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POZUZO Aktuell Mitteilungsblatt des „FREUNDESKREISES FÜR POZUZO“ Interressensgemeinschaft der Partnergemeinden SILZ und Haiming sowie des Vereines „FREUNDESKREIS FÜR POZUZO“ Nr. 27 / Dezember 2015 www.pozuzo.at die partnergemeinde haiming „das alte dorf“ mit haimingerberg gegen osten Österreichische Post AG Info.Mail Entgeld bezahlt AUS DEM INHALT Vorwort 2 Aus dem Vereinsleben in Tirol 3 - 07 Berichte aus Pozuzo 07 - 12 Portraits von hier und dort 12 - 17 Wir gratulieren, danken und gedenken / Allfälliges 17 - 24

Pozuzo Aktuell Dezember 2015

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Mitgliederzeitung vom "Freundeskreis für Pozuzo"

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POZUZOPOZUZOAktuellMitteilungsblatt

des

„FREUNDESKREISES FÜR POZUZO“Interressensgemeinschaft der Partnergemeinden SILZ und Haiming

sowie des Vereines „FREUNDESKREIS FÜR POZUZO“

Nr. 27 / Dezember 2015 www.pozuzo.at

die partnergemeinde haiming „das alte dorf“mit haimingerberg gegen osten

Österreichische Post AGInfo.Mail Entgeld bezahlt

AUS DEM INHALTVorwort 2

Aus dem Vereinsleben in Tirol 3 - 07

Berichte aus Pozuzo 07 - 12

Portraits von hier und dort 12 - 17

Wir gratulieren, danken und gedenken / Allfälliges 17 - 24

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VORWORT

Ein großer Sohn Pozuzos, ein großer Freund Tirols - Augustin Egg Schuler

in Pozuzo verstorben.Wie der Freundeskreis für Pozuzo in Silz erfahren musste, verstarb am 1. Ok-tober in Pozuzo der ehemalige Bürgermeister der Auswanderergemeinde, Augustin Egg Schuler, in Folge eines Schlaganfalls im Alter von 79 Jahren.

Augustin Egg Schuler war eine der herausragenden Persönlichkeiten in der Tiroler Auswanderergemeinde. Er gehörte zur zweiten Generation der Sied-ler. 1980 weilte er auf Einladung der Tiroler Landesregierung in Tirol, um das Herkunftsland seiner Großeltern kennen zu lernen und seine Kenntnisse auf dem Gebiet der Landwirtschaft zu erweitern. Sein Besuch war auch der An-stoß für die Begründung der Gemeindepartnerschaft zwischen Silz und Po-zuzo, der sich später auch die Gemeinde Haiming anschloss.

Neben dem Amt des Bürgermeisters, welches er von 1972 bis 1974 ausübte, bekleidete Augustin Egg Schuler auch noch weitere öffentliche Funktionen. Darüber hinaus engagierte er sich in zahlreichen kulturellen und wirtschaft-lichen Initiativen, wie z. B. dem Aufbau eines landwirtschaftlichen Genos-senschaftswesens nach Tiroler Vorbild. In seine Bürgermeisterzeit fallen be-deutende Infrastrukturprojekte. Der Bau der Straße von Oxapampa nach Pozuzo machte große Fortschritte, die Errichtung eines Wasserkraftwerkes zur Stromerzeugung wurde in die Wege geleitet, im Zentrum von Pozuzo wurde eine große Schule gebaut.

Großes Interesse zeigte Augustin Egg Schuler an ökologischer Landwirt-schaft. Von seinen Mitbewohnern in Pozuzo nicht immer verstanden, verur-teilte er die gängige Praxis der Brandrodungen, er hielt Kontakt zu diversen Universitäten und führte neue Rinderrassen und neue Sorten von Weidegrä-sern ein, um die Qualität der Landwirtschaft in Pozuzo zu heben.

Auf kulturellem Gebiet ebenfalls hoch aktiv, trat er als Mitbegründer des Kulturvereins Pozuzo und des Museums Schafferer in Erscheinung, beides Ins-titutionen, die sich um die Bewahrung der kulturellen Wurzeln der Pozuciner Einwanderer annehmen.

Augustin Egg Schuler versuchte als Autor von Sachbüchern sowohl über die Geschichte der Kolonie, als auch über seine Erkenntnisse zu Land- und Forstwirtschaft im tropischen Regenwald, sein profundes Wissen weiter zu geben.

Mit Augustin Egg Schuler hat Pozuzo nicht nur den profundesten Kenner seiner Geschichte, aber auch seiner Natur verloren, sondern auch einen Menschen, dem die Gestaltung der Lebensgemeinschaft Pozuzo das erste und größte Anliegen war. In seiner Autobiographie ist unter dem Titel „Das Wichtigste in meinem Leben“ zu lesen: „Für das Wohl des Landes arbeiten zu können, welches zum Vaterland meiner Eltern wurde...“

Zum bevorstehenden Jahresende danken wir noch allen Förderern, Gön-nern und Mitgliedern, die uns bei unserer Arbeit immer aufopfernd unterstüt-zen. Da macht Vereinsarbeit Spass. So dürfen wir zuversichtlich dem Neuen Jahr 2016 entgegenblicken und euch bitten, auch in diesem wieder für un-ser „Projekt“ Pozuzo zu arbeiten.

Rudi HeinzObmann

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AUS DEM VEREINSLEBEN IN TIROL

Evaluierung der „Tiroler Entwicklungshilfe“ für Pozuzo (Peru)durch die Universität Innsbruck

Für das viersemestrige Masterstudi-um „Geographie: Globaler Wandel – regionale Nachhaltigkeit“ an der Innsbrucker Universität haben sich im laufenden Studienjahr 13 Masterstu-dierende für die Vertiefungsrichtung Entwicklungsforschung angemeldet. Während in den vergangenen Jah-ren Entwicklungsprobleme Brasiliens, Kenyas und Indonesiens analysiert wurden, stand diesmal Peru im Mit-telpunkt. Die Kursleiter Martina Neu-burger & Ernst Steinicke schlugen den Themenkreis „Evaluierung der Förderprojekte“ für die Tiroler Sprach-insel Pozuzo an der peruanischen Andenostabdachung vor, was von den Masterstudierenden gerne auf-genommen wurde. Voraus ging ein Gespräch mit den Verantwortlichen der Tiroler Unterstützungsvereine, die zusagten, das Vorhaben uneinge-schränkt zu fördern.In ausführlichen Diskussionen formu-lierten die Studierenden zunächst das Ziel der Untersuchung sowie wichtige Fragestellungen dazu. Erstere zielte darauf ab herauszufinden, inwieweit die v.a. von Tiroler Seite geführten Unterstützungsaktionen erfolgreich waren. Ein Auszug an relevanten De-tailfragen: Welche Vorhaben wurden gefördert? In welcher Form wurden die Projekte durchgeführt? Wer hat sich daran beteiligt – finanziell, per-sonell, organisatorisch? Welche Be-völkerungsgruppen haben in Pozuzo von den Projekten profitiert? Hat sich die Lebensqualität in Pozuzo dadurch verbessert? Um die Thematik möglichst viel-perspektivisch anzugehen, fand im ersten Semester - nach einer kritischen Auseinandersetzung mit Publikationen über Pozuzo - ein Seminar über demo-graphische, sozioökonomische und historisch-politische Aspekte zur peru-anischen Landeskunde statt. Im Zuge weiterer Lehrveranstaltungen kamen auch Grundprobleme, Theorien und Strategien der Entwicklungsforschung sowie kritische Post-Development Ge-danken zur Sprache.Nach dieser einführenden Phase begannen im zweiten Semester die konkreten empirischen Erhebungen. Dabei ging es vorerst um Erhebungen in Tirol und dann - im dritten Semester - standen Vor-Ort-Untersuchungen in Peru am Programm. Für das abschlie-ßende Semester, das im Frühjahr 2016

stattfindet, ist die Herausgabe eines umfassenden Evaluierungsberichts vorgesehen.Die Untersuchungen in Tirol bestan-den aus - einer Analyse der Websei ten der unterstützenden Tiro ler Vereine; - Interviews mit den leitenden Persönlichkeiten der Vereine, mit politischen VertreterInnen der Gemeinden Silz und Hai ming sowie mit Vertretern des Landes Tirol;

- Auswertungen der Quellen im Archiv Silz (sowie Analyse der Verwandtschaftskon - takte); - einer Online-Mitgliederbe- fragung - und einer Bestandsaufnah- me sowie Analyse der „Pozu zo aktuell“- Hefte.

