählt.“

Einige der Teamfahrer besuchen noch die Schule, so wie Markus und Wenzel. Eine Lehre ist geplant, nebenher soll natürlich weiter gera-delt werden. „Das so hinzubekommen wie Fabi - arbeiten und Rad fahren - das wäre schon cool“, erklärt Wenzel. „Das ist natürlich mit viel Arbeit und viel Leidenschaft verbunden. Wir

alle sind ja hierher gekommen, weil wir es lie-ben, MTB zu fahren. Und wenn wir hier richtig Gas geben, dann nicht, weil wir reich werden wollen, sondern weil wir es geil finden, Rennen zu fahren.“

Und das glaubt man ihnen aufs Wort. Der Be-weis dafür liegt zu Tausenden auf der Haut der Jungs und Mädels. Es sind die vielen Schweiß-tropfen, die sie schon für das SKS M.I.G. Team vergossen haben. Und genau diese Leidenschaft ist es, die das Team so erfolgreich macht. Auch wenn das SKS-Made in Germany-Team noch sehr jung ist, kann man sicher sein, dass es in Zukunft noch für Furore sorgen wird. Wir wünschen viel Erfolg dazu und freuen uns drauf.

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Rock im NebelEs gibt kein schlechtes Wetter.

^Text: Bastian Morell/www.bastianmorell.de °Bild: Bastian Morell/www.bastianmorell.de ©pedaliéro #17/08�0

Samstagmorgen. Der angekündigte Ne-bel steht über den Bergen, von Sonne keine Spur. Unablässig prasselt der Regen. Das richtige Wetter für vier Verrückte auf dem Bike. Treffpunkt ist die Krause Buche im Wiehengebirge, ca. � km von Bad Oeynhau-sen entfernt.

Die Idee, bei extra schlechtem Wetter zu riden, war am Abend zuvor bei den Trail-meisen, einer lockeren Freeride-Gruppe aus Bad Oeynhausen, diskutiert worden. Jörg hat ein neues Bike, das getestet werden muss-te. Egal was kommen mag. Einwände wegen Regen und Nebel werden nur belächelt, der Beschluss das Bike einzuweihen steht fest. Es gibt kein schlechtes Wetter. Nur Herausfor-derungen.

10 Uhr am Berg. Jörg hat sein „jungfräu-liches“ Specialized Demo dabei. Noch kann man sehen, dass es absolut neu ist. Doch das wird sich ändern, sehr schnell sogar. Gemeinsam mit Ansgar, Jimmy und Matze schieben sie los, dem Gipfel entgegen.

Mit jedem Höhenmeter wird der Nebel dich-ter. Wasser tropft von den Bäumen. Die Luft ist frisch. Am Anfang weicht noch jeder den Pfützen aus, das gibt sich. Materialschonung ist was für Weicheier.

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Ruhig liegt der Wald da, keine Spaziergänger, weit und breit. Nur der Regen ist zu hören. Ab und zu hört man den Wind über den Baumwipfeln und den Atem der vier Freeri-der.

Dicke Stollenreifen rollen sich gleichmäßig auf dem nassen Untergrund ab. Die Ketten schnurren, manchmal knackt ein Ast unter den Reifen. Oben angekommen wird kurz beschlossen, wer heut als erster den Trail rocken darf.

Nach den ersten Metern ist der Dreck egal. Wasser spritzt, Erde fliegt, Äste brechen und die Gabel schluckt die nassen Wurzeln weg. Matze, der als erster angefahren ist, legt Ge-schwindigkeit zu. Die anderen drei Freerider folgen ihm in dichten Abständen und schie-ßen gemeinsam in den Trail.

Regen und Dreck schleudern ihnen ins Ge-sicht, das Blickfeld wird enger. Egal, keiner möchte auf Speed und Flow verzichten.

Schotter, das Wasser der Pfützen und auf-geweichter Waldboden fliegen vorbei. In den Trail ragende Wurzeln sind wie Rutsch-bahnen, glatt und gefährlich.

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Nach der ersten Abfahrt ist jeder bis auf die Knochen nass, der Dreck ist überall. Jetzt erst recht, sagt Asgar und schlägt vor, als nächstes den „Heese Gedenk-Trail“ durch den Bom-benkrater zu nehmen. Alle sind sich einig, der wird jetzt gerockt. Da gibt es einen richtig schönen Anlieger und steile Lehmhänge. Die Wurzelpassage zum Schluss ist bei diesem Wetter aber nicht ganz ungefährlich. Das weiß hier jeder.

