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(Aus der Universit~ts-Angenklinik zu Nagoya, Japan. -- Direktor: Prof. Ch.Oguchi.) Studien fiber die physiologische und pathologische Yerteilung der lipoiden Substanzen im Auge, speziell in der Netzhaut. Von Dr. Yozo Sugita. Mit Abb. 1--12 auf Tafel I und 4 Textabbildungen. Wahrend in der neueren Zeit die Pathologie der lipoiden Substanzen dureh die Anstrengungen yon vielen Pathologen, unter anderen yon Prof. Ascho M und Kawamura, groge Fortsehritte gemaeht hatte, hat man zu derselben im Ange noeh vieles beizutragen. Deswegen besehgf- tigte ieh mieh seit dem Jahre 1921 mit der phy-siotogisehen und patho- logisehen Verteilung der lipoiden Substanzen im Auge, speziell in der Netzhaut, eingehend, woriiber yon mir in Nippongankagakkwaizasshi yon Zeit zu Zeit publiziert worden ist. Itier will ieh meine Arbeiten kurz zusgmmenfassen. An dieser Stelle m6ehte ieh meinem verehrten Herrn Prof. Oguchi ffir seine freundliche Leitung meinen verbirdliehsten Dank ausspreehen. Kapi~el I. Lipoide Substanzen in der normalen Netzhaut versehiedener Tierreihen. Im Jahre 1914 hatte Prof. Oguchi im Laboratorium von Prof. Heft naeh chemischen Ver~nderungen der Frosehnetzhaut geforscht. Damals hatte er betr~ehtliches Ansammeln lipoider Substanzen im AuBenglied der Sehzelle wahrgenommen und sich ein Urteil fiber die Qualit~ten der lipoiden Substanzen gebildet, und noeh dazu, dab das Ellipsoid aueh solehe enth~lt, best~tigt. Von sonstigen Arbeiten darfiber erw~hne ieh die yon Luna27), der im Jahre 1911 fiber das Fett m~d die tipoiden Substanzen in der Tiernetzhaut Untersuehungen angestellt hatte. $'uyita 12) hatte im Jahre 1920 wahrgenommen, dab das AuBenglied der Sehzelle der ]?rosehnetzhaut lipoide Substanzen enth~lt. Wenn die Forsehungen der obengenannten drei Autoren das normale Vorh~nden- sein lipoider Substanzen in der Tiernetzhant aueh schon best~tigt batten,

Studien über die physiologische und pathologische Verteilung der lipoiden Substanzen im Auge, speziell in der Netzhaut

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Page 1: Studien über die physiologische und pathologische Verteilung der lipoiden Substanzen im Auge, speziell in der Netzhaut

(Aus der Universit~ts-Angenklinik zu Nagoya, Japan. -- Direktor: Prof. Ch. Oguchi.)

Studien fiber die physiologische und pathologische Yerteilung der lipoiden Substanzen im Auge, speziell in der Netzhaut.

Von

Dr. Yozo Sugita.

Mit Abb. 1--12 auf Tafel I und 4 Textabbildungen.

Wahrend in der neueren Zeit die Pathologie der lipoiden Substanzen dureh die Anstrengungen yon vielen Pathologen, unter anderen yon Prof. Ascho M und Kawamura, groge Fortsehritte gemaeht hatte, hat man zu derselben im Ange noeh vieles beizutragen. Deswegen besehgf- tigte ieh mieh seit dem Jahre 1921 mit der phy-siotogisehen und patho- logisehen Verteilung der lipoiden Substanzen im Auge, speziell in der Netzhaut, eingehend, woriiber yon mir in Nippongankagakkwaizasshi yon Zeit zu Zeit publiziert worden ist. I t ier will ieh meine Arbeiten kurz zusgmmenfassen. An dieser Stelle m6ehte ieh meinem verehrten Herrn Prof. Oguchi ffir seine freundliche Leitung meinen verbirdliehsten Dank ausspreehen.

Kapi~el I.

Lipoide Substanzen in der normalen Netzhaut versehiedener Tierreihen.

Im Jahre 1914 hat te Prof. Oguchi im Laboratorium von Prof. Heft naeh chemischen Ver~nderungen der Frosehnetzhaut geforscht. Damals hat te er betr~ehtliches Ansammeln lipoider Substanzen im AuBenglied der Sehzelle wahrgenommen und sich ein Urteil fiber die Qualit~ten der lipoiden Substanzen gebildet, und noeh dazu, dab das Ellipsoid aueh solehe enth~lt, best~tigt. Von sonstigen Arbeiten darfiber erw~hne ieh die yon Luna27), der im Jahre 1911 fiber das Fe t t m~d die tipoiden Substanzen in de r Tiernetzhaut Untersuehungen angestellt hatte. $'uyita 12) hatte im Jahre 1920 wahrgenommen, dab das AuBenglied der Sehzelle der ]?rosehnetzhaut lipoide Substanzen enth~lt. Wenn die Forsehungen der obengenannten drei Autoren das normale Vorh~nden- sein lipoider Substanzen in der Tiernetzhant aueh schon best~tigt batten,

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Y. Sugita: Studien tiber die physiologische und pathologischeVerteflung usw. 261

konnte man jedoch die Qualit~ten derselben leider noch nicht feststellen. Datum will ich meine I~sul ta te fiber die qualitative Bestimmung naeh den Farbenreaktionen schildern.

Ich habe zu den Versuchen sowohl weil~e gatten, Kaninchen, Meerschwein- chen als auch Affen gebraucht, Das eine nach dem TSten sofort enucleierte Auge wurde in 10proz. FormollSsung fixiert and under der Gelatineeinbe~tung zu Ge- frierschnitten verarbeite~; das andere wurde nach Ciaccio lixiert, in Paraffin ein- gebette~ und dann in Serien geschnitten. Ich gebrauchte verschiedene F/~rbungs- methoden, unter anderen die gruppierenden nach Kawa.mu.ra 21).

Mein Resultat konnte das normale Vorhandensein lipoider Sub- stanzen in der Netzhaut yon versehiedenen Tierreihen, fibereinstimmend mit der Ansicht Prof. Oguchis usw., best~tigen. Die Schichten schienen verschiedene Qualit~tea und Quantit~ten zu haben. Im Vergleich mit anderen Sehichten, waren die Auf3englieder der Sehzellen am hervor- ragendsten pr~ehtig gefarbt, als ob ihre Lipoiden die der Netzhaut repr~sentierten. Ieh konnte dureh Fg~rbungsreaktionen qualitativ be- stimmen, dat3 die Lipoiden des AuSengliedes hauptsgehlich aus Kepharin, 01sgure and Seife bestehe~l und mit Cerebroside sowie Sphingomyelin gering vermischt sind. Die Innenglieder der Sehzellen und andere innere Schiehten enthaltea auch lipoide Substanzen im engeren Sinne, abet in welt geringerem Grade. In der ~uf~eren K6rnersehieht sind die Lipoiden so gering, dal3 man sie hier kaum wahrnehmen konnte. Die Pigment- epithdzelten yon Affen und Meerschweinchen enthielten kein Lipoid, ungeaehtet die yore weiSen Kaninchen neben dem Kerne eine aus lipoiden Substanzen im engeren Sinne bestehende Kugel und die yon weiSen Rat ten einige gleichartige kleine TrSpfchen besal~en.

Neutralfett, Cholesterinester und freies Cholesterin wurden in keinen Schichten yon uns wahrgenommen. Individuelle Spezialit~ten der Tiere waren, daf3 weil~e l~atten ur~d KaDinehen den vorher gesehilder~en charakteristischen Befund in der Pigmen~pithelsehicht aufwiesen und dab in der ZwischenkSrnersehieht des Affen nur neben dem Optieus eine sehmale Zone yon Lipoiden vorhanden war.

Kapitel II .

Die lipoiden Reaktionen in dem physiologischen Hornhautepithel. Physiologische Hornhautepithelzellen yon Ratten, Meerschweinchen

und Kaninehen bat ten bei meiner Untersuchung sehwach positive Reaktionen gegen lipoide Farbungen, welche das Vorhandensein von etwaigen Lipoiden verrieten, geze ig t . Die Epithelzellen f~rbten sieh rStlichgelb mit Sudan III , bla.ulieh mit Nilblau, rStlich mit Neutralrot, positiv naeh Ciaeeio, sehwaeh positiv naeh Smith, sehr schwaeh positiv naeh Fischler, aber negativ nach Golodetz. Doppelbrechung wurde in Gefriersehnitten, sowie Paraffin- und Celloidinsehnitten, welche man

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262 Y. Sugita: Studien ttber die physiologische und pathologische

mit Alkohol und anderen fettlSslichen Mitteln behandelt hatte, gleieh- falls wahrgenommen, deshalb konnte ich feststellen, dab die Doppel- brechung aus den Zellen selbst, nicht aus den Lipoiden herkommt. Mittels eines auf dem Nikollschen Polarisationsmikroskop befestigten Gipsbtgttchens untersuehte ieh die Eigensehaft der Doppelbrechung dutch die Interferenzfarbe, daran konnte ieh erkennen, dab die oberen Schiehten einaxiale negative, die tieferen einaxiate positive Eigenschaft, fibereinstimmend mit der Ansieht yon Ebnerl°), haben. Nach solchen ~rbungsreaktionen und solcher Doppelbrechung konnte ich bestimmen, dab die Lipoiden des Hornhautepithels aus den Isotolopen im engererl Sinne, unter anderen haupts~ehlieh aus Kepharin und freier 01s~ure bestehen diJrften. Obgleich die gena~ten F~rbungsreaktionen diffus, jedoeh ~eht granul6s und natfirlieh sehr zart im Protoplasma. der Zelle sieh zeigten, konnte man doeh die Epithelsehicht yon tier gallz reakLions- losen Substantia propria Mar unterseheider.

