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DER LUCHS VOM ALMTAL & IM SCHLAFZIMMER DER MURMELTIERE & EIN HELD NAMENS EICHHÖRNCHEN > ServuS Kinder 02/03 2013 Bunte Kuchen am Staberl So süß ist die narrische Zeit FEBRUAR/MÄRZ 2013 EUR 3,90 Kinder P. b. b., GZ 12Z039365 P, Verlagspostamt 1110 Wien Selbst gemacht: Lagerfeuer im Schnee FASCHINGSKOSTÜME SKIHÜTTEN-SCHMANKERLN Ein Winter wie im Märchen

Servus Kinder - Februar/März 13

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Vorschau auf die 1. Ausgabe 2013

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Page 1: Servus Kinder - Februar/März 13

Der Luchs vom ALmtAL & Im schLAfzImmer Der murmeLtIere & eIn heLD nAmens eIchhörnchen >

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Bunte Kuchen am StaberlSo süß ist die narrische Zeit

Februar/März 2013 eur 3,90

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Selbst gemacht:Lagerfeuer im Schnee

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Ein Winterwie im Märchen

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Servus 3

Inhalt40

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IMMER da

04 Servus, Kinder! Wieso, weshalb, warum wir

niesen müssen und allerlei anderes eiskaltes Wissen.

06 Kalender Was jetzt in der Natur los ist.

32 Rätsel & Spaß Tüfteln, malen, lachen.

58 Schönes Wochenende Ausflugstipps im Februar & März.

60 Märchen & Sagen Kugelblitz, Ohnebrems und

die Himbeerfee.

66 In alten Zeiten Wie machte man früher Licht?

UNTERWEGS

08 Bilderbuch Von kauzigen Waldgeistern,

Froschbabys im Ei und einem Winterbrauch mit Knall.

18 der Schneeglöckchen-Trick So funktioniert die natürliche

Fußbodenheizung.

22 das Tal der wilden Tiere Bei Luchsen, Wölfen und Bären im

Wildpark.

38 Sammel-Lust Winterbeeren suchen und finden.

50 Rrratsch, rrratsch! Der lauteste Brauch des Jahres.

54 Neue Schuhe fürs Pferd Ein Tag beim Hufschmied.

TIERLEBEN

14 Süßes Eichhörnchen Der Superheld des Waldes.

20 Im Murmelbau Zu Besuch bei den putzigen

Winterschläfern.Co

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28 Knister, knaster … Selbst gemacht: ein Lagerfeuer

im Schnee.

40 Faschingskostüme Die Eiskönigin und ihr

Schnee-Merlin.

44 Narrisch gut! Bunte Staberlkuchen backen.

46 Hüttengaudi Deftige Gerichte, die nach

Ferien schmecken.

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Das neue

Entdecker

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20 Servus

Wenn du die Hälfte deines Lebens im Schlafzimmer verbringst, dann muss es dort richtig gemütlich sein.

Ein winterlicher Besuch bei Familie Murmeltier.TexT: Pauli Herberstein IlluSTraTIon: brigitte baldrian

Von Schlafmützen und

Schnarchnasennaturwissen

Vor dem Winter wird dicht gemacht. Die Murmeltiere

verstopfen alle eingänge von innen mit Erde,

Steinen und altem Nistmaterial. Diese

Stoppeln nennt man auch Zapfen,

und die können sogar mehrere

Meter lang sein.

Im Gebirge, wo

Murmeltiere leben, liegt oft eine meterdicke

schneedecke. Die ist nicht nur ein zusätzlicher Schutz vor

Eindringlingen, sondern sorgt auch dafür, dass weniger

Kälte in den bau kommt.

MACH MIT: Schnauf wie

ein Murmeltier!

Wenn Murmeltiere Winterschlaf halten, machen sie lange Pausen zwischen den Atemzügen.

Oft reicht ihnen zweimal einatmen pro Minute! Probier’s aus: Atme normal ein und aus.

Jetzt schau auf die Uhr – erst in 30 Sekunden darfst du wieder. Gar nicht so einfach, stimmt’s?

