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Portfolio für das Fach Palliativmedizin

Name: bearbeitet von: bis:

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Palliativmedizinischer Dienst

1. Einführung………………………………………

……………….. S.3

Prüfung im Fach Palliativmedizin…………………..................S. 5

2.Ansprechpartner…………………………………………………… S.6

3.Allgemeine Literaturempfehlung……………………………..….. S.7

4.Lehrveranstaltungen………………………………………...…….. S.8

5. Materialien und Hinweise zu den Seminaren………………….. S.11

5.1 Seminar: Palliativmedizin-Sozialarbeit (2. SJ)……………. S.11

5.2 Seminar: Palliativmedizin-Ethik und Recht (2. SJ)………. S.13

5.3 Seminar: Palliativmedizin- Spiritualität (2. SJ)…………….. S.17

5.4 Seminar: Praktikumstag (3. SJ)… S.19

6. Portfolio-Aufgaben………………………………………………….. S.25

6. Schmerztherapie…………………………………………........... S.26

6.2 Symptomkontrolle……………………………………………… S.26

6.3 Patientenverfügung/Vorsorgevollmacht……………...……… S.27

6.4 Begleitung eines Sterbenden und seiner Angehörigen……. S.27

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Palliativmedizinischer Dienst

1. Einführung

Liebe Studierende, Herzlich willkommen im Fach „Palliativmedizin“. Um Ihre Ausbildung in diesem Fach zu unterstützen und Ihnen die Orientierung in Bezug auf die Lehrveranstaltungen zu erleichtern, haben wir ein Portfolio konzipiert, das Sie als Wegweiser durch ihr klini-sches Studium begleiten soll.

Was ist Palliativmedizin? Palliativmedizin dient nach Definition der WHO der Verbesserung der Lebens-qualität von Patienten und ihren Familien, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung konfrontiert sind. Dies geschieht durch Vorbeugung und Linderung von Leiden mittels frühzeitiger Erkennung, hochqualifizierter Beurteilung und Behandlung von Schmerzen und anderen Problemen physischer, psycho-sozialer und spiritueller Natur. Die Multiprofessionalität ist also ein wesentliches Merkmal der Palliativmedi-zin. Dies spiegelt sich in der Lehre wider: Sie werden während ihres Studiums an der TU München nicht nur von Ärzten, sondern auch von Sozialarbeitern, Seelsorgern, Palliative-care-Krankenschwestern und Psychologen unterrichtet werden.

Welche Lehrveranstaltungen gibt es im Fach Palliativmedizin?

Seit dem WS 2011/2012 ist Palliativmedizin ein verpflichtendes Unterrichtsfach an allen deutschen medizinischen Fakultäten. An der medizinischen Fakultät der Technischen Universität München wird das Fach Palliativmedizin in Form von Seminaren und Vorlesungen gelehrt, die vom Palliativmedizinischen Dienst am Klinikum rechts der Isar organisiert werden (s.S.6). Zudem sind in die Lehre Veranstaltungen verschiedener klinischer Fächer mit palliativmedizinischen Inhalten miteingebunden. Ein Überblick hierzu findet sich auf S.10. Für interessierte Studierende wird zusätzlich ein Wahlfach Palliativmedizin (derzeit im Sommersemester) angeboten.

Welche Studenten brauchen den Palliativmedizin-Schein? Approbationsordnung §27 Abs.1 Satz 9: "[...]Der Leistungsnachweis nach Satz Nummer 13 (Anm: Palliativmedizin) ist erstmals zum Beginn des Praktischen Jahres im August 2013 oder bei der Meldung zum Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung für den Prüfungstermin ab Oktober 2014 vorzulegen [...]"

Was ist ein Portfolio?

Das Portfolio dient als Strukturierungshilfe zum selbstorganisierten Lernen. In-halte dieses Ordners sind u.a.:

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Palliativmedizinischer Dienst

Überblick über die für das Fach Palliativmedizin relevanten Lehrveranstaltun-gen

Literaturhinweise, Vorschläge zum Selbststudium Arbeitsanweisungen für die von den Studierenden zu erstellenden Kurz-Essay Laufzettel/Scheine

Laufzettel sind bei Frau Wilke (Sekretariat Prof. Henningsen, Psychosomatik, Langerstr. 3) abzugeben.

Literaturangaben im Portfolio Zu jeder Seminareinheit finden Sie Literaturempfehlungen, die meist untergliedert sind in Pflichtlektüre, Basislektüre, vertiefende Literatur. Pflichtlektüre bedeutet hier, dass der Inhalt prüfungsrelevant ist, Basislektüre dient dem prinzipiellen Verständnis palliativmedizinischer Themen, vertiefende Literatur wird für diejenigen mit einem spezifischen Interesse im jeweiligen Themengebiet empfohlen. Pflichtlektüre ist hierbei als Download in Meditum (Ausnahme Ethikeinheit: hier sind mehrheitlich links angegeben) erhältlich.

