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318 Referate
angepal]te Verfahren durch weitere Anwendung unsere Kenntnis von der auch durch das Kolloidverhalten beeinflui]ten Dichte erheblich f6rdern wird.
~brigens ergibt sich durch Volumbestimmung in Verbindung mit Aus- z/~hlung der Bakterien und durch Vergleieh des so errechneten Volumens des Einzelbakteriums mit dem aus mikroskopisehen Messungen ermittelten Werte eine Differenz, die sich nut als n i e h t l 6 s e n d e n l~aum einer adsorbierten Wasserschicht verstehen 1/~Bt (in vorliegenden Fs von ca. 0,1 p~ Dicke) und damit methodisehe M6glichkeiten auch noch ffir eine andere Aufgabe der Protoplasmatik er6ffnet. H a n s P f e i f f e r (Bremen).
Yamaha, G., und S. Abe, Weiteres fiber den isoelektrischen Punkt der Bakterien. Science Reports Tokyo Bunrika Daigaku (B), 1, 221--229, 1934.
Die yon Y a m a h a in Protoplasma 19, 194 beschriebenen Flockungs- und Katapborese-)/[ethoden sind auf eine Reihe Bakterien-Suspensionen angewandt worden. Im Gegensatz zu den untersuchten Kaseinl6sungen f/~llt der k a t a - p h o r e t i s c h e r m i t t e l t e I E P der Bakterien nicht ganz mit dem F l o c k u n g s - m a x i m u m zusammen. [Auf der Oberfl~chenladung der Bakterien kann die Abweichung abet nicht beruhen, weil sie nach den mitgeteilten Messungen ,,offenbar mit der Bakteriengr6i~e nicht zusammenzuhi~ngen seheint". Doch k6nnte sich darin m. E. die zuerst von Wo. P a u l i abgeleitete Selbst/~ndigkeit m e h r e r e r Wendepunkte in der quasi-isoelektrischen Zone, speziell die ver- schiedene Lage des wahren isoelektrischen Stadiums und des Neutralteilehen- maximums KuSern; ob das zutrifft, sollte vor allem bei Bac. subtilis geprfift werden. E . W . und A. E. S t e a r n haben bei diesem fibrigens fiir das Ad- sorptionsmaximum einen mit der maximalen Flockung dicht zusammenfallenden Wert erhalten. - - Ref.]
Wie schon in der frfiheren Arbeit Y a m a h a s wird weiterhin eine Be- ziehung der Lage des IEP zur Art der G r a m f ~ r b u n g abgelehnt. Jim Sinne der eben genannten Autoren sind unter den bier als gramnegativ betrachteten Bakterien aber mindestens keine typischen F~lle, h6chstens ,,Gram-variable organisms" zu finden; es sei ferner an die neuen Untersuchungen von M. G u t s t e i n in Arch. f. Mikrobiol. 4 (1933) erinnert.]
Die kurzen Angaben fiber den E i n f l u B de r v e r s c h i e d e n e n P u f f e r - 1 6 s u n g e n auf die Lage des IEP sind ffir die weitere Durehdringung des Gebietes wegen einer l~eihe damit zusammenh~ngender anderer Ergebnisse wichtig, mit denen sie gut in Einklang zu bringen sind (Keimprozente von Pollen, I~ o b b i n s- Effekt ; vgl. auch J. S m a 11 s ,,Equilibrium points").
H a n s P f e i f f e r (Bremen).
Cole, William H., and J. B. Allison, Stimulation by the mineral acids, hydro- chlorie, sulfuric, and nitric, in the sunfish Eupomotis. Journ. Gen. Phys. 16, 677--684, 1933.
Versuche A l l i s o n s (ibid. 15, 621, 1932) an Eupomotis gibbosus mit HC1- L6sungen sind hier auf die Anwendung yon H2SO 4 und HNOa ausgedehnt worden. Wieder zeigen sich die untersuchten Stimulationswirkungen f iber - w i e g e n d y o n d e n H' a b h ~ n g i g , wiihrend ein Einflul~ der Anionen kaum erkennbar ist. [Bemerkenswerterweise eignen sich zu den Versuchen aber an die Laboratoriumswelt gew6hnte Individuen besser als frisch gesammelte; ob sich das Ergebnis daher verallgemeinern li~l~t ?]
H a n s P f e i f f e r (Bremen)'.
Wille, F., Puffergr6fle und ~uftreten von Pflanzenkrankheiten. Ztrbl. Bakt. (II) 87, 301--331, 1933.
