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anna-renner
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-'-----------Strahlanlage fur Stangen
aber nicht von der Stange
Die AnzatJl der Haken an den zu reinigenden Srangen variiert - ebenso dieGeomelrie . Trolzdem muss das Reinigungsergebnis einwandfrei sein.
Mit einer neuen Strahlanlage fur
das Entlacken von Warentragern
konnte ein KTL-Beschichter den
Handling-Aufwand vor und nach
dem Strahlen deutlich reduzieren.
n der Nahe des Ubergangs von der
einen Werkshalle zur anderen steht
die neue Hangebahn-Strahlanlage. Die
geOffnete Ttir der Anlage signalisiertEinsatzbereitschaft. Aber zunachst
passiert nichts. In den Hallen desLohnbeschichters DSO Oberflachen
technik, Kreuzwertheim, herrscht der
weil gcschaftigcs Treiben. Frauen undManner bestiicken mannshohe Gestel
Ie mit mattgrauen Tragerstangen und
haugen an die daran angeschweiBten
Haken die zu lackierenden Teile.
Meist sind es Komponenten fur dieAutomobilindustrie. 1m 3-Schicht-Be
trieb erhalten zwischen 4,5 und 5 Mil
lionen Teile pro Monat in der KTL
Anlage einen schtitzenden Uberzug.Gabelstapler transportieren die fur
die Beschichtung vorbereiteten Warentrager zur Lackieranlage und bringen
in den Gestellen hangende, fertig
lackierte Teile an die Arbeitsplatze
zurtick. Dort werden die Teile von den
Stangen genommen und sorgfaltig in
bereitgestellte Kasten gestapelt. Die
nun schwarz glanzenden Warentrager
kommen auf eines der Gestelle. Denn
vor ihrem nachsten Einsatz mtissen sie
zum Entlacken.
Vorsichtig biegt ein Gabelstaplerum die Ecke. Auf einer Palette balan
ciert er ein Rack, dicht gepackt mit
schwarzen Tragerstangen. Der Fahrer
stellt es vor der Anlage ab, steigt aus,
befestigt es am Haken des zur Strahlanlage geharenden Elektrohubwerks
und bctatigt an der Handsteuerung
den Startknopf. Kurze Zeit sparer
entfernt er sich wieder mit seinem
Stapler. Er wird an anderer Stellegebraucht.
Die schwere Last bewegt sich langsam nach oben und fahrt von einer
separaten Fordereinrichtung gezogenin das Innere der Strahlanlage. Dann
schlieBen sich die pneumatisch be
tatigrcn Maschinentiiren, die Reini
gung der Stangen kann beginnen.
"Vorher hatten wir - tiber drei Schich-
ten verteilt - fnnf Leute an emer
Injektor-Strahlanlage bcschaftigt", er
klart Walter Deckenbrock, Techni
scher Geschaftsftihrer des frankischenUnternehmens. Sie beschickten, be
dienten und entluden die vor sechs
Jahren gekaufte Handstrahlanlage, mit
der die Kontaktstellen an den Stangen
gereinigt wurden.1m letzen [ahr stand fur Decken
brock und den kaufrnannischen
Geschaftsftihrer Matthias Sacher fest,
dass sie fur das Strahlen der Stangen
eine schnellere und weniger personal
intensive Losung bcnotigten. Die funfMitarbeiter konnten im Betrieb weit
aus besser und effektiver beschaftigtwerden. Denn der KTL-Beschichter
hat sein Servicespektrum ausgedehnt
und bietet mehr und mehr Komplettlo
sungen an, was heiBt: Beschichtung
plus Montage und Transport.
Wer baut fur uns eine
ganz spezielle Strahlanlage?
Auf der Suche nach einem geeigne
ten Lieferanten fur die erforderlicheStrahlanlage machten die beiden Geschaftsfuhrcr vor allem eine Erfahrung:Auf spezielle, genau auf die Bedtirfnisse des mittelstandischen Unterneh
mens abgestimmte Losungen warendie meisten Hersteller von Strahlanla
gen, die gefragt wurden, nicht eingestellt. Erst durch einen Zufall erfuhren
sie von dem Strahlanlagenbauer Agtos.