Wir wünschen Ihnen eine gute und lehrreiche Zeit und freuen uns auf Ihre Diskussionsbeiträge und Anregungen.

Für alle Dozenten im Fach Palliativmedizin im Juli 2017

PD Dr. med. Johanna Anneser

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Palliativmedizinischer Dienst

Gibt es eine Prüfung im Fach Palliativmedizin?

Im Fach Palliativmedizin gibt es – wie in jedem anderem Pflichtfach – Prüfungen. Hier geht es einerseits um Wissen und Fertigkeiten wie beispielsweise im Bereich der palliativen Schmerztherapie, aber auch um die Auseinandersetzung mit Leid und Sterben. Hier spielen persönliche Werte, Erfahrungen und vielleicht auch Ängste eine große Rolle. Wir haben uns daher entschlossen, diese Inhalte nicht ausschließlich durch multiple choice Fragen (im Rahmen der Klausur zur IDV2 im SS, Inhalt sind hierbei die drei Vorlesungen des SS und die Vorlesung im WS) zu prüfen, sondern zusätzlich anhand von zwei kurzen Essays (jeweils 1-2 Seiten), die von den Studierenden während ihres Studiums zu erstellen sind. Der Bewertungsschlüssel ist hierbei 2:1 (Note der beiden Essays: Note Klausur)

Nähere Informationen zum Essay finden Sie auf S. 25

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Palliativmedizinischer Dienst

2. Ansprechpartner:

Palliativmedizinischer Dienst Telefon: +49.89.4140.7491 Telefax: +49.89.4140.4388 - PD Dr. med. Johanna Anneser, Oberärztin Palliativmedizischer Dienst

(verantwortlich für die Lehrplanung) e-mail: [email protected]

- Dr. med. Regina Plettke, Ärztin Palliativemdizinischer Dienst e-mail: [email protected]

- Dipl. Soz.-Päd. Daniela Marguccio, Sozialarbeiterin, Palliativmedizinischer Dienst

e-mail: [email protected]

- Dipl. Soz.-Päd. Renate Zellner, Sozialarbeiterin, Palliativmedizinischer Dienst e-mail: [email protected]

- Dr. med. Claudia Levin, niedergelassene Ärztin, Palliativmedizinerin Telefon: +49.89.220 222 [email protected]

- PD Dr. Gerrit Hohendorf Institut für Geschichte und Ethik der Medizin

Telefon: +49.89.4140.4041 e-mail: [email protected]

- Thomas Kammerer, Pfarrer, Leiter der kath. Seelsorge am MRI

Telefon: +49.89.4140.2290 e-mail: [email protected]

- Katrin Wilke Sekretariat Prof. Henningsen (Klinik für Psychosomat. Medizin, Psychotherapie) Telefon: +49.89.4140. 4311 e-mail: [email protected]

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Palliativmedizinischer Dienst

3. Allgemeine Literaturempfehlung

Basislektüre:

Anneser: Palliativmedizin BASICS, Urban & Fischer 2013

Bausewein, Roller, Voltz: Leitfaden Palliative Care: Palliativmedizin und Hospiz-betreuung, 5. Auflage Elsevier 2015

Bausewein, Rémi, Twycross, Wilcock: Arzneimitteltherapie in der Palliativmedizin, 2. Auflage Elsevier 2009

Borasio: keiner stirbt für sich allein. Süddeutsche Zeitung 2010 http://www.sueddeutsche.de/leben/aerztlich-assistierter-suizid-keiner-stirbt-fuer-sich-allein-1.983096

S3 Leitlinie Palliativmedizin. Download unter: http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/128-001OLl_S3_Palliativmedizin_2015-07.pdf

Vertiefende Literatur:

Borasio: Über das Sterben: Was wir wissen. Was wir tun können. Wie wir uns darauf einstellen. C.H. Beck 2011

Frick, Roser: Spiritualität und Medizin - Gemeinsame Sorge für den kranken Men-schen, Münchner Reihe Palliativmedizin. Kohrlhammer Verlag 2. Auflage 2011

Putz, Steldinger: Patientenrechte am Ende des Lebens. 3. Auflage dtv-Verlag 2007

Literaturempfehlungen zu speziellen Themen finden Sie bei den einzelnen Seminareinheiten

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Palliativmedizinischer Dienst

4. Lehrveranstaltungen Überblick über die Lehrveranstaltungen im Fach „Palliativmedizin“ (Stand WS 2012/13)

Einf ü hrung

Palliativmedizinische Seminare

Palliativmedizinische Vorlesungen

„ erg ä nzende “ Vorlesungen

Erstes klinisches Studienjahr

Zweites klinisches Studienjahr

Drittes klinisches Studienjahr

Curriculum „

Kommunikation “ Ethikseminare

Palliativmedi - zin und Ethik

„ schlechte Nachrichten “ *

* Gemeinsam mit dem Curriculum Kommunikation

Soziale Arbeit

Spiritualit ä t

Schmerz GI/respiratorische Symptome

Neuropsychiatrische Symptome

IV 2.2. Lebensqualit ä t u. Lebenssinn IV 2.3 Symptomkontrolle I IV 2.3 Symptomkontrolle II IV 2.3 Symptomkontrolle III

