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Pfarrei St. Katharina Pinneberg Pfarrkirche St. Michael

Pfarrei St. Katharina Pinneberg Pfarrkirche St. Michael · 2015-06-23 · würden wir uns freuen. Pfarrei St. Katharina von Alexandrien Fahltskamp 14 25421 Pinneberg Telefon 0 41

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Pfarrei St. Katharina Pinneberg

Pfarrkirche St. Michael

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Liebe Kirchenbesucherinnen und Kirchenbesucher!

Wir begrüßen Sie herzlich in unserer katholi-schen Pfarrkirche St. Michael in Pinneberg und möchten Sie einladen, diese Kirche durch einen kleinen Rundgang besser kennenzulernen.

Unsere Pfarrkirche ist zuallererst ein Ort des Gebetes und des Gottesdienstes. Deswegen möchten wir Sie bitten, während Ihres Besuchs auf Betende Rücksicht zu nehmen.

Durch den Umbau in den Jahren 2008 und 2009 wurde St. Michael zu einem architektoni-schen Kleinod, das mittlerweile über die Gren-zen Pinnebergs hinaus Beachtung erfährt.

St. Michael ist die Hauptkirche der katholi-schen Pfarrei St. Katharina von Alexandrien. Der Pfarreisprengel umfasst Pinneberg und Halsten-bek, aber auch viele kleinere Ortschaften des Umlandes.

In unserer Pfarrei leben derzeit ungefähr 6 500 Katholiken. Wir gehören zum Dekanat Itzehoe im Erzbistum Hamburg.

Das Kirchengebäude wurde in seiner ur-sprünglichen Form 1906 erbaut. Für die durch Zuzüge aus den katholischen Gegenden des Deutschen Reiches ständig wachsende katho-lische Gemeinde war es das erste katholische Gotteshaus in der Region seit der Reformation.

Der Hauptbau nimmt Formen des so ge-nannten brandenburgischen Stils auf. Viele Kirchen in Mecklenburg, der Altmark, in der Prignitz bis hin ins Ruppiner Land weisen ähn-liche Stilformen auf. Zudem zitiert der große Stufengiebel zur Straße Fahltskamp hin Archi-tekturmerkmale des ungefähr zur gleichen Zeit entstandenen Mariendoms in Hamburg-St. Ge-org und damit indirekt des Bremer Doms. Die Kathedrale in Bremen war der Bischofssitz des heiligen Ansgar, des Bistumsheiligen Hamburgs.

Durch die Zusammenlegung der Pinne-berger Pfarreien entstand die Notwendigkeit, das historische Kirchengebäude den Bedürfnissen einer größeren Gottesdienstge-meinde anzupassen. Durch die Topographie des Geländes und die umliegende Bebauung waren der Erweiterung enge Grenzen gesetzt. Die Lösung bestand in zwei rechteckigen Bau-kuben, die rechts und links des Gebäudes als „Seitenschiffe“ angesetzt wurden und den Platz innerhalb der Kirche nahezu verdoppelten.

Optisch heben sich die Anbauten im Außen-bau durch die dunkle Verklinkerung ab, so dass dem Betrachter das Nebeneinander von Alt und Neu ins Auge fällt. Durch die Aufnahme und Fortführung der Dachneigung des Altbaus fügen sich die Anbauten aber trotzdem harmo-nisch ins Gesamtbild ein.

Im Innern sollte sich der Anspruch verwirkli-chen, einen Raum für die Begegnung zwischen Gott und der Gemeinde in der Liturgie zu schaf-fen. Beruhigte klare Linien und Flächen laden zum Verweilen ein, und die Reduzierung der

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Ausstattung auf das Wesentliche schafft den nötigen Freiraum für die Spiritualität und Kon-templation der Gottesdienstbesucher.

Unterstrichen wird dies durch die Verwen-dung unterschiedlicher Materialien für den alten Innenraum und die Anbauten. Der Sicht-beton der neuen Seitenschiffe und der bewusst grobkörnige Bodenbelag stehen im Kontrast zu der hellen Farbgebung der Wände, den hellen Bodenfliesen und den neuen Kirchenbänken im „alten“ Kircheninnenraum.

Die innere Gestaltung von St. Michael folgt im Wesentlichen dem Prinzip der Wegekirche. Der Kirchenbau liegt auf einer geraden Ach-se, die von der Straße Fahltskamp – gewisser-maßen dem alltäglichen Leben – über Portal, Kirchenraum und Altar direkt auf den Taberna-kel zuführt, dem Ort, in dem für Katholiken das

Allerheiligste – die geweihten Hostien, in denen Christus gegenwärtig ist – aufbewahrt wird. Hier ist gewissermaßen das geistliche Zentrum am Ende des Weges.

Das Eingangsportal zeigt auf dem rechten Türflügel die Auferstehung Christi und auf dem linken Türflügel den Durchzug der Israeliten

durch das Rote Meer. Diese beiden Episoden aus dem Neuen und dem Alten Testament versinn-bildlichen die Grundlagen des christlichen Glaubens, den Alten und den Neuen Bund, den Gott mit den Menschen ge-schlossen hat.

