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878 E. KLEIN: SchluBwort Klinische Wochenschrif~ Bemerkungen zur Arbeit DER EISENTRANSPORT IM BLUT NAClt PERORALER, INTRAYEN(iSER UND INTRAMUSKUL~RER EISENZUFUHR V0N E. KLEIN, F. H. FRANKEN UND H. HIRCHE Diese Z. 37, 244 (1959) Von B. JASI~SKI Aus der l~Iedizinischen Klinik des Kantonsspitals Win~erthur (Chefarzt: Prof. l!'. WUI~Ill~NN) Die Arbeit yon KLEIN U. Mitarb. I/igt den Ge- danken aufkommen, dab die Uneinheitliehkeit der Ergebnisse betreffend das Sehieksal und den Trans- port kolloidMer Eisenkomplexe auf die UnzulgngIieh- kei~ der angewandten Untersuehungsmethoden zu- r/iekzuffihren ist. Die Bestimmungen des Serumeisens und der jeweiligen Eisenbindungskapazit/it gestatten wohl kaum in verl/iBlieher Weise jene geringen in den Geweben enzymatisch aus den kolloidalen Komplex- verbindungen frei gesetzten und in der Folge an das Transferrin gebundenen Eisenmengen zu erfassen. DaB das ionale Eisen sich an Transferrin anlagert, ist seit langem bekannt% Ferner ist bekannt, dab das kolloidMe Eisen frei im Blur kreist, d.h. wader an das Transferrin, noch an andere EiweiBfraktionen des Serums gebunden wird. Soweit stimmen die Er- gebnisse der Autoren mit den heute allgemein akzep- tierten Erkenntnissen gut fiberein. Die im Punkt 3 der Sehlugfolgerung der Autoren angefiihrte Feststellung aber, dab naeh intraven6ser Zufuhr yon kolloidalem Eisenoxydsaceharat das Eisen sich ,,meistens un- ver/~ndert im Blute land, ohne dig latente Fe-Bin- dungskapazit~t zu beanspruehen", ist angesichts der Ungenauigkeit der verwendeten Methode mit Reserve zu bewerten. Die direkte Methode mit Hilfe der radioaktiven Isotope seheint uns besonders geeignet, hier Klarheit zu verschaffen. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf unsere Arbeiten aus den Jahren 1953--1955 ~, z. Zur Abkl/~rung dieser Frage arbeiteten wit damMs mit radioaktivem Eisenoxydsaecharat. Wir konnten papierelektrophoretiseh und autoradio- graphisch zeigen, dab das Ferrioxydsaeeharat an der Aufsatzstelle des Serums liegen bleibt, im Gegensatz zu den EiweiBfraktionen im elektrisehen Felde nicht wandert, und somit an das Transferrin nieht gebunden wird. Injiziert man Ferrisaccharat einem Kaninehen intraven6s, so versehwinden die kleinen Mengen des kolloidMen Eisens (500 y) naeh 12--24 Std aus dem Blute, d.h. sie werden aus dem Blute dureh das I%ES eliminiert. Etwa 50 rain nach der Injektion 1/iBt sieh nun das radioaktive Eisen naeh Freisetznng, im Bereiehe der fil-Globuline, also an der Stelle des physiologischen Transportes naehweisen. Des weite- ren fanden wir schon nach 50 rain Spuren yon radio- aktivem tI/~moglobin. %~7ir sehlossen daraus, dab aueh die Retieuloeyten des Blntes fghig seien, H£mo- globin zu synthetisieren, unter der Voraussetzung Mlerdings, dab das ihnen zuflieBende Eisen in ionMer Form vorliegt. Aas guten Oriinden beschr£nkten wir uns damMs nut auf Tierversuehe. In den Ergebnissen erblieken wit ein Mlgemein giiltiges biologisehes Prinzip und glauben daher, die Resultate auch auf den Menschen fibertragen zu diirfen. Literatur. ~ JASI~SI~I, B., U.. O.E. STIEFEL: Schweiz. med. Wschr. 84, 947 (1954). - - 2 STIEFEL, G.E., u. B. JAS- I~SKI: Schweiz. reed. Wschr. 8~, 946 (1954). - - a WU~R~Z~N, F., u. B. J~s~isKI: Schweiz. reed. Wschr. 83, 661 (1953). --- JASI~rSKI, 1~., u. 0. ROT~: Larvierte Eisenmangetkrankheit. B~sel: Benno Sehwabe & Co. 1954. - - a STIEFEL, G.E., et B. JAsI~rsKI: Sem. II6p. Paris 31, 2 (1955). -- G WALLENIUS, G.: Scand. J. clin. Lab. Invest. 4, 24 (1952). Sehlugwort zu den vorstehenden Bemerkungen yon B. JASINSKY ZUl~ ARBEIT ,,DER EISENTRANSPORT IM BLUT NACH PERORALER, INTRAYEN~SER UND INTRAMUSKUL~REK EISENZUFUHR" V0N E. KLEIN, F. H. FRANKEN UND H. HIRCHE Von E. KLEI~ Aus der II. 3{edizinischen Klinik der l~Iedizinischen Akademie Dfisseldorf (Direktor: Prof. Dr. K. OBERDISSE) Die Bemerkungen yon J. beziehen sieh auf das Ver- halten yon i.v. injiziertem kolloidMem Eisen im Blur. Wit konnten in unserer Arbeit u. a. zeigen, dab beim Mensehen 90 rain naeh der Injektion normalerweise noeh kein oder nur wenig aus dem Komplex abgespat- tenes ionMes Eisen im Blur vorhanden ist. Wenn B. beim Kanjnehen bereits 50 rain naeh der Injektion die ersten Spuren yon auBerhalb der Blntbahn enzyma- tiseh freigesetztem Eisen wieder im Kreislanf fund, so m6ehten wir ddiese in unserer Arbeit nieht zitierte Mit- teilung eher Ms Best£tigung denn als Widersprueh auf- fassen. In Anbetracht einiger Stogweehselunter- schiede zwisehen Kaninehen and Mensehen sowie der Verwendung versehiedener Methoden ist eine bessere l~bereinstimmung gewiB nieht zu erwarten. Dies um so mehr, Ms ja bei 2 tIepatitiden bereits 30 rain naeh der Injektion eine erhebliehe Menge yon abgespaltenem Eisen in ionMer Form festgestellt win:de. Zugleich er- weisen diese Befunde, dab die yon uns benutzten Methoden wie aueh bei anderen Autoren offensiehtlieh sehr wohl geeignet waren, das VerhMten des Kolloid- eisens im Serum zu erfassen. Es w£re aueh nieht ein- zusehen und J. hat keinen differenzierten Grand dafiir angegeben, warum dies nieht hgtte der Fall sein sollen. Die Genauigkeit der ehemisehen Bestimmung der Eisenbindungskapazitgt des Blntes ( :~ 10 ?- % ) ist der- jenigen radiologiseher MeB:methoden insbesondere dann sogar fiberlegert, wenn es sieh Me bei uns urn quantitative Messungen handelt. Alle isotopenteeh- nischen Verfahren bediirfen dazu zwecks Berech- hung der spezifisehen Aktivit£t ngmlich ebenfalls einer chemischen EisenanMyse und sind auBerdem mit zusgtzlichen Fehlerquellen behaftet. Dar/iber hinaus ist die yon uns benutzte Methode yon einem

