Thorsten Drücker, Gitarre wdr Rundfunkorchester Köln Leitung: John Mauceri

Reise rund ums Mittelmeer20. 7. 2013

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Im Radio

Reise rund ums Mittelmeer

Wir starten einen Film in unserem »Kopfkino«: romantische Sonnen-untergänge am Strand, Cafés mit Meeresblick, Urlaub. Doch was wäre (Kopf-)Kino ohne Musik?

Musik kann die Wirkung von Bildern komplett verändern, so dass idyllische Schauplätze sich mit düsteren Klängen in bedrohliche Szenarien verwandeln. Man spürt Haie, Piraten oder Mör-der, bevor sie da sind. Gute Filmmusik erfasst Stimmung und Psychologie hinter einer Szene, schafft Atmosphären und Vorahnungen. Sie erzählt – auch Dinge, die man nicht sieht.

Programmmiklós rózsaSuite aus der Musik zu dem Film »El Cid«

elmer bernsteinKonzert für Gitarre und Orchester I. GuitarII. ReflectionsIII. Celebration

max steinerSuite aus der Musik zu dem Film »Casablanca«

Pause

giuseppe verdiOuvertüre zur Oper »Die sizilianische Vesper«

nino rota /john mauceri »The Godfather« – Symphonic Portrait

pietro mascagniIntermezzo sinfonico aus der Oper »Cavalleria rusticana«

miklos rozsa/john mauceri »The Holy Land«– Konzertouvertüre zu dem Film »Ben Hur«

Sendung: wdr 4Sa, 24. August 201320.05 Uhr

Eifersucht oder (Liebes)beziehungen erfühlt man im Film Casablanca so selbst in Szenen, in denen Text und Gesten etwas ganz anderes sagen. Und was wären die Wagenrennen in Ben Hur ohne dramatische Musik?

Filmmusik ist wie das Orchester in der Oper. Wie auch klassische Musik seit jeher eine beliebte Inspirationsquelle für Filmmusik war. Manch eine leitmotivische Kinokomposi-tion erinnert an Richard Wagner, manch eine Klangmalerei imitiert sinfonische Dichtungen von Richard Strauss. Opernmusik findet auch direkt im Film Verwendung: so spielt die Musik zu Cavalleria rusticana von Pietro Mascagni auch im Film Der Pate III von Francis Ford Coppola eine prominente Rolle.

Andersherum verwundert es nicht, dass auch Hollywood-Komponisten für den Kon-zertsaal schrieben. Oscar-Preisträger Elmer Bernstein (1922 – 2004) komponierte nicht nur Musiken für mehr als 200 Filme, sondern auch sein Konzert für Gitarre und Orchester. Vom zarten Gitarrensolo bis zum opulenten Orches-terklang reicht die Farbpalette dieser Kompo-sition. Sie ist zwar keine Filmmusik, doch ent-stehen beim Hören dieser effektvollen und kontrastreichen Partitur schnell eigene Bilder im Kopf. So könnte der dritte Satz Celebration gut ein ausgelassenes Fest am »Happy End« eines Filmes untermalen. Das Konzert ist übri-gens mit dem wdr Rundfunkorchester und unserem heutigen Solisten, Thomas Drücker, bereits auf CD erschienen.

Maximilian Stössel

Humphrey Bogart und Ingrid Bergman in Casablanca (1942)

Thorsten Drücker

1976 in Gütersloh geboren; Gitarren- und Klarinettenunter-richt 1992 bis 2003 Studium in

Osnabrück, Kassel, Freiburg und Basel seit 2004 regelmäßige Engage-

ments am Staatstheater Kassel und bei ver-schiedenen Orchestern, u. a. Neue Philharmo-nie West falen, Bochumer Symphoniker und wdr Rundfunkorchester in den Bereichen Klassik, Rock, Pop, Filmmusik und Jazz mehrfacher Preisträger internationaler

Musikwettbewerbe diverse CD-Veröffentlichungen als Pro duzent

und Interpret, darunter die CD-Ein spielung dreier Solokonzerte für Gitarre und Orchester Gee’s Bend mit dem wdr Rundfunkorchester Weltersteinspielung des Konzertes für

E-Gitarre und Orchester von Michael Daugherty seit 2012 Dozent für Gitarre an der Hochschu-

le für Musik Detmold / Abteilung Paderborn

John Mauceri

geboren 1945 in New York City Kompositions- und Musik-

theoriestudium an der Yale University 1972 Assistent von Leonard

Bernstein an der Metropolitan Opera, bis zu dessen Tod enge

Zusammenarbeit, Leitung vieler Bernstein- Uraufführungen 1979 bis 2006 Chefdirigent zahlreicher Opern-

häuser und Orchester, u. a. Washington Opera, American Symphony Orchestra (New York), Scottish Opera (Glasgow), Teatro Regio (Turin) 1991 Gründung des Hollywood Bowl Orches-

tra (Los Angeles), über 300 Konzerte unter seiner Leitung mit insgesamt über vier Millio-nen BesucherInnen

Impressum Herausgeber: Westdeutscher Rundfunk Köln, Marketing Programmheftredaktion: Michael Krügerke, Tilla ClüsserathRedaktion und Produktion des Konzerts: Dr. Michael Breugst Fotos © dpa/picture alliance, Imago, Mauritius, privat, wdr/Herby Sachs

2008 Arrangement von George Gershwins Rhapsody in Blue für zwei Klaviere und Orches-ter, Aufführung unter seiner Leitung mit Lang Lang und Herbie Hancock als Solisten bei der 50. GRAMMY-Verleihung Auftritte an den bedeutendsten Konzert-

und Opernhäusern, u. a. Carnegie Hall (New York), Kennedy Center (Washington), Teatro alla Scala (Mailand), Royal Opera Covent Garden (London), Deutsche Oper Berlin, San Francisco Opera zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Tony,

GRAMMY und zwei Emmys Zusammenarbeit mit Orchestern wie dem

bbc Symphony Orchestra, dem Boston Sym-phony Orchestra, dem Rundfunk-Sinfonie-orchester Berlin, dem Gewandhausorchester Leipzig und dem New York Philharmonic

wdr Rundfunkorchester Köln

1947 gegründet Repertoire: leichte Unterhaltungsmusik,

Musical, Operette und Oper, klassische und zeitgenössische unterhaltende Musik, Jazz-, Film- und Spielemusik regelmäßige Auftritte in den Konzertsälen

Nordrhein-Westfalens und bei Musikfestivals wie Rheingau Musik Fes tival, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Internationales Musikfestival Heidelberger Frühling internationale Anerkennung u. a. für Inter-

pretationen der Werke Kurt Weills und Franz Schrekers prominente Gastdirigenten: Ari Rasilainen,

Wayne Marshall, John Mauceri, Keith Lock-hart u. a. Ehrendirigent: Helmuth Froschauer Chefdirigent seit der Saison 2010/2011:

Niklas Willén

John Mauceri und Elmer Bernstein