Nachdem Sie das Portal passiert haben, empfängt Sie ein nahezu atemberaubender Raumeindruck: Hell, licht und klar liegt das erweiterte Kircheninnere vor Ihnen. Der ursprüngliche Kirchenraum wird durch die erhaltenen bleiverglasten Kirchen-fenster – die in den Aussparungen auch am ursprünglichen Platz hängen - gegliedert. Die Fenster selbst zeigen abstrakte Muster, ledig-lich im Fenster vorne links sind Motive aus der Apokalypse des Johannes aufgegriffen: das gekrönte Lamm und das Buch mit den sieben Siegeln.

Eine besondere Wirkung entsteht vor allem auch durch den Lichteinfall über die Dachfenster der Anbauten. Diese Anbauten sind in sich zwar fensterlos und geschlossen, dennoch sind sie hell und klar.

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Wenn Sie den Innenraum durchschreiten und sich dann umwenden, werden Sie über der Orgelempore ein weiteres Fenster erken-nen: es zeigt den Erzengel Michael im Kampf mit dem Drachen. Dieses Motiv findet sich auch in stilisierter Form am Neubau unseres Kinder-gartens hinter der Kirche wieder. Die Gestal-tung der Kirchenfenster geht auf Motive von Frans Griesenbrock aus Vaals in den Niederlan-den zurück.

In direkter Line vom Eingang her kommend ist der Altar der zentrale Ort der Eucharistie in der Kirche. Er ist der Tisch des Herrn, hier wird das eucharistische Mahl – die heilige Kom-munion – bereitet. Der Altar wurde im Zuge der Umgestaltung ebenfalls neu in der Kirche errichtet. Er besteht aus Travertin, einem Stein, der vorwiegend in Norditalien vorkommt, An den vier Seiten des Altars sind Bronzetafeln des Vorgängeraltars eingelassen. Sie stammen vom Kölner Künstler Egino Weinert und zeigen 12 Szenen der Heilsgeschichte, darunter Christi Geburt, die Berufung des Zachäus und den reichen Fischfang.

Der Altar nimmt die Gestaltungs-form unseres historischen Taufbrunnens auf, den Sie rechts vom Altar finden. Der Taufbrunnen ist ebenfalls aus

Travertin gearbeitet, Er stammt aus dem ur-sprünglichen Bau von 1906 und wurde von der Familie des Baumeisters Strupp gestiftet. Seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts ist der Taufbrunnen mit einem Deckel gekrönt. Dieser zeigt „Christus in der Weinkelter“, die aus seinen Wunden an den Händen und der Seite gespeist wird. Weinberg, Weinrebe und Weinkelter sind urchristliche Symbole und stehen als Allegorie für die Fülle der Gnade Christi.

Hinter dem Taufbrunnen hängen zwei Ikonen, die im Auftrag der Kirchengemeinde anlässlich der Einweihung des Neubaus von der in Hamburg lebenden rumänisch-orthodoxen Schwester Johanna Tesch gemalt wurden. Sie zeigen ebenfalls den Erzengel Michael im Kampf mit dem Drachen und die Patronin der Pfar-rei, die heilige Katharina von Alexandrien, mit ihrem Symbol, dem Spinnrad.

Am Ende des so genannten Kastenchors (im Gegensatz zur halbrunden Apsis) steht – einge-rahmt vom Ewigen Licht und den Sedilien, den Sitzen des Pfarrers und der Messdiener – der Tabernakel. Der Begriff Tabernakel geht auf die hebräische Bezeichnung für „Zelt“ zurück und erinnert an die lange Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste, bei der die Bundeslade mit den Zehn Geboten Gottes in einem beson-deren Zelt aufbewahrt wurde. Für Katholiken ist der Tabernakel ein heiliger Ort, denn in ihm

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werden – in einem Tresor verschlos-sen – die geweihten Hostien aufbewahrt. Nach katholischem Glauben wird die Hostie in der Eucha-ristie zum Leib Christi, in dem Christus in der Gemeinde gegen-wärtig ist. Auch der Tabernakel wurde durch den Kölner Bildhauer Egino Weinert gestaltet. Die Stele zeigt stilisiert Weinreben; die vier Emailletafeln, die den eigentlichen Taber-nakel umschließen, zeigen das Abendmahl, die Verkündigung, Jesus und die Kinder sowie die Anbetung der Könige. Seit der Neugestaltung der Kirche entsteht durch die neue Lichtfüh-rung hinter der Tabernakelkrone ein Schatten-riss, der wie ein Zelt aussieht.

Wir freuen uns, dass Sie sich die Zeit genom-men haben, unsere Kirche durch diesen kleinen Rundgang etwas besser kennenzulernen und laden Sie hiermit ein, noch einen Moment in Ruhe und Stille zu verweilen, um das Gebäude auf sich wirken zu lassen und auch Zeit für ein Gebet zu finden.

Sie dürfen diesen Flyer bei Interesse gern mitnehmen, über eine kleine Spende in den Opferstock zum Ausgleich der Druckkosten würden wir uns freuen.

Pfarrei St. Katharina von AlexandrienFahltskamp 1425421 PinnebergTelefon 0 41 01/8 41 81 50E-Mail: pfarrbü[email protected]