Die Auswahl dieser Themenkreise er-folgte im Rahmen eines Workshops, an dem sich auch der Obmann des Vereins „Freundeskreis für Pozuzo“,

v.l.n.r.: David Mittelholz, Luca Gudewill, Stefanie Neußer, Janis Dinter, Jonas Von Schmeling-Diringshofen, Sören Schonard, Juliane Weikert, Stefan Mayr, Kevin Miller, Antonia Wiegers, Prof.Dr. Martina Neuburger, Marco Krakowitzer, Erik Schmitt

v.l.n.r.: Carlos Gstir Schaus, Jorge, Stefanie Neußer

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AUS DEM VEREINSLEBEN IN TIROL

Rudi Heinz, und das Vorstandsmitglied Frau Eva Lunger beteiligten und Ideen einbrachten. Für das Wintersemester 2015/16 waren schließlich Feldstudien in Pozuzo selbst geplant. Dazu reiste die Studenten-gruppe unter Leitung der ausgewie-senen Lateinamerikaexpertin Univ.-Prof. Dr. Martina Neuburger Anfang September nach Peru und sammelte in Pozuzo weitere Daten mit zuvor aus-gearbeiteten Erhebungsmethoden. Die Studierenden wohnten in verschie-denen Gasthöfen und Pensionen der Nachkommen von Tiroler Auswande-rInnen und konnten somit auch mit-tels teilnehmender Beobachtung die gastronomischen Einrichtungen von Pozuzo kennen lernen. Folgende Bereiche, die aus Tirol unter-schiedliche Formen der Förderung er-hielten, sollten innerhalb einer Woche in den Vor-Ort-Evaluierungsprozess einbezogen werden: - Deutschkurse - Stipendien für Schüler und Schülerinnen - Aufenthalte von Pozucinos in Tirol (Saisonarbeitskräfte) - Kulturvereinshaus - Lehrwerkstätte - KrankenhausIn Kleingruppen von zwei bis drei Per-sonen führten die Studierenden um-fangreiche Interviews, Gespräche und Begehungen durch und konn-ten dabei auf die tatkräftige Unter-stützung von zahlreichen Pozucinos zurückgreifen. Nach fünf Tagen in-tensiver Datenerhebung traf sich die Gruppe aus Innsbruck mit den Mitglie-dern der Pozuciner Vereine zu einem abschließenden Abend bei Speisen, Getränken, Musik und Tanz. Insgesamt war im Rahmen des Ge-ländepraktikums keine allumfassende Evaluierung möglich, zumal die Stu-dierenden die Reisekosten selbst auf-

einer echten Evaluierung in sich ber-gen. Dennoch ließ sich das Hauptziel der universitären Masterausbildung, nämlich Forschungserfahrung in frem-den, überseeischen Kulturräumen zu erwerben, zweifellos erreichen. Män-gel im Forschungsdesign wurden den Studierenden natürlich bewusst ge-macht. In den Monaten Oktober bis Dezem-ber 2015 werden die Ergebnisse der jeweiligen Arbeitsgruppen diskutiert und zusammengefasst. Die weitere Planung sieht für die darauf folgenden Monate eine schriftliche Darstellung mit zahlreichen Visualisierungen vor. Dieser Evaluierungsbericht sollte noch vor dem Sommer 2016 vorliegen.

Ao.Univ-Prof.Mag.Dr. Ernst Steinicke

zubringen hatten. Daher stand von vornherein nur eine begrenzte Auf-enthaltsdauer zur Verfügung. Neben dem zeitlichen Druck bestand noch eine weitere Einschränkung: Da nur wenige unter den Studierenden Spa-nisch sprachen, konnten vorwiegend deutsch-sprachige Interviewpartne-rInnen befragt werden oder die Stu-dierenden mussten immer wieder auf einheimische ÜbersetzerInnen zurück-greifen. Damit waren einerseits einer spontanen Änderung von Arbeitsab-läufen Schranken gesetzt. Anderer-seits konnte nur eine sehr begrenzte Zahl an Interviews überhaupt geführt werden. Darüber hinaus kamen so in-formelle Gespräche mit dem Großteil der Bevölkerung, v.a. mit Indigenen, nur in Ausnahmefällen zustande. Der Kursleitung war schon im Vorfeld klar, dass die solcherart durchzuführenden Eigenerhebungen in Pozuzo Defizite zu

Vorne v.l.n.r.: Juliane Weikert, Eva Solleder, Luca Gudewill Hinten v.l.n.r.: Stefanie Neußer, Stefan Mayr, Antonia Wiegers

SaisoniersGemeldet für die heurige Wintersai-son haben sich zwei Mädchen.

Mariana Schmidt Aguero:Sie arbeitet wie in der letzten Saison im „Genuss-Hotel Silzerhof“ der Familie Annemarie und Christian Tramberger in Kühtai.

Isabel Schuler Leandro:Sie arbeitet in St. Anton bei unserem Pozuzo Freund Andreas Wasle.

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AUS DEM VEREINSLEBEN IN TIROL

Premiere von „Todtentanz“ auf der Geierwally Freilichtbühnein Elbigenalp

Seit dem Jahre 2010 steht jährlich die Premiere-Theateraufführung auf der Freilichtbühne in Elbigenalp auf dem Programmkalender unseres Vereines. 41 Pozuzofreunde haben sich auch heuer am 4. Juli wieder an dieser Auf-führung erfreut. Es stand der „Todten-tanz“ auf dem Programm.

Im Mittelpunkt von „Todtentanz“, dem neuen Stück aus der Feder von Chri-stof Kammerlander und Bernhard Wolf steht das Leben des Künstlers Johann Anton Falger, der 1791 in Elbigenalp das Licht der Welt erblickte. Falger galt bereits in jungen Jahren als eine der vielversprechendsten Künstlerper-

sönlichkeiten Tirols. Als Gründer der El-bigenalper Schnitzschule und Wegbe-reiter seiner nicht minder bekannten Schülerin Anna Steiner, aber auch als letzter Universalgelehrter, Sammler und Mäzen ging er in die Annalen des Lechtales ein.

Die Einkehr unserer Vereinsmitglieder vor der Aufführung im bekannten Gasthaus „Geierwally“ von Guido De-gasperi zum Abendessen ist schon zur Tradition geworden. Wir wurden wie-derum vom hervorragenden Küchen-Team um Guido in gewohnter Weise verwöhnt.

Voll Begeisterung von der Aufführung und den schauspielerischen Leistun-gen der Schauspieler traten wir um Mitternacht die Heimreise an. Für die problemlose und unfallfreie Ankunft zu Hause danken wir recht herzlich un-serem bewährten Autobusunterneh-men Auderer aus Imst.

Großartige Premieren Vorstellung in der vollbesetzten Geierwally Freilichtbühne in Elbigenalp.

v.l.: Hauptdarsteller Arnold Lorenz alsJohann Anton Falger und Mitautor des Stückes Bernhard Wolf als Anton

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AUS DEM VEREINSLEBEN IN TIROL

Sturm im Sommer beschädigte unser Pozuzotafel bei der SilzerWesteinfahrt.

Dank Mithilfe von großartigen Pozu-zofreunden konnte die Tafel neu ge-fertigt werden, sie erstrahlt wieder in neuem Glanz.Es ist uns ein großes Bedürfnis den be-teiligten Personen einen besonderen Dank auszusprechen:Fa. Holz-Marberger-KR Jörgl Marber-ger, MH Profile-Paul Hofer, Tischlerei Wilfried Zoller, Künstler Wernfried Po-schusta, Malerei Robert Heidinger, Spenglerei Josef Perwög. Die Schnitz-arbeiten wurden im Silzer Krippenlo-kal von Pepi Sonnweber in gekonnter Weise durchgeführt. Dank auch den Silzer Gemeindearbeitern mit Ing. Martin Dablander für die Entsorgung der alten und Aufstellung der neuen Tafel. Künstler Wernfried Poschusta in seinem Atelier in Tarrenz

Letzte Filmvorführung im Jahr 2015BANANENSTRUDEL DIRNDL.

Ein Film über die deutsch-tirolerische Sprachinsel Pozuzo in Peru.Ein Film über Tiroler Wirtschaftsflüchtlinge von 1857.

Nach insgesamt 8 öffentlichen Vorstel-lungen laden wir am Sonntag, dem 13.12.2015 um 20:00 Uhr, zur letzten öf-fentlichen Filmvorführung im Jahr 2015 ins Silzer Jugendheim ein.Nach der feierlichen Premiere in der Silzer Pfarrkirche (14.06.15), begeister-te der Film Zuseher in ganz Tirol (Lan-deck, Fiss, Zams, Ötz, Telfs, Schwaz, Mieming). Ein herzliches Dankeschön gilt dabei allen Organisatoren sowie dem Obmann Rudi Heinz und unserer Evi Lunger, die mit Hintergrundinfor-mationen und Einführungstexten für einen hervorragenden Rahmen bei den Vorstellungen sorgten. Das SANDHILL PICTURES Team rund um Emanuel Bachnetzer wünscht allen Pozuzo Freunden Frohe Weihnachten und ein erfreuliches und gesundes Neues Jahr 2016. Die besten Grüße

gehen ebenso nach Pozuzo an meine Filmcrew Tomas Polinar Montesinos, Sbetka Orbezo Witting,… sowie an

meine Hauptdarstellerin Anna Ran-dolf. FELIZ NAVIDAD !