Die mit Neutralrot vital sieh f~rbender~ Granula in der Hornhaut- epithelzeile wurden yon Fischeln), Arnold1), Colornbog), Kniisel und Vonwiller 2a) usw. in frfiherer Zeit sehon wahrgenommen. Diese Tat- sache konnte uns das Vorhandensein yon Lipoiden sehon etwas andeuten.

Kapitel I I I .

Die experimentelle Cholesteatose in den versehiedenen Augenteilen, speziell in der Netzhaut.

Im Jahre 1908 hatte Ignatowski 19) in der Aorta seiner mit pflanz- licher und zugleich tierischer Nahrung geffitterten Kaninchev eine deut- ]iche Verfettung ausfindig gemacht. Darauf folgende Forsehungen yon vielen Autoren hatten best~tigt, daft das in tierischer Nahrung enthaltene Cholesterin ffir solehe Ver~nderung die grSf~te Rolle spielt. Naehdem solehes per os dem Kaninchen gegebenes Cholesterin im Dfinndarm in Cho]esterinester sich umgewandelt hat, geht er in das Blur fiber, und danr kommt bier experimentelle Hypercholesterin~mie vor. Ober die Be- ziehung zwischen dem Auge und der experimentellen Hypercholesterin- •mie hatten /Vakanoin s~) and Ver~ ~) einige Studien gemacht. Sie hatten in der peripheren Zone der Hornhaut ihrer Kaninchen eine Areus senilis ~hnliche Vergnderung, welehe sieh ihnen bei mikroskopiseher Untersuchung als ,,Ablagerung vom Cholesterinester" (Cholesteatose) zeigte, Minisch fes~gestellt,.

1. Zweek des Experiments und die Versuehsmethode. lch wollte hier den Fett-Stoffwechselzustand im Auge der mit Cho-

lesterin gezwungen geffitterten Xa,ninehen durchmustern und gab auf die Teile, worin die Cholesteteatose schwerer erseheint, namlich die l~etina u. dgl. besondere Obacht. Ich ldassifizierte das Experiment in

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Verteilung der ]ipoiden Substanzen im Auge, speziell in der lqetzhaut. 263

drei Gruppen: In der ersten Gruppe wurden die Kaninehen mit Chole- sterin zwangsweise gefiittert, in der zweiten die Subentaninjektion yon PhosphorlSsung, in der dri t ten die Phosphorinjektion and zugleich die Cholesterinfiitterung vorgenommen.

~. Erste Gruppe des Experiments. Das KSrpergewicht der gebrauchten weiBen und sehwarzen Kanin-

ehen war 1--2 kg; als Riehtsehnur je etwa 4 g anhydrisches Lanolin yon Merck in Neuyork auf jedes Kilogramm des K6rpergewiehts der Kaninchen gab ich ihnen zwangsweise an jedem Morgen vor dem Ftittern.

a) Klinischer Be/und.

KSrpergewicht Zahl der Tage, Gesamte Dose lgummern am Anfange an denen des gegebenen

der Kaninchen and Ende Lanolin gegeben Lanolins wurde g g

1 (weil3es) . . .

2 (schwarzes)..

3 (weil~es) . . .

4 (weit~es) . . .

1090 1000

1611 1820 1522 1710

1900 2120

123

127

136

88

565

635

716

352

Das KSrpergewicht der Kaninchen dieser Gruppe war bei den meiste~l nieht nur nieht vermindert, sondern es neigte immer etwas zur Ver- mehrung, deshalb gingen Kaninehen uns selten an Entkrgf tung zugrunde: I m Gegensatz zu den Kaninehen der dri t ten Gruppe wurdea dieselben dieser Gruppe in den obengenannten Versuchstagen zur histo]ogischen Untersuehung getStet. Wit kormten kein bemerkenswertes Augen- symptom klinisch wahrnehmen, wghrend ein Arcus senilis ghnliehes Zeichen bei einem Kaninchen der drit ten Experimentsgruppe allein vorkam.

b) Mikroskopische Vergnder~mgen. Cholesteatose entdeckten wir in der Selera, in der peripheren Zone

der t tornhaut , Chorioidea und Propria des CiliarkSrpers und der Iris, dagegen nicht in der Zentralzone der Hornhaut , Linse, Netzhaut, in den Epithelzellen des Ciliarl:Srpers und der Iris und im Vorderkammer- wasser und Glask5rper. Das Vorderkammerwasser und die GlaskSrper- fltissigkeit wurden biswei]en vor dem TSten mit der Injektionsspritze angesaugt und nach Cholesteatose durehmustert . Bei genauer Unter- suchung kormte ich wahrnehmen, da~ der Cholesterinester in den ab-

v. Graefes Archiv ffir OphthaImologie. Bd. 115. 18

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264 Y. Sugita: Studien fiber die pbysiologische und pathologisehe

gel~gerten Teflen yon den dort vorkommenden Histioeyten aufge- nommen worden war; deswegen schienen die Zellen mit Lipoiden ge- s~ttigt zu sein. Der in der peripheren Zone der Hornhaut betri~ehtlich abgelagerte Cholesterinester wurde nicht nur yon den tIistiocyten, sondern aueh yon den dortigen Hornhautk6rperehen aufgenommen. Abet im allgemeinen neigte die Cholesteatose auffallender zu werden, je naeh- dem die gesamte Dose yore gegebenen Lanolin grSBer wurde. Deswegen kann ieh nieht behaupten, dal] wir zur Cholesteatose ge~eig'te und davon ffeibleibende Teile absoiut unterseheiden kSnneu.

3. Zweite Gruppe des Experiments. Da.lt die Phosphorvergiftuvg Verfettung yon verschiedenen Organen

zum Vorschein kommen 1EBt, war uns yon frfiherer Zeit her sehon be- kannt geworden. Daher wollte ieh hier untersuchen, ob die experimen- tetle Phosphorvergi~tnng einen EinfluB auf das Ange, besonders auf den Fettstoffwechsel, ausiiben kSnne.

a) Versuchsmethode. Man ]6st gelben Phosphor 1/4--1proz. in Mandel61; die LSsung wurde je

l/e--1 Pravatzscher Spritze t~glich, jeden zweiten Tag oder im Zwischenraum yon eim'gen Ta.gen im Riicken der Kaninchen subcutan injiziert.

b) Ktinischer Be/und.

Nummer der Kaniuehen

5 (weiBes) . . . . . .

6 (weiBcs) . . . . . .

I (schwarzes) . . . . .

8 (schwarzes) . . . . .

9 (schwarzes) . . . . .

KSrpergewicht am 2~nfange

und Ende g

1884 1620 1880 1610 1000 1500 1100 1610 1005 1.660

Zahl der Flitterungstage

23

76

198

196

200

Zahl der Phosphor-

injektionen

18

39

88

92

95

Gesamte Dose des injizierten

Phosphors. g

0,0595

0,0685

0,11875

0,12625

0,12386

Je nachdem die Zahl der Injektionen vermehrt wurde, nahm sowohl die Frel]lust, als aueh das KSrpergewieht der Kaninehen immer mehr ab, w~hrend die in l~ngeren Zwischenr~umen mit je kleinster Dose injizierten Kaninchen 7 und 8 fiber ein Halbjahr lebten und ihr KSrper- gewich~ am Ende des Experiments grSBer war, als am Anfange des- selben.

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Verteilung der lipoiden Substanzen im Auge~ speziell in der Netzhaut. 265

Je 6fter die Injektion durehgeftihrt worden war, desto blutarmer wurden die Gef~l~e im Hintergrund, endlich wurde der Augenhinter- grund des sehwerkranken weii~en Kaninchens im allgemeinen Nag.

c) Mi/crosk~pische Vera'nderungen.

Ich konnte keine Besonderheit fiber die Lipoiden in den Gefrier- und Paraffinschnitten feststellen. Obgleieh bei anderen histologischen Untersuchungen keine Ver~,nderungen in den verschiedenen Augenteilen sieh zeigten, konnte ieh in der Netzhaut der KanincheD, welche das lgngere Experiment ertragen hatten, eine bemerkenswerte Veri~nderung erblieken. Beim Kaninehen 6 lieSen die Aul~englieder der Sehzellen sieh schwach riP, ben, hier und da kleine Vakuoten in sich selbst zum Vorschein bringend. Diese Veri~nderung wurde bei den das ti~ngste Experiment fiberstehenden Kaninchen 7, 8 nnd 9 auffallender; dann waren die Auf3englieder kolossal zerstSrt, hatten in, Meinere und grSBere TrSpfchen sich verwandelt und bildeten endlich hier und da groge Bl~sen. Die Blase lieB sich yon der Umgebung Mar trennen und schien eine diinnste Kapsel zu haben. An der Innenfli~che der Kapsel sammelten die TrSpfehen sieh ringf6rmig, und der Inhalt der Blasen sehien ein Detritus yon Eiweig zu sein, denn er f~rbte sieh mit Eosin r5tlieh, nach v. Gieson gelb]ich, nicht r6tlich (Tafel I, 2). Die InnengIieder der Sehzellen und die Kerne der inneren KSrner- sehieht und der Ganglienzellen fi~rbten sieh ein wenig sehwacher. Das KernkSrperchen der Ganglienzelle kam hier und da nieht zum Vorschein. Doeh kon:nte ich Netzhaut,6dem, wie Steinhaus4°), nieht erblicken.