Schlußwort zu den vorstehenden Bemerkungen von B. Jasińsky zur Arbeit „Der Eisentransport im Blut nach Peroraler, Intravenöser und Intramuskulärer Eisenzufuhr“ von E. Klein,

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878 E. KLEIN: SchluBwort Klinische Wochenschrif~

Bemerkungen zur Arbeit

DER EISENTRANSPORT IM BLUT NAClt PERORALER, INTRAYEN(iSER UND INTRAMUSKUL~RER EISENZUFUHR V0N E. KLEIN, F. H. FRANKEN UND H. HIRCHE

Diese Z. 37, 244 (1959)

V o n

B. JASI~SKI

Aus der l~Iedizinischen Klinik des Kantonsspitals Win~erthur (Chefarzt: Prof. l!'. WUI~Ill~NN)

Die Arbeit yon KLEIN U. Mitarb. I/igt den Ge- danken aufkommen, dab die Uneinheitliehkeit der Ergebnisse betreffend das Sehieksal und den Trans- port kolloidMer Eisenkomplexe auf die UnzulgngIieh- kei~ der angewandten Untersuehungsmethoden zu- r/iekzuffihren ist. Die Bestimmungen des Serumeisens und der jeweiligen Eisenbindungskapazit/it gestatten wohl kaum in verl/iBlieher Weise jene geringen in den Geweben enzymatisch aus den kolloidalen Komplex- verbindungen frei gesetzten und in der Folge an das Transferrin gebundenen Eisenmengen zu erfassen.