Emanuel Bachnetzer

Ab sofort sind DVDs und Bluray`s (HD) auf der Filmwebsite www.pozuzo-film.com erhältlich.Filmvorstellung: 13.12.15, 20:00 Uhr, Jugendheim Silz.

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AUS DEM VEREINSLEBEN IN TIROL

Unser DeutschprojektWie auch im vergangenen Jahr ist unser Deutschprojekt ohne große Schwierigkeiten abgelaufen. Neue Lehrerinnen waren Mariana Schmidt Aguero und Kimberlyn Ballesteros Schuler, die für Maribel, die sich in Ka-renz befindet, eingesprungen ist. Wei-ters unterrichteten unsere bewährten Lehrerinnen Cecilia Schmidt Schaus in Prusia ( Kindergarten, Primaria und Sekundaria), Yeraldina Martinez Kroll im Zentrum (Primaria und Sekunda-ria), Maribel Gstir de Egg (Primaria und Sekundaria), Mariana Schmidt Aguero in Santa Rosa ( Sekundaria) und Zentrum (Primaria), Juliana Müller

Bottger, die Tochter des ehemaligen Bürgermeisters von Pozuzo Josef Mül-ler, in den Kindergärten Montefuner und Zentrum, sowie Rosa Müller Gar-cia im Kindergarten und Primaria in Santa Rosa. Den Koordinatorinnen des Deutsch-unterrichts, Cecilia und Yeraldina, sei an dieser Stelle recht herzlich gedankt für ihre zuverlässige und pünktliche Ar-beit. Die Lehrstoffplanungen und die Wochen-bzw. Monatsvorbereitungen werden mit großer Sorgfalt geplant und durchgeführt.

Weiters stehe ich in Verbindung mit Frau Marianne Binder vom Goethe-Institut, die immer bereit ist zu helfen, wenn es um Fortbildung und Stipen-dien geht. Ihr gebührt großer Dank! Nun neigt sich das Schuljahr 2015 langsam dem Ende zu und wir wün-schen allen Lehrerinnen viel Energie für den Endspurt, um dann die wohl-verdienten Ferien zu genießen.

Traudi FeichtingerProjektleiterin

BERICHTE AUS POZUZO

Neues aus Pozuzo

Carlos Gstir Schuler, Presidente de Circulo Pozucinos de Amigos del Tirol

In letzter Zeit hatten wir mehrere Aktivi-täten, und ich möchte Euch darüber informieren.

Zuerst möchte ich über den Besuch der Innsbrucker Studenten berichten. Diese haben ihre Arbeit hier in aller Normalität gemacht, und ich glaube ohne Unannehmlichkeiten. Ich denke, dass sie sehr zufrieden mit ihrem Auf-enthalt hier waren.Anderseits haben wir hier das Pozu-zo-Fest gefeiert. Es war ein schönes Fest, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Es verbreitet u.a. auch die Kultur Pozuzos, was sehr gut ist.

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BERICHTE AUS POZUZO

Am 27. September feierten wir den 6. Jahrestag der Kirche von Prusia (Se-ñor de la Divina Misericordia). Das war auch ein schönes Ereignis, an dem ziemlich viele Leute teilgenom-men haben. Ein Teil des Programmes beinhaltete das Strudelfest, bei dem verschiedene Strudel mit Früchten der Gegend angeboten werden. Das gewinnt auch immer mehr an Bedeu-tung.

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BERICHTE AUS POZUZO

Am 1. Oktober wurde der 91. Geburts-tag von Delfina Randolf gefeiert, wo-bei, neben der Familie und Freunden, auch der Kulturverein und der Freun-deskreis für Tirol mitgewirkt haben.

Dieser Tag brachte leider auch ein trauriges Ereignis mit sich. Unser Altbür-germeister Augustin Egg starb nach einem neuerlichen Schlaganfall.

Wir befinden uns am nun Ende der Sommermonate und wir hatten viel Sonne und Hitze, aber jetzt werden auf Grund des warmen Stromes „El Niño“ in Peru heftige Regenfälle er-wartet. Pozuzo soll davon zwar nicht betroffen sein, aber wir müssen immer auf der Hut sein, wie jedes Jahr in der Regenzeit. Wir werden sehen, was am Ende wirklich geschieht.

Nun wäre es für den Moment alles, was ich zu berichten habe. Pozuzo, 6.10.2015

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BERICHTE AUS POZUZO

Martinstag in PozuzoJedes Jahr im November findet in Po-zuzo der traditionelle Martinsumzug statt, geplant von dem Deutschpro-jekt und dem Historischen Kulturverein von Pozuzo, Club Cultural Prusia und dem Club Cultural Santa Rosa.Zur Einstimmung wird die Geschichte von Sankt Martin erzählt und dazu ein kleines Theaterstück von Sankt Martin und dem Bettler aufgeführt. In den Schulen so wie auch in dem Kin-dergarten basteln die Kinder selber mit der Hilfe von den Deutschlehrerinnen die Laternen und die größeren Kinder lernen Flöte spielen und dann zum La-ternenumzug spielen sie “Martin ist ein frommer Mann“ und „Laterne, Sonne, Mond und Sterne”. Der Laternenum-zug wird auch in Prusia und in Santa Rosa gefeiert. In Zentrum gehen die Kinder durch die Innenstadt bis zum Kulturhaus. Für musikalische Unterstüt-zung spielen die Kinder Flöte und die Kinder singen die Martinslieder. Zum Abschluss gibt es Martinsbrezeln und Süssigkeiten. Als abschließendes High-light werden alle gemeinsam singen, „ich gehe mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir“.

Jedes Jahr haben wir ein anderes Programm. Vor zwei Jahren haben wir ein Feuer am Platz gemacht. An-schließend führt St. Martin persönlich auf seinem Pferd den Laternenumzug durch die Stadt. Zum Schluss im Kul-turhaus sehen die Kinder Filme über

Sankt Martin und Spiele werden auch vorbereitet.

Yeraldine Martinez KrollLeiterin Deutschprojekt

Rezepte aus Pozuzo zum Ausprobieren.Wir werden in unseren nächsten Aus-gaben jeweils ein typisches Pozuciner Rezept vorstellen.Unsere Verfasserin, Dr. Ruth Haselmair, ist Absolventin der Höheren Bundes-lehr- und Versuchsanstalt für Garten-bau und Landschaftsplanung in Wien-Schönbrunn. An der Universität Wien hat sie das Diplom- und Doktoratsstu-dium Kultur- und Sozialanthropologie mit den Schwerpunkten Soziale Netz-werke, Lateinamerika, Ethnobotanik, Entwicklungszusammenarbeit und Archivforschung absolviert. Sie ist eine große Pozuzofreundin und-kennerin.

Strukalan de plátano - Bananen-strudel im Milchbad

Ein Rezept von María Egg Gstir ausPozuzo

Zutaten Fülle8 - 10 Stk. Kochbananen (schon sehr reif)1 Prise Gewürznelken, gemahlen1 Prise Zimt, gemahlen

Zutaten Teig2 Tassen oder ½ l Weizenmehl1 Ei1 Prise Salz1 EL Zucker

2 EL Sauerrahm½ Tasse oder ⅛ l Milch

Zutaten Milch2,5 l Milch 3 Stk. Gewürznelken1 kleine Zimtstange½ Tasse Zucker1 EL Butter

Zubereitung FülleDie Kochbananen schälen, halbie-ren, in heißem Fett auf beiden Sei-ten goldbraun frittieren und in einer Schüssel mit einem Blatt Küchenrolle sammeln. Das Küchenrollenpapier entfernen und die frittierten Bana-nen noch warm zerstampfen. Über die zerstampften Bananen eine Prise

Maria Egg Gstir in ihrer Küche in ihrem Element

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BERICHTE AUS POZUZO

gemahlene Nelken und Zimt streuen. Die Bananenmasse mit der Hand ver-mischen und stehenlassen.

Zubereitung TeigDas Mehl auf eine saubere Fläche geben und in der Mitte eine Mul-de formen. Den Zucker und das Salz rundherum streuen. Das Ei und den Sauerrahm in die Mulde geben, kurz mit einer Gabel verrühren und schließ-lich die Milch hinzugeben. Zuerst den Teig mit der Gabel von innen nach außen vermengen. Danach mit der Hand zu einem glatten Teig verkne-ten, welcher zugedeckt eine halbe Stunde rastet.

Zubereitung des StrudelsDen Teig mit dem Nudelwalker dünn (2-3 mm) in runder Form ausrollen. Die Bananenmasse auf den Teig geben und auf der gesamten Fläche gleich-mäßig verteilen. Mit den Fingern etwas weiche Butter auf die Bananenmasse verteilen (ca. 1-2 EL). Etwas Rohrzu-cker und den gemahlenen Zimt auf die ganze Fläche streuen. Den Teig von einer Seite her zu einem Strudel einrollen und kreisförmig biegen. Auf ein eingefettetes Blech legen und im Ofen eine halbe bis ganze Stunde backen. Der Strudel ist fertig, wenn er auf der Unterseite durch ist. Den Stru-del ca. 15 Minuten abkühlen lassen, sodass er beim Aufheben nicht mehr bricht.

