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Thema des Monats Im Reisefieber – das Schüler-Ferien-Ticket Reiseziele Sagenumwobenes Ritual mit hübscher Hütesholle Netz und Technik Moderne Stellwerke für sicheren Zugverkehr Partner im SPNV Die DB Regio AG im Thüringer Nahverkehr Neues Gewinnspiel Übernachtung für 2 Perso- nen im Erlebnishotel „Altes Knasthaus Fronveste“, inkl. Kloßessen Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH T H Ü R I N G E R TAKTE DAS MAGAZIN DER NVS THÜRINGEN REGIO Juni 2008

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Thema des Monats

Im Reisefi eber –das Schüler-Ferien-Ticket

ReisezieleSagenumwobenes Ritual mit hübscher Hütesholle

Netz und TechnikModerne Stellwerke für sicheren Zugverkehr

Partner im SPNVDie DB Regio AG im Thüringer Nahverkehr

NeuesGewinnspielÜbernachtung für 2 Perso- nen im Erlebnishotel „Altes Knasthaus Fronveste“,

inkl. Kloßessen

NahverkehrsservicegesellschaftThüringen mbH

T H Ü R I N G E R TAKTEDAS MAGAZIN DER NVS THÜRINGEN

REGIOJuni 2008

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3REGIOTAKTE06.2008

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wie kommen Schüler am besten durch die Sommer-ferien? Sicher, da sind die Tage bei den Großeltern oder der gemeinsame Urlaub mit den Eltern. Für die restliche Zeit hat die NVS – Nahverkehrsservicegesell-schaft Thüringen mbH in enger Zusammenarbeit mit 34 Bahn- und Busunternehmen auch in diesem Jahr wieder ein Angebot. Das Schüler-Ferien-Ticket Thürin-gen wird abermals aufgelegt und bietet 42 Tage Rei-sespaß durch Thüringen. Zahlreiche Bonuspartner gewähren Nachlässe und sichern ein sorgenfreies „Eintauchen“ in die Ferien. Mehr dazu lesen Sie im Titelthema.

Um die Sicherheit im Zug müssen Sie sich dabei keine Sorgen machen. Nach aktuellen Erhebungen zählt die Bahn zu den sichersten Verkehrsmitteln. Das ist nicht zuletzt auch darum so, weil stetig in neue Techniken investiert wurde. Wie sich die Sicherungstechnik bei der Eisenbahn im Laufe der Jahre änderte, lesen Sie ebenfalls in diesem Heft.

In unserer beliebten Rubrik Reiseziele entführen wir Sie diesmal nach Meiningen. Dort fi ndet alljährlich das Hütesfest zu Ehren der „Erfi ndung“ des Thüringer Kloßes statt. Drei Tage lang wird dabei gefeiert und natürlich gibt es auch Klöße. Unser aktuelles Gewinn-spiel verhilft Ihnen mit etwas Glück zu einem exklusi-ven Kloßessen und der anschließenden Übernach-tung im Alten Knasthaus Fronveste. Viel Glück beim Mitspielen!

Auch in diesem Monat widmen wir uns der Tradition und berichten in unserer Serie zur Werrabahn über die schwierigen Nachkriegsjahre und die erste Zeit in der DDR. Als Kontrast dazu werfen wir einen Blick in

die Gegenwart des Nahverkehrs auf der Schiene und stellen Ihnen die DB Regio AG als Partner im Nahver-kehr auf Thüringer Schienen vor.

Apropos näher vorstellen: Die NVS zeigt sich im Inter-net ab sofort von einer noch besseren Seite. Schauen Sie doch mal auf unseren neuen Auftritt: www.nvsthueringen.de.

Ihr

Volker M. HeepenGeschäftsführer

Editorial

In dieser Ausgabe

04 Thema des MonatsRund um die Uhr auf Schiene und Straße

06 ReisezieleSagenumwobenes Ritual mit hübscher Hütesholle

08 PosterImpressionen vom Tag der offenen Tür bei der Erfurter Bahn

10 Netz und TechnikModerne Stellwerke für sicheren Zugverkehr

12 Partner im SPNVDie DB Regio AG im Thüringer Nahverkehr

13 SerieWerrabahn – Bahnverkehr entlang der Grenze

14 AktuellGewinnspiel

Signalmasten fliegen ein Neu im Netz: Die Website der NVS Schneller nach Regensburg und München Neuer Fotowettbewerb der NVS Bessere Anschlüsse im Frühverkehr Wissen für Eisenbahnfreunde Baustellen

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Thema des Monats

Rund um die Uhr auf Schiene und StraßeMobil im Sommer dank Schüler-Ferien-Ticket Thüringen

Das Schüler-Ferien-Ticket Thüringen erlaubt es Schülern auch in diesem Jahr, zahlreiche Verkehrsmittel vieler Unterneh-men zu nutzen

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In wenigen Wochen beginnen sie, die von tausenden Schülern erwarteten Sommerfe-rien. Was stellt man mit so viel Freizeit an? An Angeboten im Freistaat mangelt es nicht. Aber wie gelangt man an das favorisierte Ziel? Auch in diesem Jahr ist dieses Pro-blem – dank des Schüler-Ferien-Tickets Thü-ringen (SFT) – bereits gelöst. Seit 2003 sorgt das SFT dafür, dass junge Menschen in Thüringen in den Ferien mobil bleiben. In diesem Jahr können Schüler 42 Tage unbegrenzt lange durch den Freistaat fahren. Dieser Fakt verdeutlicht eindrucks-voll den wohl größten Vorteil, den das An-gebot bietet. Denn für 19 beziehungsweise neun Euro sind Schüler bis 21 Jahre rund um die Uhr mit dem öffentlichen Personen-nahverkehr auf Schiene und Straße unter-wegs. So ist das SFT quasi die Ferien-Flatrate für Bahn und Bus. Für Volker M. Heepen, Ge-schäftsführer der NVS – Nahverkehrsservice-gesellschaft Thüringen mbH ein Erfolg: „Durch die konstruktive Zusammenarbeit aller beteiligten Verkehrsunternehmen un-ter der Federführung der NVS ist es auch in diesem Jahr gelungen, ein attraktives Ange-bot aufzustellen.“

Zwei Bausteine kennzeichnen das SFT: Das eigentliche Schüler-Ferien-Ticket und die Sommer-Sonnen-Ferien-Uhr. Während das erstgenannte Ticket in Zügen sowie Stra-ßenbahn- und Busunternehmen gilt, er-möglicht das zweite Angebot Kindern und Jugendlichen die Nutzung von 23 regio-nalen Verkehrsunternehmen. Zusätzlich

Zahlen & Fakten

• Teilnehmende Verkehrsunter- nehmen: 34• Zielgruppe: Schüler bis zum 21. Le- bensjahr ohne eigenes Einkommen• Gültigkeit: vom 10. Juli bis 20. Au- gust 2008• Kosten: 19 Euro für das Schüler- Ferien-Ticket, 9 Euro für die Sommer- Sonnen-Ferien-Uhr. Beide Bausteine gelten für beliebig viele Fahrten in- nerhalb der beteiligten Unternehmen.• Verkauf: ab 15. Juni. Das Schüler- Ferien-Ticket wird in DB-Reisezent- ren, Reisebüros, an DB-Automaten, in Verkaufsstellen, an Automaten und bei den Busfahrern der beteiligten Unternehmen sowie in Ticketshops der OTZ, TLZ und TA verkauft. Die Sommer-Sonnen-Ferien-Uhr gibt es bei allen daran beteiligten Busunter - nehmen.

