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Friedrichshainer Kolloquium des IMEW am 08.12.2009 1 Rika Esser, CBM, Advocacy/Anwaltschaftliche Arbeit Die Bedeutung der UN-Behindertenrechtskonvention für die internationale Zusammenarbeit

Rika Esser, CBM, Advocacy/Anwaltschaftliche Arbeit

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Die Bedeutung der UN-Behindertenrechtskonvention für die internationale Zusammenarbeit. Rika Esser, CBM, Advocacy/Anwaltschaftliche Arbeit. Übersicht. Die BRK als Teil des Menschenrechtssystems Menschen mit Behinderungen – eine weltweite Perspektive Besonderheiten der BRK - PowerPoint PPT Presentation

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Friedrichshainer Kolloquium des IMEW am 08.12.2009 1

Rika Esser, CBM, Advocacy/Anwaltschaftliche Arbeit

Die Bedeutung der UN-

Behindertenrechtskonvention für die internationale

Zusammenarbeit

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Übersicht

1. Die BRK als Teil des Menschenrechtssystems2. Menschen mit Behinderungen – eine weltweite

Perspektive3. Besonderheiten der BRK4. Internationale Zusammenarbeit in der BRK:

Artikel 11 & Artikel 325. Entwicklungen multilateral & national6. Herausforderungen auf dem Weg zu einer

inklusiven Entwicklungszusammenarbeit (EZ)

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1. Die BRK als Teil des Menschenrechtssystems

AEMR (Menschenrechtserklärung), 1948

ICCPR (BP-Rechte), 1966

ICESCR (WSK-Rechte), 1966

CERD/Rassismus CEDAW/Frauen CAT/Folter

CRC/Kinder CMW/Mig.W. CRPD

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2. Menschen mit Behinderungen – eine weltweite Perspektive• Mehrheit im Süden:

80 % aller Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern (UNDP)

• Armut & Behinderung: 20 % aller Menschen in absoluter Armut sind behindert (Weltbank)

• Schlechte Bildungschancen:90 % aller Kinder m Behinderungen im Süden nicht in Schule (UNESCO)

BRK hat starke Implikationen für EZ!

Quelle: UN Factsheet on Persons with Disabilities: http://www.un.org/disabilities/default.asp?id=18

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3. Besonderheiten der BRK

• Rechtlich bindend, im Gegensatz zu früheren Papieren mit Empfehlungscharakter, z. B.:• Rahmenbestimmungen für die Herstellung

der Chancengleichheit für Behinderte, 1993• Am schnellsten verhandelte Konvention• Höchste Beteiligung der Zivilgesellschaft

(Organisationen behinderter Menschen)• Bestimmungen zur internat. Zusammenarbeit

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4. Internationale Zusammenarbeit in der BRK: Artikel 11 & Artikel 32

Artikel 11: Gefahrensituationen und humanitäre Notlagen

„Die Vertragsstaaten ergreifen im Einklang mit ihren

Verpflichtungen nach dem Völkerrecht, einschließlich des humanitären Völkerrechts und der internationalen Menschenrechtsnormen, alle erforderlichen Maßnahmen, um in Gefahrensituationen, einschließlich bewaffneter Konflikte, humanitärer Notlagen und Naturkatastrophen, den Schutz und die Sicherheit von Menschen mit Behinderungen zu gewährleisten.“

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4. Internationale Zusammenarbeit in der BRK: Artikel 11 & Artikel 32

Artikel 11: Gefahrensituationen und humanitäre Notlagen

Weiterentwicklung der SPHERE-Standards:

Konsultationsprozess

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4. Internationale Zusammenarbeit in der BRK: Artikel 11 & Artikel 32

Artikel 32: Internationale Zusammenarbeit

(1) Die Vertragsstaaten anerkennen die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit und deren Förderung zur Unterstützung der einzelstaatlichen Anstrengungen für die Verwirklichung des Zwecks und der Ziele dieses Übereinkommens und treffen diesbezüglich geeignete und wirksame Maßnahmen, zwischenstaatlich sowie, soweit angebracht, in Partnerschaft mit den einschlägigen internationalen und regionalen Organisationen und der Zivilgesellschaft, insbesondere Organisationen von Menschen mit Behinderungen.