Zubereitung des MilchbadsDie Milch in einem großen breiten Topf (in dem auch der Strudel danach Platz hat) aufkochen. In die kochende Milch die Nelken, Zimtstange und den Zucker nach Geschmack mischen

und noch etwas köcheln.

Den abgekühlten Strudel in das heiße Milchbad geben und 5 Minuten lang kochen. Dann die Butter hinzugege-ben, den Strudel vom Feuer nehmen und vor dem Servieren mindetens eine halbe Stunde ziehen lassen. Den Stru-del im Topf in dicke Scheiben schnei-den und in einem Suppenteller in Milch schwimmend warm servieren.

WissenswertesNeben dem Strudel im Milchbad gibt es noch eine zweite Variante, den (trockenen) Hefeteigstrudel. Ältere Personen erzählen davon, dass der

Strudel früher stets in Milch gesotten und als Nachspeise serviert wurde, während der Hefeteigstrudel erst in den 1950/60erer Jahren Einzug in Po-zuzo hielt. Zu der Zeit als Weizenmehl

in Pozuzo noch rar war, wurde der Strudel nur auf Festen oder zu beson-deren Anlässen, wie bei Hochzeiten oder Geburtstagen zubreitet. Das ist für den Strudel im Milchbad auch heu-te noch der Fall. Die Hefeteigvariante wird öfters gebacken und etwa zum Frühstück oder zur Nachmittagsjause gegessen. Er wird oft als ganzes Stück an peruanische Touristen verkauft, da er leicht mitgenommen werden kann und als „exotisches kulinarisches Andenken“ an ihren Urlaub in Pozuzo dient.

Der Bananenstrudel gilt als kulina-risches Aushängeschild für die öster-reichisch-deutsche Siedlung Pozuzo. Den Beweis für die ursprünglich öst.-dt. Herkunft liefert der Vergleich mit dem Tiroler Apfelstrudel, der als Vor-läufer des Bananenstrudels gesehen wird. Der Strudel symbolisiert also die Verbindung mit der ehemaligen Hei-mat, aber auch die (große) Leistung der Anpassung an das lokale Kli-ma und die neue Umwelt. Während das Rezept des Strudels der Tiroler Ur(ur)großmutter tradiert wurde, verlor sich aber die Information, dass im Her-kunftsland Tirol auf Grund der dortigen klimatischen Verhältnisse keine Bana-nen wachsen. Dieses auf einer brei-teren gesellschaftlichen Basis nicht überlieferte Wissen über das Klima und die Ressourcen der Herkunftslän-der der Siedler_innen wurde erst durch vermehrten Kontakt und Reisen nach

Tirol wieder nach Pozuzo gebracht.

Erinnerung der KöchinJedes Mal wenn Maria einen Strudel macht, erinnert sie sich an folgende

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AUS DEM ALLTAG VON POZUZO

Geschichte, die sie mir erzählte:Als junges Mädchen war sie bei ih-rem Onkel. Beim Essen sagte er zu ihr: „Schöpf dir, schöpf dir“, worauf sie antwortete: „I bin scho voll“. Ihr Onkel meinte daraufhin: „Ah, das Madele wartet auf den Strukl“. Als der Stru-del dann auf den Tisch kam, traute sich Maria kein Stück zu nehmen. Sie schämte sich, weil sie vorher gesagt hatte, dass sie voll sei. Heute bereue sie es, dass sie sich damals vor lauter

Scham nicht traute ein Stück zu neh-men.

Die KöchinMaría Egg Gstir betreibt die Herberge „Frau María Egg“ (www.pozuzo.com) in Pozuzo, wo sie sich unter anderem auch um das kulinarische Wohlerge-hen ihrer Gäste kümmert.

Dr. Ruth Haselmair

Das Rezept wurde von der Sozialan-thropologin Dr. Ruth Haselmair im Rah-men des Forschungsprojektes P19705-G14 gesammelt und vom Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen For-schung-Austrian Science Fund (FWF) gefördert.

PORTRAITS VON HIER UND DORT

Ein Leben für die Tracht

Eine besondere Auszeichnung wurde unserem geschätzten Vereins- und Vorstandsmitglied Herbert Kolb aus Haiming zuteil. Er durfte sich über den Tiroler Volkskulturpreis 2015 freuen und wurde damit für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement für das Tiroler Brauchtum und Trachtenwesen geehrt. Mit dem Tiroler Volkskulturpreis würdigt das Land seit dem Jahre 2009 ein Gesamtwerk oder herausragende Einzelleistungen auf den Gebieten der Volkskultur sowie der Heimat- und Brauchtumspflege. Die Auszeichnung wird alle 2 Jahre vergeben.

Viele Jahre stellte Herbert seine Lei-denschaft, sein Herzblut für das hei-

mische Brauchtum in den Dienst ver-schiedener Vereine auf Bezirks und Landesebene. Schon in jungen Jah-ren gründete er die Volkstanzgruppe „Silberbuam“ in Haiming und war jah-relang Bezirks-Obmann des „Trachten-verbandes Oberland mit Außerfern“ sowie Obmann-Stellvertreter des Tiro-ler Landestrachtenverbandes, um nur einige seiner Tätigkeiten aufzuzeigen.Seit 2008 ist Herbert auch ein aktives Mitglied im Vorstand unseres Vereines und bei der Organisation verschie-denster Aktivitäten mit großem Enga-gement mit dabei. So war er auch im Organisationskomitee für den Pozuzo-Besuch 2013, bei dem 30 Pozuziner für drei Wochen bei uns zu Gast waren.

Ein Höhepunkt in seiner Tätigkeit für den Verein war aber sicherlich die Be-gleitung der Pozuzo-Reise 2009 anläss-lich des 150 Jahr-Jubiläums der Grün-dung von Pozuzo mit einer Abordnung von Schuhplattlern aus dem „Trach-tenverband Oberland mit Außerfern“ und der „Naviser Stubenmusik“, die uns stimmungsvoll bei sämtlichen Ein-ladungen unterstützt und begeistert hat.

Der Freundeskreis für Pozuzo gratuliert Herbert Kolb zu seiner wohlverdienten Auszeichnung und bedankt sich für sein großartiges Engagement um das Tiroler Brauchtum.

Kultur-Landesrätin Frau Dr. Beate Palfrader bedankte sich bei Herbert Kolb für sein Engagement für das Tiroler Trachten-wesen und den Volkstanz.

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Aus der Abtei St. Georgenberg – Fiecht

Neuer Oberer in der Abtei St. Geor-genberg – Fiecht

P. Raphael Klaus Gebauer ist am 5. Dezember 2014 in Fiecht in Tirol zum Prior-Administrator der Benediktine-rabtei St. Georgenberg – Fiecht ge-wählt worden ist. Die heute zahlenmä-ßig kleine Abtei, die 1388 gegründet worden wurde, gehört seit 1967 zur Kongregation der Missionsbenedikti-ner von St. Ottilien.

Nachdem Abt Anselm Zeller, der die Abtei seit 1996 leitete, am 1. Dezem-ber 2014 seinen Rücktritt erklärte, musste die Gemeinschaft einen neu-en Oberen wählen. P. Raphael Klaus Gebauer wurde am 13. Juli 1956 in Sandberg geboren. Nach seinem Theologiestudium in Würzburg und München wurde er im Kiliansdom zu Würzburg von Bischof Scheele zum Priester geweiht. Er war an verschiedenen Orten der Diözese

Würzburg in der Seelsorge tätig. 1998 trat P. Raphael in die Abtei der Missi-onsbenediktiner von St. Georgenberg ein. Seit 2004 versah er den Dienst des Wallfahrtsseelsorgers auf dem St. Georgenberg. Zuletzt war er außer-dem Magister und Cellerar. Als Prior-Administrator ist P. Raphael mit den Rechten und Pflichten eines Abtes ausgestattet. Abtpräses Jeremias Schröder bestätigte noch am Tag der Wahl P. Raphael im Amt.

