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2 Reste der Kaiserpfalz Kaiserslautern („Barbarossaburg“)

Reste der Kaiserpfalz Kaiserslautern …...den Hof als Eigentum des Prämonstratenserklosters Lautern: „Der Hof Bremeren zwischen zwei Wegen, deren einer nach Asbach, der andere

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Page 1: Reste der Kaiserpfalz Kaiserslautern …...den Hof als Eigentum des Prämonstratenserklosters Lautern: „Der Hof Bremeren zwischen zwei Wegen, deren einer nach Asbach, der andere

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RestederKaiserpfalzKaiserslautern(„Barbarossaburg“)

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DieGeschichtedesBremerhofsbegannzeitgleichmitderErrichtungderkaiserlichenBurgzuLauterndurchFriedrichI.„Barbarossa“.Zwischen 1152 und 1158 veranlasste der Stauferkönig Friedrich I. „Barbarossa“ (ab 1155 Kaiser desrömisch-deutschenReichs)denBaueinerBurgaufeinemFelsplateauimTalderjungenLauterzwischendemGroßenHumbergimSüdenunddemRotenbergimNorden.DieKaiserpfalz,indersichderKaisermehrfachauTielt,wareine fürdieseZeitaußergewöhnlichprachtvolleAnlage. InunmiVelbarerNähebefandsichseit1160einMarienhospital.Dieseswurdewenig später ineinKlosterumgewandeltundmitPrämonstratensernausdemKlosterRotanderRotinOberschwabenbesetzt.

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InderZeitzwischen1176und1215wurdederBremerhofdurchFriedrichI.„Barbarossa“demPrämonstratenserklosterzuLauternüberlassen.DerHofaufdemfruchtbarenLösshügelinmiVendesansonstenwenigergiebigenundlediglichmitWaldbedeckten Buntsandsteingebiets war wohl eine Schenkung von Kaiser „Barbarossa“ an die Prämon-stratenserdesnahegelegenenKlosterszuLautern.MöglicherweisewarderHofkeineNeugründungundexis`erte schon seit geraumer Zeit. Der Meierhof trug zur Versorgung des Klosters mit landwirt-schablichenProduktenbei.Dieserwurdedurcheinen„Hofmann",d.h.einenPächter,bewirtschabet.ZumKlosterbesitzzählteauchderdenHofumgebendeWald.4

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DieGeschichtedesBremerhofsVomKlostergutzurErlebnisgastronomieimPfälzerwald

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1215wurdederBremerhoferstmaligurkundlicherwähnt.KönigFriedrichII.(einEnkelvonFriedrich„Barbarossa“,ab1220Kaiser)bestä`gteineinemSchutzbriefdenHofalsEigentumdesPrämonstratenserklostersLautern:„DerHofBremerenzwischenzweiWegen,dereneinernachAsbach,deranderenachdemLetzbergbiszumSol[Wasserstelle]führt…“ZudemKlosterzählteeinstaVlicherBesitzanWäldern,MühlenundHöfenumLautern.PrimäreAufgabedesKlosterswardieBetreuungdesHospitalsunddiePfarrseelsorge inderBurg,derSiedlungLauternund ineinigenumliegendenDörfern.Die letztenRestedesKlosters inderStadtKaiserslauterngingenerstMiVedersechzigerJahredes20.JahrhundertsdurchAbbruchverloren. 5

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6DerBremerhof1938

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DieBezeichnungBremerhofleitetsichvonden„Bremmen“,demGinster,ab.Die Hojezeichnung „Bremeren“ bedeutet, wie spätere Formen zeigen, „Bremenrain“. Der Rand derRodungsinselwarentwedermit„Bremmen“,alsomitGinsterodermitBrombeerhecken,durchwachsen(althochdeutsch breme, brimme = Ginster oder auch Dornenstrauch bzw. Brombeerstrauch). Derbedeutende pfälzischeHistoriker Prof. Daniel Häberle leitete denNamen von am „Brombeerenhang“liegendab,derSprachforscherundHistorikerProf.ErnstChristmann,ebenfallsinderPfalzgeboren,vonGinsterbüschen, den „Bremmen“. Seine Erklärung ist heute allgemein anerkannt. In der pfälzischenMundartwird,wieinanderenrheinfränkischenDialekten,GinsteralsBremmeoderBremmbezeichnet.

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DieGeschichtedesBremerhofsVomKlostergutzurErlebnisgastronomieimPfälzerwald

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Ehem.KlosterbautenhinterderSLMskircheKaiserslautern

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1510wurdenderHofundderzugehörigeWaldSRSsgutundSRSswald.1510wurdedasPrämonstratenserklosterunterKurfürstLudwigV.(der„Friedfer`ge“)ineinweltlichesChorherrens`bumgewandelt(ChorherrensinddeutlichabzugrenzenvonMönchenundgehörenkeinerOrdensgemeinschaban).DerHofwurdeS`bsgutundderzugehörigeWaldS`bswald.Im Jahre1565hobKurfürst Friedrich III. (der „Fromme“)dasChorherrens`b (unter EinwirkungenderReforma`on)aufunddas S`bsgut kam,wieauchderBremerhöfer S`bswald,unterdie kurpfälzische„GeistlicheGüter-Administra`on".

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Endedes16.JahrhundertsgingderBremerhofinPrivatbesitzüber.

