36
Spezial // Europareise Glutenfrei von Finnland bis Frankreich - und New York Europakarte - Foto aus Wiki Commons CYE // Glutenfrei in Europa Wer oder was ist die CYE und was macht sie? Das glutenfrei-Paradies? // Neues aus Finnland Im Gespräch mit finnischen Zölis

Spezial // Europareise Glutenfrei von Finnland bis ... · mitgelaufen ist, 30 Stunden im Wohnmobil mit ... bezaubernd. Dieses Gefühl der ... unwiderstehlich zum Baden einlädt. Und

Embed Size (px)

Citation preview

Spezial // EuropareiseGlutenfrei von Finnland bis Frankreich - und New York

Eur

opak

arte

- Fo

to a

us W

iki C

omm

ons

CYE // Glutenfrei in EuropaWer oder was ist die CYE und was macht sie?

Das glutenfrei-Paradies? // Neues aus FinnlandIm Gespräch mit finnischen Zölis

ANZEIGE

IMPRESSUM

Dein Jugendausschuss //

S.4

S. 5

S.6

S.10

S.15

S.18

S.22

S. 24

S.28

S.32

Glutenfrei durch Europa.. //Vorwort

CYE - Update//10 Jahre glutenfrei in Europa

Neues aus dem JA//Interview mit Tine Urban

Glutenfrei in Europa //Frankreich: Von Baguette und CassecrouteRezept: Mini Quiche Lorraine

SpanienRezept: Paella

Malta - Reif für die InselRezept: Reis-Schoko-Auflauf

Zypern: „Mehl gibt’s im Krankenhaus“Rezept: Dolmades

Finnland - das glutenfreie Paradies?Rezept: Finnischer Blaubeerkuchen

BaltikumRezept?

...und auf der ganzen Welt //Glutenfrei in New YorkRezept: gegrillte Marshmallows

*

Tine Urban // [email protected]

Hannah Mensch // [email protected]

Marcus Beran // [email protected]

Mirjam Eiswirth // [email protected]

Kristina Perl // [email protected]

Monika Weick // [email protected]

Jan Witt // [email protected]

Impressum //Auflage //1. Auflage, 10000 ExemplareErscheinungsdatum: 01. Mai 2012

Redaktion //[email protected]

Redaktion und Layout //Mirjam Eiswirth // [email protected]

Anschrift //Deutsche Zöliakie Gesellschaft e.V.Z.Hd. JugendausschussKupferstr. 3670565Stuttgart

Druck, Idee und Gestaltung //Eine Initiative des Jugendausschussesder Deutschen Zöliakie Gesellschaft e.V.

Titelthema *

ZOTTEL 04

VORWORT

Endlich hältst du die neue Zottel in der Hand –passend zur Zöliakie-Aktionswoche 2012.Vielleicht sehne wir uns ja bei einer der vielenVeranstaltungen in ganz Deutschland?

Dieses Jahr gehen wir auf große Fahrt: vonFrankreich über Finnland ins Baltikum und dannbis nach Amerika. Natürlich immer glutenfrei.Weil die Rezepte letztes Jahr so gut angekom-men sind, findest du auch dieses Mal zu fastjedem Text ein leckeres landestypisches Ge-richt zum Nachkochen.

Wenn du Lust hast, erst einmal innerhalbDeutschlands glutenfrei mit Zölis zu reisen,schau dich doch nochmal bei unseren Freizei-ten um - es gibt wieder für jeden etwas.

Wir, dein Jugendausschuss, sind jetzt seit fastdrei Jahren im Amt. Zeit für einen Rückblick -und einen Neuanfang. Im Oktober 2012 sind dienächsten Wahlen. Im Interview erzählt TineUrban von ihren Erfahrungen im JA.Hast du Lust, im neuen Jugendausschussmitzumachen? Dann schreib uns eine Emailund merke dir das erste Augustwochenendevor - dann findet eine Infoveranstaltung fürdiejenigen statt, die sich in den Gremien derDZG engagieren möchten.

Bei all der Reiselust lohnt es sich, auf dieHomepage der CYE (Coeliac Youth of Europe)zu schauen. Was es damit auf sich hat, erzähltMirjam Eiswirth.

Auch Knöllchen darf nicht fehlen – er wartetschon auf deine Fragen und Anregungen.Schreib ihm, was du von der Zottel hältst, wel-che Projekte du gut findest, und was du wissenwillst, an: [email protected].

Jetzt wünschen wir dir viel Spaß beim Blättern,Lesen und Kochen,

Dein JA

Hallo Zöli ! Foto: Dein Jugendausschuss. Bist du nächstes Jahr dabei?

ZOTTEL 05

CYE

Die „Coeliac Youth of Europe“ ist der Zusam-menschluss aller europäischen Jugend-Zöli-Organisationen. Gemeinsam mit der AOECS, der„Association of European Coeliac Societies“,treffen sich jugendliche Vertreter der einzelnenZöliakiegesellschaften einmal jährlich zu einergroßen Sitzung, in der das neue Jahresprojektgeplant wird.

Wie hat alles angefangen? Schon vor 17 Jah-ren, 1995, haben sich die ersten jungen Leute imRahmen einer AOECS Konferenz zusammenge-tan, um ein europaweites Netzwerk für Zölisaufzubauen. 1999 gab es dann das erste Inter-nationale Summercamp in Ungarn, 2002 hat dieCYE den Status einer Arbeitsgruppe in der AO-ECS erlangt – mit eigenem Budget und eigenenProjekten. Happy Birthday CYE!

Seitdem ist viel passiert. Das InternationaleSummercamp gehört zu den Highlights, und je-des Jahr gibt es ein neues Projekt. Von„Travelnet“, einem Reisenetzwerk mit Infos zuden einzelnen europäischen Ländern, über„Finding Missing Countries“, der Suche nachLändern, in denen es noch keine aktive Zöli-Ju-gend gibt, bis hin zu „Big Brother, Little Brot-her“, in denen es um den Austausch von Ideenund Erfahrungen zwischen verschiedenen Län-dern geht, ist alles dabei.Dieses Jahr gibt’s das erste europaweite On-linemagazin für Zölis: „Beat the Wheat“. Es wirddrei Mal erscheinen (im Februar, Mai und Au-gust) und bei der nächsten CYE Konferenz imSeptember 2012 fällt die Entscheidung, wie esmit dem Magazin weitergeht – als Blog, als Ma-gazin, als Homepage, als Newsletter…?

Wenn du Lust hast, an den Projekten der CYEmitzuarbeiten, schicke eine Email [email protected] oder [email protected] [Mirjam Eiswirth]

CYE - Europa Glutenfrei

ZOTTEL 06

JUGENDAUSSCHUSS ...

Oder verdammt,wo ist mein Brot?

Ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich quasi vonAnfang an glutenfrei aufgewachsen bin. So ver-misse ich überhaupt nichts. Ich weiß nicht, wie„normales“ Brot, italienische Pasta, oderCroissants schmecken und das ist völlig ok. Ofthabe ich mich selbst schon gefragt, was ichjetzt bestellen würde, wenn ich in einer Bäcke-rei alles essen dürfte. Ich hab nie wirklich eineAntwort gefunden, weil mich das „normale“ Es-sen einfach nicht anmacht.

„Durch meine Eltern bin ich mit derDZG-Arbeit aufgewachsen“

Mein Leben hat sich sehr verändert. Ich mussdazu sagen, dass ich quasi mit dem Arbeiten fürdie DZG aufgewachsen bin. Meine Mutter war

im Mitgliederausschuss und Kontaktperson,mein Vater übergangsweise im Vorstand undich bin so zu den Gremien und natürlich speziellzum Jugendausschuss gekommen. Ich kennedurch die Arbeit in den Gremien der DZG un-glaublich viele andere Zölis. Schon allein derErfahrungsaustausch mit diesen Menschen inden Gremien hat mich sehr bereichert – ganz zuschwiegen von den vielen weiteren Personen,die man auf unseren Veranstaltungen wie bei-spielsweise der Erlebnistage oder Welt-Zölia-kie-Tage kennenlernt und mit denen man sichüber alle möglichen glutenfreien Themen aus-tauschen kann.