Teil des Bonusprogramms: Das Planetarium Jena

·

attraktiv wird das Ticket durch ein Bonus-heft, das viele Ermäßigungen in Thüringer Freizeiteinrichtungen ermöglicht. Schüler, die das Ticket an den Automaten der betei-ligten Unternehmen kaufen, erhalten einen Gutschein. Diesen können die Fahrgäste in DB Reisezentren, in den Verkaufsstellen oder beim Busfahrer gegen das Bonusheft ein-tauschen. Sparen lässt sich damit bei einer Vielzahl von Angeboten, etwa der Sommer-rodelbahn Eckartsberga, der Wartburg oder dem Planetarium Jena. Dazu locken Bow-ling, Billard, Museen, zahlreiche Schwimm-bäder, aber auch die „Unterwelt“ mit den Feengrotten oder der Barbarossahöhle. Der Gesamtwert der Coupons beläuft sich auf etwa 50 Euro.

Auch dabei: Das Saalemaxx in Rudolstadt

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4 REGIOTAKTE 06.2008

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Seit Einführung des SFT steigen die Nutzer-zahlen stetig. Im vergangenen Jahr fuhren rund 10 Prozent mehr Schüler als im Jahr davor auf diese kostengünstige Weise durch die Sommertage. Dabei sank die Schülerzahl im Freistaat Thüringen im Ver-gleichszeitraum um über 12 Prozent. Zu schätzen wissen die jungen Nutzer vor allem den günstigen Preis. Exemplarisch seien drei Schüler aus dem Perthes-Gymna-sium Friedrichroda genannt: Die 17-jährige Patricia sagt: „Der Preis ist wirklich unschlag-bar, ich bin im vergangenen Jahr täglich von Friedrichroda gefahren.“ Auch die gleichaltrige Jana nutzte das SFT sehr gern. „Ich musste oft nach Gotha und konnte so kostengünstig pendeln.“ Ihre Freundin Chris tina lobt den Ansatz allgemein: „Mobi-lität ist wichtig, da kommt das Ticket denen zugute, die keine Fahrerlaubnis haben.“ Ein-ziger Nachteil: Noch gibt es Verkehrsunter-nehmen, die nicht Partner des SFT sind. Die NVS wird laut Geschäftsführer Volker M. Heepen aber weiterhin alles daran setzen, die bestehenden Partnerunternehmen des SFT zu halten und neue dazu zu gewinnen. So sichert das SFT die „Fahrgäste von mor-gen“. Denn Schüler, die bereits jetzt den öf-fentlichen Personennahverkehr auf Schiene und Straße als günstiges Verkehrsmittel entdecken, werden ihn auch später für ihre Fahrten in Erwägung ziehen und so lang-fristig stärken.

Vom SFT sind aber nicht nur die Schüler selbst überzeugt. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zeichnete das SFT im Jahr 2006 in der Sonderkategorie „Das beste Kooperationskonzept“ aus. Über-zeugend war hier vor allem die hohe Zahl der Bonuspartner.

Thema des Monats

Maßgeschneiderte Angebote für alle Schüler

Das Schüler-Ferien-Ticket richtet sich an Schüler, die sowohl in Nahverkehrs-zügen der zweiten Klasse in Thüringen als auch in Straßenbahnen und Bussen der beteiligten Verkehrsunternehmen unterwegs sein wollen.

Die Sommer-Sonnen-Ferien-Uhr gilt dagegen schwerpunktmäßig im Regio-nalbusverkehr. Sie eignet sich beson-ders für jüngere Schüler, die ihre nähere Umgebung kennen lernen wollen.

Das Ticket im Netz

Das Schüler-Ferien-Ticket Thüringen hat eine eigene Website. Reinklicken lohnt sich hier, denn es finden sich nicht nur Informationen über die Bo-nuspartner, die Ziele und Veranstaltun-gen, sondern es gibt auch etwas zu ge-winnen. Bei den Online-Gewinnspielen erwarten die Teilnehmer attraktive Preise.www.sft-thueringen.de

Die teilnehmenden Verkehrsunternehmen

Wachsender Erfolg mit Zukunftschance

Sommer-Sonnen-

Ferien-Uhr (9 Euro)Schüler-Ferien-Ticket (19 Euro)

Cantus Verkehrsgesellschaft mbH - x

DB Regio AG - x

Erfurter Bahn GmbH (EB) - x

Erfurter Verkehrsbetriebe AG (EVAG) - x

EW Bus GmbH x x

Geraer Verkehrsbetrieb GmbH (GVB) - x

IOV Omnibusverkehr GmbH Ilmenau (IOV) x x

Jenaer Nahverkehrsgesellschaft mbH (JeNah) - x

JES Verkehrsgesellschaft mbH x x

Kommunale Verkehrsgesellschaft mbH Eisenach (KVG)(ausgenommen Linie 10a) x x

LinienVerkehrsKooperation Hildburghausen GmbH (LVK) x -

Meininger Busbetriebs GmbH (MBB) x x

Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn x x

Omnibusbetrieb Ansehn x -

Omnibusverkehr Oberland GmbH (OVO) x x

Omnibusverkehr Saale-Orla-Rudolstadt GmbH (OVS) x x

Omnibusverkehrsgesellschaft mbH Sonneberg (OVG) x x

Personen- und Reiseverkehrs GmbH Greiz (PRG) x x

Personenverkehrsgesellschaft mbH Apolda - x

PersonenverkehrsgesellschaftNeuhaus am Rennweg mbH (PVG) x x

RBA Regionalbus Arnstadt GmbH (RBA) x x

Regionalbus GmbH Unstrut-Hainich u. Kyffhäuserkreis (RBUH) x x

Regionale Verkehrsgemeinschaft Gotha GmbH (RVG) x x

Regionalverkehr Gera/Land GmbH (RVG) x x

Salza Tours, Inh. Lutz König (ST) x x

Städtische Nahverkehrsgesellschaft mbH Suhl/Zella-Mehlis (SNG) - x

SüdThüringenBahn GmbH (STB) - x

Thüringerwaldbahn und Straßenbahn Gotha GmbH (TWSB) (nur Tarifzone 01 Stadtverkehr Gotha) x x

ThüSac Personennahverkehrsgesellschaft mbH (ausgenommen Linie 250) x x

Verkehrsbetriebe Nordhausen GmbH - x

Verkehrsgesellschaft Wartburgkreis mbH (VGW) x x

Verkehrsgesellschaft Südharz mbH (VGS) x x

Verwaltungsgesellschaft des ÖPNV Sömmerda und Weimar mbH (VWG) x x

Vogtlandbahn GmbH - x

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* Hier werden die jeweiligen Tickets anerkannt, aber nicht verkauft

Das offi zielle Imagemotiv des SFT·

5REGIOTAKTE06.2008

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Reiseziele

Meiningen ist bekannt für die Thüringer Klöße. Alljährlich wird die Schöpfung dieser Speise gefeiert – mit dem Hütesfest.

Sagenumwobenes Ritual mit hübscher Hütesholle

Ein Sonntag ohne Klöße ist kein Sonntag, heißt es in Thüringen. Am 6. Juli allerdings bleibt zu Hause die Küche kalt. Denn an die-sem Tag geht es mit der Bahn nach Meinin-gen an der Werra, auch liebevoll „Kloßheim an der Soße“ genannt. Die Sage erzählt, dass die Leibspeise „Hütes“ in jener kleinen Resi-denzstadt erfunden wurde. Darum feiert Meiningen alle Jahre wieder rund um den Thüringer Kloß das dreitägige Hütesfest mit dem Festumzug, der um 11 Uhr durch die Straßen der südthüringischen Kleinstadt zieht. Dort wird auch das Hütesritual auf der großen Marktbühne zelebriert, bei dem die hübsche Hütesholle als Kloßprinzessin die Hüterin des Rezepts verkörpert – und dieses

an den Bürgermeister übergibt. „Guten Appetit“ wünscht dann Medizinstudentin Manuela König, die aktuelle Hütesholle.

