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Perspektiven der Forstwirtschaft in
der Bioökonomie
Prof. Dr. Klaus Richter
Technische Universität München
Lehrstuhl für Holzwissenschaft,
Holzforschung München
München, 20. Juli 2018
INTERFORST Kongress 2018
Foto: SWR
Perspektiven der Forstwirtschaft in
der Bioökonomie
Konzept und Auslegung
Perspektiven Wald, Forst, Holz
Herausforderungen und Grenzen
Potenziale
Massnahmen
INTERFORST Kongress 2018
Neue Märkte: Holz und Bioökonomie.
Konzept der Bioökonomie:
➢ Die Bioökonomie ist Leitmotiv für
die Entwicklung und Umsetzung
nachhaltiger biobasierter Wirtschafts- und
Lebensweisen
➢ Ihr Ziel ist der Schutz von Ökosystemen
sowie eine klimaneutrale Gesellschaft durch
eine möglichst weitgehende Reduzierung des
Verbrauchs fossiler Ressourcen
➢ Sie stellt wirtschaftliche und technische
Innovation in den Dienst einer
verantwortungsvollen Nutzung der natürlichen
Ressourcen
Neue Märkte: Holz und Bioökonomie.
Bioökonomie
→ Ökologisierung der Wirtschaft
Bioökonomie→ Konsequente wirtschaftliche
Nutzung der natürlichen Ressourcen
Bioökonomie
Natur ↔ Technik
Ökologie ↔ Ökonomie
Bewahren ↔ Beeinflussen
Suffizienz ↔ Konsum
Schützen ↔ Nützen
Bioökonomie
Natur + Technik
Ökologie + Ökonomie
Bewahren + Beeinflussen
Suffizienz + Konsum
Schützen + Nützen
Bioökonomie
Transformationsprozess
Leitidee
Ernährungssicherung
Politik – Wirtschaft – Wissenschaft – Zivilgesellschaft
Nachhaltigkeitsziele
Ressourceneffizienz
Kreislaufwirtschaft
Konsumentenverantwortung
Profitgier
Machtstreben
Egoismus
Ignoranz
Wachstumsdruck
Weltanschauungen
Ethnische Konflikte
Neue Märkte: Holz und Bioökonomie.
Entwicklungsziele mit direktem Bezug zu Forstwirtschaft
Rohstoffe
Jagd
Erholung
Naturschutz
Bodenschutz
Wasserschutz
Biodi-versität
Klima-schutz
12
Ansprüche an den Wald
➢ vielfältig
➢ Interessen-geprägt
➢ dynamisch
Bioökonomie
Knappheit fossiler, mineralischer
Ressourcen: Erdöl, Gas, Kohle, Bausand
(26 Mrd t/a (2012)), Seltene Erden, Phosphor
etc.
Kritikalität
• Einsparung von energie- und
klimawirksamen nicht-regenerativen
Rohstoffen und Substitution durch
nachwachsende Rohstoffe (v.a. Holz)
• ressourcenschonend erzeugt,
prozessoptimiert produziert
13
Bsp. Rohstoff-Funktion
14
Krausmann et al. 2009
Materialverbrauch von 1900 bis 2005 als metabolische Rate (t/EW/Jahr) und
proz. Anteil (rechts)
15
Bsp. Klimaschutz
16
Forst- und Waldpolitik: Holznutzung nachhaltig steigern !
Waldstrategie 2020
Charta für Holz 2.0
Klimaschutzplan 2050
Innovative Nutzungspotenziale von Holz
Sportgeräte Bettwäsche
BioplastikSchwämme Vanillinzucker Süssstoff
Aussenmöbel
Bild
: spadesandsilk
.com
Bild
: sodra
.com
Skikerne
Pasten
Absorptions-
produkte
Bau-Chemie
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PU-LederSchweiss-
elektrodenTabletten Kosmetika
Neue Märkte: Holz und Bioökonomie.
NMärkte: Holz und Bioökonomie.
Mittal et al. 2018 , ASC nano
Trend Nanocelluloseproduktion (2013-17)
Wird Holz nun zum neuen Super-Rohstoff?
