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medianet.at retail Nur net raunzen Der Handel legt auch in schwierigen Zeiten zu 35 ISM Trends, Kontakte und Kontrakte – die Süß- warenmesse in Köln 38 Sweet News Bahlsen bringt Neues in neuen Bereichen 38 Schärf Zum Kaffee gibt’s jetzt auch das Frühstück dazu 40 Freitag, 5. Februar 2016 COVER 33 ÜBER 140 SHOPS DAS FASHION CENTER MO-FR 9-20 UHR, SA 9-18 UHR 2 STUNDEN GRATIS PARKEN www.auhofcenter.at © Kastner/Stephan Huger Alle für einen oder einer für alles oder gar die Nummer 1? Christof Kastner, Chef der Kastner-Gruppe in Zwettl, spielt das Handelsklavier in allen Tonlagen – zurzeit ohne jeden Misston. 35 © Panthermedia.net/Zorka Vuckovic Alarm im Bücherregal Neue Studie zum Buchhandelssterben. © APA/AFP/Jason Redmond 36 Der medianet Sonderthemenplan 2016 ist hier abrufbar! (www.medianet.at) EDI-LÖSUNGEN FÜR HANDEL & INDUSTRIE +43/1/505 86 02 | www.editel.at Die medianet rankingweek 2015/16 erscheint am 4. März. Erstmalig werden Daten und Ratings aus xpert.network, dem ersten B2B-Portal für die Kommunikationsbranche, in die Bewertung miteinbezogen. ranking week 201 5/16 DAS BRANCHENRANKING VON medianet

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Nur net raunzen Der Handel legt auch in schwierigen Zeiten zu 35

ISM Trends, Kontakte und Kontrakte – die Süß-warenmesse in Köln 38

Sweet News Bahlsen bringt Neues in neuen Bereichen 38

Schärf Zum Kaffee gibt’s jetzt auch das Frühstück dazu 40

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Alle für einen oder einer für alles oder gar die Nummer 1?Christof Kastner, Chef der Kastner-Gruppe in Zwettl, spielt das Handelsklavier in allen Tonlagen – zurzeit ohne jeden Misston. 35

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Alarm im Bücherregal Neue Studie zum Buchhandelssterben.

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indirekten Hebels. Denn, so lässt Kastner durchblicken: Inwieweit eine Schweizer Coop (die vor Kur-zem bei Pfeiffers C&C-Flotte das Ruder übernahm) mit Transgour-met am heimischen Markt Sympa-thiepunkte verliert und inwieweit ein Kastner-C&C im Wettbewerb mit Transgourmet ebensolche Sym-pathiepunkte einzusammeln in der Lage sein wird – das sei mal dahin-gestellt.

Modern und doch klassischWas Christof Kastner auszeichnet: Er zeigt sich modernen Handels-formen gegenüber aufgeschlos-sen. Aktuell vertreibt er sogar den einzigen 3D-Lebensmitteldrucker hierzulande. Gleichzeitig steht er fest auf Waldviertler Urgrund, so-dass ihm Expansionen und Inves-titionen, die nicht aus dem Cash-flow kommen, suspekt dünken. Und, kongenial dazu passend: „Die Nachhaltigkeit ist bei uns ein inno-vativer Bestandteil des Geschäfts-modells.“

Vielleicht das schönste Aushän-geschild hierfür ist die Vertriebs-schiene Biogast. Im Gastro-Bio-Katalog stehen als Fachsortiment (Naturkostfachhandel) 12.000 Pro-dukte zur Verfügung, 4.000 davon sind speziell für den Gastrobereich. Neben der Gastronomie ist Biogast derzeit die expansivste Kastner-Schiene.

Bedächtig investieren, nachhaltig agieren – das klang vor zehn Jah-ren noch nach Klötzchen am Ex-pansionsfuß. Heute ist das anders. Heute ist es das A & O des erfolg-reichen Kaufmanns. Es inkludiert ebenso neue Vertriebswege, wie den Onlinehandel. Und es inkludiert ein EDV-Backup, das nicht von einem Fremdanbieter aufgesetzt, sondern homemade maßgeschneidert „so schnurrt, dass die Expansion fast wie von selber läuft“.

Das gilt besonders und nicht zu-

••• Von Christian Novacek

WIEN/ZWETTL. Die Umsatzsprün-ge, die das Waldviertler Handels-haus Kastner in den letzten Jahren absolvierte, sind mehr als pos-sierlich: Die Jahre 2013 und 2014 punkteten mit jeweils mehr als fünf Prozent Wachstum und von 2014 auf 2015 waren es immer noch 3,4 Prozent Plus. „Das“, so Firmenchef Christof Kastner, „liegt weit über dem Branchenschnitt.“ Zuletzt – nach strenger Rechnung, also in der Netto-Großhandelspreis-Per-spektive – waren es gesamt 206,7 Mio. €.

Wie bei Nah&Frisch-Großhan-delshäusern heutzutage üblich, stammt der größere Teil des Erlö-ses aus der Gastronomie, rekrutiert sich also aus den C&C-Märkten sowie dem Zustelldienst. In bei-den Bereichen stehen die Zeichen auf Expansion – einerseits effektiv anhand z.B. drei Mio. € Investition in den Abholmarkt in Eisenstadt, andererseits ebenso anhand eines

letzt wegen des strategisch wohl-durchdachten Ansatzes für den Onlineshop myProduct.at – wo ak-tuell in Kooperation mit Herold den Kunden die Auffindbarkeit heimi-scher Spezialitäten leicht gemacht werden soll. Nach der Bewährung auf B2C-Ebene erfolgt in 2016 der Sprung auf den B2B-Level unter „b2b.myproduct.at“. „Wir wollen Gastronomen und anderen Wie-

derverkäufern den Zugriff auf ein großes Sortiment österreichischer Spezialitäten und Manufakturpro-dukte bieten, wo sie mit größtmög-licher Einfachheit bestellen kön-nen“, sagt Kastner. Ebenfalls neu: Gemeinsam mit dem Logistikpart-ner DPD stellt myProduct.at Pakete ab sofort in ganz Deutschland zu – und macht damit österreichische Spezialitäten (5.600 Produkte von 300 Produzenten) für unsere Nach-barn per Mausklick zugänglich. „Ziel der Erweiterung des Liefer-gebietes ist es, unsere urtypischen und sonst meist nur regional ver-fügbaren Qualitätsprodukte auch für Liebhaber österreichischer Produktqualität in Deutschland zu-gänglich zu machen“, sagt Rainer Neuwirth, Geschäftsführer der myProduct GmbH.

GenerationenwechselAber auch die Internetaffinität der Nah&Frisch-Kaufleute – gesamt sind das 153 – erfährt eine Neu-Gewichtung. Innerhalb dieser kann beispielsweise ein Kaufmannn tag-täglich alle neuen Artikel im Web-shop sehen. „Bei unseren Kauf-leuten ist der Generationenwech-sel angesagt“, erläutert der für Nah&Frisch zuständige Geschäfts-führer Andreas Blauensteiner.

Damit wären wir beim Herz-stück des Großhandels namens Nah&Frisch angelangt. Zwar mag sich dieser Herzschlag in den letz-ten Jahren ein wenig verlangsamt haben, während die Gastroschiene etwas stärker pulsiert, aber: Zum einen ist die Ansage Blauensteiners in Sachen Nah&Frisch-Expansion des Jahres 2015 zumindest solide. Neben sechs Übernahmen beste-hender Standorte durch Kastner wurden sechs zusätzliche Stand-orte eröffnet, 22 Kosmetisierungen und 10 Regaloptimierungen durch-geführt. Auch das Qualitätslevel hat sich in mitunter begrenzte Raum-verhältnisse (200 m2 Verkaufsfläche im Durchschnitt) kuschelig einge-fügt, immer öfters inklusive Gast-ronomie-Eck. Blauensteiner dazu: „In kleinen Orten, wo das letzte Gasthaus geschlossen hat, über-nehmen unsere Kaufleute auch den geselligen Aspekt des Hinsetzens und Kaffeetrinkens.“

Kastner macht jetzt 206 Mio. €Die Firmengruppe Kastner überspringt im Geschäftsjahr 2015 erstmals die 200 Mio.-Umsatzbarriere – und sieht in 2016 neuen Wachstumschancen entgegen, im Gastro- wie im Handelsbereich.

DreamteamGeschäftsführer-Trio: Herwig Gruber, Christof Kastner, Andreas Blauensteiner. Bild unten: Schön aufgeräumt wurde auch im Abhol-markt Jenners-dorf.

WachstumDie Umsatz-zuwächse der Kastnergruppe ge-hen in die Dimen-sion „Wachstums-kaiser“. Nach zwei Jahren mit mehr als 5% beläuft sich das Plus im Jahr 2015 auf 3,4% – weit über dem Branchenschnitt, der lt. Statistik Austria im Handel 1,7% beträgt.

3,4%

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34 coverstory Freitag, 5. Februar 2016

Umsatz Kastner-Gruppe

vertriebsschienen Umsatz 2015

Kastner/Brückler Großhandel (netto) =Nah&Frisch Großhandel, Kastner Stop+Shop, Biogast 78,41 Mio. €

Kastner Einzelhandel (brutto) + myProduct.at (Nah&Frisch Eigenfilialen, Real-Markt Jennersdorf 12,40 Mio. €

Kastner Abholmarkt und Gastrodienst (netto) 115,46 Mio. €

davon Abholmärkte 40,85 Mio. €

davon Gastrodienst 74,61 Mio. €

Kastner Gruppe gesamt 206,27 Mio.€Quelle: Kastner

Es wird auch Gastronomen ge-ben, die es sich gründlich über-legen, ob sie von einem Schweizer Unternehmen beliefert werden wollen.

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medianet.at Freitag, 5. Februar 2016 einzelhandel 35

••• Von Nataša Nikolic

WIEN. Auch nach einer der größten Handelspleiten der vergangenen zehn Jahre lässt sich der österrei-chische Einzelhandel nicht vom Kurs bringen und schafft es (trotz Zielpunkt), seinen Umsatz zu stei-gern. Die Statistik Austria veröf-fentlichte am Mittwoch eine vor-läufige Auswertung, nach welcher die österreichischen Einzelhan-delsunternehmen (ohne Kfz-Han-del, inkl. Tankstellen) 2015 einen nominellen Umsatzzuwachs von 1,7% erzielt haben.