Eine Motivation ist der Spaß an den Aufgaben.Mir gefällt es einfach, wenn ich für andere et-was tun kann und ich während einer Freizeit mit

„GLUTENFREI LEBEN IST TOLL!“Bild: Tine Urban ist als JA-Sprecherin in der DZG viel aktiv

ZOTTEL 07

JUGENDAUSSCHUSS

einem strahlenden Lächeln das Feedback be-komme, dass es eine wunderschöne Zeit zu-sammen an Bord einer Segelschiffes war. Auchwenn teils recht verzweifelte Anfragen ankom-men, die zum Beispiel den Umgang mit Schul-landheimen, mit Urlauben, in der WG oder beimMittagessen in der Mensa oder Kantine betref-fen, spornt es mich jedes Mal an, wenn ich mitmeiner Erfahrung anderen helfen und sie ermu-tigen kann. Ich hatte eigentlich nie das Gefühl,mit meiner Zöliakie ein „Aussenseiter“ zu seinoder auf etwas verzichten zu müssen. MeineFamilie wie auch meine Freunde haben michimmer unterstützt. Von dieser positiven Erfah-rung möchte ich einfach etwas weitergeben.

„Ich hatte nie das Gefühl, mit meinerZöliakie allein dazustehen“

Ich sehe nach wie vor einen grossen Aufklä-rungsbedarf, da mit der neuen Deklaration min-destens genauso viele Fragen auftauchen.Wenn urplötzlich hinter Glukosesirup in Klam-mern „Weizen“ steht, bringt das viele durchein-ander, wo doch das Produkt immer als gluten-frei galt - und es auch ist. Ebenso sorgt der Satz„Kann Spuren von Gluten enthalten“ für vielefragende Gesichter. Hier gibt es sicher nochAufklärungsbedarf bei den Betroffenen. Auch

stosse ich nach wie vor auf Restaurants, dieerstmal irritiert sind, wenn ich nach einer glu-tenfreien Empfehlung auf der Speisekarte fra-ge. Diese irritierten Blicke sind zwar viel vielseltener als noch vor 15 Jahren, aber hin undwieder tauchen sie doch noch auf.

„Meine Mitgliedschaft bei der DZGwürde ich nie in Frage stellen.“

Meine Mitgliedschaft bei der DZG würde ich niein Frage stellen. Die ganzen Informationen, diemir die DZG bietet, wie Lebensmittelaufstellun-gen, Informationen und Tipps zum Urlaub imAusland, Aufklärung über medizinische Neuig-keiten und Veränderungen möchte ich keines-

Foto: Tine Ur-

ban. Baumku-

scheln im Ur-

laub

ZOTTEL 08

JUGENDAUSSCHUSS ...

falls missen. Bevor ich selbst im Jugendaus-schuss tätig wurde, habe ich selbst unzähligeFreizeiten besucht. Der Kontakt zu anderen Zö-lis, den die DZG bietet, ist für mich ein riesigesPlus, das ich von der Mitgliedschaft der DZGhabe. Durch unsere Aufgaben und Angebotedes Jugendausschuss wie Freizeiten, Jugend-herbergsführer, Mitarbeit in der CYE zum Aus-tausch über Ländergrenzen hinweg, hoffe ich,dass wir attraktiv für Jugendliche sind und die-se überzeugen können, bei der DZG Mitglied zusein oder zu bleiben.

„Der Kontakt zu anderen Zölis, den dieDZG mir ermöglicht, ist für mich ein

riesiges Plus.“

Die größte Überraschung, die ich als Zöli be-kommen habe, war ein glutenfreier Burger, denmir ein Freund, der beim Marathon in Stockholmmitgelaufen ist, 30 Stunden im Wohnmobil mitKühltruhe mitgebracht hat. Damit hätte ich nieim Leben gerechnet. Das schöne Erlebnis im ei-ner Arbeit für den Jugendausschuss waren dieSegelfreizeiten, die ich immer mit MichaelaHahn organisiert habe. Die waren einfach im-mer ein persönliches Highlight für mich.

Ich konnte schon Unterschiede im Umgang mitZöliakie feststellen. Meine Erfahrungen basie-ren dabei meist auf den internationalen Sum-mercamps der CYE.

„Die Nordlichter probieren eher malwas aus.“

So sind beispielsweise die „Nordlichter“ oft-mals mutiger und probieren eher etwas aus, inder Hoffnung, es sei glutenfrei. In Skandinavienwird auch ohne Probleme mit glutenfreier Wei-zenstärke gebacken und gekocht. Reist man da-gegen mehr Richtung Mittelmeer, sind die Zölismeiner Meinung viel strenger im Umgang mitGlutenfreiheit.

Tine Urban in Valencia bei der CYE Konferenz 2010

ZOTTEL 09

... JUGENDAUSSCHUSS

Bild: Der aktuelle Jugendausschuss im Kreis (Von Mitte Vorne im Uhrzeigersinn: Marcus Beran, Monika Weick, Kristina Perl,

Hannah Mensch, Tine Urban, Jan Witt, Mirjam Eiswirth)

Es gibt große Unterschiede im glutenfreienAngebot. Mein letzter Urlaub ging ins Balti-kum (Estland, Lettland und Litauen). Dort gabes nur sehr vereinzelt eine Auswahl an gluten-freien Produkten.In Italien gibt es dagegen sehr viele gluten-freie Einkaufsmöglichkeiten (beispielsweiseverfügen dort auch Apotheken über eingrosses glutenfreies Angebot) und viele glu-tenfreie Pizzerien oder Restaurants.Mein absolutes Glutenfrei-Paradies ist undbleibt aber Schweden!Dort stehen Regale, Kühlschränke und Kühl-truhen voll glutenfreier Produkte in Super-märkten, es gibt tolle glutenfreien Bäckereienund nicht zu letzt die Möglichkeit der gluten-freien Burger - und das zusammen mit einem

wunderschönen Land voller Seen und Wäldersind für mich unschlagbar.

„Glutenfrei lebe ich viel besser!“

Mein Motto ist:Glutenfrei leben ist toll - ich lebe so viel besser!Das Wissen und Gefühl der Folgen, wenn ichdoch mal etwas Glutenhaltiges gegessen habe,sind meine größte Motivation weiterhin auf Glu-ten zu verzichten.

[Das Interview führte Yvonne Martin]

ZOTTEL 10

Unharmonisch? Gegensätzlich? Verwirrend?Keinesfalls!Gerade durch diese aufregenden, verschie-denen Facetten begeistert mich Frankreich im-mer wieder neu. Langweilig wird es mir hiernie, viel zu viele interessante Ausflugsziele undFreizeitmöglichkeiten warten schon darauf,ausprobiert zu werden.Ob bei einer Dünenwanderung oder vom Pfer-derücken - die Atlantikküste ist immer wiederbezaubernd. Dieses Gefühl der völligen Freiheit,wenn mein Pferd und ich gemeinsam durch dieschäumenden Wellen galoppieren ist einfachunglaublich und schwer in Worte zu fassen.Man muss es schlicht und einfach einmal selbsterlebt haben:)Die alljährlich hohe Anzahl an Touristen aus al-ler Welt bestätigt, dass die Liebe zu Frankreichnicht nur mich erwischt hat.

In kaum einem anderen europäischen Land las-sen sich so viele unterschiedliche Regionen fin-den wie in Frankreich. Jede einzelne ist verse-hen mit unverwechselbaren Eigenschaften undBesonderheiten.