Weiter unten im dichten Tannenwald ist es mittlerweile so nebelig, dass ein schnelles Fahren kaum möglich ist. Deshalb fahren bzw. schieben die Jungs wieder zurück zum Grat, um noch weitere Trails im oberen Teil zu fahren.

Nach drei Stunden Schlammschlacht kann man das Wasser aus den Handschuhen aus-wringen und alle haben genug Adrenalin ausgeschüttet, um sich jetzt den gemütlichen Dingen des Tages zu widmen. Die Räder werden noch schnell mit dem Gar-tenschlauch abgespritzt und jeder läuft mit einem breiten Grinsen im Gesicht durch die Gegend.

Wer mehr über die Trails im Wiehengebirge erfahren möchte, kann sich bei den Trailmei-sen unter www.Trailmeisen.de erkundigen. Auf Anfrage kann man die Trailmeisen auch mit dem Bike durch das Wiehen- und Weser-gebirge begleiten.

www.BastianMorell.dewww.trailmeisen.de

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©pedaliéro #17/08 ��

Ein moralisches Angebot

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Fotografen Portfolio Joel Andrade

^Text: Andreas Sawitzki, Joel Andrade °Bild: Joel Andrade

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Joel Andrade ist 24 Jahre alt, Portugiese und wohnt in Ulm, im schönen Schwabenländle. Selbst aktiver Downhillfahrer, hat sich die Fo-tografie zu seinem größten Hobby entwickelt. Dass sein fotografisches Können inzwischen den Amateurstatus längst verlassen hat, be-weisen zahlreiche Veröffentlichungen in ver-schiedenen Magazinen und einige Aufträge für Firmen aus der Bikebranche. Für uns hat Joel in seinem privaten Fotoarchiv gestöbert und uns einige Highlights heraus gesucht, die sich nicht nur um das Thema Mountainbiken drehen!

Name: Joel AndradeWohnort: UlmBeruf: Informatikkaufmann

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Seit wann fotografierst du?„Fotografiert habe ich eigentlich schon immer gerne und viel. Seit 2002 wurde die ganze Sache dann aber etwas intensiver mit dem Kauf meiner ersten analogen Spiegel-reflexkamera. Ab diesem Zeitpunkt hat mich die Fotografie wirklich gepackt.“

Warum hast du angefangen zu fotografieren?„Angefangen hat es wohl damit, dass wir einfach die coolen Sessions auf unseren Bikes festhalten wollten. Schnell hat mich da der Ehrgeiz gepackt. Ich habe Bücher zur Fotografie gelesen, viel experimentiert, von anderen Fotografen gelernt und dadurch versucht, mich stetig zu bessern.Meine erste „richtige“ Kamera war eine Canon EOS 300v.“

Verrate uns, woran erkenntman ein gutes Foto?„Gute Fotos sind für mich, wenn man die Situation mi-terleben kann und man sich wünscht, diese Szene live zu erleben. Trotzdem bin ich kein Fan von Schnappschüssen – ein gut durchdachtes und ausgeleuchtetes Foto gibt ein-fach mehr her! „

Wann würdest du von einemschlechten Foto sprechen?„Wenn es lieblos wirkt. Wenn man beim Betrachten sofort merkt, dass der Fotograf sich einfach keine Mühe geben wollte. Oft reicht es ein wenig in die Knie zu gehen, um aus einem schlechten Foto ein gutes Foto zu machen oder einen Schritt zur Seite zu machen, damit das Motiv besser vom Licht getroffen wird.

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Viele denken leider, ein gutes Bild ist dadurch gemacht, dass sie eine gute Kamera in der Hand halten. Da habe ich oft das Bedürfnis, die 1D in deren Hände gegen einen Zonk auszutauschen!“ Welche Fotografen inspirieren dich?Vorbilder?„Ein direktes Vorbild habe ich nicht. Ich möchte gerne meinen eigenen Stil finden und ausbauen. Es freut mich, wenn die Leute nur anhand des Fotos erkennen, dass es von mir ist. Jedoch gibt es schon einige Fotografen zu denen ich aufschaue. Zum Beispiel Sterling Lorence – wem der Name nichts sagt, der sollte mal die Fotosektion auf seiner „Sea-sons“ DVD durchschauen.“ Hast du ein Lieblingsmotiv oder einen Lieb-lingsfotofahrer?„Lieblingsmotiv? Hmm, hauptsächlich schon Downhiller in Action. Aber wenn ich ausschließlich nur das machen wür-de, wäre ich schnell gelangweilt! So fotografiere ich einfach alles, was mich persönlich interessiert.Lieblingsfotofahrer ist wohl Mario Koch, wir sind einfach ein super eingespieltes Team, was wohl auch an unserer jahrelangen Freundschaft liegt.“ Dein Tipp für ein gutes Foto:„Dreht das Knöpfchen auf „M“ und lasst euch Zeit beim Fotografieren. Beschäftigt euch neben der Perspektive auch mit Belichtungszeit und Blende. Überlasst das nicht der Kamera, die wird niemals das Denken für euch übernehmen können!“