4. Dritte Experimentsgruppe.

Well Phosphor auf die Ze]Ien eigentfimlieh erschSpfend wirkt, dfirfte seine Vergiftung die T~tigkeit.der Zellen st6ren, den ]~ettstoffwechsel in Unordnung bringen und die Verfettung leicht zum Vorsehein bringen. Naeh Chalatow s) kann bei Ratten nach Cholesterinffitterung und kom- binierter subeutaner Phosphorinjektion Cholesteatose in Organen zum Vorseheine kommen, obgleieh die experimentelle Hypereholesterinamie bei Ratten sonst niemals vorgekommen ist. Nun wollte ich einen Ver- such mit Cholesterinfiitterung und kombinierter Phosphorinjektion mit Kaninchen machen, well in einem solchen FMle der Bereich der Chole- steatose im Auge grSger werden kSnnte.

a) Verxttchsmethode. Ich fiihrte die Cholesteriniii~tertmg wie in der ersten Gruppe, die Phosphor-

injek~ion ~de in der zwei~en aus. 18"

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266 Y. Sugita: S~udien liber die physiologische und pathologische

b) Klinischer Be/und.

K6rpergewieht Zahl der Gesamte Dose Zahl der Gesamte Dose Nummer am Anfange Versuchs- des gegebenen Phosphor- des injizier~en

yon Kaninchen und Ende rage Lanolins injektionen Phosphors. g g

10 (schwarzes)

tt (weiBes)..

12 (weiBes)..

13 (schwarzes)

14 (schwarzes)

15 (sehwarzes)

16 (schwarzes)

17 (schwarzes)

18 (weiBes)..

19 (weil3es)..

20 (weiBes)..

1010 1760 1990 2142 1980 1625 2021 1503 1972 1860 2349 1766 2349 1691 2199 1466 845

1385 2121 1520 2200 1680

205

76

97

86

43

81

60

178

163

221

191

576

536

648

160

104

148

112

316

550

680

619

90

26

36

40

26

37

24

70

76

75

60

0,11987

0,0375

0,0555

0,050

0,00125

0,04625

0,03005

0,0875

0,1025

0,09375

0,075

Die Kaninehen dieser Gruppe magerten sehneller und deutlicher ab, Ms dieselben yon der ersten und zweiten. In der peripheren Zone der I tornhaut yon einem Kaninehen konnte ieh eine sog. Arcus senilis-ghn- liehe Trtibung wahrnehmen, wghrend sonst keine andere Besonderheit, aueh nieht in der Linse und im Gtask6rper, zu bemerken war. Der Hinter- grund wurde entspreehend den Versuchstagen Mlmghlich blutarm und blaB, abet etwas mehr als bei den Xaninehen der zweiten Gruploe. Nur beim Kaninchen 10 allein kamen viele gelbliehweige Fleekehen in dem peripheren Tell des Hintergrtmdes vor, wghrend ein solcher Befund in keinem andern siehtbar geworden war.

c) Mikroskopische Veriinderung.

Die Cholesteatose bei den Kaninchen dieser Gruppe war auffallender als in solchen der ersten, und ihr Bereieh wurde auch gr6Ber, es wiesen die Zentralgegend der tIornhaut, das Kammerwasser, die LLnse, der GlaskSrper, das Pigmentepithel der Netzhaut und die aut3ere Epithel-

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Verteilung der lipoiden Substanzen im Auge, speziell in der ~etzhaut. 267

schieht der CiliarkSrper doch Cholesteatose auf, obschon diese Teile bei der ersten Gruppe freigeblieben waren.

Der in die Pigmentepithelzelle abgelagerte Cholesterinester sammelte sich erst innerhalb und auBerhatb der 10hysiologischen lipoiden Kugel, ftillte darm nach mid nach das Protoplasma v6llig aus; endlich wurde die Kugel vernichtet und dann erschienen die naeh Smith bl~ulichschwarz sich f~rbenden lipoiden Tr51ofehen, welehe aus der zerstSrten physio- logischen Kugel unter der Mischung mit dei~ dem abgelagerten Cbole- sterinester beiwohnenden tipoiden Substanzen im engeren Sinn sieh gebildet ha t ten. Bei betriehtlieher Cholesteatose konnte ich bisweilen die iXTekrobiose der Zellen und das Versehwinden des Zetlkerns feststellen (Tafel I, 1, 3).

Das vor dem T6ten mit der Spritze ausgesaugte Kammerwasser twd die Glask6rperfl/issigkeit wurden zentrifugiert, und ich konnte dann in den Tupfpr~paraten vom Zentrifugate die Cholesterinesterkuge]n wahr- nehmen. In der oberflichlichen Epithelschieht des CiliarkSrpers reichte die Cholesteatose bis an den Kern, jedoch nicht bis in die tiefere Epithel- schicht.

Im Auge des Kaninchens 19, welches im Hintergrund klinisch die eigentiimlichen Fteckehen hatte, konnte ich keine spezifische Besonder- heir wahrnehmen.

5. Kritisehe Bemerkungen. a) Bei meinen mit Lanohn zwangsweise gef/itterten Kaninchen konnte

ich Cholesteatose in vielell Teflen des Auges, einige ausgenommen, fest- stellen. Die zur Cholesteatose neigenden und davon freibleibenden Teile vermag ich jedoch nicht absolut zu unterscheiden, denn die vermehrte gesamte Dose des gegebenen Cholesterin kann dazu beitragen, den Be- reich der Cholesteatose zu verbreiten.

b) Wghrend racine Kaninchen nach fortwghrender subcutaner Injektion yon PhosphorlSsung chronisch vergiftet wurden, litt die I~etz. haut an degenerativer Vergnderung. Die Anl]engfieder der Sehzellen wurden, die spezifischen Btasen bildend, bet.raehtlich zerstSrt, jedoeh konnte ich keine Besonderheit in den Lipoiden naehweisen.

e) DaB der Bereich der Cholesteatose in der dritten Versuchsgruppe sich mehr verbreitete, mag daran ]iegen, daf~ inhere Augenteile tells wegen der ErschSpfung der Zellen infolge der Phosphorvergiftung, tells zufolge iibermiif~igen Lipoideindringens, leichter yon der Cholesteatose befallen werden, well die Zellen der Chorioidea und die Histiocyten in der peripheren Zone tier ttornhaut durch dieselbe Vergiftung in bezug auf ihre Ta*igkeit in Unordnung gebraeht werden und danach weniger Lipoide in sich festhalten kSnnen, dann naeh innen mehr Cholesterinester eintreten lassen, obschon die gleiche Dose Lanolin den Kaninchen gegeben wurde.

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268 Y. Sugita: Studien tiber die physiologische ul~d pathologische

Es mag ftir die Beobachtung des Zellcharakters erforderlich sein, dab die Pigmentepithelzel]en und die oberf]gchlichen Epithelzellen des CiliarkSrpers frfiher als die eigentlichen Schichten der Netzhaut und der tieferen Epithelzellen des CiliarkSrpers der Cholesteatose verfallen sind. Umgekehrt mug man auch hier bemerken, dab die Zellen der der Chole- steat.ose am lgngsten widers~ehenden Teile vielleicht eine eigenartige Sl~ezialitgt besitzen.

d) Weil die Cholesteatose in der Linse weder ein klinisches Zeichen, noch t in ZerstSren der Faser, auch in den hochgradigen FMlen, hervor- rufen konnte, kann ich nicht dem Vorschlage yon :~akanoin as) beistim. men, dai~ man die Ursache der Ka ta rak te auf die Cholesteatose zuriick- fiihren mfisse.

Kapitel I I I .

Die Cholesteatose in der Pigmentepithelsehicht der Netzhaut und ~aehtblindheit bei der experimentellen A-Avi t aminose .

Seitdem Goldschmidt 13) im Jahre 1915 zuerst die Xerophthalmie bei der experimentelten A-Avitaminose an der Rat te wahrgenommen hat.re, wurde die Tatsache yon Mc Collum~'9), IchikawalS), Hayashil~), Rum. bauraS), Mori ~o) usw., iibereinstimmend mit seiner Ansich~, best~tigt,. Dennoch ist die ]~eziehung zwischen der A-Avitaminose und der Netzhaut noch nicht festgestellt, viel weniger also die Erk]~rung yon der dabei immer vorkommenden Nachtblindheit, da Ichikawa allein die Zerst6rung der Sehzelle Ieststellte, w~hrend die anderen keine Ver~nderung ent- decken konntcn. Daher woltte ich bei meiner jetzigen experimentetlen A-Avitaminose der Netzhautver~nderung und der Hemeralopie eine be- sondere Aufmerksamkeit schenken, und ich konnte die Cholesteatose in der Pigmentepithelschicht der Ret ina besonders interessant wahrnehmen.

a) Versuchsmethode. :Die Versuchstiere waren weiSe Ratten, deren K6rpergewicht yon 25--120 g

betrug. Die Nahrungszusammensetzung war Iolgende nach Hopkins: Casein (yon Merk, zur Entfettung einige Stunden in Ather einge~aucht) 22,0 St~rke (zur Entfettung eine Woche lang in Alkohol, da.nn 2 Stamden

lang in heiBen Alkohol gelegt) . . . . . . . . . . . . . . . . 42,0 Schweinefett (ira Schwefels~ur~bad auf 14,0 ° 1 Stunde lang erhitzt). . 12,4 Asche (yon Hundekuchen und Hafermehl zu gleichem Teile) . . . . 2,6 Rohrzucker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21,0

5 g yon der Mischung und 4 ccm yon desinfiziertem destilliertem Wasser als eine t~gliche N~hrung, ad 2 vie.

b) Klinischer Be/und.