Gute Entwicklungen „Unter Berücksichtigung der Preis-entwicklung wurde ein Plus im Absatzvolumen von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeich-net“, heißt es im Bericht. Schuld daran seien vor allem die positiven Ergebnisse im ersten und dritten Quartal 2015 und ein etwa gleich-bleibendes Weihnachtsgeschäft wie im Vorjahr 2014. Besonders gut war das Geschäftsjahr für den Lebensmittelhandel; dort wurde ein deutlicher Umsatzzuwachs von 3,5% erwirtschaftet – bei gleicher Anzahl an Verkaufstagen.

Durch die Preissteigerung im Lebensmittelbereich ergibt dies einen Anstieg im Absatzvolumen von 2,3% im Jahresvergleich. Der Non-Food-Bereich entwickelte sich ebenfalls positiv, allerdings nicht so dynamisch wie der Le-bensmittelbereich: +1,1% nominell und +0,5% real. Bei den Nicht-Nahrungsmitteln waren vor allem Kosmetika und Apotheken gut auf-gestellt, während der Bekleidungs- und Schuhhandel nominell ein Mi-nus von 0,1% gegenüber dem Vor-jahr aufwies.

Möbel, Heimwerkerbedarf und Elektrowaren haben ein nominelles Plus von 0,4%, aber ein reales Mi-nus von 0,7%; Bücher verzeichne-ten ein nominelles Minus von 2,2% (real: –3,8%), und Sportartikel been-den das Jahr mit einem vorläufigen

nominellen Minus von 0,6% (real: +2,1%).

Die Umsatzindikatoren für den Dezember 2015 wurden auf Basis von 48% des österreichischen Ein-zelhandelsvolumens erstellt. Den vorläufigen Ergebnissen der Sta-tistik Austria zufolge gab es sowohl

ein nominelles als auch ein reales Plus: von 1,5% bzw. 1,3%.

Die Ergebnisse basieren auf be-reits erhobenen Umsätzen der Un-ternehmen sowie auf Umsatzsteu-ervoranmeldungen und werden vor der Publikation der Endergebnisse revidiert.

einzelhandel bleibt auf KursTrotz der Zielpunkt-Pleite erzielt der österreichische Einzelhandel ein nominelles Umsatzwachstum von 1,7% – so die vorläufigen Daten der Statistik Austria.

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Georg Pfeiffers Zielpunkt-Flotte ging erst am Jahresende baden – ergo blieben die Handelsumsätze im LEH mit +3,5 Prozent erfreulich auf der positiven Seite.

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einzelhandel 2015

Veränderungen zum Vorjahr in %

Branche nominell real

EH (inkl. Tankstellen) 1,7 1,5

EH (ohne Tankstellen) 2,1 1,2

Lebensmittel 3,5 2,3

Non Food gesamt 1,1 0,5

Apotheken, Kosmetika 3,3 2,1

Bekleidung, Schuhe –0,1 –0,4

Möbel, Elektro 0,4 –0,7

Bücher –2,2 –3,8

Sportartikel –0,6 2,1

dezember 2015

Veränderungen zum Vorjahr in %

Branche nominell real

EH (inkl. Tankstellen) 1,5 1,3

EH (ohne Tankstellen) 1,6 0,9

Lebensmittel 3,2 2,4

Non Food 0,5 0,0Quelle: Statistik Austria, Konjunkturstatistik Handel

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medianet.at36 im Fokus: Buchhandel Freitag, 5. Februar 2016

Mehr und mehr Österreicherin-nen und Öster-reicher kaufen ihre Bücher nicht mehr beim Buch-händler ums Eck,

sondern gehen Amazon, dem Lese-rattenfänger aus Seattle, ins Netz. Schlimm? Ja! denn wenn es so wei-tergeht, schrumpfen nicht nur die Umsätze unserer Buchhandlungen – die gesamte Wirtschaft leidet darunter und, was noch schwerer wiegt: Unsere Lesekultur droht zu veröden!

Eine topaktuelle Studie des Lin-zer Universitätsprofessors Fried-rich Schneider, vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und der Buchhandelskette Thalia gemeinsam in Auftrag gegeben, lie-fert erstmals eine quantitative Ana-lyse dieser ökonomisch-kulturellen Kettenreaktion, losgetreten von den rasanten Marktanteilsgewinnen, die der Pionier des globalen Inter-netbuchhandels seit Jahren auch hierzulande verbuchen kann.

Und so sieht Schneiders Worst Case-Szenario aus: Wenn im Zeit-raum 2015 bis 2020 die Umsätze des heimischen Sortimentsbuch-handels jährlich um 11% zurückge-hen (eine Annahme, die Branchen-kenner für durchaus realistisch halten), vernichtet dieser Prozess im Schnitt jährlich 1.090 Arbeits-plätze, das BIP sinkt um 148,9 Mio. €, die Masseneinkommen um 51,49

Mio. €. Die prognostizierten jähr-lichen Umsatzeinbußen des Sor-timentsbuchhandels im Ausmaß von durchschnittlich 119,15 Mio. € lösen wesentlich höhere gesamt-wirtschaftliche Negativfolgen aus. Die Berechnungen stützen sich auf die Multiplikatortheorie von J.M. Keynes, wonach eine durch Umsatzeinbußen geschmälerte Wertschöpfung der heimischen Wirtschaft auf den Kreislauf von Einkommen und Konsumausgaben durchschlägt.

Baut bitte dämme gegen amazon!Eine Studie warnt: Wenn Amazon weiter Marktanteile gewinnt, geht Österreichs stationärer Buchhandel den Bach runter.

••• Von Hanspeter Madlberger

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nebenwirkungGeht es den Buchhändlern gut, geht das BIP nach oben. Geht es Amazon gut, geht es nur Amazon gut.

kommen schrumpfen im Ausmaß von 36,12 Mio. €.

Last but not least, Szenario Nr. 3, die optimistische Variante des Lin-zer Wertschöpfungs- und Beschäf-tigungsmodells. Sie wurde errech-net für den Fall, dass Österreichs Buchhändler die Amazon-Offensive mit einem blauen Auge überstehen. Angenommen wird dabei ein jähr-liches Umsatzminus im heimischen Sortimentsbuchhandel im Ausmaß von lediglich 3,5%. Die gesamtwirt-schaftliche Konsequenz wäre die Vernichtung von 352 Jobs pro Jahr, ein BIP-Verlust von durchschnitt-lich 38,45 Mio. € und ein Rückgang der Masseneinkommen um 16,61 Mio. €.

Wege aus der IdylleAbschließender Befund des an der Johannes-Kepler-Universität leh-renden Volkswirtschaftsprofessors, der im Herbst 2015 von führenden Wirtschaftszeitungen zu einem der einflussreichsten Ökonomen des deutschsprachigen Raums gekürt wurde: „Welches dieser drei Sze-narien tatsächlich eintreten wird, ist offen, die zu erwartenden Um-satzrückgänge des klassischen ös-terreichischen Sortimentsbuchhan-dels stellen jedoch die Branche vor die große Herausforderung, ent-sprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.“ Populär ausgedrückt: Es ist höchste Zeit, dass Österreichs Buchhändler die Spitzweg-Idylle ihres Bücherwurm-Daseins ver-

Blaues Auge oder Untergang?Szenario Nr. 2: Im Zeitraum 2011 bis 2014 gingen die Umsätze der traditionellen Buchhändler ins-gesamt um 6,9% zurück. Legt man diese Schrumpfungsrate der Prog-nose für die jährliche Entwicklung des stationären Handels in der Pe-riode 2015 bis 2020 zugrunde, dann ergibt die gesamtwirtschaftliche Simulationsrechnung einen jährli-chen Verlust von 764 Arbeitsplät-zen und einen Rückgang des BIPs um 83,59 Mio. €, die Massenein-

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lassen und ihre Servicekompetenz in einem zeitgemäßen Kundenbin-dungs-Marketing gegen die virtuel-le Konkurrenz ausspielen.

Auch wenn das Buchhändler-sterben nicht ausschließlich dem globalen Siegeszug von Amazon geschuldet ist, ein Zusammenhang zwischen wachsenden Online- und schrumpfenden Ladenumsätzen ist nicht zu leugnen. Eine Momentauf-nahme der Krise des stationären Buchhandels liefern folgende Da-ten des in Baden ansässigen Ins-tituts Standort+Markt: Aus einer Analyse der 22 umsatzstärksten innerstädtischen Einkaufsrevie-re Österreichs geht hervor, dass in diesen Shopping-Hotspots die Anzahl der Buchhandlungen von 95 im Jahr 2014 auf 90 im Jahr 2015 gesunken ist. Die Verkaufs-flächen haben sich in diesen zwölf Monaten von 30.200 auf 29.300 m2 reduziert. In Wien ist die Buch-händlerdichte zurzeit stabil, die Rückgänge betreffen ausschließ-lich Einkaufsstraßen in Landes- und Viertelhauptstädten.

Im deutschen Buchmarkt häu-fen sich indes die Anzeichen einer Trendwende. „Immer mehr Buch-händler haben gelernt, im Online-Zeitalter zu überleben“, analysiert die Süddeutsche Zeitung in ihrer Ausgabe vom 4. Jänner 2016. Ama-zons Vormarsch werde vielerorts gestoppt, immer mehr „Buchhänd-ler, von Hamburg bis München, ver-dienen mit neuen Strategien Geld.“

Die Zauberformel heißt Multi-channel. Die Strategie steht für ein Einkaufserlebnis im Laden mit allen fünf Sinnen, gepaart mit dem Conveniencenutzen der digitalen Vorauswahl, der Bestellung rund um die Uhr sowie der raschen Ver-fügbarkeit selbst ausgefallenster Buchtitel. Kulturevents runden das Angebot ab. Buchhandlungen „wandeln sich zu modernen Litera-turhäusern, die Lesern Begegnun-gen mit Lieblingsautoren ermögli-chen“ berichtet die SZ.