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fOtO

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Servus 21

Auch Murmeltiere lieben weiche Betten. Schon im Sommer tragen sie daher fleißig Gräser in den Bau, um im Winter schließ-lich eine herrliche natürliche Matratze zum Schlafen zu haben. Bis zu 10 Kilo Heu sammelt eine einzige familie dafür in der warmen Jahreszeit.

Bis zu 50 Meter lang und mit vielen Ein- und Ausgängen ist so ein unterirdischer

Murmeltierbau. Den graben die Langschläfer nicht erst kurz vor dem Winter, sondern oft

über viele Jahre und mehrere Murmel-tierleben (sie werden bis zu

15 Jahre alt). Am liebsten bauen sie ihr Zuhause

in steilem gelände.

Alle 10 bis 14 tage unterbrechen sämt-

liche Murmeltiere eines Baus gleichzeitig den Win-

terschlaf. Dann gehen sie auch aufs Klo, das von der Nestkam-

mer entfernt in einem eigenen Gang liegt. Stinken tut’s dort aber nicht, weil

Murmeltiere im Winterschlaf weder fressen noch trinken und daher nur Wasser

ausscheiden. Kriechen sie im frühjahr wieder aus dem Bau, wiegen sie oft nur noch 2 Kilo –

halb so viel wie im Herbst.

Die nestkammer liegt oft mehr als 5 Meter

unter der erde. Dort schlafen bären, Katzen und affen friedlich

nebeneinander. Wie bitte? Ja: Bei den Murmeln heißen die Männchen Bären,

die Weibchen Katzen, und zu den Kindern sagt man Affen. frechheit!eine

echte Kuscheltruppe! Bis zu 20 Murmel-tiere schmiegen sich in der Nestkammer aneinander, die jungen tiere in der Mitte, wo es am wärmsten ist. Zum Schlafen rollen sich die tiere zusammen und stecken den Kopf zwischen die Hinterbeine. Als Kugel verliert der Körper nämlich am wenigsten Wärme. So schlafen die fellkugeln 6 Monate lang, meist von Oktober bis Ende März. Ihr Herz schlägt nur noch drei- bis viermal in der Minute, und im Murmeltierkörper wird es so kalt wie in einem Kühlschrank.

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Ein Luchs, der dir tief in die Augen schaut. Ein Hirsch, zum Streicheln nah. Und ein Wolf beim Mittagessen.

Ein Besuch im wildesten Park Österreichs. TexT: Gundi Bittermann FoTos: Peter PodPera

Cumberland

Wildpark

Er liegt im Almtal in

Oberösterreich n

ahe Gmunden.

Auf 60 Hektar leb

en hier fast

500 Tiere –vom

Bären

bis zum Uhu.

natur erleBen

Im Tal derwilden Tiere

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servus 23

enn richtig viel Schnee liegt, wird die Welt ganz still. So still, dass man sogar die Schneeflocken fallen hört. In dieser Stille kann man besonders gut schauen, weil die Luft kristallklar ist und man jede Kontur im Weiß messer-scharf erkennt.

Und wisst ihr, was wir gesehen haben an genau so einem Tag an einem der schönsten Platzerln in Oberöster-reich? Echte Luchse und zwei mächtige Braunbären! Wir konnten ihren Atem spüren, so nah waren sie.

Und dann waren da noch hungrige Wölfe. Kaum zu glauben, wie scheu sie sind! Ihnen durften wir ein fleischiges Festmahl servieren – das war vielleicht ein Abenteuer! Schön. Aber schaurig war’s auch.

Und? Wollt ihr die wilden Tiere sehen? Dann kommt mit!

W

>

auf geht’s! Wir stapfen vorbei an den enten,

die lautlos übers Wasser gleiten, rein in den

tiefverschneiten Cumberland Wildpark.

Grünau im almtal

Warum hat der luchs Pinsel an den ohren? damit er dich besser hören kann! diese Haar-antennen sorgen dafür, dass der luchs sogar mitkriegt, wenn in 500 meter entfernung ein reh vorbeizieht.