Das KSrpergewicht der Versuchstiere vermehrte sich erst immer e~n wenig, bis zum Maximum -con 30--40 Tagen, dann nahm es nach und

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Verteilung der lipoiden Substanzen im Auge, speziell in der Netzhaut. 269

nach wieder ~b, darum war es bei alien am Ende geringer als am An- range. Deturdosis vom Wasser schien eine groBe Bedeutung zu haben, weft bei einer ti~gliehen Dose yon 2 cem die Tiere schnell zugrunde ge- gangen wgren, w/ihrend eine solche yon 4 cem tgglieh auf die Lebens-

Abb. 1. Mein Dunkelkasten, abgedeckt.

dauer sehr giinstig einwirkte. Bei einigen, einen langen Versueh iiber- stehenden Ra t t en konnte ieh das Ausgehen der Cilien mit den Haaren an Kopf-, Hals- und Rfickenhaut u. dgl. wahrnehmen. Vom ungefi~hr zwanzigsten Ftitterungstage an kam bei vielen das Vertroeknen der Hornhautoberfl~che vor, aber ieh konnte Gesehwtire der Hornhaut noch

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Abb. 2. Spuren gesander Rathe, der Kasten bedeckt und yon der Seite beleuchtet.

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2 7 0 ¥ . Sugita: Studien tiber die physiologische und pathologisehe

nicht erblicken. Enophthalmus kam in ersehSpftem Stadium, besonders stark 1--2 Tage vor dem Tode immer vor.

Um den Lichtsinn der Rat te zu untersuchen, hatte ich einen besonderen Dunkelkasten entworfen (Abb. 1). Der 0,6 m lange, 0,4 m brei£e und 0,3 m hohe Kasten war aus Pappe veffertigt. Auf dem Boden des Kastens wurde ein mit Benzol geruBtes Papier ausgebreitet, urn die FuBstapfen der Rat ten atff das Papier aufzunehmen und danaeh die Bewegungen der Rat ten beurteilen zu kOnnen. Nachdem die Rat te auf dem mit dem Ru$ bedeekten Papiere gelaufen war

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kbb. 3. Spuren der yon experimenteller A-ivitaminose befallenen llatte hath dem 30. Versuchs- rage, der Kasten bedeckt und yon der Seite beleuchtet.

und Spuren znrtieklieg, wurden die Spuren auf dem Papiere mi~ weiBer Lack- 16sung fixiert. Das Innere des Kastens strich ieh fief sehwarz, bedeek~e den- selben mi~ einem PappdeckeI, um das Innere des Kastens ganz dunkel zu maehen. In eine Seitenwand nahe der Basis wurde ein rundes Loeh im l)urch- messer von 4 em gemaeht, welches man mi~ einem Paraffinpapier iiberzog. Wenn man eine elektrisehe Lampe yon 16 Kerzens~arke in der Entfernung yon 2 m gegentiber dem Loche anbraehte, so wurde das mit ParMfinpapier tiber- zogen e Loeh halbsichtig.

W e n n m a n n u n e ine g e s u n d e R a t t e in d ie gegen i ibe r d e m L o c h e

l i egende G e g e n d in d e n W' inke l des K a s t e n b o d e n s b r aeh t e , l ief die R a t t e

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Verteilung der lipoiden Stubstanzen im Auge, speziell in der Netzhaut. 271

schnell nach dem Loche bin und bewegte sich dort taunter, was man an den nach 10 Min. fertigen Spuren sah (Abb. 2). Wenn man aber eine entsprechend geffitterte Ratte nach dem ungef~hr 30. Versuchstage in die gleiche Gegend des Kastens brachte, kauerte sie dort lange unbe- weglich, uls ob sie das beleuchtete Loch nicht erkenaen k6nne, und die Spuren der Ratte s~hen wie Abb. 3 aus. Sobald man aber den Deckel des Xastens abnahm und das Inhere erleuchtete, wurde dieselbe Ratte taunter und lief im Kasten umher und ihre Spuren waren wie Abb. 4.

O

Abb. 4. Spuren derselben l~atte, der Kasten abgedeckt und yon oben beleuchtet.

Zur Erklgrung der Tatsache m6chte ich hier annehmen, dab die Ratte wegen Abnahme des Lichtsinns, ngmlich wegen Entstehung der Nacht- blindheit, ~ber nicht wegen Ersch6pfung weniger taunter war. Im Augen- hintergrunde konnte ich ophthalmoskopisch keine Veranderung er- blieken. Fr/iher hatte Prof. Oguchi 25) ira Hintergrund bei menschIicher spontaner Hemeralopie einen grauweil~en Reflex wie in der Og~achi- sehen Krankheit wa,hrgenommen, danach hat~en Augatein 13) und Ashikaga 12) auch den gleichen Befund festgestellt. Da.her wendete ich meine ganze Atffmerksamkeit auf denselben, ]eider kam er nicht zum Vorscheine.

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272 ¥. Sugita : Studien fiber die physiologische und pathologische

HSehstes KSrpergewicht KSrpergewicht Ktirpergewicht

Nummern Haarfarbe vor dem w~hrend des am Ende des Zabl der der Tiere Experiment Experiments Experiments Versuchstage

g

13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 33 34

weil~ 49 38 25 35 42

120 43 35

112

61 37

,, 112 ,, 68 ,, 52 ,, 69 ,, 75 ,, 46 ,, 55 ,, 41,5 ,, 37,5 ,, 64 ,, 49 ,, 48

24 28 51

125 49 E

33 118 92 72 59 72 77 53 59 49 46 64 49 47

47 35 18,5 24 47

101 42,5 24 69 77 55,05 47 46 50 4O 47 33 40 65 48 46

29 14 11 9

105 100 68 16 10 88 49 55 52 58 45 71 61 37 11 10 9

c) Pathologische Veri~nderungen. Zum Schutze der postmortalen Ver~nderungen wurde das eine kurz nach dem

T(iten enucleierte Auge in Formoll0sung fixier~ und zu Gefrierschnitten, das andere nach Birch-H~rsch]eld fixier~ und zu Paraffin- oder Celloidinschnitten verarbeitet. Einige wurden n~ch Carnoy fixier~ lind a~ff Glykogen untersucht. Als F~rbungs- me, bode brauchte ich die Yamagiwa-Oguchische Mef, hode, Fet t und Lipoidf~r- bungen und andere.

Die Ver~nderung in der Hornhaut. I ch konn te eine auffa l lende Ver- hornung der Horn~hautepithelzellen in e inigen P r ~ p a r a t e n erbl icken, dennoch verschieden yon den obengenann ten A u t o r e n k a m Ulcus cornae n ich t zum Vorscheim Die l ipoiden Re a k t i one n in den Horn . hau tep i the lze l l en ha%en keine BesonderheR im Vergleich zur physio- logischen.

Die Vergnderungen in der Netzhaut. I n sehr wenigen Pr~pa.raten k a m Zers tSrung des Sehzellenaui~engliedes, we]che nach vie len Ft~rbungen lfich~ ~ls ei~e pos tmor t a l e sich zeigte, zum Vorschein. Nat t i r l i ch war die Vert~nderung n i c h t betrt~chtlich. De~moch kormf~e ich die l ipoide Ver- ~nderung in der P igmentep i the lze l l e als eine auffa l lende in den meis ten P r ~ p a r a t e n wahrnehmen . I n solchen P igmentep i the lze l l en erschienen nich~ n u t die L ipo iden im engeren Sirme, wie das physiologisch vor- handene TrSpfchen sehr ve rmehr t , sondern auch der Choles ter ines ter

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Verteilung der lipoiden Substanzen im Auge, speziell in der Netzhaut. 273

kam, weleher n~ch den Reukt-ionen sich beweisen liel~, am auffallendsten vor. Die yon iiberrasehender Ste~tose befallenen Zellen sehienen yon lipoiden Substanzen ganz erfiillt zu sein (Tafel I, 4). Glykogen in den Pigmentepithelzellen wurde mir, wie in den physiologischen, beinahe night siehtbar. In anderen Netzhantschiehter/konnte ieh keine Vergnderung erbticken.

