Biicherschau. 317

C. Bucherschau.

S t a n d p u n k t u n d F o r t s c h r i t t d e r W i s s e n s c h a f t i n d e r M y - k o l o g i e von s. S c h l i t z b e r g e r . Berlin, Adolf Stubenrauch, 1881. 80 S. in 8. ,, Es ist gewiss ein erhebendes Gefuhl ' I , sagt Verf. in seinem Vorwort, ,, zu

sehen, wie sich aus den kindischen Ansichten, aus Irrthum und Aberglauben nach und nach das klare, sichere und gereifte Mannesurtheil gebildet, zu beobachten, wie das zusammengetragene rohe Material an dem forschenden und prufenden Geiste des Gelehrten sich geglattct und zu einem festen Bau ineinan- der gefugt hat und wie an dessen Vollendung fort und fort Meister und Lehr- linge arbeiten."

In dieser vorziiglichen Abhandlung sucht nun Verf., an der Hand der Litte- ra tur , einen Theil des grossartigen Bauwerks in scharfen Linien zu zeichnen, indem er , zu den illtesten Zeiten zuruckgreifend , vom Zeitnlter des Aristoteles bis a'uf die Koryphaen unserer Tage, die Anschauungen, Beobachtungen und Ur- theile iiber die Natur der Pi1 z e uns enthullt. Eine hochinteressante Schrift, auf deren Lectiire wir die Leser des Archivs mit vollem Rechte anfmerksam machen zu miissen glauben. A. Geheeb.

Die Moose Deutschlands . Anleitung zqr Kenntniss und Be- stimmung der in Deutschland vorkommenden Laubmoose. Bear- beitet von P. Sydow. Berlin, Adolf Stubenrauch, 1881. XVI. und 185 S. in 8.

Ein neues Buch iiber Deutschlands Moose, in deutscher Sprache geschrie- ben , dare gewiss von den zahlreichen, auch unter nns Pharmaceuten immer reichlich vertretenen Moosfreunden mit Freudigkeit begriisst werden. Denn seit dem Erscheinen von M i 1 d e ' s unverganglicher ,,Bryologia Silesiaca ", also seit 12 Jahren, ist ein solches Buch nicht publicirt worden. Wenn das vorliegende dem Milde 'schen Werke auch nicht gleich zu stellen ist, so diirfte es, unseres Erachtens, doch als ein wohl gelungenes Opus anzusehen sein, gewiss geeignet, dem Studium dieser reizenden kleinen Welt der Moose immer mehr Anhanger zuzufiihren.

Verf. hat durchweg die a n a l y t i s c h e M e t h o d e gewahlt, wie sie z. B. C a - r i e , W i l l k o m m , L e u n i s , ! L a c k o w i t z , W i i n s c h e n. A. zur Bestimmung der Phanerogamen angewendet haben.

I n der Einleitung entwirft Verf. auf 16 Seiten (vielleicht in etwas zu engem Rahmen) ein klarea Bild von der Morphologie der Moospflanze, an welches sich eine Uebersicht der Familien und Gattungen, nach S c h i m p e r's System, anreiht. Endlich werden, nach analytischer Methode, die einzelnen Familien characterisirt.

Auf den folgenden 164 Seiten werden die Arten beschrieben, in moglicbst kurzen , aber scharfen Diagnosen, mit Hinzufugung der bekannteren Synonyme. Nomenclatur und systematische Anordnung giebt Verf. nach W. P h . S c h i m - p e r ' s S y n o p s i s , ed. 11. Es liegen deher alle Vorziige, wie auch die Fehler