Immer wieder bezaubernd

Zum einen die wilden, tobenden Wellen des At-lantiks, der charakteristische Geruch der Pini-nenwälder, die ambitionierten Käseverkäuferauf den Märkten, die milde Brise, die unaufhör-lich für ein frisches Wohlbefinden sorgt. Zumanderen der gediegene Süden mit seinen schö-nen Sandstränden, bunten Promenaden, feinenBoutiquen und dem tiefblauen Mittelmeer, dasunwiderstehlich zum Baden einlädt. Und natür-lich hält Frankreich für eifrige Wanderer auchgewaltige Felsen, die Pyrenäen, bereit.

Glutenfrei glücklich im Land von Baguette und Croissant

FRANKREICH: SAVOIR-VIVRE //Bild: Yvonne Martin

ZOTTEL 11

... SÜDEUROPA

Und in Sachen glutenfrei?

Doch kann dieses wunderbare Land mit all sei-nen überzeugenden Eigenschaften auch in Sa-chen Zöliakie punkten? Da fällt mir die Antwortschon etwas schwerer…Leider herrscht in Frankreichs Bevölkerungnoch große Unkenntnis bezüglich der Zöliakie.Dies spiegelt sich natürlich auch in den Bezug-quellen glutenfreier Produkte wider. Demnachist es auch nicht ungewöhnlich, in FrankreichsSupermärkten eher auf ein kleines Sortimentglutenfreier Produkte zu stoßen. Oft hat es sichfür mich mehr als gelohnt, einfach den kom-pletten Supermarkt zu inspizieren, da viele glu-tenfreie Lebensmittel neben den „normalen“Produkten im Regal versteckt waren

Neues entdecken und probieren

Ich selbst genieße es immer, wenn ich im Aus-land einkaufen gehen kann, da mich die neuen,zuerst fremd wirkenden Gerüche völlig einneh-men und ich es total interessant finde, neueProdukte zu entdecken und diese gegebenen-falls dann auch gleich auszuprobieren. In Ruheeinkaufen macht ja sowieso viel mehr Spaß undHektik hat man im Alltag schließlich genug. Soerging es mir, als ich in einem kleinen Bioladenin unserem Feriendorf nach langem Stöbernunerwartet auf einen Reisjoghurt mit Vanillege-schmack stieß, der nicht nur verlockend leckeraussah, sondern glücklicherweise auch gluten-frei war. Diesen Joghurt gönnte ich mir von daan natürlich jeden Tag und muss zugeben, dass

ich ihn, zurück in Deutschland, sehr vermisseund die Hoffnung immer noch nicht aufgegebenhabe, irgendwann durch Zufall auch in der Hei-mat auf ihn zu stoßen.

Bioladen, Apotheke, Supermarkt...

Natürlich gibt es auch in Frankreich erheblicheUnterschiede zwischen kleinen traditionellenDörfern und größeren Städten, in denen dasAngebot etwas üppiger ausfällt. Neben Reform-häusern führen in Frankreich vor allem auchApotheken ein glutenfreies Sortiment, das fürdie Grundversorgung mehr als ausreichend ist.Letztendlich gilt: einfach die Augen offen hal-ten, verhungern wird man selbst in diesem fürseine fluffig leichten Croissants und knackigenBaguettes berühmten Land keinesfalls. Undwenn es die schlichte Reiswaffel sein muss- le-ckeren französischen Käse drauf und fertig.J

Bild: Immer wieder schönes Frankreich! Yvonne Martin

ZOTTEL 12

SÜDEUROPA ...

Larmor-Plage glutenfrei

Ich persönlich habe sehr positive Erfahrungenin Larmor-Plage gemacht, einem kleinen Dorfam Atlantik in der Nähe von Lorient. Aufgrundder Partnerschaft meiner Heimatstadt Lud-wigshafen und Lorients verbrachte ich dort ei-nen unvergesslichen, glutenfreien Sommer beieiner Gastfamilie. Auch wenn dieser Urlaubschon ein paar Jahre zurückliegt, sind meineErinnerungen keinesfalls getrübt. Im Gegenteil.Ich erinnere mich an diese sorgenfreien Tage,als wäre es gestern gewesen.

Unterwegs mit einem Koffer voll Essen

Mit einer Extratasche vollgepackt mit gluten-freien Broten und Nudeln und sehr viel Aufre-gungs-Kribbeln im Bauch komme ich am Bus-bahnhof in Lorient an. Natürlich mit im Gepäck:unzählbar viele Sorgen und Ängste, dass dasmit dem Essen doch irgendwie völlig schiefgeht. Kennen die sich überhaupt mit Zöliakieaus? Wie soll ich mir die Lunchpakete richten,wenn längere Ausflüge auf dem Programm ste-hen? Werden sich meine Gasteltern vielleichtsogar persönlich angegriffen fühlen, wenn ichihre Mahlzeiten ablehnen muss?

Sorgloser Sommer

Im Endeffekt waren alle Sorgen umsonst! Mei-ne Familie hatte sich vorab intensiv mit derKrankheit auseinandergesetzt, sie wussten allebestens Bescheid und demnach haben wir je-

den Tag das Essen frisch zubereitet. So gab esmittags und abends überwiegend gegrilltenFisch und gebratenes Fleisch, Salate und vielknackiges Gemüse. Zum Nachtisch Joghurt mitverschiedenen Früchten und gaaaanz viel Käse.

Frühstücken wie ein Bettler,Abendessen wie ein König

Da das Frühstück in Frankreich (petit déjeuner)nicht so groß ist, hat mir eine Reiswaffel mitKonfitüre und eine Tasse Kakao völlig ausge-reicht. Schließlich wusste ich, dass das Mittag-oder Abendessen (le diner) dafür umso größerund reichhaltiger ausfallen wird. Für die Ausflü-ge hatte ich eine große Auswahl an Obst, Ge-müse und Salaten. Das Brot hatte ich ja von zuHause dabei, da habe ich dann noch etwas Kä-se oder ein Ei drauf gelegt und das Lunchpaketwar perfekt. Einmal hat meine Gastfamilie sogarextra für mich Pizza und Kuchen gebacken.

„Bitte an den Koch“ ins Restaurant

Aber auch das „Auswärtsessen“, das mir fürgewöhnlich schon im Voraus leichte Bauch-schmerzen beschert, war dank der „kleinen Bit-te an den Koch“ überhaupt kein Problem. Diefranzösische Küche verwendet von Natur ausProdukte vorzugsweise in ihrer ursprünglichenForm ohne großartig scharfe Saucen oder fettePanaden und so konnte ich mich selbst im Res-taurant völlig entspannt den kulinarischen Köst-lichkeiten hingeben.

[Yvonne Martin]

ZOTTEL 13

... SÜDEUROPA

Mini Quiche Lorraine

180 g helles gf Mehl20 g Fiber Husk90 g gesalzene Butter120 g Frischkäse1 Ei

Für die Füllung:150 g geriebenen Emmentaler Käse150 g Sauerrahm3 Eier50 g SpeckwürfelPfeffer und Muskat zum Würzen

Außerdem:Minimuffinformen

1. Wiege das Mehl ab und vermische es mit demFiber Husk. Gib dann die Butter, den Frischkäseund das Ei dazu und knete alles gut, sodass esein fester Teig wird.2. Wickle den Teig in Klarsichtfolie und lege ihnfür eine Stunde in den Kühlschrank. Jetzt istZeit, die Füllung vorzubereiten.

3. Schlage zuerst die Eier auf und verrühre siedann mit dem Sauerrahm, dem geriebenen Kä-se und den Speckwürfeln.

4. Schmeckt bisher nur nach Speck? Würze dieMischung mit Pfeffer und Muskat, sodass siedir und deinen Mitköchen gut schmeckt. Sal-ziger als jetzt wird es noch, denn der Schinkengibt Geschmack ab. Jetzt schnell noch die Formfetten und weiter geht’s.