Verzögerte ReaktionszeitUnd wie schauts hierzulande aus? Die Reaktionsgeschwindigkeit der Standesvertreter österreichischer Buchhändler auf die Amazon-Herausforderung lässt weiterhin zu wünschen übrig. Dem wissen-schaftlich fundierten Weckruf aus Linz wurde von offizieller Seite prompt ein Schalldämpfer ver-passt. Das Problem sei nicht neu, die Schneider-Studie sei noch nicht abgeschlossen, Schlussfolgerungen daraus werde man erst im März anlässlich der Leipziger Buchmes-se vorlegen, erklärte auf unsere An-frage hin Benedikt Föger, seit 2014 Präsident des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels. Beschwichtigend fügt Föger, im Hauptberuf Geschäftsführer des Czernin-Verlags, hinzu: „Im Jahr 2015 sind bei uns die Buchhan-delsumsätze, Schulbücher nicht mitgerechnet, um 1,2 Prozent zu-

Thalia war es denn auch, die die Kosten der Schneider-Studie mitfi-nanzierte. Und während der Haupt-verband emsig bemüht ist, die Amazon-Bedrohung kleinzu reden, will der Thalia-Chef, gestützt auf die Ergebnisse der Schneider- Studie, die Politiker aufrütteln und seine Branchenkollegen zu beherz-tem Widerstand gegen Amazon er-muntern.

Im Fokus der Vertriebsanstren-gungen von Thalia steht das stän-dige Bemühen, die physische Prä-senz des Kulturguts Buch in den hochfrequentierten Einkaufsstät-ten, sowohl in der City als auch in den Einkaufszentren an der Peri-pherie, aufrechtzuerhalten. Den

Konsumenten auf ihrer Shopping Journey möglichst viele Chancen zu bieten, mit Büchern in Kontakt zu treten, schaffe die beste Vor-aussetzung für das Gedeihen der Buch- und Lesekultur im Lande, sagt Pretzl.

Gerade das Weihnachtsgeschäft 2015 habe gezeigt, über welche Trümpfe der traditionelle Buchhan-del gegenüber den virtuellen Shops der reinen Internethändler verfügt. Der Thalia-Chef: „Kunden lieben es, im Buchladen zu stöbern, Neues zu entdecken, sich zu Geschenkide-en inspirieren zu lassen. Events, wie die Präsentationen von Neuer-scheinungen und Autorenlesungen, all das kann der globale Online-Handel nicht bieten.“ Dazu aber brauche es wirtschaftlich gesunde Handelsstrukturen im Lande.

Der Wertschöpfungspartner-schaft zwischen den Verlagen und den stationären Buchhändlern komme angesichts des Auseinan-derklaffens zwischen Einzelhan-delskosten- und Buchpreisent-wicklung zentrale Bedeutung zu. „Die Verlage sollten sich um die Wertschöpfung im Buchhandel kümmern; das schließt ein strik-tes Bekenntnis zur Preisbindung mit ein“, erklärt Pretzl. Warum Ver-lage, die wenig Umsatz erzielen, überdurchschnittlich viel staat-liche Förderung erhalten, sei für ihn nicht nachvollziehbar. Auch die lesefreudigen Konsumenten könnten nach Ansicht des Thalia-Chefs ihren Beitrag zur Sicherung ihrer Büchernahversorgung leisten: „Aus der Studie lernen wir: Wenn Kunden wollen, dass beim Buch die Wertschöpfung in Österreich bleibt, müssen sie ihre Bücher auch in Österreich kaufen.“

rückgegangen. Da hat es andere Branchen viel stärker erwischt.“ Kleiner Schönheitsfehler dieser Ar-gumentation: Bei diesem Vergleich 2014/2015 sind die Amazon-Umsät-ze jeweils miteinbezogen, über die Marktanteilsverschiebungen zwi-schen lokal-stationär und global-online sagt die Zahl also gar nichts aus. Diese Unschärfe hängt laut Föger auch damit zusammen, dass die tatsächlichen Amazon-Buch-verkäufe in Österreich sich schwer konkretisieren ließen. Und im Üb-rigen sei Amazon nur Teil eines viel größeren Problems, nämlich der fortschreitenden Konzentration im Buchhandel.

Diese vornehme Zurückhaltung wird verständlich, wenn man weiß, dass dem Hauptverband, einer freiwilligen Interessensver-tretung, neben den Buchhändlern, den Buchgrossisten (mit Morawa als beinahe-Monopolisten) und Antiquariaten auch zahlreiche Verlage angehören. Und welcher Verleger will sich schon mit dem Großkunden Amazon anlegen, der, wie kaum ein anderer, massiven Druck auf die Konditionen ausübt und an einem eigenen Verlagsim-perium als Damoklesschwert für seine Lieferanten bastelt? Fron-talangriffe gegen Amazon über-lässt der Hauptverband daher gern dem Buchhandelsgremium in der Wirtschaftskammer. Dieses brach-te kürzlich bei Gericht eine Klage gegen den Onlineriesen wegen fal-scher Preisauszeichnung ein. Der Sachverhalt: Wenn sich Amazon-Kunden aus Österreich im Web über die Verkaufspreise einzelner Titel informieren, werden sie mit den in Deutschland gültigen End-verbraucherpreisen abgespeist. Eine herbe Überraschung erleben sie dann, wenn nach erfolgter Be-stellung die Bestellbestätigung und die Rechnung den wegen des Mehrwertsteuer-Unterschieds hö-heren Österreich-Preis ausweisen.

Ein Flaggschiff namens ThaliaEine Amazon-Schelte, der sich Josef Pretzl, Geschäftsführer von Thalia Österreich, voll anschließt. Er appelliert an den Gesetzgeber, Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Wettbewerbsfähigkeit der Händler vor Ort gegenüber Global Players sicherstellen. Mit seinen derzeit 34 Filialen ist Thalia der Marktführer im heimischen Buch-handel. Während man in KMU-Händler-Kreisen das Feindbild von Thalia als einen Filialkonzern pflegt, der die Kleinen aus dem Markt drängt, sieht Pretzl sein Un-ternehmen in einer ganz anderen Rolle, nämlich als Flaggschiff des stationären Buchhandels im Wett-bewerb mit den Online Pure Play-ers vom Typ Amazon. Die Firma

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Kunden lieben es, im Buchhandel zu stöbern. Events wie Autoren­lesungen – das kann ein Amazon nicht bieten.

Gewichtiger amazonWie viel Buchverkäufe der Online-Riese in Österreich realisiert – darüber gibt es keine Daten. Allerdings darf angenom-men werden, dass die Rückgänge der Buchhändler im Ausmaß von zuletzt 1,2% nahezu ursächlich auf Amazon zurückgehen.

düstere ZukunftEinige Branchenkenner erwarten, dass bis 2020 die Umsätze der stationären Buchhändler um jährlich 11% schrump-fen. Diese Prognose steht für eine jährliche Vernichtung von mehr als 1.000 Arbeitsplätzen; in der moderaten Vorhersage würden 800 Arbeitsplätze vernichtet.

Der Buchhandel bis 2020

abwärtstrendUm 6,9% gingen die Umsätze der Buchhändler in Österreich von 2011 bis 2014 zu-rück. Der Negativ-trend könnte sich verstärken. Vice versa stellte Ama-zon bereits ein stationäres Bein ins Buchgeschäft – und reüssiert in den USA auch außerhalb des Onlinestores.

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Josef PretzlDer Thalia-Chef fordert mehr Events im Bücher-laden.

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medianet.at38 süsswaren Freitag, 5. Februar 2016

WIEN. Der Keksproduzent Bahl-sen Österreich konnte sich, laut Nielsen, mit 25,6% auch 2015 die Marktführerschaft am heimischen Keksmarkt sichern; die Top-Artikel im vergangenen Jahr waren dabei der klassische Leibniz Butterkeks und Bahlsen Messino. Damit Bahl-sen seine Marktführung verteidi-gen kann, wird das Hauptaugen-merk weiterhin auf dem bestehen-den Sortiment liegen.

Knusprig & neuDa der Süßwarenbereich aber sehr impulsgetrieben ist und immer wieder neue Geschmacksvariati-onen fordert, muss auch Bahlsen mit neuen Innovationen kräftig nachbuttern. So setzt man zum Beispiel auf den Klassiker Pick Up!, der ab Mai 2016 als Pick Up!

Mini in einer kleineren Variante für zwischendurch auf den Markt kommt. Gleicher Geschmack, neu-es Format also. Für den Launch sind zu den bisher bekannten auch TV-Spots mit einer neuen Werbe-figur geplant. Zudem will man mit Sampling-Maßnahmen auf zwei besuchsstarken Festivals und einer starken Instream- und Onlinekam-pagne starten, die speziell die junge Zielgruppe ansprechen soll.

In Sachen Cookies kreierte der Kekshersteller eine, nach ihren An-gaben, völlig neue Keksart: Bahlsen Cookie Chips, die geschmacklich bei den herkömmlichen Cookies ansetzen, aber knusprig wie Chips sind. Erhältlich sind die Cookie Chips ab Juli 2016 in zwei ver-schiedenen Sorten (Chocolate Chip und Double Choc) und in einer wie-

derverschließbaren Verpackung. Auch hier wird ein neuer TV-Spot ausgestrahlt sowie eine Instram- und Onlinekampagne gestartet.

Der Keks-KlassikerFür alle, die aus der Bahlsen-Pro-duktreihe den klassischen origi-nal Leibniz Butterkeks bevorzu-gen, gibt es ab August 2016 eine besondere Neuerung: den Leibniz Keks‘n‘Cream. Bei diesem Produkt werden zwei Butterkekse mit einer Schokoladencreme-Füllung zusam-mengeklebt; verpackungstechnisch kommt die Keksneuheit im stehen-den Flowpack mit zweiseitigem Wiederverschlussetikett. Unter-stützt wird hier mit PoS-Displays, einem TV-Tag-on und ebenfalls einer Instream- und Onlinekam-pagne. (jul)

Vielseitigkeit der internationalen Süßwaren- und Snackindustrie. Das Rennen um Platz eins ent-schied Katjes für sich, die auf der ISM mit der Magic Candy Facto-ry den weltweit ersten 3D-Printer für Fruchtgummi vorstellten; in nur wenigen Minuten kann damit Fruchtgummi in den unterschied-

••• Von Julia Maier

KÖLN. Von Sonntag bis Mittwoch tummelten sich in der Koelnmes-se wieder unzählige Schokoladen- und Zuckerlliebhaber, um auf der ISM, der weltweit größten Fach-messe für Süßwaren und Snacks, die neuesten Produkte, Rohstoffe und innovativsten Technologien genauestens unter die Lupe zu neh-men.