Natürlich steht auch der Kloß auf dem Spei-seplan. Rund 6.000 Klöße werden an diesem Tag in der ganzen Stadt verspeist. Kein Wun-der: „Der Thüringer Kloß ist in Kombination mit Braten und Sauce vor allem traditionell an einem Sonntag einfach das Nonplusultra“, schwärmt selbst die amtierende Hütes-holle. Sie legt den Besuchern das beschau-liche Meiningen mit seinem „ganz per -sönlichen Charme“ ans Herz: „Das Städtchen gibt mir ein Gefühl der Geborgenheit. Zum Beispiel der Englische Garten, der wildro-

mantisch imponiert, das Südthüringer Staatstheater, bekannt durch Gastspiele in ganz Europa, oder die vielen Museen und historischen Gebäude“, zählt sie auf.

Das denkmalgeschützte Schlundhaus, un-weit vom Meininger Theater gelegen, gilt auch heute noch als Inbegriff für die Leib-speise der Meininger, den original „Mänin-ger Hüts“, jener heiß geliebten Kartoffelklö-ße also. Die aus Grimms Märchen von der Goldmarie und der Pechmarie bekannte Frau Holle – auch Hulda genannt, eine my-thologische Gestalt des deutschen Volks-glaubens – war es, die einst im Restaurant Schlundhaus den Meiningern das Rezept für die Klöße übergab.

So sollen auch die Komponisten Brahms und Reger, die Dichter Schiller und Bech-stein, der Theatermann August Everding oder die Sängerin Elina Garanca, die alle in Meiningen gelebt und gearbeitet haben, die Thüringer Klöße genossen haben. Was den Dichter Rudolf Baumbach, Verfasser des Textes „Hoch auf dem gelben Wagen“, sogar inspiriert hat, die Sage in Verse zu fassen.

In Meiningen ist längst auch ein Stück deutscher Eisenbahngeschichte ge-schrieben worden. Davon überzeugen können sich Interessierte unter ande-rem vom 5. bis 7. September 2008 bei den 14. Meininger Dampfl oktagen im Dampflokwerk Meiningen (www.dampfl okwerk.de) oder vom 6. Sep-tember bis 30. November in den Meinin-ger Museen Schloss Elisabethenburg in der Ausstellung „Meiningen unter Dampf – 150 Jahre Werrabahn“ (www.meiningermuseen.de).

Die moderne Form der Frau Holle: Manuela König, die aktuelle Hütesholle

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Ein fester Höhepunkt des Hütesfestes in Meiningen ist der traditionelle Festumzug

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6 REGIOTAKTE 06.2008

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Reiseziele

Reiseempfehlung

Hinfahrt

Erfurt Hbf ab 08.43

Meiningen an 10.19

Eisenach ab 09.15

Meiningen an 10.14

Rückfahrt

Meiningen ab 17.36

Erfurt Hbf an 19.14

Meiningen ab 17.39

Eisenach an 18.40

Aktuelle Termine18. JuniBahnwandertag vom Bahn-Sozialwerk

Die Ortsstelle Eisenach der Stiftung Bahn-Sozialwerk veranstaltet am 18. Juni ihren 10. Bahnwandertag von Eisenach und Förtha nach Unkeroda. Die traditionelle Sternwan-derung zieht jährlich bis zu 400 Teilnehmer an. Vier verschiedene Touren führen in ein Ziel: Den Landgasthof Waldfrieden in Unke-roda. Dort sorgt das Eisenbahner-Blasorches-ter Gerstungen für angenehme Atmos phäre.

Informationen unter der Telefonnummer: 03691 233324

28. JuniFrühsport für Radler

Bereits zum 35. Mal fi ndet am 28. Juni die Burgenfahrt statt. Die Veranstaltung ist laut Guinness-Buch der Rekorde die größte Fahr-radsternfahrt der Welt. Aus 23 Orten starten die Radler zum Ziel Freudenthal unterhalb der Burg Gleichen. Die Teilnehmer müssen früh aufstehen – bereits gegen 10 Uhr errei-chen sie das Ziel. Teilnehmer der Fahrt sind jedes Jahr auch bekannte Sportgrößen. Diesmal unter anderem Sven Fischer, Olym-piasieger und Weltmeister im Biathlon. Die NVS – Nahverkersservicegesellschaft Thürin-gen mbH zählt zu den zahlreichen Förde-rern der Burgenfahrt.

Weitere Informationen unter: www.burgenfahrt.de

26. Juni bis 13. JuliPrinzenraub Festspiele

Altenburg ist in diesem Jahr abermals Schauplatz des Historienspektakels um den Raub der kurfürstlichen Prinzen Ernst und Albrecht durch Ritter Kunz von Kauffungen. Dieses Ereignis fand in der Nacht vom 7. zum 8. Juli 1455 statt. In diesem Sommer gibt es bereits zum vierten Mal ein großes Festspiel. Vorwiegend an den Wochenenden sind 14 Aufführungen geplant. Zur Premiere am 26. Juni gibt es vergünstigte Familien - karten.

Das Rezept zu den Hütes, den original Thüringer Klößen

Tipp

Das Thüringen-Ticket gilt wahlweise für bis zu fünf Personen oder für Eltern bzw. Groß-eltern (max. zwei Erwachsene) mit allen ei-genen Kindern/Enkelkindern unter 15 Jah-ren. Es kostet 27 Euro. Das Thüringen-Ticket Single gilt für Einzelreisende und kostet 19 Euro. In den DB-Reisezentren und DB-Agen-turen kosten die Tickets jeweils 2 Euro mehr.

Gültig ist dieses Angebot von Montag bis Freitag an einem Tag Ihrer Wahl von 9.00 Uhr bis 3.00 Uhr des nächsten Tages sowie Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 0.00 Uhr bis 3.00 Uhr des Folgetags in Thü-ringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Es wurde jahrhundertelang gehütet, das Rezept zur Herstellung des echten Hütes, des original Thüringer Kloßes. Wir verraten es.

Große, möglichst mehlige Kartoffeln schä-len, ein Drittel davon kochen und zu einem dünnen Brei verrühren. Zwei Drittel der Kar-toffeln reiben, gut auspressen und die Stär-ke absetzen lassen. Die ausgepresste und zerkleinerte „Reibe“ dann mit der Stärke und etwas Salz vermischen, mit dem kochenden Brei überbrühen (am besten zweimal) und sofort mit einem Holzquirl oder Stampfer verrühren, bis sich die Masse von der Schüs-sel löst. Daraus mit den Händen, die öfter im kalten Wasser abgespült werden müssen, Klöße formen. Zur Verfeinerung gibt man in die Mitte eines jeden Kloßes einige geröste-te Semmel- oder Brotwürfel. Die geformten Klöße in einen Topf mit heißem, aber nicht mehr kochendem Wasser geben. Die Hütes sind fertig, wenn sie zur Oberfl äche aufstei-gen. Zur Mengenberechnung diese Grund-formel: Drei mittelgroße Kartoffeln ergeben einen Hütes.

