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Wir gestalten LebensRäume. Richtiges Heizen und Lüften Feuchte und Schimmel vermeiden

Richtiges Heizen und Lüften - wbg.nuernberg.de€¦ · Im Gegensatz zum Temperaturempfinden ... die Luftfeuchtigkeit als auch die Raum-temperatur kontrollieren. Erhältlich ist die

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Wir gestalten LebensRäume.

Richtiges Heizen und LüftenFeuchte und Schimmel vermeiden

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Wie entsteht Schimmel?

Die Ursache für Schimmel liegt in der Raumluft. Schimmelsporen gibt es über-all in unserer Welt. Damit aus den Spo-ren Schimmelpilze werden, benötigen sie jedoch folgende Nahrung: Sauerstoff, organische Substanzen (Staub, Papier, Leder, Kleister, Holz, Kunststoff, Tapeten, Dichtstoffe etc.) und Wasser. Aber nur wenn in der Luft auch genügend Wasser (Luftfeuchtigkeit) vorhanden ist, können Schimmelpilze wachsen.

Je wärmer die Luft in einem Raum ist, desto mehr Wasser kann sie binden. Kühlt sie dann ab, gibt sie einen Teil des Wassers als Kondensat ab, das sich in Zimmerecken, hinter Möbelstü cken und vor allem an Außenwänden als feuchter Fleck festsetzt.

Die Sporen von Schimmelpilzen, die in der Luft schweben, finden auf den feuchten Flecken den idealen Nähr- boden. Die Beseitigung von zu viel Luft- feuchtigkeit ist die einzige Möglichkeit, die Entstehung von Schimmel pilzen dauerhaft zu verhindern.

Was geschieht mit der in der Wohnung befindlichen Feuchtigkeit?

Die Raumluft nimmt die abgegebene Feuchtigkeit auf (siehe Schimmel- entstehung). Trifft jetzt diese feuchte Raumluft an kalte Stellen in der Woh-nung, gibt die Luft einen Teil der Feuch-tigkeit als Kondensat (Wasser) ab. Sie haben dann sichtbar nasse Fenster- scheiben, Spiegel und Wandfliesen. Der gleiche Vorgang findet auch an kal-ten Wänden und Decken statt, jedoch ohne dort gleich bemerkt zu werden.

Das richtige Heizen und Lüften ist die Voraussetzung für gesundes Wohnen. Viele Mieter wissen das. Dieses Infoblatt dient zur Vermeidung von gesundheitlichen Beein trächti gungen der Mieter und zur Steigerung des Wohlfühlens in der Wohnung.

Wie entsteht Feuchtigkeit in Wohnräumen?

Die meiste Feuchtigkeit verursachen wir selbst: z. B. beim Duschen, Baden, Kochen, beim Wäschetrock nen und Wischen des Bodens, aber auch durch Schwitzen und Atmen (Atmung während der Schlafphase pro Person ca. 1 Liter jede Nacht!).

Eine weitere Feuchtequelle sind Zimmer-pflanzen. Praktisch das gesamte Gießwas-ser kommt letztendlich in die Raumluft. Aquarien und Zim merspringbrunnen sowie Luftbefeuchter erhöhen ebenfalls die Luftfeuchte. In einem 3-Personen-Haushalt summieren sich alle Feuchte-quellen auf täglich etwa 6 – 8 Liter Was-ser! Diese Feuchtigkeit muss durch Lüf-ten nach außen transportiert werden. Im Gegensatz zum Temperaturempfinden haben wir kein Gefühl für Feuchte. Lediglich extreme Situationen können wir registrieren, im Gewächshaus z. B. fangen wir an zu schwitzen. Luftfeuch-tigkeit (Wasserdampf) können wir erst sehen, wenn die Luft zu 100 % damit gefüllt ist (Nebel). Den Grad der Luft-feuchtigkeit und der Raumtemperatur können Sie mit einem Hygrometer und Thermometer messen.