"Auf der Fahrt zu einem anderen
Unternehmen kamen zwei Mitarbeiterim November letzten jahres hier bei
uns vorbei. Sie haben sich vorgestellt
und mit dem, was sie uns angebotenhaben, unser Interesse geweckt", erin
nert sich Deckenbrock.
]iirgen Wartemann und Thomas
Herhold, die beiden Mitarbeiter des inEmsdetten beheimateten Unterneh
mens Agtos, sahen sich die Verhaltnissevor art an und fragten nach den Beson-
JOT 1012002
---------
Dank der Filtera nlage bleibt die Luft in und
auBerha lb der Produktionshalle ohne srorende Staubbelastung
derheiten, als da waren: ein Durchsatz
von 600 Stangen pro Stunde, der mit
moglichst wenig Handarbeit auskom
men solite; jede Stange 1 m lang und
nur wenige Millimeter dick, je nach
Notwendigkeit mit 29,25,20 oder nur
13 angeschweiBten Haken versehen,
die unterschiedlich dick und speziell
fur die gute Befestigung und Kontak
tierung eines Teiles gebogen sind und
ihre Form auch nach mehrmaligem
Strahlen noch einwandfrei behaltenmussen. Als sich die beiden verab
schiedeten, fiel der Satz: "Wir nehmenihr Problem mit und losen es." Das, so
sagt Deckenbrock, habe er vorher noch
nie gchort. Und dass der Satz nicht nur
so dahin gesagt ist, weiB er spatestens
seitdem die Strahlanlage genauso lauft,
wie er es sich gedacht hatte.
Ein Angebot, das passt
.Wir wollen unseren Kunden genau
die Anlage liefern, die sie benotigen.
Ihre Anforderungen mussen crfullt
werden bezuglich Materialfluss,GroBe der Anlage und Preis." Erst
wenn das, was Jurgen Wartemann auf
zahlt, alles zusammenpasst, entwickeln
die Ingenieure ein Konzept.
In Kreuzwertheim sah das so
aus, dass sie eine Strahlanlage
mit einem Hangebahnsvstemin Form einer Stichbahn vor
sahen. Wahrend das positionsgenaue Ein- und Ausfah
ren eine separate Forderein
richtung ubernimmt, wird das
mit den Stangen beladeneRack von einem Elektrohub
werk angehoben und abgesenkt. Die Drehung des
Gehanges wahrend desStrahlvorgangs ubernimmt
das Getriebe direkt. Dies
ermcglichre eine kompakte
Bauweise, bei der sich einzusatzliches Bauteil einspa
ren lieB.Um die Halle so staub
und strahlmittelfrei wre
moglich zu halten und um
unnotige Strahlmittelverluste
zu vermeiden, dichtete
der Strahlanlagenbauer den
M atthias Sacher:
" Wir rechnen damit, dass sich die
An lage nach neun Monaten Betrieb
beza hlt gemacht hat ."
Deckenschlitz in der Strahlkammermit einer leicht demontierbaren Gum
midichtung, einer Strcifcnburstc und
einem Labyrinth aus Manganhartstahl
abo Der Strahlmittelkreislauf inklusive
der Reinigung wurde ebenfalls in Hin
blick auf effektiven Verbrauch und
geringe Verluste optimiert, wahrend
bei der Anordnung und der Einstel
lung der drei Turbinen die bestmogli
che Strahlwirkung Prioritat hatte.
Auch der Schall- und Umweltschutz
kam bei dem Konzept nicht zu kurz. So
Walter Deckenoroc s:
" W ir brauchten eine
spez ielle Anlage,
keine Standardlosung. "
ist III und auBerhalb der Halle vorn
Strahlbetrieb kaum etwas zu horen.
Und bei einem Reststaubgehalt derAbluft von weniger als 2 mg/rn:' ist
nicht zu bemerken, dass es sich beim
Sandstrahlen eigentlich um ein staub
anfiilliges Geschaft handelt.
Keine drei Wochen habe es gedau
ert, rechnet Deckenbrock nach, vom
ersten Kontakt bis zur Unterschrift
unter den Auftrag. Rund vier Monate
sparer konnte die Anlage ausgeliefert
werden. Fur die Inbetriebnahme hatteman in Kreuzwertheim ein Wochenen
de vorgesehen. Mehr war tatsachlich
nicht notwendig. Seitdem lauft dieAnlage. Die kleineren Probleme amAnfang fallen fur den Lohnbeschichter
unter die Rubrik "normale Anlaufschwierigkeiten" und wurden vorn
Maschinenbauer nach kurzer Zeit
behoben.
