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Kurzrefera~e 281 Stiirungen im Kate- cholaminstoffwechselder Nebennieren nach Appli- kation yon 6-Aminoni- cotins~ureamid. Von U. SCHACHT, G. SCHULTZ und G. SENFT 6-Aminonicotins/iure- amid (6-AN), 50 mg/kg i.p. injiziert, bewirkt eine Abn~hme des Noradre- nalin- (NA) und des Adrenalin- (A) gehaltes der Nebennieren (NN). 3 Std nach der Injek- tion steigt das NA wie- der an, nach 16 Std ist der Itormongehalt nur noch geringffigig ernied- rigt. Das N~q-A f/~llt da- gegen kontinuierlich ab. 16 Std nach der Injek- tion werden nur noch 7 °/0 des Kontrollwertes gefunden. Die NN ent- halten jetzt sogar mehr NA als A. Der ATP- Gehalt der NN wird ebenfalls reduziert, zu- n~chst um den gleichen Prozentsatz wie das A, so dal~ der A/ATP-Quo- tient konstant bleibt. Im weiteren Verlauf der Vergiftung wird das ATP viel weniger ge- senkt als das A. Der A/ATP-Quotient nimmt ab (Tabelle). Die Wirkungen yon Reserpi~ und 6-AN ad- dieren sich. 6-AN ver- ge g z ~gc $ . -H ~ q o q II V g II q q4 V k~ qq -d -H V V 0 q d q V ~-H d~-kt V r# V S V V :4

Störungen im Katecholaminstoffwechsel der Nebennieren nach Applikation von 6-Aminonicotinsäureamid

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Page 1: Störungen im Katecholaminstoffwechsel der Nebennieren nach Applikation von 6-Aminonicotinsäureamid

Kurzrefera~e 281

Stiirungen im Kate- cholaminstoffwechselder Nebennieren nach Appli- kation yon 6-Aminoni- cotins~ureamid. Von U. SCHACHT, G. SCHULTZ und G. SENFT

6-Aminonicotins/iure- amid (6-AN), 50 mg/kg i.p. injiziert, bewirkt eine Abn~hme des Noradre- nalin- (NA) und des Adrenalin- (A) gehaltes der Nebennieren (NN). 3 Std nach der Injek- tion steigt das NA wie- der an, nach 16 Std ist der I tormongehalt nur noch geringffigig ernied- rigt. Das N~q-A f/~llt da- gegen kontinuierlich ab. 16 Std nach der Injek- tion werden nur noch 7 °/0 des Kontrollwertes gefunden. Die NN ent- halten jetzt sogar mehr NA als A. Der ATP- Gehalt der NN wird ebenfalls reduziert, zu- n~chst um den gleichen Prozentsatz wie das A, so dal~ der A/ATP-Quo- tient konstant bleibt. I m weiteren Verlauf der Vergiftung wird das ATP viel weniger ge- senkt als das A. Der A/ATP-Quotient n immt ab (Tabelle).

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282 Kurzreferate

mindert den A-Gehalt der NN auch dann, wenn der Reserpineffekt ein Maximum erreicht hat.

Die Abnahme des NN-A geht mit einer Steigerung der 3-Methoxy- 4-hydroxymandels/~ureausscheidung im Harn einher.

Die Befunde weisen auf eine Beteiligung des NN-A an dem Zustande- kommen der 6-AN-induzierten Hyperglyk/imie hin. Die erste Phase der A-Verarmung kann bei konstantem A/ATP-Quotienten auf eine ver- mehrte A-Inkretion zurfickgeffihrt werden, die eine Reaktion auf die initiale Hypoglyk/imie infolge Abnahme der tubul/~ren Glukose-Resorp- tion darstellt. Die spKtere extreme A-Abnahme bei nahezu normalem NA-Gehalt spricht ffir eine Methylierungsst6rung unter dem Einflu6 der 6-AN.

Priv.-Doz. Dr. reed. G. SE~FT, Pharmakologisches Institut der Freien Universit~t,

1 Berlin 33 (Dahlem), Thielallee 69/73

Wirkung von Pyridoxin auf die renale Ausscheidung von Strontium, Calcium und Phosphat. Von A. SCHMID und K. ZIeF

Eine kausale Therapie der Radiostrontium-Vergiftung wird vor allem auf eine Steigerung der renalen Strontium-Clearance gerichtet sein, da sich die Konzentration des im Skelet abgelagerten Strontiums im Gleich- gewicht mit jener des Blutserums befindet 5 und die Niere das Haupt- ausscheidungsorgan ffir Strontium darstelit 2-4. Alle Mal~nahmen in dieser Richtung haben sich jedoch als unspezifisch erwiesen und verursachten eine an sich unerwfinschte Mehrausscheidung yon Calcium, abet auch anderen lebenswichtigen Elektrolyten. Ein typisches Beispiel ist die Acidose.

In Untersuchungen, fiber welche bier berichtet wird, hat sich jedoch gezeigt, da6 sich die renale Ausscheidung yon Strontium mit Pyridoxin st/~rker stimulieren 1/iBt als die Calciumausscheidung.

Die Versuche wurden an weiblichen Rat ten eigener Zucht mit einem Gewicht yon 140--180 g durchgeffihrt. Ihr Skelet war zun/~chst 30Tage lang nach einer frfiher angegebenen Methode 5 mit Strontium angereichert worden. Dann wurde den nfichternen Versuchstieren in ~thylurethan- narkose ein dfinner Siliconschlauch in die Blase eingebunden und diese mit entsalztem Wasser von 37 ° C mit einem DurchfluB yon 12 ml pro Std kontinuierlich durchstrSmt. Das Perfusat wurde spontan abgesetzt und mit Hilfe eines Fraktionssammlers in Halbstundenfraktionen gewonnen. In den einzelnen Testfraktionen wurden die Gesamtmengen yon Stron- tium, Calcium und Phosphat ermittelt und zur Auswertung auf die un- beeinflu6te Spontanausscheidung bezogen. Die Strontium- und Calcium-