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512 Referate der zweitenFrfihjahrstagung durch Hydroxyzin (50 mg/kg subcutan), Chlorpromazin (5 mg/kg sub- eutan), Orphenadrin (25 mg/kg subcutan), SKF 525A (50 mg/kg intra- peritoneal), Azacyclonol (75 mg/kg intraperitoneal), Pipradrol (20 mg/kg intraperitoneal) und Panthesin (30 mg/kg subcutan) herabgesetzt, wenn diese Stoffe 1/_ 1 Std vorher gegeben werden. Kurz vorher verabreiehtes Phenobarbital (10 mg/kg subeutan), Primidon (100 mg/kg oral), Methoin (60 mg/kg oral), Trimethadion (500 mg/kg subcutan) Glutethimid (25 mg/kg subeutan), Urethan (500 mg/kg intraperitoneal) und Morphin (10 mg/kg subeutan) hemmen die Krampfwirkung des Bemegrids. Wenn SKF 525A 48 Std vorher gegeben wird, vergr6~ert es die CEDso des Bemegrids um :J:20~ . Vorbehandlung mit Phenobarbital (100 mg/kg su~ocutan), Primidon oder Methoin 48 Std vorher, macht die CEDs0 um 25~ bzw. 9~ und 14~ ]cleiner als bei den Kontrollen). 4 Tage nach der Verabreichung yon Phenobarbital (100 mg/kg subcutan) wurde noch eine deutliche Verstis der Krampfwirkung des Berne- grids gesehen. :Die LDs0 des Bemegrids wurde jedoch yon 48 Std vorher gegebenem Phenobarbital nicht beeinflu~t. Bei 48 Std vorher mit Phenobarbital, Primidon oder Methoin vor- behandelten M&usen war der Prozentsatz der auf einem minimalen Elektroschock mit Kri~mpfen reagierenden Tiere nicht erh6ht. :Die beobachtete Umkehrung des Einfiusses von Antikonvulsiva auf die Krampfwirkung des Bemegrids hat wahrscheinHch eine andere Ur- sache als die Umkehrung des Einflusses auf die Darter der Itexobarbital- narkose 1. 24 Std nach der Verabreichung yon Phenobarbital ist die Hexobarbitalnarkose bereits um 33~ verkiirzt; die CE:Ds0 des Berne- grids ist dann jedoch noch um 500/0 erhSht. Literatur 1 Ri)~Kv,,Cruz.L. : Die Beeinflussung der ttexobarbitalnarkose durch vorher ver- abfolgte Pharmaka. Naunyn-Schmiedeberg'sArch. exp. Path. Pharmak. 240, 218 (1960). Dr. C~R.L. R~K~,, Labora~oriumvoor Pharmacologie der Vrije Universiteit Amsterdam/Niederlande, Prins Hendriklaan 31 K. STOEI'EL u. G. KR0~EBERG (Wuppertal-Elberfeld): Reflexhem- mende und narkotische Wirkung yon Schlafmitte]n Evipan und Pentobarbital hemmen die polysynaptischen Riicken- marksreflexe an der deeerebrierten Katze in Dosen, die am wachen Tier bereits narkotisch wirken. Die Wirkung auf die spinalen Mechanismen ist mit der Wirkung auf die supraspinalen Zentren eng verkniipft. Dem- gegeniiber bewirken die spezifisehen Hemmstoffe der interneuronalen Erregbarkeit, die sogenannten Muskelrelaxantien wie z. B. Mephenesin

Reflexhemmende und narkotische Wirkung von Schlafmitteln

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512 Referate der zweiten Frfihjahrstagung

durch Hydroxyzin (50 mg/kg subcutan), Chlorpromazin (5 mg/kg sub- eutan), Orphenadrin (25 mg/kg subcutan), SKF 525A (50 mg/kg intra- peritoneal), Azacyclonol (75 mg/kg intraperitoneal), Pipradrol (20 mg/kg intraperitoneal) und Panthesin (30 mg/kg subcutan) herabgesetzt, wenn diese Stoffe 1 / _ 1 Std vorher gegeben werden. Kurz vorher verabreiehtes Phenobarbital (10 mg/kg subeutan), Primidon (100 mg/kg oral), Methoin (60 mg/kg oral), Trimethadion (500 mg/kg subcutan) Glutethimid (25 mg/kg subeutan), Urethan (500 mg/kg intraperitoneal) und Morphin (10 mg/kg subeutan) hemmen die Krampfwirkung des Bemegrids.

Wenn SKF 525A 48 Std vorher gegeben wird, vergr6~ert es die CEDso des Bemegrids um :J:20~ . Vorbehandlung mit Phenobarbital (100 mg/kg su~ocutan), Primidon oder Methoin 48 Std vorher, macht die CEDs0 um 25~ bzw. 9~ und 14~ ]cleiner als bei den Kontrollen). 4 Tage nach der Verabreichung yon Phenobarbital (100 mg/kg subcutan) wurde noch eine deutliche Verstis der Krampfwirkung des Berne- grids gesehen. :Die LDs0 des Bemegrids wurde jedoch yon 48 Std vorher gegebenem Phenobarbital nicht beeinflu~t.