Einf ü hrung

Palliativmedizinische Seminare

Palliativmedizinische Vorlesungen

„ erg ä nzende “ Vorlesungen anderer Fachbereiche (S.10)

Erstes klinisches Studienjahr

Zweites klinisches Studienjahr

Drittes klinisches Studienjahr

Curriculum „

Kommunikation “ Ethikseminare

Palliativmedi - zin und Ethik

„ schlechte Nachrichten “ *

* Gemeinsam mit dem Curriculum Kommunikation

Soziale Arbeit

Spiritualit ä t Praktikumstag: Schwerpunkt t Symptomkontrolle

IV 2.2. Lebensqualit ä t u. Lebenssinn IV 2.3 Symptomkontrolle I IV 2.3 Symptomkontrolle II IV 2.3 Symptomkontrolle III

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Palliativmedizinischer Dienst

Veranstaltungen im Fach Palliativmedizin SS 2013 - Pflichtlehre-

Erstes klinisches Studienjahr: - keine-

Zweites klinisches Studienjahr: Vorlesungen: IDV2 jeweils im Sommersemester Palliative Schmerztherapie, Symptomkontrolle, Ernährung und Flüssigkeit am Lebensende Seminare: (3 Termine): Palliativmedizin- Sozialarbeit Palliativmedizin-Ethik und Recht Palliativmedizin- Spiritualität

Drittes klinisches Studienjahr: Praktikumstag : Dienstag oder Donnerstag 9- 15h Inhalt: Symptomkontrolle- Schmerztherapie in der Palliativmedizin Symptomkontrolle: Gastrointestinale und respiratorische Symptome Symptomkontrolle: Neuropsychiatrische Symptome Überbringen schlechter Nachrichten („breaking bad news“ = ÄGF 3)

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Palliativmedizinischer Dienst

Ergänzende Veranstaltungen Seminare:

Ärztliche Gesprächsführung (3x2 Unterrichtseinheiten) im 1. Studienjahr Ethikseminar im 2. Studienjahr (Überlappung mit Palliativseminar im 2. Studienjahr)

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Palliativmedizinischer Dienst

5. Materialien und Hinweise zu den Seminaren 5.1.Seminar: Palliativmedizin-Sozialarbeit 5.1.1 Lernziele

Der/die Studierende soll am Ende der Kurseinheit…

Wissen

...Formen der Palliativ- und Hospizversorgung (Unterscheidung Palliativstation, Hospiz, spezialisierte und allgemeine ambulante Palliativversorgung) kennen und die wesentlichen Charakteristika nennen können

...die Grundsätze psychosozialer Begleitung kennen (Ressourcenorientierung statt Defizitorientierung, ambulant vor stationär, Hilfe zur Selbsthilfe) und die Notwendigkeit zu interprofessionellem Arbeiten im palliativen Kontext verstanden haben.

...das Erscheinungsbild und die Charakteristika antezipatorischer Trauer kennen und beschreiben können

...das Erscheinungsbild „gesunder Trauer“ (körperliche Symptome, psychische, soziale und spirituelle Dimensionen) beschreiben können und von Formen „erschwerter Trauer“ unterscheiden können

...die Risikofaktoren und wesentlichen Charakteristika erschwerter Trauer nennen können und um deren Behandlungsbedürftigkeit wissen

Fertigkeiten

…in Grundzügen eine psychosoziale Anamnese erheben können

Haltung

...ein Bewusstsein für die enge Verbindung von psychosozialen Nöten und körperlichen Beschwerden entwickelt haben

...Sensibilität dafür entwickelt haben, dass sich der Palliativpatient und seine Angehörige meist in einer psychischen Ausnahmesituation befinden

...verstanden haben, dass die Angehörigen bei der Betreuung von Palliativpatienten eine wesentliche Rolle spielen und in das Behandlungskonzept mit einzubeziehen sind („unit of care“)

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Palliativmedizinischer Dienst

5.1.2 Literatur und Selbststudium

Pflichtlektüre

keine

Basislektüre

„Profil: Soziale Arbeit in Palliative Care (PDF abrufbar) Vertiefende Literatur

Maria Wasner , Sabine Pankofer, Gian Domenico Borasio: Soziale

Arbeit in Palliative Care: Ein Handbuch für Studium und Praxis (Münchner Reihe Palliativ Care / Palliativmedizin - Palliativpflege - Hospizarbeit) Taschenbuch

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Palliativmedizinischer Dienst

5.2 Palliativmedizin-Ethik und Recht 5.2.1 Lernziele

1. Bezüge zwischen ethisch reflektierten (Einzelfall)-Entscheidungen und den rechtlichen Rahmenbedingungen ärztlichen Handelns verstehen, Möglichkeiten der Ethikberatung (Klinisches Ethikkomitee) kennen