Ansprüche an den Wald
Rohstoffe
Jagd
Erholung
Naturschutz
Bodenschutz
Wasser-schutz
Biodiversität
Klimaschutz
➢ Zukunftstrends
➢ Globale Entwicklungen
Bioökonomie
➢ Hohe Nadelholzdominanz in den
wertschöpfenden Verwendungen
➢ Hoher Anteil an Energienutzung
Schier, Weimar 2017 AFZ Der Wald
Forstwirtschaftliche Ausweitung der Rohstoffbasis
KUP/ Agroforstsysteme: Flächenpotenzial geschätzt 1,3 Mio ha
Waldbauliche Massnahmen:
Forstwirtschaftliche Ausweitung der Rohstoffbasis
Integrierter Pflanzenschutz
Produktionssteigerung durch Forstpfanzenzüchtung:
Steigerungen 0,76 – 1.8 Mio m3/a (Liesebach, unveröff.)
Nutzung forstseitiger Reststoffe
Searle, Marlins 2013 ICCT white paper
Ausweitung der Rohstoffbasis
Steigerung der Rohstoffproduktivität in der Holz- und Lignocellulose
Verarbeitung
Technologische, logistische, prozesstechnische Innovationen
(Holz)Industrie 4.0, Biotechnologie, Biorefinery
Kreislaufwirtschaft/ Kaskadennutzung: Nutzung der Holzlagers in der
baulichen Infrastruktur
Wald als Rohstoffquelle
▪ + Circular Economy
▪ + Kaskadennutzung: Value-Network
▪ + Urban Mining Holz
▪ + Design for Recycling
RESUME: BIOÖKONOMIE POTENZIALE
Beitrag zu Biodiversität, Klima- und
Ressourcenschutz
Chancen der
Bioökonomie
Ernährungssicherheit
Vernetzung von
Wertschöpfungsketten
Wirtschaftspotenziale
Schlüsselrolle technologischer und
sozialer Innovationen
Erhöhte Wertschöpfung & Diversifizierung
im ländlichen RaumInnovationen mit wirtschaftlichen,
ökologischen und sozialen Vorteilen
Substitution (endlicher) fossiler Rohstoffe
Verbreiterung der Rohstoffbasis
RESUME: BIOÖKONOMIE MASSNAHMEN
Infrastrukturen schaffen
Herausforderungen
der Bioökonomie
Netzwerkbildung und
Wissenstransfer
Mobilisierung von Biomasse
Nachhaltigkeit sicherstellen
(ganzheitlich)
FördermaßnahmenDialog und Beteiligung
Standardisierung & ZertifizierungRahmenbedingungen
FORST- UND HOLZWIRTSCHAFT IN DER BIO-
ÖKONOMIE (FOKUS BAYERN)
+ Vorrat
+ Image
+ Infrastruktur
+ Multifunktionalität
+ Holzbaukultur
+ Cluster
+ Ökologie
Stärken Schwächen
↑ Nachfrage
↑ Klimapolitik / CO2
↑ Aufforstungen / KUP
↑ Vielfalt (Arten)
↑ Forschung ↔ Praxis
↑ Netzwerke
↑ Ostmärkte
Chancen Gefahren
− Besitzstrukturen
− Schnittstellen Forst – Holz
− Rohstoffkonkurrenz
− Rohstoffkosten
− F+E Kultur
− Wettbewerberdichte
↓ Klimawandel
↓ Naturschutz
↓ Kostendruck
↓ Waldbesitzerverhalten
↓ Abwanderung Industrie
↓ Umweltgesetze
Massnahmen
FORST- UND HOLZWIRTSCHAFT IN DER BIO-
ÖKONOMIE (FOKUS BAYERN)
• Planungssicherheit für Marktpartner (Mengen, Verfügbarkeiten,
Preise)
• Erweiterung der Rohstoffbasis (Biologische Produktion,
Logistikprozesse, Wertschöpfung über das Rohstoffleben)
• Forschung und Innovation (Potenzialstudien,
Laubholztechnologie, Holz-Bioraffinerie)
• Einbeziehen der Gesellschaft (Information, Aufklärung, Erziehung,
Ausbildung)
Bioökonomie-Perspektiven
Forst- und Holzwirtschaft ?