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Sucht und Subkulturen Innsbruck, 10.11.2010 Sucht und Migration: Aspekte transkultureller Suchtarbeit in Deutschland Dr. rer. nat. Dietmar Czycholl, Freudenstadt

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Sucht und SubkulturenInnsbruck, 10.11.2010

Sucht und Migration: Aspekte transkultureller Suchtarbeit in Deutschland

Dr. rer. nat. Dietmar Czycholl, Freudenstadt

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Baden-Württemberg

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Beispiele für Initiativen zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Migrationshintergund im deutschen Suchthilfesystem

- einzelne spezialisierte Versorgungseinrichtungen

- Präventionsprojekte des Ethno-Medizinischen Zentrums Hannover

- 2002 - 2004: "Sucht - Migration- Hilfe": 20 jeweils 2-tägige

Fortbildungsveranstaltungen (Suchthilfe und Migrationshilfe)

- ab 2002: zahlreiche regionale Präventionsprojekte

- ab 2008: KOSMOS: Sucht-Selbsthilfe für russischsprachige Migranten

- ab 2009: "Zugang zum Suchthilfesystem von Menschen mit Migrationshintergrund" (6 Standorte, ambulanz und stationär)

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Kompetenznetzwerk Sucht-Selbsthilfe für Migranten aus dem Osten (KOSMOS) und Aufbau eines neuen internet-gestützten Selbsthilfeportals für junge Drogenuser (www.exjuse.net)

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Was wurde berichtet?

Zugang zum Suchthilfesystem von Menschen mit Migrationshintergrund

www.transver-sucht.de

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Interkulturelle Öffnung im Gesundheitswesen

Der gleichberechtigte Zugang zu gesundheitlicher Vorsorge, Beratung und Versorgung für Migrantinnen und Migranten setzt voraus, dass sich die bestehenden Angebote für alle hier lebenden Menschen und ihre gesundheitlichen Anliegen und Bedürfnisse öffnen. ...

Interkulturelle Öffnung ist eine Leitungsaufgabe.

Interkulturelle Öffnung erfordert eine veränderte Personalpolitik.

Interkulturelle Öffnung ist keine Spezialaufgabe für Personal mit Migrations-hintergrund, sondern erfordert den Erwerb interkultureller Kompetenz für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Interkulturelle Kompetenz muß fester Bestandteil der Aus- und Weiterbildung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden.

Kultursensible Arbeit sollte an den Ressourcen der Migrantinnen und Migranten, nicht an ihren Defiziten anknüpfen.

Interkulturelle Öffnung erfordert Kooperation statt Konkurrenz mit Migrantenselbstorganisationen.

(Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration über die Lage der Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland, Berlin, 2005)

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Psychologische Implikationen der Migration

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Integration

integrasco, ere, 1) sich erneuern 2) ganz werden

integratio, onis, Erneuerung, Erfrischung, Ermunterung

integro, avi, atum are, 1) erneuern, wieder anfangen 2) erfrischen, erquicken 3) wieder herstellen, heilen 4) ergänzen

nach: Schellers Handlexicon, Leipzig, 1796

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Sozialpsychologische Implikationen der Migration

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Zugangsbarrieren

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Zugangsbarrieren 1. Ordnung (vor Inanspruchnahme)

Fachmann/frau

• Sprachbarriere• Unkenntnis der Zuwanderer-

gruppen und ihrer Bedarfe• Vorstellungen von Sucht,

Krankheit und Therapie• Widersprüche innerhalb des

Suchthilfesystems• Abwehr von Arbeitsbelastung• Kompetenzverlustangst

Klient/in

• Fehlende rechtliche Voraussetzungen

• Sprachbarriere• Unkenntnis des Suchthilfe-

systems• Vorstellungen von Sucht,

Krankheit und Therapie• Widersprüche innerhalb des

Suchthilfesystems• Mißtrauen und Angst vor

juristischen Konsequenzen

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Zugangsbarrieren 2. Ordnung (bei Inanspruchnahme)

Fachmann/frau

• Überlegenheitsannahme

• fehlendes Bewußtsein für Kulturbedingtheit eigenen Ver- haltens und Erlebens

• fehlendes Bewußtsein für Kulturbedingtheit fachlicher Überzeugungen

• Übernahme gesellschaftlicher Stigmatisierung und Stereotypisierung

• Abwehr von Kollektiven

• Xenophobie

Klient/in

• erlebte Überheblichkeit• fehlendes Bewußtsein für

Kulturbedingtheit eigenen Ver- haltens und Erlebens

• Inkompetenzvermutung

• Gegen-Stigmatisierung und -Stereotypisierung

• Bezug auf Kollektiv• Xenophobie

(Czycholl, 2005)

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Folgerungen für Suchtprävention, Suchtberatung, Suchttherapie

-

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Interkulturelle Öffnung im Gesundheitswesen

Der gleichberechtigte Zugang zu gesundheitlicher Vorsorge, Beratung und Versorgung für Migrantinnen und Migranten setzt voraus, dass sich die bestehenden Angebote für alle hier lebenden Menschen und ihre gesundheitlichen Anliegen und Bedürfnisse öffnen. ...

Interkulturelle Öffnung ist eine Leitungsaufgabe.

Interkulturelle Öffnung erfordert eine veränderte Personalpolitik.

Interkulturelle Öffnung ist keine Spezialaufgabe für Personal mit Migrations-hintergrund, sondern erfordert den Erwerb interkultureller Kompetenz für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Interkulturelle Kompetenz muß fester Bestandteil der Aus- und Weiterbildung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden.

Kultursensible Arbeit sollte an den Ressourcen der Migrantinnen und Migranten, nicht an ihren Defiziten anknüpfen.

Interkulturelle Öffnung erfordert Kooperation statt Konkurrenz mit Migrantenselbstorganisationen.

(Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration über die Lage der Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland, Berlin, 2005)

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Interkulturelle Öffnung der Suchtarbeit setzt Veränderungsprozesse voraus, die getragen sein müssen von dem Bewußtsein für:

- die psychologische Bedeutung des Migrationsprozesses und seiner Auswirkungen auf Folgegenerationen

- die Dynamik gesellschaftlicher Machtdifferentiale

- die Bedeutung sozio-kultureller Prägungen und der daraus folgenden Besonderheiten interkultureller Kommunikationsabläufe

- den zentralen Stellenwert reflexiver Betrachtung

(Czycholl, 2006)

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Das Spezifische ist nicht das Gegenteil des Allgemeinen -

sondern seine Vertiefung.

G.W.F. Hegel