2. die unterschiedlichen Perspektiven in der Wahrnehmung palliativer Behandlungssituationen (Erwartungen und Ängste) berücksichtigen: Betroffene, Ärzte und Ärztinnen, Pflegende, Angehörige, Seelsorge, Ehrenamtliche, Gesellschaft/kulturelle Aspekte des Umgangs mit Sterben und Tod

3. Sterbebegleitung und Sterbehilfe in historischer, kultureller und ethisch-rechtlicher Perspektive verstehen, den Auftrag an die Ärztin und an den Arzt sowie an die Medizin kennen und relevante ethische Normen und Haltungen berücksichtigen

4. Definitionen und kritische Auslegung der Begrifflichkeiten zur Sterbebegleitung verstehen und rechtliche Zulässigkeit der verschiedenen Formen der Sterbehilfe in Deutschland kennen:

- aktive/passive, direkte/indirekte, freiwillige/nichtfreiwillige „Sterbehilfe“

- „Tötung auf Verlangen“

- „Beihilfe zum Suizid“

- „Behandlungsabbruch“: Beendigung von bzw. Verzicht auf lebensverlängernde Maßnahmen

- Symptomlinderung am Lebensende / palliative Sedierung

- die Bedeutung der Medizinischen Indikation in der Praxis und ihre ethische Aspekte kennen

5. die besondere Situation des „einwilligungsfähigen“ Patienten verstehen:

- Kriterien der Einwilligungs(un)fähigkeit

- Bevollmächtigung und Betreuung

- Patientenverfügungen: rechtliche Rahmenbedingungen, Deutung, Bewertung und Anwendungsprobleme

6. Die Grundsätze der Bundesärztekammer zur Sterbebegleitung / Musterberufsordnung kennen

7. Wissen erwerben, Fertigkeiten und Haltungen entwickeln:

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Palliativmedizinischer Dienst

Wissen

- Ethisch bedeutsame Normen in der Palliativmedizin (Autonomie und

Fürsorge)

- Gesetzeslage zu den unterschiedlichen Formen der Sterbehilfe

- Kulturelle Dimensionen und geschichtliche Perspektiven der Sterbehilfe

und Sterbebegleitung

Fertigkeiten

- Kommunikative Fähigkeiten bei der ethischen Entscheidungsfindung

zusammen mit dem Patienten, den Angehörigen, dem psychosozialen

Umfeld und dem Behandlungsteam

- Selbstreflexion und Kritik

Ethische Haltungen (Tugenden), die in der Palliativmedizin bedeutsam sind

- Emotionale Kompetenz ethischer Entscheidungsfindung

- Empathie

- Authentizität

- Achtsamkeit

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Palliativmedizinischer Dienst

5.2.2 Literatur und Selbststudium

Pflichtlektüre (zur Vorbereitung auf die Seminareinheiten erforderlich)

Gesetzliche und Berufsrechtliche Bestimmungen: Bundestagsdrucksache 593/09 vom 19.06.2009 Gesetzesbeschluss des

Deutschen Bundestages: Drittes Gesetz zur Änderung des Betreuungsrechts http://www.bmj.de/SharedDocs/Gesetzestexte/DE/3_Gesetz_zur_Aenderung_des_Betreuungsrechts.pdf?__blob=publicationFile

Bundesärztekammer (2011) Musterberufsordnung für Ärztinnen und

Ärzte § 16, http://www.bundesaerztekammer.de/downloads/mbo_08_2011.pdf

Fallgeschichten, die im Seminar besprochen werden:

Spittler, J. F. (2006): Die präsuizidale Entwicklung zu einem assistierten

Suizid; Nervenheilkunde Bd. 23, S, 292-296 (pdf-Dokument unter download GTE 3. Studienjahr verfügbar)

Hibbeler; Birgit (2005): Lebensqualität – Briefe aus der Hölle, Deutsches Ärzteblatt, Bd. 102, Heft 18, S. B 1090 (http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/pdf.asp?id=46659)

Mutmaßlicher Widerruf einer Patientenverfügung? Ethik in der Medizin 22, 2010, S. 341f.

Ethische Reflexionen:

Hohendorf, Gerrit; Fuat S. Oduncu (2011): Der ärztlich assistierte Suizid.