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Schwarzweiß oder Farbe?„Farbe! Schwarzweiß mach ich ein Foto in der Regel nur dann, wenn ich die Belichtung versaut habe!“ Digital oder analog?„Der Lernprozess mit einer Digitalen Kamera ist einfach sehr viel schneller. Jedoch bin ich froh, mit einer analo-gen Cam angefangen zu haben. Viele „Digi-Fotografen“ drücken einfach nur ab, was das Zeug hält, nach dem Motto „Wird schon ein gutes Foto dabei rauskommen“. Diese Denkweise ist bei mir nie entstanden, dadurch, dass früher einfach jedes mal Auslösen Geld gekostet hat!“ Wie wichtig ist die Ausrüstung?„Eine gewisse Grundausstattung ist natürlich von Vorteil – jedoch absolut keine Garantie für ein gutes Foto. Wenn ein Fotograf jedoch genug Wissen und Talent hat, kann er mit gutem Equipment auch mehr rausholen.“ Lieblings-Spot?„Das war wohl die ewig lange Freeride/Downhill Strecke in Flims Laax, die jedoch momentan wegen Liftumbauten nicht erreicht werden kann. Aber ich bin gerne im alpinen Gelände.“

Wenn du die Wahl hast: lieberselber radeln oder lieber fotografieren?„Definitiv selber radeln! Ich liebe diesen Sport und möchte so viel Zeit wie möglich damit verbringen!“

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Ist es für ein Foto von Vorteil,selber Biker zu sein?„Das ist auf jeden Fall ein großer Vorteil. Man kann viel besser abschätzen, an welchen Stellen der Fahrer dyna-mischen auf dem Rad ist – welcher Part ihm besonders Spaß macht. Man bringt dadurch viel mehr Emotionen ins Bild und das merkt der Betrachter auch später... hoffe ich zumindest!“

Wie wichtig ist das VerhältnisFahrer/ Fotograf für ein gutes Foto?„Es macht die ganze Sache natürlich einfacher, wenn das Verhältnis passt und man sich gut absprechen kann. Jedoch muss man auch so klar kommen. Wenn ich bei einem Ren-nen neben der Strecke liege, muss ich auch einfach abwarten bis jemand an mir vorbeidonnert – da kommt sicher kein „Ich fahr jetzt los!!!“

Was bedeut Mountainbiken für dich?„Adrenalin, Ausgleich zur Arbeit, Natur, Spaß, Freund-schaften... der Sport gibt mir so wahnsinnig viel. Ich bereue keinen Cent, den ich reingesteckt habe... und das waren schon verdammt viele Cents!“

Mehr meiner Bilder könnt ihrnatürlich auf meiner Website sehen!www.joelandrade.com

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2009 lim

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Page 98: pedaliero 17 - The Collectors Issue

©pedaliéro #17/08�� °Bild: UMF

ImpressumHerausgeber:Andreas & Michael Sawitzki

Redaktionsanschrift:pedaliero – Magazin für GeländeradsportBarkauer Straße 121 | 24145 KielFon +49 (0) 431.719 74 14Fax +49 (0) 431.996 99 [email protected] | www.pedaliero.de

Chefredakteur:Andreas Sawitzki

Autoren:Andrea Afflerbach, Marco Knopp, Eliane Lehmann, Peter Meis, Bastian Morell, Harald Philipp, Michael Sawitzki

Fotografen:Joel Andrade, Thommy Bause, Thilo Brunner, Yorick Carroux, Daniel Geiger, Markus Greber, Christoph Jorda, Marco Knopp, Christoph Margot, Sven Martin, Peter Meis, Dan Milner, Bastian Morell, Ralf Schäuble, Colin Steward, Manfred Stromberg, David Ulrich

Grafik & Layout: formklangLornsenstraße 4324105 Kielwww.formklang.net

Erscheinungsweise:alle zwei Monate

Abonnements: 6 Ausgaben für € 15,- (Österreich & Schweiz € 24,-)auf www.pedaliero.de

Anzeigen:Nordstern MediaEliane [email protected] +49 (0) 431.990 45 850www.nordstern-media.de

Verlag: Terra Oceanis Verlag (Geschäftsführer Alexander Lehmann)Braunstr. 32 | 24145 Kiel

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrückli-cher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.

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