5. Die Stunde Ruhezeit ist vorbei. Nimm den Teigaus dem Kühlschrank und rolle ihn ca. 0,5 cmdick aus. Stich runde Plättchen aus und lege siein die Minimuffinformen, dass du eine„Teigform“ erhältst.

6. Nun kannst du die Füllung gleichmäßig in dieTeigformen verteilen (ca. 40 Stück). Backe siebei 180*C im Ofen 20-35 Minuten goldbraun.

7. Genieße dein Werk! Warm schmecken dieMini Quiche besonders gut, sollte etwas über-bleiben, kannst du sie einfach einfrieren und fürdeinen nächsten Ausflug als Reiseproviant mit-nehmen.J

Foto Marcus Beran: So sehen die Mini Quiche aus.

Foto Marcus Beran:

Hmm, lecker!

ZOTTEL 14

SÜDEUROPA...

ZOTTEL 15

...SÜDEUROPA

Herzlich Willkommen zu unserem spanischenAusflug! Lasse dich in einen kleinen Ort an derCosta Brava entführen – und entdecke vieleglutenfreie Überraschungen in Spanien.

Ein romantischer Spaziergang

Stell dir vor, du spazierst durch eine kleine Gas-se, mitten im spanischen Örtchen Palau-sator.Ein von wildwachsenden Sträuchern ge-schmückter Gang lenkt deinen Blick direkt aufeinen kleinen Brunnen in der romantischen Alt-stadt. Dort setzt du dich auf eine Bank und ge-nießt die erfrischenden Wasserspritzer, die abund an vom Brunnen herüberwehen.Was gibt es in Spanien, das für dich als Zöli be-sonders interessant ist?In Palau-sator selbst gibt es ein typisch spa-nisches Restaurant, „MAS POU“, in einemGutshof aus dem 16. Jahrhundert. Für diejeni-gen, die gerne draußen sitzen, bietet es einewunderschöne Terrasse. Neben der leckeren

Standardkarte gibt es hier auch viele Gerichteextra glutenfrei.

DZG in Spanien = FACE

Aber wie sieht es in Spanien insgesamt aus undwas gibt es für Städtebummler? Was inDeutschland die DZG ist, ist in Spanien die FACE(Federación de Asociaciones de Celiacos deEspaña).

TELEPIZZA GLUTENFREI //Foto: Almeria - Geschichte und Moderne. (Gernot Keller, Creative Commons License)

Bild: Screenshot der Homepage von Telepizza

http://www.telepizza.es/Docs/Home/carta_de_producto/index.htm

ZOTTEL 16

SÜDEUROPA ...

Jugendausschuss = FACE Joven

Juan Carlos ist bei FACE Joven aktiv, dem spa-nischen Jugendausschuss. Er erzählt mir, dasses in Spanien viele glutenfreie Produkte gibt.„Für mich ist das glutenfreie Leben hier über-haupt kein Problem. Besonders gut finde ich,dass es bei Mc Donalds Spanien seit dem Som-mer 2011 glutenfreie Burger für uns gibt“, sagter. Ein weiteres Highlight: die spanische Pizza-kette „TELEPIZZA“ bietet vier verschiedene

glutenfreie Pizzavarianten an. So sind Ausge-hen oder ein unbeschwerter Bummel durchBarcelona, Granada, Sevilla oder Madrid keinProblem – wenn der kleine Hunger kommt, gibtes Mc Donalds oder Telepizza gleich um dieEcke.

Wenn du mehr über glutenfreies Leben in Spa-nien erfahren möchtest, kannst du dich an dieVertreter von FACE Joven wenden:Online unter www.facejoven.org bei der Ju-gendorganisation, bei der spanischen Mutter-organisation www.celiacos.org, oder per Mailan Juan Carlos Garcia, der Spanien in der CYEvertritt: [email protected]

[Ann-Kathrin Roth und Mirjam Eiswirth]

Bild: Marcus Beran

Logo: Face Joven unter http://2.bp.blogspot.com/-

qVCN15semJg/TfXxUIKS6BI/AAAAAAAAAio/BNkdAYC0

y7k/s1600/FG.jpg

ZOTTEL 17

... SÜDEUROPA

Spanische Paella

Das brauchst du:

eine feingehackte Zwiebeleine feingehackte Knobizehe2 Esslöffel Öleinen halben Esslöffel gemahlener Kurkuma200 g Langkornreis800 ml glutenfreie Gemüsebrühe250 g geschälte & gekochte Garnelen250 g gemischtes Gemüse, je nach BeliebenPfeffer und Salz zum Würzen Petersilie zum Verzieren(Je nach Jahreszeit und Belieben: Muscheln)

Wichtig:

Damit der Reis von der Konsistenz her gut wird,muss er langsam quellen. Daher sollte der Topfnicht zu groß sein und die zuzugießende Brühemuss heiß sein. Gib am besten immer erst neueBrühe dazu, wenn fast keine Flüssigkeit mehrim Topf ist.Sollte noch etwas von der Gemüsebrühe übriggeblieben sein, gib den Rest nun mit den Garne-len, (Muscheln) und dem Gemüse zum Reis da-zu. Schließlich noch mit Salz und Pfeffer ab-schmecken und mit der Petersilie verzieren!

Buen provecho!Fotos:

Marcus Beran

Foto: Ann-Kathrin Roth

So wird’s gemacht:

Erhitze das Öl in einer Pfanne und brate dieZwiebeln und den Knoblauch glasig.Rühre den Kurkuma unter, gib den Reis zumZwiebel-Knobi-Mix und brate ihn kurz an.Teile jetzt die 800 ml Gemüsebrühe in 4 Porti-onen auf und gieße sie nach und nach in diegroße Pfanne. Lass alles so lange köcheln, bisder Reis die Flüssigkeit aufgesogen hat.

Foto: Marcus Beran

ZOTTEL 18

SÜDEUROPA ...

Malta – ein winziger Fleck auf der Landkartezwischen Sizilien und Nordafrika. Die kleine In-sel hat es aber in sich. Jahrhunderte alte Kultur,Sprachen, Sonne und Meer machen sie zumperfekten Urlaubsziel. Vielleicht hast du ja auchschon einmal darüber nachgedacht, englischeSprachferien auf Malta zu machen. Connie undMary Rose engagieren sich beide schon seit ei-nigen Jahren in der maltesischen Zöliakie-Or-ganisation. Sie erzählen von der Situation aufMalta.

„Glutenfreie Produkte gibt es inBioläden und großen Supermärkten. Außerdembekommen wir Zölis, wenn wir offiziell diagnos-tiziert sind, einen gelben Ausweis, mit dem wiruns jeden Monat 5 kg Mehl, 2,5 kg Pasta, Kekse,Knäckebrot und Brot, und alle zwei Monateauch Backpulver in einem zentralen Gesund-heitszentrum auf Malta oder Gozo (der kleinenNachbarinsel) abholen können. Die leckeren

Kekse oder Pizzen deckt diese Versorgungnicht ab, aber wir können sie im Supermarktkaufen. Auch auf Malta sind diese glutenfreienProdukte doppelt oder drei Mal so teuer wie dasStandardessen.“

: „Unsere Zöliakie-Organisation wurde1988 gegründet, und wir haben viel von der bri-tischen Organisation gelernt. Am Anfang warenwir nur 25 Personen, heute haben wir etwa 500Mitglieder und auf Malta gibt es bestimmt nochviele undiagnostizierte Zölis (diagnostiziert sindüber 700). 500, das klingt nicht viel, aber Maltahat auch nur rund 400.000 Einwohner. Etwa soviele Menschen wohnen alleine in Bochum. Wirvon der Zöliakie-Organisation bieten Kochkursean, kulturelle Veranstaltungen, medizinische In-formation oder Diskussionen und besondereEvents zu Weihnachten, Ostern oder Feierta-gen.“