Freiheit zum Todes oder Unfreiheit zum Leben?, Zeitschrift für medizinische Ethik 57, S. 230-242 (pdf-Dokument unter download GTE 2. Studienjahr verfügbar)

Lipp, Volker; Simon, Alfred (2011); Beihilfe zum Suizid – Keine ärztliche Aufgabe, Deutsches Ärzteblatt 108 (5), S. A 212-216 http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/pdf.asp?id=80680

Vollmann, Jochen; Schildmann, Jan (2011): Eine fragwürdige Entscheidung – Leserbrief, Deutsches Ärzteblatt 108 (28/29), S. A 1580 http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/pdf.asp?id=98192

Vertiefende Literatur

Benzenhöfer, Udo (1999): Der gute Tod – Euthanasie und Sterbehilfe in

Geschichte und Gegenwart, München: C. H. Beck Brudermüller, Gerd; Marx, Wolfgang; Schüttauf, Konrad (Hg.) (2003):

Suizid und Sterbehilfe (= Schriften des Instituts für angewandte Ethik e. V. Bd. 4), Würzburg: Königshausen und Neumann

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Palliativmedizinischer Dienst

Frewer, Andreas; Fahr, Uwe; Rascher, Wolfgang (Hg.) (2009): Patientenverfügung und Ethik. Beiträge zur guten klinischen Praxis, Würzburg: Königshausen & Neumann

Hoester, Norbert (1998): Sterbehilfe im säkularen Staat, Frankfurt/Main: suhrkamp

Lange, Wolfgang (2009): Inhalt und Auslegung von Patientenverfügungen – Grundlagen für eine rechtsfehlerfreie Gestaltung, Baden-Baden: Nomos

de Ridder, Michael (2010): wie wollen wir sterben? Ein ärztliches Plädoyer für eine Sterbekultur in Zeit der Hochleistungsmedizin, München: Deutsche Verlagsanstalt, S. 237-250

Oduncu, Fuat S. (2007): In Würde sterben – Medizinische, ethische und rechtliche Aspekte der Sterbehilfe, Sterbebegleitung und Patientenverfügung, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht

Thiele, Felix (Hg.) (2010): Aktive und passive Sterbehilfe – Medizinische, rechtswissenschaftliche und philosophische Aspekte, München: Wilhelm Fink

Sahm, Stephan (2006): Sterbebegleitung und Patientenverfügung – Ärztliches Handeln an den Grenzen von Ethik und Recht, Frankfurt/Main: Campus

Stolberg, Michael (2011): Die Geschichte der Palliativmedizin – Medizinische Sterbebegleitung von 1500 bis heute, Frankfurt/Main: mabuse

Wittwer, Héctor; Schäfer, Daniel; Frewer, Andreas (Hg.): Sterben und Tod. Geschichte – Theorie – Ethik. Ein interdisziplinäres Handbuch, Stuttgart und Weimar: J. B. Metzler

Zimmermann-Acklin, Markus (1997): Euthanasie – Eine theologisch-ethische Untersuchung (= Studien zur theologischen Ethik 79), 2. Überarb. Auflage Freiburg i. Ue und Freiburg i. Br. 2002: Universitätsverlag und Herder

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Palliativmedizinischer Dienst

5.3 Palliativmedizin- Spiritualität 5.3.1 Lernziele

Am Ende des Kurses kann der/die Studierende...

Wissen

...die vier Dimensionen der palliativen Behandlung benennen

...die Begriffe, Spiritualität, Religiosität, Religion differenzieren und zuordnen

...die Bedeutung der Spiritualität für Gesundheit und Lebensqualität beschreiben

...den Begriff „spirituellen Schmerz" definieren

...mindestens 5 spirituelle Themen auflisten

...die Begriffe „Tragik“ sowie „Fragment“ und ihre Bedeutung in der Begleitung von Schwerstkranken und Sterbenden beschreiben

...den Satz „Leben als Gabe und Aufgabe“ erklären können

...die Rolle und Aufgabe der Seelsorge im Krankenhaus definieren

...die Funktion von Ritualen für die Spiritualität erklären

...die Grenzen des Machbaren im Umgang mit der Spiritualität des Patienten kennen

Fertigkeit

...eine spirituelle Anamnese nach der SPIR-Methode durchführen

...spirituelle Bedürfnisse des Patienten und seiner Angehörigen erkennen und aufgreifen

...dem Patienten und seinen Angehörigen in spirituellen Fragen als Gesprächspartner zur Verfügung stehen und verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung kennen (z.B. Seelsorge)

Haltung/Einstellung

...Respekt und Interesse gegenüber den spirituellen Themen und Bedürfnissen des Patienten und seinen Angehörigen bzw. Zugehörigen zeigen

...die Bedeutung der Spiritualität für sein eigenes Leben besser einschätzen und benennen

...Spiritualität als Aufgabe des gesamten Teams in der palliativen Versorgung annehmen

...das Aushalten des Unabänderlichen und das „Da Sein“ als Wert in der spirituellen Begleitung annehmen und das „Geheimnis“ des Anderen achten und wertschätzen

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Palliativmedizinischer Dienst

5.3.2 Literatur und Selbststudium Pflichtlektüre

Weiher E. (2011), Das Geheimnis des Lebens berühren, Kohlhammer, Stuttgart, 23-39. 50-60.