DaB das ionale Eisen sich an Transferrin anlagert, ist seit langem bekannt% Ferner ist bekannt, dab das kolloidMe Eisen frei im Blur kreist, d.h. wader an das Transferrin, noch an andere EiweiBfraktionen des Serums gebunden wird. Soweit s t immen die Er- gebnisse der Autoren mit den heute allgemein akzep- tierten Erkenntnissen gut fiberein. Die im Punkt 3 der Sehlugfolgerung der Autoren angefiihrte Feststellung aber, dab naeh intraven6ser Zufuhr yon kolloidalem Eisenoxydsaceharat das Eisen sich ,,meistens un- ver/~ndert im Blute land, ohne dig latente Fe-Bin- dungskapazit~t zu beanspruehen", ist angesichts der Ungenauigkeit der verwendeten Methode mi t Reserve zu bewerten. Die direkte Methode mit Hilfe der radioaktiven Isotope seheint uns besonders geeignet, hier Klarheit zu verschaffen. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf unsere Arbeiten aus den Jahren 1953--1955 ~, z. Zur Abkl/~rung dieser Frage arbeiteten wit damMs mi t radioaktivem Eisenoxydsaecharat.

Wir konnten papierelektrophoretiseh und autoradio- graphisch zeigen, dab das Ferrioxydsaeeharat an der Aufsatzstelle des Serums liegen bleibt, im Gegensatz zu den EiweiBfraktionen im elektrisehen Felde nicht wandert, und somit an das Transferrin nieht gebunden wird. Injiziert man Ferrisaccharat einem Kaninehen intraven6s, so versehwinden die kleinen Mengen des kolloidMen Eisens (500 y) naeh 12--24 Std aus dem Blute, d.h. sie werden aus dem Blute dureh das I%ES eliminiert. E twa 50 rain nach der Injektion 1/iBt sieh nun das radioaktive Eisen naeh Freisetznng, im Bereiehe der fil-Globuline, also an der Stelle des physiologischen Transportes naehweisen. Des weite- ren fanden wir schon nach 50 rain Spuren yon radio- akt ivem tI/~moglobin. %~7ir sehlossen daraus, dab aueh die Retieuloeyten des Blntes fghig seien, H£mo- globin zu synthetisieren, unter der Voraussetzung Mlerdings, dab das ihnen zuflieBende Eisen in ionMer Form vorliegt. Aas guten Oriinden beschr£nkten wir uns damMs nut auf Tierversuehe. In den Ergebnissen erblieken wit ein Mlgemein giiltiges biologisehes Prinzip und glauben daher, die Resultate auch auf den Menschen fibertragen zu diirfen.

Literatur. ~ JASI~SI~I, B . , U.. O . E . STIEFEL: S c h w e i z . med. Wschr. 84, 947 (1954). - - 2 STIEFEL, G.E., u. B. JAS- I~SKI: Schweiz. reed. Wschr. 8~, 946 (1954). - - a WU~R~Z~N, F., u. B. J~s~isKI: Schweiz. reed. Wschr. 83, 661 (1953). ---

JASI~rSKI, 1~., u. 0. ROT~: Larvierte Eisenmangetkrankheit. B~sel: Benno Sehwabe & Co. 1954. - - a STIEFEL, G.E., et B. JAsI~rsKI: Sem. II6p. Paris 31, 2 (1955). - - G WALLENIUS, G.: Scand. J. clin. Lab. Invest. 4, 24 (1952).