Eingebettet in viel Grün ist Meiningen ein wunderbarer Erholungsort

·

Ritter Kunz von Kauffungen raubt die Prinzen Ernst und Albrecht

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Neueröffnung der DB Agenturim Bahnhof Meiningen

Die DB Agentur im Bahnhof Meiningen ist seit Anfang Juni neu eröffnet. Rei-sende haben damit wieder die Mög-lichkeit, ihre Fahrkarten im personen-bedienten Verkauf mit Beratung zu erwerben. Die Agentur verkauft die ge-samte Angebotspalette der Deutschen Bahn im Nah- und Fernverkehr ein-schließlich BahnCards und Platz reser- vierungen.

7REGIOTAKTE06.2008

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Technik und Unterhaltung

Viel Spaß gab es auf der Handhebeldraisine, die hier vor dem Triebzug „Itino“ der Erfurter Bahn unterwegs ist.

Der KinderLandZug VT 117 der Bayerischen Oberlandbahn zählte zu den weit gereisten Gästen

Ständig von interessierten Besuchern belagert war die Werkslok 4 der Industriebahn

Geschäftsführerin Heidemarie Mähler und Aufsichtsratsvorsitzender Dietrich Hagemann beim Grußwort

Erfurter Bahn – 10 Jahre im SchienenpersTag der offenen Tür am 24. Mai 2008

Am 24. Mai jährte sich bei der Erfurter Bahn zum zehnten Mal die Betriebsaufnahme im Schienenpersonennahverkehr. Das wurde mit einem Tag der offenen Tür im Be-triebshof in Erfurt gefeiert. Höhepunkt war dabei eine Fahrzeugschau, an der neben den Triebwagen der Erfurter Bahn und der Süd-Thüringen-Bahn auch viele, teilweise von weit her gereiste Gastfahrzeuge teilnah-men. Zu besichtigen war auch ein Stück Ge-schichte, zum Beispiel historische Fahrzeuge der Rennsteigbahn oder die ehemalige Werkslokomotive 4 der Industriebahn.

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NahverkehrsservicegesellschaftThüringen mbH

Für die musikalische Untermalung sorgte unter anderem die Jazzband „Dixie Syncopaters“ aus Arnstadt

Die H0-Industriebahnanlage des Eisenbahnclubs Erfurt 1965 konnten die Besucher auch besichtigen

Teil der Parade: Die Rurtalbahn mit dem Regio-Sprinter, die Taunusbahn mit dem VT/VS 2E und die Vogtlandbahn mit dem Desiro (v. l.)

onennahverkehr unterwegs

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Das Vorsignal steht in der Regel 1.000 Meter vor dem Hauptsignal und zeigt den zu erwartenden Signalbegriff an

Die Sicherheit des Bahnverkehrs wird unter-schätzt. Nach einer Umfrage des Nachrich-tenmagazins „stern“ im Mai dieses Jahres fühlen sich 42 Prozent der Befragten im Auto am sichersten, 24 Prozent bei Bahn-fahrten und 16 Prozent im Flugzeug. Dieses Gefühl ist trügerisch. Denn tatsächlich ver-unglücken pro Jahr 3,09 PKW-Insassen pro Milliarde Personenkilometer. Mit der Bahn sind es nur 0,03, wie Zahlen des Statisti-schen Bundesamtes aus dem Jahr 2006 belegen.

Wenn sich Autofahrer in ihrem Wagen scheinbar besser aufgehoben fühlen, liegt das wohl an dem Trugschluss, hier „alles im Griff“ zu haben. Bei der Eisenbahn dagegen spielt der Fahrgast eine eher passive Rolle. Viel mehr noch: Er muss sich blind auf eine Vielzahl von Fachleuten, die technischen Einrichtungen sowie die Organisation der Betriebsleitung verlassen. Was auch ohne Probleme möglich ist, denn die Erfahrungen aus fast 200 Jahren und leider auch die Er-kenntnisse aus Unfällen trugen stets zur

Verbesserung der Sicherheit im Bahnbetrieb bei. Dazu gehören die Aus- und Weiterbil-dung der Mitarbeiter und schließlich die Entwicklung einer ausgereiften Sicherheits-technik, wie sie bei modernen Stellwerken zum Einsatz kommt.

Das war nicht immer so. Bei den einfachen Betriebsverhältnissen in den ersten Jahren der Eisenbahn bedurfte es keiner solchen Technik. Die Weichen wurden von Wärtern direkt vor Ort bedient. Was zur Folge hatte, dass die Vorgänge zwischen den Zug- und Rangierfahrten viel zu lange dauerten. Au-ßerdem waren diese höchst unsicher, sodass man gezwungen war, die Bedienung der Weichen und Signale zu zentralisieren. Von da an wurde es möglich, die Stellung der Si-gnale von denen der Weichen abhängig zu machen.

Diese „Signalabhängigkeit“ gehört immer noch zu den Grundzügen der Sicherheits-technik. Das heißt: Die Fahrtstellung eines Signals darf erst möglich sein, wenn sich die Weichen auch in der richtigen Stellung be-fi nden und diese so lange bleibt, bis der Zug die Stelle passiert hat. Diese Methodik wird auch als „gesicherte Fahrstraße“ bezeichnet. Der zweite Grundzug der Sicherheit ist das Fahren im Raumabstand, der bis etwa 1875 das Fahren im Zeitabstand ablöste. Der

Arbeitsplatz eines Fahrdienstleiters in der Betriebszentrale

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1. Blockabschnitt: besetzt

• nachfolgender Blockabschnitt frei

• Vorsignal zeigt „Fahrt erwarten“

• Hauptsignal zeigt „Fahrt“

2. Blockabschnitt: frei

• nachfolgender Blockabschnitt besetzt

• Vorsignal zeigt „Halt erwarten“

• Hauptsignal zeigt „Halt“

3. Blockabschnitt: besetzt

• nachfolgender Blockabschnitt besetzt

• Vorsignal zeigt „Halt erwarten“

• Hauptsignal zeigt „Halt“

1. Blockabschnitt: besetzt

• nachfolgender Blockabschnitt besetzt

• Vorsignal zeigt „Halt erwarten“

• Hauptsignal zeigt „Halt“

2. Blockabschnitt: besetzt

• nachfolgender Blockabschnitt frei

• Vorsignal zeigt „Fahrt erwarten“

• Hauptsignal zeigt „Fahrt“

3. Blockabschnitt: frei

• nachfolgender Blockabschnitt frei

• Vorsignal zeigt „Fahrt erwarten“

• Hauptsignal zeigt „Fahrt“

10 REGIOTAKTE 06.2008

Stellwerkstechnik im Wandel der Zeit

Netz und Technik

Vom Weichenwärter zum Fahrdienstleiter

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Einfacher auf Nebenstrecken – der Zugleitbetrieb

Auf eingleisigen Nebenstrecken kann das Betriebsverfahren vereinfacht werden. Hier darf in der Regel nur maximal 80 Stunden-kilometer gefahren werden. Im Zugleitbe-trieb benötigt jeder Zug die Fahrerlaubnis des Zugleiters. Dieser entscheidet anhand des Fahrplanes für die gesamte Strecke, bis zu welcher Betriebsstelle gefahren werden darf. Nach Ankunft des Zuges informiert der Triebfahrzeugführer den Zugleiter darüber. Erst danach dürfen nachfolgende Züge die Fahrerlaubnis für diesen Streckenabschnitt bekommen. So wird sichergestellt, dass sich in jedem Abschnitt nur ein Zug befi ndet.