GLUTENFREI IN MALTA //Bild: ERWEH, wikipedia commons; Malta verbindet historische Kultstätten und moderne internationalität

ZOTTEL 19

... SÜDEUROPA

„Auf Malta gibt es viele Restau-rants, die sich mit glutenfreiem Kochen ausken-nen. Viele traditionelle Rezepte sind auch vonNatur aus glutenfrei. Wir führen eine Liste vonRestaurants, die wir als Organisation empfeh-len können, weil wir vorab mit den verantwort-lichen Mitarbeitern gesprochen haben. Wir ga-rantieren nicht, dass alles klappt, aber so hatman als Besucher schon eine gute Orientie-rung. Außerdem kooperieren wir mit der Touris-musorganisation und den Hotel und Kochaus-bildern auf Malta und organisieren Abende, andenen die Azubis lernen können, worauf sie beieinem glutenfreien Buffet achten müssen.“

: „Leider verlassen manche Zölis schonnach einem Jahr unsere Zöliakiegesellschaftweil sie meinen, jetzt alles zu wissen. Manchewollen auch nicht darüber sprechen, weil siedenken, Zöliakie sei ein Tabuthema.

„Es gibt ein Leben nach der DiagnoseZöliakie - und es ist viel besser als

vorher!“

Das ist gefährlich, denn wenn sie dann häufigDiätfehler machen, fühlen sie sich wieder soschlecht wie vor der Diagnose. Bei mir hat essehr lange gedauert, bis die Ärzte herausgefun-den hatten, was ich habe. Am Anfang war dieZöliakie für mich schrecklich, weil ich kurz vorWeihnachten diagnostiziert wurde.

Aber schon nach wenigen Wochen habe ichmich in der Zöliakie-Organisation engagiert undbin seitdem dabei. Sechs Monate nach der Dia-gnose bin ich nach Australien gereist und hatteeinen tollen glutenfreien Urlaub. Seitdem ist mirklar: „Es gibt ein Leben nach der Diagnose Zöli-akie – und es ist viel besser als vorher!““

„Zu deiner Frage an Connie: Mirging es ähnlich. Mit der Diagnose und gluten-freiem Essen kann ich wieder ganz normal le-ben und habe jeden Tag neue Energie. Das warvorher anders. Die einzige Sache, die ich ver-misse, ist das traditionelle maltesische Brot, einSchwarzbrot so ähnlich wie in Deutschland,das mit Tomaten, Olivenöl, Thunfisch, Olivenund Kapern gegessen wird. Mein Lieblingsre-zept und etwas traditionell Glutenfreies von hierist Baked Rice, ein mediterraner Reisauflauf.“

[Mirjam Eiswirth]

Bild: Maximilian Bühn; Ostansicht der historischen

Stadt Valetta

ZOTTEL 20

SÜDEUROPA ...

Süßer Reisauflauf

Connies Lieblingsgericht ist der herzhafte geba-ckene Reis - der schmeckt so ähnlich wie La-sagne mit Reis anstelle von Pastaplatten - aberwir fanden die süße Variante leckerer und hof-fen, dass du beim Kochen genausoviel Spaß ha-ben wirst, wie wir!

Das brauchst du dazu:

150 g Rundkornreis500 ml Milch125 ml Wasseretwas Salz200 g Zucker100 g Zartbitterschokolade1 Glas Schattenmorellen4 EierButter (um die Form einzufetten)Puderzucker und Kakaopulver (zum Bestäuben)

Und so wird’s gemacht:

1) Wasche den Reis kalt ab.

2) Bringe den Reis mit Milch, Wasser, Salz und2 EL Zucker in einem Topf zum Kochen und lasse

ihn zugedeckt bei schwacher Hitze etwa 15 Mi-nuten quellen. Lass’ ihn danach laufwarm ab-kühlen (ohne Deckel).

3) Heize den Backofen auf 180°C vor. Schneidedie Schokolade in kleine Stücke, trenne die Eierund lass die Kirschen abtropfen.

4) Vermische Eigelb und Reis. Rühre danach dieSchokolade und die Kirschen unter.

5) Schlage das Eiweiß und den restlichen Zu-cker steif und hebe die Masse dann vorsichtigunter den Reis.

6) Fette eine Auflaufform mit Butter ein, fülle dieMasse hinein und backe sie im heißen Backo-fen (Umluft, 160°) etwa 40 Minuten, bis die Ober-fläche schön braun ist.

7) Bestäube den Reisauflauf mit etwas Kakaound Puderzucker - fertig ist der leckere Nach-tisch! Beim Auskühlen wird der Auflauf fest wieein Schokokuchen.

Foto: Marcus Beran

Foto Marcus Beran: Guten Appetit!

ZOTTEL 21

ANZEIGE

ZOTTEL 22

SÜDEUROPA ...

Wie leben Jugendliche auf der Insel Zypern mitZöliakie? Kristina Perl hat für euch mit Xristia Si-millidou gesprochen, die die zypriotische Zölia-kiegesellschaft in der CYE vertritt.

Die Diagnose Zöliakie bekam ich vor ungefährfünf Jahren, damals war ich 20.

Meine Familie und Freunde haben mich von An-fang an sehr unterstützt und sie halfen mir mitmeiner Erkrankung umzugehen und damit zu le-ben.

Zöliakie ist keine sehr bekannte Erkrankung,aber in den letzen drei oder vier Jahre, mit Hilfeder Zypriotischen Zöliakie-Gesellschaft, hat derBekanntheitsgrad enorm zugenommen. Heutesind die Diagnosemöglichkeiten sehr gut, auchauf diesem Bereich hat sich sehr viel getan.

Es gibt keine Auflistung von Restaurants, dieglutenfreies Essen anbieten, außer in sehr tou-ristischen Bereichen.

Nein, auf Zypern gibt es keine finanzielle Unter-stützung für Zöliakie Betroffene. Wir können al-lerdings glutenfreies Mehl in den staatlichenKrankenhäusern bekommen.

Auf Zypern haben Zölis Glück, denn hier werdendie meisten traditionellen Gerichte glutenfreizubereitet.

Mein Favorit der zypriotischen Küche ist„Dolmades“, das ist in ein Gericht bei demHackfleisch, Reis und andere Zutaten in einWeinblatt gewickelt und gekocht werden.

Zöliakie ist kein Problem für mich; seit ich meineDiagnose bekommen habe und mich glutenfreiernähre, hat sich meine Lebensqualität deutlichverbessert.

Wenn du mehr über glutenfreies Leben in Zy-pern erfahren willst, erreichst du Xristia perMail (auf Englisch) unter:[email protected][Kristina Perl]

ZYPERN - GLUTENFREI//

Foto: Xristia Simillidou

„DIE MEISTENTRADITIONELLEN

GERICHTE INZYPERN SIND

NATÜRLICH GLUTEN-FREI!“

ZOTTEL 23

... SÜDEUROPA

Das brauchst du:

6 Weinblätter120 g Rinderhack50 g Reis1/2 Zwiebel1 EL PetersiliePeffer, Salz30 g Butter3/4 L Wasser

1) Blanchiere die frischen Weinblätter für 2 Mi-nuten in kochendem Wasser. Schrecke siedann in einem Sieb mit kaltem Wasser ab undlasse sie auskühlen.

2) Gib das Hackfleisch und den rohe Reis in eineSchüssel und verknete beides gut miteinander.

Schneide nun die Zwiebeln in feine Würfel undhacke die Petersilie fein. Gib beides in Schüsselmit dem Reis und Hackfleisch, würze mit Salzund Pfeffer und vermische alles gut.