Sehlugwort zu den vorstehenden Bemerkungen yon

B. JASINSKY ZUl~ ARBEIT ,,DER EISENTRANSPORT IM BLUT NACH PERORALER, INTRAYEN~SER UND INTRAMUSKUL~REK EISENZUFUHR"

V0N E. KLEIN, F. H. FRANKEN UND H. HIRCHE V o n

E. KLEI~ Aus der II. 3{edizinischen Klinik der l~Iedizinischen Akademie Dfisseldorf (Direktor: Prof. Dr. K. OBERDISSE)

Die Bemerkungen yon J. beziehen sieh auf das Ver- halten yon i.v. injiziertem kolloidMem Eisen im Blur. Wit konnten in unserer Arbeit u. a. zeigen, dab beim Mensehen 90 rain naeh der Injekt ion normalerweise noeh kein oder nur wenig aus dem Komplex abgespat- tenes ionMes Eisen im Blur vorhanden ist. Wenn B. beim Kanjnehen bereits 50 rain naeh der Injektion die ersten Spuren yon auBerhalb der Blntbahn enzyma- tiseh freigesetztem Eisen wieder im Kreislanf fund, so m6ehten wir ddiese in unserer Arbeit nieht zitierte Mit- teilung eher Ms Best£tigung denn als Widersprueh auf- fassen. In Anbetracht einiger Stogweehselunter- schiede zwisehen Kaninehen and Mensehen sowie der Verwendung versehiedener Methoden ist eine bessere l~bereinstimmung gewiB nieht zu erwarten. Dies um so mehr, Ms ja bei 2 t Iepat i t iden bereits 30 rain naeh der Injektion eine erhebliehe Menge yon abgespaltenem

Eisen in ionMer Form festgestellt win:de. Zugleich er- weisen diese Befunde, dab die yon uns benutzten Methoden wie aueh bei anderen Autoren offensiehtlieh sehr wohl geeignet waren, das VerhMten des Kolloid- eisens im Serum zu erfassen. Es w£re aueh nieht ein- zusehen und J. hat keinen differenzierten Grand dafiir angegeben, warum dies nieht hgtte der Fall sein sollen. Die Genauigkeit der ehemisehen Bestimmung der Eisenbindungskapazitgt des Blntes ( :~ 10 ?- % ) ist der- jenigen radiologiseher MeB:methoden insbesondere dann sogar fiberlegert, wenn es sieh Me bei uns urn quanti tat ive Messungen handelt. Alle isotopenteeh- nischen Verfahren bediirfen dazu zwecks Berech- hung der spezifisehen Aktivit£t ngmlich ebenfalls einer chemischen EisenanMyse und sind auBerdem mit zusgtzlichen Fehlerquellen behaftet. Dar/iber hinaus ist die yon uns benutzte Methode yon einem

Jg. ~7, Heft 16 Kurze wissenschaftliche Mitteilungen 879 15. August 1959

ursp r t ing l i eh R a d i o e i s e n v e r w e n d e n d e n A r b e i t s g a n g ~ a b g e l e i t e t u n d au f ihre E m p f i n d l i e h k e i t u n d Zuverl / ts- s igke i t m i t Hi l fe de r I s o t o p e n t e e h n i k g e t e s t e t wordel~ a.

1 FEINSTEIN, A. I~., W. F. BETttiAI!~D and J. D. 2¢IcCA~Tn~Z: J. Lab. clin. Med. 42, 907 (1953).

o ~ E I N , E.: Acta haemat. (Basel) 17, 263 (1957).

D a J . se in V e r f a h r e n w e g e n d e r S t r a h l e n b e l a s t u n g b e i m M e n s c h e n n i c h t a n w e n d e n k o n n t e , m a g es Ans i eh t s s ache sein, ob Analogiesehl t i sse v e t o Tier- v e r s u e h he r oder n a c h w e i s b a r gleichwert : ige, d i r ek t e U n t e r s u e h u n g s e r g e b n i s s e ffir i i b e r z e u g e n d e r g e h a l t e n werden .