Dieses manuelle Verfahren kann durch tech-nische Anlagen unterstützt werden. Beispiel: Die Strecke Weimar – Kranichfeld. Nachdem auf der eingleisigen Strecke bei Holzdorf in den Jahren 2003 und 2004 zwei schwere Unfälle passierten, entwickelten die Thürin-ger Fachleute eine solche technische Ergän-zung, genannt „Stresi-ZLB“ (Selbsttätige Streckensicherung für den Zugleitbetrieb). Zugrunde lag hier ein Pilotprojekt im Sonne-berger Netz, das durch den Freistaat Thürin-gen maßgeblich angeschoben und durch die Thüringer Eisenbahn GmbH realisiert wurde. Nachdem diese Streckensicherungs-anlage mit einem sogenannten achszähl-gesteuerten Zugbeeinfl ussungssystem er-folgreich in Betrieb genommen wurde, ent schloss sich die DB Netz AG auch zum Ein bau eines solchen Systems auf der Stre-cke Weimar – Kranich feld.

dichter gewordene Zugverkehr und die schneller fahrenden Züge erlaubten es nicht mehr, einfach nur nach Plan zu fahren. Orga-nisatorisch durch die Zugmeldungen und technisch durch das Signalsystem bedingt, musste die Strecke in Blockabschnitte un-terteilt und dafür gesorgt werden, dass sich höchstens ein Zug im Blockabschnitt be -fi ndet.

Beide Bedingungen, die Signalabhängigkeit und das Fahren im Raumabstand, wurden durch ausgefeilte Einrichtungen im Stell-werk, auch mithilfe des elektrischen Stro-mes, möglich. Dabei war es egal, ob es sich um mechanische oder elektromechanische Stellwerke handelte. Rein mechanische Stellwerke wurden bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts gebaut, elektromecha-nische Stellwerke, von denen aus die Wei-chen und Signale durch Motoren angetrie-

später ein weiteres auf dem Bahnhof Eisen-ach, 1997 eines in Saalfeld. Hier fehlen He-belbank und Bedientisch, die Mitarbeiter sehen nicht mehr auf die Gleise oder den Gleisbildtisch, sondern auf Monitore. Hebel, Druck- und Zugtasten wichen Tastaturen und Griffeln.

Der grundsätzliche Unterschied aber be-steht darin, dass die Abhängigkeit zwischen Weichen und Signal nicht mehr von mecha-nischen Einrichtungen oder Relais erzwun-gen wird, sondern von der Software-Logik des Mikrocomputersystems. Damit das elek-tronische Stellwerk auch sicher genug ist, griff man auf die parallele, zweikanalige Ver-arbeitung zurück. Das bedeutet: Es müssen stets zwei parallel arbeitende Programme zu einer identischen Entscheidung kom-men, ehe sie eine Funktion mit Sicherheits-verantwortung auslösen.

ben werden, von 1909 bis 1990. Noch musste vor jeder Zugfahrt „durch Augen-schein“ geprüft werden, ob das Gleis frei von Hindernissen ist. Das übernahmen die Gleisbild- oder Relaisstellwerke, indem man die Gleise isolierte und durch den Strom nicht nur auf dem Gleisbildtisch den Frei- oder Besetztzustand der Gleise anzeigte, sondern bei „Besetzt“ das Einstellen der Fahrstraße verhinderte. Das erleichterte die Arbeit der Weichenwärter und Fahrdienst-leiter enorm, die vorher insbesondere bei Dunkelheit und bei unsichtigem Wetter nur schwer der Pflicht zur Fahrwegprüfung nachkommen konnten. Dass jetzt dafür die Technik einsprang, war auch deshalb gebo-ten, weil die Relaisstellwerke meist als Zen-tralstellwerke gebaut wurden, wie in Groß-heringen, Weimar oder Bad Sulza, und der Fahrdienstleiter kaum noch seinen Bereich überblicken konnte. Er schaute stattdessen auf die Nachbildung des Bahnhofs auf dem Gleisbildtisch.

Mit der Tradition der Stellwerkstechnik bra-chen endgültig die seit 1988 gebauten elek-tronischen Stellwerke, von denen in Thürin-gen das erste am 9. Mai 1994 auf dem Bahnhof Leinefelde in Betrieb ging, ein Jahr

Die Übertragungseinrichtungen der elek-tronischen Stellwerke erlaubten es, große Entfernungen zwischen der Bedienstelle und dem Stellrechner auf dem Bahnhof zu überwinden. Deshalb lässt sich die Betriebs-führung des deutschen Eisenbahnnetzes in Betriebszentralen zusammenfassen. Die Deutsche Bahn hat sieben, eine achte für die Berliner S-Bahn. Für den Freistaat Thü-ringen ist die Betriebszentrale Leipzig zu-ständig, einige Netzbereiche werden bereits von ihr gesteuert.

Mit jeder neuen Stellwerksbauform sind die Signalanlagen modernisiert, die Sicherheit und Betriebsführung verbessert worden. Das war auch dadurch möglich, weil der An-teil von Wendezügen und Triebwagen und die Beschränkung des örtlichen Güterver-kehrs dazu beigetragen hat, das Rangieren zu minimieren. Durch die mit Hilfe der Zug-nummern programmierte Zuglenkung, mit der die gesicherten Fahrwege ohne Zutun des Fahrdienstleiters eingestellt werden, konnten die Vorgänge weitgehend automa-tisiert werden. Der menschliche Faktor, die menschlichen Irrtümer und Fehlleistungen werden immer mehr durch technische Sys-teme aufgefangen.

Software angepasst

Im Zuge der fortschreitenden Bauar-beiten am Erfurter Hauptbahnhof wur-de jetzt planmäßig die Software im elektronischen Stellwerk angepasst. Vom 7. Juni abends bis 8. Juni morgens war der Bahnhof gesperrt, weil die künftigen Bahnsteige 9 und 10 in die Software eingebunden werden muss-ten. Der Hauptbahnhof wird seit 2001 umgebaut, rund 260 Millionen Euro werden investiert.

11REGIOTAKTE06.2008

Netz und Technik

Blick in das Stellwerk Elgersburg, links ist das Gleisbildpult zu sehen·

Der Gleismagnet am vorderen Gleis ist ein Teil der Streckensicherungsanlage auf der Strecke Eisfeld – Sonneberg.

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Die DB Regio AG ist in Thüringen auch mit modernen Dieseltriebwagen VT 642 unterwegs

fl

Trotz sinkender Bevölkerungszahlen ist das Reiseaufkommen auf den Linien der DB Re-gio AG in den vergangen Jahren leicht ge-stiegen. In Zusammenarbeit mit der NVS –Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH stellt das Unternehmen ein attraktives Angebot im Nahverkehr auf der Schiene auf: Ein abgestimmter Taktfahrplan, kurze und wettbewerbsfähige Reisezeiten, die Erschlie-ßung touristischer Ziele und eine immer bessere Verknüpfung mit dem Fern- und In-dividualverkehr sowie der verschiedenen Verkehrsträger Bus, Bahn und Straßenbahn untereinander. Natürlich zählt auch der Preis: Günstige Angebote für die unter-schiedlichen Zielgruppen sind die Voraus-setzung für einen attraktiven Nahverkehr. Damit die Reisenden in funktionsfähigen und sauberen Fahrzeugen unterwegs sein können, wird die moderne Flotte der einge-setzten Dieseltriebwagen in der DB-Regio-Werkstatt Erfurt instand gehalten.