Die Ver~inderung in den inneren Organen. In der Leber kam eine Be- sonderheit yon Lipoiden und Glykogen doch zum Vorsehein, obgleich ich keine andere histologisehe Ver~nderung wahrnehmen konnte. Man kann die etwaiges Lipoid enthaltende Ze]le in der normalen Leber der Ratte, welche in demjenigen Alter wie diese Versuchsratten steht, nur sp~rlich sehen; dessenungeachtet wurde ich bei diesen Versuehsratten der mit Lipoiden, besonders dem Cholesterinester erfiiltten Leberzellen sehr zahlreieh gewahr (Ta.fel I, 5). Trotzdem naeh Mori sl) die Leberzelle der normalen I~atte das Glykogen sehr spgrlich enth~lt, kam es doch bei meiner Untersuchung nach Carnoyscher Fixierung und Bestscher Ca.rminfgrbung deutlieh zum Vorsehein. Dennoch ersehien das Glykogen in der Leber der Versuchsratte im hSchsten Grade vermindert, sogar in vielen ganz versehwunden zu sein (Tafel I, 6 und 8}. In der Niere wurden weder die Besonderheit yon Glykogen und Lipoiden, noch eine a~ndere histologisehe Ver~nderung siehtbar. In der Milz jedoch erschien eine deutliehe Infiltration yon Lipoiden im engeren Sinne, obwohl es keine andere Vergnderung gab.

d) Kritische Bemerkungen. Die Cholesteatose in der Pigmentepithdzelle der Netzhaut bei die~em

Versuche und ihr Zusammenhang mit der Hemeralopie. Die Zerst, Srung des Aul]engliedes der Sehzelle scheint nicht die Ursache der Hemeralopie zu sein, weft man dig ZerstSrung doch nur in wenigen Pri~paraten er- blicken kormte, ungeachtet die Versuchsratten die ttemeralopie klinisch grSl~tenteils zum Vorschein gebracht hatten. Dagegen darf man dig in den meisten Pr~paraten vorhandene Cholesteatose in den Pigment- epithelzellen yon tiefer Bedeutung ftir die Hemeralopie ansehen. Man mul~ es fiir geboten halten, dab die normal sehr sparlich vorhandenen engsinnigen lipoiden TrSpfchen in der Pigmentepithelzelle night nut sich vermehren, sondern aueh die Cholesterinesterkugeln iiberraschend vermiseht vorkommen. Solehe l~et*stoffweehselstSrung kann eine Folge der Zellt~tigkeitsstSrung sein, welehe die Produktion des Sehpurpurs besehgdigen mag. Deshalb darf man die Hemeral0pie bei diesem Ex- perimente auf eine solehe gestSrte SehpurpurherstelIung zuraek- ffihren. Koyanagi s4) hatte lipoide Substanzen in den Pigmentepithel- ze]len der Netzhaut, als er den an I-Iemera]opie und Xerosis conjunetiva erkrankten Bulbus am Ende der menschliehen Lebereirrhose nach

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274 Y. Sugita: Studien tiber die physiotogische und pathol%o~sche

Lipoiden untersucht butte, wahrgenommen under hatte die Substanzen yon der Hemeralopie stark abhgngig rein lassen. Nach ihm hatten seine Lipoiden granul6s rStlichgelb, mit Sudan III, Ciaeeio (~-), bli~ulich, mit Nilblau, NeutMrot (--), naeh tzischler und Smith (--) sieh gef~rbt, was uns Sehwierigkeiten fiber die quMitative Bestimmung der Lipoidea gemaeht hatte. Jedoch m6chte ich wegen der positiven lgeaktionen naeh Sudan III-Fi~rbung und Ciaccioscher Methode ffir wichtig ansehen, dal~ die Substanz aus dem Cholesterinester und der freien ()ls~ure bestehen maR, weil naeh Fischer und Smithscher Methode Neutralrot and Nil- blau aus teeh~schert Grfinden verschieden reagieren k6nnen. Des- wegen seheint die Substanz mit meiner vorher genannten g]eichartig zu rein. Seine Arbeit wertschgtzend, mSehte ich die Lipoid- und Chole- steatose in den Pigmentepithelzellen bei meinem hiesigen Experimente tiber die Nachtblindheit fiir bedentungsvoll halten.

Obschon der Lichtsinn der Tiere veto menschlichen verschieden ist, mfissen die Tiere nnter etwaiger pathologiseher Vergnderung yon der Itemeralopie befallen werden. Im Jahre 1911 butte Magnusson ~) einen Fall der Naehtblindheit beim Hnnde nnd im Jahre 1917 aueh einen gleichen, wobei die anatomische Vergnderung ghnlich der menschlichen !getinitis pigmentosa erschienen war, angegeben. Daher nehme ich auf Grnnd der Ergebnisse der Versuehe in meinem Dunkelkasten and auf Grund der Angabe yon Magnusson an, dab meine Versuehsratte Heme- rMopie bekommen hat mid die Verfettnng der Pigmentepithelzellen am bedeutungsvollsten ftir das Wesen der Hemeralopie ist.

Daft ich den yon Prof. Oguchi u. a. im menschlichen Hintergrunde wahrgenommenen weigen Reflex bei den yon tIemeratopie befMlenen l~atten nicht erblieken konnte, mar daran liegen, daft der Hintergrnnds- befund der weiBen Ratte und des Menschen verschieden ist.

Die ger~inderung dar Leber. Daft in der Leber yon zahlreiehen Ver- suehsratten das normal vorhandene Glykogen am starksten sieh ver- minderte und im Gegenteil der Cholesterinester fiberraschend vorkam, mug ffir einen Zusammenhang der Leber mit der Nuehtblindheit sehr beachtenswert sein.

Prof. Oguchi s4) hatte einst einige Beziehungen zwisehen der Leber und der Netzhaut dadurch bestatigt, daft die dutch die Bestrahlung zur Sanre sieh 5~ndernde Substanz in der Froschnetzhant such in der Leber vorhanden ist. Kumagai ~) fund, daft die totale oder partielle Reseetio der Froschleber, oder die Unterbindung der Vena hepatica d~s Bewegungsph~nomen des Pigments der Netzhautpigmentepithel- zetlen verz6gert. Prof. Oguchi ~s) nahm an, dab der Sehpnrpur veto Fette herrfihrt, im Verdauungskanale yon dem Gallensafte beeinfluBt wird, dann in der Leber in Lipoide sich verwandeit, mit der Zirkulation durch die Choriocapillaris in das Netzhautpigmentepithel tritt und dortige

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Verteilung der lipoiden Substanzen ira Auge~ speziell in der Netzhaut. 275

Einwirkung empfa.ngt, und dann endlich in dem Aul~enghed der Sehzelle vorkommt, weil die Krankheiten der Leber Hemeralopie verursaehen, er n~hm ferner an, dai~ der die Verdauung yon Fet ten stSrende Darm- katarrh aueh die Nachtblindheit hervorruft , die Gallensi~ure das ein- zige LSsungsmittel des Sehpurpurs sein kann und die Pettenkofersehe Reaktion im Aui~englied der Sehzelle vorhanden ist u. dgl.

~ber die Beziehung zwisehen der mensehlichen Leberkrankheit und der Augenkrankheit, besonders der Hemeralopie, hat te Baas ~) im Auge eines 16ji~hrigen an Lebereirrhose und gleichzeitig an ttemeralopie leidenden Mannes Sklerose der Aderhautgefal~e, ZerstSrung des Netz- hautpigmen~epithels und 0dem, sowie Infiltration der Netzhant gesehen. Hor# 6) hatte im Auge eines 49ja.hrigen yon Lebereirrhose und gleiehfalls yon Hemeralopie befalIenen Kr£nken ehronische Entziindung der Urea, ZerstSrung der Ganglienzellen, Hornhautgesehwiire u. dgl. festgestellt; der vorher erw~hnte Fall yon Koyanagi betraf aueh Lebercirrhose.

Kurz geraint: der innige Zusammenhang der Naehtblindheit mit der Leberkrankheit war yon den Autoren schon erkannt worden. Hier mSehte ich es fiir ein ~4ehtiges Vorkommnis halten, dai~ die vorher genann~en Ver~nderungen der Leber bei den yon der Hemeralopie be- fallenen Versuchsratten vorkamen.

Kapitel IV.

Die experimentelle Cholesteatose in dem gliiisen Gewebe der Netzhaut .

Wie obige Schilderungen zeigen, kommt Cholesteatose in der eigent- lichen Schicht der Netzhaut der Kaninchen bei der zwangsweisen Cholesterinfiitterung ~ieht vor, dermoch wurde betr~chtliehe Cholestea- rose im gliSsen Gewebe der Netzhaut mir neuerdings sichtbar, als ich Seharlaehrot-OlivenS1 in die Vorderkammer desselben Kaninehen oder konzentrierte Kochsalzl5sm~g in den GlaskSrper injiziert hatte.

1. Die Injektion yon ScharlachS1 in die Vorderkammer des yon der Hypercholesterin~imie betallenen Kaninchens.

a) Versuchsmethode. Ich liel~ das Kaninchen nach der im 3. Kapite! erw~hnten Methode in die

Hypercholesterinamie veffallen und gebrauchte mit OlivenS1 ges~ttigtes Schartach- rot yon Gri~bler zur Injektion, vorher wurde das 01 jedesmal durch Kochen des. infizier~. Ich spiilte den Conjunctivalsack des Kaninchens mit 0,02 proz. Sublima~- 15sung, stach die Pr~vatzsche Spritzennadel in die Vorderkammer in der Entfernung yon 1 ram auBerl~Ib des Limbus ein, saugte 1/a Spritze vom ersten Kammerwasser heraus und erganzte es durch eine gleiche Menge Scharlach61. I)iese Injektion warde im Z~dsehenraum yon ungefahr 15 Tagen 3--5real ausgefiil~-t.