Zeitersparnis: 14 Stunden
Ungcfahr funf Minutcn sind vergangen, seit der Staplerfahrer den Start
knopf druckte und davonfuhr. Die Tur
der Strahlanlage offnet sich und das
Gestell mit den gereinigten Stangen
wird automatisch auf die Palette zum
Abtransport gestellt. "Fruher mussten
wir die Handstrahlanlage 24 Stunden
am Tag in Betrieb haben, um keine
Engpasse beim Lackieren zu bekom
men. Heute schaffen wir das Tages
pensum an Stangen in nur zehnStundcn."
JOT 10 12002
D�������L-- _
Beim Hereuttenren des Racks kon
troi lien der Step tertencer, ob alles
in Ordnung is/. Alles W eilere laufl
dann a uloma l;scll abo
Die Gesehwind igke it alle in ist esje doc h nicht , die bei de Geschafrs fuh
rer begeiste rt. Die Strahlqualitiit ist
weitaus ver lassliche r geworde n und hatsieh zudc m gege niibe r dcm Hand
strahlen merk lieh verbessert. Das wirkt
sieh positiv auf die Kont akt ierung unddam it auf die Ausschussq uote imLaek ier bet rie b aus. Inzwisehe n ist sic
naeh Aussage Walter Dee ke nbroeks
auf den nicdrigstm oglichcn Standges unke n.
Zwe i weite re t\ nderu nge n sorgendaftir, dass d ie Arno rt isat ions-Rcc h
nung von Matth ias Saeher aufge ht."l\ lit der Altanlage konnten wir e in ige
Geste lle nieht se lbst strahlc n. Die
Necn dem Rein;gen ottne: sicn
die Slralllanlage a uloma l;scll und
oas Geslell mil den Stenqen tonnIleraus
haben wir extern strahlen lassen." Zu
den daftlr in Rechnung gestellten
Kosten kamen Transport und Handling- was heute alles entfallt. Am starksten
tragt jedoch die Personaleinsparung
zur Wirtschaftlichkeit bei: Was friiher
pro Schicht zwei Mann in Atem hie It,
kann heute von den Staplerfahrern
zwischendurch erledigt werden. Alles
in allem geht Sacher davon aus, dass
sich die neue Anlage nach rund neun
Monaten Betrieb bezahlt gemacht hat.
Das ware dann Anfang 2003.
Ein "Strahlmittel-Schnellwechsler"
- das ware eine toile Sache
Noch positiver sieht die Bilanz aus,wenn die Strahlanlage - wie geplant
zusarzlich fur den Lohnstrahlbetrieb
zur VerfUgung steht. Ein Kunde des
Beschichters hatte angefragt, und Tests
an den zu strahlenden Teilen laufen
bereits. Allerdings ist fur optimale
Ergebnisse ein anderes, feinkornigeres
Strahlmittel notwendig. Der Austausch
von 1,8 t Strahlmittel benotigt jedoch
Zeit, weil nur das verbrauchte durch
das feinere Strahlmittel ersetzt wird.
Dazu hat Walter Deckenbrock einen
Wunsch an die Strahlanlagenbauer. Ein
"Strahlmittel-Schnellwechsler", wenn
es den gabe, so auf Knopfdruck, dasware fur aile Lohnstrahlbetriebe eine
toile Sache.Weil das noch in den Sternen steht,
konzentriert er sich derzeit auf den
Ausbau der bestehenden Anlage in
Richtung Automatisierung. Das Auf
und Abhangen des Gestells an das
Hubwerk soli zukiinftig ohne Nachhilfe des Staplerfahrers vonstatten gehen.
Die Anfrage nach einem Angebot istschon gemacht. Mit der Antwort kann
in Kiirze gerechnet werden. Wenn sichdie Kosten dafur in einem verniinfti
gen Rahmen bewegen, werden dieStaplerfahrer bald nichts mehr ein- und
aushangcn miissen. Anna Renner
Kontakt: Agtos Gesellschaft fOr
technische Obertlachensysteme mbH,
Emsdetten; Tel. 02572/96026-0;
e-mail : info @agtos.de