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Klinikum Veterinärmedizin Resorption und Fehlgeburten bei der Hündin Dr. Theresa Conze

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Klinikum

Veterinärmedizin

Resorption und Fehlgeburten bei der Hündin

Dr. Theresa Conze

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Resorption

• stirbt in den ersten Wochen der Trächtigkeit der Embryo auf,

• wird dieser von der Hündin vollständig resorbiert

• gewisses Maß an Resorption ist physiologisch – Anpassung an die

Uteruskapazität

• geht ohne Störungen des Allgemeinbefindens einher

• für den Besitzer meist nicht erkennbar

• wichtig zu unterscheiden: hat die Hündin überhaupt aufgenommen?

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Fehlgeburt

• Beendigung der Trächtigkeit durch Abgang noch nicht

lebensfähiger Feten

• Abzugrenzen von einer Frühgeburt

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• Fehlgeburten sind immer krankhaft

• In seltenen Fällen Teilaborte möglich

• Kann mit oder ohne Störungen des Allgemeinbefindens einhergehen

• Grüner Ausfluss ist einer erster klinischer Hinweis

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Nichtinfektiöse Gründe

• Gebärmutterverdrehung (selten), Riss der Gebärmutter

• Subklinische Veränderungen der Gebärmutter (z.b. Zysten)

• Gelbkörperunterfunktion

• Schilddrüsenunterfunktion

• Nebennierenrindenüberfunktion

• Medikamente (Kortison, Prolaktinhemmer)

• Organische Erkrankungen (Leber, Niere)

• Missbildungen, Vielfrüchtigkeit, Plazentainsuffizienz

• Trauma

• Gestationsketose (Schwangerschaftsvergiftung)

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Infektiöse Ursachen

• Canines Herpesvirus 1

• Staupe• Canines Parvovirus 1 (Canine Minute Virus)• Brucella canis• Campylobacter jejuni• Salmonellen• Streptokokken, Pasteurellen, E. coli• Listeria monocytogenes• Leptospiren• Mykoplasmen• Neospora caninum• Leishmanien

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Brucella canis

• Gramnegatives Bakterium

• Vor allem in Süd-, Mittel und Nordamerika, Japan, z.T. Afrika

• In Deutschland wahrscheinlich größere Bedeutung als vermutet wurde

• über Schleimhäute und Verletzungen aufgenommen

• Verursacht Resorption, Fehlgeburten, Hodenentzündungen, Lymphadenitis, Discospondylitis

• Häufig Symptomlos, infizierte Tiere können Jahrelang Erreger ausscheiden über Körperflüssigkeiten (Vaginalsekret, Urin, Sperma)

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• Zoonose vor allem bei immunsupprimierten Menschen

• Test auf Brucella canis bei der Einfuhr von Tieren oder Tierbestandteilen

(z.B. Sperma) in bestimmte Länder notwendig

• Therapie: Antibiotische Therapie nur mäßig erfolgreich, Kastration, in

machen Ländern Euthanasie der betroffenen Tiere!

• Hunde, die aus gefährdeten Gebieten stammen, sollten in zwei

Serumproben, die im Abstand von sechs Wochen entnommen werden,

negativ sein, bevor sie in Zuchtgruppen bzw. Zwinger integriert werden