Akteure

Prinzip der Ownership

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4. Internationale Zusammenarbeit in der BRK: Artikel 11 & Artikel 32

... was ist „geeignet und wirksam“?

• Zweck der BRK (Art.1): Genuss aller MRe & Grundfreiheiten• Einhaltung der 8 BRK-Prinzipien (Art. 3):

(1) Autonomie (2) Nichtdiskriminierung (3) Partizipation und Inklusion (4) humanitäre Vielfalt (5) Chancengleichheit (6) Barrierefreiheit (7) Geschlechtergerechtigkeit (8) Kindergerechtigkeit

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4. Internationale Zusammenarbeit in der BRK: Artikel 11 & Artikel 32

Artikel 32: Internationale Zusammenarbeit

Unter anderem können sie Maßnahmen ergreifen, um a) sicherzustellen, dass die internationale

Zusammenarbeit, einschließlich internationaler Entwicklungsprogramme, Menschen mit Behinderungen einbezieht und für sie zugänglich ist;

b) den Aufbau von Kapazitäten zu erleichtern und zu unterstützen, unter anderem durch den Austausch und die Weitergabe von Informationen, Erfahrungen, Ausbildungsprogrammen und vorbildlichen Praktiken;

Mainstreaming

Training & good practice

Können vs. müssen

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4. Internationale Zusammenarbeit in der BRK: Artikel 11 & Artikel 32

Artikel 32: Internationale Zusammenarbeit

c) die Forschungszusammenarbeit und den Zugang zu wissenschaftlichen und technischen Kenntnissen zu erleichtern;

d) soweit angebracht, technische und wirtschaftliche Hilfe zu leisten, unter anderem durch Erleichterung des Zugangs zu zugänglichen und unterstützenden Technologien und ihres Austauschs sowie durch Weitergabe von Technologien.

EZ ressort- übergreifend

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4. Internationale Zusammenarbeit in der BRK: Artikel 11 & Artikel 32

Weitere Fundstellen:

• MmB: Bestandteil von Strategien der nachhaltigen Entwicklung (Präambel, g))

• Unterstützung der Staaten zur Realisierung der WSK-Rechte (Art. 4 Abs. 2 BRK)

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5. Entwicklungen multilateral & national

Multilaterale Ebene: Inklusive MDGs

• Motto 3.12.2009: Making the MDGs disability-inclusive

• Resolution zu Inklusiven MDGs (12/2009)• Aktivitäten der Zivilgesellschaft: IDDC,

Inclusion International

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5. Entwicklungen multilateral & national

Multilaterale Ebene:

• ILO: Initiativen zu CBR, menschenwürdige Arbeit

• UNICEF: Studie zu Rechten behinderter Kinder• UNESCO: Inklusive Bildung• WHO: Weltbericht Behinderung & Reha, CBR

Guidelines (2010?)

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5. Entwicklungen multilateral & national

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5. Entwicklungen multilateral & national

Multilaterale EbeneGPDD (Global Partnership for Disability &

Development)• Mitglieder: UN Agencies, Regierungen (Ministerien),

INGOs, DPOs, Universitäten.

