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Beate Winkler Sein Lassen Sein

Sein Lassen Sein

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B e a t e W i n k l e r

S e i n L a s s e n S e i n

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B e a t e W i n k l e r

S e i n L a s s e n S e i nB i l d e r u n d G e d a n k e n

N o v e m b e r 2 0 1 4

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4 S p i e l

Im Tanz mit dem Wasser gehe ich neue Wege.

Impuls wird zur Bestimmung und zweckloses Spiel lässt Fülle erahnen.

Doch ich verweigere mich – das Leichte ist so schwer

und ist zugleich zutiefst ersehnt.

Wie das Unsichtbare begreifen,

das zwischen den Zeilen wispert und endlich gehört werden will.

Alles entsteht im Schweben und im Zauber des Raums.

Fallenlassen in das Unvorhersehbare, das mich zum Schwingen bringt.

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6 S p i e l s o I + I I

Hingeben ohne zu fragen, leise zitternd, ob das Vertrauen hält.

Sich fangen in seidenen Fäden des Unvorhersehbaren,

das der Zaudernden Sicherheit gibt.

Mein Atem fließt dem Anderen entgegen und verbindet sich mit dem Fremden.

Offen für Geheimnisse, die sich meinem Verstand verweigern.

Das Kind bricht auf und ist die Kraft, die mich die Anderen erahnen lässt.

Verstehen das Strahlen des Augenblicks,

um zu verweilen im perlenden Fluss des Lebens

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8 S e i n

Loslassen, was verstellt - Vorstellungen, die beengen.

Im Suchen mich begreifen in meiner Weiblichkeit, die ein Geheimnis ist.

Es ist das Verletzte und Bedürftige, das angesehen werden will

von meiner Seele, die immer noch Angst vor dem Scheitern hat.

Das Sehnende ist tiefer und klarer als Freiheit,

will Zeit und Raum der Angst schenken.

Das kleine Kind webt Spinnenfäden, um sich zu schützen,

zart und verletzlich – um zu sein.

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10 S e i n s o I + I I

Trauer, die kaum fassbar dem Nebel Formen leiht,

Schatten wollen wahrgenommen werden - um selbst in mir geborgen zu sein.

Himmel des Dunkels, in dem alles aufgehoben ist.

Es sind Wind und Wasser, die dem Malerischen eine Wohnung geben.

Alles wird weicher durch die Liebe, die erfasst

und die Verlorenheit verwandelt.

Ein geschützter Raum, der mich tanzen lässt.

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12 F r e i

Frei von Vorstellungen und Zwängen,

lässt der Raum mich wachsen und vertiefen.

Freiheit zu mir selbst.

Auf meinen Impuls vertrauen,

meinem Wesenskern, der sich in der Unendlichkeit findet

und mir den Weg nach innen weist.

Zu dem Spiel, das gespielt werden will,

doch unabhängig von dem Spiegel des Anderen.

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14 F r e i s o I + I I

Gedankenkäfige, die mich verführen zu Abhängigkeit, die nicht gewollt ist,

doch Freiheit verwebt sich mit Geborgenheit,

so wie es ihr entspricht.

Meine Ohren öffnen sich dem Lebenston,

den flirrenden Melodien des noch nicht Gelebten

in der Liebe, die Raum ermöglicht und mich entfaltet.

Wohnung beziehen im Wasser der Lust und auf der Erde schweben

- zu mir selbst und zu dem Fremden, der mich zärtlich umfasst.

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16 G a n z

Schalen der Angst abwerfen: spüren,

zulassen die Berührung des Anderen, der mich begehrt

und sich mit mir verbindet im Nichts.

Das Nichts, das mich taumeln lässt und meine Verletzlichkeit zeigt.

Das Nichts, das mich umfängt und schwebt,

mich fragen lässt, wer ich bin und wohin mein Fuß sich tastend wenden will.

Angst vor dem so sehnsüchtig Erahnten und oft Verweigerten,

doch trägt mich eine geheime Kraft, die sich fließend meiner Kontrolle entzieht.

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18 G a n z s o I + I I

Die schlafende Trauer ist erwacht und wird umfangen.

Alles verhallt im Raum des Nichtzuerahnenden

des Lebens, das angenommen werden will -

sich verweigert dem Zwang.

Noch warnen leise Stimmen mit der Erfahrung des Todes.

Zu spät, denn sie vergeht in der sehnsüchtigen Berührung des endlich Erkannten.

Die Erde lässt mich fliegen zu meiner Seele, die sich öffnet,

um sich anders zu begreifen in dem zärtlichen Atem des Anderen.

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20 S p i e g e l n

Es gehörte zu mir und doch war es fern.

Hole es wieder, flüsterte das Leben.

Du selbst bist das Ganze und die Fülle des Augenblicks,

reiß die Mauer ein, die Dich nur vermeintlich behütet.

Gib Deinem Kind Raum für das, was ist.

Es hat sich durch das gelebte Leben gelöst.

Freiraum und Geborgensein sind miteinander verwoben

und werden zu dem, was jetzt geschieht.

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22 E r w a r t e n

Erwartungen - sie machen eng und ängstlich,

lassen vermeintlichen Mangel leuchten.

Annehmen und sehen, das was ist.

Es will das freie Spiel und das Staunen über das Ungeahnte,

will schwingen und die Starre erlösen,

überwinden die Bilder der Anderen, die sich vor das Eigene stellen,

um sich der Sehnsucht nach Vertrauen zu nähern.

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24 A n d e r s s e i n

Es ist die Wertung, von der sich die Vorstellung befreien will,

die hindert, sich zu zeigen und zu öffnen im Hier und Jetzt.

Alles kann sein und hat seinen Platz,

doch braucht es Raum für das Empfinden.

Die Lust auf das Neue, dessen Zauber meine Ohren zum Klingen bringen,

es gibt keine Grenzen - und das Gegenteil stimmt auch.

Nah und fremd zugleich, offen und geheimnisvoll,

ersteigt aus dem Nebel des Widerspruchs die Magie zwischen den Zeilen.

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26 L i e b e n

Die Liebe lässt eine ungelebte Zärtlichkeit erahnen,

die überall ist und keine Konturen hat,

doch braucht sie auch Begrenzung.

Geheimnis will durchschimmern

und kann sich erst entfalten im Nichtfassbaren,

frei im Sein und vom Erwarten, vertrauen und loslassen.

Die Liebe, die einen Namen hat und aufgehoben ist in dem Inallemsein,

die sein lässt, um zu sein.

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© Beate Winkler, Februar 2014Mehr Informationen zu den Bildern und Beate Winkler unter http://beate-winkler.net