Die Veranlassung des Experiments war, dab ich nach Schreiber und Wengler a°) die Mitose der Gangtienzelten unter Steigerung des intra-

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276 Y. Sugita: Studien tiber die physiologische und pathol0gische

okularen Druckes durch die Wirkung des ScharlachSls erzeugen und ihr Verhalten zu den Lipoiden untersuchen wollte. Allein kam die Mitose der Ganglienzelle zwar nicht vor, aber es erschien die Cholesteatose im gliSsen Gcwebe der Netzhaut.

b) Klinischer Be/und.

Nummer K0rpergewicht Zaht Gesamte Menge der am An~ange der ScharlachOI- des gegebenen Tage

Kaninchen und :nde in jekt ion LanolinSg der Fiitterung

8

9

I0

11

12

13

2443 2 2330 1278 3 1857 2124 1 1804 1466 4 1353 1767 3 1637 1579 4 1582

252

348

416

321

331

711

67

89

105

107

108

237

Das in die Vorderkammer injizierte Scharlach6] wurde oft nach der ersten bis zweitvn Injektion, in der OberfIache der Iris nut geringe Spur zurficklassend, g~nzlich resorbiert, doch zu Zeiten blieb es schon das ersiemal ganz unresorbiert, Iiillte die Vorderkammer w~hrend l~ngerer Zeit und versohwand endlich. Nach der dri t ten bis vierten Injekt ion war die Vorderkammer immer ausnahmslos aufgehoben und es erschien der keratoektatische Zustand. Der intraokulare Druck erhShte sich deutlich in diesen Augen, was mir bei der Fingerpalpation klar wurde.

c) Mi~oskopische Ver&'n&rungen. Netzhaut. In den meisten Pigmentepithelzellen kam Cholesteatose

vor. Bei leichter Cholesteatose erschien geringer Cholesterinester inner- und auBerhalb der physiologisch vorhandenen ]ipoiden Kugel und lief3 sie nut ein wenig grSl~er erscheinen, jedoch fiillte er bei schwerer die Zellen so g~nzlich aus, dab man den Zellkern nicht mehr wahrnehmen konnte. Die yon Cho]esteatose befallene Pigmentepithelzelle zeigte h~ufig nach S~ttigung mi t Cholesterhlester einc auffallende Zellwuche- rung, gtich den sog. FettkSrnchenzetlen und d~nn konni~n einige dieser Zellen mobil werden und nach innen zwischen die Pigmentcpithel- schicht und die St&bchen-Zapfenschicht wandern. Die St~bchen- Zapfenschicht wurde in frfiherem Stadium zerst6rt und verschwand in vielen fortgeschrittenen F~lten ga.rLzlich. Die ~ultere K6rnerschicht und

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Verteilung der ]ipoiden Substanzen im Auge, speziell in der l~etzhaat. 277

die ZwischenkSrnerschicht konnten bei starkem Prozesse ganz verloren- gehen. Inncre KSrnerschicht, innere retikul~re Schicht, die Ganglien- zellenschicht und die 1N~ervenfaserschicht verfielen nieht tier ZerstSrung, ungeachtet die i~ul~eren Schichten zu solehen erheblichen Ver&nderungen neigten. Keine der vorher genannten eigentlichen Schichten der Netz- haut konnten Cholesteatose bekommen.

Die Ver~inderungen in den Miillerschen Fasern. Die Mfillersehen l~asern neigten im allgemeinen dazu, parallelisierend zu dem pathologi- sehen Prozesse zu wuchern. Eine bemerkenswerte Erscheinung war, daf3 Cholesteatose in den Fasern auftrat. In den mit leichter Cholestea- tose behafteten Fasern kormte man finden, dab die EstertrSpfchen sich in einer ununterbrochenen Reihe vom inneren Ende der Faser bis zur N~he der ~ul~eren KSrnerschicht anreihten. Bei solcher aul3erordent- lichen Zerst6rung, bei der die ~ul~eren Schichten g&nzlich vernichtet wurden, schienen die inneren iibriggeb]iebenen Netzhautteile wegen der ungemeinen Wucherung der Miillerschen Fasern and der darin vorkom- menden iiberraschenden Cholesteatose in eine fettige Membran um- gewandelt. Sowohl bei der leichten Cholesteatose als auch bei der schweren kamen die CholesterinestectrSpfchen iihmer am stiirksten in der Bifurkation nahe dem inneren Ende der Faser trod von da naeh auf~en naeh und nach sich vermindernd in einer fast ununterbrochenen Reihe vor. Diese Anordnung sah man besonders sch6n in mit Sudan III tin- gierten Pr&paraten (Tafel I, 9). Im Protoplasma der disseminierenden spindelf6rmigen Gliazellen erschien auch Cholesteatose, zwar hatten die mit Cholesteatose behafteten Zellen polygonale Form, abet keine den l~ettk6rnchenzellen ~hnliehe.

Ilornhaut. Oholesteatose erschien nicht nur in den I-Iornhautk6rper- chen und Histiocyten in der peripheren Zone der Hornhaut, sondern aueh in den IIornhautkSrperehen der zentralen Zone.

Die anderen Augenteile. Cholesteatose in den anderen Angenteilen verhielt sich wie bei eil~facher Hypercholesterin~mie.

2. Koehsalzliisung-Injeklion in die ¥orderkammer des mit experimenteller IIypereholesteriniimie behafteten Kaninehens.

Ich wollte bier die Ver~nderungen, welche die intraokular injizierte KochsalzlSsung erzeugen kann, und den Einflul~ der Hypercholesterin- amie auf sie erforschen.

a) Versuchsmethode. Dem Kaninchen, bei welchem auf obige Weise Hypercholesterin&mie erzeugt

w~r, wurde eine vor dem Gebrauche jedesmM dutch t~ochen desinfizierte 3proz. KochsatzlSsung je 1/a einer Pravatzschen Spritze als einma]ige ])osis in den Gtas- k6rpcr injiziert. Die Zwischenr~ume und die Zahl der Injektionen waren nahezu gleich dem vorigen Versuch und meistens wurde das andere Auge des zum vorigen Versuche benutzten Kaninchens verwendet.

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278 ¥. Sugita: Studien fiber die physiologische und pathologische

b) Klinischer Be/und. Die Triibung des GlaskSrpers nach der ersten Injektion der Koch-

salzl6sung konnte wieder verschwinden, aber die Glask6rpertrfibung wurde desto auffa]]ender und unheilbarer, je 6fter man die Injek~ion wiederholte, endlich wurde das ophthatmoskopische Bild des Hinter- grundes unkl~r und die Tension herabgesetzt.

c) Mikros]copische Verdnderungen. Die Schichten der Netzhaut zeigten eine starke ZerstSrung, und die

Cholesteatose trat im gli6sen Gewebe ein. Jedoch war die Cholesteatose geringer als im vorigen Versuche.

3. Kritische Bemerkungen: Die Cholesteatose in dem gliSsen Gewebe der 2Vetzhaut. W~hrend die

Cholesteatose in der eige~tlichen Schicht der Netzhaut bei der experi- mentetlen Hypercholest.eringmie des Kaninchens a,m schwersten sich gezeigt hatte, darf Ms eine bemerkenswerte Tatsache gelten, dal~ die Injektion des Scharl~ch61s oder der konzentrierten Kochsalzl6sung Cholesteatose in dem gliSsen Gewebe hervorrufen konnte. Kri~ck- mann ~5) kormte feststellen, dab die Gliazellen in der Retina eine Wande- iungsf~higkeit behatten und phagozy~ieren k6nnen. Kimura und Fu]imori 22) hatten festgesteltt, dab die Gliazelle im verletzten Gehira des Kaninchens Carmin aufnehmen kann. Uchimu,ra as) hatte dasselbe Ergebnis bei der Entztindung des Gehirns. Hiwatari 17) hatte eine eigen- artige carminaufspeicherungsfghige Zel]e, welche einen langen Proto- plasmafortsatz hat, irt der irmercn KSrneischicht der Netzhaut der KrSte wahrgenommen. Prol. Oguchi und Mayima 37) hatt~n die Carmin- aufn~hme der Glia- und Ganglienze]len yon der Netzhaut und das Dis- seminieren yon feinen Carmink6rnchen entlang den Mtillerschen Fasern beobachtet, als sie 4proz. Lithioncarminl6sung in den GlaskSrper des Kaninchens injiziert ha.tten. Seit Bevai~, Lewis 6) die Gliazelle in der Hirnrinde als Ern~hrungsbahn betrach~et hatte, wttrde der Ansicht. yon Binswanger und BergerV ), Storch al ) und Held ~5 ) u. a. beigestimmt. Behr s) hafte das gliSse Gewebe im Opticus ffir die Ern~.hrungsbahn deshalb auch angesehen, well es die Pigmentk6rnchen bei der Injektion yon Berlinerbl~ul6sung in die Sehnervenscheide aufnehmen konnte. Taka- hashi 4~) hatte beobachtet, dab das gliSse Gewebe der Netzhaut Pigment- k6rnchen aufnehmea kann bei der !njektion yon dersetben LSsung in das Auge des Kaninchens; aus dieser Tafsache hatte Prof. Oguchi ge- schlossen, dab das gli6se Gewebe in der Netzhaut ~uch ihreErn~hrungs- bahn sein kSnne.

