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476 Referate. 16) Krysztatowicz, F., Ein Fall yon multiplen idiopathischen Hautsarkomen. Przegh~d lekarski~ 1903, No. 49--51. (Polni.~ch.) Verf. beschreibt einen Fall yon multiplen idiopathischen Haut- sarkomen mit Metastasen in den Lungen und in der Leber~ der aueh mikroskopisch yon dem Typus K a p o s i verschieden war und zwar dureh seine Zusammensetzung aus IZund- und Riesenzellen (w~hrend im Typus K a p o si die Zellen spindelig sind). Die genaue histologische Untersuchung ist dtlrch zahlreiche, zum Tell farbige Abbildungen illustriert. S t e i n h a u s (Warsehau ~. 17) WestenhSffer, Pachymeningitis carcinomatosa haemor- rhagica interna productiva mit Colibacillosis a~'o- nalis. Virch. Arch, Bd. 175~ S. 364. Der Fall betrifft eine 29-jghrige Frau~ die unter Erscheimmg'en eines Abdominaltumors m[t Meningitis im I4rankenhause war. Bei <let Sektion land sich ein flaches l~lagencarcinom mit zahlreiehen ~[etastasem Die hamorrhagisehe Entztindung der Dura mater unterschied sich makreskopisch in nichts yon der gewShnlichen Form dieser Erkran- kungen. Bei der mikroskopischen Untersuehung aber fand sich, dass die stark erweiterten Xapillaren an der Dura mit Krebszellen aus- ges waren. Durch weitere Untersuchungen konnte der Verf. f'est- stellen~ dass die Paehymeningitis erst sekund~ir durch die Ansiedehm.~" der Krebszellen hervorgebracht war. Daneben bestand eine ausge- dehnte Einwanderung yon Colibazi]len in die Gefgsse der I)m.a mater, wie sieh auch in den iibrigen X6rper eine ausgedehnte Ausbreituna" dieses ]Bakteriums naehweisen liess, v. I-[. 18) Bartha, Giber und ()nocli, Adolf, Prim~tres Carcinom der StirnbeinhShle. Btldapesti 0rvosi Ujss 1903. Ein primares Carcinom der Stirnbeinh6hle wurde bisher nieht ver6ffentlieht, so dass der Fall der Verfasser als erster gelten darf. Bei einem 37-jahrigen Ingenieur stellten sich sehr heftige Schmerzen in der Stirngegend ein; nach einigen Monaten bemerkte er Abnahme des Geruchsinnes und eine Geschwu]st in dem linken inneren Augen- winkel. Die Nasenwurzel ist erweitert, weich anzuftih]en~ die elastisehe Gesehwulst des Augenwinkels hebt das obere Augenlid empnr und drtickt den Bulbus etwas nach aussen. Die Nasengange sind frei, kein Ausfluss aus der Nase; in der NasenhShle selbst ist keine Ge- schwulst bemerkbar. Bei der Durehleuchtung sind die StirnbeinhShlen dunkel, die Gegend der linken StirnbeinhShle w5lbt sich etwas eml~or. Naeh Einsehnitt der Haut der Nasenwurzel drangt sieh eine gelblleh- weisse markige br6ckelige @eschwulst hervor; die vordere Wand der StirnbeinhShle fehlt in etwa ]1/2 em Lange, beide StirnbeinhOhlen sind durch Geschwu]stmassen erftillt, welehe die hintere untere Wand der StirnbeinhShlen und aueh einen Teil des Siebbeines zerst6ren, so dass auch die unteren Flachen tier Stirnbeinlappen entblSsst sind. Die Gesehwulst wird yon der Nasenh6hle durch die Nasenschleimhau%

Primäres Carcinom der Stirnbeinhöhle

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Page 1: Primäres Carcinom der Stirnbeinhöhle

476 Referate.

16) Krysztatowicz, F., E i n F a l l y o n m u l t i p l e n i d i o p a t h i s c h e n H a u t s a r k o m e n . Przegh~d lekarski~ 1903, No. 49--51. (Polni.~ch.)

Verf. beschreibt einen Fall yon multiplen idiopathischen Haut- sarkomen mit Metastasen in den Lungen und in der Leber~ der aueh mikroskopisch yon dem Typus K a p o s i verschieden war und zwar dureh seine Zusammensetzung aus IZund- und Riesenzellen (w~hrend im Typus K a p o si die Zellen spindelig sind). Die genaue histologische Untersuchung ist dtlrch zahlreiche, zum Tell farbige Abbildungen illustriert. S t e i n h a u s (Warsehau ~.

17) WestenhSffer, Pachymeningitis carcinomatosa haemor- rhagica interna productiva mit Colibacillosis a~'o- nalis. Virch. Arch, Bd. 175~ S. 364.

Der Fall betrifft eine 29-jghrige Frau~ die unter Erscheimmg'en eines Abdominaltumors m[t Meningitis im I4rankenhause war. Bei <let Sektion land sich ein flaches l~lagencarcinom mit zahlreiehen ~[etastasem Die hamorrhagisehe Entztindung der Dura mater unterschied sich makreskopisch in nichts yon der gewShnlichen Form dieser Erkran- kungen. Bei der mikroskopischen Untersuehung aber fand sich, dass die stark erweiterten Xapillaren an der Dura mit Krebszellen aus- ges waren. Durch weitere Untersuchungen konnte der Verf. f'est- stellen~ dass die Paehymeningitis erst sekund~ir durch die Ansiedehm.~" der Krebszellen hervorgebracht war. Daneben bestand eine ausge- dehnte Einwanderung yon Colibazi]len in die Gefgsse der I)m.a mater, wie sieh auch in den iibrigen X6rper eine ausgedehnte Ausbreituna" dieses ]Bakteriums naehweisen liess, v. I-[.