K U R Z E W I S S E N S C H A F T L I C H E M I T T E I L U N G E N

DIE DOSIERUNG VON DEXAMETHASON UI~D TI~IAMCINOLON BEI BRONCHIALASTHMA

Von ]~. ST~ES EYi±lgX

Aus der Universit~t~s-Asthma-Poliklinik der Freien Universit~i~ Berlin, l~udolf-Virchow-Krankenhaus

(Eing~dangen am 1. Juni 1959)

Seit der Entdeek~mg des Cortisons hat. die Suehe naeh wirksameren Corticoiden zu der Entwicklung des viel st~rkeren PredrdsolLs und Prednisolons and neuerdings zur Darstelhmg noch wirksamerer Subst~nzen gefiihrt. Die beteiligten Firme~ sind offenbar hierbei bestrebt gewesen, ilLre Produkte sofort nach der Darstellung und ohne ausreiehende klinisehe Er- probtmg in den ttandel zu bringen. Als Folge dieser f]ber- stiirzung sind stark wirkende Substanzen verfiigbar geworden, deren Dosierung kliniseh bisher kaum feststeht. Bei dem therapeutischen Erfolg des Cortisons im Bronchialasthma erschien es uns geboten, die DosieI~mg der neuesten Corticoide so bald als mSgtieh ldiniseh naehzu]?riifen.

Wir waren in der Lage, eine l~eihe yon chronisehen Asthmatikern zu beobaehten, bei denen die Erhalttmgsdosis yon Pre4nison seit langerer Zeit mit geringen Schwankm~gen kor~stant geblieben war. Wir haben diese Patienten auf Dexameth~son oder Triamcinolon umgestellt trod die Er- haltungsdosis dieser beiden Substanzen ermittelt. Die nach- folgenden Ergebnisse sollen trotz des verh~ltnismagig kleinen Materials schon jetzt mitgeteilt werden, damit wenigstens ein gewisser Anhalt fiir die Dosierung diesex 3{ittel beim Asthma zur Verfiigung steht.

MethodiI; Dexamethason ist 9e-~luor-t6~-methyl-preduisolon, Tri-

amcinolon 9e-Fluor-16u-hy~'oxy-prednisolon. Beide Sub- stanzen werden, wie das Prednison, synthetisch erzeugt. Unsere .Patienten waren chrordsche Asthmatiker mit jahre- langer An~mnese, die in ambulanter poliklinischer Behandiu~g standem In jedem Fall war zun~ehst versucht worden, das Asthma mit Rontinemitteln zu bessern. Preduison wurde erst angewandt, werm feststand, dal~ ohne seine Anwendung Invalidit~t oder Iebensgef~hrdende Anf/~lle drohten.

Die Erhaltungsdosis yon Prednison wurde nach folgender Methode ermittelt : Der Pat ient e~hielt w~hrend der ersten 2- -3 Tage 25 mg Predniso~ ti~glich, dann wurde diese Dosis alle 2 Tage vermincIert, bis sie in etwa 10 Tagen 12,5 mg t~g- lich erreichte. Irmerhalb dieser Periode t ra t in der grogen Mehrzahl der F~lle eine sehr erhebliehe Besserung des Zu- standes ein, die in der Abnahme des Hustens und der Atem- not und in der Zunahme der Vitalkapazit~t bestand. Es war aber gewShnlich noch ein t~est yon Beschwerden vorhanden, der symptomatisehe Behandhmg erforderte. Diese bestand aus gelegentlichen INmlationen yon Isoprenalin, Ephedrin- tabletten und (am Abend) Antihistaminen. Von diesem Zei~. punkt ab wurde die Tagesdosis yon Prednison allm~ihlieh weiter reduziert, und zwar jede V¢oehe um 1,25--2,5 rag. Sobald die Be~schwerden der Patienten sieh deutlieh verst~rk- ten, was ohne Sehwierigkeit an dem Anwachsen der erforder- lichen Nebenmedikation erkennbar war, wurde angenommen, dab die Erhaltungsdosis unterschritten war. Die Prednison- dosis wurde nunmehr wieder um etwa 5--10 mg/Tag erh6ht, um die zus£tzlich aufgetretenen Beschwerden zum Versehwin- den zu bringen. Dann wurde sic wieder reduziert, aber auf einen Wert, der eine Stufe tiber demjenigen lag, bei dem sieh die Besehwerden verst~rkt batten. Diese Methode fiir die Ermit thmg der Erhalt~:agsdosis hat sieh uns sehr be- w~hrt. Sic hat den Vorteil, dal~ sic die geringste notwendige Dosis ermittelt , yon der daher aueh nur ein ]~{inimum yon Cortisonseh~den erwartet werden karm, and ferner, dal~ sic eine Versehleehterung des Zustandes dureh gul]ere Einfiiisse (Infekte, Allergenexposition) leieht erkennen lggt. Stationgr

behandelte Ffi.lle sind in diesem Material nicht er~thalten, so dag der therapeutische Eir~tug voriibergehender ttospitalisie- rung keine l~olle spielt.

