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Sozialraumanalyse, Sozialraum- orientierung Wahlfach 2: Jugendarbeit

Sozialraumanalyse, Sozialraum- orientierung...Sozialraumanalyse, Sozialraum-orientierung Author: Frank Created Date: 10/15/2017 9:02:50 PM

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  • Sozialraumanalyse, Sozialraum-orientierung

    Wahlfach 2: Jugendarbeit

  • Zusammenhänge der Lebenswelten von Heranwachsenden

  • Aufgabe 1: O Welche Räume und „Orte“ gibt es an dieser

    Schule?

    O Was passiert dort objektiv wie subjektiv?

    O Notieren Sie Stichpunkte in folgende Tabelle:

  • Sozialraum, Sozialraumorientierung, Sozialraumanalyse – was heißt das eigentlich?

    Sozialraum

    … als fester, klar

    abgegrenzter Ort,

    … quasi „objektiv“

    vorgegeben: in seinen Raummaßen

    als auch in seiner

    Funktionalität

    … als subjektives

    „Konstrukt“ / subjektive

    Lebenswelten

    … als Ort, der vom

    Individuum individuell

    erlebt, gedeutet und

    handelnd gestaltet wird

    Räume sind nicht „wertfrei“: Sie sind verbunden …

    a) mit vordefinierten Regelungen, Machtbefugnissen, Herrschafts- und

    Eigentumsansprüchen

    b) mit subjektiven Deutungen und „Zugängen“ auf Seiten einzelner

    Individuen und Gruppen.

  • Aufgabe 2:

    O Skizzieren Sie, wie sich Ihre „Handlungs-

    und Erfahrungsräume“ im Laufe Ihres

    Lebens erweitert haben – beginnend mit

    der Geburt!

  • 1. Ökologisches

    Zentrum

    2. Ökologischer

    Nahraum

    3. Ökologische

    Ausschnitte

    4. Ökologische

    Peripherie

    Familie, „Zuhause“

    Nachbarschaft,

    Stadtteil/Viertel, „Dorf“

    Schule, Geschäfte,

    Banken, Schwimmbad,

    Betriebe

    = Orte, an denen das

    Kind lernen muss, best.

    Rollenerwartungen

    gerecht zu werden!

    Gelegentliche, aus dem Alltag

    „hervorgehobene“ Situationen

    und Orte (z.B. Freizeiten,

    Fahrten… Urlaube)

  • Das Zonenmodell von Dieter Baacke

    • als Modell eines allmählich

    wachsenden, zusammenhängenden

    Handlungs- und Erfahrungsraumes

    • Sozialräumliches Modell des

    Aufwachsens von Kindern und

    Jugendlichen, die sich ihre Umwelt in

    immer größeren lebensweltlichen

    Bereichen aktiv „aneignen“.

    • dient dem systematischen Erfassen

    der verschiedenen Erfahrungs-

    bereiche der Lebenswelten von

    Kindern und Jugendlichen

  • Aufgabe 3 Gehen Sie nun die von Ihnen aufgelisteten

    „Räume“ in den unterschiedlichen Zonen

    durch:

    O Welche spezifischen Verhaltensweisen

    fallen Ihnen ein, die Sie und ggf. ihre

    peer-group in diesen „Sozialräumen“

    gezeigt haben bzw. zeigen?

    O Nennen Sie Beispiele!

    Hier spricht man von „Aneignung“ /

    „Aneignungsprozessen“

  • Was heißt das eigentlich, wenn von der „Aneignung“ sozialer Räume die Rede ist? Aneignung bedeutet allgemeinhin u.a.:

    O Eigentätige, aktive Auseinandersetzung mit der Umwelt

    O Gestaltung von Räumen mit Symbolen,

    mit Sinnzuschreibungen

    O „Inszenierung“, Verortung im öffentlichen Raum (in

    Nischen, Ecken, „Bühnen“) und in Institutionen: „Man

    findet uns hier…“, „Schaut her, so sind wir!“, „Der Platz

    gehört uns…“)

    O Ausprobieren der neuen Möglichkeiten, die in neuen

    Räumen liegen

    O Erschließung virtueller sozialer Räume (durch neue

    Medien)

    O Veränderung vorgegebener Situationen und

    Arrangements…

  • Was kann die „Aneignung“ einschränken?

