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Radiogrammc yon den Hohlr~umon in Ohr und Nasc. Non

Dr. Gustav Briihl in Berlin.

(Mit 4 Abbildungen.)

In meiner Abhandlung~): ,,Die anatomischen Darstellungs- weisen der Hohlr~ume des 0hres und dcr Nase ~, wurde neben der Corrosion und der an der Hand des Katz 'schen Verfahrens ausgebildeten Quecksilberinjection die RSntgenphotographie am- pfohlen.

Die beigegebenen Radiogramme wurden yon uns nach der a. a. O. beschriebenen Methode im RSntgencabinet der chirur- gischen Klinik in Freibur~ i. Br. in Gemeinschaft mit Herrn Col- legen Dr. P e r t z aufgenommen.

Die HohlrKume ia Ohr nnd ~qase sind mit far RSntgen- strahlen undurchl~ssigem Quccksilber geftillt; sic erscheinen auf dan Bildern durch dan hellen durchlKssigen Knochen hindurch als sehwarze Schatten auf die 0berfl~che projicirt.

So bekommen wir einen Ueberblick yon dam Ban und yon tier Lage des knSchernen Labyrinthes im Schl~fenbeine; wir ge- winnen eine Anschauung iiber die ¥ertheilung der spongiSsen und eompacten Knochensubstanz im Schl~fenbeine, tiber dan Ver- lauf des Aquaeduetus cochleae (Fig'. 1); nur die Schneeke bleibt dnreh Uebereinanderfallen ihrer Windungen undeutlich.

Auch zu vergleichend anatemisehen Stu4ien kann die Me- rhode dienen (Fig. 2).

Uebersich~sbilder des Mittelohrsystems erh~lt man, wenn man die Tub. Eustaeh. zum Eingiessen des Quecksilbers an einem Viertelsch~del benutzt (Fig. 3).

Will man die Beziehungen der ~qebenhShlen zur MuM- und SchadelhShle betraeh~en, so ftillt man an einem halben

1) Bri~hl~ Anatom. Anzeiger XIII, 3; XIV: 9, 16. Monatsschrift ftir Ohreaheilkunde 1896. S. 504.

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Sehiidel die NebenhShlen dureh ihre Ostien mit Quecksilber (Fig. 4).

Die Aufnahmen derartig vorbereiteter Pr~parate lassen sich mannigfach gestalten, je nach der Seite, yon welcher aus man

I. K i n d l i e h e s S c h l ~ f e n b e i n : L a b y r i n t h mit Queck- s i l b e r geftt l l t .

Fig. 1.

1 Squama. 2 Prec. zygomaiieus. 3 0 b e r e Kante der Pyramide. 4 Spongi~ser Knoohen. 5 Compactor Knoehen. 6 Prec. mastoideus. 7 Sut. squamomastoidea. 8 Spitze der l~yramide. 9 Cochlea.

I0 Arcus semieireularis superior. 11 ~ ~ posterior. 12 ~ ~ lateralis. 13 Ampulla ossea posterior. 14 Aquaeductus cochleae.

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dieselben macht, und je nach Answahl der Hohlraume, welehe man znr Anschauung bringen will.

Die genaue Methodik des Verfahrens ist a. a. O. beschrie- ben. Bier soll nur der Vortheil der MeChode, dass wir mit ihr yon einem Tage znm anderen, ohne das Pr~parat zu zerstSren,

II. Schl~feubein eines Affen (der a l ten Wel¢): Labyr inth mit Quccksi lber gefUllt.

Fig. 2.

1 8quama. 2 Proc. zygomaticus. 3 Pyramide. 4 Proc. mastoideus (cellulae). 5 Cochlea. 6 Areus semielreularis superior. 7 ~ ~ posterior. 8 ~ ~ lateralis. 9 Ampulla ossea superior.

10 ~ ~ posterior. 11 Crus commune. 12 Anfang des Aquaeduetns cochleae.

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ein Bild vom Labyrinth und den NebenhShlen der Nase ge- winnen kSnnen, hervorgehoben werden.

IIL GehSrpritparat: Durch die Tab. Eust. ist Queck- s i lber in die Mittclohrr~tume g e g o s s e n ; Sinus trans-

versus mit S tann io l ausge leg t .

Fig. 3.

i Stylize tier Pyramide. 20bere Kante tier Pyramide. 3 Sinus transversus. 40zziput. 50s t . phar, tubae. 6 Knorpeliger Theil der Tube (dilatirt). 7 Isthmus and Pars ossea tubae. 8 Cavum tympani. 9 Adltus ad antrum mastoideum.

10 Antrum mastoid. 1l Cellulae mastoldeae. 12 Spitze des /)roe. mastoid. 13 Hintere Rachenwand, 14 Atlas. 15 Epistropheus.

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IV. Halber Sch~dcl mit Weichthei len: NebenhShlen mit Quecks i lber gefiillt; 0st. phar. tubae.

Fig. 4.

1 StirnhShle. 2 ¥ordere 3 l~1ittlere ~ SiebbeinzelIen, 4 Keilbeinh~hle, 5 Sella turoic~, 60rbitaldach,

0berkieferh~hle. 8 Nasenboden. 9 ]~arter Gaumen.

I0 Erster ~lolarzahn. II Areus palatoglossus. 12 Zunge. 13 Arcus palatopharyngeus. 14 Can. mandibularis. 15 Ost. phar. tubue. 16 Proc. condyloideus des Unterkiefers. 17 Prac. mastoideus. 18 Atlas. 19 Epistropheus. 20 Oociput. 21 Unterlippe. 22 Oberlippe. 23 Oberkiefer.

Archly f. Ohrenheilkmlde, XLVL Bd. ~J