Prior-Administrator P. Raphael Klaus Gebauer OSB

Goldenes PriesterjubiläumAm 20. September 2015 feierten P. Anselm Zeller OSB (Abt emeritus des Stiftes Fiecht) und P. Arno Münz OSB (ehemaliger Prior) den 50. Jahrestag ihrer Priesterweihe.In Dankbarkeit gegenüber Gott und den Menschen, die sie auf ihrem bisherigen Lebensweg in unterschiedlicher Weise unterstützt und begleitet haben, begingen sie den Tag. „Misericordias domini in aeternum Cantabo“ (Ps. 88)

PAnselmZellerOSB PArno Muenz OSB

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Eine Rückschau auf große Persönlichkeiten in Pozuzo, zusammengestellt von Eva Lunger

Franz Schafferer – „Weltpriester und Kolonistenpfarrer“120 Jahre ist es nun her, dass Franz Schafferer dem Ruf nach Pozuzo folgte. Lassen wir Wilfried Schabus zu Wort kommen, der folgende Kurzbe-schreibung des großartigen Pioniers für die Ausstellung „Pozuzo – Ein Tiro-ler Dorf in Peru“, 2014 im Stift Stams, schrieb:Als Mitarbeiter und Nachfolger von Pfarrer Josef Egg wurde Franz Schaf-ferer zu einer Führungsfigur der Kolonie nicht nur in geistlichen, sondern auch in allen weltlichen Dingen. – Geboren am 14. Jänner 1868 im Tiroler Gschnitz-tal. 1892 Priester in Neustift im Stubai-, danach in Trins im Gschnitztal. 1895 kommt er nach Pozuzo, wo er sich als Seelsorger und Lehrer, als Tischler, Schmied, Arzt und Unterneh-mer einen Ruf erwirbt, der bis heute unvergessen blieb. Er betreibt große, mit Wasserkraft versorgte und gut aus-gestattete Werkstätten, ist für seine Schmiede auch sein eigener Köhler und bezeichnet sich selbst als „Seele aller industriellen Unternehmungen auf weite Umgebung“, von deren Er-folgen aber auch „das zeitliche Wohl der Pfarrei“ abhinge. Durch ihn erlebt Pozuzo einen Modernisierungsschub im Haus- und Möbelbau sowie auch bei alltäglichen Gebrauchsgegen-ständen

Schafferer wird Direktor der 1899 in Pozuzo von der Firma Kitz in Lima er-bauten Kokainfabrik. 1901 gründet er die Genossenschaft Mutuos Auxi-

lios: Auswärtige Waren werden per Maultierkarawanen nach Pozuzo ge-bracht und dort am Sonntag nach der Messe verkauft oder an die Kaut-

schuk-Sammler im Mairo-Gebiet wei-tervermittelt. Schwere wirtschaftliche Rückschläge verursachen der Konkurs der Firma Arnold Kitz 1905, die schwe-re Malariaepidemie der Jahre 1907–09 sowie der Preisverfall für Kautschuk zu Beginn des 1. Weltkrieges. Franz Schafferer ist auch als Seelsorger äußerst pflichtbewusst, scheinchrist-liche Frömmelei verabscheut er je-doch. 1927 soll der gradlinige, tatkräf-tige Priester gegen die „Geheimnisse der heiligen Konfession verstoßen“ haben. Aber die Kolonisten nehmen ihren Pfarrer in einem Schreiben an den Bischof gegen diesen schweren Vorwurf eines Einzelnen in Schutz.Im Gegensatz zu Josef Egg war ihm ein Heimaturlaub vergönnt. Als er 1924 nach 30 Jahren Leben im Regenwald wieder nach Europa kommt, findet er, dass es dort „zu viele Leute und zu we-nig Bäume“ gebe.Insgeheim hält Schafferer die Kolonie wegen ihrer ungünstigen Lage für ein

PORTRAITS VON HIER UND DORT

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„Unglück“, und er bereut es manch-mal, selbst ausgewandert zu sein. Trotzdem stellt er sich 1925 gegen eine Abwanderung der Pozuciner in die neue, sehr günstig gelegene Kolonie Villa Rica. So, wie sich auch Josef Egg 1891 gegen die „Auswanderung“ Po-zuzos nach Oxapampa gestellt hatte. Die sittliche Unversehrtheit ihrer Ge-meinde schien beiden wohl nur in der Abgeschiedenheit Pozuzos gewähr-leistet. Franz Schafferer stirbt am 27. Novem-ber 1936. Er war Weltpriester und „Ko-lonistenpfarrer“ ohne explizite Missions-aufgaben. Nach seinem Tod kommt es in Pozuzo zu einer markanten Zu-nahme „einheimischer“ Trauungen und damit zum Beginn einer demo-graphischen Umstrukturierung unter den seit 1938 in Peru präsenten Missio-naren des Comboni-Ordens (MCCJ).

Wilfried Schabus

Quellen:Andreas Hofer vom 08.08.1895.Neue Tiroler Stimmen vom 12.04.1905; 25.05.1905; 16.01.1907; 21.12.1907; 01.10.1910.Archivo del Obispado de Huánuco.Neuhoff, Monika (1990): Ein Dorf im Umbruch - Tiroler Auswandererkolo-nie in Peru zwischen Anpassung und Identitätsmanagement. Frankfurt M. [Diss.masch.]

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PORTRAITS VON HIER UND DORT

Berührend in seiner Ausdrucksweise erzählt uns Franz Schafferer in einem Brief an seinen Bruder Josef Schaf-ferer in Gschnitz von der großen Her-ausforderung „da in Pozuzo“ und von Heimweh nach „dorten in Tirol“, von Einsamkeit und Sehnsucht nach der Familie. Dieser Brief wurde dankenswerter-weise zur Verfügung gestellt von Frau Barbara König, die sich wünscht, dass das erfüllte Leben und Wirken ihres Großonkels Pfarrer Franz Schafferer in Tirol nicht vergessen wird.

Pozuzo (Peru) am 27. November 1922Lieber Bruder Josef!Mit heutiger Post sende ich dir wie auch den anderen Geschwister ein 10 Pfund Sächkchen daigen Kaffee als freundlichen Neujahrsgruß zur Pro-be. Früher hat die daige Regierung Kaffee nicht ins Ausland gehen las-sen. Von anderen Sachen ist da auch nichts passendes nach dorten zu schi-cken. Wie sind wir auch gar so weit von einander seit 12. August 1894! Wollte heuer so gern auf Besuch kom-men, kann für diese arme einsame Ur-waldgemeinde keinen Aushilfspriester gewinnen, habe auch wenig Aussicht im kommenden Sommer 1923 nach dorten zu kommen. Viel hab ich da in den 28 Jahren durchgemacht u. ge-

litten, ihr dort im Kriege auch jetzt muß es dorten nach den Zeitungen sehr schlimm ausschauen. – Auch da ist alles sehr theuer geworden was man braucht u. billig geblieben was zu ver-kaufen ist – Ich hab auch nun ein sehr bescheidenes Hauswesen, ein braves Mädl besorgt Küche, Kirche, 2 Milch-kühe und etwa 100 Stück Geflügel. die Bauern Deutsche u. Indianer pflanzen mir den nötigen Mais (Türken) und Kartoffelersatz. – Gott Lob hab ich aus vielen Nebenverdiensten in den freien Zeiten meines Berufes Ersparnisse fürs Alter und Besuchsreise nach dorten. – Ich war die letzten Jahre sehr kränk-lich seit März 1922 bin ich wieder völlig gesund und rüstig an der Arbeit. – Aus der Heimat und Tirol habe ich außer den Zeitungen selten eine Nachricht von Bruder Andreas und einzelnen Priestern. Hier bin ich sehr verlassen. Zur Osterbeichte zum nächsten Pries-ter muß ich eine sehr beschwerliche Reise auf Maulthier und zu Fuß über jämmerliche Steige machen die mich noch mindestens 10 Pfund englisches Geld kostet. – Wie gerne wollte ich Ti-rol, Euch alle mit Familien sehen, ein-mal noch! Gott gebe es. – Falls es dir oder einen Geschwister in Armut oder Not schlecht gehen sollte so schreibet offenherzig. Habe ich nichts als Pfarrer und keine Reichtümer als Handwer-

ker von Herzen gerne in brüderlicher Liebe will ich aushelfen mit der Frucht meines Schweißes am Ambos - Hobel- u. Drehbank. Wie geht’s deiner Familie, weiß fast nichts darüber, ebensowenig über Schwester Maria nur deren Tochter Maria Mader schrieb mir unlängst ein recht liebes Briefl – Oft denke ich an Gschnitz, Brixen, Neustift möchte am liebsten weinen vor Heimweh und muß mich in allerhand Arbeiten zer-streuen.Bruder Andreas schrieb mir daß ein Sohn von dir Schmiede- oder Schlos-serhandwerk gelernt hat in Schule und Praxis. Habe da auch selbst eine Schmiede angelegt mit Wasserkraft, Hammer- Scheere- und Lochmaschi-nen- Eisendrehbank, Schleif- Bohrma-schinen. Leider bin ich Lehrbub, Gesell und Meister alles in einer Person. In 3 Jahren soll die Bahn gebaut werden bis daher. Dann gibt’s viel verdienst auch jetzt sind gute Handwerksarbei-ten fett bezahlt, da weitum niemand was versteht. – Hat gar kein Verwandter Lust daher auszuwandern? Hab mich mit eige-nem Haus und Land eingerichtet für die alten Tage falls ichs Pfarramt nicht mehr recht versehen kann. Ich könnte Trost und Stütze besser bei meinen Ver-wandten haben und Haus und Hof im

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Todfalle überlassen. Das Leben da ist freilich ganz anders in Leiden u. Freu-den als dorten, doch wenn man sich eingewöhnt hat, gefällts ganz gut.