Vier Tage lang stellten über 1.600 Aussteller, 4,5% mehr als im Vorjahr, aus 65 Ländern ein breit-gefächertes Angebot an Schoko-lade- und Zuckerwaren, Feinen Backwaren sowie Knabberartikeln und Snacks aus. Die zunehmende Präsenz wichtiger Marktführer trug zur positiven Grundstimmung vor Ort bei. „Der Handel im In- und Ausland war erneut geschlos-sen vor Ort. Und das auf hohem Entscheidungsniveau“, resümiert Bastian Fassin, Vorsitzender des Arbeitskreises Internationale Süß-warenmesse (AISM).

Und auch für die unzähligen Fachbesucher hielt die ISM viele Inspirationen, neue Perspektiven, vielversprechende Kontakte und wertvolle Gespräche bereit. Das heurige Partnerland der ISM war Frankreich – unter dem Motto „Made in France, Made with Love“ präsentierten über 80 Aussteller im „Pavillon France“ Vielfalt und Trends der französischen Süßwa-renindustrie.

New Product ShowcaseAuch in diesem Jahr konnten die Besucher wieder für die Top-Inno-vationen im New Product Show-case der ISM abstimmen. Am Mor-gen des dritten Messetags wurden dann die drei Sieger ernannt, alle-samt stehen sie für Kreativität und

lichsten Designs, Farben und Ge-schmacksrichtungen gedruckt wer-den. Individuelle Süßigkeiten für jede Gelegenheit, die ausschließlich mit natürlichen Frucht- und Pflan-zenextrakten und ohne tierische Gelatine hergestellt werden – al-les vegan, gluten- und laktosefrei. Auf Platz 2 reihte sich ein innova-

tives Snackprodukt, das wohl die unterschiedlichsten Geschmacks-knospen im Mund zu einer Zusam-menarbeit anregen soll: Das junge hamburgerische Unternehmen Heimatgut präsentierte Kokosnuss-Chips mit Wasabigeschmack, eine energiereiche Snackvariation, die ebenfalls vegan und glutenfrei und zudem nicht frittiert ist; den Be-suchern gefiel (und schmeckte) es offensichtlich.

Den dritten Platz sicherte sich das taiwanische Unternehmen Boncha Boncha, das Selfies oder andere Fotos auf seine Bonbons und Lutscher aufbringt und so mit hervorragender Druck- und Farb-qualität und individuellem Service besticht. Insgesamt wurden im ISM New Product Showcase 120 Pro-duktneuheiten vorgestellt.

BesucherrekordDie ISM konnte heuer erneut Re-kordzahlen schreiben: An den vier Veranstaltungstagen fanden sich rund 38.500 Fachbesucher aus 146 Ländern in der Koelnmesse ein, das entspricht einem Besucherplus von 4% gegenüber dem Vorjahr. „Die positive Entwicklung der Messe während der letzten Jahre setzt sich fort und bildet sich sowohl im Ausstellerwachstum als auch in den steigenden Besucherzahlen deutlich ab“, zeigt sich Katharina Hamma, Geschäftsführerin Koeln-messe GmbH, zufrieden.

Zuckersüße Trends, schokoladige VielfaltKontakte knüpfen, Inspirationen holen und vor allem viel naschen stand auch bei der heurigen ISM wieder ganz oben am Programm.

Bahlsen macht alles neuUm auch im neuen Jahr Marktführer zu bleiben, bringt Bahlsen einige Neuerungen, um seine Keksesser bei Laune zu halten.

süßer ansturm Über 38.500 Besucher aus 146 Ländern fanden sich zur Internati-onalen Süßwaren-messe 2016 in der Koelnmesse ein.

Bringt neue Produkte auf den Markt: Alexander Konecny, GF Bahlsen Österreich.

Länder-Vielfalt Von Ägypten über die USA bis hin zu Vietnam – aus 65 Ländern kamen die über 1.600 Aussteller, die an den vier Messeta-gen ihre Pro-duktneuheiten in Sachen Schoko-lade, Zuckerware, Backwaren und Snacks präsen-tierten.

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Stand: 11.01.2016

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medianet.at40 SHOP DER WOCHE Freitag, 5. Februar 2016

Retail-WissenGemüseexport Serbien profitiert Weil Russland einen Import-stopp für Lebensmittel aus den EU-Staaten verhängt hat, konnte Serbien 2015 seine Gemüselie-ferungen nach Russland um die Hälfte steigern und exportierte Agrarprodukte und Nahrungs-mittel im Wert von 2,6 Mrd. €.

Easy-Jet Eröffnung von Billig-DiskonterDer Gründer der britischen Billigfluglinie Easy-Jet eröffnete seinen ersten Diskonter der Marke EasyFoodstore in GB.

AmazonBuchhändlerGerüchten zufolge will der Online-Händler 300 Buchge-schäfte eröffnen; Amazon selbst kommentierte dies nicht.

Banzai UmsatzsteigerungDer Vorstand von Banzai, der italienischen Nummer eins unter den eCommerce-Plattformen und einer der größten italieni-schen digitalen Verleger, schließt das Jahr mit Umsatzsteigerun-gen in Höhe von 27% ab und übertrifft damit sein Wachstums-ziel für 2015.

EurozoneHandel im AufschwungDer Einzelhandel in der Euro-zone konnte sich im Dezember 2015 deutlich erholen und um 0,3% zulegen. Das war der erste Aufschwung nach drei Monaten.

Baumärkte Lowe kauft einDie US-Baumarktkette Lowe baut ihr Kanada-Geschäft aus und zahlt 2,1 Mrd. € für den kanadischen Rivalen Rona. Je Aktie bietet der Konzern 15,7 €, das ist mehr als doppelt so viel wie der Schlusskurs vom Dienstag.

Gewinneinbruch Swatch bricht einDer starke Franken hat den Gewinn des Schweizer Uhrunter-nehmens Swatch um mehr als ein Fünftel einbrechen lassen, der Umsatz ging auf umgrechnet 7,59 Mrd. € zurück.

SHOP DER WOCHE

Coffeeshop CompanyWOHLFÜHLEN. Die Coffeeshops des österrei-chische Franchiseunternehmens Schärf Coffee-shop GmbH haben neben leckeren Kaffeevari-ationen und Süßspeisen seit Kurzem auch ein umfangreiches Frühstück mit regionalen Zuta-ten im Angebot. Der Coffeeshop in der Wiener Meidlinger Hauptstraße 73 bietet eine reich-haltige Palette verschiedenster Frühstückskom-binationen und lädt zu einem abwechslungs-reichen und ausgewogenen Frühstück in Wohl-fühlatmosphäre ein. „Unser Angebot erstreckt sich vom klassischen Wiener Frühstück mit Croissant oder Gebäck, Marmelade, Honig oder Nutella bis hin zu pikanten Frühstückskreatio-nen mit regionalem Schinken, Käse, Frischkäse und feinem Räucherlachs“, sagt Geschäftsfüh-rer Marco Schärf. Für alle, die es eilig haben, gibt‘s die leckeren Speisen und Kaffees auch zum Mitnehmen. Also einfach mal vorbeikom-men und das abwechslungsreichen Frühstück-sangebot ausprobieren! (red)

ÖffnungszeitenMontag bis Donnerstag 9–21 Uhr, Freitag & Samstag 9–22 Uhr, Sonn- und Feiertage sind Ruhetage.

1.+ 2. Der Coffeeshop in der Meidlinger Hauptstraße lädt in Wohlfühlatmosphäre zum Schlemmen ein; 3. Spiegelei-Semmel mit frischen Bio-Freilandeier; 4. Frühstücks-Flatbread; 5. Die Theke überrascht Naschkatzen mit inter nationalen Süßspeisen.

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Die Finstere Brille ••• Von Christian Novacek

ALLEIN ZU HAUS. Macht es Sinn, Lebensmittel übers Internet zu beziehen? Ich schaffs psy-chisch nicht. So lange ich gehen und Auto fahren kann, kommts nicht infrage. Würd ich mich zu-hause im Drei-Stunden-Zeitfenster verkriechen müssen, innerhalb dessen die Lieferung kom-men soll – ich könnt nichts anfangen in der Zeit. Computerspielen: unmöglich. Wenn ich mitten im Kampf bin, etwa Magier gegen drögen Krie-ger, dann hauts meine Mage doch um, sowie es an der Haustür läutet, allein schon wegen des Risses in der Konzentration. Oder, worst case, ich verlier eines meiner 630 Mio. ISK teuren

Kampfschiffe in EVE-Online – unpackbar das! Somit wäre wohl Profanes angeraten, sagen wir: Aufräumen. Der Staubsauger zeigt, was er kann, und röhrt mächtig über Handy und Türklingel drüber. Infolge muss der Lebensmittelzustel-ler die Polizei rufen, damit die meine Wohnung aufknacken und die Wochenendvorräte rein-werfen. Auch nicht die feinste Lösung. Wie wärs mit leisen Tätigkeiten? Lesen vielleicht? Haha, dazu brauchts einen entspannten Zustand, in gespannter Erwartungshaltung eines Anrufs müsste ich aber jeden Satz dreimal lesen, um ihn zu verstehen!

Online kommt nur die MusikKurzum: Aus dem Online-Shop kommen bei mir nur Schallplatten an. Und die kommen an die Firmenadresse, wo sie mir nett und mit ei-nem vielsagenden Lächeln von Empfangsdame Lisa im Lauf eines Arbeitstags überreicht wer-den. Das ist super so und vielleicht der Haupt-grund, dass ich immer noch berufstätig bin und

nicht lässig in der sozialen Hängematte herum-schaukle.