Lässt man die Feuchtigkeit in der Wohnung, haben die Schimmelsporen ihre Wachstumsgrund lage Nr. 1 – das Wasser. Der Schimmel zeigt sich an den Wänden, Möbeln, Fliesenfugen, Dichtungsgummis und Silikonfugen als gräulich-schwarzer Belag. In der Wohnung riecht es muffig.

Wie entdecke ich Schimmel?

Vor allem hinter Möbelstücken, an Außenwänden oder in Zimmerecken kann man Stockflecken, feuchte Stel- len oder sogar schon Schimmelpilz ent- decken. Danach lösen sich die Tapeten ab und die Wohnung beginnt modrig zu riechen.

Wie vermeide ich Schimmel?

Stellen Sie Möbel stets in einem Ab- stand von etwa 10 cm zur Außenwand und 5 cm zur Innenwand, damit die Luft ausreichend zirkulieren kann. Andern-falls riskieren Sie, dass die Rück wand Ihres Schrankes oder Ihrer Couch schim-melt, ohne dass Sie dies gleich bemer-ken. Heizen und Lüften Sie alle Räume Ihrer Wohnung ausreichend und re-gelmäßig! Richtwerte für ein gesundes Raumklima sind: 40 – 50 % Luftfeuch- tigkeit bei 18 – 22 Grad Celsius Raum-temperatur.

Tipps dazu finden Sie auf den folgenden Seiten.

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Tipps zum richtigen Lüften

• Lüften Sie mehrmals täglich für etwa fünf bis zehn Minuten. Im Frühjahr, Sommer oder Herbst sollte länger gelüftet werden. Je kälter die Außen-temperatur, desto kürzer die Lüftungs- dauer.

• Schalten Sie den Heizkörper ab, wenn Sie das Fenster öffnen. Vergessen Sie nach dem Lüftungsvorgang nicht, diesen wieder einzuschalten. Kurzes, intensives Stoßlüften bei vollständig geöffnetem Fenster und herunter gedrehter Heizung ist immer die beste Lösung. Dadurch schaffen Sie einen Durchzug, der die verbrauchte und feuchte Raumluft, durch trockene Frischluft ersetzt.

Tipps zum Heizen

Ihr Wohnklima wird neben der Feuchte von der Temperatur bestimmt, die in der Wohnung herrscht. Heizen und Lüften bedingen sich gegenseitig. Wenn Sie folgende Tipps beim Heizen beachten, können Sie mit wenig Aufwand eine hervorragende Luftqualität erzeugen – und dabei auch Heizkosten sparen.

• Halten Sie die Türen zu weniger be-heizten Räumen geschlossen.

• Versuchen Sie nicht, beim Heizen zu sparen! Wer zu wenig heizt, riskiert feuchte Wände, die dann die Heizener-gie dreimal so schnell nach draußen leiten, wie ein Raum, der konstant und gleichmäßig beheizt wird. Außerdem kann kalte Luft weniger Wasser auf-nehmen als warme. Um kalte Räume und Wände aufzuheizen, benötigen Sie mehr Heizenergie.

• Jeder Heizkörper sollte frei zugäng- lich sein, das verhindert einen Wärmestau und spart Heizkosten. Wenn Heizkörper durch Vorhänge, Gardinen, Verkleidungen oder Mö- bel verdeckt sind, kann weniger

Heizen & Lüften

Das richtige Heizen und Lüften einer Wohnung ist keine Wissenschaft für sich. Wer sich an einige wenige Regeln hält, gibt der Schimmelbildung keine Chance und spart Energiekosten

Wärme in den Raum abgegeben werden. Die gewünschte Raumtem- peratur kann in ungünstigen Fällen nicht erreicht werden.

• Versuchen Sie nicht, kühle Räume mit der Luft aus wärmeren Räumen zu heizen. Dadurch gelangt nicht nur Wärme, sondern auch Feuchte in den kühlen Raum. Die relative Luftfeuchte steigt und erleichtert das Wachstum von Schimmelpilz. Temperieren Sie al-so auch kühlere Räume mit dem Heiz-körper.