Viele Unschuld und tiefgläubige Fröm-

migkeit der meisten Leute sind meine Freude u. Trost, ich hab die 28 Jahre nicht umsonst gearbeitet. O wie sehr wünschte ich daß auch alle Anver-wandten dorten fromm seien wie viele hier im Urwalde auch Indianerseelen.

Es grüßt dich herzlichst aus weiter Fer-ne in Liebe

Franz Schafferer, Pfarrer undgeistlicher Rath

WIR GRATULIEREN

Am 4.10.2015 erblickte ein gesundes Mädchen das Licht der Welt. Danika, Größe 49 cm, Gewicht 2,670 kg.Die glücklichen Eltern Maribel Gstir de Egg und Enzo Egg Ballesteros.Wir gratulieren herzlichst und wün-schen den Eltern viel Freude und Glück mit ihrem Sonnenschein.

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WIR GRATULIEREN

Genussregion ÖsterreichGroßartige Auszeichnung für unser Vorstandsmitglied Christian

Tramberger und seiner Gattin Annemarie Tramberger, Besitzer des „Hotel Silzerhof“ in Kühtai

Bereits zum achten Mal kämpften über 1.300 Genuss-Wirte österreichweit um den begehrten Titel „Genusswirt des Jahres“. Den Tiroler Landessieg in der Kategorie „Hotel Restaurant“ konnte das Hotel Silzerhof in Kühtai, Familie Annemarie und Christian Tramberger ergattern.

Tirol kann stolz auf seine nachhaltige und gesunde Landwirtschaft sein. Mit gezielten Maßnahmen konnten wir die regionale Produktion vom Paz-naun bis nach Osttirol ausbauen und professionalisieren. „Die Genuss-Wirte veredeln in ihren Betrieben die Pro-dukte unserer Bäuerinnen und Bauern und zeigen, wie gut Regionalität und Saisonalität schmecken können,“so die Worte unseres Landeshaupt-mann-Stellvertreters Josef Geisler.

Wir gratulieren recht herzlich und be-danken uns bereits im Voraus für die

neuerliche Aufnahme unserer jungen Pozucinerin Mariana Neidi Schmidt Aguera als Mitarbeiterin im Hotel Sil-

zerhof, wo sie schon im vergangenen Winter Erfahrung sammeln durfte.

Verleihung des Verdienstkreuzes des Landes Tirol an unseren Obmann Rudi Heinz

Am 15.08., dem „Hohen Frauentag“, verleiht das Land Tirol jährlich an ver-diente Persönlichkeiten in Nord- und Südtirol, zahlreiche Auszeichnungen. Eine hervorragende Ehrung dieser Art, nämlich das Verdienstkreuz des Landes Tirol, wurde heuer an Rudi

Heinz vergeben. Diese Auszeichnung wird jährlich nur höchstens 36 Per-sonen in Nordtirol gewährt und soll eine Würdigung für wertvollste und verdiente Arbeit für das Land Tirol und seine Bürger sein. Im Beisein seiner Fa-milie konnte Rudi Heinz diese Ehrung

im Festsaal der Hofburg aus den Hän-den der Landeshauptmänner Gün-ther Platter und Arno Kompatscher entgegennehmen.Damit wurde ein verdienter Silzer Bür-ger geehrt, welcher sich über Jahr-zehnte um das Wohl seiner Mitbürger bemühte, der sich aber auch um zahl-reiche Institutionen verdient gemacht hat. Neben seiner über 30 Jahre aus-geübten politischen Tätigkeit als Orts-parteiobmann der ÖVP und seiner 6 Jahre als Gemeinde-Vorstand, war er auch 10 Jahre lang Geschäftsführer im Tourismusverband. Die soziale Kom-petenz von Rudi Heinz zeigt sich auch in seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten bei der Feuerwehr Silz (40 Jahre Mit-glied und 20 Jahre lang Kassier), beim Sportverein Silz (25 Jahre Vorstands-mitglied und Vize-Präsident) sowie als Mitbegründer der Spielgemeinschaft Silz/Mötz, deren Obmann er 12 Jahre hindurch war. Aber auch als stolzer Fähnrich des Oberinntaler Schützen-regimentes seit 16 Jahren, als Mitglied der Schützenkompanie Josef Marber-ger Silz, zeigt er seine starke Heimat-verbundenheit und Wertschätzung

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WIR DANKEN ...gegenüber den traditionellen Werten unserer Gesellschaft.Dass diese Verbundenheit mit Tradition und Heimatliebe bei Rudi Heinz aber keinesfalls eine enge gesellschaftliche Sicht darstellt, erkennt man in seinem überaus engagierten Einsatz für die südamerikanische Partnergemeinde Pozuzo in Peru! Hier kommt die welt-offene Seite unseres Geehrten zum Vorschein, war es ihm doch neben dem Erhalt der tirolischen Tradition in Pozuzo, auch immer wichtig, die tra-ditionelle Kultur der Peruaner kennen zu lernen. In zahlreichen Reisen nach Pozuzo und durch Peru konnte er die-se Einblicke vertiefen und so ein gutes Fundament für die jahrzehntelange Arbeit für die Partnergemeinde Pozu-zo gewinnen.Rudi Heinz als Gründungsmitglied des Vereins „Freundeskreis für Pozuzo“ im Jahre 1983, ist somit also über 30 Jahre als Vorstandsmitglied, Kassier und seit

2008 als Obmann für den Verein tätig. In diesen Funktionen hat Rudi Heinz mit großem Einsatz für die Unterstützung der 1857 nach Peru ausgewanderten Tiroler gearbeitet. Die Aufrechterhal-tung und Intensivierung der Kontakte nach Pozuzo war und ist ihm ein stetes Anliegen und findet Ausdruck in den Projekten „Deutschunterricht in den Schulen“, „Stipendien für bedürftige Schüler“, „Förderung der tirolischen Tradition“, „Tourismusprojekt“, Betreu-ung der Krankenstation „San Camilo“ und viel anderem. Zu recht ist er hier in Tirol als unser „Señor Pozuzo“ bekannt, welcher in den letzten Jahrzehnten den Bekanntheitsgrad Pozuzos im Tiro-ler Oberland stark erhöhte.Nicht unerwähnt darf aber bleiben, dass sich Rudi Heinz seit Jahrzehnten auch für bedürftige in Not geratene Mitbürger einsetzt, sowohl im täg-lichen Leben, als auch ganz speziell seit 1986 als Mitglied im Lions-Club,

dessen höchste Auszeichnung, den Orden „Melvin Jones Fellow“, er heuer entgegen nehmen durfte-.Hat ihm das Land Tirol in der Haupt-sache das Verdienstkreuz für seine herausragende Tätigkeit für Pozuzo verliehen, so wurden damit aber zu-gleich diese seine vielfältigen sozialen und gesellschaftlichen Verdienste ge-würdigt.Wir als Vorstand des Vereins „Freun-deskreis für Pozuzo“ freuen uns be-sonders über diese hoch verdiente Auszeichnung, durften wir doch Rudi Heinz über viele Jahre bei seiner Arbeit begleiten. Wir gratulieren ihm dazu herzlich und aufrichtig. Möge seine Schaffenskraft noch viele Jahre zum Wohle der Gemeinde Silz und Pozuzo und seiner Bürger erhalten bleiben.

Für den Vorstand des Vereins „Freun-deskreis für Pozuzo“:

Obmann-Stv. DI Eugen Feichtinger

WIR GRATULIEREN

Wir danken:Dem Bundesministerium für Bildung und Frauen, WienDem Allgemeinen Deutschen Kultur-verein, Wien

Der Tiroler Landesregierung, Abteilung Südtirol, Europaregion und Außenbe-ziehungen, InnsbruckDen Partnergemeinden Silz und Hai-mingDer Gemeinde Zams

Allen Sponsoren und Gönnern unseres VereinesUnseren MitgliedernAllen Vorstands- und Beiratsmitglieder für ihre ehrenamtliche Tätigkeit

WIR GEDENKENMit ihm zu sprechen ist Gewinn!

Laudatio auf Altbürgermeister Augustin Egg Schuler aus Anlass seines75. Geburtstages

Verfasst von Obmann Stv. DI Eugen Feichtinger(Wiederholung aus der Ausgabe von „POZUZO AKTUELL“ vom Juli 2011)

Es wird nur wenige Persönlichkeiten in Pozuzo geben, welche fast allen, die Pozuzo besuchten, sei es aus der alten Heimat Tirol oder aus anderen Gegenden der Welt, so markant in Erinnerung bleiben. Schon der erste Kontakt mit Augustin Egg Schuler wird geformt von seiner ausgeprägten Persönlichkeit, seiner nur manchmal ans Tirolische erinnernde Aussprache, der hageren typischen Oberländer (Tiroler Oberinntal!) Figur, der hinter-gründigen vorsichtigen Diktion in der Unterhaltung und den weit gestreuten Gesprächsthemen, welche in der zu schnell verflossenen Zeit mit ihm in Er-innerung bleiben. Man würde Augus-tin Egg nicht gerecht werden, würde man ihn nur als „die graue Eminenz“ in Pozuzo bezeichnen. Vielmehr ist er eine Persönlichkeit, welche es in ihrer Vielschichtigkeit mehr als verdient,

hier in dieser Ausgabe von „Pozuzo aktuell“ anlässlich seines 75. Geburts-tages gewürdigt zu werden. Freund-licherweise hat Augustin uns seine markanten Stationen in seinem ereig-nisreichem Leben mittels einer Autobi-ographie mitgeteilt und ich darf die-se in dieser Würdigung seiner Person ebenfalls einfließen lassen, um auch dem geschätzten Leser die wichtigs-ten Eckdaten seines Lebens vermitteln zu können!