MacLeod R. (2007), Total pain – physical, psychological and spiritual, Manuskript, http://www.fmhs.auckland.ac.nz/soph/centres/goodfellow/_docs/total_pain_handout.pdf

Vertiefende Literatur

Büssing A., Kohls N. (2011), Spiritualität transdisziplinär, Springer, Berlin. Frick E (2002), Glaube ist keine Wunderdroge, Herder Korrespondenz 56/1. Frick E., Roser T. (2011), Spiritualität und Medizin - Gemeinsame Sorge für

den kranken Menschen, Münchner Reihe Palliativmedizin, Kohlhammer, Stuttgart.

Huber S (2003), Zentralität und Inhalt: Ein neues multidimensionales Messmodell der Religiosität, Leske und Budrich, Opladen

Roser T (2007), Spiritual Care : ethische, organisationale und spirituelle Aspekte der Kränkenhausseelsorge ; ein praktisch-theologischer Zugang, Kohlhammer, Stuttgart.

Steinmann R (2008), Spiritualität – die vierte Dimension der Gesundheit, LIT Wien-Zürich-Berlin.

Utsch M (2005), Religiöse Fragen in der Psychotherapie. Psychologische Zugänge zu Religiosität und Spiritualität, Stuttgart.

Weiher E (2011), Das Geheimnis des Lebens berühren, Spiritualität bei Krankheit, Sterben und Tod, Kohlhammer, Stuttgart.

Zwingmann C (2005), Spiritualität/Religiosität als Komponente der gesundheitsbezogenen Lebensqualität? Wege zum Menschen 57/1

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Palliativmedizinischer Dienst

5.4 Praktikumstag: a)Schmerztherapie in der Palliativmedizin

5.4.1 Lernziele

Wissen:

Inhalte der Schmerzanamnese (Schmerzstärke, Charakter,….) Multidimensionalität von Schmerzen WHO-Stufenschema Substanzklassen und exemplarische Vertreter (Indikation, Wirkweise und Einstiegsdosierung) Kenntnis von unerwünschten Nebenwirkungen Kenntnis verschiedener Applikationswege von Substanzen

Fertigkeiten:

Durchführung der Schmerzanamnese Stellen einer Schmerzdiagnose Differenzierte Anwendung von Substanzen zur Behandlung von Schmerzen Individuelle Auswahl von Applikationswegen und Substanzen in Abhängigkeit der Grunderkrankung und der individuellen Bedürfnisse des Patienten Einsatz von Substanzen zur Prophylaxe und Behandlung unerwünschter Nebenwirkungen

Haltung:

Wahrnehmung und Akzeptanz des Patienten mit seinen Beschwerden Offenheit gegenüber nicht-körperlichen Ursachen von Schmerzen Interdisziplinäre Herangehensweise an komplexe Beschwerdeprobleme 5.4.2 Literatur und Selbststudium

Pflichtlektüre: H. Cuhls · M. Mücke - A. Brunsch-Radbruch · L. Radbruch · R. Rolke: Schmerztherapie in der Palliativmedizin. Download unter: https://www.ukb.uni-bonn.de/42256BC8002B7FC1/vwLookupDownloads/Cuhls_Mueckeetal_Schmerztherapie_2014.pdf/$FILE/Cuhls_Mueckeetal_Schmerztherapie_2014.pdf

Vertiefende Lektüre: entsprechende Kapitel aus „Leitfaden Palliative Care“ oder „BASICS Palliativmedizin“

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Palliativmedizinischer Dienst

5.5 Praktikumstag: b) Gastrointestinale und respiratorische Symptome 5.5.1a Lernziele gastrointestinale Beschwerden

Der/die Studierende soll am Ende der Kurseinheit…

Wissen

...wissen, welche Ursachen das Symptom Übelkeit beim Palliativpatienten haben kann

...eine sichere Kenntnis der wesentlichen zentralnervösen und peripheren Rezeptoren besitzen, die das Symptom Übelkeit vermitteln und die entsprechenden Medikamente zuordnen können

...einen einfachen Medikamentenplan zur Behandlung der Übelkeit unterschiedlicher Ursache aufstellen können

...eine sichere Kenntnis der nicht-medikamentösen Maßnahmen zur Linderung des Symptoms Übelkeit besitzen

...mit dem Symptom Anorexie bei Schwerkranken umgehen können. Den Stellenwert künstlicher Ernährung am Lebensende kennen

...die wichtigsten Maßnahmen nennen können, die zu ergreifen sind, wenn eine massive Hämatemesis auftritt

Fertigkeiten

...die Technik der Aszites Punktion beschreiben können, die richtige Stelle markieren können

… die Technik des Legens einer Subkutannadel beherrschen

Haltung

...wissen, dass dem Symptom Übelkeit, auch wenn es nicht sicht- und messbar ist, für den Patienten größte Bedeutung hinsichtlich seiner Lebensqualität zukommt

5.5.1b Lernziele respiratorische Symptome:

Der/die Studierende soll am Ende der Kurseinheit…

Wissen

...tumorbedingte, tumorassoziierte, tumorunabhängige und iatrogene Gründe für Dyspnoe bei Palliativpatienten nennen können