Ihre Leistungen im Schienenpersonennah-verkehr (SPNV) erbringt die DB Regio AG im Auftrag des Freistaates Thüringen. Täglich

sorgen rund 4.500 Mitarbeiter der Deut-schen Bahn für einen zuverlässigen und si-cheren Zugverkehr. Eine über dem Bundes-durchschnitt liegende Pünktlichkeitsquote im Nahverkehr spricht für die hohe Qualität. Auch für den Nachwuchs wird etwas geleis-tet: Derzeit bildet die Bahn im Freistaat 275 junge Menschen aus.

Berufspendler und Schüler fahren günstig mit Monatskarten im Abo, für Ausfl üge bie-ten sich die Thüringen- oder Hopper-Tickets an. Im touristischen Bereich fi ndet in diesem Jahr die langjährige und erfolgreiche Zu-sammenarbeit mit der Thüringer Tourismus GmbH ihre Fortsetzung. Das Themenjahr „Ich wand’re ja so gerne … – Wanderglück vom Rennsteig bis zum Harz“ bietet zahl-reiche Möglichkeiten für gemeinsame Aktionen. „In Thüringen gibt es eine Vielzahl von Wanderwegen, die bequem und güns-tig mit dem Nahverkehr der Deutschen Bahn erreichbar sind“, so Thomas Hoffmann, Sprecher des Verkehrsbetriebes Thüringen der DB Regio AG. „Mit unserer Kooperation möchten wir die Wanderfreunde schon bei

Thüringen ist „Fahrtziel Natur“

Urwüchsige Natur, exotische Tiere, sel-tene Pfl anzen, atemberaubende Land-schaften – dafür steht das Angebot „Fahrtziel Natur“ der Deutschen Bahn. Seit diesem Jahr sind auch das Bio-sphärenreservat im Thüringer Wald und die Naturparks als Partner dabei. Wer also Lust auf Wanderungen auf dem Rennsteig, auf Naturführungen durch das Schiefergebirge oder den Besuch der Marienglashöhle mit einer der schönsten Gipskristallgrotten Europas hat, sollte die Angebote nutzen. Einen Überblick darüber verschafft die Web-site www.fahrtziel-natur.de.

Zahlen und Fakten

Die Züge der DB Regio AG sind im Auf-trag des Freistaates auf Thüringer Schienen unterwegs. Ihre Züge verkeh-ren auf elektrifi zierten wie auf diesel-betriebenen Strecken. Die Zahlen im Einzelnen:

Mitarbeiter: rund 4.500Auszubildende: 275Streckennetz: ca. 1.100 KilometerZüge täglich: 676Fahrgäste täglich: über 45.000

der Auswahl von Start- und Zielpunkten über die Möglichkeiten der An- und Abreise mit dem Zug informieren. Gleichzeitig bie-ten wir ihnen organisierte ‚Bahnwandertage’ am 15. Juni und 13. September an, um Ein-drücke zu sammeln.“

Mit „Klasse unterwegs“ startete im vergan-genen Jahr ein neues Schulfahrtenpro-gramm. Hier zeigen über 150 Kooperations-partner in Mitteldeutschland spannende Ausfl ugsziele. Die Tagestouren sind auf Un-terrichtsthemen abgestimmt und bieten lehrreiche Stunden in Museen, bei exklusi-ven Betriebsführungen und speziell zusam-mengestellten Touren in Naturschutzgebie-ten, Städten und Freizeiteinrichtungen.

Zwölf thematische Züge setzen das erfolg-reiche Bahn-Nostalgie-Programm von NVS und DB Regio in diesem Jahr fort, bei dem der Freistaat „per Dampf“ erkundet werden kann. Der Rodelblitz beging in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum. Elstertal-, Sor-mitztal- und Rotkäppchen-Express gehen ab September wieder auf die Reise.

12 REGIOTAKTE 06.2008

Partner im SPNV

Die DB Regio AG im Thüringer NahverkehrTäglich rollen 676 Züge auf ca. 1.100 Kilometern Streckennetz durch den Freistaat. Über 45.000 Reisende werden im Berufs-, Schüler- und Freizeitverkehr befördert. Beeindruckende Zahlen, die für die Kompetenz der DB Regio AG sprechen.

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Die Veränderungen begannen im Süden der Strecke. Im Juni 1945 standen die Amerika-ner noch in Thüringen. Um den Verkehr wie-der in Gang zu bringen, veranlassten sie die Wiederherstellung der bei Kriegsende ge-sprengten Brücke in die Einfahrt des Bahn-hofs Eisfeld. Am 20. Juni 1945 war die Arbeit geschafft, die Fahrpläne fertig ausgearbei-tet. Doch trotzdem rollte kein Zug von Eis-feld nach Coburg. Die Amerikaner wussten, dass die Rote Armee Anfang Juli in die ihr zugewiesene Besatzungszone und damit auch nach Thüringen vorrücken wür de. Da sollten keine Züge mehr von Bayern nach Thüringen verkehren.

Über Teile der Werrabahn senkte sich der Ei-serne Vorhang. Die Grenze zwischen Thürin-gen und Bayern wurde zur Demarkations-linie, später zur Staatsgrenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland. Der Streckenabschnitt von der Grenze bis nach Coburg wechselte von der Reichsbahn-direktion Erfurt zur späteren Bundesbahndi-rektion Nürnberg. Exemplarisch ables bar wird der Anachronismus der deut schen Tei-lung am einstigen Bahnhof Görsdorf der Werrabahn. Er lag auf bayerischem Gebiet, der Ort, den er einst bediente, in Thüringen. Nichts ging mehr. Westdeutsche Eisenbahn-freunde pirschten sich in den 1970er Jahren an die Streckenreste bis zur Grenze heran und sahen, dass dort nie wieder ein Zug fah-ren konnte, weil die Deutsche Reichsbahn der DDR ihre 6,4 Kilometer Gleise zwischen Eisfeld und der Grenze schon in den 1950er Jahren abgebaut hatte.

Schwer getroffen wurde die Werrabahn –wie fast alle anderen Hauptstrecken der DDR-Reichsbahn ebenfalls – von der De-montage des zweiten Gleises. Das so ge-wonnene Material ging als Reparationsleis-tung an die Sowjetunion. Betroffen von diesem schmerzhaften Einschnitt in die In-frastruktur waren auf der Werrabahn die Abschnitte Eisenach – Bad Salzungen und Meiningen – Grimmenthal. Mit nur noch einem Gleis und schlechter Kohle für die be-tagten Dampflokomotiven begann der schwierige Wiederaufbau. Dabei mussten gerade auf der Werrabahn Höchstleistun-gen im Kaliverkehr gefahren werden. Die Züge liefen bis nach Wismar, den Verladeha-fen für dieses wichtige Exportgut.