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toni hat stets die ohren gespitzt und die augen offen.

So ent-geht ihm kein Geräusch des Waldes und keine

Spur im da schaut her: eine Hirschspur – und sie ist

noch frisch.

oben: Verena und anika haben

den Hirschen Futter gebracht.

Jetzt muss sich nur noch einer

näher herantrauen. rechts:

Franzl traut sich. Jetzt bloß keine

schnellen Bewegungen!

24 servus

links: mit lautem Gegrunze traben die Wildschweine herbei. He, leute, gibt’s was zu essen? unten: Gustl ist der Park-Schmusekater und will vor allem eines: kuscheln!

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servus 25

Watteweicher Winter-flaum! Verena, anika

und mika toben durch den Schnee. Was gibt es Schöneres, als sich

immer und immer wieder ins federleichte Weiß fallen zu lassen?

und wieder. und wieder. und wieder …

unten: ein Kranich beim Fußbad. Brrr!

da kriegt man schon vom Hinschauen

kalte Pfoten.

Einkehren im Landgasthof Schaiten:Gemütliches Dorfwirtshaus in Grünau mit regionalen Schmankerln. Gekocht wird mit Produkten von Bauern aus der Umgebung. www.schaiten.com

Schlafen im Hochberghaus: Familienhotel auf 1.200 Meter Höhe mit riesigem Abenteuerspielplatz. Im Winter absolut autofreie Zone – angereist wird von Grünau aus mit der Seilbahn! www.hochberghaus.at

Heiße Tipps

Wildpark-Suchbild: Findest du die Gans? Von rechts kommt sie neugierig

auf Park-Chef Bernhard und die mädchen zugewatschelt.

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Rich

tig: A

ntw

ort A

So wild, so scheu! Selbst bei der Fütterung trauen

die Wölfe uns menschen nicht. ihr Blick ist immer

wachsam, die Körperhaltung: fluchtbereit.

unten: anika, Verena, mika und Bernhard bringen

den luchsen das mittagessen. rechts: die raub-

katzen warten schon.

Wie lautet der WiSSenSCHaFtliCHe name deS luCHSeS?

a Lynx lynx C Öben öbenB Rächts rächts d Ynten ynten

Rätselspaß

Party-TippKindergeburtstag im Wildpark!

infos & anmeldung:www.wildparkgruenau.at

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oben: mika bereitet

das Bärenmenü zu.

Heute gibt’s süße

Äpfel und Karotten.

darunter: Was für eine

tatze! die sollte man

besser nicht schütteln.

rechts: na, Freunde,

was ist jetzt mit dem

Futter? ein Bär

mit Bärenhunger.

Juhu, ein uhu! er wurde von

menschen aufgezogen, daher

ist er recht zutraulich. an

guten tagen „spricht“ er mit

den Besuchern: schuhu!

Pause mit Schneekuchen. Verena, anika und mika lassen sich ein paar kalte Bälle schmecken.

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Faschingskostüme

Eiskönigin &

Schnee-MerlinIm Fasching wird so manches Märchen wahr.

Und mit ein paar ganz einfachen Handgriffen verwandelst du dich selbst in ein Zauberwesen.

Redaktion: gundi Bittermann Fotos: PhiliP Platzer kostüme: elisaBeth soPhie Palme

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s war einmal eine Eiskönigin, de-ren Herz so kalt war, dass sogar im Sommer die Bäche zufroren, wenn sie im Wald spazieren ging. Ihr treuer Be-gleiter war Merlin. Er war ein Zauberer, und er war so stark, dass aus Eiszapfen Blitze schossen, wenn er es so wollte.

Merlin musste der eisigen Königin dienen. Warum? Weil die Königin einst seine Schwester verschont hatte, an-statt sie wie all die anderen schönen Frauen der Gegend in eines der vielen kleinen Rotkehlchen zu verwandeln, die nun drüben am Waldrand wohnten und deren trauriger Gesang an eisigen Wintertagen über die Felder wehte.