So, und jetzt zur Frage, warum sich Menschen darauf einlassen, an die Privatadresse Sachen geliefert zu bekommen. Antwort: Ich verstehs nicht. Also weiter zur nächsten Frage: Wieso soll sich das rechnen, speziell bei Lebensmitteln? Jeder Onlineshop-Süchtige tobt seine Vorliebe vorwiegend bei Amazon aus. Derzeit unken noch alle, Amazon macht nicht viel mit Lebensmitteln rum, weil da die Logistik auf die Kühlung kom-men muss und so weit ist der Versandhandels-riese noch nicht. Stimmt. Aber irgendwann wird er so weit sein. Und dann geht‘s rund: Weil bei Amazon lauert um die Lebensmittel herum eine gigantisch bunte Warenwelt, vom Frank Zappa-Häferl bis hin zum Laufband, und aus dieser Vielfalt nimmt jeder zehnte Bananenkäufer was mit und sodurch kann Amazon aufgrund der Umwegrentabilität sogar billiger sein als jeder Lebensmitteldiscounter – oder? Gern lass ich mich eines Besseren belehren ;-)

World wide DreckDer Onlinehandel zerstört die Welt und schmeißt mich ruppig aus geruhsam schaukelnder Hängematte.

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Zitat des Tages Richard Lugner Baumeister

Ich bin mir sicher, dass Bill Clinton, der Frauen-kenner, auch an meiner Cathy gefallen findet.

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A.T. Kearney So können auch Sie den Umsatz schnell steigern 42

SB-Kassen In Österreich wird lieber „Zweite Kassa“ gebrüllt 42

Lex Französische Super-märkte müssen Lebens-mittelreste verwerten 43

Lieblinge Musik, Fotografie, Kosmetik und Einrichtung 46

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Frühstücken am Valentinstag WIEN. Der Valentinstag fällt dieses Jahr auf einen Sonntag. Und Sonntag ist Frühstücks-tag. Über Hausbrot.at etwa lassen sich ganz einfach ver-schiedene Pakete und Produkte vorbestellen: Zum Beispiel das Rundum-Sorglos-Paket inklusive frischem Valentins-Frühstück und kleinem Blu-menstrauß für 35,90 €. „Weil Hausbrot.at auf frische und regionale Produkte aus der Region setzt, kommen auch die Tulpen und Zweige aus Österreich – aus Wien und der Steiermark“, erklärt Hausbrot.at-Leiter Thomas Rath. Die media net-Leser (wohnhaft in Wien) haben nun die Mög-lichkeit, ein Valentinstag-Frühstück mit einem kleinen Blumenstrauß zu gewinnen. Um an der Verlosung teilneh-men zu können, einfach ein E-Mail mit der Wiener Adresse an [email protected] senden. Betreff: Gewinnspiel. Einsendeschluss: 9.2.2016.

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Strategische power für HandelsunternehmenKonditionensysteme können nun einfacher abgebildet werden: Das Softwaretool Bonsai leistet Abhilfe und spart Zeit. 42

rewe droht mit Klage gegen Hochzeit von Kaiser’s/Edeka.

Bezahlwege Bargeld ist nicht nur teurer, sondern auch zeitaufwendiger als Kartenzahlungen.

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medianet.at42 IT-CommerCe Freitag, 5. Februar 2016

tungen die gemeinsamen Ziele im Sinne einer Kooperation definiert. Damit bekommt auch der Lieferant Einfluss auf die unterstützenden Maßnahmen im Verkauf. „Bonsai ermöglicht die Einführung und durchgängige Pflege eines einheit-lichen Konditionsschemas, um die strategischen Einkaufsziele zu unterstützen“, so Zeidler. Das Pro-gramm wissen mittlerweile zahl-reiche namhafte Unternehmen zu schätzen: Zur Klientel gehören un-ter anderem Obi, Müller Drogerien, kika/Leiner und der Einkaufsver-band Markant. „Das Geschäftsmo-dell im deutschsprachigen Raum ist generell sehr ähnlich“, kommen-tiert Zeidler. „Aber wir sehen sehr wohl einen Unterschied zu anderen

••• Von Daniela Prugger

WIEN. Strategische Allianzen und alles, was Einkaufspower im Handel ausmacht – darauf lässt sich der Tätigkeitsbereich von IBB Adaptive Solutions wohl am besten herunterbrechen. „Wir arbeiten für den Handel, wir optimieren Prozes-se“, präzisiert IBB-Geschäftsführer Christian Zeidler.

IBB ist Spezialist für das Ma-nagement von Konditionen aller Art, insbesondere von nachträgli-chen Vergütungen – wie z.B. Boni, Werbekostenzuschüsse und Ver-kaufsprämien. Sie sind das Instru-ment für die häufig umsatz- oder volumenabhängige Beteiligung der Lieferanten an der Finanzierung solcher Maßnahmen. „Wir haben ein Softwareprodukt entwickelt, Bonsai, welches unseren Kunden erlaubt, Einkaufskonditionen – also Vereinbarungen mit den Lieferan-ten – abzubilden und auch automa-tisch zu bewerten“, erklärt Zeidler.

Da Handelsunternehmen eine bedeutende Position in der Ver-sorgungskette haben, werden sie für alle vorgelagerten Lieferan-ten zum Gatekeeper am Weg zum Endverbraucher. Für Handelsun-ternehmen ergeben sich damit im Beschaffungsbereich wertvolle Kooperationspotenziale – manche sind auch im Sinne der Lieferan-ten. Setzt der Händler Maßnahmen zur Förderung des Absatzes – etwa durch Werbung, die Neugestaltung von Verkaufsflächen, Expansion – oder investiert er in Maßnahmen zur Prozessverbesserung in der IT oder der Logistik, dann „kann dies auch entsprechend einer Koopera-tion mit dem Lieferanten einem ge-meinsamen Ziel dienen“, so Zeidler. Denn im Vergleich zu einem direkt auf der Rechnung gewährten Preis-nachlass werden mittels Vereinba-rungen zu nachträglichen Vergü-

Ländern in Europa. Zum Beispiel haben wir einige Stationen in Skan-dinavien; dort ist das Konditionen-Wesen, also der Umstand, dass sich der Lieferant an den Aktionen des Händlers beteiligt, ganz allgemein viel weniger ausgeprägt als hier-zulande.“

„Bringt echten Cash-Vorteil“Auch wenn vor allem große Händ-ler zu den Kunden von IBB gehören, sieht Zeidler auch „einen Markt in kleineren Unternehmen, auch wenns dort nicht darum geht, das Machtspiel mit den Lieferanten noch stärker zu spielen, eben weil es um die Transparenz über die Finanzzahlen geht“. Doch gerade damit, für Transparenz zu sorgen und den Überblick über die Verein-barungen und Zahlen zu halten, tun sich auch heute noch viele Händler schwer. „Auch bei den jüngsten ös-terreichischen Insolvenzen ist vor allem strukuturell viel falsch gelau-fen“, führt Zeidler aus. „Vor allem in unserem Themenbereich hatten bauMax, Zielpunkt und Co. Prob-leme. Gerade wenn man ein Liqui-ditätsproblem hat, ist es wichtig, die Konditionserträge von seinen Lieferanten gleich beim Zahlen der Rechnung einzubehalten – das ist ein gutes Argument gegenüber der Bank, gerade eben wenn ein Unter-nehmen an der Kippe steht.“

Die Steuerung des Konditio-nenwesens mit Lieferanten und Mitgliedern zu verbessern, ist der wesentliche Nutzen, den Anwender durch Bonsai genießen. Zusätzlich sind alle Konditionen, Erträge und zugrundeliegenden Umsätze trans-parent und jederzeit abrufbar. „Auch wenn man sich hinsichtlich der Konditionen verschätzt hat, kann man dadurch unter dem Jahr nachverhandeln“, so der Experte. „Und das wiederum, bringt einen echten Cash-Vorteil.“

Der Problem-Löser Das Softwaretool „Bonsai“ aus dem Hause IBB Adaptive Solutions erlaubt Händlern optimales Management von Konditionen aller Art.

Bonsai Mit dem Soft-waretool Bonsai werden seit mehr als einem Jahrzehnt die vielfältigen Aus-prägungen von Konditionensys-temen individuell und effizient abgebildet.

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A.T. KeArney

So wird Umsatz gesteigert

DÜSSELDORF. „Wir verzeichnen weltweit einen massiven Zuwachs im eCommerce als Folge von verändertem Einkaufsverhalten, das sich vor allem auf bequemes Onlinebestellen bezieht. Daher geht es immer öfter darum, kurze Wege und schnelle Klicks für den Konsumenten zu schaffen“, sagt Mirko Warschun, Partner bei A.T. Kearney und europäischer Leiter des Beratungsbereichs Kon-sumgüterindustrie und Handel. In der zehnten Ausgabe der Reihe „10 Steps in Retail“ zeigt A.T. Kearney, wie Onlinehändler ihren Umsatz mit ge-zieltem Category Management steigern und die Einkäufe der Kunden um 10 bis 15% erweitern kön-nen. Die Strategie: Produktgruppen in Onlineshops an Verbraucherwünschen ausrichten. Die somit entstehenden kürzeren Wege führen zu spontanen Käufen und zufriedeneren Kunden, so Warschun. In der Warenkategorie Technik und Medien sind laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) die Onlineanteile mit knapp 21% nach wie vor am höchsten, gefolgt von Sport und Freizeit (20%) so-wie Fashion und Lifestyle (19%). Eben das sollte also ein Zeichen an die Händler sein. Der Erfolg hänge nicht allein vom Preis ab, sondern eben auch von den angebotenen Services, ergänzt der Experte. Doch viele Händler versuchten noch im-mer, ihre im Offlinegeschäft gängige Praxis einfach auf den Onlinekanal zu übertragen. (red)

SeLBSTBeDIenung

Skeptisches Österreich

WIEN. Während Self-Checkout-Kassen in Frank-reich, Großbritannien und den USA bereits sehr beliebt und verbreitet sind, schreien Konsumenten in Österreich noch immer lauthals „Zweite Kassa, bitte!“ Der Trend hat sich in Österreich noch lange nicht durchgesetzt. Zuletzt verkündete die zu Re-we gehörende Einzelhandelskette Merkur, in bis zu 45 Märkten Kassen in Betrieb nehmen, wo ihre Kunden selbstständig bezahlen können. Bisher gab es an acht Standorten Pilotbetriebe. Für Kun-den soll sich vor allem die Wartezeit verkürzen. Kassomate werden zusätzlich zur klassischen Kassiererin eingeführt, reine Automatenfilialen sind nicht geplant. In der Wiener Filiale, in der das System als erstes eingeführt wurde, nutzen derzeit 40% der Kunden diese Möglichkeit. In Deutschland ist das Hauptmotiv zur Nutzung von SB-Kassen die Zeitersparnis; das konnte das deut-sche Retail Institute im vergangenen Jahr mittels einer entsprechenden Studie eruieren. Den Kunden sei aber gleichsam auch bewusst, dass das eigene Scannen langsamer ist als das Registrieren durch eine erfahrene Kassenkraft. Entscheidend ist für sie jedoch der insgesamt kürzere Zeitbedarf, das Anstehen in der Warteschlange mitgerechnet. Ein weiterer Grund für den autonomen Checkout-Pro-zess ist schlicht der Spaß an Innovationen. (dp)

Christian Zeidler ist Geschäftsführer von IBB Adaptive Solutions und steht 16 Mitarbeitern vor.

