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US-1/1 arbeitsblatt © 2003 haushalt aktiv richtig waschen V ON DER SEIFE ZUM KOMPAKTWASCHMITTEL - DIE GESCHICHTE DER WASCHMITTEL 1. Auf einer alten Tontafel der Sumerer ist in Keilschrift das erste Seifenrezept beschrie- ben. Die Tafel stammt aus dem Jahr 2500 vor Christus. Das Seifenrezept lautet: Man vermische und koche: A r Wasser und Salz B r Fett und Holzasche C r Sand und Blütenblätter 2. Auch die Ägypter stellten Seife her. Sie vermengten und erhitzten Fett und eine in ihrem Raum natürlich vorkommende alkalische Substanz, nämlich A r Erde B r Soda C r Mineralwasser 3. Die Römer lernten Seife von den Germanen kennen. Diese benützten die Seife aber nicht zum Reinigen, sondern zum A r Pflanzen düngen B r Lebensmittel konservieren C r Haare stylen 4. Die Römer selbst benützten einen anderen Wirkstoff zur Reinigung ihrer Kleidung, der nicht besonders gut roch, nämlich: A r vergorenen Urin B r alten Essig C r verfaultes Gemüse 5. Die Araber brachten die Kunst des Seifensiedens nach Europa. Im Mittelalter wurde Seife zu einem wertvollen Handelsprodukt, das sich aber nur sehr reiche Leute leisten konnten. Besonders in den Mittelmeerländern (z.B. in den Städten Venedig, Genua, Alicante, Sevilla) blühte das Handwerk der Seifensieder auf, da es dort einen wertvollen Rohstoff für die Seifenherstellung gab, nämlich: A r Zitronensaft B r Meerwasser C r Olivenöl

richtig waschen - Lehrer richtig waschen.pdf · richtig waschen 6. In den gewerblichen Wäschereien am Rande der Städte wurde die Wäsche hauptsächlich mechanisch behandelt und

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richtig waschen

VON DER SEIFE ZUM KOMPAKTWASCHMITTEL - DIE GESCHICHTE DER WASCHMITTEL

1. Auf einer alten Tontafel der Sumerer ist in Keilschrift das erste Seifenrezept beschrie-ben. Die Tafel stammt aus dem Jahr 2500 vor Christus. Das Seifenrezept lautet: Man vermische und koche:

A r Wasser und Salz B r Fett und Holzasche C r Sand und Blütenblätter

2. Auch die Ägypter stellten Seife her. Sie vermengten und erhitzten Fett und eine in ihrem Raum natürlich vorkommende alkalische Substanz, nämlich

A r Erde B r Soda C r Mineralwasser

3. Die Römer lernten Seife von den Germanen kennen. Diese benützten die Seife aber nicht zum Reinigen, sondern zum

A r Pflanzen düngen B r Lebensmittel konservieren C r Haare stylen

4. Die Römer selbst benützten einen anderen Wirkstoff zur Reinigung ihrer Kleidung, der nicht besonders gut roch, nämlich:

A r vergorenen Urin B r alten Essig C r verfaultes Gemüse

5. Die Araber brachten die Kunst des Seifensiedens nach Europa. Im Mittelalter wurde Seife zu einem wertvollen Handelsprodukt, das sich aber nur sehr reiche Leute leisten konnten. Besonders in den Mittelmeerländern (z.B. in den Städten Venedig, Genua, Alicante, Sevilla) blühte das Handwerk der Seifensieder auf, da es dort einen wertvollen Rohstoff für die Seifenherstellung gab, nämlich:

A r Zitronensaft B r Meerwasser C r Olivenöl

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6. In den gewerblichen Wäschereien am Rande der Städte wurde die Wäsche hauptsächlich mechanisch behandelt und zum Bleichen auf die Wiese gelegt. Auch in den ersten Waschküchen der bürgerlichen Haushalte gab es noch keine chemischen Mittel zur Erleichterung der mühsamen Arbeit des Schrubbens, Kochens, Rührens, Wringens und Rasenbleichens. Die Seifenherstellung war aufwändig und teuer, erst Nicolas Leblanc (1742-1806) gelang es, Soda künstlich herzustellen. 1860 erfand ein belgischer Chemiker ein einfacheres und noch heute angewandtes Verfahren zur Sodaherstellung aus Natriumchlorid und Ammoniak, das nach ihm benannte

A r Liebig-Verfahren B r Solvay-Verfahren C r Chevreul-Verfahren

7. Im Jahr 1907 war es dann soweit: Fritz Henkel hatte das erste Vollwaschmittel erfun-den. Der Name des Waschmittels, PER-SIL, war eine Abkürzung der beiden wichtigen Inhaltsstoffe, die zusätzlich zu Seife und Soda enthalten waren. Diese Inhaltsstoffe waren ein Bleichmittel und ein Wasserenthärter und hießen

A r Perborat und Silika B r Perlon und Silber C r Peridot und Silicium

8. Ab 1930 verwendete man Phosphate als Wasserenthärter. Diese hatten in bestimm-ten Fällen eine ungünstige Auswirkung auf die Umwelt - sie führten zu einer verstärkten Euthrophierung bei stehenden Gewässern. Daher wurden die Phosphate durch umwelt-freundliche Ionenaustauscher ersetzt. Mit dem Begriff “Enthropierung” bezeichnet man die

A r durch Abwässer verursachte Bildung von Kalkstein B r durch Überdüngung hervorgerufene Massenvermehrung von Algen C r durch Schaum erzeugte Temperaturerhöhung

9. Lange Zeit hatte die Forschung das einzige Ziel, chemische Produkte zur optimalen Waschleistung, Wäschebleiche und Wäschepflege zu finden. Heute ist auch die ökologische Komponente ausschlaggebend: Die Wirkstoffe in den Waschmitteln müssen umweltverträglich und biologisch abbaubar sein. Tenside sind gemäß OECD-Testmethode biologisch abbaubar, wenn sie

A r als Düngemittel eingesetzt werden können. B r sich in Verbindung mit Sauerstoff zu reinem H2O auflösen können. C r ihre oberflächenaktive und waschaktive Wirkung verlieren.