...nichtpharmakologische Maßnahmen bei Dyspnoe nennen können

...das Prinzip des Wirkungsmechanismus von Opioiden bei Atemnot nennen können

...den Stellenwert von Opioiden, Benzodiazepinen, Corticosteroiden und der Sauerstoffgabe bei der Behandlung der Atemnot erläutern können

...die wichtigsten Ursachen für eine Atemnotattacke benennen können

...die Dosierung von Morphin und Midazolam bei einer Atemnotattacke kennen

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Palliativmedizinischer Dienst

Fertigkeiten

...einen Patienten mit Luftnot lagern können

...die korrekte Stelle für eine Pleurapunktion markieren können

Haltung

...wissen, dass das Symptom Atemnot unabhängig von seiner messbaren Ausprägung einen Stellenwert für den Patienten besitzt

5.5.2 Literatur/Selbststudium Plichtlektüre: http://cme.medlearning.de/der-bayerische-

internist/palliation_gastrointestinaler_symptome/pdf/palliation_gastrointestinaler_symptome.pdf

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Palliativmedizinischer Dienst

5.6. Praktikumstag: c) Neuropsychiatrische Symptome 5.6.1 Lernziele

Der/die Studierende soll am Ende der Kurseinheit:…

Wissen

...die vier häufigsten Differentialdiagnosen nennen können, die unter dem Bild der „Verwirrtheit“ in der palliativen Situation auftreten

...differentialdiagnostische Merkmale von Delir, Demenz, Psychose und Status epilepticus nennen können

...die wesentlichen Merkmale eines Delirs kennen (Störungen von Bewusstsein, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Denken, Gedächtnis, Psychomotorik, Emotionalität, Schlaf-Wach-Rhythmus)

...die häufigsten Ursachen des Delirs im palliativmedizinischen Kontext nennen können

...die beiden Grundformen des Delirs kennen (hypoaktive vs. hyperaktive Form)

...um die Relevanz der korrekten Diagnose des Delirs bei Palliativpatienten wissen

...die wichtigsten Medikamente zur Behandlung des Delirs kennen

Fertigkeiten

…die wesentlichen Schritte bei der Untersuchung eines verwirrten Palliativpatienten kennen (Prüfung von Vigilanz, Aufmerksamkeit und Gedächtnis, orientierende neurologische Untersuchung, relevante Elemente der internistischen Untersuchung, Auswahl relevanter Laboruntersuchungen)

...beschreiben können, was bei der Kontaktaufnahme mit einem deliranten Patienten zu beachten ist

...Prinzipien der nicht-pharmakologischen Behandlung des Delirs kennen (Gestaltung der Umgebung, Beschränkung und Auswahl der Personen am Bett des Patienten, Erleichterung der Reorientierung, Anpassung der Kommunikation)

Haltung

...ein Verständnis für die veränderte Wahrnehmung eines deliranten/verwirrten Patienten entwickelt haben

...das Bewusstsein erlangt haben, dass diagnostische und therapeutische Maßnahmen bei deliranten Palliativpatienten unter dem Gesichtspunkt der Lebensqualität des Patienten auszuwählen sind

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5.6.2 Literatur/Selbststudium

Vertiefende Literatur:

Entsprechendes Kapitel in „BASICS Palliativmedizin“

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5.7. Praktikumstag: d) Überbringen schlechter Nachrichten 5.7.1 Lernziele

Der/die Studierende soll am Ende der Kurseinheit…

Wissen

…wissen, dass die Art und Weise, wie schlechte Nachrichten überbracht werden, einen wesentlichen Einfluss auf die Arzt-Patienten-Beziehung und die weitere Krankheitsverarbeitung hat

…Effektive Grundregeln zum Überbringen schlechter Nachrichten

kennen und beschreiben können: das SPIKES-Protokoll

Fertigkeiten/Haltung

…erkannt haben, dass das empathische und professionelle Überbringen von schlechten Nachrichten eine wichtige ärztliche Aufgabe und Herausforderung darstellt

…bemüht sein, in dieser Kurseinheit erworbene Kenntnisse und

Fertigkeiten weiter zu verbessern und vertiefen 5.7.2 Literatur/Selbststudium

Vertiefende Literatur

Lüdke, Langkafel: Breaking Bad News: Das Überbringen schlechter Nachrichten in der Medizin. Economica Verlag 2008

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6. Portfolioaufgaben Allgemeine Vorgaben für die Portfolioaufgaben Bitte schildern Sie entsprechend den jeweiligen Vorgaben Krankheitsbild und -verlauf eines Patienten, den Sie selbst z.B. während einer Famulatur miterlebt haben. Da Sie für die Behandlung als Studierende(r) nicht verantwortlich waren, ist für die Bewertung der Aufgabe nicht ausschlaggebend, dass „alles richtig“ gemacht wurde, vielmehr Ihre (ggf. auch kritische) Auseinandersetzung mit dem Krankheitsgeschehen und den therapeutischen Maßnahmen.