Doch Merlin war nicht nur treu, er war auch gut und weise. Also sinnierte er Tag und Nacht, wie er das eisige Herz seiner Herrin wohl schmelzen könnte. Immerhin war er ja der stärks-te Zauberer des Waldes. Und so begann er, ganz still und heimlich kleine Blitze auf das Königinnenherz zu schleudern. Das kitzelte sie ein bisschen, und sie musste lächeln. Was dann geschah? Überlegt es euch!

E

>

Hokuspokus

Fidibus, dreimal

schwarzer Kater!

zauberspruch für alle lebenslagen

so viele zauberstäbe! einfach pflücken und loshexen. aber nicht aufessen!

servus 41

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42 servus

so wird’s gemacht

das Brauchst du

grundausstattung:•Wollstrumpfhose,Wollweste,Legwarmers(kannstduauseineraltenStrumpfhosezuschneiden)–allesinWeißoderGrau

eisköniginnenrock:•breitesStoffband,solang,dasseslockerumdeinenBauchpasst

•weißeundgraueStoffstreifen(ambestenausTüllundFutterstoff),ca.45cmlang

Pelzmantel wie winterwaldheld (sieherechts)

eiszapfenspangen: •Eiszapfen(z.B.Christbaumschmuck),Haarklemmen,Superkleber

eisige miene: •weißeTheaterschminkeoderganzhellesMake-up,zartrosaPuder,Lipgloss,Glitzerlidschatten,KlebesteinchenfürsGesicht,Glitzernagellack

zepter:•Holzstecken,silberfarbenerLack,angebohrteHolz-oderChristbaumkugel,Glitzersteine,Fellstückchen,Bänderetc.zumDekorieren

eisschmuck wie winterwaldheld (sieherechts)

So wirst du zur Eiskönigin

1 rock:SpanndasBandzwischenzweiSessel.NunknoteweißeundgraueStoff-fetzeninbeliebigerLängedaran.DenRockmiteinerMascheumbinden,fertig!mantel:Felloben10cmnachinnenum-schlagenundmitSicherheitsnadelnfixie-ren.Indenentstandenen„Tunnel“einca.1,5mlangesweißesBandeinziehen.

2 zepter:Steckensilbernanmalen,aneinerSeitezuspitzen,Kugeldraufstecken(mitSuperkleberfixieren),bemalen,dekorieren.

3 eisschmuck:SandspielformenmitWasserfüllen,Bandzurechtschneiden,insWasserobeneinlegenundabinsTiefkühlfach!SpätermitwarmemWasserlösen.

4 eiszapfenspangen:KlebeEiszapfenmitSuperkleberaufeineHaarspange.

5 gesicht:Blassschminken,zartroteWan-genschminken,Glitzerlipgloss,Glitzer-nagellack,Glitzerlidschatten,Glitzerklebe-steinchenfürsGesicht.

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so wird’s gemacht

das Brauchst du

grundausstattung:•helleHose,Ledergürteloder-bandfürdieTaille•LederhandschuhevonMama•weißeslangesLangarmshirtundvielwarmeSkiunterwäsche,Stofffarbe,Pinsel

ellbogenschützer und gamaschen: •alteschwarzeoderbrauneSockenoderStrumpfhosen

Pelzmantel: •einStückFellindeinerKörperlänge,ca.1,40mbreit,5–10Sicherheitsnadeln,breites,weißesBand,ca.1,5mlang

heldenstirnband: •Fellreste

schneekugel:•einsauberesGurken-oderMarmeladeglas,SpielfigurdeinerWahl,Superkleber,destilliertesWasser,1TropfenGeschirrspülmittel,2TropfenKlarspüler,Glitter,Sternchenetc.

schwert:•ambesteneinfrischgepflückterEiszapfen

eisschmuck: •Sandspielförmchen,Wasser,Bänder

So wirst du zum Schnee-Merlin

1 mantel:AnleitungsieheEiskönigin.FürdeinWappenmalstduaufdasT-ShirtmitStofffarbeundPinseleinZeichenaufHerzhöheauf;daskannz.B.derAn-fangsbuchstabedeinesNamenssein.gamaschen:SockenuntenaufschneidenundüberdieStiefelziehen.