Bei 48 Std vorher mit Phenobarbital, Primidon oder Methoin vor- behandelten M&usen war der Prozentsatz der auf einem minimalen Elektroschock mit Kri~mpfen reagierenden Tiere nicht erh6ht.

:Die beobachtete Umkehrung des Einfiusses von Antikonvulsiva auf die Krampfwirkung des Bemegrids hat wahrscheinHch eine andere Ur- sache als die Umkehrung des Einflusses auf die Darter der Itexobarbital- narkose 1. 24 Std nach der Verabreichung yon Phenobarbital ist die Hexobarbitalnarkose bereits um 33~ verkiirzt; die CE:Ds0 des Berne- grids ist dann jedoch noch um 500/0 erhSht.

Literatur 1 Ri)~Kv,, Cruz. L. : Die Beeinflussung der ttexobarbitalnarkose durch vorher ver-

abfolgte Pharmaka. Naunyn-Schmiedeberg's Arch. exp. Path. Pharmak. 240, 218 (1960).

Dr. C~R. L. R~K~,, Labora~orium voor Pharmacologie der Vrije Universiteit Amsterdam/Niederlande, Prins Hendriklaan 31

K. STOEI'EL u. G. KR0~EBERG (Wuppertal-Elberfeld): Reflexhem- mende und narkotische Wirkung yon Schlafmitte]n

Evipan und Pentobarbital hemmen die polysynaptischen Riicken- marksreflexe an der deeerebrierten Katze in Dosen, die am wachen Tier bereits narkotisch wirken. Die Wirkung auf die spinalen Mechanismen ist mit der Wirkung auf die supraspinalen Zentren eng verkniipft. Dem- gegeniiber bewirken die spezifisehen Hemmstoffe der interneuronalen Erregbarkeit, die sogenannten Muskelrelaxantien wie z. B. Mephenesin

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und Phenyramidol, keine Narkose, sondern nur eine Abschwiichung oder Aufhebung der polysynaptischen t~eflexe.

Das in unseren Laboratorien yon PET~RSEN synthetisierte Bayer 14:08 ~ 2-)s163 nimmt eine Mittelstellung zwischen beiden Substanzgruppen ein. An Miiusen, Kaninchen, Katzen und Itunden ruft es in h6heren Dosen ein reversibles Toleranzstadium der Narkose hervor. Die polysynaptischen gficken- marksreflexe der decerebrierten I~atze werden aber schon mit einem Zwanzigstel der narkotisehen Dosis gehemmt. Die muskelrelaxierende Wirkung ist demnach spezifiseh und im Gegensatz zu derjenigen der Barbiturate yon der narkotisehen Wirkung differenzierbar.

Die Sonderstellung der Substanz zeigt sich auch in der Beeinflussung pharmakologischer Kr/~mpfe: W/~hrend Evipan und Pentobarbital die Cardiazolkrgmpfe sts als die Stryclminkr/~mpfe hemmen, werden durch Melohenesin und Phenyramidol nur die Strychninkr~mpfe herab- gesetzt. Bayer 1408 hemmt beide I~rampfformen, die Strychninkr/~mpfe bevorzugt, die Cardiazolkri~mpfe in h6heren, subnarkotisehen Dosen.

Auf Grund der unterschiedliehen Spezifit~t der muskelrelaxierenden und narkotisehen Wirkungen ist zu erwarten, dab bei Anwendung niedriger, nur noeh hypnotiseh wirkender Dosen als Schlafmittel die reflexhemmende Wirkung yon Bayer 1408 noeh zur Geltung kommt, wi~hrend dies bei den fiblichen Schlafmitteln, insbesondere den Barbi- tura~en, nieht der Fall ist. Im tIinblick auf die engen Beziehungen zwisehen Sehlaf nnd Muskelerschlaffung k6nnte dies ffir die F6rderung des Eintritts und den Verlauf des Sehlafes yon Bedeutung sein.

l)rofessor Dr. G. J~RON~B~G, Pharmakologisehes Laboratorium der Farbenfabriken Bayer, Wupper~M-Elberfeld

A. H. STAIB (Dresden): Untersuchungen fiber den EintluB yon Phar- marka mit zentraler Wirkungskomponente ant den Gasstol~weehsel der Karausehe

Stoffweehselmessungen am Fisch warden bisher fast aussehliel3Hch mit vergleiehend-physiologischer ~ragestellung vorgenommen, obwohl der Kaltblfiter wegen der fetflenden Thermoregulation ffir Stoffwechsel- versuche mit pharmakologischer Zielsetzung besonders geeignet er- seheint. Es wurden deshalb Untersuchungen an der Karausche fiber den EinfluB der zentral angreifenden Stoffe Chlorpromazin, Itexobarbital, Phenobarbital, ~thylurethan, ~thanol, Stryclmin und des peripher an- greifenden 2,4-Dinitrophenol auf den Gasstoffwechsel durchgeffihrt. Der Sauerstoffverbrauch wurde kontinuierlich mittels einer elektro-chemi- sehen DurehfluBmegzelle bestimmt 1. Die naeh Substanzgabe erhaltenen