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ARD Themenwoche "Woran glaubst Du?" Schulstunde: Religionen im Altertum und in der Antike

Religionen im Altertum und in der Antike

Besondere Rituale, Geschichten und Vorstellungen drcken den Glauben verschiedener Vlker aus. Sie gehren seit tausenden von Jahren zur Geschichte der Menschheit. Aus dem Glauben haben sich verschiedene Religionen entwickelt. Viele dieser Religionen haben sich entfaltet. Oder sie wurden von anderen Religionen verdrngt. Hier erfahrt ihr spannende Geschichten ber drei alte Religionen, die der gypter, Rmer und Griechen, die es heute nicht mehr gibt. Aber alte Tempel und Schriften berichten darber:

Die lteste Religion ist die der gypter. Die gypter sahen und fhlten die Gtter berall in der Natur. Sie glaubten, dass sich die Gtter zum Beispiel in einer schnen Pflanze oder in einem Tier zeigten. Deshalb waren Katzen fr sie auch heilig.

Die Religionen der alten Griechen und der Rmer hatten vieles gemeinsam. Sie verehrten beide einen obersten Gott und viele Gtter. Daher gab es fr sie einen griechischen und einen rmischen Namen. Der oberste Gott war fr beide der Gttervater. Die Griechen nannten ihn Zeus, und die Rmer nannten ihn Jupiter.

Religion im Alten gyptenSchon 3.000 Jahre vor Christus haben die gypter Gtterbilder gemalt oder in Stein gemeielt. Die Gtterverehrung war fr sie und ihre Religion sehr wichtig. Es gab viele verschiedene Gtter, die meist aussahen wie Menschen mit Tierkpfen, oder sie hatten Krperteile von verschiedenen Tieren. So wurde der Gott Thoth, der Gott der Gelehrten und der Zeitrechnung, meist mit einem Vogelkopf dargestellt.

Fr die Bewohner des Alten gypten zeigten sich die Gtter berall in der Natur, auch in den Tieren um sie herum. Katzen zum Beispiel waren fr sie heilig. Fr die Gtterbilder verwendeten sie Symbole aus der Natur: Sonne und Sterne, Pflanzen und eben Tiere. So konnten die Menschen die verschiedenen Eigenschaften der Gtter darstellen. Jeder Gott hatte viele verschiedene Eigenschaften gute und bse. Und jeder Gott konnte verschiedene Dinge auf der Erde bewirken.

Das gyptische Volk wurde von einem Pharao regiert. Er herrschte ber alle gypter. Auch hier spielte die Religion eine groe Rolle. Der Pharao war die Verbindung zwischen den Menschen und den Gttern. Er brachte den Gttern Opfer und betete zu ihnen. Dafr wurde er von

Die Pyramiden von Gizeh in gypten

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den Gttern gesegnet und mit Gesundheit und Macht beschenkt. Um das Wohlwollen der Gtter zu behalten, musste der Pharao seine Pflicht erfllen: Er musste das Land gut regieren. Oft wurde der Pharao als Sohn des Sonnengottes Re bezeichnet. Die Menschen hielten ihn also selbst fr einen Halbgott. Daher gehorchten sie ihm. Manche Pharaonen wurden nach ihrem Tod als Gtter verehrt.

Die gyptische Kultur sah eine besondere Art und Weise vor, die Toten zu begraben. Die gypter glaubten, dass die Seele den Krper nach dem Tod verlsst. Der Krper musste gut aufbewahrt werden, damit die Seele ihn wieder besuchen konnte. Darum wurde der Krper aufwndig behandelt und in Tuchstreifen gewickelt, damit er nicht verwesen konnte. Das nennt man mumifizieren. Die fertige Mumie wurde in einen Holzsarg gelegt. Der Holzsarg kam dann in einen Steinsarg. Den Steinsarg legte man in ein Felsengrab.

Einige Pharaonen lieen riesige Steingrber fr sich bauen. Manche dieser Steingrber gibt es noch heute: Es sind die gewaltigen Pyramiden.

Religion im antiken GriechenlandAls Antike bezeichnen wir einen sehr langen Zeitabschnitt, der lange vor der Geburt Christi begann und sich ungefhr bis 600 Jahre nach der Geburt Christi hinzog. Zwei Vlker prgten die Antike: zunchst die Griechen und dann die Rmer.

Auch die Griechen glaubten an viele Gtter. Es gibt zahlreiche Erzhlungen, in denen die Gtter und ihre Taten beschrieben werden. Diese Erzhlungen nennt man Mythen. Dazu gehren auch die Erzhlungen Ilias und Odyssee. Sie wurden vermutlich vom griechischen Dichter Homer geschrieben. Aus diesen Erzhlungen erfahren wir, wie sich die Griechen die Gtter vorstellten.

Die zwlf wichtigsten und mchtigsten Gtter lebten nach Vorstellung der Griechen auf dem Berg Olymp. Von dort aus lenkten sie das Geschehen auf der Erde. Daneben gab es noch viele weitere Gtter. Die Menschen brachten den Gttern Opfer und bauten Tempel fr sie. Ein besonders wichtiger und heiliger Ort war das Orakel von Delphi.