Danach kann das gti6se Gewebe unter gewisser ]3edingung ~hnlich den Histiocyt~en die CarminkSrnchen vital aufnehmen und die Rolte

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Verteilung der lipoiden Substanzen im Auge~ speziell in der Netzhaut. 279

der Erni~hrungsbahn in dem Opticus und der Netzhaut spielen. Obwohl bei meinem jetzigen Versuche die Tittigkeit tier verschiedenen Gewebs- zellen der Netzhaut dutch die. Wirkung des ScharlachSls und Koch- salzes geseh~digt wurde, kann es doch eine bemerkenswerte Erscheinung sein, dab das g]i6se Gewebe nur a.llehl die Cholesteatose bekommen hat, was einen Untersehied seiner Zellt~tigkeit gegenfiber anderen Ze]len andeutet. Die in die Faser eingetretenen CholesterinestertrSpfchen hat teu immer in einer fast ununterbroehenen Reihe vom inneren naeh dem ~ugeren Ende der Faser gestanden, dana~h scheint die Fa.ser der Vorriiekungsweg der EstertrSpfehen zu sein, woraus man schlieBen kann, dal~ die Faser die Rolle der Ern~ihrungsbahn spielt.

Die in der zentralen Zone der Hornhaut vor]commenden Cholesterinester- trSp/chen. Es darf ein bemerkenswertes Ergebnis sein, dab in den Augen der Kaninehen 8 und 9, denen das Choles~erin in verh~lt.nism~Big kleiner Qu~ntit/~t gegeben war, nach der Injektion des Seharlaeh61s in ihre Vorderkammer die Cholesteatose nieht nur in der peripheren Zone, sondern a,uch in der zentrMen der I tornhaut vorkommt. Die Tatsache kann dureh die UngewShnlichkeit der Histieeyten in der peripheren Zone der Hornhaut und des Itornhautk6rperchens in der zentralen Zone, welehe der Wirkung des Scharlach61s zuzuschreiben ist, verursaeht werden.

KapiteI V.

Die Lipoidsteatose bei der Retinitis pigmentosa. (Mitarbeiter: Dr. MaXima.)

Ich besch~ftigte reich mit Dr. Ma]ima damit, ein aus der Leiche herausgenommenes mit l~etinitis pigmentosa beha~tetes Auge histo- logiseh zu untersuchen, dabei konnten wit die Lipoidstea, tose in der eigentlichen Schicht der Netzhaut wahrnehmen.

1. Anamnese. Es handelte sich um eine 68jahrige Frau. Die pathotogisch-anatomische Dia-

gaaose lautete Tuberkulose der Lymphdriisen, Arterioskterose. Seit kiirzerer Zeit hatte die Pat. Hemeralopie gehabt und ihre Sehsch~rfe war vor dem Tode ~uBerst herabgesetzt.

2. Forsehungsmethode. l~echtes Auge wurde nach Ciaccio fixiert, t~lbiert mit einem vertikalen Sehnitte,

und die ~uBere Hi~lfte wurde in Celloidin, die innere Halfte in Paraffin eingebettet, in Serien geschnitten und nach verschiedenen Methoden tingiert. Lin]/es Auge win'de in 10proz. Formoll6sung fixiert, unter der Gelatineeinbettung mit dem Kohlen- si~ureschneemikrotom zu Gefriersehnitten verarbeitet, dann auf Lipoide untersucht.

3. Mikroskopisehe Yeriinderungen. a) Die Be/unde in den Celloidin- und Para//inschnitten.

In der Chorioidea konnten wir Arteriosklerose gewisser Gef/~Be naeh- weisen.

v. Graefes Archly fiir Ophthalmologie . Bd. 115. 19

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280 Y. Sugita: Studien liber die physiologische und pathologisehe

In der Nctzhaut waren drei tIauptver~nderungen: Zerst6rung ner- vSser Elemente, gliSse Wueherung und Pigmentinfiltration vorhanden. W~hrend die ~ul~eren Schiehten der Nctzhaut in crheblichem Grade vernieht~t waren, waren die inncren Schichten innerhalb der inneren K6rnerschicht im VerhMtnis zu den ~uBeren Schichten weniger ver- ~ndert, so dab die Schichten sieh voneinander klar unterscheiden lieBen.

b) Die Be/unde an den Ge/rierschnitten.

Die Chorioidea. Die verdickte Intima der Gef~I3e zeigte eine Infil- tration yon Lipoiden, deren Qualit~t haupts~chlich aus lipoiden Sub- stanzen im engeren Sinne vermiseht mit wenigem Cholesterinester be- stand. Die Glashaut zeigte Cholestcatose, welche nach den Reaktionen fast allein aus der Infiltration mit Cholesterinester herzukommen schien.

Die Pigmentepithelschicht der Netzhaut. Die PigmentkSrnchen in den fibriggebliebenen Pigmentepithelzellen reagierten gegen die Lipoiden- f~rbungen empfindlich, u. a. bei der Sudan III-Fgrbung f~rbten sic sieh sehr gelblieh im Vergleiche mit den Normalen, iiberdies weniger rein gelb.

Die eigentliche Schicht der Netzhaut. In der eigentlichen Schicht der Netzhaut kam starke Lipoidsteatose 1/ings den Gef~Ben so vor, dag in der st~rksten Partie die Geffi,t?e yon einer Lipoidenscholle dick umgeben waren. Als wir das Detail der Lipoidsteatose bei starker Vergr6fierung untersuchten, konnten wir sic darauf zuriickfiihren, daft die gewucherten, mobilgewordenen und starke Lipoidinfiltration enthaltenen Pigment- epithelzelten l~ngs den Gef~Ben sieh angesammett hat.ten. Darum ent- sprechen diese die Steatose aufweisenden Pigmentepithelzellen den sog. Leberschen Fettk6rnchenzellen. Sie umgaben nicht nur die Gef~fie, sondern drangen auch in das Innere vor, so dab die Whnde und die Lumina bei hochgradigcr Steatose dann und warm yon ZclIen ganz er- ffillt waren (Tafel I, 10). Die in den Fettk6rnchenzellen aufgenommenen Lipoiden gehSrten gr6Btenteils den Lipoiden im engeren Sinne, vermengt mit wenigem Cholesterinester, an. Aueh konnten wit in einigen Zellen die auf die Fisehlersche Reaktion positiv reagicrende Substanz beob- achten, was das Vorhandensein yon freier Ols~ure verriet.

4. Kritisehe Bemerkungen tiber die pathologischen Veriinderungen: a) Die Lipoidsteatose in der eigentlichen Schicht.

Es mag wertvoll sein, dag wir in diesem Falte in der eigentlichen Schieht der Netzhaut die Lipoidinfiltration, welche yon den sog. Fett- k6rnchenzellen herriihrt, wahrnehmen konnten, w/~hrend man sic bei verschiedenen Augenkrankheiten nicht h~ufig angetroffen hatte und Nalcanoin, Vers~ und ich bei den oben geschitderten Experimenten auch derselben nieht begegnet waren.

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Verteflung der lipoiden Substanzen im Auge, speziell in der Netzhaut. 281

Da~ Fettk5rnchenzellen inner- und auBerhalb der Gefii~e sich an- sammelten, in ihrer Umgebung die FuseinkSrnehen zuweilen zurfick- ]leiden und vielfaeh ein rundes Aussehen, fast niemals ein unregelm~Biges besa~en, ]ielt darauf schliel3en, dal~ die FettkSrnehenzellen yon den Pigmentepithelzellen herst~mmten, l~brigens kSnnen wir doeh nieht leicht entseheiden, ob die Lipoiden der Fettk5rnchenzellen den Um- wandlungen der FuscinkSrnehen oder dem Eindringen der Lipoiden in den Gewebssaft zuzuschreiben seien, wenngleieh das Protoplasma der Zellen yon Lipoiden g~nz]ich erfiillt war und keine FuseinkSrnchen enthielt.

D~ber den Zusammenhang der FettkSrnehenzellen mit der Patho- genese der KraIfldaeit kSnnen wir noah nicht zum Abschlusse kommen, die Frage verdient weitere Erforschung.

b) Das ungew6hnliche Verhalten der Pigmentepithelzellen bei Lipoiden. /grbungen.

Dal~ die fibriggeb]iebenen FuscinkSrnehen sehr gelblich, zuweilen ganz gelb, nach Sudan III-Fi~rbung sich f~rbten und auch andere Li- poidenf~rbungen empfindlieh reagierten, ist beachtenswert mud mul~ uns noch mehr veranlassen, fiber die Beziehung dieser Tatsaehe zu der bei der Krankheit immer vorkommenden Hemeralopie naehzudenken.

c) Die VerSnderungen der Chorioidea. Die Sklerose einiger Gef~l~e und die Cholesteatose in der Intima der

Gef~l~e und in der Glashaut kSnnen wir nicht verwerten, weil so]che Ver~nderungen sich yon den senilen schwer trennen ]assen.

KapRet VI.

Die Cholesteatose in den Pigmentepithelzellen und die Fettkiirnchen- zellen bei der experimentellen YergiRung mit filykoehols~ure.

Ieh wollte hier die Ver~nderungen in der Netzhaut u. dgl. naeh Vergiftung der Ratten mit G]ykochols~ure experimentell untersuchen.

Ich fertigte 1 proz. LSsung yon Glykochols~ure yon Merck in des- infiziertem, destflliertem Wasser an; injizierte eine gewisse Dosis der L5sung wSehentlieh 2--3 real in den Riicken subeutan, und dann wurden die Ratten an versehiedenen Versuehstagen zur histo]ogisehen Unter- suchung getStet.