PfalzgrafJohannCasimir,seit1559LandesherrvonPfalz-Lautern,ließgegenEndedes16.Jahrhundertsden Hof mit zehn Steinen vom dazugehörigen S`bswald abgrenzen und an den aus dem Vogtlandstammenden Lehrer und Handelsmann Conrad Schiller verkaufen. Damit gelangte der Hof inPrivatbesitz. Schiller bezahlte 400 Gulden, heute umgerechnet etwa 20.000 Euro. Der „BremerS`bswald“ wurde weiter der kurpfälzischen „Geistlichen Güter-Administra`on" überlassen. Der neueHojesitzer haVe aber das Recht, Stock-, Brenn- und Bauholz für seinen Bedarf aus dem Wald zuentnehmen.

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ImJahr1700wurdederHofgeteilt.

In der Zeit während und nach dem 30-jährigen Krieg sind die Eigentumsverhältnisse nicht lückenlosüberliefert,daDokumenteausdiesenschrecklichenJahrenfehlenoderverlorengingen.1700erklärteeine Frau Fischer (wohl eine Nachfahrin eines vorherigen Besitzers) vor dem Rat der Stadt, dass siegemeinschablichmitHeinrichWetz denHof besitze undbat umTeilung desHofes.Dieses scheitertezunächst amWiderspruch vonWetz. Der Rat empfahl jedoch den beiden Hojesitzern einen Anwalt(„Beyständer“)zunehmenundentschieddannaufTeilungundVerlosungderHoffluren.

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HofgutWerle

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Um1760kamdieFamilieWerleindenBesitzdesHoSeilesBremerhof1.EinErbederFamilieWetzwarHenrichWeber.ErerbautedaskleineHäuschendes„altenBremerhofs".Daran erinnern die Zeichen H 1760 W über einem früheren Hauseingang. Seine Tochter CatharinaWeberheirateteeinenConradWerleausDansenberg.DieserwareinSohndesausdemKantonZürich(Schweiz) zugewanderten Schreiners Werly. Familie Werle war fortan Besitzer eines Hobeiles, imTeilungsprotokoll von 1700 als Bremerhof 1 bezeichnet. 1867 errichtete Jacob Werle das „KurhausWerle“, heute „Hotel Restaurant Bremerhof" (siehe Hausmarke über dem Eingang zum heu`genRestaurant).DerHofbliebbis1950imBesitzderFamilieWerle.DanachgabeswechselndeBesitzer. 13

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HofgutDellmuth

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DerzweiteHoSeilistseit1742imBesitzderFamilieDellmuth.DerandereHobeil,alsBremerhof2bezeichnet,warseit1742imBesitzvonJostPeterDellmuth,einemEnkeldesPfarrersPeterDellmuthausSedan.1870errichteteJohannJacobDellmuthinKonkurrenzzum„Kurhaus Werle“ das „Kurhaus J. J. Dellmuth“. Nach dem Tod Dellmuths 1888 wurde StadtadjunktPhilippGroßRechtsnachfolger,dadessenSohneineTochterdesHojesitzersgeheiratethaVe.IndererstenHälbedes19.JahrhundertswurdedieBezeichnungAckersmannoderAckererderbeidenaltenHoffamilienWerleundDellmuthdurchGastwirtergänzt.Später,nachAufgabederLandwirtschab,bliebsiealleinigeBezeichnung. 15

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Seit1939istderHoffürdenBesuchermitdemAutoerreichbar.

Im Jahre 1900 überließen die Hojesitzer der Stadt Gelände für den Bau einer Straße vom dem amStadtrand gelegenenAlbrechtsbrunnen zumBremerhof.Die Straße erleichterte denHojesitzern denbesondersindenSommermonatennotwendigenTransportvonWasserzumHof,dersehrhäufigunterWassermangel liV.DasBefahrenderBremerstraßemitKrabfahrzeugenwarallerdingsverboten.1936wurdefürdieZeitdesKirchweihfestesaufdemHofdasVerboterstmalsaußerKrabgesetzt.ImJuli1939wurdedieFahrstraßezumBremerhofinstandgesetztundfürdenAutoverkehrfreigeben.16

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EinGroßbrandvernichteteimSommer1926dasDellmuth´scheHofgut.1926branntederBremerhof2nahezuvollständigab.WegenWassermangelskonntedieFeuerwehrdenBrand nicht löschen. Es gelang aber, das benachbarte AnwesenWerle zu schützen. Nach dem BranderfolgtederseitlangemersehnteAnschlussandiestäd`scheWasserversorgung.1927errichtetederSchwiegersohnderFamilieGroß,derArchitektundOberstudienratDr. Ing.AlfredGersbach,denNeubau„KurhausGroß“ (heute„RestaurantWaldhaus“).DieNachkommenderFamilieDellmuthsindbisheutedieBesitzerdesBremerhofs2. 17

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DerBremerhofheute

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SeitNovember2001betreibtGastronomAlfSchulzdas„HotelRestaurantBremerhof“(Bremerhof1).Nachdem2001derBremerhof1indenBesitzeinerengagiertenEigentümergemeinschabübergegangenwar,startetemanmiteinergroßangelegtenSanierungdesgesamtenGastbetriebes.AlsneuerPächterkonnte der Kaiserslauterer Gastronom Alf Schulz gewonnen werden. Seitdem präsen`eren sich dasRestaurantundderneugestaltetegroßeBiergartenals schönstesAusflugsziel in LauternsUmgebung.2004wurdendemRestaurantbetriebzehnneue,imLandhauss`lgehalteneGästezimmerangegliedert.2013 folgtedieUmgestaltungeinesGastraumszur„Turmstube“.Viergroßforma`geBilder zeigendasnahegelegenebeliebteWanderzielHumbergturmundschaffeneineinzigar`gesAmbiente.Seit2014istdas„RestaurantWaldhaus“(Bremerhof2)ebenfallsunterderLeitungvonAlfSchulz. 19

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