Teile des Tempels in Delphi stehen bis heute

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Hierher kamen die Griechen, um den Sonnengott Apollo um Rat zu bitten. Die Antwort erhielten sie von einer Priesterin. Die Menschen glaubten, dass Apollo durch die Priesterin zu ihnen sprach. Die Antworten waren sehr rtselhaft und schwierig zu verstehen. Deshalb nennt man noch heute rtselhafte oder verwirrende Antworten orakelhaft.

Die Griechen ehrten ihre Gtter mit Festen und Feiertagen. Ein Groereignis, das es bis heute gibt, waren die Olympischen Spiele. Sie wurden fr den Gttervater Zeus veranstaltet. Und zwar in Olympia, einem Heiligtum fr Zeus. Dort versammelten sich die besten Sportler und traten in Wettkmpfen gegeneinander an. Damals fanden die Olympischen Spiele alle vier Jahre statt. Das ist auch heute noch so.

Religion im antiken RomDie Vlker fhrten damals viele Kriege gegeneinander, und so gelang es dem Rmischen Reich ca. 200 Jahre vor Christus, griechische Stdte und Reiche zu erobern. Die Rmer bernahmen damit eine wichtige Rolle in der Gesellschaft.

Da Rmer und Griechen sehr frh Kontakt zueinander hatten, haben die Religionen der beiden einiges gemeinsam. Die Rmer bernahmen viele der griechischen Vorstellungen und bauten sie in ihre eigene Religion ein, deren Ursprnge wir nicht kennen. Deshalb gibt es fr die wichtigen antiken Gtter meist einen griechischen und einen rmischen Namen. Der Gttervater heit bei den Rmern Jupiter und bei den Griechen Zeus.

Die ersten Bewohner Roms waren Bauern und Hirten. Fr sie war die Natur lebenswichtig. Schlechte Ernten oder der Tod ihrer Tiere bedeuteten schlimme Hungersnot. Ihre Religion drehte sich deshalb um die Natur, um ihre Felder, Tiere und um ihr Zuhause. So hatten sie die Gttin Ceres, die sie vor Missernten bewahren sollte. Flora hie ihre Gttin der Blumen und Blten. Jupiter, der oberste Gott, war ihr Himmels und Wettergott.

Jupiter war der wichtigste Gott der Rmer

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Wenn Verwandte starben, dann glaubten die Rmer, dass sich die Seelen der Verstorbenen in Gtter verwandelten. Diese geisterhaften Gtter waren fr die Vorrte an Essen und Trinken im Haus zustndig. Damit immer genug zu essen im Hause war, musste man die Gtter gndig stimmen und gab daher als Opfer fr die Seelen bei jeder Mahlzeit einen kleinen Teil des Essens ins Feuer.

Die Rmer kannten viele verschiedene Gtter. Das blieb auch so, als groe Stdte gebaut wurden und das Rmische Reich immer weiter wuchs. Fr die bedeutendsten Gtter wurden in Rom eigene Tempel gebaut. Es gab dort einen Tempel fr Jupiter, den Gttervater, und einen Tempel fr seine Frau Juno, die als FamilienGttin von den Rmern verehrt wurde.

Die Rmer glaubten, dass die Gtter verantwortlich waren fr das, was in ihrem Leben passierte. Sie brachten ihnen deshalb Opfer, um sie gtig zu stimmen. Sie opferten Tiere, Essen und Geld.

Die Rmer waren davon berzeugt, dass es eine Art Vertrag zwischen Menschen und Gttern gab, an den sich beide halten mussten: Die Menschen mussten ihre Pflichten den Gttern gegenber erfllen, sie im Tempel verehren und ihnen Opfer bringen. Als Gegenleistung waren die Gtter dazu verpflichtet, die Menschen zu beschtzen.

Wie konnten die Menschen erkennen, was die Gtter von ihnen wollten? Dafr gab es Priester. Die Priester deuteten Zeichen als Botschaften der Gtter. Ein Beispiel: Wenn rmische Feldherren den Plan hatten, in den Krieg zu ziehen, dann lieen sie von Priestern erst den Vogelflug beobachten. Der Vogelflug galt bei den Rmern als Zeichen fr den Willen der Gtter. Wenn die Zeichen gnstig waren, hie das, dass die Gtter dem Plan zustimmten. Nur dann wurde der Plan auch ausgefhrt.

Die Gtter waren in der Vorstellung der Rmer den Menschen sehr hnlich. Sie hatten Gefhle, konnten lachen, weinen und zornig werden, sie fhrten Kriege und hatten Kinder. Allerdings waren die Gtter unsterblich und hatten die Macht ber die Welt und die Menschen.

Gtter gibt es, seit es Menschen gibt. Manche Menschen glauben, dass man sie mit Opfern gtig stimmen kann.

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