1961 folgte der nächste Einschnitt: Die Grenzsperrmaßnahmen der DDR vom 13. August setzten das Fanal der Berliner Mauer, doch sie hatten ebenso gravierende Auswir-kungen entlang der gesamten innerdeut-schen Grenze. Betroffen war vor allem die „große Schwester“ der Werrabahn, die Hauptstrecke von Eisenach in Richtung Be-bra. Hier führte die mehrfach gewundene Grenze zwischen Hessen und Thüringen

Werrabahn-Alltag in der DDR: Mit heulendem Turbolader schleppt die Diesellok 132 145 am 13. Oktober 1985 einen schweren Güterzug unterhalb der Wartburg in Richtung Förtha

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dazu, dass der Zug hinter Wartha DDR-Ge-biet verließ, kurz vor Gerstungen in die DDR zurückkehrte, um sich anschließend endgül-tig gen Westen zu wenden. Und das war im Zusammenhang mit dem Sicherheitswahn der DDR ein unhaltbarer Zustand. Der Aus-weg wurde in einer neuen Strecke nur auf Thüringer Gebiet gesucht. Deshalb sollte von der Werrabahn bei Förtha die neue Hauptstrecke auf komplizierter Trasse hinunter ins Tal der Werra führen. Gebaut wurde ab Herbst 1961 als wahre „Staatsakti-on“ mit einem Riesenaufwand an Mensch und Technik. Nun bekam die Werrabahn zwischen Eisenach und Förtha auch ihr zweites Gleis zurück, und zwischen 1962 und 1991 fuhren über diesen Teil der Mittel-gebirgsbahn hochwertige Schnellzüge nach Frankfurt am Main mit Kurswagen bis Paris. Nur die wenigsten Menschen aus dem Os-ten durften mitfahren.

Denkmal für eine Nebenbahn

Nicht zu verwechseln ist die Werrabahn mit der Werratal-Eisenbahn. Fast vierzig Jahre ist es her, dass auf der Strecke, die im Oktober 1907 zwischen Wartha und Treffurt eröffnet wurde, der letzte Zug fuhr. Regionalhistoriker Rainer Lämmer-hirt beweist in seinem Buch aus dem Ver-lag Rockstuhl, wie viel von der einstigen Nebenbahn noch zu erkennen ist. Mehre-

re Bahnhöfe stehen noch, werden heute je-doch anders genutzt. Auch mancher Brü-ckenpfeiler für die fünfmalige Überquerung der Werra ist noch auffi ndbar. Das Ergebnis der Spurensuche ist überzeugend und setzt dieser Nebenbahn ein Denkmal. Der Leser erfährt Details über die schwierigen Vorar-beiten, über den Bau der Strecke und den Betrieb. Er lernt aber auch, wie die großen

Ereignisse der Geschichte ihre Spur an ei-ner kleinen Strecke hinterließen. Fotos gibt es erstaunlich viele. Sie illustrieren den Text ebenso trefflich wie die stim-mungsvollen Bilder des Malers Peter Kö-nig. Für Thüringenfans Pfl ichtlektüre.

Rainer Lämmerhirt: Die Werratal-Eisen-bahn 1907–1969, 128 Seiten.

13REGIOTAKTE06.2008

AktuellSerie

Bahnverkehr entlang der GrenzeObwohl mitten in Deutschland gelegen, geriet die Werrabahn mit der Vertiefung der deutschen Teilung nach dem Zweiten Weltkrieg immer mehr in eine Grenzlage.

Folge 6

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Aktuelles

GewinnspielIm Jahr der Mathematik haben wir dies-mal eine kleine Knobelaufgabe für Sie: Fünf Schüler treffen sich am Bahnhof zur gemeinsamen Schüler-Ferien-Ticket-Reise. Dabei begrüßt natürlich jeder jeden. Wie oft umarmen sich also je zwei der fünf Schüler?

a) 7 mal

b) 10 mal

c) 14 mal

Die richtige Lösung senden Sie bitte bis zum 1. Juli 2008 (Datum des Poststem-pels) an:

NVS – Nahverkehrsservice-gesellschaft Thüringen mbHKennwort: RegioTakte / JuniSchmidtstedter Straße 3499084 Erfurt

Oder per E-Mail an: [email protected]

Zu gewinnen gibt es ein Kloßessen für zwei Personen im Schlundhaus Meinin-gen inkl. Hin- und Rückfahrt mit dem Thüringen-Ticket und Übernachtung im Erlebnishotel Altes Knasthaus Fron-veste. Den genauen Termin kann der Gewinner mit dem Hotel abstimmen. Weiterhin verlosen wir das Buch „So funktionieren Eisenbahn-Stellwerke“ von Erich Preuß.Bitte geben Sie an, welchen Preis Sie bevorzugen.

Aufl ösung und Gewinner / Mai 2008:

Die richtige Antwort des Mai-Rätsels war b). Wenn Waldbrandgefahr besteht, dürfen aus Sicherheitsgründen keine Dampfl oks fahren. Um dies von vorn-herein auszuschließen und so keine Fahrgäste zu verärgern, werden im Sommer keine Fahrten mit dem Bahn-Nostalgieprogramm angeboten. Zwei Karten für eine Fahrt mit dem Bahn-Nostalgieprogramm im Herbst hat gewonnen:

Angelika Frenzel aus Rudolstadt

Teilnahmebedingungen: Mitarbeitende der NVS – Nah-

verkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH sind nicht

teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Der Gewinner wird aus den eingegangenen richtigen Ant-

worten ausgelost und persönlich benachrichtigt.

14 REGIOTAKTE 06.2008

Gute Nachricht für alle, die es nach Bayern zieht: Der erste Regional-Express von Gera nach Hof fährt ab 15. Juni sonntagmorgens schneller. Dadurch erreicht er in Hof den ALEX nach Regensburg und München. ALEX steht hier für den Arriva-Länderbahn-Ex-press. Die Abfahrt in Gera Hauptbahnhof ist um 6.10 Uhr. Nach dem Umsteigen in Hof

erreichen Reisende Regensburg Haupt-bahnhof um 9.36 Uhr und München Haupt-bahnhof um 11.16 Uhr. Eine mögliche Rück-fahrt in Richtung Hof besteht mit dem ALEX in München ab 16.44 Uhr und in Regens-burg ab 18.21 Uhr. Mit Umsteigen in Hof wird der Geraer Hauptbahnhof um 21.59 Uhr erreicht.

Schneller nach Regensburg und München

Signalaufstellung per Helikopter

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Ende Mai wurden zwischen Zella-Mehlis und Rentwertshausen rund 80 Signalmas-ten per Helikopter aufgestellt. Die Signale wurden eingefl ogen und sofort auf die vor-her vorbereiteten Fundamente montiert. Und das in erstaunlich schnellem Tempo: Pro Mast wurden nur zehn Minuten benö-tigt. Diese Form der Montage bringt eine erhebliche Zeit- und Kostenersparnis ge-genüber der bisherigen Methode, bei der die Signale von Arbeitszügen über Gleise angeliefert werden. Ausführendes Unter-nehmen war die Firma Thales im Auftrag der Deutschen Bahn. Der luftige Einsatz steht im Zusammenhang mit dem Ausbau der Strecke Erfurt – Würzburg. Ab Dezember 2008 ist hier der durchgängige bogen-schnelle Einsatz von Neigetechnikzügen

Signalmasten fl iegen ein

Moderner und übersichtlicher, so präsentiert sich die NVS – Nahverkehrsservicegesell-schaft Thüringen mbH seit wenigen Tagen im Internet. Mit dem neuen Auftritt unter www.nvsthueringen.de ging nicht nur ein optischer Relaunch einher. Auch inhaltlich sorgte die ausführende Agentur Heimrich & Hannot Leipzig für mehr Angebot. Ab sofort gibt es aktuelle Nachrichten direkt auf der Startseite. Überarbeitet und aufgewertet wurden die Reiseziele und Veranstaltungen, die bequem per Bahn erreicht werden kön-nen. Außerdem ist es möglich, Reiseauskünf-te und Tarifangebote einzuholen.