Augustin Egg Schuler wurde am 6. März 1936 am Hof San Teodoro-Pozu-zo, als Sohn von Herrn Luís Egg Witting und Frau Ana Schuler Richle geboren. Er gehört der zweiten Generation der Einwanderer Tiroler Herkunft an, die 1859 in Pozuzo ankamen. Sein Vater Luís Egg Witting gehört zu den Einwan-derern der ersten Gruppe (1859) und

seine Mutter, Frau Ana Schuler, gehört zur zweiten Gruppe von Einwander-ern die im Jahr 1868 nach Pozuzo ge-langten. Augustin wuchs mit zwölf Ge-schwistern auf, von denen drei noch leben: Francisca, Josefina, Ana.

Geboren und aufgewachsen ist Au-gustin bis 1987 am Hof San Teodoro, rechtsufrig des Huancabambo, wel-cher heute im Besitz seines Sohnes Helmut Antonio Egg Vogt ist.

Mit 9 Jahren, 1945, schickte ihn sein Vater nach Huanuco in das Seminar San Teodoro zum Studium. Dort blieb er 5 Jahre, kehrte danach nach Pozu-zo zurück und wurde dann noch vom Lehrer Eudosio Izarra Sánchez unter-richtet, damit sein Volksschulabschluss offiziell anerkannt werden konnte.

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Noch sehr jung, mit 14 Jahren, arbeitete Augustin bei Bahn-projekten in Pucallpa und bei der Errichtung eines Saum-pfades in Tunqui. So teilte er das Schicksal vieler junger Pozuziner, welche in jungen Jahren in der engeren Heimat keine Arbeit fanden.

Breits in jungen Jahren vertraute man 1955 Augustin einen Lehrerstelle im Hafen Mayro an. Dort wurde die erste Schu-le des Staates in Mayro eröffnet. Außerdem war er als städ-tischer Agent tätig.

Nach 2 Jahren, 1957, rückte Augustin Egg Schuler zum Heer ein, in eine Ingenieurtechnikeinheit, die bei Kilometer 62 der Landstraße Pucallpa-Huanuco stationiert war, wo er im Gesundheitsbereich arbeitete. Nach zwei Jahren verließ Augustin als zweiter Feldwebel und Sanitäter das Heer und kehrte nach Pozuzo zurück, um sich dort um die Arbeiten auf der „chacra“ (Bauernhof) seiner Eltern zu kümmern!

Am 23. August 1961, mit 25 Jahren, heiratete er Doña Re-beca Vogt Villaizán, mit welcher er vier Buben hat, von de-nen drei noch leben: Luís, Walter und Helmut.

Neben dem Aufbau der jungen Familie arbeite Augustin schon damals sehr für das Gemeinwesen. Folgende Aufga-ben wurden in den nächsten Jahren von ihm bewältigt:

Von 1959 bis 1962 war er Gouverneurstellvertreter neben Gouverneur Alfredo Witting Kohel.

Von 1962 bis 1964 und 1966 bis 1968 war er Gouverneur des Bezirkes Pozuzo neben Bürgermeister Alfredo Witting Kohel. In dieser politisch sehr unruhigen Zeit (die 1. Agrarreform scheiterte!) war Augustin sehr intensiv um die Errichtung der ersten Polizeidienststelle in Pozuzo bemüht.

In diese Zeit fiel auch die Gründung der ersten Krankensta-tion, an der auch Pfarrer Luis Starker und Bürgermeister Iberto Baumann beteiligt war. Dieses Projekt wurde schon damals durch das Land Tirol unterstützt. Dr. Josef Zangl, in Matrei am Brenner gebürtig, war der erste Arzt in dieser Krankenstation. So war Augustin als Mitglied der Partneror-ganisation IINCAGRO auch wesentlich am Bau des neuen „Centro de salud“, welches 2004 eingeweiht wurde, betei-ligt. Hier unterstützten er und sein Sohn Luis die Initiativen der Tiroler Freunde des Vereins „Gesundheit für Pozuzo“!

Schon im Jahre 1970 war Augustin Egg Schuler Bürgermeis-terstellvertreter, als Herr Conrado Zevallos Bürgermeister von Pozuzo war.

Von 1972 bis 1974 war er Bürgermeister des Bezirks von Po-zuzo. Folgende Gemeinderäte waren noch tätig: Bürger-meister-Stellvertreter Herr Federico Schmidt, Beauftragter für Mieten Herr Juan Schmidt Schuler, Beauftragter für Aus-gaben Francisco Gstir Schaus, Beauftragter für Bauarbei-ten Herr Alfredo Schuler Witting und der Hygiene- und Kul-turinspektor Herr Raúl Maldonado Arancibia.

In diesen Jahren wurde die alte Gemeindeverwaltung fer-tig gestellt, die in der Periode des Bürgermeisters Conrado Zevallos begonnen wurde, und so war Augustin Egg Schu-ler der erste Bürgermeister, der in ein, durch Anstrengung des Dorfes eigens gebautes, städtisches Lokal einzog.

In dieser Epoche hatten die Pozucinos Probleme und Schwierigkeiten in der Verwaltung mit dem Departemen-to in Huanuco. Deshalb beantragten die Honoratioren von Pozuzo beim Präsidenten der Republik, General Juan Velasco Alvarado, Pozuzo in die Zuständigkeit der Provinz Oxapampa-Pasco zu überstellen. Dieses Dekret, welches auch die Fertigstellung der Verbindungsstraße nach Oxa-pampa und die Errichtung einer Hauptschule (Secundaria) beinhaltete, wurde durch Augustin Egg Schuler und Con-rado Zevallos Berastein am 14.4.1972 persönlich dem Prä-sidenten übergeben. Schon am 18.4.1972 erließ der Präsi-dent ein entsprechendes Gesetz zur Eingliederung Pozuzos in das Departemento Pasco. Weiters wurde die Institution SINAMOS angewiesen die Verbindungsstraße Oxapampa - Pozuzo fertig zu stellen.

In seiner Amtsperiode als Bürgermeister rückte die Straße vom Abschnitt Yulitunqui bis Malpaso(Palmapampa) vor, ab dort übernahm das Bataillon Ollantaitambo-Chanchama-yo die Fertigstellung. In diese Zeit fiel auch die Anordnung zum Bau der Straße nach Delfin und zum Bau der Flugpiste für Kleinflugzeuge.Im Jahr 1972 wurde die Brücke über den Fluss Palmapam-pa, und 1973 die Brücke über den Fluss Seso errichtet.

In seine Funktionsperiode fiel auch die Planung für die Hän-gebrücke über den Fluss Santa Cruz in Tingo de Malpaso mit einer Spannweite von 35 m. Ebenfalls beantragte man beim Energieministerium den Bau des Kraftwerkes in Delfin. Dieses Projekt wurde in der Folge auch vom Land Tirol und vom Freistaat Bayern unterstützt.

Eine große Leistung war auch der Bau der Schule Tupac

Bundespräsidnt Dr. Kirchschläger empfängt Augustin Egg Schuller in der Hofburg in Wien unter dem Bildnis von Kaiserin Maria-Theresia im Jahre 1980

WIR GEDENKEN

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Amaru - die heutige Hauptschule in Pozuzo Centro. Am Anfang war diese erst mit 5 Klassenzimmern ausgestattet. Aber auch 16 Kleinschulen in den weit verstreuten Weilern konnten in dieser Zeit eingerichtet werden.

Die Aufzählung dieser Leistungen als Funktionsträger in po-litischen Ämtern ist sicher nicht vollständig, zeigt aber, wie viele grundlegende Strukturen zur Weiterentwicklung Pozu-zos zum blühenden heutigen Gemeinwesen unter der Ära Augustin Egg Schulers entstanden.

In Würdigung seiner vielfältigen Leistungen wurde er 1979 vom Land Tirol eingeladen, das Land seiner Großeltern zu besuchen, mit der Möglichkeit, sich in der Landwirtschaft und im Genossenschaftswesen weiter zu bilden. In Tirol unterzeichnete er, als Vertreter Pozuzos mit der Gemein-de Silz, Wiege seiner Großeltern, einen Partnerschaftsver-trag zwischen Pozuzo und Silz. Er überbrachte das ent-sprechende Dokument der Gemeinde Pozuzo nach seiner Rückkehr. In der Folge wurden die kulturellen Beziehungen und die wirtschaftliche Unterstützung für Pozuzo bis heute aufrecht erhalten.