Bitte wählen Sie zur Bearbeitung zwei der vier Fallarbeiten aus!

Umfang 1 bis maximal 2 DinA 4-Seiten pro Fall

Schriftart Arial; Schriftgröße 12 pt.; 47 Zeilen pro Seite

Bitte per e-mail an: [email protected]

Bitte tragen Sie auf jeder Seite ihren Namen und Ihre Matrikelnummer ein!

Der Abgabetermin ist der erste Vorlesungstag des Semesters, nach dem das

Staatsexamen abgelegt werden soll.

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6.1 Fall I Schmerztherapie:

Schildern Sie bitte die Behandlung eines komplexen Schmerzproblems bei einem Patienten mit einer wahrscheinlich nicht heilbaren Erkrankung (z.B. fortgeschrittenes Tumorleiden): a) Schildern Sie die Anamnese und die wichtigsten Befunde der körperlichen

Untersuchung! Gab es wichtige Befunde von technischen Zusatzuntersuchungen? Gehen Sie bitte auch auf mögliche psychosoziale Einflussfaktoren ein, die das Schmerzerleben bei diesem Patienten beeinflusst haben.

b) Welche Schmerzdiagnose konnten Sie aufgrund der Anamnese und der Befunde stellen?

c) Schildern Sie bitte den Verlauf der Behandlung: Welche medikamentöse Maßnahmen zur Schmerztherapie wurden durchgeführt? Gehen Sie ein insbesondere ein auf Basis- und Bedarfsmedikation und die Auswahl der Schmerzmedikamente! Hätte es alternativ einsetzbare Substanzen gegeben? Welche nicht-medikamentöse Maßnahmen wurden durchgeführt?

d) Nehmen Sie bitte kritisch Stellung zur erfolgten Behandlung! Hätten Sie etwas anders gemacht?

6.2 Fall II Andere belastende Symptome (nicht Schmerzen):

Schildern Sie bitte die Behandlung eines komplexen Problems mit belastenden Symptomen (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Würgreiz, schwierig zu versorgende Wunde, Dyspnoe,…) außer Schmerzen bei einem Patienten mit wahrscheinlich nicht heilbarer Erkrankung (z.B. Tumorleiden): a) Schildern Sie die Anamnese und die wichtigsten Befunde der körperlichen

Untersuchung! Gab es wichtige Befunde von technischen Zusatzuntersuchungen? Gehen Sie bitte auch auf mögliche psychosoziale Einflussfaktoren ein, die das Symptomerleben bei diesem Patienten beeinflusst haben.

b) Welche Diagnose zu dem belastenden Symptom konnten Sie aufgrund der Anamnese und der Befunde stellen? Welche Differentialdiagnosen sollten darüber hinaus in Erwägung gezogen werden?

c) Schildern Sie bitte den Verlauf der Behandlung: Welche medikamentöse Maßnahmen zur Behandlung wurden durchgeführt? Diskutieren Sie bitte insbesondere Basis- und Bedarfsmedikation sowie die Auswahl der Medikamente! Hätte es alternativ einsetzbare Substanzen gegeben? Welche nicht-medikamentösen Maßnahmen wurden durchgeführt?

d) Nehmen Sie bitte kritisch Stellung zur erfolgten Behandlung! Hätten Sie etwas anders gemacht?

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6.3 Fall III Relevanz von Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung bei Palliativpatienten:

Schildern Sie bitte den Fall eines Patienten, bei dessen Behandlung Entscheidungen am Lebensende eine wichtige Rolle spielten! a) Welche Erkrankung hatte der Patient? Welche Beschwerden hatte der Patient? b) Schildern Sie bitte die psychosoziale Situation des Patienten! c) Welche Vorsorgedokumente lagen vor? Falls Vorsorgedokumente vorlagen, thematisieren Sie bitte kritisch den Umgang

damit und mögliche Konsequenzen daraus! Falls keine Vorsorgedokumente vorlagen, erörtern Sie bitte kritisch, ob und in wiefern diese hilfreich gewesen sein könnten!

d) Diskutieren Sie bitte den Zeitpunkt der Abfassung von Vorsorgedokumenten bezüglich des Krankheitsverlaufs bei diesem Palliativpatienten!

6.4 Fall IV

Schildern Sie bitte den Verlauf der letzten Lebensphase eines Patienten! a) Welche Beschwerden lagen bei dem Patient vor? Welche Maßnahmen wurden getroffen? b) Gehen Sie bitte auf Ernährung und Flüssigkeit am Lebensende ein! c) Welche Begleitung erfuhr dieser Patient? Wie wurden die Begleitenden (z.B.

Familie und Freunde) von professioneller Seite unterstützt? Welche Möglichkeiten gibt es außerhalb von Familie und Freundeskreis zur Begleitung eines Sterbenden?

d) Nehmen Sie bitte kritisch Stellung zur erfolgten Behandlung! Hätten Sie etwas anders gemacht?