• 4 Hauptaktivitäten:• Aufbau von Kapazitäten• Wissenstransfer• Forschung• Netzwerkpflege

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5. Entwicklungen multilateral & national

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5. Entwicklungen multilateral & national

Multilaterale EbeneEU-Projekt „Make Development Inclusive“

• Laufzeit: 2006-Mitte 2008• Beteiligung von NGOs aus 12 EU-Mitgliedsstaaten• Aktivitäten:

• Internationale Konferenzen: UN-Konvention, MDGs• Regionale und nationale Trainings zu inklusiver EZ• Erstellung von Berichten zu Disability Mainstreaming in

Mitgliedsstaaten, von Trainingsmaterial zu inklusiver EZ, EU PCM tool, Leitlinie für inklusive lokale Policies

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5. Entwicklungen multilateral & national

Nationale Ebene: • konkrete Politikpapiere & Strategien der

Entwicklungsministerien zu Behinderung& Entwicklung (z. B. USAID, DFID, BMZ, AusAID)

• Weltbank: zahlreiche Handreichungen; 4 % aller Projekte m. Behinderungs-komponente

• Schrittweise Integration/Inklusion in „Mainstream“ Politikpapiere (Menschenrechte, HIV/Aids etc.)

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5. Entwicklungen multilateral & national

www.making-prsp-inclusive.org

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6. Herausforderungen auf dem Weg zu einer inklusiven EZ

• Anpassung multilateraler Prozesse & Institutionen, z. B.• MDGs: Datenlage verbessern• EFA (Education For All), fast track initiative , • Global Fund (HIV/Aids) • etc.

• Aktivitäten der INGOs auf BRK ausrichten: menschenrechtsbasierte Arbeitsweise & disability mainstreaming in allen Projekten & Programmen

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6. Herausforderungen auf dem Weg zu einer inklusiven EZ

• Nationale Ebene (Nord & Süd)• Regierungsverhandlungen• Einforderung der BRK / Stärkung von DPOs

• Nationale Ebene, Norden (staatliche EZ & NGOs):• Policy-Ebene menschenrechtsbasiert• Sektorspezifische Handlungsempfehlungen & Indikatoren

für inklusive EZ-Praxis• Vergabe von Mitteln

• Nationale Ebene, Süden:• Inklusive PRSP-Prozesse

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Vielen Dank!

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Weiterführende Literatur & Links

• Text UN-Konvention (engl.):http://www.un.org/esa/socdev/enable/ http://www.un.org/disabilities/convention/index.shtml

• Text UN-Konvention (Dt.):http://www.bmas.de/portal/2888/uebereinkommen__ueber__die__rechte__behinderter__menschen.html

• Deutsche Schattenübersetzung der UN-Konvention von Netzwerk Artikel 3:http://www.netzwerk-artikel-3.de/dokum/schattenuebersetzung-un-konvention.pdf

• Kinderfreundlicher Text der UN-Konvention (UNICEF):http://www.unicef.org/Child_friendly_CRPD.pdf

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• Valentin Aichele: „Die UN-Behindertenrechtskonvention und ihr Fakultativprotokoll. Ein Beitrag zur Ratifikationsdebatte“. Berlin: Deutsches Institut für Menschenrechte, 2008, 15 S., ISSN 1614-2187: http://files.institut-fuer-menschenrechte.de/488/d80_v1_file_48c518ea5dc4b_policy_paper_die_un_behindertenrechtskonvention.pdf

Weiterführende Literatur & Links

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• Heiner Bielefeldt: "Zum Innovationspotenzial der UN-Behindertenkonvention“. Berlin: Deutsches Institut für Menschenrechte, 2006, 15 S., ISBN 3-937714-29-4:http://files.institut-fuer-menschenrechte.de/437/IUS-025_DIMR_E_BK_RZ_WEB_ES.pdf

Weiterführende Literatur & Links

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Weiterführende Literatur & Links

• UN Enable-Website: http://www.un.org/disabilities/ (Internationaler Tag, fact sheets, MDGs & disability etc.)

• Handbook for Parliamentarians:http://www.un.org/disabilities/documents/toolaction/ipuhb.pdf

• Ratification Toolkit von DPI: http://www.icrpd.net/en/ • Disability Rights Convention Ratification

Campaign Handbook (Landmine Survivors Network): http://www.survivorcorps.org/NetCommunity/Page.aspx?pid=303