3) jetzt kommt der schwierige Teil: lege dieWeihnblätter mit der glänzenden Seite nachunten auf die Arbeitsfläche und gib etwa ½ Ess-löffel der Fleisch-Reis-Mischung darauf. Schla-ge nun die Seiten des Weinblattes darüber undrolle es zur Spitze hin fest auf.

4) Lege die gefüllten Weinblätter in einen Topfund verteile die Butter, in Flöckchen, darüber.Gieße des Wasser an und bedecke die Wein-blätter mit einem schweren Teller. Lege nun ei-nen Deckel auf den Topf, bringe das Wasserzum Kochen, stelle danach die Temperatur wie-der herunter und lasse die Dolmades etwa 20Minuten ziehen - fertig ist dein Meisterwerk!

Dolmades - gefüllte Weinblätter

Foto: Marcus Beran - frische Zutaten für eine leckere

Mahlzeit

Foto: Marcus Beran - Herausforderung gemeistert? Do-

lamdes genießen!

ZOTTEL 24

Finnland – Traumziel für Zölis? Das hört man beiuns in Deutschland häufig. Hannah Menschwollte wissen, wie das die Jugendlichen inFinnland sehen und hat sich mit Riina und Han-na von der finnischen Zöliakiegesellschaft perMail ausgetauscht.

Hallo Hanna, hallo Riina, ihr seid beidefür die finnische Zöliakiegesellschaft aktiv. Er-zählt uns doch einmal etwas über die Situationjunger Zölis in Finnland.

Zöliakie ist in Finnland sehr bekannt unddie meisten Leute wissen, was sie bei der Zube-reitung von glutenfreien Gerichten beachtenmüssen.

Was wäre ein gutes Beispiel dafür? Ich habe mehrere Situationen im Kopf:

In fast jedem Supermarkt findet man eine großeAuswahl an glutenfreien Lebensmitteln und inden größeren Städten gibt es sogar Bäckerei-en, die frisches glutenfreies Brot anbieten. Zu-dem bieten auch die meisten Schulen, zumin-

dest die größeren, glutenfreies Essen an, da oftmehrere Zölis da sind. In vielen Restaurantssind die glutenfreien Gerichte mit einem g ge-kennzeichnet, womit wir bei der Ausgangsfragewären. Aber selbst wenn nichts auf der Kartesteht, wissen die Kellnerinnen und die Küchefast immer Bescheid. Diese Erfahrung habe ichvor Kurzem wieder in einem McDonald ge-macht. Ich war mir nicht ganz sicher, ob sie diePommes in einer seperaten Fritteuse zubereitenund habe vorsichtshalber gefragt. Die Bedie-nung erklärte mir, das sei doch selbstverständ-lich, da wir Zölis sie ja sonst auf Grund der Kon-tamination nicht mehr essen dürften. Also:Zöliakie ist in Finnland sehr bekannt.

Das hört sich wirklich so an als ob es inFinnland kaum ein Problem ist, unterwegs Es-sen zu finden. Kann das nicht auch mal schiefgehen und es landet das falsche, nicht gluten-freie, Essen auf dem Teller?

Natürlich passiert das auch mal. Ichwar ein Mal in einer solchen Situation, aber da

FINNLAND - EIN TRAUM? //Bild: Hanna Koponen

ZOTTEL 25

... NORDEUROPA

habe ich sofort gemerkt, dass das Brot beim Es-sen auf keinen Fall glutenfrei sein kann. Das isteben das Risiko, wenn man auswärts isst. InRestaurants arbeiten Menschen, keine Maschi-nen, und da kann mal ein Fehler passieren.Wenn wir selbst gut aufpassen, können wiraber das Schlimmste vermeiden.

Wie ist die Situation für junge Zölis inFinnland? Ihr habt doch auch einen Jugendaus-schuss, oder?

Dazu kann euch Riina mehr erzählen.Sie ist aktives Mitglied und weiß, was geradelos ist.

Zurzeit sind wir etwas im Umbruch wasunseren Jugendausschuss angeht, da unsereVorsitzende aussteigt, aber wir haben auch

neue Interessenten, die uns unterstützen wol-len. Für euch viel spannender ist aber sicher,welche Aktionen und Projekte wir machen.

Da hast du allerdings Recht. Unsere Le-ser wissen ja zum größten Teil, was wir inDeutschland an Freizeiten und Informationenanbieten, aber es ist spannend zu hören, was inden anderen europäischen Ländern passiert.

Erstens: wir versuchen, mit den Jugend-lichen in Schweden und Finnland zusammenzu-arbeiten. So haben wir zum Beispiel im Herbst2011 eine Freizeit nach Stockholm organisiert,und uns mit Jugendlichen aus Schweden ge-troffen. Das war eine Woche mit viel Spaß undsehr gutem Essen. Es gab dort zum Beispiel diebesten Nudeln, die viele von uns jemals geges-Glutenfrei backen auf Finnisch (Foto: Hanna Koponen)

Lecker: selbstgemachte Donuts! Foto: Hanna Koponen

ZOTTEL 26

NORDEUROPA ...

Es gibt eine Sache, die mich gerade alsStudentin mit wenig Geld ärgert und das sinddie Preise glutenfreier Lebensmittel. Als dia-gnostizierter Zöli bekommt man in Finnland 21€pro Monat für Lebensmittel, aber wie ihr euchsicher vorstellen könnt, reicht das längst nichtfür alles. Es gab in der Vergangenheit immerwieder Diskussionen in den Medien über diesePauschale und die eigentlichen Preise für Le-bensmittel und hoffentlich wird sie irgendwannnoch einmal angepasst.Ansonsten bin ich aber sehr zufrieden mit un-serer Situation hier und ich denke auch, dass esin anderen europäischen Ländern teilweise umeiniges schwieriger ist mit Zöliakie ein so ent-spanntes Leben zu führen wie bei uns und inden anderen skandinavischen Ländern(Schweden und Norwegen)

Bei uns in Deutschland ist es nicht üb-lich, als Zöli eine monatliche Pauschale zu be-kommen, dabei sind auch hier die Lebensmittelteuer. Ich kann deinen Ärger also gut verste-hen. Alles in Allem scheint die Situation für Zölisin Finnland aber wirklich gut zu sein.Eine letzte Frage habe ich noch: Gibt es ein ty-pisch finnisches Gericht von dem du uns dasRezept geben könnt?

Ein echtes finnisches Gericht... Blau-beerkuchen! Der ist leicht nachzumachen undsuperlecker – viel Spaß beim Backen!

[Hannah Mensch]

sen haben. Von den Teilnehmern habe wir fürdiese Freizeit nur positive Rückmeldungen be-kommen. Das war ein bisschen Balsam auf un-sere Seele, denn wir hatte insbesondere in letz-ter Zeit immer Probleme, genügendeTeilnehmer für unsere Aktionen zu bekommen,sodass wir manche absagen musste.

Das hört sich für uns doch einigermaßenbekannt an, es gibt auch bei uns immer mal wie-der Freizeiten, die abgesagt werden müssen,weil nicht genug Teilnehmer da sind. Wie finan-ziert ihr denn eure Freizeiten?

Genau dort liegt ein Teil des Problems.Wir bekommen sehr viel Unterstützung von Fir-men und wenn wir dann Freizeiten auf Grundfehlender Teilnehmer absagen müssen, ist daskeine gute Werbung für uns. Wir bekommenweniger Fördergelder, der Teilnehmerbetragsteigt, das schreckt Teilnehmer ab, wir bekom-men weniger Fördergelder – ein Teufelskreis.Aber so schlimm steht es gar nicht, denn unserebeiden großen Freizeiten haben auch diesesJahr stattgefunden und die Teilnehmer warenbegeistert.

Das ist bei uns anders: Der Jugendaus-schuss fördert Freizeiten mit einem bestimmtenBetrag pro Kopf pro Nacht, aber finanzielle Un-terstützung von Firmen gibt es selten.Gibt es in Finnland eigentlich auch etwas, waseuch als Zölis stört?