• Thermostatventile benötigen die direkte Verbindung zur Raumluft. Nur dann können Sie sofort und rich-tig reagieren. Vorhänge oder Möbel, die sich vor dem Heizkörper befinden, führen zu Stauwärme. Darauf reagiert das Ventil mit dem Schließen der Heizwasserzufuhr, da es das Signal erhält, die Raumtemperatur sei erreicht. Die eine Konsequenz daraus ist, dass die Temperatur des Heizkörpers sinkt. Die andere, dass sich die Heizkosten, erhöhen können.

Wenn Sie stoßlüften, können die Innentüren offen bleiben. Der Luft-wechsel wird dann wesentlich größer, vor allem bei weiteren geöffneten Fenstern in der Wohnung.

• Das Fenster zum Lüften ganz öffnen – Fenster bänke sollten deshalb frei von Blumen und Zierrat sein.

• Kippen allein genügt nicht! Außerdem führen gekippte Fenster während der Heizperiode zu enormen Wärmever-lusten und erhöhen die Heizkosten.

• Während dem Kochen, Duschen oder Baden die Türen stets geschlossen halten, um zu vermeiden, dass sich der Wasserdampf in andere Räume ausbreiten kann. Anschließend sofort ausreichend Lüften.

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© Copyright: wbg Nürnberg, 01/2013, Auflage 2500

• Nutzen Sie vorhandene Wäscheplätze oder Trockenräume. Eine Alternative ist ein Wäschetrockner (Kondenstrock- ner). Wenn Sie dennoch in der Wohnung Wäsche trocknen, sollten Sie unbedingt zusätzlich lüften. Öffnen Sie während dieser Zeit ein Fenster und halten Sie die Zimmertüre geschlossen. Die Heizung sollte in Betrieb sein.

• Kontrollieren Sie die Luftfeuchtig-keit mit einem Hygrometer.

Lüften der einzelnen Räume

• Wohnräume: Hier können Sie nach „Nase“ lüften. Wenn die Luftqualität schlecht ist („es riecht“), empfiehlt sich eine Stoßlüftung bei weit geöff-neten Fenstern. Falls Sie Brillenträger sind, die Wohnung betreten und die Brillengläser beschlagen, ist es auf jeden Fall Zeit zum Lüften.

• Küche/Bad: In diesen Räumen kann kurzzeitig sehr viel Feuchte entste-hen, z. B. beim Duschen, Baden, Essenkochen und auch beim Wi- schen von Fußböden. Lüften Sie diese „Feuchtespitzen“ unmittelbar weg. Halten Sie die Zimmertüren während des Duschens/Badens oder Kochens geschlossen. Öffnen Sie während bzw. nach dem Duschen oder nach dem Kochen ein Fenster. Wenn die Wand-fliesen, die Fensterscheiben, der Spie- gel oder Boden trocken sind, kann der Lüftungsvorgang beendet werden.

• Schlafräume: Wenn das Fenster nachts geschlossen bleibt, sollten Sie nach dem Aufstehen mit weit geöffnetem Fenster lüften.

Sollten Sie dennoch Schimmelbefall in Ihrer Wohnung feststellen, werden wir überprüfen, ob ein Mangel an der Bau-substanz vorliegt und Wasser von außen oder durch eine defekte Rohrleitung in die Wand eindringt. Setzen Sie sich in diesem Fall bitte mit Ihrer Geschäftsstelle in Verbindung. Der geringste Befall von Schimmel sollte sofort entfernt werden!

Nutzen Sie die wbg-Meteo-Karte!Mit dieser Karte können Sie sowohl die Luftfeuchtigkeit als auch die Raum-temperatur kontrollieren. Erhältlich ist die Meteo-Karte in unseren Ge-schäftsstellen.