Man würde der Persönlichkeit Augustin Egg Schulers nicht gerecht werden, wollte man nicht sein breit gestreutes Interesse an allen Lebensbereichen schildern. Diese visio-näre Lebenseinstellung war und ist die Grundlage für eine Vielzahl von Tätigkeiten im agrarischen und kulturellen Be-reich.

So war Augustin Egg Schuler wesentlich an der Bildung von agrarischen Organisationen in Pozuzo (Entwicklungskomi-tee und Cooperativa Agraria Pozuzo) und an der Einfüh-rung neuer Viehrassen und Weidegräser beteiligt. Dies in Zusammenarbeit mit diversen Universitätsinstituten (La Moli-na) und anderen Organisationen.

Seine kulturellen Interessen werden durch die Teilnahme an der Gründung des Kulturvereins Pozuzo, gemeinsam mit Lehrerin Delfina Randolf, Rodolfo Egg, Andrés Schmidt Baumann, Lehrerin Carolina Egg, Francisco Kohel, sichtbar. Er war auch Gründer des Museum „Schafferer“, gemein-sam mit der Lehrerin Delfina Randolf. Heute ist er honoriges Mitglied des Museumsvereines. Der damalige Bürgermeis-ter, Herr Orlando Susanibar Ayala, unterstützte die Sache und war ebenfalls ein sehr aktives Mitglied. Mit seiner Hilfe wurde das Grundstück das „alte“ Grundstück der Familie Martín Peter) erworben. Das Gebäude wurde eingerichtet und die Sammlung der Lehrerin Delfina Randolf, welche diese seit 1960 bei sich verwahrt hatte, in das Museum ge-geben.

Interessant ist auch, dass Augustin Egg Schuler auch von 1963 bis 1977 als offizieller Wetterwart in Pozuzo tätig war und diese Aufgabe privat noch heute ausführt. Weiters war er als Topograph in den Achtzigerjahren im Rahmen der Agrarreform tätig. In diese Zeit fiel wohl auch seine Entde-ckung einer Vor-Inka Kultur auf dem Besitz der Familie Wit-ting in der Nähe von Toropampa.

Seit 1995 beschäftigt sich Augustin Egg Schuler sehr intensiv mit der Geschichte Pozuzos. Die Zusammenfassung dieser Veröffentlichungen unter dem Titel „TIROLESES RENANOS Y BAVAROS EN LA SELVA CENTRAL“, wurde dem Museum SCHAFFERER übergeben.

In den letzten 4 Jahren war Augustin auch sehr intensiv mit einem Nachhaltigkeitsprojekt zur Erhaltung des Bergur-waldes mit dem „Deutschen Entwicklungsdienst“ beschäf-tigt. Er hat als Vertreter der Nichtregierungsorganisation IIN-CAGRO in den verschiedenen Agro-Forst-Versammlungen zum Thema Nachhaltigkeit im Bergurwald im Verhältnis zur ertragreichen Landwirtschaft und den geschützten natür-lichen Bereichen mit Herrn Ing. Joaquín Böhnert vom deut-schen Entwicklungsdienst (DED) zusammengearbeitet. Der-zeit arbeitet er in der Baumschule Palmira, wo er 3 Parzellen mit ungefähr 3 Hektar bearbeitet und ein Register von über 2500 Bäumen führt, und das für 20 Forschungsjahre.

Im Jahr 2010 publizierte er den „MANUAL DE PRACTICAS AGROFORESTALES Y SILVO CULTURALES EN POZUZO“. An dieser Veröffentlichung hat er 5 Jahre lang gearbeitet.

Mich als Laudator, verbindet mit Augustin Egg Schuler nicht nur das Geburtsdatum 6. März, sondern auch die Hingabe an eine Aufgabe. Die Schilderung der vielfältigen Aufga-ben und Arbeiten, welche sicher nicht erschöpfend auf-gezählt werden konnten, lassen dem Freund und Leser ein wenig mehr in die Seele dieses echten Sohnes Pozuzos bli-cken, als es einem oft im direktem Gespräch gelingt. Denn hiefür benötigt man Zeit, denn Augustin Egg Schuler ist kein Mann der Oberflächlichkeiten. Diese Zeit sich auch zu neh-men, wenn man nach Pozuzo kommt, wünsche ich allen Freunden und auch mir, ist die Zeit in Pozuzo doch allzu oft viel zu kurz. Und so komme ich am Ende wieder zum An-fang: „Mit ihm zu sprechen ist Gewinn!“Nützen wir dies!

Augustin mit seiner lieben Gattin Rebecca

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Bis zum heutigen Tage findet man in den Häusern ein Bild, welches ein Manifest unseres Glauben in einem eloquenten Satz zeigt:

Wo es Glauben gibt, gibt es LiebeWo es Liebe gibt, gibt es FriedenWo es Frieden gibt, ist GottWo Gott ist, gibt es kein Elend.

Augustin in seiner geliebten Küche, die ihm als Büro dienteAugustin in seinem geliebten Urwald

WIR GEDENKEN

Herr Johann Treichl, Gastwirt i.R., langjähriger Geschäfts-führer der Schilift Scheffau GesmbH ist von uns gegangen. Johann war der Gatte unserer sehr geschätzten Frau SR Theresia Treichl.Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren

Johann Treichl u

Anton (Antuco) Witting Gstir uAnton Witting Gstir ist nicht mehr unter uns.Im heurigen Sommer besuchte Anton Witting Gstir zum ers-ten Mal die Heimat seiner Vorfahren gemeinsam mit sei-ner Gattin Lourdes Ubaldo und Tochter Mayrilin Witting. Er genoss den Aufenthalt, freute sich über die vielen Begeg-nungen mit unseren Pozuzo Freunden.

Wir werden Anton Witting Gstir ein ehrendes Andenken be-wahren.

Im Schnapskeller von Werner Hackl in Sautensv.l.: Anton Witting Gstir, Werner Hackl, Marylin Witting, Lourdes Ubaldo

Zum Schluss darf ich ihn selbst aus seiner Autobiographie sprechen lassen! Ad multos annos Augustin Egg Schuler!

“DAS WICHTIGSTE IN MEINEM LEBEN” Für das Wohl des Landes arbeiten zu können, wel-ches zum Vaterland meiner Eltern wurde, und es von künf-tigen Generationen sein wird; ein Sandkorn beizutragen, um die Lebensbedingungen von uns Bauern zu verbessern, die bis heute sehr marginiert und benachteiligt werden; ich kämpfe mit meiner bescheidenen Forschungsarbeit im Feld der Forstwirtschaft um eine tragbare Landwirtschaft , um so Souveränität durch die Nahrungsmittel zu sichern, mit Iden-tität und Verstand, der Grund zu sein, was jedes Individuum anstreben soll.

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ALLFÄLLIGES

Fördernde Betriebe:Wir sagen Dankeschön:

M 43 676 8256 2905

[email protected]

Rudolf Heinz

Förderer von Projekten in Pozuzo

M 43 676 8256 2945

[email protected]

Gregor Frötscher

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•B E R G B A H N E N •

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Impressum:

Herausgeber: FREUNDESKREIS-POZUZO

Redaktion: Rudolf Heinz - Verein „Freundeskreis für Pozuzo“ Dornachweg 23, 6424 Silz, T +43/676/3797610 [email protected] Lektor: OSR Franz Wurnig [email protected]

Layout: Werner Feichtinger, Kranewitterstraße 20, 6020 Innsbruck

Druck: Druckerei Pircher, 6430 Ötztal-Bahnhof Ökologisch gedruckt mit Bio-Pflanzenfarben www.pircherdruck.at

Anschrift:

Wie können Sie die „Sache Pozuzo“ unterstützen?Werden Sie Mitglied unseres Vereines „Freundeskreis für Pozuzo“,

Obmann Rudi Heinz, e-mail: [email protected]ährlicher Mitgliedsbeitrag 20,-- €

Fotonachweis:Manfred Wegleiter, Land Tirol/Wikipil, Prof. Dr. Ernst Steinicke, Abtei St. Georgenberg- Fiecht, Geierwally Freilichtbühne, Tommy Polinar, Richard Bachnetzer, Yeraldine Martinez Kroll, Ruth Haselmair, H.Kinzl,

ALLFÄLLIGES

Silzer Winterlandschaft

Wir wünschen all unseren Mitgliedern, Gönnern und Freunden, der Bevölkerung der Partner-gemeinden Silz und Haiming, der Bevölkerung der Gemeinde Zams und der Bevölkerung von Pozuzo

EIN FRIEDVOLLES WEIHNACHTSFESTUND EIN GESUNDES UND GLÜCKLICHES NEUES JAHR 2016

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