Zöli-Treffen in Finnland: Pizzabacken, Donuts essen,

Freizeiten - was das Herz begehrt. Foto: Hanna Koponen

ZOTTEL 27

... NORDEUROPA

Finnischer Blaubeerkuchen//

Für den Teig:1 Tasse Margarine½ Tasse Zucker2 ¾ Tassen glutenfreies Mehl1 Prise Salz1 TL Vanillezucker1 Ei

Für die Füllung:3 Tassen frische oder gefrorene Blaubeeren1 Tasse Zucker3 EL Maisstärke1 TL Puderzucker

1) Heize den Ofen auf 190°C vor.

Der Teig:2) Schlage Margarine und Zucker in einer gro-ßen Schüssel schaumig.

3) Füge Mehl, Salz, Vanillezucker und Ei hinzuund knete den Teig, bis er glatt und fest ist.

4) Rolle die Teigkugel in Klarsichtfolie und legesie für zwei Stunden in den Kühlschrank.

Die Füllung:

5) Jetzt ist die Füllung dran: gebe alle Zutaten ineine große Pfanne und bringe sie zum Kochen.Rühre dabei ständig um. Nach etwa drei Minu-ten sollte die Füllung anfangen, einzudicken.Dann sieht sie aus wie warme Marmelade.

Wenn das passiert, nimm die Pfanne vom Herdund lasse die Füllung abkühlen.

6) Lege eine Springform mit Backpapier aus undfette den Rand ein.

7) Rolle etwa 1/3 des Teiges aus, sodass du denBoden einer Springform damit auslegen kannstund forme dann einen Rand aus Teig in derForm..

8) Verteile die Blaubeerfüllung gleichmäßig inder mit Teig ausgelegten Springform.

9) Forme jetzt aus dem Rest des Teiges lange,einen halben Zentimeter breite Streifen und le-ge sie auf den Kuchen, sodass ein Gitternetzentsteht.

10. Backe den Kuchen bei 190°C 30 bis 40 Minu-ten bis er goldbraun ist.

11. Der Kuchen schmeckt besonders leckernoch warm mit Vanilleeis oder Sahne.

Guten Appetit!

Foto: Marcus Beran - Lecker Blaubeerkuchen!

ZOTTEL 28

Im Oktober 2011 war ich gemeinsam mit Freun-den insgesamt zwei Wochen mit dem Auto un-terwegs. Von Stuttgart aus führte unsere Routeüber Polen ins Baltikum: Estland, Lettland undLitauen.

Reisevorbereitungen

Schon vor der Reise habe ich auf der Home-page der DZG nach den Urlaubsberichten derLänder geschaut. Allerdings gab es keine Erfah-rungsberichte oder Hotelempfehlungen. Daseinzige, was ich aus den Urlaubsberichtenwertvoll nutzen konnte, war die „Bitte an denKoch“ in den jeweiligen Sprachen.Da wir abwechselnd in Hotels und Ferienhäu-sern oder Ferienwohnungen waren, hatte icheine Ration an glutenfreien Lebensmitteln da-bei. Zum Glück. Leider war die Auswahl an glu-

tenfreien Produkten auf dem Land – ausserhalbder Hauptstädte (Estland: Thallin, Lettland: Riga,Litauen: Vilnius) – eher überschaubar. Es hatzwar eigentlich jeder Supermarkt etwas Gluten-freies im Sortiment, aber oft waren das bloß ei-ne Packung Reiswaffeln und eine PackungMehl.

Reiswaffeln und Mehl im Supermarkt

Auch in den Hotels gab's zum Frühstück höchs-tens Reiswaffeln, wenn wir bei der Buchung aufmeine Zöliakie hingewiesen haben.Beim Restaurantbesuch am Abend versuchtenwir „Zöliakie“ und „glutenfrei“ auf Deutsch,Englisch und Russisch zu erklären und nutzenzudem die „Bitte an den Koch“. Manchmal ha-ben die Kellner meine Bitte schlichtweg nichtverstanden, dann habe ich mich an Salat mit Es-

Hallo Zöli!

ROADTRIP IM BALTIKUM //Bild: Schönes Baltikum. Foto: Tine Urban

ZOTTEL 29

OSTEUROPA

sig und Öl gehalten – da kann ja fast nichtsschief gehen.

Fazit: Selber kochen!

Nach den eher negativen Erfahrungen kochtenwir dann abends häufiger in den Ferienwoh-nungen oder ich kaufte mir Zutaten für ein le-ckeres Sandwich.In den Hauptstädten waren glutenfreie Bestel-lungen im Restaurant kein Problem. Dort hatmich die Küche immer sofort verstanden undmir tolle glutenfreie Gerichte gezaubert. Die

grösste Überraschung bot ein mittelalterlichesRestaurant in Thallin. Nicht nur das Ambienteim Mittelalterstil beeindruckte uns sehr, auchdas Essen war sensationell und der Keller konn-te mir genau angeben, welche Speisen auf derKarte glutenfrei waren oder nicht. Mein persön-liches Highlight war der Rosenpudding alsNachtisch.In Riga gab es eine ähnliche unerwartete Über-raschung: Nach einem starken Regen gingenwir zum Trocknen und Aufwärmen in ein Shop-pingcenter. Für mich nicht nur ein Paradies, umwieder trockene Füsse zu bekommen. Ein rie-siges Regal voller glutenfreier Produkte standvöllig unerwartet vor mir im Feinkostenladen, indem wir eigentlich nur etwas zu Trinken kaufenwollten.

Glutenfreie Städtetrips: Kein Problem

Mein Fazit aus den zwei Wochen Baltikum: Est-land, Lettland und Litauen sind unglaublichschöne Länder und auf jeden Fall ein Reisewert. Nächstes Mal nehme ich wieder eine Ra-tion glutenfreie Lebensmittel mit, wenn ich aufdem Land unterwegs bin – für einen Städtetripsuche ich mir vorher Adressen von Feinkostlä-den raus.Und wohin fährst du als nächstes?

Glutenfrei mit Hund. Foto: Tine Urban

ZOTTEL 30

OSTEUROPA

ZOTTEL 31

OSTEUROPA

400 g glutenfreies Mehl1 Würfel Hefe2 EL Zucker oder Honig200ml lauwarme Milch50 g weiche Butter1 Prise Salz

1 kleines Ei, verquirlt mit 1 EL Wasser1 EL grobes Salz1 EL Kümmel50 g kalte Butter

1) Gib das Mehl in e Schüssel und drücke eineMulde in die Mitte. Zerbröckle die Hefe in dieseMulde, gib den Zucker darüber und warte (etwa3 Minuten), bis sich die Hefe aufgelöst hat.

2) Gib nun die Milch dazu und knete einen Teilder Teiges in der Mitte der Schüssel zu einem„Vorteig“. Decke dann die Schüssel mit einemTuch ab und stelle sie für 15 Minuten an einenwarmen Ort, damit der Teig gehen kann.

3) Gib nach 15 Minuten die weiche Butter unddie Prise Salz zu deinem Vorteig und knete alleszu einem glatten, geschmeidigen Teig, bis dudaraus Brötchen formen kannst.

4) Lass den Teig noch einmal etwa 30 Minutenan einem warmen Ort gehen (Abdecken nicht

vergessen). Danach kommt endlich der span-nende Teil: Brötchen formen!Knete den Teig noch einmal durch und teile ihndann in 12 gleich große Stücke. Forme jedes zueiner Kugel und setze die Kugeln (mit Abstand)auf ein Backblech.

5) Drücke die Brötchen ein bisschen platt undpinsele sie mit dem Ei-Wasser-Gemisch ein (sohalten der Kümmel und das Salz). Streue nun soviel Salz und Kümmel darauf, wie du möchtest.Lass jetzt die Brötchen erneut etwa 15 Minutengehen, in der Zeit kannst du schon den Ofenvorheizen (auf 190° bei Umluft) und in der Kücheaufräumen.