Bei vielen Versuchsratten konnte ieh ungef~hr am 30.--40. Versuehs. rage in meinem Dunkelkasten das Auftreten der Hemer~lopie beweisen. Bei der histologisehen Untersuchung konnte ich betr~chtliehe Chole- steatose in den Pigmentepithelzetlen und, im fortgeschrittenen Falle, in dan FettkSrnehenzellen, welche von den vom Cholesterinester er- fiillten, gewueherten, naeh innen gewanderten Pigmentepithelzellen her-

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282 Y. Sugita : Studien tiber die physiologische uud pathologische

rtihrten, ieststellen. In einigen noch mehr fortgeschrittenen F~llen war ZerstSrung der Sti~behen-Zapfenschieht und der ~ul~eren K6rnersehicht eingetreten.

In einem Teile der Pr~parate zeigten sich Ver~nderungen der Chori- oidea, tells Verbreitung einiger Partien der Chorioidea zusammen mit Skterose der Gefgge, teils Verschm~lerung dutch Schrumpfung. Diese Ver~nderungen der Chorioidea scheinen den yon JBaas 4) und Hori 16) bei mensehlicher Ophthalmia hepatica wahrgenommenen Ver~nderungen zu gleichen (Tafel I, 12). Dag die Pigmentepithelzellen in der Netzhaut bei den hemeralopisch anzusprechenden Ratten Cholesteatose auf- wiesen und unter dem Bilde yon Fettk6rnchenzellen mobil wurden, er- scheint beaehtenswert. Ich will die Details fiber das Experiment in kurzem publizieren.

Kapitel VII.

Sehlull. 1. Nach der Untersuchung fiber die experimen~elle ttyperchol e-

sterin~mie des Kaninchens konnte ich bestgtigen, dag der Cholesterin- ester in die ~dchtigsten, dm'chsichtigen Teite des Auges, z. B. die zentrale Zone der Hornhaut, das Vorderkammerw~sser, die Linse, den Glas- kSrper und die Retina sehwer einzutreten vermochte, was wohl davon herrfihrt, daf3 die Gewebszellen in der Urea und die Histiocyten in der peripheren Zone der I~Iornhaut den Ester anhalten und seine Ablagerung nach innen verhindern.

Jedoch konnte der Bereieh der Ablagerung sieh ausdehnen, wenn man dem Kaninehen eine nngew6hnIieh" grofle Quantit~.t gegeben hatte und die T~tigkeit der Zellen geschgdigt war. Darnaeh mSehte ich sagen, dab man die Unterscheidung zwischen den abl~gerungsf~higen und nicht f/ihigen Teilen als eine nicht absolute, als eine gradue]le ansehen darf. Dessenungeaehtet konnten die versehiedenen nerv6sen ZelIen und das gliSse Gewebe der Netzhaut keine vollstgndige Cholesteatose bei diesem Experimente bekommen, wa.s sehwerste Fettablagcrung in solchen Teilen uns zeigte.

2. Die Beziehung der Pigmentepithelzellen zu der Cholesteatose war dadureh verschieden yon der der Netzhaut, d~B die Zel]en entweder miter dem Einftusse der a]lgemeinen Schgdigung z. B. bei der A-Avita- minose bzw. bei der Vergiftung mit Phosphor bzw. Glykoehols~ure, oder unter lokaler Schadigung durch chemische Substanzen, z. B. durch das in das Auge injizierte Sch~rlachS1 bzw. dutch Koehsalz, die Cholesteatose leieht aufweisen bzw. in einen Zust~nd verfMlen, in dem sie diese leicht bekommen.

Die yon der Choleste~tose befallenen Pigmentepithelzellen zeigten bei fortgesehrittenem Prozesse gem Zellwueherung und wanderten oft

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¥erteilung der lipoiden Substanzen im Auge~ speziell in der Netzhaut. 283

unter der Form yon sog. FettkSrnchenzellen nach innen. Die bei der Retinitis pigmentosa von uns wahrgenommene Lipoidsteatose in der eigentlichen Schicht der Ret ina bestand aus einer Ansammlung yon FettkSrnehenzellen. Nach diesen Tatsachen m6chtc ich behaupten, dab die in die eigentliche Schicht der Ret ina ein~retende Lipoidinfiltration immer haupts~chlich aus einer Ansammlung yon FettkSrnchenzellen bestehen diirfte, welche yon den Pigmentepithelzellen, nicht yon den Gliazelien herriihren.

3. Obschon das gli6se Gewebe in dei Netzhaut bei einfacher experi- mentcller Itypercholesterin~mie yon der Cholesteatose nicht belallen wurde, konnte es doch unter ungemeiner Sch~digung dcr Zellt/itigkeit dieselbe zeigen. Die disseminierten G]iazellen g]ichen sich in ihrem Be- fund, v ide zeigten ein polygonales Aussehen, jedoch niemals die Form der sog. Fet~kSrnchenzellcn.

~?brigcns standen die in die Faser eingetretenen Cholesterinester- kugeln in einer nahezu ununterbrochenen Reihe, als ob die Faser der Vorrfickungsweg der Tr6pfchen sei. Nach diesem Befunde kann man der Ansicht zustimmen, da[t die Faser die Rolle der Ern~hrungsbahn spielen diirfte.

4. Bei der Untersuchung mitre]st meines Dunke]kastens konnte ich feststellen, dab die Rat te unter irgendeiner Ver~nderung in einen heme- ralopischen Zust~nd verfallen k~nn. Die Pigmentepi~helzellen yon solchen Ra t t en wiesen Cholesteatose auf, tiberdies bei fortgescbrit, genem Prozesse Zellwucherung und Wanderung nach innen unter dem Aus- sehen yon Fettk6rnchenzellen. Diese Erscheinung und die Tatsache, dab bei der Retinitis pigmentosa in der eigentlichen Schichlb der Retina Fe~tk6rnchenzetlen vorkommen, sind beachtenswert und lassen mieh der Meinung zustimmen, dag die Hemeralopie yon der Fettstoffwechsel- st6rung der Pigmentepithelzellen irgendwie abhgngig sei.

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Verteilung der lipoiden Substanzen im Auge~ speziell in der Netzhaut. 285

Studien fiber den Ver~nderungsprozeB der ~Tetzhaut bei vitaler F~rbung und die Erna~hrungsbahn des Auges. Nippongankagakkai-Zasshi 1923. -- as) Uchimura , Vitale Fgrbung im Zentralnervensystem. Nipponbyorigakkai-Zasshi ]916 u. 1917. _ 44) Versg, ~ber die Blur- und Augenvergnderungen bei experimentetter Chol- esterinamie. 1Kiinch. med. Woehenschr. 63, 1074. 1916.

Abb. I.

Abb. 2.

Abb. 3.

Abb. 4.

Abb. 5. Abb. 6.

Abb. 7. Abb. 8. Abb. 9.

Abb. 10.

Abb. 11.

Abb. 12.

Erkl~rung der Abbildungen auf Tafel I. Cholesteatose in den Pigmentepithelze]]en der Kaninchennetzhaut bei zwangsweisex Cholesterinftitterun~ und kombinierter Phosphorvergiftung, Gefrierschnitt, Sudan III-H~malaunf£rbung. Blasenbfldung in zerst0rter AuBengliederschicht der Kaninchennetzhaut bei Phosphorvergiftung, Celloidinschnitt, Yamagiwa-Oguchische Farbung. Vermehrung engsinniger Lipoiden in den Pigmentepithelzellen der Kanin- ehennetzhaut bei zwangsweiser Cholesterinfiitterung und kombinierter Phosphorvergiftung, Paraffinsehnitt, Smithsche F~rbung. Cholesteatose in den Pigmentepithelzellen der Rattennetzhaut bei A-Avitaminose, Gefrierschnitt, Sudan III-H~matoxylinf~rbung. Cholestealbose in Leberzellen derselben Ratte, diesctbe F~rbung. Verminderung des Glykogens in Leberzellen derselben Ratte, Celloidin- schnitt, Bestsche F~rbung. Gefrierschnitt der Leber gesunder Ratte, Sudan III-H~matoxylinfarbung. Celloidinsehnitt derselben, Bestsehe Glykogenf~rbung. Cholesteatose im gli6sen Gewebe der Netzhaut und Fettk6rnchenzellen aus den Netzhaulbpigmentepithelzellen des zwangsweise mit Cholesterin gefiitterten und in die vordere Kammer mit ScharlachS1 ~njizierten Kaninehens, Geffiersehnitt, Sudan III-H~matoxylinf~rbung. Sieh ansammelnde Fettk6rnchenzellen um das Gefi~8 in der eigentlichen Schieht der Netzhaut bei menschlieher Retinitis pigmentosa, Gefrier- sehnitt, Sudan IILH~matoxylinf~rbung. Cholesteatose in den Pigmentepithelzdlen der Rattennetzhaut bei Glykoeholsaurevergiftung, Gefrierschnitt, Sudan III-Hi~matoxytinfi~r- bung. Sklerose der Gefi~J]e und Verdiekung der Chorioidea, Zerst6rung ~uBerer Netzh~utsehichten und Wueherung und Wandlung der Pigmentepithel- zetlen der Netzhaut derselben Ratte, Celloidinsehnitt, H~matoxylin- Eosinfarbung.

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v. Graefes Archiv. Bd. 115. Tafel I.

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Yo Sug i ta , S t u d i e n t i b e r d i e p h y s • u . p a t h . V e r t e i l u n g u s w . V e r l a g y o n J . S p r i n g e r , B e r l i n .