Mit ‚Bonsai‘ können Ein-kaufskonditionen abgebil-det und bewertet werden.

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medianet.at Freitag, 5. Februar 2016 RETAIL INTERNATIONAL 43

••• Von Julia Maier

KÖLN/HAMBURG/MÜLHEIM. Der Streit um die Fusionierung der deutschen Lebensmittelkonzerne Edeka und Kaiser‘s Tengelmann geht in eine nächste Runde. Denn nun mischt der Rewe-Konzern mit, der den deutschen Wirtschafts-miniser Sigmar Gabriel in letzter Minute von einer Sondererlaubnis für den umstrittenen Zusammen-schluss abbringen will. Die Rewe-Anwälte der Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer kritisierten in einer Stellungnahme, dass die Vor-aussetzungen für eine Ministerer-laubnis gleich in mehrfacher Hin-sicht nicht gegeben wären. So habe beispielsweise auch Rewe ein ver-bindliches Angebot zur Übernahme von Kaiser‘s Tengelmann vorgelegt, sogar mit Zusage zur Sicherung al-ler Arbeitsplätze. Auch die Schwei-zer Handelskette Migros soll an einer Übernahme interessiert ge-wesen sein. An Alternativen zum Edeka-Kauf schien es also durch-aus nicht gemangelt zu haben.

Ebenfalls bekrittelt wird vonsei-ten des Rewe-Konzerns, dass die von Minister Gabriel vorgeschla-genen Auflagen für den Erhalt der Arbeitsplätze mangelhaft wären. So seien keinerlei Sanktionen ange-dacht für den Fall, dass Edeka die Auflagen nicht einhalte.

Zusage zu AuflagenAuf Basis der Stellungnahmen möchte Gabriel nun endgültig eine Entscheidung über den Zusammen-schluss fällen. Er hatte ja bereits angekündigt, unter Auflagen die Übernahme von Kaiser‘s Tengel-mann durch Edeka zu genehmigen. Hierfür müsse man allerdings bei-spielsweise eine Zusage zur Siche-

rung der rund 16.000 Arbeitsplätze machen. Außerdem müsse Edeka durch tarifliche Regelungen mit der Gewerkschaft Verdi sicherstellen, mindestens fünf Jahre keine Fili-alen von Kaiser‘s Tengelmann an selbstständige Lebensmitteleinzel-händler zu übergeben. Auch müs-

se jedes Jahr ein „Statusbericht“ an das Ministerium übermittelt werden und man sei allein für die Erfüllung der Bedingungen verant-wortlich. Edeka zeigt sich trotz der Auflagen nach wie vor interessiert und sicherte zu, alle Erforderlich-keiten erfüllen zu wollen.

Streit um Kaiser’s Tengelmanns BartSo sicher die Übernahme der Kaiser’s Tengelmann- Filialen durch Edeka auch schien – Rewe lässt sich nicht abstempeln und will noch ein Wörtchen mitreden.

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Rewe Deutschland-Chef Alain Caparros will Kampf um Kaiser’s-Filialen nicht aufgeben.

FRANKREICH

Das Ende der LebensmittelabfällePARIS. Jetzt ist es fix: Unverkaufte Lebensmittel aus den Supermärk-ten Frankreichs dürfen ab sofort nicht mehr einfach weggeworfen werden; der Senat als zweite Kam-mer des französischen Parlaments nahm am Mittwoch in Paris das entsprechende Gesetz nun endgül-tig an.

Von nun an müssen große Händ-ler nicht vermeidbare Lebensmit-telabfälle spenden, verarbeiten, als Tierfutter verwenden oder kompostieren.

Grund für den Beschluss: Nach Berechnung der Regierung werden in Frankreich jährlich bis zu 30 Kilogramm Lebensmittel pro Ein-wohner weggeschmissen. Ziel ist es nun, den Abfall im Gesamtwert von bis zu 20 Mrd. € bis zum Jahr 2025 zu halbieren. (APA)

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medianet.at44 Bargeldlos Bezahlen Freitag, 5. Februar 2016

Barzahlungs-anteil Während es für Österreich keine aktuellen Zahlen gibt, zahlen in Deutschland Privatpersonen laut der Bundes­bank 53% der Umsätze bar.

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••• Von Christian Horvath

die wunderbare Welt des BargeldsBargeld ist nicht nur teurer, sondern auch zeitaufwendiger als Kartenzahlungen. Trotzdem sind die Scheine weiterhin begehrt.

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medianet.at Freitag, 5. Februar 2016 Bargeldlos Bezahlen 45

Stellen Sie sich vor, der Augustin-Verkäufer vor dem nächsten Supermarkt nimmt kein Bargeld mehr an. Kaum zu glauben? In Schweden ist das in-

zwischen Realität. Das skandinavi-sche Land, dessen Geldumlauf den stärksten Digitalisierungsgrad in ganz Europa aufweist, nimmt lang-sam Abschied vom Bargeld. Mitt-lerweile kann dort beim kleinsten Greißler mit Kreditkarte gezahlt werden, einige Geschäfte sind sogar so weit gegangen, gar kein Bargeld mehr zu akzeptieren. Und auch die Verkäufer der Obdachlosenzeitun-gen sind mit einem Kartenterminal ausgestattet, nachdem der Verlag große Mühe hatte, eine Bank zu fin-den, die sich noch zur Einzahlung der Bareinnahmen aus den Verkäu-fen der Straßenhändler bereit er-klärte. Insgesamt machen 80% der Schweden ihre Einkäufe mit Karte.

Auch die Regierung in Kopenha-gen will das Bargeld – mit wenigen Ausnahmen – de facto abschaffen. Dänemark hat im vergangenen Sommer einen Plan vorgelegt, nach dem dänische Geschäfte schon ab heuer komplett auf Bargeld ver-zichten könnten. Das bargeldlo-se Bezahlen sei „nicht länger eine Illusion, sondern eine Vision, die sich innerhalb eines nachvoll-ziehbaren Zeitrahmens umsetzen lässt“, erklärte Jesper Busk-Jepsen vom dänischen Bankenverband ge-genüber CNN. Ab 2017 soll die dä-nische Notenbank dann überhaupt keine Banknoten mehr drucken.

„Fürchterlich teuer“Langsam mehren sich auch in Mit-teleuropa die Stimmen, die an der Sinnhaftigkeit des Bargelds zwei-feln. So erklärte etwa John Cryan, Vorstandsvorsitzender der Deut-sche Bank, beim jüngsten Weltwirt-schaftsforum in Davos, dass Cash „fürchterlich teuer und ineffizient“ sei. Bargeld helfe nur noch Geld-wäschern und anderen Kriminel-len, ihre Geschäfte zu verschleiern. Doch gerade die Deutschen hängen immer noch an Schein und Mün-zen: Laut Erhebungen der Bundes-bank wurden 79% der Transaktio-nen in bar abgewickelt, etwas mehr als die Hälfte der Umsätze im Ein-zelhandel werden mit Bargeld ab-gewickelt.

Entscheidung des Kunden„Meines Erachtens wird der An-teil des unbaren Zahlungsverkehrs zunehmen und trotzdem wird Bargeld bleiben“, so Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele ge-genüber der Bild-Zeitung nach dem Cryan-Vorstoß. Barzahler schät-zen es, dass sie einen genaueren Überblick über ihre Ausgaben ha-ben und sich beim Bezahlen keine Sorgen über Datenschutz machen müssen, so Thiele weiter.

Auch beim Handelsverband HDE glaubt man nicht an einen schnel-len Abschied von Schein und Mün-ze: „Ob und wann das Ende für das Bargeld kommt, entscheiden die Kunden. Der Handel nimmt derzeit noch mehr als die Hälfte seines Umsatzes per Bargeld entgegen“, ließ HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth auf Nachfrage erklä-ren. „Insofern ist ein Ende noch nicht absehbar, auch wenn die Um-sätze mit Kartenzahlungen stetig, aber langsam steigen.“

Zu einem ähnlichen Schluss kam eine Studie der WU-Professoren

Hanns Abele und Guido Schäfer, die im vergangenen April Auskunft über die Kosten von Bargeld und Bankomatkarte in Österreich gab: Für Beträge über 10 € ist demnach die Bezahlung mit Bankomatkarte kostengünstiger als mit Bargeld. Dies zum Trotz der oftmals gehör-ten Kritik, dass Bankomat-Zahlun-gen etwa an der Supermarktkasse deutlich länger dauern würden als Barzahlungen. Denn, so Abele und Schäfer: Der zeitliche Aufwand für Konsumenten ist bei Bezahlung mit Bargeld, bedingt durch die Wegzei-ten zur Bank bzw. zum Bankoma-ten, um bis zu neun Stunden höher als der zeitliche Aufwand für die Bezahlung mit Bankomatkarte. Die Studienautoren empfehlen daher eine koordinierte Initiative und konkrete Maßnahmen zur Förde-rung kosteneffizienten Zahlungs-verhaltens.