2 stirnband:DenFellstreifenumdenKopfschlingen,hintenzusammenbinden.

3 zauberzapfen:AnleitungsieheEiskönigin.

4 ellbogenschützer:SockenoderStrumpf-hosein10cmlangeStückeschneiden,mitdeinemWappenbemalen.

5 schneekugel:KlebdieSpielfiguraufdenBodendesGlases.WennderKleberge-trocknetist,fülldasGanzemitdestillier-temWasserauf,SpülmittelundKlarspülerdazu,GlitzerundSternchenrein,denDe-ckelmitSuperkleberdraufkleben.

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60 Servus

Ohnebremsund die Himbeerfee

s war einmal ein kleiner Bauernhof, der direkt an einer Straße lag. Und so spazierten die Hühner des Bauernhofs auf der Straße herum, der Hofhund Alfi sonnte sich am Straßenrand, und die Bäuerin hängte ihre Wäsche im Vorgarten zum Trocknen auf.

Die meisten Menschen, die an dem Bauernhof vor-beikamen, bremsten sich deshalb ein und fuhren langsam daran vorbei. Nicht so der rücksichtslose Zauberer Kugelblitz. Jeden Samstag, wenn er zu sei-nem Zauberertreffen zu spät dran war – und er war ein notorischer Zuspätkommer –, gab er ordentlich Gas und raste wie ein geölter Blitz an dem Bauern-hof vorbei.

Das ärgerte natürlich die junge Bäuerin, weil er ihre Hühner so erschreckte, dass sie sie danach stunden-lang suchen musste, weil der Hund wie verrückt zu bellen begann und weil der Zauberer Kugelblitz ihr die Wäsche auf der Leine einstaubte. Außerdem erwartete die Bauersfrau ihr erstes Kind, schon al- lein deshalb wollte sie gern Ruhe vor der Tür haben.

Also sann sie auf eine List. Und als Kugelblitz das nächste Mal an dem Bauernhof vorbeikam, hatte

sie ein paar Löcher in die Straße gegraben und ein paar dicke Steine auf ihr verteilt.

Uiiii, kugelte der Zauberer da von seinem Zauber- roller herunter, als das Rad in ein Loch fuhr! Und Aauuu, haute er sich seine dicke Nase an einem der Steine an!

Lachend stand die Bäuerin im Vorgarten, als sich Kugelblitz mühsam aufrappelte und vor Wut schnaubte. „Das hast du jetzt davon!“, rief sie. „Pass das nächste Mal besser auf und fahr langsamer!“

„Na warte, du boshaftes Weib“, brummte der Zau-berer, holte den Zauberstab aus seinem Gewand, schwang ihn und schrie dazu: „Bri-Bra-Bremsen weg, zischt hinweg aus meinem Weg!“

Mit einem lauten Knall explodierten daraufhin die Steine zu kleinen Bröseln, die in die Löcher der Straße fielen und diese wieder füllten.

Und wiiitsch – zischte nun auch der böse Zauberer wieder weiter, während die Bäuerin ihm mit einem Achselzucken nachschaute.

Lesespass

Kugelblitz,

E

Die Geschichte eines Buben, dem die Lehrer lauter blöde Sachen ins Mitteilungsheft schrieben. Und schuld ist nur ein Zauberer,

der sich an keine Geschwindigkeitsbegrenzungen halten kann … TexT: karen müLLer IlluSTraTIonen: JuLia Lammers

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Servus 61

Doch da war etwas, was sie nicht wusste: Der Brem-senzauber hatte auch das ungeborene Kind in ihrem Bauch erfasst. Und als das Baby ein paar Monate später zur Welt kam, fehlten ihm die Bremsen, die ein Kind sonst hat.