6) Fast fertig! Drücke eine Mulde in die Mitte je-des Brötchens und lege ein Stückchen Butterhinein. Jetzt aber ab in den Ofen - nach 20 Minu-ten sollten sie goldbraun und lecker sein. Lasssie dann noch fünf Minuten im Ofen stehen, da-nach heißt es: Guten Appetit!

Kümmelkuckel - Brötchen aus dem Baltikum

Fotos Marcus Beran:

Kümmelkuckel in Ar-

beit.

ZOTTEL 32

Amerika, das Land der unbegrenzten Möglich-keiten, ist auch im Bezug auf Zöliakie unheim-lich vielseitig. Anders als in den meisten euro-päischen Ländern gibt es nicht die eine (oderzwei) landesweite(n) Zöliakiegesellschaft(en).Entsprechend gibt es auch nicht die eine Wahr-heit über Glutenfrei.

Land der unbegrenztenMöglichkeiten...

Viele Leute essen glutenfrei, ohne jemals einerichtige Diagnose (mit Endoskopie oder Antikör-pertest) bekommen zu haben. So teilt sich dieglutenfreie Gesellschaft hier in viele Untergrup-pen, mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Dasind die Zöliakiebetroffenen, die auf Kreuzkon-tamination achten, die Gluten-Intoleranten, diesich einfach durch Reduzieren von Gluten in ih-rer Nahrung besser fühlen und die Lifestyle-Glutenfreien, die glutenfrei einfach nur als eineneue oder gesündere Diät ansehen und denen

im Restaurant glutenfreien Nudeln mit nicht glu-tenfreier Soße serviert werden.

Vielfältiges Vereinsleben

Entsprechend ist das Vereinsleben sehr vielsei-tig. Da gibt es an der Westküste (Kalifornien) dieCoeliac Disease Foundation (www.celiac.org),die einmal jährlich eine Konferenz mit Herstelle-rausstellung in Los Angeles anbietet und sichdieses Jahr zum ersten Mal an einem Zölicampfür Kinder probiert. Oder die Celiac DiseaseSupport Group (www.celiac.com), die ähnlichdem ZöliTreff eher ein Webforum ist. Die GlutenIntolerance Group (www.gluten.net) dagegenunterhält jeweils ein Programm zur Zertifizie-rung von Lebensmitteln und für Restaurants.

Zertifizierung und Logo

Sowohl die zertifizierten Produkte als auch dieteilnehmenden Restaurants tragen jeweils einLogo und werden auf der Homepage gelistet.

GLUTEN-FREE IN THE US//Foto: wikicommons GNU Lizenz (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8d/Pano_Manhattan2007_amk.jpg); Skyline von New York

ZOTTEL 33

... IN DEN USA

Doch es gibt zur Kennzeichnung noch mindes-tens zwei weitere Zertifizierungsgruppen.Der Bedarf Lebensmittel zu zertifizieren, ist inden USA noch höher als in Europa, denn andersals in den europäischen Ländern müssen in denUSA glutenhaltige Zutaten nicht aufgelistetwerden; die einzige Ausnahme ist Weizen. Alsich letzte Woche während einer Veranstaltungmit einer Diätassistentin sprach empfahl sie, beiFragen stets den Hersteller direkt anzurufen,denn bei konkreten Nachfragen müssen dieHersteller Auskunft geben.

Soziale Netzwerke...

Doch zurück zu dem gesellschaftlichen Leben:Neben den verschiedenen Organisation ist dasThema „Socializing“ sehr interessant. Es gibthunderte von mehr oder weniger strukturiertenGruppen, Blogs und Forums. Ein Beispiel hierfürist die Seite www.meetup.com. Über diese inden USA weit verbreitete Seite finden sichGruppen beliebiger Themengebiete zu Treffenund Austauschen. Auch die glutenfreie Gesell-schaft ist hier sehr stark vertreten. Eine Suchenach dem Begriff „celiac disease“ (die ameri-kanische Schreibweise ist wichtig) oder„gluten free“ im Raum New York zeigt dienächsten geplanten Events an.

Vielseitige Events, aktive Gruppen

Diese sind sehr vielseitig von „gluten Free WineTasting“ über „Pizzaabend im Café 82“, gemein-samer Wochenendausflug nach Disney World

bis hin zum „Diskussionsforum im Time SquareTower“.Die New Yorker Celiac Disease Group wurdeEnde 2011 als eine der zwanzig aktivsten Grup-pen im MeetUp Netzwerk gelistet und war eini-ge Tage auf der Titelseite des Netzwerks querdurch die Staaten zu sehen. Durch diese Grup-pen ist es sehr einfach, sich über das gluten-freie Leben in der Stadt auszutauschen, Kon-takte zu knüpfen oder einfach einen sorglosenglutenfreien Abend zu genießen. Allerdings istbei diesen sogenannten MeetUps selten eineprofessionelle Fachkraft vor Ort. So wird vonTeilnehmern auch mal Dinkel als glutenfreiwahrgenommen oder es sind Personen mit „perImmunität geheilter Zöliakie“ anwesend.

Blogs als Informationsquellen

Ein Beispiel für einen erfolgreichen Blog ist derBlog von Erin Smith aus Astoria. Ihr Blog (zu fin-den unter http://glutenfreefun.blogspot.com)wurde 2012 zum zweiten Mal in Folge für die„Best Gluten Free Blog Awards“ des Magazinswww.gfreek.com nominiert.Abgerundet wird das Angebot glutenfreier Akti-onen mit diversen Restaurant-Suchseiten, diein den erweiterten Suchkriterien auch nach„gluten free“ filtern lassen. Dies ist ein gutesKriterium, um Restaurants zu finden, allerdingsgilt auch hier: Vertrauen ist gut, Kontrolle istbesser. Nicht jeder der sich dort listen lässt,weiß auch genau was er damit tut.

[Dirk Meyer]

ZOTTEL 34

LEBEN MIT ZÖLIAKIE ...

ZOTTEL 35

... IN DEN USA

Fudge Brownies

100g glutenfreies MehlEine Prise Salz115g weiche Butter225g Zucker30 ml gekochten Kaffee150g Zartbitter-Schokolade30g Schokolade nach Wahl½ Päckchen Vanillinzucker2 Eier1 Tasse grob gehackte Walnüsse

1) Fette eine rechteckige Form (etwa 20x30cmgroß) gut ein und heize den Ofen auf 180°C vor.

2) Koche Butter, Zucker, Vanillezucker und Kaf-fee vorsichtig auf (nicht zu heiß) und rühre stän-dig um. Nimmt den Topf vom Herd, wenn du einezähflüssige Masse hast.

3) Gib nun die Schokolade hinzu und verrührealles, bis sie komplett geschmolzen ist. Lassedie Masse abkühlen, aber rühre zwischendurchum, damit sie nicht zu fest wird.

4) Mische Mehl und Salz. Hebe die Eier unter diewarme Schokoladenmasse und verrühre allesgut. Gib nun das Mehl hinzu und mixe, bis du ei-nen glatten Teig erhältst. Jetzt fehlen nur nochdie gehackten Walnüsse - hebe sie unter dei-nen fertigen Teig.

5) Gib den Teig in die eingefettete Form undstreiche ihn glatt. Backe ihn nun 20 bis 30 Minu-ten lang im Backofen und lasse ihn danach inder Form abkühlen.Zum Servieren kannst du die Fudge Brownies inkleine Rechtecke oder Rauten schneiden undmit Puderzucker bestreuen - Fertig :)

Foto: Dirk Meyer. Lecker, Brownies! So sieht dein Werk

am Ende aus.

Foto: Dirk Meyer. Und so schmecken die Brownies in

New York.

ANZEIGE