Die Zeiten gr6gter Anf~lligkeit beispielsweise yon Pinus- und Vitis- Arten ffir diverse parasit~re Erkrankungen fallen mit einer auff~lligen Ab-
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n a h m e d e r P u f f e r u n g des P r e i ] s a f t e s der BlOtter (und mit zunehmender C~ fiberhaupt, also vielleicht Ann/therung an den zellul/~ren I E P ?) zusammen, wobei unter Pufferung der Konzentrationsunterschied bei der Titrat ion der reinen Mineralsi~uren und der Prel~si~fte verstanden wird. Bei zahlreichcn andern Pflanzen linden sich/~hnliche, nut der Zeit nach verschobene Pufferungs- minima [wir linden also die zuerst wohl yon F. B o a s ausgesprochene H e r a b - s e ~ z u n g d e r F u n k t i o n s t t i c h t i g k e i t beim I E P best~tigt].
H a n s P f e i f f e r (Bremen).
Francis, W.D., The production of protein by inorganic material; evidence sug- gestive of the generation of life. Proc. Roy. Soe. Queensland 44, 23--40, 1933.
Francis, W. D., The origin, classification and organic relationships of the protein produced by inorganic fcrruginous material. Ibid. 45. 1--15, 1934.
Ahnlich wie M o o r e und W e b s t e r (Proc, Roy. Soc. London, B, 87, 163 u. 556, 1913 u. 1914), welche sich das Leben in kolloiden LSsungen yon Eisen- salzen oder -oxyden bei Gegenwart yon CO~ und unter Einwirkung des Sonnen- lichtes entstanden denken, hat Verf. sehon friiher (ibid. 37, 98, 1926) die Hypothese vertreten, dab zur urspriinglichen Bildung plasmatischer Kolloide gewisse k o l l o i d e F o r m e n des l%ostes beigetragen haben, wobei solch erste , ,Lebensformen" ihre Energie aus der Wiederoxydation der im Licht redu- zierten Eisenverbindungen geschSpft haben kSnnten. In der ersten Arbeit versucht Verf., durch 10 chemische M i k r o p r o b e n die Entstehung yon Kohle- hydraten und EiweiB in den angestellten Modellversuchen mit Eisendraht wahrscheinlich zu machen. Den Einwand, dab es sich dabei um Verunreini- gungen handeln kSnnte, sucht er durch eine sicher nicht unbestr i t ten bleibende Folgerung der Eiwei~bildung im Gefolge der C02-Assimilation zu entkr/fften. Welter wird auf Versuche O. W a r b u r g s und auf das Verhalten von Eisen- bakterien Bezug genommen.
Zu weiterer Stfitzung der Hypothese wird in der andern gleich anregenden Arbeit zuerst die mikroskopische S t r u k t u r des F e r r i h y d r o x y d s und dessen , ,Verwandtschaft" mit Proteinen untersueht. Die Eignung der Eisenverbindung als E n e r g i e q u e l l e u n d a ls A n z i e h u n g s p u n k t des CO~ wird sodann wieder- gefunden im Verhalten der Chromatine yon Leptothrix und Spirophyllum; be- sondere Bedeutung wird wieder ~bereinst immungen bei F~rbungsversuchen und mikrochemisch en Proben beigelegt, und die Demonstrat ion des C h r o m a t i n - c h a r a k t e r s der in den Modellversuchen auftretenden ProteinkSrper ffihrt nun auch zur Diskussion yon Ansichten E. A. M i n c h i n s (Brit. Assoc. Advanc. of Sc. Manchester 1915) fiber primitive ultramikroskopische Partikel als Ursprung erster Lebewesen.
Man kann den Mut des Verf.s nur bewundern, sogleich an die sicher s c h w i e r i g s t e N a c h a h m u n g yon Lebenserscheinungen m Assimilation und Stoffwechsel - - heranzugehen. Es ist nur noch nicht erwiesen, da~ die For- schung schon fiber al]e dazu erforderlichen Vorkenntnisse verffigt; es wird aber erst zu zeigen sein, ob in den vielen v e r s c h i e d e n e n Versuchen Irr t f imer unterlaufen sind. Aber besser hi~tte man sieh wohl vorl/~ufig auf die Ver- zeichnung stoffwechselchemischer ~7bereinstimmungen besehr/~nkt und nicht auf eben nur diese e ine Seite des ,,Lebensgeschehens" den ~ unbewiesenen - - Schlu~ gleicher Entstehung erster Lebensformen gegrfindet.
H a n s P f e i f f e r (Bremen).
Dusi, H., Recherches sur la nutrition de quelques Eugl~nes I e t II . Ann. de l ' Insti t . Pasteur 50, 550--597, 641--690, 1933.
Schon als neuer Wegweiser zur Kul tur der untersuchten Euglena gracilis K l e b s der stehenden Gew/isser sind die Ergebnisse der zahlreichen Variationen der Kulturbedingungen (brauehbare N- und C-Queilen, Verdunkelungswirkung)