Wenn es einmal schrie, dann schrie es gleich Stun-den und Tage. Wenn es mit seiner Rassel spielen wollte, dann rasselte und rasselte es, bis alle im Haus schier wahnsinnig wurden. Schlafengehen ging nur, wenn es die Mutter im Bett festhielt. Und wenn ihm etwas schmeckte, dann aß es davon so lange, bis ihm der Bauch wehtat.

Als der kleine Bub – er hieß eigentlich Hans, aber seine Mutter nannte ihn nur noch Ohnebrems – grö-ßer wurde und zur Schule ging, wurden auch die Probleme größer. Denn die Lehrer in der Schule wussten ja nicht, dass der gemeine Kugelblitz dem kleinen Hans die Bremsen weggezaubert hatte.

Und so schimpften und straften sie ihn jeden Tag und schrieben ihm ganz blöde Sachen ins Mittei-lungsheft. Hans hat in der Mathestunde zum Lachen angefangen und den ganzen Tag nicht mehr aufge-

hört. Hans ist hundertmal den Gang und die Stiegen des Schulhauses auf und ab gelaufen. Hans hat in der Zeichenstunde seinen ganzen Tisch angemalt und wollte dann auch am Boden weitermachen. Hans redet und redet und redet im Unterricht.

Tja, und so musste der arme kleine Ohnebrems sei-ner Mutter jeden Tag die schlechten Nachrichten aus der Schule überbringen, und wenn er dann atemlos vor ihr stand – er war natürlich die fünf Kilometer von der Schule in einem Stück gelaufen –, schimpfte sie mit ihm und seufzte: „Um Himmels willen, was ist mit dir bloß los, kannst du dich denn nicht ein-mal benehmen wie jedes andere Kind auch?“

Da ließ der Bub den Kopf hängen – natürlich, wie es seine Art war, ganz tief bis zum Boden runter – und war total verzweifelt. Denn Freunde hatte er auch keine, weil ihn die anderen Kinder alle viel zu wild fanden und sich sogar ein wenig vor ihm fürchteten.

So war er oft einsam und sehr, sehr traurig. Denn er wusste ja selbst nicht, warum er nicht so sein konnte wie jedes andere Kind auch. Die Bäuerin wiederum liebte ihren kleinen Ohnebrems >

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62 Servus

zwar – aber wie man sich vorstellen kann, ist so ein Kind ohne Bremsen auf einem Bauernhof eine ge-fährliche Sache. Denn einmal rannte Hans auf der Weide herum und machte selbst die ruhigsten Kühe so verrückt wie ein Schwarm Hornissen, mal stieß er alle Futtertröge um, und einmal sprang er sogar vom Heuboden vier Meter tief mitten in eine Mist- gabel, die ihm dann schmerzhaft im Po steckenblieb.

Als der kleine Hans seine Mutter daraufhin bitterlich weinen sah, fasste er einen Entschluss: „Ich laufe weg und bau mir im Wald eine Hütte, dann muss meine Mama mich nicht mehr ertragen.“

Und so packte er eines Abends ein kleines Binkerl mit seinen wichtigsten Sachen, und als seine Eltern schliefen, schlich er sich leise aus dem Haus. Einer jedoch hatte ihn gehört: Alfi, der treue Hofhund, sein einziger Freund.

Alfi folgte dem kleinen Ohnebrems in den Wald, und als der sich später an einen Baumstamm zum Schlafen lehnte, kuschelte er sich an ihn.

Der Bub schluchzte auf: „Ach, Alfi, dass du mit mir gekommen bist, danke, danke, ich hab dich so lieb!“

Als die beiden am nächsten Morgen aufwachten, sa-hen sie, dass sie ringsherum von Himbeersträuchern umgeben waren. Und weil der Bub ja so schnell war, hatte er im Nu einen großen Topf voll der süßesten Himbeeren gepflückt.

Als er sie gerade zum Frühstück essen wollte, hör- te er plötzlich eine Stimme: „Hey, du hast mich ja gar nicht gefragt, ob du meine Himbeeren essen darfst!“

Hans zuckte zusammen, der Topf fiel ihm aus der Hand, und weil sogar im Wald jetzt schon wieder einer mit ihm schimpfte, fing er hemmungslos zu weinen an.