Die Kosten des BargeldsDie zentrale Botschaft der Studie mit dem Titel „Die Kosten des Bar-gelds in Österreich“: Obwohl sich das bestehende österreichische Zahlungssystem am Point of Sale im internationalen Vergleich als relativ kosteneffizient erweist, be-steht dennoch erhebliches Poten-zial für Kostensenkungen. Konkret wurde erhoben, dass Barzahlun-gen bei mittleren und höheren Be-trägen volkswirtschaftlich teurer sind als Zahlungen mit der Ban-komatkarte. Abele begründet dies wie folgt: „Die Kosten des Bargelds steigen relativ stark mit der Höhe des Zahlungsbeitrags an, da mehr Geld produziert, gezählt, verwahrt, sicher transportiert und serviciert werden muss. Die Kosten von Ban-komatkartenzahlungen steigen jedoch nur geringfügig mit der Beitragshöhe.“

Mehr Zahlungen mit Bankomat-karte ermöglichen deutliche Kos-teneinsparungen. Die Berechnun-gen des Gutachtens zeigen, dass für Österreich im Jahr 2013 die Betragsgrenze für kosteneffizien-te Zahlungen bei einem Wert von rund 10 € lag. Durch den Einsatz von Kontaktlostechnologie (NFC) wird dieser Wert noch weiter sin-ken, da schon heute rund 6 Mio. Bankomatkarten mit der Kontakt-losfunktion ausgestattet sind. „In den kommenden Jahren werden – ähnlich wie in anderen Ländern – Bankomatkartenzahlungen auch bei kleineren Beträgen das kosten-

effizientere Zahlungsinstrument in Österreich sein“, stellt Abele fest und betont weiter: „Wir haben be-rechnet, dass durch die Ausweitung von Bankomatkartenzahlungen mittelfristig und volkswirtschaft-lich gesehen ein Betrag zwischen 150 und 300 Mio. Euro pro Jahr eingespart werden kann.“

Zeitliche EffizienzDie volkswirtschaftlichen Kosten des Bargelds betrugen laut Studie 2013 mit 1,2 Mrd. € rund 0,36 Pro-zent des BIP, während sich die Kos-ten für das Bankomatkartensystem mit 150 Mio. € auf 0,046 Prozent des BIP beliefen. Pro Euro Umsatz bedeutet das eine Differenz von 1,8 Cent. Österreich liegt mit diesem Wert trotz des hohen Anteils an Bargeldtransaktionen knapp hin-ter einem kosteneffizienten Land wie den Niederlanden und unter dem europäischen Durchschnitt. Der zeitliche Aufwand für die Be-zahlung mit Bargeld kostete Kon-sumenten insgesamt etwa 102,5 Mio. Stunden im Jahr 2013, der für die Bezahlung mit Bankomat-karte belief sich auf etwa 8,2 Mio. Stunden. Demgegenüber steht die erwähnte Zeitersparnis von rund

neun Stunden jährlich in der barg-ledlosen Alternative. „Der mit Bar-geldabhebung verbundene zeitliche Zusatzaufwand war im Schnitt we-sentlich größer als allfällig kleinere Zeitersparnisse durch Barzahlung“, analysiert Schäfer und ortet daher eine „deutliche Zeitersparnis für Konsumenten, wenn diese auf die Bezahlung mit Bankomatkarte zu-rückgreifen“.

Cash-affines LandEs spricht also inzwischen einiges für Kartenzahlungen, auch wenn selbst Kartenanbieter noch nicht ganz an das Ende von Cash glauben wollen. So meinte erst im Jänner Visa Europa-Geschäftsführer Kurt Tojner gegenüber dem Kurier, dass Österreich mit einem Bargeldanteil von rund 80% immer noch ein sehr cash-affines Land sei. Einen Schub für die Verbreitung der Kartenzah-lung brachte laut Tojner die von der EU verordnete Senkung der Kredit-kartengebühren für Händler. Seit Anfang Dezember sind die Inter-bankenentgelte für Kartenzahlun-gen gedeckelt. Händler zahlen für das Akzeptieren von Debitkarten maximal 0,2% des Transaktions-werts und für Kreditkarten 0,3% an die Bank des Karteninhabers. Mit Ausnahme von Hofer gebe es nun keinen einzigen großen Lebensmit-telhändler mehr, der keine Kredit-karten akzeptiere, so Tojner.

Dass der Trend aus Skandinavi-en, Bargeld aus dem Alltag lang-sam zu verbannen, aber auch in Mitteleuropa ankommt, beweist die 50.000-Einwohnerstadt Kleve am Niederrhein nahe der niederländi-schen Grenze. Dort sollen zumin-dest Ein- und Zwei-Cent-Münzen bald der Vergangenheit angehören. Unter der markigen Überschrift „Kleve verbannt das Kleingeld“ wurden 800 Einzelhändler im Jän-ner dazu aufgerufen, sich ab dem 1. Februar an der Aktion zu beteiligen.

Die Preise sollen dann auf- be-ziehungsweise abgerundet wer-den: Kosten zwei Artikel zusammen beispielsweise 14,48 €, werden bar 14,50 € fällig; kommt ein Gesamt-preis von 15,61 € zustande, wird auf 15,60 € abgerundet. Kleingeld sei für den Einzelhandel zuneh-mend ein Kostenfaktor, heißt es zur Begründung. „Wir liegen nah an der Grenze, die Niederländer machen das seit elf Jahren“, er-klärte die Geschäftsführerin des Stadtmarketings, Ute Marks, die abschließend meint: „Vielleicht geht ja von dem kleinen Kleve mal eine Welle übers Land.“

ersparnis Es gebe eine deut­liche Zeitersparnis bei Bankomat­zahlungen, so WU­Professor Guido Schäfer

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Die Kosten des Bargeldshanns abele, WU-Professor

Abele hat gemeinsam mit WU­Kollegen Guido Schäfer im April 2015 eine Studie zur den Kosten des Bargelds in Österreich vor­gestellt. Demnach ist es vor al­lem volkswirtschaftlich gesehen eine Frage, ob man Bargeld wei­ter forciert. Die Betragsgrenze für kosteneffiziente Zahlung liegt derzeit bei 10 Euro – deshalb ist es bereits ab einem Betrag von 10 Euro volkswirtschaftlich günstiger, mit Bankomatkarte zu bezahlen. Durch die Kontaktlos­Technologie wird dieser Betrag in den nächsten Jahren deutlich sinken. Bankomatkartenzahlun­gen werden in Zukunft auch bei kleineren Beträgen die volkswirt­schaftlich günstigere Zahlungs­weise in Österreich darstellen.Wie viel kann Österreich also sparen? Das volkswirtschaftliche Einsparungspotenzial kommt auf 150 bis 300 Millionen Euro pro Jahr. Innerhalb der Studie wer­den drei Gruppen definiert, die unterschiedliche Vorlieben für Bezahlungen haben. Der größte Anteil, etwa 50 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Ös­terreich, bevorzugt das Bargeld gegenüber der Bankomatkarte. 40 Prozent der ÖsterreicherInnen nutzen gelegentlich bis häufig die Karte am PoS, nutzen sie je­doch tendenziell eher für höhere Beträge. Nur etwa 10 Prozent der erwachsenen Bevölkerung sind intensive Kartennutzer.

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medianet.at46 LIEBLINGE Freitag, 5. Februar 2016

LieblingeZeit für die

schönen Dinge.

Musik, Fotografie, Kosmetik.

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Von Daniela Prugger

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Instant und digital

Polaroid Snap ist die neueste Ergänzung zu der sich erweiternden Instant-Digital-

kamera-Serie aus dem Hause Polaroid. Das Modell zeichnet sich durch seine kompakte Größe und das klassische Polaroid Instant-Kamera-Erlebnis aus. Und: Physische Fotos können endlich mit einem Knopfdruck aus-gedruckt und zum Hochladen gespeichert werden. Polaroid Snap enthält eine Anzahl von Design-Elementen der früheren Polaro-id-Instant-Kameras. Erhältlich in rot, blau,

schwarz – aber am liebsten in weiß.

polaroid.com

Shoegaze

„Cranekiss“ ist bereits das dritte Album von Tamaryn. Die Sängerin zeichnet sich

durch ihre tiefe, rauchige Stimme aus, jene Stimme, die nicht nur ein wenig an Suzy Banshee erinnert. Das Album fängt den Sound der 80er-Jahre ein und klingt ein

wenig nach Siouxsie and the Banshees und den Cocteau Twins. Tamaryn bringt klassi-

sches Songwriting und Shoegaze zusammen. Lieblinge sind die ziemlich fantastischen

Songs „Cranekiss“, „Hands All Over Me“ und „Collection“.

tamaryn.bandcamp.com

Pony

Die erste Single aus Charlie Hiltons Debüt-Album Palana, Pony, ist eine verträumte

Synthie-Indie-Pop-Nummer. Doch „Palana“ hat noch viel mehr zu bieten. „The music on

this record is diverse, but so is the inside of a person. I feel like I’m many people”, be-schreibt Hilton ihr Album. Der Gesang lässt in den besten Momenten an die große Nico denken, aber klingt doch süßer. Lieblings-songs: „Pony“ und „100 Million“, denn sie

vereinen heruntergeleierte Gleichgültigkeit mit dem Gefühl, man hätte ewig Zeit.

capturedtracks.com

Make-up-Heaven

Nachdem der New Yorker Designer Zac Posen Frauen seit 13 Jahren mit zeitlosen Designs verführt, präsentiert er nun seine Colour Collection für MAC Cosmetics. Die Produkte tragen allesamt die Handschrift von Posen und kombinieren klassische De-

signs mit modernem Glamour – von der Ver-packung bis zum Pinsel. Puder, Lippenstift, Lidschatten, Eyeliner, Wimperntusche sind eine Hommage an den weiblichen Körper.

Die erste Make-up-Kollektion von MAC und Zac Posen ist ab dem 25. Februar erhältlich.

maccosmetics.at

Sonne zum Sprühen

Lancaster ist nicht nur Profi in Sachen Son-nenpflege. Mit dem Parfum Solaire bringt der im französischen Monaco ansässige Konzern ab Mitte März einen neuen Duft auf den Markt. Das Unternehmen wurde

bereits im Jahr 1946 gegründet und gehört heute zu den international führenden Kos-metikherstellern: Das Parfum kann ohne

Risiko auch in der Sonne aufgetragen wer-den. Als Kopfnoten wurden Ylang-Ylang,

Maiglöckchen-Blütenblätter und eine Petit-Grain-Essenz gewählt.