Neu im Netz: Die Website der NVS

Groß war die Resonanz beim ersten Foto-wettbewerb, den die NVS im vergangenen Jahr ausgelobt hatte. Darum sind auch dieses Jahr wieder die schönsten Bilder gesucht – diesmal zum Thema „Bahn und Menschen“. Egal ob Willkommens- oder Abschiedsgrüße am Bahnhof, Eisenbah-ner bei ihrer Tätigkeit, eine Wettfahrt zwi-schen Rennradlern und Zug oder ganz andere Begegnungen zwischen Men-

schen und der Eisenbahn. Die besten Auf-nahmen werden wieder Eingang in den Jahreskalender für das kommende Jahr fi nden. Einsendeschluss für die Bilder, die in digitaler Form geliefert werden sollten, ist daher bereits der 15. August 2008. Die Teilnahmebedingungen zum Wettbewerb gibt es unter www.nvsthueringen.de. Die NVS wünscht viel Glück und gutes Licht.

Neuer Fotowettbewerb der NVS

Die neue Website der NVS ·

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Aktuelles

Herausgeber NVS – Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbHTelefon: 0361 34981-0Schmidtstedter Straße 34, 99084 ErfurtGeschäftsführer: Volker M. Heepen (v. i. S. d. P.)© NVS Thüringen Erfurt 2008

Ausgabe 26

Redaktion, Layout, AnzeigenschaltungHeimrich & Hannot GmbHTelefon: 0341 98278-80

Druck Messedruck Leipzig GmbH

BildnachweisDeutsche Bahn (S. 4 oben, S. 10 oben, S. 14 oben), Matthias Geuther (alle Fotos S. 8/9), Hel-ge H. Heinker (S. 13), Heimrich & Hannot GmbH

(Grafi k S. 10), Ferdinand Jaksch (S. 6 unten), Barba-ra Neumann (S. 3), NVS (S. 11 rechts, S. 14), Plane-tarium Jena (S. 4), Saalemaxx (S. 4), Pressestelle Stadt Meiningen (S. 6/7), Thomas Trutschel (Titel, S. 11 großes Foto, S. 12, Rückseite), Transpress Ver-lag (S. 15)

Nachdruck bzw. Nutzung in elektronischen Me-dien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. Weiterverkauf untersagt.

LeserserviceDie RegioTakte ab Ausgabe 1 sind unterwww.nvsthueringen.de als PDF-Datei abrufbar.

Das Jahresabonnement der RegioTakte kostet 19,99 Euro (Unkostenbeitrag Verpackung und Versand) und ist unter Angabe Ihrer Postanschrift bei der NVS Thüringen zu beziehen:[email protected]

Impressum

Baustellen

(Magdeburg –) Sangerhausen – Erfurt(RE 10)von Di, 17. Juni durchgehend bis Do, 19. Juni

• Schienenersatzverkehr im Abschnitt Klostermansfeld – Hettstedt

• Zwischen Sangerhausen und Erfurt verkehren die planmäßig aus Magde-burg kommenden RE-Züge wenige Minuten später.

(Lichtenfels –) Probstzella – Saalfeld (Saale)(RE 31, RB 56)am So, 22. Juni, ganztägig

• Schienenersatzverkehr im Abschnitt Pressig-Rothenkirchen – Probstzella

• In Richtung Saalfeld (Saale) verkeh-ren fast alle RB-Züge und einige RE-Züge ab Probstzella später, um die Ersatzbusse abzuwarten. Dadurch können in Saalfeld (Saale) nicht alle Anschlüsse erreicht werden.

Sonneberg (Thür) – Neustadt (b Coburg)(RB 60)Wochenenden 5./6., 12./13. und 19./20. Juli, jeweils samstags und sonntags ganztägig

• Schienenersatzverkehr im Abschnitt Sonneberg (Thür) Hbf – Neustadt (b Coburg)

• Die Ersatzbusse fahren bis zu 12 Mi-nuten früher in Sonneberg (Thür) Hbf ab; in der Gegenrichtung errei-chen diese Sonneberg (Thür) Hbf später. Leider werden dadurch nicht alle Anschlüsse erreicht.

NachtbaustellenIn den Abend- und Nachtstunden so-wie frühmorgens kann es an einzelnen Tagen zu weiteren Einschränkungen kommen. Betroffen sind vsl. folgende Strecken bzw. Streckenabschnitte:

• Eisenach – Fröttstädt• Großheringen – Naumburg • Saalfeld (Saale) – Bad Blankenburg• Saalfeld (Saale) – Unterwellenborn

Informationen zu kurzfristigen Fahrplanänderungen unter:http://bauarbeiten.bahn.deOder unter: 01805 194195 (Regionaler Kundendialog, 14 ct / min aus dem deutschen Festnetz)

15REGIOTAKTE06.2008

Erich Preuß:So funktionieren Eisenbahn-Stellwerke, Transpress-Verlag, ISBN: 978-3-613-71307-9

Stellwerke, die kleinen und großen Häuser am Rande der Bahnstrecke, hat jeder Bahn-reisende schon einmal gesehen. Kaum einer aber weiß, was wirklich in ihnen passiert. Von hier aus überwacht und sichert der Fahrdienstleiter alle Fahrten auf den Gleisen, und von hier aus werden Weichen und Sig-nale gesteuert. Wie das genau geschieht, erklärt Erich Preuß in seinem Buch „So funk-tionieren Eisenbahn-Stellwerke“.

Erich Preuß gilt als einer der renommiertes-ten Kenner des deutschen Schienenver-kehrs und veröffentlicht regelmäßig Bücher zum Thema. Zahlreiche Publikationen tra-gen seinen Namen, darunter die Dokumen-tationen „Der Reichsbahnreport“, „Eisen-bahnunfälle in Europa“ und „Kursbuch des Schreckens“. In seinem Werk erklärt der Au-tor, der auch an dieser Ausgabe der Regio-Takte mitwirkte, die Technik der für den Ei-senbahnbetrieb so wichtigen Gebäude. Dabei beleuchtet er die Geschichte der über 100 Jahre alten mechanischen Stellwerke bis hin zu ihren elektronischen Nachfolgern heutiger Tage.

Wissen für Eisenbahnfreunde

Seit 15. Juni gibt es im Frühverkehr Südthü-ringens montags bis freitags verbesserte Anschlüsse. So verkehrt auf der Strecke Eis-feld – Meiningen der erste Zug (STB 82945) bereits um 4.16 Uhr ab Eisfeld (bisher 4.20 Uhr) und weiter bis zu fünf Minuten früher nach Meiningen. In Grimmenthal wird da-durch ein kurzer Übergang auf die Süd-Thü-ringen-Bahn STB 82990 nach Zella-Mehlis möglich, die Grimmenthal um 4.58 Uhr ver-lässt. Auch auf der Strecke Meiningen – Ei-senach ist ein Frühzug früher unterwegs, um einen Anschluss herzustellen: STB 82905

fährt neu bereits um 5.09 Uhr ab Meiningen und erreicht Eisenach dadurch schon um 6.02 Uhr, wo künftig zur RB 16309 in Rich-tung Erfurt umgestiegen werden kann. Um-gesetzt werden konnten die beiden neuen Anschlüsse auch durch Hinweise von Fahr-gästen, für die sich die NVS bedankt. Leider lassen sich nicht alle Wünsche zum Fahrplan immer sofort realisieren. Im Raum Südthü-ringen sind weitere Anpassungen zum nächsten großen Fahrplanwechsel im De-zember 2008 vorgesehen.

Bessere Anschlüsse im Frühverkehr

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NahverkehrsservicegesellschaftThüringen mbH

Ein RegioShuttle der Süd-Thüringen-Bahn passiert bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Grimmenthal ein Formsignal. Diese Signale werden im Herbst durch elektronisch gesteuerte Anlagen ersetzt.