„Aber, aber“, sagte da die Himbeerfee, der die Stim-me gehörte, „so schlimm ist das jetzt nun auch wie-der nicht. Jetzt beruhig’ dich doch, was ist denn bloß los mit dir?“

Weil sie so lieb redete und so süß aussah, erzählte er ihr die ganze Geschichte, und die Fee hörte auf-merksam zu.

Plötzlich merkte sie auf: „Was, du bist der Sohn der Bäuerin vom Bauernhof an der Straße? Uiiii, da hab ich ja eine ganz üble Geschichte vom Zauberer Kugelblitz gehört. Du bist also der Junge, den der Bremsenzauber getroffen hat!“

Sie überlegte. Und überlegte.

Dann sagte sie: „Hm, gegen den Bremsenzauber kann ich leider nichts ausrichten. Aber ich gebe dir zwei Zauberhimbeeren von mir – eine behältst du in deiner Hosentasche, und eine hängen wir deinem Hund aufs Halsband.“

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„Hey, du hast mich ja gar nicht gefragt, ob du meine Himbeeren essen darfst!“,

sagte die Fee zu Hans. 9

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Servus 63

„Und was soll ich damit?“, fragte Ohnebrems verwirrt.

„Pass auf“, sagte sie, „wenn du in der Schule bist und grad wieder nicht aufhören kannst, irgendeinen Blödsinn zu machen, dann nimm die Zauberhim-beere in die Hand und richte sie auf etwas, was du machen sollst – dann wird sie dich dort hinlenken, und du wirst deine Aufgabe im Nu erledigen.“

„Ja, und warum hat Alfi auch eine Himbeere?“

„Auf den kannst du dann schauen, wenn du zuhause am Bauernhof herumrast. Die Himbeere wird dich immer zu ihm lenken, und dann könnt ihr miteinan-der spielen und alles gemeinsam machen! Und nun iss dein Himbeerfrühstück, und dann ab nach Hau-se“, lächelte die Himbeerfee gütig.

Gesagt, getan. Hans nahm die Zauberhimbeere, richtete sie auf den Bauernhof – und huiii, lief er schon los und lief und lief zu seiner Mutter zurück. Die war so glücklich, ihren Buben wiederzuhaben, dass sie nicht einmal mit ihm schimpfte.

Am nächsten Tag in der Schule hatte Ohnebrems die Zauberhimbeere in seiner Hosentasche, und immer wieder griff er nach ihr.

In der dritten Stunde hatten sie eine Schularbeit. Vor dem Fenster der Klasse stritten sich zwei Vögel, und Hans merkte schon, wie er schnell zu ihnen

hinauslaufen und auf den Baum klettern wollte. Da nahm er die funkelrote Himbeere und richtete sie auf sein Schularbeitsheft.

Und auf einmal, ja, auf einmal stürzte er sich auf die Aufgaben und schrieb und schrieb und schrieb – und war als Erster in der Klasse mit der Schul- arbeit fertig.

Die Lehrerin konnte es nicht glauben. „Na, was das wohl wieder für ein Geschmiere ist“, dachte sie.

Doch ein paar Tage später gab sie die Schularbeit zurück und sagte erstaunt: „Hans, du hast doch tatsächlich die beste Arbeit von der ganzen Klasse geschrieben!“

Von nun an war alles anders. Hans war zwar noch immer „ohne Brems’“, aber er konnte seine Schnel-ligkeit durch die Himbeere lenken und sie sich so zunutze machen.

Er wurde zum besten Schüler der Schule, zum bes-ten Sportler, und er half seiner Mutter am Bauern-hof so gut wie fünf erwachsene Männer.

Und der Zauberer Kugelblitz? Ach ja, den hat dann irgendwann einmal die Polizei erwischt und ihm wegen Schnellfahrens seinen Zau-berroller weggenommen.

Seitdem muss er zu Fuß gehen.