18) Bartha, G ibe r und ()nocli, Adolf, P r i m ~ t r e s C a r c i n o m d e r S t i r n b e i n h S h l e . Btldapesti 0rvosi Ujss 1903.

Ein primares Carcinom der Stirnbeinh6hle wurde bisher nieht ver6ffentlieht, so dass der Fall der Verfasser als erster gelten darf. Bei einem 37-jahrigen Ingenieur stellten sich sehr heftige Schmerzen in der Stirngegend ein; nach einigen Monaten bemerkte er Abnahme des Geruchsinnes und eine Geschwu]st in dem linken inneren Augen- winkel. Die Nasenwurzel ist erweitert, weich anzuftih]en~ die elastisehe Gesehwulst des Augenwinkels hebt das obere Augenlid empnr und drtickt den Bulbus etwas nach aussen. Die Nasengange sind frei, kein Ausfluss aus der Nase; in der NasenhShle selbst ist keine Ge- schwulst bemerkbar. Bei der Durehleuchtung sind die StirnbeinhShlen dunkel, die Gegend der linken StirnbeinhShle w5lbt sich etwas eml~or. Naeh Einsehnitt der Haut der Nasenwurzel drangt sieh eine gelblleh- weisse markige br6ckelige @eschwulst hervor; die vordere Wand der StirnbeinhShle fehlt in etwa ]1/2 em Lange, beide StirnbeinhOhlen sind durch Geschwu]stmassen erftillt, welehe die hintere untere Wand der StirnbeinhShlen und aueh einen Teil des Siebbeines zerst6ren, so dass auch die unteren Flachen tier Stirnbeinlappen entblSsst sind. Die Gesehwulst wird yon der Nasenh6hle durch die Nasenschleimhau%

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Referate. 477

yon den Weichteilen der AugenhShle durch die Periorbita abgegrenzt. Naeh 1 1/~ Monaten erfolgte ein Rezidiv. Die histologische Unter- suchung ffihrte Prof. P e r t i k aus: das Zylinderepithel der 0ber- flache verwandelt sich allmahlich in Plattenepithel, die Geschwulst selbst zeigt den Typus der Basalzellenkrebse im Sinne K r o m - p e c h e r s . Die Zellen bilden bald Nester, bald plexiforme Strange, tells aber k]eine Cysten mit parakeratosischer Verhornung in der Mitte der grSsseren Nester; viele Mitosen. In dem Bindegewebe Blutungen, hyaline Entartungen. Das klinische Bild und der Operations- befund sprechen dafitr, dass die Geschwulst in der ]inken StirnhShle entstand und erst nachtrag]ich in die rechte StirnbeinhShle und in das Labyrinth des Siebbeins hineingelangte. Wtirde dieselbe im Siebbein entstanden sein, so witre sie zweifellos viel &tther in die Augen- oder Nasenh(ihle gelangt, ehe sie die vie] resistentere Wand der StirnhShle d~lrehbrochen hatte. B u d a y (Kolozsvs

19) Citeni, S. (Catania), C y l i n d r o m d e s S i n u s s p h e n o i d a l i s . Ai'ch. s Laryngol. u. Rhinol., Bd. 15, t tef t 2.

Primi~re bSsartige Tumoren des Sinus sphenoida]is sind sehr selten. Bekannt geworden sind bisher 6 - -7 FMle. Es handelt sich in vor]iegendem Falle um einen 50-jahrigen Patienten, bei dem gleich- zeitig Verstopfung der rechten Nasenh(ihlenhMfte und Schwachung des SehvermSgens vorhanden war. Nach 2 )/Ionaten t ra t rechts vo]l- kommene Erblindung ein. Nach weiteren 2 Monaten land sich volt- kommene Verstopfung der Nase, Exophthalmie rechts, Verminderung des Sehverm(igens links und Alteration des inneren 0hres, Schwund des RiechvermSgens und intensiver Kopfschmerz. Als Ursache dieser Erscheinungen land sich in der Nase ein Tumor, der primar vom Sinus sphenoidalis dext. ausging, die vordere Wand des Sinus dm-chbrach und sich auf die NasenhShle ausbreitete, ferner welter wucherte auf die obere und aussere Wand (Nervus opticus) und die hintere Wand.

Der Tumor war inoperabel. Die mikroskopische Priifung einiger herausgenommenen St~ickchen

ergab folgenden Befund. Der Tumor setzt sich zusammen aus Zell- strangen und Zellnetzen, deren einzelne Elemente den Charakter endo- thelialer Zellen haben, und aus einer homogenen Substanz in Form yon Zapfen inmitten derselben. Es handelt sich um ein Endotheliom mit hyaliner Degeneration, d. h. ein Cylindrom.

Wegen des Ursprungsortes der Neubildung, wegen der anatomi- schen Form derselben und auch wegen der Malignitat, welche bei Endotheliomen gewShnlich nicht so evident zu sein pflegt, muss dieser Fall als ein seltener angesehen werden.

H e r m a n n C o r d e s (Berlin).

20) Lund, F. B., A c a s e o f s a r c o m a o f t h e l o w e r j a w . The Boston Hospital Reports, Series 14, Pt. 148, 1903.

]:)as Sarkom entwickelte sieh in dem rechten Unterkiefer eines 13-ji~hrigen Madchens. Die Deformation nach der tIeilung war eine