Unsere Erhaltungsdosis yon Prednison war im Dm'ch- sehnitt 10 rag/Tag und variierte n~r in Ausnahmen bis jenseits 7,5 und 12,5 rag/Tag. Wenn die Erhaltungsdosis yon Prednison feststand, wurde sic dutch eine etwa entsprechende Dosis yon Dexamethason oder Triamcinolon ersetzt - - meist 2 mg Dexamethason oder 6rag Triameinolon. Trat eine Ver- schleehtertmg des Zustandes v_nter dieser Dosis auI, wurde sic auf etwa das Doppelte erhSht and dann wieder langsam vermindert, his die nene Erhaltungsdosis ermittelt war. Trat keine VersehIechterung anf, so wurde die Initialdosis all- mghlich vermindert und so die Erhaltungsdosis Iestgestellt.

Um MiBverstgndnisse hinsichtlieh des Gebra~chs des Be- griffes ,,Erhaltungsdosis" zu vermeiden, sell betont werden, dab diese Bezeiclmung nur fiir Desert gebraucht wird, deren Unterschreitung binnen 3--6 Tagen zu einer deutlichen Ver- schleehtertmg ftihrt. Wit haben, ebenso wie I~WlN and BUR- ]CAGE (1958) sowieA~NoLnssoh ~ (1958), des 6fteren Patienten gesehen, die mi t 5 mg Prednison oder sogar noeh weniger im Gleichgewieht ersehienen. In fast allen diesen F~llen handelt es sieh um verhaltnismi~13ig Ieichte Asthmaerkrankungen, bei denen es nach Corticoidbehanditmg zu einer li~nger dauernden Besserung kommt. Oft kann in solchen Fallen die Corti- eosteroidbehandlung allm~hlich vOllig eingestellt werden. In der ]~egel kommt es abet mehrere Wochen nach dem Absetzen des Corticoids oder schon bei minimaler Dosierang zu einer Verschleehterung, die eine l~iickkehr zu hohen Dosen erfordert. Solche Patienten haben wit aus unseren Untersuehungen aus- gesctflossen, da sieh bei ihnen eine ErhaltuI~gsdosis nicht sicher ermitteln l£Bt.

Ergebnisse

Eine Aufstellung der beobachteten Erhalttmgsdosen findet sich irt der Tabelle.

Tabelle

Predni- Triam- Dexa- son cinolon metha-

SOn

Bu.. 8,75 Da . . 13,75 De . . 11,25 E l . . 7,5 Gro. 7,5 Gru. 12,5 Har. 10 Ham 11,25 t{o. . 10 J . . 7,5 Ka. 7,5 Kle. 7,5 Koe. 12,5 L u . . 15

1,125 10 3 6 2 4 1,125

1,375 8 2,75

1,375 1,375 2

4 1,5 1,25

4 1,5 2,75 :,0-4,~

5fo . .

R ,a . . R e . . Sa. Sch: Scho. S te . . S t r . . Wo. Wo. I W & . • Gu. PU. Me.

Predni - Triam* Dexa- son cinolon me tha -

soil

12,5 12,5 12,5 l0 10 10 10 10 8,75 7,5

18, 75

10 8,75 8,76

1,5 4 1,75 2 2,25 1,25 1,5 1,875 2 1,5

3 2,5 1,125 2,0

Folgende Nebenwirkungen wurden beobachtet:

Pred- T r i a m - Dexa- nison cinolon metha-

son

Appetitsteigerung . . . . . . . . . Mooning (Mondgesieht) . . . . . . . Gewieht~zunahme . . . . . . . . . 0deme, erhebliche . . . . . . . . . 0deme, geringfiigige . . . . . . . . Schlafst6rung oder allgemeine Unruhe Epigastrisehe Besehwerden . . . . . Gesamtzahl der behandelten F/~lle . .

4 1 6 3 2 6 4 0 0 ° 5 1 0 0 2 1 2

0 2 ~ 28 29