    O Verregelte Räume

    O „Raumwärter“

    O Angsträume

    O (nicht vorhandene, wenig einladende,

    einseitige) Infrastruktur

  • Aufgabe 4

    O Skizzieren Sie einmal die Räume, in

    denen Sie heute bzw. im Laufe der letzten

    ein, zwei Wochen „unterwegs“ sind bzw.

    waren!

  • Das Inselmodell nach Helga Zeiher

    • „Lebensweltliche Bereiche gestalten sich wie Inseln –

    verstreut und zusammenhangslos.“ – statt in Verbindung

    stehende Räume, die nach und nach von Kindern erobert

    werden (wie im ZONENMODELL nach Baacke).

    • „Verinselung kindlicher Sozialräume“: „blinde Flecken“

    zwischen den Räumen – v.a. im großstädtischen Bereich.

  • Inseln! – Verinselung?

    Entsinnlichung der

    Lebenszusammenhänge,

    da der Lebensraum seiner

    Zusammenhänge auf sozialer und

    räumlicher Ebene beraubt sei? (nach Rohlfs)

  • Sozialraumorientierung

    = die konzeptionelle Ausrichtung von Angeboten

    und Einrichtungen an den

    • Bedürfnissen,

    • Bedarfen,

    • Lebensbedingungen

    • Ressourcen etc.

    von Kindern und Jugendlichen im Stadtteil.

    Sozialraum, Sozialraumorientierung, Sozialraumanalyse – was heißt das eigentlich?

  • Sozialraumanalyse

    – WARUM und WOZU?

    Ziele von Sozialraumanalyse:

    • „AlltagsERLEBEN, AlltagsERFAHRUNGEN und damit

    die subjektiven Sinnzuschreibungen und Umwelt-

    konstruktionen“ der Kinder/Jugendliche verstehen.

    Verständnis dafür entwickeln,

    • welche Sinnzusammenhänge, Freiräume oder auch

    Barrieren Jugendliche selbst in ihren Gesellungsräumen

    erkennen. • Auch: Was fehlt ihnen? Was ist ihnen in ihren Stadtteilen bisher noch

    unbekannt geblieben, was gibt es noch „zu erobern“?

    • Anknüpfungspunkte f. d. konkrete päd. Arbeit finden

    ( Partizipation Teilhabe/Mitgestaltung

    Veränderung öffentlicher Räume „blinde Flecken“

    erobern „Aneignung durch Verknüpfen“ der „Inseln“)

  • Mögliche Fragestellungen bei der Auswertung einer

    Methode der Sozialraumanalyse: O Wie zugänglich oder verschlossen ist der Raum?

    O Welche Handlungsmöglichkeiten bietet dieser Raum?

    O Wie viel Eigentätigkeit ist hier möglich bzw. erlaubt?

    O Fördert oder verhindert die vorgegebene Struktur des Raums

    Partizipation?

    O Eröffnen sich hier Gelegenheiten für Erfahrungen und

    Erlebnisse? Bietet der Raum Entwicklungschancen?

    O Welche materiellen und symbolischen Ressourcen lassen

    sich mit dem Raum verbinden?

    O Welche Deutungen und Zuschreibungen weisen Jugendliche -

    im Unterschied zu Erwachsenen - diesen Räumen zu?

    O Welche Botschaften senden Jugendliche durch die

    Erschließung dieses Raums in Richtung anderer

    Jugendlichen, aber auch in Richtung von Erwachsenen aus?

  • Methodenkoffer „Sozialraum- und Lebenswelterkundung“ Praktische Tipps zur Durchführung der Erkundungsmethoden (s. Handout)

    Hinweis 1: Sensibel mit Informationen umgehen!

    Hinweis 2: Keine Erwartungen wecken!

    Hinweis 3: Die unterschiedliche Einschätzung von

    Mädchen

    und Jungen wahrnehmen!

    Hinweis 4: Den spezifischen Blick von Kindern und

    Jugendlichen mit Migrationshintergrund

    beachten.

  • Ende