100 ml, UVP 39 €

Noise

Post Punk/Noise Rock zeigt sich von seiner angenehmsten Seite: Die kanadische Band Viet Cong wurde von den Kritikern für ihr gleichnamiges Debüt-Album regelrecht in

den Himmel gelobt. Insgesamt produzierten Viet Cong sieben Songs, am eingängigsten

sind die Stücke „Continental Shelf“ und „Silhouettes“. Und so sieht die Band selbst

ihr Werk: „,Viet Cong‘ is a winter album, but only until it is a spring record, then a sum-mer scorcher, then an autumn burner, then

it ices over again.“

vietcong.bandcamp.com

IKEa

Scandinavia meets BrazilWIEN. Wenn es um Design geht, kommt nur wenig an die Skandinavier ran. Doch eine perfekte Kombination zum skandinavischen Minimalis-mus lässt sich auch andernorts finden: Ikea fand Inspiration in Brasilien und brachte mit Anfang Februar 2016 eine neue, limitierte Kollektion in die Regale.

Mette Nissen, der kreative Kopf hinter der „Tillfälle“-Kollektion, kommentiert: „In Brasilien ist alles ein wenig entspannter als bei uns. Di-mensionen sind viel großzü-giger, Architektur ist außerge-wöhnlicher und die Menschen sind lebensbejahender.“

Die knalligen, bunten Stof-fe und Polster, das Geschirr und die Möbel – die gesamte Kollektion strotzt vor Energie, Coolness und Leichtigkeit. Um Brasilien auch wirklich im kreativen Prozess miteinflie-ßen lassen zu können, reiste ein Team von Designern und Produktentwicklern nach Sao Paolo.

„48 Stunden lang tauch-ten wir in die brasilianische Kultur ein – Museen, Märkte, Restaurants, Straßenkunst und Architektur. Voller Inspirati-on verwandelten wir danach unsere Ideen in Produkte“, so Nissen und ergänzt: „In Design und Architektur gibt es einige Parallelen zwischen Skandina-vien und Brasilien – die Unter-schiede liegen in der brasilia-nischen Lebensart, und diese möchte Ikea feiern.”

Lieblingsstücke: Teppich um 129,99 € und die Polsterbezüge um 4,99 €/Stück.

TillfälleDie Limited Edition ist seit Februar erhältlich – solange der Vorrat reicht.

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ranking week

2015/16D A S B R A N C H E N R A N K I N G

V O N medianet

Die medianet rankingweek 2015/16

wird präsentiert im Rahmen der

„medianet xpert night“

am 03. März 2016.

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

per mail: [email protected] | telefonisch: +43 1 919 20 - 2162

Erscheinungstermin: 04. März 2016

Druckunterlagenschluss: 18. Februar 2016

Hier geht´s zur

rankingweek 2014

Page 16: retail 0502

medianet.at48 SHOP-TALK Freitag, 5. Februar 2016

IM SCHAUFENSTER

Neuer Player am KapselmarktGREINER PACKAGING. Ein guter Start in den Tag beginnt für viele Menschen mit einer Tasse frisch gebrühtem Kaffee. Ein Großteil der Haushalte setzt dabei mittlerweile auf Kapselsysteme, die per Knopf-druck Cappuccino oder Espresso zaubern. Greiner Packaging steigt mit seiner multi barrier technology (mbt) nun ebenfalls in den Kaffee-kapselmarkt ein, und Sales Director Kenneth Boldog sagt: „Uns ist es gemeinsam mit unserem Kunden und dessen Erfahrungen gelungen, eine neue Qualität bei Kaffeekapseln zu definieren; damit setzen wir am Markt neue Standards.“ www.greiner-gpi.com

MAKE-A-WISH

Milka erfüllt WünscheTRÄUME WERDEN WAHR. Milka und die Make-A-Wish Foundation Österreich haben knapp 33.000 € für die Wünsche von schwerkranken Kindern im Alter zwischen drei und 18 Jahren gesammelt. Damit können sich einige tapfere, kleine und gro-ße Kämpfer ihre Herzenswünsche erfüllen und hoffentlich schneller gesund werden. Der Scho-kohersteller beteiligt sich schon seit drei Jahren und spendet pro Milka Wunschstern 5 Cent an die Organisation, die dank der großen Unterstützung der Konsumenten und Vizeweltmeisterin Michaela Kirchgasser heuer ein großer Erfolg war. (nn)

SPITZ

Premium Supplier AwardAUSZEICHNUNG. Der Lebensmittelhersteller Spitz kürte zum sechsten Mal die Besten der Besten seiner Lieferanten und lud zum jährlichen Premium Supplier Award nach Attnang-Puchheim. Aus über 1.800 Lieferanten, die das oberösterreichische Traditionsunternehmen jährlich beliefern, wurden jeweils die Bestplatzierten aus den drei Divisionen „Getränke“, „Süßwaren & Backwa-ren“ sowie „Süß & Sauer“ ausgezeichnet; bewertet wurden dabei die Kategori-en Qualität, Innovationskompetenz, Nachhaltigkeit und Liefertreue – also die gesamtunternehmerische Leistung. Spitz-Geschäftsführer Josef Mayer freute sich, die Kategoriesieger Vinicola San Prospero, Pro Ovo Eiprodukte GmbH und Jodl Verpackungen mit einer Auszeichnung ehren zu dürfen. (red)

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Managing Director Mon-delez Österreich, Ungarn und Schweiz Andreas Kutil, übergab den Spenden-scheck an Doris Regele von Make-A-Wish.

Christopher RoblVerkaufsprofi Robl übernimmt ab sofort die Position des Sales Directors beim Spirituo-senunternehmen Pernod Ricard. Seit fünf Jahren ist der 32-Jährige nun schon beim Unterneh-men und war zuletzt Leiter des Key Account Teams. „Ich freue mich, in der Funktion des Sales Director gemein-sam mit meinem Team weitere wichtige Schritte für unser Unternehmen setzen zu dürfen.“

Am Tellerrand ••• Von Daniela Prugger

EWIGGESTRIG. Nach Julien Blanc macht sich nun also ein weiterer Hardcore-Sexist im Netz wichtig. Ähnlich wie Blanc sieht sich auch der 36-jährige US-Amerikaner Daryush Valizadeh als Pickup-Artist und Motivationstrainer und damit als Teil einer Gruppe, die sich – euphemistisch ausgedrückt – durch die Anwendung verschie-dener Tricks und Techniken bessere Chancen bei Frauen versprechen. Die Aussagen und Forderungen von Blanc und Valizadeh bewegen sich

in der Regel am Rande der Debili-tät. In einem Artikel sprach sich Va-lizadeh sogar für die Legalisierung von Vergewaltigung aus. Die Forde-rung bezeichnete der im Internet als „Roosh V“ bekannte Putin-Ver-ehrer zwar später als Satire.

Für den 6. Februar kündigte Va-lizadeh auf seinem Blog „für hete-rosexuelle maskuline“ und armse-lige Männer namens Return of the Kings dennoch einen internationa-len Meetup-Day an: 165 Treffen in 43 Ländern sind geplant, jenes in Wien wurde nach Protesten bereits abgesagt. Die Community glaubt nicht nur, dass Männer und Frauen hinsichtlich ihrer mentalen Kapazi-tät verschieden sind, sondern auch, dass sich der Wert einer Frau an

ihrer Fruchtbarkeit und Schönheit messen lässt; jener des Mannes hingegen sei auf seinen Intellekt und Charakter zurückzuführen. Im öffentlichen Raum formiert sich längst Protest gegen die Gruppe - vor allem auf der Straße und im In-ternet. Denn in einer Zeit nach Köln ist nicht nur die Angst von Frauen vor Übergriffen manifester ge-worden. Für solche rückständigen Ansichten scheint in unserer Ge-sellschaft zum Glück ganz einfach kein Platz mehr zu sein. Wer sich dennoch schützen will: Auf Ama-zon sind die Suchergebnisse für Pfeffersprays sind gut neun Seiten lang - vom Pfefferspray-Schlüsse-lanhänger bis zum Armband ist für jeden etwas dabei.

Die Rückkehr der SchwachköpfeEin thematischer Ausfallschritt in jeder Hinsicht.

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KARRIERE

Daniela ChristensenVerstärkung Daniela Christensen übernahm Anfang Jänner die Geschäftsführung beim südsteirischen Salami- und Rohwurstspezia-listen Loidl gemeinsam mit Walter Böheim. Die 30-jährige Oberöster-reicherin startete ihre Karriere als Regional-verkaufsleiterin bei der Hofer KG und war u.a. bei Ed. Haas tätig.

Josef Mayer ehrte die Kategoriesieger mit dem Premium Supplier Award.

SENAT DER WIRTSCHAFT

„Wir brauchen dieses Europa“JAHRESAUFTAKTVERANSTALTUNG. Der Einladung des Senats der Wirtschaft zur Jahresauftaktveranstaltung in die Räumlichkeiten der OSZE, dem Rats-saal im Konferenzzentrum der Wiener Hofburg, folgten rund 300 Personen aus Wirtschaft, Finanz, Wissenschaft und Forschung. „Wir brauchen dieses Europa, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und gemeinsame Plattfor-men. Wir dürfen uns nicht auseinanderdividieren lassen, nur weil es Probleme gibt“ – mit diesen mahnenden Worten begrüßte Vorstand Hans Harrer die Gäste. Nach einem Überblick über die Aktivitäten des Senats im Jahr 2015 zu den Themen Wirtschaft, Bildung, Ökologie und Gesundheit hielt Geronimo N. Hirschal, Mitglied im Jungen Senat, den Senatsmitgliedern einen Spiegel vor und forderte dazu auf, endlich Reformen umzusetzen, damit nicht die heutige Jugend die Rechnung für das Nichthandeln bezahlen wird müssen. Den inter-essanten Vorträgen lauschten Andreas Haider (Unimarkt), Wolfgang Pell und Martin Wagner (Verbund), Doris Wallner-Bösmüller (Bösmüller Print Ma-nagement), Ursula E. Kampner (Superfund Asset Management), Heidemarie Pichhorner (PrimAs Tiefkühlprodukte) u.v.m..(red)

1. Walter Döring, Otto Singer, Hans Harrer, Hannes Schoberwalter, Erlfried Taurer, Karin Keglevich-Lauringer, Silvo Tischler, Eva Burtscher, Herbert Ritsch, Dieter Härthe (v.l.n.r.); 2. Hans Harrer, Claus Raidl.